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Patrone und Verfahren zu ihrer-Herstellung Beliebte Behälter für vieleMaterialien
sind durch Kolben entleerbare Patronen, wobei der Kolben vom hinteren Ende in riie
Patrone hineinbewegt wird, um das betreffende M.aterial, etwa zum Abdichten, zum
Auftragen von Klebstoff und dergleichen, aus einer Patronendüse hinauszudrücken.
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Derartige Patronen werden bisher aus gewickelten Papierrohren mit
metallischen Abschlußkappen, Spritzgußd;üsen und am Fuß der Düse vorgesehenen lIetallfolien-Dichtwngen
hergestellt. Oft sind die Patronen mit einem bedruckten Papieretikett umwickelt;
ihre Teile werden von terschiedenen Herstellern erzeugt und einer Montage- oder
Zusammenbaufirma zugeliefert, Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Bedarf
an einer feuchtigkeits-unduLrchlässigen Patrone für Materialien besteht, die feuchtigkeitsempfindlich
sind oder durch Feuchtigkeit aktiviert werden, und daß die Papierpatronen nach dem
Stand der Technik hinsichtlich FeuchI'igkeitsbeständigkeit,
Stoßfestigkeit,
Dauerhaftigkeit, Aussehen und genereller Leistungsfähigkeit mangelhaft sind. Die
Erfindung baut auf der Aufgabe auf, ein Herstellungsverfahren für eine Patrone zu
schaffen, die zur Erzielung höherer Festigkeit, Stoßwiderstandsfähigkeit, Dauerhaftigkeit
und eines besseren Aussehens vollständig aus feuchtigkeits undurchlässigen Kunstharzmaterialien
besteht.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von durch Kolben
zu entleerenden Patronen, wobei die Kolben in die hinteren Enden der Patronen hineinbewegt
werden, um Materialien, wie etwa Dichtungsverbindungen, Klebstoffe, Isoliermittel
und dergleichen, abzugeben. Dabei wird ein Kunstharzrohr mit konstantem Innen- und
Außendurchmesser extrudiert und in gleiche Stücke zerschnitten, die die Patronenhülsen
bildenden Zylinder ergeben, wobei die Zylinderenden in zu den Zylinderachsen senkrechten
Ebenen glatt abgeschnitten werden. Ferner werden einstückige FXunstharz-Abschlußkappen
mit Düsen im Spritzgußverfahren geformt und einer Zusammenbaustation zugeführt,
der auch die Eülsenzylinder zugeführt werden. Die Abschlußkappen werden nacheinander
auf die abgeschnittenen Enden der Hülsenzylinder in konzentrischer Fluchtung mit
diesen aufgepaßt und an diesen Enden nacheinander angeschweißt, so daß Patronen
entstehen. Bei dem für die beiden Teile verwendeten Kunstharz handelt es sich vorzugsweise
um feuchtigkeits-undurchlässiges Polyäthylen hoher Dichte, wobei vorzugsweise mit
einer Relativdrehung zwischen den Htalsenzylindern und den-Abschlußkappen gearbeitet
wird, um die beiden Teile durch "Spin-Schweißung" zu verbinden.
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Die Erfindung wird in der nachstehenden.Beschreibung eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels anhand der ZeichnvmC naher erläutert. In der %eichnung zeigen
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild mit den vorzugsweisen Schritten eines erfindungsgemäPen
Verfahrens;
Fig. 2 eine Seitenansicht eines bei der Erfindung zu
verwendenden Hülsenzylinders; Fig. 3 eine Stirnansicht des Hülsenzylinders nach
Fig. 2; Fig. 4 eine teilsweise im Längs schnitt teilweise als Seitenansicht gezeigte
Darstellung einer erfindungsgemäß verwendbaren Abschlußkappe mit Düse; und Fig.
5 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Patrone Nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Patronen werden aus extrudierten Hülsenzylindern
10 und spritzgegossenen einstückigen Abschlußkappen mit Düsen 11 hergestellt, wobei
die Abschlußkappen mit den Düsen an die Zylinder 10 angeschweißt werden, so daß
fertige Patronen entstehen.
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Die Zylinder ~10 werden dabei durch Extrudieren einer kontinuierlichen
Länge von verhältnismäßig dünnwandigem Kunststoffrohr mit konstanten Innen- und
Außendurchmessern, vorzugsweise entsprechend bestehenden Normgrößen für Patronen,
hergestellt. Das Extrudieren und Abkühlen-des Rohrs wird vorzugsweise derart gesteuert,
daß das Rohr genau auf den gewünsch-ten Durchmessern gehalten wird, und-das Rohr
wird in geeignete Stücke zur Erzeugung der Patronenhülsen zerschnitten. Das Rohr
besteht vorzugsweise aus feuchtigkeitsundurchlässigem Polyäthylen hoher Dichte mit
einer zur Erzielung der gel^~nschten Stoßfestigkeit und Dauerhaftigkeit ausreichenden
landstärke. Der Inhalt der Patrone ist dann gegen Feuchtigkeit geschützt, und die
Patrone ist gegen derbe Handhabung verhältnismäßig widerstandsfähig. Ihr ge nauer
Innendurchmesser vermittelt ferner über ihre gesamte Länge gute Passung für den
zum Entleeren der Patrone verwende-ten Kolben.
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Das extrudierte Rohr kann auf -verschiedene allgemein bekannte Arten
zerschnitten werden, dabei auch unter Verwendung einer Schneideinrichtung, die sich
mit dem Rohr
bewegt und die Schnitte am laufenden Material ausführt,
oder einer Schneideinrichtung, die das Rohr während der Ausführung des Schnittes
vorübergehend anhält. In jedem Fall sind die Schnittenden 12 der Hülsenzylinder
10 vorzugsweise sauber in Ebenen geschnitten, die genau senkrecht zur Achse der
Zylinder 10 verlaufen. Dadurch erhält Jeder Zylinder 10 glatte und gleichmäßig geschnittene
Enden 12, die die Zusammenbau- und Schweißvorgänge erleichtern.
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Gleichzeitig werden die Abschlußkappen mit Düsen 11 im Spritzgußverfahren
hergestellt, wobei Abschlußkappen 13 und geschlossene Düsen 14 erzeugt werden, die
miteinander ein einzelnes Spritzgußteil 11 bilden. Bevorzugtes Kunstharzmaterial
für die spritzgegossenen Abschlußkappen mit Düsen 11 bildet wiederum feuchtigkeits-undurchlässiges
Polyäthylen hoher Dichte; die Teile 11 sind dabei derart gestaltet, daß sie über
die Enden der Hülsenzylinder 10 passen und eine konische Spritzdüse 14 bilden. Die
Teile 11 sind kleiner und leichter aufzubewahren als die Zylinder 10, so daß sie
vorzugsweise in geeigneten Mengen entsprechend den Zylindern 10 hergestellt und
an eine Zusammenbaustation gebracht werden, der die Hislsenzylinder 10 zugeführt
werden.
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Die Teile 11 weisen vorzugsweise Flansche 15 auf, die derart dimensioniert
sind, daß sie über die Schnittenden 12 der Hülsenzylinder 10 passen, wobei Zylinderflächen
16 derart dimensioniert sind, daß sie in die abgeschnittenen Enden 12 der Zylinder
10 hineinpassen. Die Flächen 16 dienen dabei vorzugsweise zum genauen Ausrichten
der Teile 11 über die Enden 12 der Zylinder 10 in koaxialer Fluchtung mit den Zylindern
10, wobei die Flansche 15 über den Schnittenden 12 zu liegel l ommel. Sodann werden
die Teile 11 an die Zylinder 10 n loch einer von mehreren möglichen Arten angeschzeißt,
wobei das am meisten bevorzugte Verfahren darin besteht, dß ein Teil relativ
zu
dem anderen gedreht und die Teile gleichzeitig in konzentrisch fluchtendem Eingriff
miteinander zusammengedrückt werden, wobei die durch die gegenseitige Reibung der
Teile erzeugte Wärme diese Teile miteinander verschmelzt; diese Technik wird auf
anderen Gebieten auch als '2Spin-Schweißung" bezeichnet. Die Verschweißung kann
jedoch auch durch Lösungsmittel oder andere Schmelzverfahren erfolgen.
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Der Hauptbereich der Schweißung zwischen den Teilen 11 und 10 liegt
vorzugsweise zwischen dem Schnittende 12 und dem Flansch 15, wobei überschüssiges
Material, das beim Schmelzen dieser Flächen erweicht wird, vorzugsweise zwischen
die Fläche 16 und die Innenwand des Hülsenzylinders 10 gequetscht wird. Die Schweißung
wird ferner durch Schmelzung zwischen der Fläche 16 und der Innenwand des Zylinders
10 verstärkt.
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Die Abschlußkappe mit Düse 10 kann ferner eine zylindrische Fläche
aufweisen, die um die Außenseite des Zylinders 10 herumpaßt; überhaupt kann das
Teil 11 viele verschiedene Formen haben, um eine Abschlußkappe 13 und eine Düse
14 mit einem Flansch 15 oder einer sonstigen Fläche zu bilden, die mit dem Ende
12 des Hülsenzylinders 10 in Eingriff gebracht und daran angeschweißt wird.
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Markenzeichen, Gebrauchsanweisungen oder sonstige Informati onen werden
vorzugsweise direkt auf den Zylinder 10 vor oder nach dem Zusammenschweißen der
Teile 10 und 11 aufgedrucks. Eine erfindungsgemäß hergestellte fertige Patrone weist
dann einen glatten und gefällig aussehenden Zylinder 10 mit einer sauberen und gefälligen
Abschlußkappe mit Düse 11 auf. und ist direkt mit Markenzeichen, Instruktionen und
sonstigen Inioormationen versehen, ohne daß ein Papieretikeit oder eine äußere UnXüllung
erforderlich wäre.
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Die erfinduzsgemäße Patrone sieht daher gefälliger aus als die mit
metallischen Abschlußkappen und vrunststoffdüsen versehenen Papierzylinder nach
dem Stand der Technik.
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Falls gexeinsc1rt, wird ferner zur Herstellung der Patrone feuchtigkeits-undurchlässiges
Kunstharzmaterial verwendet,
wobei hinter der Düse keine Foliendichtung
erforderlich ist; das in der Patrone abgepackte Material ist dabei sicher gegen
Auslaufen und gegen Beschädigung durch Feuchtigkeit geschützt, ohne daß besondere
Beschichtungen, Umhüllungen, Abdichtungen oder sonstige Einrichtungen erforderlich
wären. Die erfindungsgemäß hergestellten Patronen sind außerdem stabiler als Papierpatronen
nach dem Stand der Technik und weisen höhere Widerstandsfestigkeit gegen Stöße oder
derbe Behandlung auf Dies bedeutet, daß mehr Patronen unbeschädigt und mit einem
gebrauchsfertigen Produkt guter Qualität den Endverbraucher erreichen. Erfindungsgemäß
hergestellte Patronen weisen ferner genauere Hülsen auf, so daß die zum Entleeren
verwendeten Kolben eine genauere Passung über die Länge der Hülsen beibehalten und
das Produkt leichter und vollständiger entnommen werden kann. Schließlich sind die
erfindungsgemäß hergestellten Patronen mit den früheren Papierpatronen wirtschaftlich
insbesondere dann konkurrenzfähig, wenn es auf die Vorteile einer stabileren und
gefälligeren Vollkunstharz-Patrone ankommt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren vereinigt Techniken, nach denen in
der Kunststofftechnik gewöhnlich nicht gearbeitet wird; für das erfindungsgemäße
Verfahren ist es erforderlich, daß gewöhnlich getrennte FertigIçeiten in einem einzelnen
Verfahren zur Erzielung eines unterschiedlichen und vorteilhaften Ergebnisses vereinigt
werden.
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Das Extrudieren von Rohren, die- Spritzgußherstellung von Düsen, die
'xSpin-Schweißxmgt' von Kunststoffteilen sind zwar schon in anderen Formen und für
andere Zwecke vorgenommen worden; ihre Vereinigung zu dem erfindungsgemäßen Verfahren
führt jedoch zu signifikanten Vorteilen, die in der Technik bisher übersehen worden
sind.
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Unter speziellen Umständen läßt sich die Erfindung auch auf andere
Ausführungsbeispiele und Varianten an1-ze-nden Beispielsweise sind unterschiedliche
Abmessungen, Formen und Gestaltungen für die sich ergebenden Patronen möglich