Die Erfindung betrifft ein Sicherheitslenkrad für Kraftfahrzeuge mit einem zwischen der aus Handrad
und Speichen bestehenden Baugruppe und der Nabe des Lenkrades eingebauten Verbindungsglied, welches
aus einem etwa kreisrunden, am Umfang verstärkten Ring besteht, dessen Steifigkeit zumindest derjenigen
der Baugruppe Handrad-Speichen gleicht, sowie eine innere Scheibe umfaßt, die eine geringere Biegefestigkeit
als die aus Handrau, Speii\en und verstärktem
Ring bestehende Baugruppe aufweist
Beim Auffahren eines Krartfahr euges auf ein Hindernis
und speziell bei einem Frontalzusammenstoß, wird bekanntlich der Körper des Fahrers nach vorne
geschleudert, wobei er gegen das Lenkrad, insbesondere gegen einen Teil der unteren Hälfte des Handrades
stoßen kann, nachdem alle Lenkräder mehr oder weniger nach vorne geneigt sind.
Bei einem bekannten Sicherheitslenkrad der einlei
tend genannten Art (DE-OS 20 63 763) ist die innere Scheibe als Wellscheibe ausgebildet, die in erster Linie
die Aufgabe hat, Stoßenergie aufzunehmen. Dies geschieht in der Weise, daß die Wellscheibe im Falle einer
durch die Lenksäule auf das Lenkrad übertragenen Stoßbelastung aus ihrer ursprünglichen im wesentlichen
tellerartigen Form in eine etwa schüsselartige Form verstreckt, d. h. die Stoßenergie in Verformungsarbeit
umgesetzt wird. Diese Funktion setzt allerdings voraus, daß die Wellscheibe entsprechend stark dimensioniert
ist, da andernfalls nicht sichergestellt ist, daß ein nennenswerter Teil der Stoßenergie aufgenommen wird.
Die Notwendigkeit, die Wellscheibe relativ stark zu dimensionieren, führt jedoch dazu, daß zum Schrägstellen
des Lenkrades eine relativ große Kraft erforderlich ist. Dies ist jedoch von Nachteil, da sich das Lenkrad bei
einem Aufprall möglichst ohne großen Widerstand dem auf das Lenkrad aufprallenden Fahrzeuglenker anpassen
und dadurch mit seiner gesamten Oberfläche die zu übertragenden Prallkräfte aufnehmen soll. Eine schwache
Dimensionierung der Wellscheibe zum Zwecke einer weichen Anpassung der Lage des Lenkrads beim
Aufprall wiederum ist nicht möglich, da dadurch die Gefahr besteht, daß die Wellscheibe derart verformt
wird, daß die Lenksäule in den Brustkorb dss Fahrers eindringt und schwere Verletzungen hervorruft.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sicherheitslenkrad
derart auszuführen, daß bei einem Unfall eine einfache und sichere Anpassung des Lenkrades an den aufprallenden
Fahrzeuglenker gewährleistet ist Gelöst wird diese Aufgabe, ausgehend von einem Sicherheitslenkrad
der einleitend genannten Art gemäß der Erfindung dadurch, daß die innere Scheibe gitterförmig und gegenüber
der Lenkradnabe symmetrisch ausgebildet ist Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist
ίο dadurch gekennzeichnet, daß die gitterförmige innere
Scheibe Stege umfaßt, die jeweils tangential zur Nabe des Lenkrades verlaufen.
Durch die gitterförmige Ausbildung und die gegenüber der Lenkradnabe symmetrische Anordnung der
inneren Scheibe ist diese vergleichsweise nachgiebig, so daß das Lenkrad beim Aufprall des Körpers des Fahrers
gegen den untersten Teil des Handrades sich gegenüber der Lenksäule so weit schräg stellt, bis es eine zu der
Aufprallfläche mit dem Fahrerkörper parallele Stellung einnimmt Dabei verteilt sich die Aufprallkraft auf die
größtmögliche Fläche, so daß der relative spezifische Druck, mit dem die Lenksäule ihre Reaktion überträgt,
am kleinsten ist
Ausführungsformen der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert Es
zeigt
F i g. 1 eine Drai-Jsicht eines erfindungsgemäßen
Lenkrades,
Fig.2 einen Querschnitt nach der Linie II-Il von
Fig. I, der das auf einer Lenksäule in Arbeitsstellung
aufgesetzte Lenkr&u zeigt,
F i g. 3 einen ähnlichen Querschnitt wie F i g. 2, der
das Verhalten des Lenkrades bei einem Zusammenstoß zeigt und
Fig.4 eine Draufsicht eines Lenkrades gemäß einer
abgewandelten Ausführungsform der Erfindung
in F i g. i —3 der Zeichnungen bezeichnet ί das Handrad,
2 die Lenkradspeichen in einer unverbindlichen Anzahl und 3 die Lenksäule.
Das erfindungsgemäße Lenkrad ist auf die Lenksäule unter Zwischenlegung eines Verbindungsgliedes aufgesetzt,
das aus einem kreisrunden, am Umfang sickenverstärkten Ring 5 und einer gitterförmigen, nachgiebigen
Scheibe 6 mit mittlerer Nabe 7 besteht Während die Gestalt der herkömmlichen Bauteile des Lenkrades
(d. h. Handrad mit Speichen) technisch bekannt ist, muß der Verstärkungsring 5, gleich welchen Querschnitt er
aufweist, eine Biegefestigkeit besitzen, die derjenigen des Handrades und der Speichen gleicht, so daß das
Ganze in der Lage ist die Beanspruchungen an die Scheibe 6 zu übertragen, ohne sich dabei zu verformen.
Die nachgiebige Scheibe 6 besteht aus einer passenden Anzahl von Stegen 8, die so ausgebildet und angeordnet
sind, daß die Scheibe die gleiche Drehfestigkeit und eine kleinere Biegefestigkeit besitzt als die aus
Handrad, Speichen und sickenverstärktem Ring bestehende Baugruppe.
Demnach, wenn der Körper des Fahrers gegen das Handrad 1 stößt und diesem eine bestimmte Belastung
bo überträgt, verformt diese das Handrad, die Speichen
und den sickenverstärkten Ring kaum merklich, weil die
Biegedrehfestigkeitdieser Bauteile größer ist als diejenige der nachgiebigen Scheibe 6, so daß letztere unter
der Beanspruchung der Belastung gegenüber der Lenksäule so verformt wird, wie in Fig.3 dargestellt. Die
Verformung der Scheibe 6 hört in dem Augenblick auf, wo der dazwischen eingebaute sickenverstärkte Ring
und das Handrad eine zur Aufprallfläche mit dem
Fahrerkörper parallele Stellang eingenommen haben. d. h., wenn die Andruckfläche am größten ist
Der sickenverstärkte Ring 5 kann die kreisrunde in F i g. 1 gezeigte Form oder auch die zum Teil runde, zum
Teil geradlinige, in F i g. 4 gezeigte Form aufweisen.
Die gillerförmig ausgebildete Scheibe 6 ist gegenüber
der Nabe stets streng symmetrisch, gleich welche Stellung die Speichen 2 annehmen und gleich an welcher
Stelle des Handrades 1 die Belastung erfolgt Darüber hinaus weist ciie Scheibe 6 eine zweckmäßig gewählte
Festigkeit auf, damit sie die Betriebsdrehungen der Lenksäule übertragen kann: das wird dadurch erreicht,
daß die Stege der Gitterscheibe zum mittleren Bereich der Befestigung (Nabe) tangential angeordnet sind.
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