DE2507203C2 - Gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine nach dem Schichtladungsprinzip - Google Patents
Gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine nach dem SchichtladungsprinzipInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine nach dem
.Schichtladungsprinzip nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Hoher Luftüberschuß bei der motorischen Verbrennung von Kraftstoffen ist bekanntlich ursächlich für einen
sehr geringen Anteil von Stickoxiden und Kohlenmonoxid in den Abgasen von Verbrennungsmotoren.
Schfchtladungsmotoren arbeiten mit einer stufenweisen Verbrennung unterschiedlicher Ladungsanteile im
Brennraum. Aufgrund dieser Arbeitsweise ist es mög-Hch, sehr magere Luft/Kraftstoff-Gemische im Motorbetrieb
sicher und mit großer Gleichmäßigkeit zu verarbeiten. Die Abgase dieser Motoren sind daher vor allem
in dem in dieser Hinsicht besonders kritischen Teillastbereich besonders arm an Stickoxiden und an K->hIenmonoxid.
Die Luftüberschußzahl ist besonders hoch gewählt (z. B. Lambda ungefähr 1,8), um aus dem Bereich
der Stickoxid- und der Kohlenmonoxidbindung herauszukommen.
Durch diesen mit Rücksicht auf geringere NO- und CO-Werte hohen Ansatz des Luftüberschusses
gelangt man aber in Bereiche, die weit oberhalb des für die Entstehung von CH-Bestandteilen im abgasoptimalen
Bereiches der Gemischzusammensetzung (etwa bei Luftüberschußzahlen zwischen 1,15 bis 1,3) liegen. Der
Schichtladungsmotor ist also im Teillastgebiet, was die Emission von NO- und CO-Abgasbestandteilen angeht,
sehr gut; hingegen ist er hinsichtlich der Bildung von CH-Abgasbestandteilen im Teillastbetrieb nicht befriedigend.
Brennkraftmaschinen nach dem Schichtladungsprinzip mit Vorkammern und Einspritzung des Kraftstoffes
in die Vorkammer sind bekannt; vgl. beispielsweise die SAE-Druckschrift 74Jl 62. Darin werden Versuche an
Einzylindermaschinen beschrieben und genaue Verbrauchs- und Abgaswerte des untersuchten Schichtlademotors
den entsprechenden Kennfeldern von herkömmlichen Ottomotoren gegenübergestellt. Zwar ergibt
sich, daß sich erhebliche Verbesserungen der CO- und der NO-Emission und eine Reduzierung des Kraftstoffverbrauches
erreichen läßt, jedoch wird die Emission von Kohlenwasserstoffen durch die Anwendung
des Schichtladungsprinzipes danach nicht nennenswert beeinflußt.
Auch die DE-OS 24 36 442 zeigt einen Schichtlademotor mit gesonderter Gemischaufbereitung für die
Vorkammer. Beide Gemische, das Vorkammergemisch und das Hauptbrennraumgemisch werden unier Ausnutzung
der Abgaswärme angewärmt, wobei über den ganzen Lastbereich hinweg eine proportionale Vorwärmung
der beiden Gemische erfolgt. Eine Beeinflussung des Ausmaßes der Vorwärmung ist nicht vorgesehen,
weshalb insbesondere im oberen Lastbereich die Gemische in unerwünschter Weise besonders stark vorgewärmt
werden. Dies wirkt sich nachteilig auf den Füllungsgrad aus. Außerdem muß der Zündzeitpunkt auf
->spät« verlegt werden, wodurch die Kraftstoffenergie schlechter ausgenützt wird. Die Leistungsausbeute wird
schlechter und der spezifische Kraftstoffverbrauch steigt. Wegen der unnötigen Anhebung der Verbrennungstemperatur
im oberen Lastbereich steigt der Anteil der Stickoxide im Abgas und es wird eine Klingelneigung
herbeigeführt.
In der weiteren SAE-Druckschrift 7 41159 wird
ebenfalls über einen Schichtlademotor berichtet, bei dem ebenfalls eine Gemischvorwärmung angewandt
wird. Zwar ist dort die Möglichkeit einer Veränderung der Vorwärmung vorzusehen, jedoch handelt es sich
dabei um eine Handsteuerung mittels manuell betätigbarer Steuerklappen in den Abgasleitungen, mit denen
mehr oder weniger Abgas einem Abgas/Gemisch-Wärmetauscher zugeführt werden kann. Aufgrund der abgasseitigen
Steuerung der Gemischvorwärmung ist diese sehr trage und kann sich einem raschen Leistungswechsel nicht anpassen. Darüber hinaus ist auch hier
offenbar eine sich über den gesamten Leistungsbereich
hinwegerstreckende, wenngleich möglicherweise abnehmende Gemischvorwärmung vorgesehen.
Die DE-OS 23 02 015 zeigt ebenfalls einen Schichtladungsmotor mit gesondert mit Gemisch versorgbarer
Vorkammer, die mittels einer um die Vorkammer gelegten Heizwendel elektrisch beheizbar ist Durch diese
künstliche Temperaturanhebung der Kammerwandung soll ein Kraftstoffniederschlag aus dem angesaugten fetten
Luft/Kraftstoff-Gemisch insbesondere in der Start- und Warmlaufphase verhindert werden.
Keine der zitierten Literaturstellen zeigt einen Schichtladungsmotor, bei dem zweierlei unterschiedliche
Regelungsmethoden lastabhängig und alternativ angewandt werden. Diese gemischtgeregelte Verbrennungskraftmaschine
nach dem Schichtladungsprinzip stellt eine gute Ausgangsbasis für eine umweltfreundliche
Brennkraftmaschine dar und es ist Aufgabe der Erfindung, diese dahingehend zu verbessern, daß bei ihr
auch im Teillastgebiet die Emission von CH-Bestandteilen auf zulässige Werte reduziert wird, ohne daß die
Emission der anderen Schadstoffe in unzulässigem Ausmaß erhöht würde.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst
Die Erfindung geht dabei von der Annahme aus, daß für die Entstehung der CH-Anteile bei bekannten
Schichtladungsmotoren in erster Linie eine zu geringe Verbrennungsgeschwindigkeit ursächlich ist Aufgrund
des hohen Luftübersehusses wird zum einen die Flammenfront nur mit mäßiger Geschwindigkeit durch das
magere Luft/Kraftstoff-Gemisch hindurchgetragen, so daß die Flammenfront erst sehr spät die Endbereiche
des Verbrennungsraumes erreicht Zum anderen werden bei den relativ geringen Brennstoffanteilen nur vergleichsweäse
geringe Wärmemengen freigesetzt. Ein großer überschüssiger Massenanteil von Luft im Brennraum
entzieht der Brennraumladung bei jedem Arbeitszyklus einen gewissen Wärmebetrag. Dieser Wärmebetrag
geht den schwersiedenden Kraftstoffbestandteilen, die zu einer guten Verbrennung eine gewisse Vorerwärmung
brauchen, verloren. Die Aufwärmung der schwersiedenden Kraftstoffbestandteile kann sich also nur bei
einer geringen Temperaturdifferenz abspielen, weshalb deren Erwärmung sich verzögert. Die Verbrennung der
schwersiedenden Kraftstoffanteile ist also bei Beginn der Expansion noch längst nicht abgeschlossen. Aufgrund
der bei der Expansion auftretenden Temperaturreduzierung werden aber die Verbrennungsbedingungen
für die erwähnten Kraftstoffbestandteile noch schlechter. Das langsame Fortschreiten der Flammenfront
und das demgemäß relativ späte Einsetzen der Verbrennung an einem bestimmten Punkt des Brennraumes
sowie die spät einsetzende und aufgrund eines geringen während der Expansion sich sogar noch verringernden
Temperaturgefälles nur langsam ablaufende Vorerwärmung der schwersiedenden Kraftstoffbestandteile
sind ursächlich dafür, daß nicht alle Kohlenwasserstoffe des Kraftstoffes während des Expansionshubesi
verbrennen. Sie gelangen unverbrannt in den Auslaß des Brennraumes. Soweit der Kraftstoff verbrennt — mit seinen leichtsiedenden Bestandteilen —
verbrennt er vollkommen, weil genügend Sauerstoff vorhanden ist, so daß sehr wenig Kohlenmonoxid entsteht.
Wegen der geschilderten Gründe verbrennen aber nicht alle Bestandteile des Kraftstoffes, die Teilnahme
der KraftstoffkoTiponenten an der Verbrennung
ist also unvollständig, so daß diese sich in den Abgasen des Motors wiederfinden. Da die Verbrennung bei relativ
niedrigen Temperaturen stattfindet, werden auch nur sehr geringe Mengen an Stickoxiden gebildet Soviel si\
zur Arbeitsweise bekannter Schichtladungsmotoren ausgeführt
Erfindungsgemäß wird nun im Teillastbereich lastabhängig
die Kompressionsendtemperatur im Brennraum angehoben. Die auf diesem Temperaturniveau aufbauende
Verbrennung wird dadurch in ein höheres Temperaturniveau angehoben. Die Folge davon ist, daß die
Verbrennung schneller stattfindet. Die Flammenfront schreitet wegen der höheren Molekuiarbewegung
schneller fort. Die Erwärmung der schwersiedenden Kraftstoffbestandteile setzt deswegen früher ein und
findet bei höherem Temperaturniveau und bei höherem Temperaturgefälle statt. Das raschere Verbrennen bei
höheren Temperaturen schafft auch noch bei beginnendem Expansionshub Verbrennungsbedingungen, die der
Verbrennung der hochsiedenden Kraftstoffbestandteile förderlich dnd. Der für die Verbrennung der kritischen
Kraftstoffbestandteile ausnutzbare :;«itrauni wird also
länger. Aufgrund der erfindungsgemaße ΐ Temperaturanhebung
wird also eine gewisse Selbstbeeinflussung der Verbrennungsvorgänge bewirkt; das Einsetzen der
Verbrennung schafft ihrerseits Verbrennungsbedingungen, die einem rascheren Ablauf der Verbrennung auch
der schwersiedenden Bestandteile förderlich sind. Die Kraftstoffkomponenten nehmen also vollständig an der
Verbrennung teil; dank des Luftübersehusses ist die Oxydation der Kraftstoffkomponenteir auch vollkommen.
Andererseits ist das Temperaturniveau der Verbrennung noch nicht so hoch, daß Stickoxide in unzulässigem
Ausmaß entstünden.
Vorgesehen ist, daß die Kompressionsendtemperatur im gesamten Leistungsbereich des Motors konstant sein
soll. Die Kompressionsendtemperatur ist jedoch unter der Voraussetzung einer konstanten Arbeitsraumeintrittstemperatur
eine direkte Funktion des Saugrohrunterdruckes; je kleiner der Ansaugdruck, um so niedriger
ist die Kompressionsendtemperatur und umgekehrt. Die Füllung des Brennraumes wird beim Schichtladungsmotor
lediglich im Bereich der Quantitätsregelung lastabhängig verändert, und zwar durch Beeinflussung
des Ansaugdruckes; im Bereich der Quditätsregelung bleibt die Füllung jedoch konstant. Im Schichtladungsmotor
liegt also — abgesehen von lastabhängigen Temperaturniveauschwankungen des ganzen Motors
— im oberen Leistungsbereich der Qualitätsregelung, bei der der Saugstrom ungedrosselt zufließt, ohne weiteres
eine etwa konstante Kompressionsendtemperatur vor. Bei herkömmlichen Schichtladungsmotoren fällt
die Kompressionsendtemperatur aber aufgrund der lastabhängigen Drosselung des Saugstromes lastabhängig
ri.it abnehmender Last sehr steil ab. Dieser Einfluß wird im Bereich der Quantitätsregelung erfindungsgemäß
durch eine gegensinnig analoge lastabhängige Vorwärmung des Ansaugstromes kompensiert; es wird also
das Ansaugmedium, vorzugsweise die Ansaugluft, gegensinnig analog zur eingestellten Last vorgewärmt.
Die Vorwärmung ist in einem solchen Ausmaß vorzunehmen, daß die Kompressionsendtemperatur etwa die
gleichen Werte erreicht wie im Bereich der Qualitätsregelung.
Es ist zwar bei Ottomotoren bekannt (vgl. z. B. DE-OS 17 76 096), im unteren Leistungsbereich eine Gemischvorwärmung
zur Abgasverbesserung vorzunehmen. Hierbei war jedoch das Ziel, die Gemischqualität
hinsichtlich seiner Feinheit und Homogenität durch
Wärmeeinfluß zu verbessern in der Πι wartung, daß ein
fein aufgeschlossenes homogenes Gemisch besser, d. h. vollkommener verbrennt als ein weniger feines inhomogenes
Gemisch. Die vollkommenere Verbrennung des Kraftstoffes wiederum sollte eine bessere Kraftstoffausnutzung
und eine bessere Abgasbeschaffenheit ergeben. Diese Gedankengänge sind aber im Hinblick auf die
vorliegende Erfindung abwegig. Denn es muß daran erinnert werden, daß ein normaler Ottomotor im gesamten
Leistungsbereich mit einem etwa stöchiometrisch zusammengesetzten Gemisch betrieben wird (Luftüberschußzahlen
zwischen 0,9 und 1,1), daß also der Luft sehr viel mehr Kraftstoff zugesetzt wird als beim Schichtladungsmotor,
der im Teillastbereich stark überstöchiometrisch betrieben wird und wo einem etwa gleichen
Luftvolumen nur etwa die halbe Menge Kraftstoff zugesetzt wird. Aufgrund dieser großen Luftmengen ergeben
sich beim Schichtladungsmotor — wegen der großen
LcjiirTiCrigCri — WCuCr PrOuiciTic cificr (einen Kliifistoffvernebelung
noch — wegen des großen Sauerstoffüberschusses — Probleme einer vollkommenen Kraftstoffverbrennung.
Der Gedanke, die von Ottomotoren bekannte im Teillastbereich angewandte Vorwärmung
auf Schichtladungsmotoren zu übertragen, ware völlig abwegig, da der Schichtladungsmotor die mit der bekannten
Vorwärmung gegebene Hilfe gar nicht nötig hat. Hingegen ergeben sich beim Ottomotor in der Tat
Probleme der feinen Kraftstoffvernebelung und der vollkommenen Verbrennung, insbesondere in dem in
dieser Hinsicht besonders kritischen Teillastbereich.
Abgesehen von dieser nur scheinenden Ähnlichkeit unterscheidet sich die Erfindung von Bekanntem auch
dadurch, daß die erfindungsgemäße Vorwärmung im Ausmaß wesentlich größer ist und gezielt lastabhängig
erfolgt. Die Zielsetzung ist eine andere, nämlich eine über den gesamten Lastbereich hinweg etwa gleichbleibend
hohe Kompressionsendtemperatur. Diese wiederum ist maßgebend für einen schnelleren Ablauf der Verbrennung
und eine vollständige Verbrennung aller Kraftstoffkomponenten. Die Zielsetzung bei der Erfindung
ist also eine Einflußnahme auf die Verbrennungsgeschwindigkeit und die Vollständigkeit der Verbrennung
aller Brennstoffkomponenten (CH-Abbau), wohingegen bei der bekannten Vorwärmung die Gemischverbesserung
und die Vollkommenheit der Oxydation (CO-Abbau) das Anliegen ist.
Konsequenterweise wird bei der bekannten Vorwärmung eine Gemischvorwärmung angewandt, in dem Bestreben,
die einzelnen Kraftstofftröpfchen in direktem Kontakt mit wärmeabgebenden Wänden zu bringen
und sie dadurch zu verdampfen und zu zerkleinern. Dies ist aber bei der Erfindung relativ unwichtig, da man
davon ausgehen kann, daß — was die Gemischfeinheit anbelangt — das stark überströchiometrische Luft/
Kraftstoff-Gemisch des Schichtladungsmotors ohne weiteres ausreichend fein aufbereitet werden kann. Entscheidend
für die Wirkungsweise der Erfindung ist hingegen eine ausreichende Vorwärmung der zu komprimierenden
Verbrennungsluft, da nur dann, wenn die bei der Vorwärmung abgegebene Wärmemenge an die zu
komprimierende Luft und nicht etwa an die von dieser
Luft getragenen Kraftstoffnebeltröpfchen abgegeben wurde, eine Erhöhung der Kompressionsendtemperatur
erzielt wird. Es ist daher gemäß der Erfindung nicht nur zulässig, sondern durchaus beabsichtigt, zunächst nur
die Luft vorzuwärmen und ihr kurz vor Eintritt in dem Arbeitsraum über eine Zerstäuberdüse die erforderliche
Kraftstoffmenge zuzusetzen. Dem Kraftstoff bleibt dann nur noch sehr geringe Zeit, sich im Sinne einer
Gemischverfeinerung an der vorgewärmten Luft zu erwärmen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles im folgenden näher erläutert;
dabei zeigt die Figur einen Schichtladungsmotor mit ausführungsgemäßer Luftvorwärmung im Teillastbereich.
Der mit Kurbelwelle 1, Pleuelstange 2, Kolben 3, Motorblock 4 und Zylinderkopf 5 angedeutete Schichtladungsmotor
weist neben dem Hauptbrennraum 6 noch eine Zündkammer 7 auf. Der Hauptbrennraum 6 wird
über das mittels der Nockenwelle 8 steuerbare Einlaßventil 9 durch die Ansaugleitung 10 mit Luft/Kraftstoff-Gemisch
gefüllt. Dabei wird dem Ansaugstrom taktweise während der Ansaugphase lastabhängig Kraftstoff in
icersiüubief Form mittels eines motornah angeordneten
elektromagnetisch steuerbaren Einspritzventiles 11 zudosiert (elektrische Steuerleitung 12, Kraftstoffleitung
13). Abgesehen von vollastnahen Betriebsbereichen ist das Luft/Kraftstoff-Gemisch lastabhängig mehr oder
weniger stark überstöchiometrisch zusammengesetzt.
Zur Erzeugung eines lastunabhängig stets stöchiometrisch zusammengesetzten Luft/Kraftstoff-Gemisches
in der Zündkammer — nur ein etwa stöchiometrisch zusammengesetztes Gemisch kann durch eine Zündkerze
rasch gezündet werden und liefert eine kräftige Zündflamme — ist an der Zündkammer 7 ein gesondertes,
ebenfalls elektromagnetisch steuerbares Einspritzventil 14 (Steuerleitung 15, Kraftstoffleitung 16) angebracht.
Mit diesem Ventil kann gemäß dem Kraftstoffdefizit des Gemisches im Hauptbrennraum das Gemisch
in der Zündkammer auf stöchiometrische Gemischzusammensetzung angereichert werden. Die Einspritzrnenger.
arn Ventil 14 nehmen also mit zunehmender
Last ab. Das Gemisch der Zündkammer kann durch die Zündkerze 17 gezündet werden. Die aus dem Über-Strömkanal
18 ausschlagende kräftige Stichflamme zündet dann das Gemisch im Brennraum 6.
Die Leistungssteuerung des Motors wird durch den willkürlich betätigbaren Hebel 20 bewirkt, der — im
dargestellten Ausführungsbeispiel — direkt mit einem anderen Hebel 21 gekoppelt ist Der Hebel 21 ist der
Steuerhebel für eine schematisch in Blockschaltweise dargestellte elektronische Steuereinheit 23, weiche taktabhängig
(Wirkungslinie 22 von der Nockenwelle 8 zur Steuereinheit 23) und lastabhängig (über Hebel 21) die
so Erregungszeiten für die beiden Einspritzventile 11 u"d
14 steuert. Der Steuerhebel 21 ist über einen Winkelbereich cc bewegbar, in dem — z. B. bei vorgegebener
Motordrehzahl — die Erregungszeiten der Ventile lastabhängig bzw. stellungsabhängig verändert werden.
An dem Hebel 21 ist im dargestellten Beispiel ein Schlepphebel 24 (Andrückfeder 25) angelenkt, der sich
aufgrund des Anschlages 26 lediglich innerhalb des Verstellweges β bewegen kann, der etwa dem halben Verstellweg
« des Hebels 21 entspricht Von dem Schlepphebel
24 aus wird eine Drosselklappe 27 betätigt, die über ein Verstellgestänge 28 mit einem Justierglied 29
an dem Hebel 24 angekoppelt ist Die Ankoppelung der Drosselklappe an den Schlepphebel 24 und mittelbar an
den Steuerhebel 21 erfolgt so, daß — ausgehend von
&5 einer nahe der Lcerlaufeinstel'ung liegenden Stellung
der Teile, wie dargestellt — die Drosselklappe mit zunehmender eingesteuerter Leistung zunächst mehr und
mehr geöffnet wird, bis sie schließlich die waagerechte
Stellung mit dem größten Öffnungsquerschnitt erreicht hat. Bei voller Öffnung der Drosselklappe 27 liegt der
Schlepphebel 24 an dem Anschlag 26 an, so daß der Hebel 24 und die Drosselklappe 27 bei Veränderung des
Steuerhebels in Richtung auf größere Leistungswerte in der Maximalstellung stehen bleiben. Aufgrund dessen,
daß der Hebel 21 sich oberhalb dieser Zwischenstcllung weiterfctwegen kann, ist es möglich, dem Motor mittels
der Steuereinheit 23 bei konstant vollgeöffneter Drosselklappe 27 lastabhängig mehr oder weniger stark mit
Kraftstoff angereichertes überstöchiometrisches Gemisch zuzuführen.
In dem unteren Lastbereich, in dem der Steuerhebel 21 und der Schlepphebel sich gemeinsam bewegen können,
werden daher die Ansaugluftmenge und die Einspritzmenge gemeinsam und gleichsinnig zueinander
und auch gleichsinnig analog zur eingesteuerten Last verändert. Da in diesem Bereich der Leistungssteuerung
die stark überstöchiometrische Gemischzusammensetzung
sich nur unwesentlich ändert, hingegen sich die Ladungsmenge stark ändert, ist dieser Bereich der der
Quantitätsregelung. In dem oberhalb daran anschließenden Bereich der Leistungssteuerung bleibt die Drosselklappe
— wie dargelegt — ständig offen stehen und es wird die Kraftstoffmenge erhöht. Im Gegensatz zur
Quantitätsregelung bleibt hier die Ladungsgröße je Arbeitszyklus im wesentlichen konstant, jedoch wird die
zudosierte Kraftstoffmenge, also die Ladungsqualität lastabhängig verändert; dieser Bereich ist der der Qualitätsregelung.
Ausgehend von dem stark überstöchiometrischen Gemisch, wie es im gesamten unteren Lastbereich
und auch an der Nahtstelle der beiden Regelungsbereiche vorhanden ist, wird die Gemischzusammensetzung
immer fetter gemacht, bis schließlich gegen Vollast ein stöchiometrisches Gemisch erreicht ist.
Diese doppelte Art der Leistungsregelung — Quantitätsregelung
im unteren LäSibereich und Quaiitätsregelung
im oberen Lastbereich — steht in engem inneren Zusammenhang mit der Ausbildung der Verbrennungskraftmaschine
als SchichtladuRgsmotor. Angestrebt ist — ausgehend von einer größtmöglichen Ladung mit
einem stöchiometrischen Gemisch bei Vollast — eine stetige Absenkung des Kraftstoffanteiles im Gemisch
und ein Betrieb des Motors bei möglichst kraftstoffarmem d. h. luftreichem Gemisch. Die bei Schichtladungsmotoren
mögliche stufenweise Verbrennung ermöglicht eine gleichmäßige und betriebssichere Verarbeitung
von kraftstoffarmen Gemischen, die, unter den durch die Erfindung geschaffenen Voraussetzungen, mit relativ
sauberem Abgas verbrennen. Da jedoch das zu verarbeitende Gemisch bei mehr und mehr in Richtung auf
niedrigere Leistungen eingestelltem Motorbetrieb nicht beliebig abgemagert werden kann (Qualitätsregelung),
ist bei etwa 40 bis 50% der Nennleistung des Motors ein maximaler Grenzwert der Luftüberschußzahl erreicht
Bei weiterer Leistungssenkung muß mit dem Kraftstoff auch die Luftzufuhr gesenkt werden (Quantitätsregelung).
Für die erfindungsgemäße Luftvorwärmung im Bereich der Quantitätsregelung sind nun folgende Maßnahmen
vorgesehen:
Die von dem Luftfilter 30 ausgehende Luftleitung 31 teilt sich in zwei separate Leitungen 32 und 33. Die eine
der Leitungen, Leitung 32, führt ohne Umwege zu einer
Vereinigungssteiie 34 der beiden Leitungen. Die andere Leitung 33 führt unter Zwischenschaltung einer Aufheizstrecke
35 zu der Vereinigungsstelle. Die Aufheizstrecke ist als doppelwandiges Rohr mit großer wärmeabgebender
Oberfläche l B. durch Längsrippung ausgebildet. An der wärmeabgebenden Seite ist das Rohr in
ein motornah gelegenes heißes Teilstück der Abgasleitung 36 des Motors einbezogen. Die Aufheizstrecke ist
im dargestellten Ausführungsbeispiel als Gegenstromwärmetauscher ausgebildet. Der Wärmetauscher ist auf
eine Luftvorwärmung auf mindestens 150 bis 200" C ausgelegt. Zwar ist bei kleineren eingestellten Leistungen
das Temperaturniveau der Abgasleitung 36 geringer als bei höheren abgegebenen Leistungen, dafür ist
aber auch der Durchsatz auf der wärmeaufnehmenden Seite des Wärmetauschers 35 geringer, so daß sich derartige
Einflüsse zum Teil selber kompensieren.
In Strömungsrichtung gesehen vor der Vereinigungsstelle
34 der beiden Leitungen 32 und 33, in der Leitung
33 jedoch hinter der Aufheizstrecke ist in jeder der Leitungen eine Drosselklappe 37 bzw. 38 angeordnet. Die
Drosselklappen sind starr aber gegensinnig miteinander gekoppelt, d. h. in dem Maße wie die eine in öffnungsrichtung
bewegt wird, wird die andere in Schließrichtung bewegt. In der die Klappen untereinander verbindenden
Koppelstange 39 kann noch ein Justier- und/ oder ein Überbrückungsglied angeordnet sein. Eine der
Klappen, hier die Klappe 38, ist mit dem Schlepphebel 24 über die mit einem Justier- und Überbrückungsglied
40 ausgerüsteten Koppelstange 41 verbunden. Die Drosselklappen 37 und 38 werden daher lediglich im
geschilderten Bereich der Quantitätsregelung bewegt.
Aufgrund der gegensinnigen Bewegung der Drosselklappen 37 und 38 wird — zumindest im Betätigungsbereich
des Schlepphebels 24 — der durch die Leitung 32 strömende kalte Anteil zugunsten bzw. zuungunsten des
durch die Leitung 33 strömenden vorgewärmten Anteiles lastabhängig vergrößert bzw. verkleinert. Die beiden
Luftanteile vermischen sich an der Vereinigungsstelle
34 und es wird je nach Anteilen an vorgewärmter und nicht vorgewärmter Luft sich lastabhängig eine unterschiedlich
hohe Temperatur einstellen. Je weiter die Klappe 37 in der aufgewärmte Luft führenden Leitung
33 geöffnet ist, um so mehr ist die Klappe 38 in der Kaltluftleitung geschlossen und um so wärmer ist die
Luft in der Ansaugleitung 10. Aufgrund der raschen Änderbarkeit der Luftanteile können die Mischungstemperaturen
trägheitsarm verändert werden. Dank der lastabhängig mehr oder weniger starken Luftvorwärmung
wird trotz der mehr oder weniger starken Reduzierung des Kompressionsanfangsdruckes durch die Quantitätsregelung die Kompressionsendtemperatur angehoben,
derart, daß diese Temperatur etwa über den gesamten
so Leistungsbereich hinweg konstant ist Das Ergebnis dieser Maßnahmen ist — wie weiter oben geschildert —
eine raschere Verbrennung auch sehr magerer Gemische bei hoher Temperatur und vor allem eine vollständige
Verbrennung aller Kraftstoffbestandteile, also auch der schwersiedenden Anteile (CH-Abbau). Wegen
des Luftüberschusses tritt eine vollkommene Verbrennung ohnehin ein (CO-Abbau). Die Temperaturen bei
der Verbrennung sind noch nicht so hoch, daß Stickoxide in unzulässigem Ausmaß entstünden.
Die Vorteile der Erfindung liegen in einem Abbau aller Schadstoffkomponenten des Abgases, einer besseren
Kraftstoffausnutzung und somit einer Reduzierung des spezifischen Verbrauches und in der Vermeidung
von Nachverbrennungseinrichtungen, die teuer sind und ständig gewartet und erneuert werden müssen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine
nach dem Schichtladungsprinzip, mit einer innerhalb eines unteren Lastbereiches wirksamen Quantitätsregelung des in diesem Bereich
stark überstöchiometrischen, in der Zusammensetzung
gleichbleibenden Luft/Kraftstoffgemisches und mit einer in einem daran anschließenden
oberen Lastbereich wirksamen Quaütätsregelung des in diesem oberen Bereich unterschiedlich zusammengesetzten
Luft/Kxaftstoffgemisches, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens im unteren Lastbereich die Kompressionsendtemperatur des
Gemisches aufgrund einer zur eingestellten Last umgekehrt analogen Anwärmung des Ansaugmediums
auf eine in allen Punkten des Bereiches der Vorwärmung etwa gleichhohe Kompressionsendtemperatur
angehoben wird.
2. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekcryizeichnet, daß der Bereich der Anhebung
der Kompressionsendtemperatur sich auch noch in einen unteren Teilbereich des oberen Lastbereiches
erstreckt.
3. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kompressionsendtemperatur
im Bereich üer Anwärmung des Ansaugmediums etwa gleichhoch ist wie die Kompressionsendtemperatur
im Bereich der Qualitätsregelung ohne Anwärmung.
4. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß für
die Anwärmung die Wärme der Abgase ausgenutzt ist.
5. Verbrennungskraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Saugkanal (31,10) für das Ansaugmedium bereichsweise geteilt ist in zwei Leitungen (32 und 33), deren
eine (32) zu einer Vereinigungsstelle (34) der Leitungen (32 und 33) und deren andere (33) nach Durchlaufen
einer Aufheizstrecke (35) zu der Vereinigungsstelle (34) führt, daß veränderliche Mittel (37
und 38) zum graduellen wahlweisen Verteilen der Saugströmung auf die eine (32) und/oder auf die
andere Leitung (33) vorgesehen sind, und daß die Mittel (37 und 38) wenigstens mittelbar mit dem
Fahrhebel (20) gekoppelt sind, dergestalt, daß sie im unteren Leistungsbereich in eindeutiger Weise lastabhängig
verändert werden.
6. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vereinigungsstelle
(34) motornah und in Strömungsrichtung gesehen vor der Zuführungsstelle (11) für Kraftstoff angeordnet
ist.
7. Verbrennungskraftmaschine nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufheizstrecke
(35) wärmeabgabeseitig durch wenigstens ein motornah gelegenes Teilstück der Abgasleitung
(36) gebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2507203A DE2507203C2 (de) | 1975-02-20 | 1975-02-20 | Gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine nach dem Schichtladungsprinzip |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2507203A DE2507203C2 (de) | 1975-02-20 | 1975-02-20 | Gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine nach dem Schichtladungsprinzip |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2507203A1 DE2507203A1 (de) | 1976-09-02 |
DE2507203C2 true DE2507203C2 (de) | 1984-07-19 |
Family
ID=5939317
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2507203A Expired DE2507203C2 (de) | 1975-02-20 | 1975-02-20 | Gemischansaugende fremdgezündete Verbrennungskraftmaschine nach dem Schichtladungsprinzip |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2507203C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10047688B2 (en) | 2014-09-19 | 2018-08-14 | Caterpillar Motoren Gmbh & Co. Kg | Ignition system for internal combustion engines |
DE102020130373B4 (de) | 2019-12-18 | 2023-02-23 | GM Global Technology Operations LLC | Ansauglufterwärmung mit Vorkammerzündung in einem Ottomotor |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2302015A1 (de) * | 1972-01-18 | 1973-07-26 | Honda Motor Co Ltd | Viertakt-kolbenbrennkraftmaschine mit fremdzuendung |
JPS5517230B2 (de) * | 1973-07-30 | 1980-05-09 |
-
1975
- 1975-02-20 DE DE2507203A patent/DE2507203C2/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10047688B2 (en) | 2014-09-19 | 2018-08-14 | Caterpillar Motoren Gmbh & Co. Kg | Ignition system for internal combustion engines |
DE102020130373B4 (de) | 2019-12-18 | 2023-02-23 | GM Global Technology Operations LLC | Ansauglufterwärmung mit Vorkammerzündung in einem Ottomotor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2507203A1 (de) | 1976-09-02 |
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Legal Events
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