DE2503340B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Antriebssteuerung von Bohrköpfen, insbesondere für Großlochbohrmaschinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Antriebssteuerung von Bohrköpfen, insbesondere für GroßlochbohrmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Antriebssteuerung von Bohrköpfen, auf
denen planetenartig um die Streckenachse rotierende Roilenbohrer angebracht sind, insbesondere von Bohrköpfen
zum Bohren von Großbohrlöchern, wobei die Arbeitsparameter (Vorschubkraft bzw. -geschwindigkeit
und Bahngeschwindigkeit der Bohrwerkzeuge) zumindest in mittelbarer Abhängigkeit von den auf den
Bohrkopf wirkenden, von der Gesteinsfestigkeit und -beschaffenheit abhängigen Kräften gesteuert werden.
Bohrverfahren mit mehreren gleichzeitig arbeitenden Werkzeugen werden zur Herstellung von Bohrungen
verschiedener Art angewendet so beispielsweise von vertikalen oder schrägen Bohrungen im Tiefbau,
Brunnenbau, Braunkohlentagebau und anderen Bergbauzweigen, von Senk- oder Schachtbohrungen, ferner
und insbesondere auch zum Auffahren von horizontalen oder geneigten Tunneln, Strecken usw., für unterschiedliche
Zwecke. Die Durchmesser der Bohrungen können beim Großlochbohren z. B. im Bereich von 600 mm und
gegebenenfalls noch darunter bis 5000 mm und darüber liegen. Wesentliche Einflußgrößen bzw. Arbeitsparameter
bei solchen Bohrverfahren sind einerseits die Bahngeschwindigkeit der einzelnen Werkzeuge auf
ihren Kreisbahnen (entsprechend der Drehzahl eines die Werkzeuge tragenden umlaufenden Körpers) und
andererseits die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit, mit der die auf den Kreisbahnen
umlaufenden Werkzeuge vorwärtsbewegt bzw. an den Grund der Bohrung oder die Ortsbrust angedrückt
werden.
Handelt es sich um ein Bohren in homogenem Gestein oder Gebirge, so sind alle Werkzeuge der
gleichen Beanspruchung ausgesetzt Dies kann als optimaler Fall angesehen werden. Trotzdem müssen
auch dabei die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge und die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit
so gewählt werden, daß die Werkzeuge nicht überlastet werden. Es kommt also darauf an, daß bestimmte Werte
für diese Größen nicht oder nicht längere Zeit überschritten werden. Dies zu erkennen, ist für den die
Arbeit Durchführenden oft sehr schwer.
Besondere Probleme ergeben sich, wenn das zu beohrende Gestein oder Gebirge nicht homogen ist
oder nach einer längeren homogenen Strecke' plötzlich inhomogen wird und eine über den Weg der Werkzeuge
bei deren Umlauf unterschiedliche Härte hat, Störungen aufweist oder mit harten Einschlüssen versehen ist. Es
kann dann geschehen, daß jeweils nur wenige oder gar ein einziges Werkzeug mit solchen Einschlüssen im
ansonsten homogenen und weichen Gebirge zum Eingriff kommt. In diesem Fall wird eine größere Zahl
mehr oder weniger starker Stöße auf die betreffenden Werkzeuge ausgeübt, ohne daß dies vom Verantwortlichen
für den Bohrvorgang wahrgenommen wird, so daß auch keine Abhilfe geschaffen werden kann.
Überbeanspruchungen der Werkzeuge durch zu hohe Kräfte und ganz besonders durch Stöße, die durch
Inhomogenitäten des Gebirges oder Einschlüsse bedingt sind, beeinflussen das Verschleißverhalten und die
Lebensdauer der Werkzeuge ganz entscheidend. Dies gilt nicht nur für die Schneide des Werkzeugs, sondern
weiterhin auch für die Halterung des Werkzeugs bzw. dessen Lagerung, namentlich bei Rollenmeißeln. Eine
geringe Lebensdauer oder sogar eine Zerstörung der Werkzeuge bzw. ihrer Lagerungen, wie sie bei ständigen
harten Stoßen schnell eintreten kann, hat erhebliche Kosten zur Folge, die sich nicht allein durch den
Aufwand für die Neubeschaffung oder die Reparatur und die Montage der Werkzeuge ergeben, sondern die
außerdem auch durch die Unterbrechung des Bohrvorgangs und die Stillstandszeiten von teurem Gerät
bedingt sind.
Es ist eine Gesteinsfräsmaschine zum Vortrieb unterirdischer Strecken bekannt (DE-OS 15 34 650), die
einen durch Gleitschuhe im Tunnel geführten Antriebsschild aufweist, in dem eine mittels Motors drehend
antreibbare Fräsertrommel gelagert ist. Letztere trägt zwei Fräseraggregate, jeweils bestehend aus einer am
Umfang mit festen Werkzeugen bestückten Messerscheibe, einem Reduktionsgetriebe und einem Antriebsmotor.
Beim Arbeiten der Maschine dreht sich die gesamte Fräsertrommel, während außerdem jede
Messerscheibe um ihre eigene, exzentrisch zur Trommelachse liegende Achse rotiert, wobei entsprechend
den gewählten Drehrichtungen ein Gleichlauf-Fräsen stattfindet. Zur Erzeugung des Vorschubdrucks
dient ein Vorschubzylinder, der zwischen einer im Tunnel hydraulisch verspannten Säule und dem
Antriebsschild eingebaut ist. Bei dieser Maschine soll die Rotationsgeschwindigkeit der die Fräseraggregate
tragenden Fräsertrommel und der in Richtung der Streckenachse wirkende Längsvorschub von Regelimpulsen
gesteuert werden, die von der Belastung der Fräserantriebe abgeleitet sind. Hierbei bleibt gänzlich
unberücksichtigt, ob und in welchem Umfang die einzelnen Werkzeuge an den Messerscheiben der
jeweiligen Beanspruchung standhalten können, denn auftretende Überbeanspruchungen einzelner Werkzeuge
sind an der Stromaufnahme des Antriebsmotors für das Fräseraggregat nicht zu erkennen.
In »Glückauf« 104 (1968), Heft 8, S. 309 bis 315, sind
Rollenbohrer verschiedener Ausbildung zur Verwendung bei Streckenvortriebsmaschinen für abrasives
festes Gestein genannt. Außerdem sind für den Einsatz sogenannte Einringzahnrollen in Betracht gezogen
worden, wobei diese ähnlich wie sonst feste Hartmetallschneiden auf Werkzeugträgern angebracht werden
sollen, die mit windschiefer Achse angestellt sind und ihrerseits planetenartig um die Streckenachse rotieren,
derart, daß sich die Einzahnrollen unter Vorhandensein einer Freifläche auf zykloidischen Bahnen über die
Ortsbrust hinweg bewegen. In der Veröffentlichung ist ferner eine Versuchseinrichtung angegeben, mittels
, derer an verschiedenen Bohrwerkzeugen Kräfte mit ihren Komponenten mit Hilfe von Dehnungsmeßstreifen
elektronisch gemessen werden können. Außer den Kräften am einzelnen Bohrwerkzeug wird noch die
gesamte Vorschubkraft, das Drehmoment eines Hydroantriebs für einen Drehtisch und der zurückgelegte
Bohrweg gemessen. Dabei handelt es sich um Laboruntersuchungen mit dem Ziel, Daten für die
Konstruktion von Maschinen zu gewinnen.
Über solche Untersuchungen an Bohrwerkzeugen ist weiterhin in dem Buch von W. Rutschmann,
»Mechanischer Tunnelvortrieb im Festgestein«, VDI-Verlag GmbH., Düsseldorf 1974, S. 31 bis 35, 58 bis 62
und 109, berichtet. Dabei ist in Verbindung mit dem r>
Antrieb des Bohrkopfes einer Vortriebsmaschine gesagt, daß eine stufenlose Drehzahlregulierung u. a. die
Möglichkeit einer optimalen Kombination von Drehzahl und Vorschubkraft hinsichtlich kleineren Bohrwerkzeugverschleißes
biete.
ίο In »Glückauf« 99 (1963), Heft 24, S. 1331 und 1332,
wird über ein Forschungsvorhaben mit einer Streckenvortriebsmaschine berichtet, deren Bohrkopf mit
Rollenbohrern ausgerüstet ist Dabei wird gesagt, daß
die Bohreigenschaften der Rollenbohrer, um bestmög-
r> lieh zu bohren, bei zunehmender Gesteinsfestigkeit
einen höheren Andruck mit einer geringeren Drehzahl erfordern, und daß deshalb eine große Vorschubkraft
und ein hohes Drehmoment gegeben sein muß.
Bei bekannten Vortriebsmaschinen derjenigen Art,
?(i bei der ein sich um die Längsachse des Maschinengestells
drehender Werkzeugträger rotierende Messerköpfe mit geneigten Drehachsen trägt und die
Messerköpfe mit radial nach außen weisenden und in tangentialer Richtung wirkenden Messern besetzt sind
(DE-PS 10 02 775), besteht infolge der besonderen Kräfteverhältnisse das Problem des Mitdrehmoments,
das mit den Gesteins- und Schnittverhältnissen stark schwanken kann. Zum Ausgleich des Mitdrehmoments
sind Bremsmesser erforderlich, die gemeinsam mittels einer Regeleinrichtung in Abhängigkeit vom Mitdrehmoment
hydraulisch verstellt werden, und zwar über die Belastung von zum Antrieb des Drehschildes der
Maschine dienenden Schnecken. Wird das Mitdrehmoment so groß, daß es auch von den Bremsmessern nicht
J5 mehr abgefangen werden kann, so bewirkt die
Belastung der Schnecken mit Hilfe eines Servomotors eine derartige Beeinflussung eines Getriebes für den
Drehschildantrieb, daß die Spantiefen der Schneidmesser und damit das Mitdrehmoment kleiner werden.
Ähnlich soll bei einem übermäßigen Anstieg des Drehmoments an den Messerköpfen durch an den
Messerkopfantrieben angebaute elektrische Drehmomentschalter ein Steuerkolben betätigt und dadurch
eine Verringerung der Spantiefe ausgelöst werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, bestehende Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten zu überwinden und ein
günstiges Arbeiten mit Bohrköpfen der eingangs genannten Art zu ermöglichen, ohne daß die Einstellung
oder Steuerung wichtiger Parameter für das Bohrverfahren entsprechend der Gesteinsfestigkeit und -beschaffenheit
wie bisher von Hand durchgeführt werden muß, wobei zugleich aber auch übermäßige Beanspruchungen
der Bohrwerkzeuge möglichst sicher vermieden werden sollen, um die Lebensdauer der Werkzeuge
und ihrer Halterung oder Lagerung zu erhöhen. Mit der Erfindung soll weiterhin eine vorteilhafte Vorrichtung
zur Antriebssteuerung von Bohrköpfen der genannten Art geschaffen werden.
Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung als Verfahren zur Antriebssteuerung von Bohrköpfen dei
angegebenen Gattung vor, daß wenigstens bei einigen der Bohrwerkzeuge in an sich bekannter Weise deren
Beanspruchung repräsentierende Kräfte und/oder zeitliche Änderungen solcher Kräfte ermittelt werden, daß
b5 diese Werte automatisch laufend mit einem vorgegebenen
Grenzwert verglichen werden und daß bei Überschreitung dieser Grenzwerte wenigstens einer
der Arbeitsparameter automatisch in seiner Größe
verändert wird.
Bei diesem Verfahren hängt der Bohrvorgang nicht mehr davon ab, in welcher Weise es dem jeweiligen
Maschinenführer gelingt, nach seinem Ermessen die Parameter des Bohrvorgangs zu wählen und sie den sich ■;
ändernden Verhältnissen anzupassen, sondern es ist unter Berücksichtigung von Unterschieden in der
Belastung der einzelnen Bohrwerkzeuge eine automatische Regelung der Arbeitsoperation in vorteilhafter
Weise ermöglicht worden. Damit ist das an der Durchführung des Bohrvorgangs beteiligte Personal
entlastet, und es werden von ihm nur noch wenige oder überhaupt keine kurzfristigen Entscheidungen hinsichtlich
einer unmittelbaren Einflußnahme auf den Ablauf der Vorgänge verlangt. Vielmehr findet nun beim
Einsatz eines Bohrkopfes der genannten Art eine automatische Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten
und die Art des zu bohrenden Gesteins oder Gebirges statt, und zwar unter Vermeidung übermäßiger
Werkzeugbeanspruchungen, was zugleich eine Erhöhung der Lebensdauer der Werkzeuge und ihrer
Lagerungen bedeutet. Wird der vorgegebene Grenzwert für die Beanspruchungskraft oder deren zeitliche
Änderung überschritten, so kann sogleich eine Neueinstellung des oder der Arbeitsparameter in dem Sinne
erfolgen, daß die betreffenden Werte unter dem Grenzwert gehalten werden. Bisher konnte der
Maschinenführer eine Überbelastung einzelner Werkzeuge nicht erkennen, so daß er auch nicht in der Lage
war, darauf entsprechend zu reagieren. Die angeführten Vorteile können nicht hoch genug eingeschätzt werden,
zumal es sich bei Bohrarbeiten mit solchen Bohrköpfen meist um sehr schwierige Operationen handelt, bei
denen die Effizienz angesichts der hohen Investitionen und die Vermeidung von kostspieligen Stillstandszeiten
infolge Werkzeugbruchs eine große bzw. ausschlaggebende Rolle spielt.
Als repräsentativ für die Werkzeugbeanspruchung und als maßgebend für die Lebensdauer des Werkzeugs
und seiner Halterung oder Lagerung ist nicht nur die Resultierende aus allen auf das Werkzeug wirkenden
Kräften anzusehen. Weil z. B. bei einem Rollenmeißel die durch den Andruck an das Gebirge hervorgerufene
Kraft in Andruckrichtung bzw. in Richtung radial zur Rollenachse eine in ihrer Höhe dominierende Kraft ist,
genügt es in vielen Fällen, diese Kraft oder auch eine in der Größe nicht unwesentliche Komponente derselben
bzw. eine von der Andruckkraft maßgebend beeinflußte Kraft auch von abweichender Richtung zu ermitteln und
für die Einstellung bzw. Änderung der Arbeitsparameter des Bohrvorgangs auszuwerten. Welche Kraft oder
Kraftkomponente für die Ermittlung herangezogen wird, kann sich nach der Art der Werkzeuge, nach der
jeweiligen Geometrie und Form eines die Werkzeuge tragenden Elements, z. B. eines Bohrkopfes, und nach
den gegebenen Möglichkeiten für die Erfassung der Kräfte richten. Deshalb bestehen für die Wahl der zu
berücksichtigenden Kraft keine sehr engen Beschränkungen. Diese Kraft sollte lediglich hinreichend groß
und reproduzierbar sein. Außer der Andruckkraft oder einer Komponente derselben kann als repräsentative
Kraft für die Werkzeugbeanspruchung insbesondere auch eine Umfangs- oder Querkraft bzw. eine den
Rollwiderstand eines drehbar gelagerten Werkzeugs verkörpernde oder von diesem abhängige Kraft in
Betracht kommen. Dies kann bei bestimmten Arten von Stoßbeanspruchungen und dann zweckmäßig sein, wenn
die Werkzeuge oder ihre Lagerungen gegenüber solchen Kräften besonders empfindlich sind.
Außer oder statt einer Ermittlung der Größe der Kraft kann sich eine Ermittlung der Einwirkdauer bzw.
des zeitlichen Verlaufs der Änderung der Kraft empfehlen. Es läßt sich dann die Steilheit des
Kraftanstiegs, die ein Maß für die Härte von auf das Werkzeug wirkenden Schlägen oder Stoßen bei
Einschlüssen oder bei inhomogenem Gebirge ist, erfassen und auswerten. Dies ist nicht auf eine
bestimmte Kraftrichtung beschränkt, sondern gilt grundsätzlich für verschiedene Kräfte und Kraftrichtungen.
Wird bei dem erläuterten Verfahren die Beanspruchungskraft ermittelt, so wird zweckmäßig bei Überschreiten
des gesetzten Grenzwertes für diese Kraft die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit herabgesetzt,
um einen Zustand zu erreichen, in dem die Werkzeugbeanspruchung in einem als zulässig angesehenen
Bereich bleibt. Statt dessen oder auch zusätzlich dazu kann bei Überschreiten eines Grenzwertes für die
Beanspruchungskraft die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge heraufgesetzt werden, um den zulässigen
Beanspruchungszustand der Werkzeuge herbeizuführen.
Wird die zeitliche Änderung der Beanspruchungskraft ermittelt und tritt für diese Größe eine
Überschreitung des Grenzwertes ein, so wird die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit oder die
Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge herabgesetzt, während die jeweils andere Größe im wesentlichen
konstant gehalten wird. Es ist aber auch hier möglich, bei einer Grenzwertüberschreitung beide Größen
gleichzeitig zu ändern.
Eine gleichzeitige Änderung von Vorschub und Bahngeschwindigkeit im entsprechenden Sinn kann
ferner dann geschehen, wenn sowohl die Beanspruchungskraft als auch deren zeitliche Änderung ermittelt
wird und für beide Grenzwertüberschreitungen eintreten.
Bei Grenzwertüberschreitung wird der betreffende Arbeitsparameter zweckmäßig auf einen vorbestimmten
oder insbesondere auch auf einen in Abhängigkeit von der Größe der Grenzwertüberschreitung gewählten
Wert gebracht, dem eine geringere als die für zulässig erachtete Werkzeugbeanspruchung entspricht,
und es wird dann die Größe dieses Arbeitsparameters wieder im entgegengesetzten Sinn geändert, bis ein
vorgegebener oder in Abhängigkeit von einer anderen Größe wählbarer Wert erreicht wird.
In vielen Fällen ist es von Vorteil, für die Änderung des Arbeitsparameters den jeweils höchsten der den
Grenzwert überschreitenden Werte zu verwenden.
Die erneute Änderung der Größe des betreffenden Arbeitsparameters nach einer vorausgegangenen, eine
Grenzwertüberschreitung berücksichtigenden Änderung desselben läßt sich z. B. in einem bestimmten
Zeitabschnitt vornehmen. Es kann zweckmäßig sein, die erneute Änderung um so langsamer durchzuführen, je
größer die Anzahl von den Grenzwert überschreitenden Werten in einem gegebenen Zeitraum ist. Die Änderung
kann kontinuierlich oder auch schrittweise vorgenommen werden. Bei der Änderung kann insbesondere
wenigstens eine Zwischenstufe mit elwa konstant bleibendem Wert der Größe des Arbeitsparameters
eingehalten werden. Für die Dauer dieser Zwischenstufe läßt sich eine bestimmte Zeit vorsehen. Insbesondere
wird von der Zwischenstufe aus eine anschließende weitere Änderung des Arbeitspararneters erst dann
vorgenommen, wenn seit dem Auftreten der Grenzwertüberschreitung mindestens eine Periode von 2 nla
ohne erneute Grenzwertüberschreitung vollendet ist, wobei »2 π« einen vollen Bahnkreis eines Werkzeugs
und »a« die Anzahl von auf einer Kreisbahn laufenden r>
Werkzeugen bedeutet. Sind mehrere konzentrische Kreisbahnen mit auf diesen laufenden Werkzeugen
vorhanden, so kann je nach der Anzahl der Werkzeuge auf den einzelnen Bahnen auch die Periode 2 Jt/a für die
einzelnen Bahnen unterschiedlich sein. Tritt nur auf ι ο einer der vorhandenen Bahnen eine Grenzwertüberschreitung
auf, so ist es möglich, jeweils auch die zugehörige Periode für diese Bahn zu berücksichtigen.
Im allgemeinen wird es aber genügen, durchweg für alle Vorgänge nur eine, nämlich die längste Periode zu
verwenden.
Der Wert des Arbeitsparameters in der Zwischenstufe kann beispielsweise ein für einen bestimmten
Arbeitsvorgang vorgegebener Wert sein. Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß der Wert des Arbeitsparameters
in der Zwischenstufe in Abhängigkeit von der Größe der Grenzwertüberschreitung gewählt wird.
Ausgehend von der Erkenntnis, daß das zum Bewegen der Werkzeuge auf ihren Kreisbahnen
erforderliche Drehmoment zum Schutz der Werkzeuge vor Überbeanspruchungen nicht zu groß werden darf,
sieht die Erfindung vor, daß bei Überschreiten eines vorgegebenen Wertes dieses Drehmoments die Vorschubkraft
bzw. Vorschubgeschwindigkeit herabgesetzt und/oder die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge jo
erhöht wird.
Die Änderung des betreffenden Arbeitsparameters in dem angegebenen Sinn wird dabei zweckmäßig nur um
einen solchen Betrag vorgenommen, der das Drehmoment gerade wieder unter den vorgegebenen Maximal- J5
wert bringt. Je nach den Gegebenheiten und dem zu bohrenden Gebirge kann dabei die Änderung des einen
oder des anderen Arbeitsparameters Vorrang haben. Es kann z. B. erst die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge
bis zu einem bestimmten Maximalwert gesteigert und dann die Vorschubgeschwindigkeit herabgesetzt werden
oder umgekehrt erst ein Senken der Vorschubgeschwindigkeit bis zu einem bestimmten Mindestwert
erfolgen und dann die Bahngeschwindigkeit heraufgesetzt werden. Darüber hinaus ist es auch möglich, beide
Arbeitsparameter gleichzeitig kontinuierlich oder schrittweise zu ändern, bis das Drehmoment unter den
Maximalwert gesunken ist.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung, die einen mehrere Werkzeuge tragenden Bohrkopf,
einen Drehantrieb für den Bohrkopf sowie einen Vorschubantrieb für diesen aufweist und die gekennzeichnet
ist durch wenigstens einigen der Werkzeuge am Bohrkopf zugeordnete Kraftmeßeinrichtungen,
einen diesen gegebenenfalls über Verstärker nachge- r>5
schalteten Maximalwert-Rechner sowie eine dessen Meßwert-Signale verarbeitende Operationseinrichtung,
mittels derer der Vorschubantrieb und/oder der Drehantrieb des Bohrkopfes über Stellglieder beeinflußbar
ist. mi
Mit besonderem Vorteil wird die Vorrichtung so ausgebildet, daß sie ein selbsttätiges Arbeiten ermöglicht.
Weitere zur Erfindung gehörende Merkmale des Verfahrens und der Vorrichtung sind Gegenstand der ts
übrigen Patentansprüche. Im folgenden wird die Erfindung anhand des in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Großlochbohren in Form einer Tunnelbohrmaschine,
Fig.2 einen Teil eines Bohrkopfes mit Werkzeug,
Werkzeughalterung und Meßaufnehmer,
F i g. 3 ein Kräftediagramm an einem Werkzeugkörper,
F i g. 4 eine perspektivische Darstellung der an einem Werkzeug angreifenden Kräfte mit Blick in Richtung
des Pfeils A in F i g. 3 in für praktische Fälle zutreffenden Größenverhältnissen,
F i g. 5 eine im Prinzip der F i g. 4 entsprechende, der Deutlichkeit halber in anderer Ansicht und unmaßstäblich
gezeichnete Darstellung der Kräfte,
Fig.6 eine Vorrichtung nach der Erfindung in weitgehend schematischer Darstellung und
F i g. 7 ein Diagramm zur Veranschaulichung von Arbeitsparameter-Änderungen.
Die in F i g. 1 gezeigte Tunnelbohrmaschine 1 weist zwei relativ zueinander verschiebbare Teile auf, nämlich
eine Stützvorrichtung 2 und einen in dieser geführten Maschinenkörper 3. Die Stützvorrichtung 2 ist mit Hilfe
von Stützschilden 4, die durch Hydraulikzylinder 5 radial ausgefahren werden können, an der Ausbruchswandung
6 festsetzbar. Der Maschinenkörper 2 trägt an seinem vorderen Ende einen in bekannter Weise drehbar
gelagerten, mit Werkzeugen Wausgerüsteten Bohrkopf
B, der über eine in Längsrichtung durch den Maschinenkörper 3 hindurchgehenden Welle 8 von
Antriebsmotoren 9, die gegebenenfalls zusammen mit einem Getriebe am hinteren Teil 3ödes Maschinenkörpers
angeordnet sind, mit einstellbarer Drehzahl antreibbar ist. Bei den Antriebsmotoren 9 kann es sich
beispielsweise um Hydraulikmotoren oder auch um Elektromotoren handeln. Die Mittel zur Lieferung der
Energie und zur Drehzahlverstellung solcher und anderer Antriebe sowie deren Anordnung und Unterbringung
bei Tunnelbohrmaschinen und anderen Bohrvorrichtungen sind an sich bekannt, so daß hierauf nicht
weiter eingegangen zu werden braucht.
Zum Vorschieben des Maschinenkörpers 3 relativ zu der mittels der Stützschilde 4 verspannten Stützvorrichtung
2 während des Bohrvorgangs dienen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel Hydraulikzylinder 7,
die sich zwischen der Stützvorrichtung 2 und dem vorderen Teil 3a des Maschinenkörpers 3 bzw. der
daran angeordneten Bohrkopflagerung erstrecken und die von einer nicht dargestellten Quelle aus mit
Hydraulikmedium von einstellbarer Menge bzw. einstellbarem Druck beaufschlagt werden, derart, daß der
Bohrkopf B mit seinen Werkzeugen W mit wählbarer Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit an die
Ortsbrust IO angedrückt werden kann. Je nach der Bohrkopfdrehzahl ergibt sich bei konstanter Vorschubgeschwindigkeit
eine bestimmte Eindringtiefe (Vorschubweg) je Werkzeug und Umdrehung.
Wie aus F i g. 2 ersichtlich ist, tritt z. B. bei Warzenrollen am einzelnen Werkzeug W, bezogen auf
dessen Drehachse 11, jeweils eine statische Radialkraft
Fradsiai. und eine Axialkraft Fax auf. Diese ergeben eine
normal zur Mantelfläche des Werkzeugkörpers 12 gerichtete Kraft Fvm die sich in eine Kraft Fv in
Vortriebsrichtung, d. h. in Maschinen- und Tunnellängsrichtung, und eine dazu senkrechte Kraft Fq zerlegen
läßt.
Durch die Drehung des Bohrkopfes B kommt eine tangential zur Werkzeug-Mantelfläche gerichtete Umfangs-
oder Rollkraft Fr hinzu. Dadurch ergibt sich aus
der Kraft F17, (F i g. 2, 4 und 5) und der Kraft Fr eine
resultierende Gesamtkraft Fgt-S. Die sich aus der
statischen Radtalkraft Fr3dsm. und der Kraft Fr ergebende
Resultierende ist in den F i g. 4 und 5 als dynamische Radialkraft F„ddyn. bezeichnet. Wie F i g. 4 für einen in
der Praxis häufigen Fall erkennen läßt, sind hierbei ■> Kräfte Fradstat. bzw. Fv„ bzw. Frad.dyn. bzw. Fgcs untereinander
annähernd von gleicher Größe und jeweils um ein Vielfaches höher als die Kräfte F3x bzw. Fn so daß eine
von ihnen oder auch eine noch ausreichend große Komponente einer dieser Kräfte als repräsentativ für
die Werkzeugbeanspruchung angesehen werden kann.
F i g. 2 läßt zwei Beispiele für die Erfassung einer solchen die Werkzeugbeanspruchung repräsentierenden
Kraft erkennen. Der Werkzeugkörper 12, der z. B. eine Warzenrolle, grundsätzlich aber auch eine Disken-
oder Zahnrolle sein kann, ist in üblicher Weise drehbar auf einer lediglich durch ihre Mittellinie 11 angedeuteten
Achse gelagert, deren Enden von einer Halterung 13 in Form eines sogenannten Sattels aufgenommen sind.
Die Halterung 13 ist mit ihrem Flansch 14 an die >o
Strinfläche einer fest mit dem Bohrkopf B verbundenen und sich in diesen hinein erstreckenden zylindrischen
Büchse 15 angeschraubt und greift mit einem unterhalb des Flansches 14 befindlichen, entsprechend zylindrischen
und ringförmigen Ansatz 16 passend in die Hülse ι > 15 ein. Ein im Inneren des Ansatzes 16 liegender
vertiefter Wandungsteil 17 der Halterung 13 erfährt beim Arbeiten des Werkzeugs W eine geringe, aber
meßbare Verformung, die ein Maß für die Beanspruchungskraft ist und mittels eines Meßaufnehmers 18 in jo
Form einer Dehnungsmeßstreifenanordnung od. dgl. mit Anschlußkabel ständig erfaßt werden kann. Eine
andere vorteilhafte Möglichkeit der Messung der Beanspruchungskraft besteht darin, daß im Bohrkopf B
ein dem Werkzeug W zugeordneter Meßaufnehmer 20, r> z. B. ein induktiver oder piezoelektrischer Aufnehmer,
fest installiert ist, so daß er auch bei einem Auswechseln des Werkzeugs Wan seiner Stelle verbleiben kann. Zur
Beeinflussung des Meßaufnehmers 20 kann dann z. B. ein von der Wandung 17 der Halterung 13 ausgehender, -to
mit seiner Stirnfläche auf den Meßaufnehmer wirkender Ansatz 19 dienen.
Die von den Meßaufnehmern der einzelnen Werkzeuge des Bohrkopfes B abgegebenen Signale für die in der
weiteren Beschreibung jeweils mit dem Buchstaben P 4~> bezeichnete Beanspruchungskraft können verstärkt und
durch eine Schleifringanordnung oder insbesondere einen berührungslos arbeitenden Übertrager vom
Bohrkopf B auf den sich nicht drehenden Teil der Vorrichtung, so z. B. auf den Maschinenkörper 3 der 5»
Maschine nach F i g. 1, weitergeleitet und dort angezeigt und/oder ausgewertet werden. Eine zur Speisung der
Meßaufnehmer und Verstärker sowie gegebenenfalls weiterer im Bohrkopf untergebrachter Einrichtungen
kann z. B. unter Ausnutzung der Bohrkopfdrehung » durch einen Generator oder über einen Transformator
von dem sich nicht drehenden Teil aus oder durch eine im Bohrkopf untergebrachte Batterie bzw. einen
Akkumulator od. dgl. erfolgen. Letzterer kann bei Stillstand der Maschine nachladbar sein. Dies geschieht mi
vorteilhaft so, daß der Bohrkopf in einer vorgegebenen Winkelstellung stillsetzbar ist und daß dann über eine
insbesondere automatisch herstellbare Steckverbindung zwischen Bohrkopf und Maschinenkörper ein Ladestrom
von einer Stromquelle zum Akkumulator geleitet t» wird.
In Fig.6 ist eine Vorrichtung dargestellt, mittels
derer eine vorteilhafte selbsttätige Durchführung von Bohrvorgängen bei Vermeidung unerwünschter Werkzeugbeanspruchungen
möglich ist. In der Zeichnung sind dabei im Bereich unter dem Buchstaben B die an
oder in dem sich drehenden, die Werkzeuge W tragenden Teil (Bohrkopf od. dgl.) angeordneten Elemente
und im Bereich unter dem Buchstaben M die an oder in einem sich nicht drehenden Teil (Maschinenkörper,
Bedienungsstand, Nachläufer od. dgl.) der Vorrichtung angeordneten Elemente wiedergegeben. Bei der
Tunnelbohrmaschine nach F i g. 1 können die letzteren beispielsweise in einem Gehäuse G oder auch im
hinteren Teil 3a des Maschinenkörpers untergebracht sein.
An den Werkzeugen Wwerden durch Meßaufnehmer 20, z. B. solche der in F i g. 2 gezeigten oder auch
anderer Art, laufend die Beanspruchungskräfte P gemessen. Die von den Meßaufnehmern 20 gelieferten
Signale werden in den einzelnen Kanälen durch Verstärker 21 verstärkt und einem Maximalwert-Rechner
22 zugeführt. Dabei werden vorteilhaft sämtliche vorhandenen Kanäle ständig gleichzeitig und kontinuierlich
abgefragt oder erfaßt. Es kann aber auch zweckmäßig sein, das Abfragen nach der Multiplex-Methode
zu tun und einen Speicher vorzusehen, aus dem die Meßwerte der vorhandenen Kanäle für die
Weiterverarbeitung in vorgebbarer Weise abgerufen werden.
Der Maximalwert-Rechner 22 ermittelt laufend die größte Kraft Pmax des jeweils am höchsten belasteten
Werkzeugs und errechnet bei der gezeigten Ausführung außerdem auch die zeitliche Änderung der Beanspruchungskraft
in Form eines den Kraftanstieg bei auftretenden Stoßen usw. beschreibenden Steilheitsmeßwertes 1T- = P. Über einen Sender 23 wird jeweils
nur der vom Rechner 22 ausgewählte größte Kraftwert Pmax und der größte Steilheitswert Pmai an einen
Empfänger 24 weitergegeben, von dem aus das Kraftwert-Signal für Pmax und das Steilheitswert-Signal
für Pmax zwei Vergleichern 25 und 35 für diese Größen
zugeleitet werden.
Die Datenübertragung vom Sender 23 zum Empfänger 24 geschieht vorteilhaft drahtlos. Dies kann nach
dem an sich bekannten Prinzip einer Frequenzmodulation (FM) oder insbesondere auch nach dem Prinzip der
Amplitudenmodulation (AM), namentlich in Form des Puls-Code-Verfahrens (PCM) geschehen. Der Maximalwert-Rechner
22 oder ein ihm zugeordnetes Glied enthält dann einen Konverter, in dem analoge Meßwert-Signale in digitale Signale umgewandelt
werden. Solche Signale können auch bei kleinen Leistungen störungsunempfindlich übertragen weroen.
Der Vergleicher 25 für die Kraftwerte läßt alle diejenigen Kraftwert-Signale P durch, die einen
vorgegebenen Grenzwert P/,m überschreiten (P
> Pnn,). Die Höhe dieses Grenzwertes Pnn, ist zweckmäßig im
Vergleicher 25 einstellbar. Dabei kann auch ein Sicherheitsfaktor * berücksichtigt werden (0
< χ < 1), derart, daß der am Vergleicher eingestellte Grenzwert
Pum etwa kleiner ist als ein an sich als zulässig erachteter
Wert.
Entsprechendes gilt für den zweiten Vergleicher 35, d. h., dieser läßt alle Steilheitswert-Signale P durch, die
einen vorgegebenen Grenzwert Pnm überschreiten
(P > Pum)· Der Grenzwert P/,m ist auch hier zweckmäßig
einstellbar, gegebenenfalls unter Berücksichtigung eines Sicherheitsfaktors.
Die vom Vergleicher 25 durchgelassenen, den
vorgegebenen Grenzwert Pnn, überschreitenden Kraftwert-Signale
gelangen zu einem Regler 26, der ein ihm nachgeschaltetes Stellglied 27 für die Einstellung bzw.
Änderung der Vorschubgeschwindigkeit s beeinflußt. Handelt es sich beim Vorschubantrieb der Bohrvor- r>
richtung z. B. um Hydraulikzylinder (vgl. Zyliner 7 in Fig. 1), so kann das Stellglied 27 ein bekanntes Gerät
zur Verstellung der Drehzahl eines Antriebsmotors für eine Hydraulikmedium zu den Zylindern liefernde
Pumpe sein. Entsprechendes gilt für andere Vorschub- in antriebe.
Der Regler 26 bewirkt eine Herabsetzung der Vorschubgeschwindigkeit s, wenn er vom Vergleicher
25 Signale für den Grenzwert Pnn, überschreitende
Kraftwerte P erhält. Für das Verhalten des Reglers 26 ι ■>
bestehen dabei verschiedene Möglichkeiten, die durch entsprechende Ausbildung des Reglers mit den im
Reglerbau zur Verfügung stehenden Mitteln verwirklicht werden können (z. B. P-Verhalten, D-Verhalten,
PID-Verhalten od. dgl.). In einem einfachen Fall kann
vorgesehen werden, daß der Regler 26 beim Auftreten einer Grenzwertüberschreitung durch einen Kraftwert
die Vorschubgeschwindigkeit s jeweils auf einen fest vorgegebenen Wert S\ herabgesetzt, der einer unterhalb
eines gegenüber der aufgetretenen Beanspruchung als zulässig erachteten Wertes P2Ui liegenden Größe der
Beanspruchungskraft P entspricht (P < Pzui), was sich
aufgrund von Erfahrungswerten bestimmen läßt oder gegebenenfalls durch Versuche ermittelt werden kann.
Das Verhalten des Reglers 26 kann aber auch so sein, sn daß dieser eine umso stärkere Herabsetzung der
Vorschubgeschwindigkeit s auslöst, je höher der ihm mitgeteilte Kraftwert P über dem Grenzwert P/,m oder
über einem jeweils in Abhängigkeit von einer unmittelbar voraufgegangenen Beanspruchung ermit- J5
telten, gegenüber dieser als zulässig erachteten Wert Pzui (bzw. χ ■ P2Ui, wenn ein Sicherheitsfaktor χ
vorgesehen wird) liegt.
Nach einer erfolgten Herabsetzung der Vorschubgeschwindigkeit i auf beispielsweise einen Wert ii kann
die Maschine mit diesem Wert weiterarbeiten, wobei die Werkzeugbeanspruchung in dem für zulässig erachteten
Bereich bleibt. Fallen dann die aufgetretenen Störungen weg, die zur Vorschubverminderung geführt haben,
wird also z. B. das von den Werkzeugen bearbeitete Gebirge nach vorübergehend aufgetretenen harten
Stellen wieder weicher, so ist es erwünscht, die Vorschubgeschwindigkeit zu steigern, um die Leistung
der Maschine und der Werkzeuge den neuen Bedingungen anzupassen und entsprechend auszunutzen. Ein
solches Heraufsetzen der Vorschubgeschwindigkeit kann durch den Bedienungsmann der Maschine,
insbesondere aber durch geeignete Ausbildung der Vorrichtung selbsttätig erfolgen und ist dabei auf
verschiedene Weise durchführbar.
Die Vorrichtung kann außer den oder anstelle der
vorstehend für die Änderung der Vorschubgeschwindigkeit bzw. der Vorschubkraft in Abhängigkeit vom
Überschreiten des Kraftgrenzwertes Pnn, beschriebenen
Elemente entsprechende Elemente für die Änderung ω der Drehzahl in Abhängigkeit von Überschreitungen
des Steilheits-Grenzwertes Pun, enthalten, wie dies auch
in Fig.6 gezeigt ist. Ein Drehzahlregler 36, der ein
Stellglied 37 für die Verstellung der Bohrkopfdrehzahl beeinflussen kann, etwa durch Einwirkung auf den oder b5
die Versorgungseinrichtungen für die Antriebsmotoren (vgl. Motoren 9 in Fig. 1), setzt bei Grenzwertüberschreitung
von P die Bohrkopfdrehzahl herab. Dabei bestehen grundsätzlich die gleichen Möglichkeiten, wie
sie vorstehend in Verbindung mit der Änderung der Vorschubgeschwindigkeit beschrieben worden sind, so
daß eine nochmalige Erläuterung mit Bezug auf die Drehzahländerung sich hier erübrigt.
Bei der in F i g. 6 gezeigten Ausführung der Vorrichtung sind an die Vergleicher 25 und 35 zwei
Rechner 29 und 39 angeschlossen, die außerdem mit dem Drehzahlstellglied 37 oder einem anderen, in
Abhängigkeit von der Bohrkopfdrehzahl arbeitenden Element in Verbindung stehen. Mittels der Rechner 29
und 39 können geeignete Werte für die Vorschubgeschwindigkeit s und Drehzahl π nach Maßgabe der
jeweiligen Situation ermittelt und den Reglern 26 und 36 zur Verarbeitung zugeleitet werden.
Anhand der F i g. 7 werden nachstehend Beispiele für das Arbeiten der Vorrichtung nach Fig.6 näher
erläutert. Dabei zeigt die obere Hälfte der F i g. 7 die Vorschubgeschwindigkeiten und die untere Hälfte der
F i g. 7 die zugehörigen Kräfte jeweils über der Zeit aufgetragen. Es sei angenommen, daß mittels eines
Bohrgerätes (vgl. Fig. 1) eine Bohrung in Kalkstein oder einem Gebirge ährlicher Beschaffenheit aufgefahren
werden soll. Füi die Werkzeuge am Bohrkopf kann dabei aufgrund von Erfahrungswerten eine bestimmte
Beanspruchungskraft Pun, als Grenzwert zugelassen
werden, die für den durchzuführenden Arbeitsvorgang am Vergleicher 25 eingestellt wird und der eine
Grenz-Vorschubgeschwindigkeit Si,m entspricht. Falls
keine Störung (z. B. in Form von Stoßen durch harte Einschlüsse od. dgl.) auftritt, kann diese Vorschubgeschwindigkeit
während des Arbeitsvorgangs beibehalten werden.
F i g. 7 zeigt nun einen zum Zeitpunkt t] aufgetretenen
Stoß, wie er etwa durch Auftreffen eines Werkzeugs aul einen im weichen Gebirge eingeschlossenen harten
Stein bedingt sein kann. Die Beanspruchungskraft F überschreitet dabei den am Vergleicher 25 eingestellten
Grenzwert Pun, so daß der Regler 26 eine Herabsetzung
der Vorschubgeschwindigkeit auf einen Wert Si bewirkt,
der einem Kraftwert P\ entspricht, welcher unterhalb eines Wertes χ ■ PUui liegt, wobei Pi2Ui derjenige
Kraftwert ist, der bei der eingetretenen Störung für die Werkzeuge noch als zulässig erachtet wird und wobei λ
einen z. B. 0,9 betragenden Sicherheitsfaktor darstellt, Der an den Vergleicher 25 angeschlossene Vorschubrechner
29 hat von diesem den bei der Störung aufgetretenen Wert P > Pun, erhalten und nach dem ihm
eingegebenen gewünschten Programm den Wert s\ errechnet und diesen dem Vorschubregler 26 zugeleitet
Das Rechenprogramm bzw. die Regelung kann so sein daß die Senkung der Vorschubgeschwindigkeit um so
größer ist, je höher der den Grenzwert übersteigende Kraftwert P bei der aufgetretenen Störung ist. In der
oberen Hälfte der F i g. 7 sind die den Werten Px2Ui bzw
x · Pwui entsprechenden Werte der Vorschubgeschwindigkeit
mit iizu/bzw. χ · k\2aibezeichnet.
Nach erfolgter Senkung der Vorschubgeschwindigkeit auf den Wert s\ veranlaßt der Regler 26 wiederum
eine Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit, und zwai zunächst auf eine Zwischenstufe mit dem vom Rechnet
29 gelieferten Wert χ ■ S\2Ui entsprechend der Beanspruchungskraft
χ ■ Puui. Die Vorschubgeschwindigkeii
wird wenigstens über eine Periode 2 n/a auf diesen"
Wert gehalten. Für die Darstellung in F i g. 7 isi angenommen, daß es sich um einen Bohrkopf handelt
bei dem auf ein und derselben Kreisbahn zwe Werkzeuge laufen, die einen Winkelabstand von 180°
haben. Das zweite Werkzeug würde somit nach einer vom Zeitpunkt fi an gerechneten Periode von der
Größe Ji\ (deren Zeitdauer durch die Bohrkopfdrehzahl
bestimmt wird) auf den vom ersten Werkzeug erfaßten Einschluß auftreffen, sofern di( ser noch vorhanden ist.
Deshalb wird die genannte Periode abgewartet, ehe eine weitere Steigerung der Vorschubgeschwindigkeit
vom Regler 26 bewirkt wird. Die bekannte Anzahl der bei dem eingesetzten Bohrkopf auf einer Kreisbahn
laufenden Werkzeuge wird vor Beginn der Arbeit dem Rechner 29 eingegeben. Da diesem vom Drehzahlstellglied
37 außerdem die Bohrkopfdrehung mitgeteilt wird, kann er die gewünschte Wartezeit von einer oder
gegebenenfalls auch mehreren Perioden 2 nla bestimmen
und den Regler 26 entsprechend beeinflussen. Wiederholt sich die Störung nicht mehr, so kann der
Regler 26 die Vorschubgeschwindigkeit dann bis zum ursprünglichen Wert si,m (entsprechend Pum) erhöhen,
wie dies der gestrichelte Teil der Kurve in F i g. 7 zeigt
In Fig.7 ist als Beispiel weiterhin der Fall
veranschaulicht, daß zu einem Zeitpunkt h bei einer noch unter χ · S!ZU/ liegenden Vorschubgeschwindigkeit
eine zweite Störung auftritt, die eine entsprechende Beanspruchungskraft P hervorruft. Diese ist trotz der
herabgesetzten Vorschubgeschwindigkeit verhältnismäßig groß, was z. B. bedeutet, daß sie durch einen noch
härteren Einschluß im sonst verhältnismäßig weichen Gebirge bedingt ist. Der Rechner 29, der den
entsprechenden Wert vom Vergleicher 25 erhalten hat, kann dies berücksichtigen und veranlaßt den Regler 26,
die Vorschubgeschwindigkeit auf einen Wert «2 herabzusetzen, der einer Kraft P2 entspricht, die
unterhalb einer für diese zweite Störung als zulässig erachteten Kraft χ ■ Pizui liegt, wobei die letztere auch
kleiner ist als die Kraft χ · P\ZUl· Der zugehörige Wert
der Vorschubgeschwindigkeit ist mit χ ■ ^zu/bezeichnet.
Mit dem Zeitpunkt i2 beginnt auch eine neue
Periodenfolge it\\, die gegenüber der zur ersten Störung
gehörenden Periodenfolge jti entsprechend versetzt ist
und nun für die anschließende Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit allein maßgebend ist. Wie F i g. 7
erkennen läßt, wird auf der Zwischenstufe χ ■ S2ZU/
zunächst die Vollendung einer Periode ttn abgewartet
und dann erst bei Ausbleiben der Störung die Vorschubgeschwindigkeit wieder auf den ursprünglichen
Wert snm erhöht. Wäre die Störung zum Zeitpunkt
πιι noch vorhanden, so würde die Regeleinrichtung die
Vorschubgeschwindigkeit jeweils für eine weitere Periodendauer π auf dem Wert χ · hzui halten, bis
schließlich die Störung nicht mehr vorhanden ist und dann die Vorschubgeschwindigkeit auf den ursprünglichen
Wert gebracht werden kann.
Für die Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit i nach vorausgegangener Absenkung können auch
mehrere Stufen vorgesehen werden. Während es beim Auftreten einzelner Stöße zweckmäßig sein kann, die
Erhöhung der Vorschubgeschwindigkeit schrittweise vorzusehen, kann es bei häufigen Stößen auch
vorteilhaft sein, die Vorschubgeschwindigkeit geradlinig oder kontinuierlich zu steigern, jeweils unter Berücksichtigung
der für die Gegebenheiten als zulässig erachteten Größe der Beanspruchungskraft. Dies läßt
sich durch einen entsprechenden Algorithmus für die Regeleinrichtung verwirklichen.
Vorstehend wurde erläutert, wie bei einer Überschreitung
des Kraftgrenzwertes die Vorschubgeschwindigkeit geändert, d. h. gesenkt und hernach
wieder erhöht wird. Statt der Geschwindigkeit des Vorschubs kann in entsprechender Weise auch die
Vorschubkraft geändert werden, z. B. bei hydraulischen
Vorschubantrieben durch Änderung des Drucks des Hydraulikmediums, wenn dies bei dem betreffenden
Einsatzfall zweckmäßig erscheint.
Die vorstehenden Darlegungen hinsichtlich der Änderung des Vorschubs bei auftretenden Störungen
gelten sinngemäß auch für die Änderung der Bohrkopfdrehzahi mittels des Rechners 39 und des Reglers 36 bei
den Grenzwert überschreitenden Steilheitswerten P> Pum. Das Gesagte trifft sinngemäß weiterhin zu,
wenn in Abhängigkeit von Grenzwertüberschreitungen bei den Steilheitswerten die Vorschubkraft bzw.
Vorschubgeschwindigkeit geändert werden soll oder wenn in Abhängigkeit von Grenzwertüberschreitungen
bei den Beanspruchungskräften die Drehzahl geändert werden soll.
Wie aus F i g. 6 ersichtlich ist, weist die Vorrichtung weiterhin noch eine Meß- bzw. Überwachungseinrichtung
41 für das Antriebsdrehmoment des Bohrkopfes B auf. Handelt es sich bei dem Bohrkopfantrieb z. B. um
einen Hydraulikmotor, so kann die Überwachungseinrichtung ein Druckwächter sein, der auf einen
vorgegebenen, einem bestimmten Drehmoment entsprechenden Maximaldruck anspricht und ein Signal
gibt. Dieses wird einem Koordinierungsrechner 42 zugeleitet, der den Vorschubregler 26 und den
Drehzahlregler 36 beeinflussen kann, um den Befehl zu geben, die Vorschubgeschwindigkeit s herabzusetzen
und/oder die Drehzahl η zu erhöhen, bis das Drehmoment wieder unter den Maximalwert gesunken
ist. Der Koordinierungsrechner 42 kann dabei nach bestimmtem Programm arbeiten und entscheiden, ob
bei einer gegebenen Situation erst die Vorschubgeschwindigkeit bis zu einem Minimalwert herabgesetzt
oder erst die Drehzahl bis zu einem Maximalwert erhöht wird, ehe die andere Größe eine Änderung
erfährt, oder ob beide Größen in bestimmtem Ausmaß gleichzeitig geändert werden.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung dargestellten Merkmale sollen,
sofern der bekannte Stand der Technik es zuläßt, für sich allein oder auch in Kombinationen als unter die
Erfindung fallend angesehen werden.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (30)
1. Verfahren zur Antriebssteuerung von Bohrköpfen, auf denen planetenartig um die Streckenachse i
rotierende Rollenbohrer angebracht sind, insbesondere von Bohrköpfen zum Bohren von Großbohrlöchern,
wobei die Arbeitsparameter (Vorschubkraft bzw. -geschwindigkeit und Bahngeschwindigkeit der
Bohrwerkzeuge) zumindest in mittelbarer Abhän- ι ο gigkeit von den auf den Bohrkopf wirkenden, von
der Gesteinsfestigkeit und -beschaffenheit abhängigen Kräften gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens bei einigen der Bohrwerkzeuge (W) in an sich bekannter Weise
deren Beanspruchung repräsentierende Kräfte und/oder zeitliche Änderungen solcher Kräfte
ermittelt werden, daß diese Werte automatisch laufend mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen
werden und daß bei Überschreitung dieser >o Grenzwerte wenigstens einer der Arbeitsparameter
automatisch in seiner Größe verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der jeweils höchste, den vorgegebenen
Grenzwert übersteigende Wert als maßgebender Wert für die Änderung des bzw. der Arbeitsparameter
verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des
Grenzwertes für die Kraft die Vorschubkraft bzw. jo Vorschubgeschwindigkeit herabgesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des
Grenzwertes für die Kraft die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge heraufgesetzt wird. js
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des
Grenzwertes für die zeitliche Änderung der Kraft die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit
herabgesetzt wird. 4u
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des
Grenzwertes für die zeitliche Änderung der Kraft die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge herabgesetzt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei Herabsetzung der
Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge im wesentlichen
konstant gehalten wird bzw. bei Änderung der Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge die Vorschubkraft
im wesentlichen konstant gehalten wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten des
jeweiligen Grenzwertes der betreffende Arbeitsparameter (Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit
oder Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge) auf einen vorbestimmbaren oder einen in Abhängigkeit
von der Größe der Grenzwertüberschreitung gewählten Wert gebracht wird, dem eine geringere ω
als die für zulässig erachtete Werkzeugbeanspruchung entspricht, und daß hierauf eine weitere
Änderung der Größe dieses Arbeitsparameters im entgegengesetzten Sinne vorgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte weitere Änderung der
Größe des Arbeitsparameters kontinuierlich vorgenommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei der genannten weiteren Änderung
der Größe des Arbeitsparameters wenigstens eine Zwischenstufe mit etwa konstant bleibendem Wert
dieser Größe eingehalten wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß von der Zwischenstufe aus eine
anschließende Änderung des Arbeitsparameters in dem genannten Sinn erst dann vorgenommen wird,
wenn seit dem Auftreten der Grenzwertüberschreitung mindestens eine Periode von InIa ohne
erneute Grenzwertüberschreitung vollendet ist, wobei »2 π« einen vollen Bahnkreis eines Werkzeugs
und »a« die Anzahl von auf einer Kreisbahn laufenden Werkzeugen bedeutet.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert des
Arbeitsparameters in der Zwischenstufe ein vorgegebener Wert ist
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert des
Arbeitsparameters in der Zwischenstufe in Abhängigkeit von der Größe einer auftretenden Störung
gewählt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Überschreiten eines vorgegebenen Wertes des zum Bewegen der
Werkzeuge auf ihren Kreisbahnen erforderlichen Drehmoments die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit
herabgesetzt und/oder die Bahngeschwindigkeit der Werkzeuge erhöht wird.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit einem
mehrere Werkzeuge tragenden Bohrkopf, einem Drehantrieb für den Bohrkopf und einem Vorschubantrieb
für diesen, gekennzeichnet durch wenigstens einigen der Werkzeuge (W) am Bohrkopf (B)
zugeordnete, an sich bekannte Kraftmeßeinrichtungen (18, 20), einen diesen gegebenenfalls über
Verstärker (21) nachgeschalteten Maximalwert-Rechner (22) sowie eine dessen Meßwert-Signale
verarbeitende Operationseinrichtung, mittels derer der Vorschubantrieb (7) und/oder der Drehantrieb
(9) des Bohrkopfes (B) über Stellglieder (27, 37) beeinflußbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Operationseinrichtung
wenigstens einen Vergleicher (25; 35) zur Ermittlung und Weitergabe derjenigen von ihm zugeführten
Meßwert-Signalen, die einen vorgegebenen Grenzwert (Pum; Pum) übersteigen, sowie eine mit den vom
Vergleicher (25; 35) durchgelassenen, den Grenzwert übersteigenden Meßwert-Signalen gespeiste
Steuer- oder Regeleinrichtung (26; 36) enthält.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Vorschubregler (26), mittels dessen
in Abhängigkeit vom Auftreten von den Grenzwert (Pum) überschreitenden Kraftmeßwerten (P) die
Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit (s) auf einen Wert (s\) regelbar ist, der einem unterhalb des
Kraftgrenzwertes (Pnn,) liegenden Kraftwert (P\)
entspricht.
18. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Drehzahlregler, mittels dessen in
Abhängigkeit vom Auftreten von den Grenzwert (Pum) überschreitenden Kraftmeßwerten (P) die
Bohrkopfdrehzahl (n) auf einen Wert regelbar ist, der einem unterhalb des Kraftgrenzwertes (P/im)
liegenden Kraftwert entspricht.
19. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Vorschubregler, mittels dessen in
Abhängigkeit vom Auftreten von den Grenzwert (Plan) überschreitenden, die zeitliche Änderung der -,
Kraft darstellenden Steilheitsmeiiwerten (P) die
Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit (s) auf einen Wert regelbar ist, der einem unterhalb des
Steilheitsgrenzwertes (Pum) liegenden Wert entspricht.
Ill
20. Vorrichtung nach Anspruch 16, gekennzeichnet durch einen Drehzahlregler (36), mittels dessen
in Abhängigkeit vom Auftreten von den Grenzwert (Pan) überschreitenden, die zeitliche Änderung der
Kraft darstellenden Steilheitsmeßwerten (P) die η Bohrkopfdrehzahl (n) auf einen Wert regelbar ist,
der einem unterhalb des Steilheitsgrenzwertes (Pi;m)
liegenden Drehzahlwert ^entspricht.
21. Vorrichtung nach den Ansprüchen 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Operationseinrichtung
wenigstens einen mit dem Vergleicher (25 bzw. 35) und mit einem die Bohrkopfdrehzahl angebenden
Element, insbesondere dem Stellglied (37) für die Bohrkopfdrehzahl (n), verbundenen Rechner (29
bzw. 39) enthält, mittels dessen der Steuer- oder Regeleinrichtung (26 bzw. 36) die einzustellenden
bzw. einzuregelnden Werte für die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit (s) und/oder Bohrkopfdrehzahl
(n^ vorgebbar sind.
22. Vorrichtung nach den Ansprüchen 15 und 16, jo
dadurch gekennzeichnet, daß die Operationseinnchtung wenigstens ein Zeitglied zur Berücksichtigung
wenigstens einer Periode von 2 nla beim Arbeiten
der Steuer- oder Regeleinrichtung enthält, wobei »2 π« den vollen Umlauf eines Werkzeugs (W) auf J5
seiner Kreisbahn und »a« die Anzahl der auf einer Kreisbahn laufenden Werkzeuge (W)bedeutet
23. Vorrichtung nach den Ansprüchen 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner (29 bzw.
39) das Zeitglied enthält oder bildet.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 23, gekennzeichnet durch eine Meß- bzw. Überwachungseinrichtung
(41) für das Antriebsmoment des Bohrkopfes (B) und eine von dieser beeinflußbare
Steuer- oder Regeleinrichtung (42), mittels derer bei Oberschreiten eines vorgegebenen Maximalwertes
des Antriebsdrehmoments die Vorschubkraft bzw. Vorschubgeschwindigkeit herabsetzbar und/oder
die Drehzahl heraufsetzbar ist
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, gekennzeichnet durch einen einem Vorschubregler (26) und
einem Drehzahlregler (36) vorgeschalteten Koordinierungsrechner (42).
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche Ϊ5 bis
25, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (23, 24) zur drahtlosen Übertragung von Meßwert-Signalen
von Bohrkopf (B) auf einen ihn tragenden Teil (3) der Vorrichtung.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis
26, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßaufnehmer t>o
(18) für die Kraftmessung an oder in den Werkzeugen (W) oder deren Lagerung bzw.
Halterung angeordnet ist
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßaufnehmer b5
(20) für die Kraftmessung im Bohrkopf (B) angeordnet sind.
29. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis
28, gekennzeichnet durch einen den jeweils größten von gleichzeitig erfaßten Meßwerten ermittelten
und liefernden Maximalwert-Rechner (22).
30. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 15 bis.
28, gekennzeichnet durch einen den jeweils größten von im Multiplex-Verfahren erfaßten und gespeicherten
Meßwerten ermittelnden und liefernden Maximalwert-Rechner (22).
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