DE2458701A1 - Verfahren zur herstellung eines polyesterfadens - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines polyesterfadensInfo
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Description
DR. MÜLLER-BORE · DIPL.-ING. GROENING
DIPL.-CHEM. DR. DEUFEL · DIPL.-CHEM. DR. SCHÖN
DIPL.-PHYS. HERTEL
PATENTANWÄLTE
S/G 17-182
The Goodyear Tire & Rubber Company, Akron, Ohio,
USA
Verfahren zur Herstellung eines.Polyesterfadens
Verfahren zur Herstellung eines.Polyesterfadens
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Industrie-Polyesterfasern
mit ausgezeichneter hydrolytischer und thermischer Stabilität.
Siebe sowie Förderbänder, die in technischem Maße zur Herstellung von Papier verwendet werden, wurden bisher aus Draht, insbesondere
Bronzedraht, hergestellt. Da Bronzedraht schnell unter den starken Biegespannungen zerstört wird, die in einer
Papierherstellungsanlage auftreten, besteht ein Bedarf an einem dauerhafteren Sieb- und Bandmaterial. Verschiedene synthetische
Kunststoff-Fasem und -Fäden, beispielsweise aus Polyestern,
wurden als Ersatz für Bronzedraht zur Herstellung dieser Siebe und Bänder getestet. Jedoch haben sich diese synthetischen !(felter
ialien als nicht vollständig zufriedenstellend erwiesen, da es ihnen an der erforderlichen hydrolytischen und thermischen
Stabilität und/oder anderen physikalischen Eigenschaften fehlt.
Die Erfindung stellt Polyesterfasern sowie Einzelfäden mit
verbesserter hydrolytischer und thermischer Stabilität zur Verfügung.
Insbesondere werden durch die Erfindung Polyesterfasern
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.MÜNCHEN 86, SIEHEHTSTH. 4, POSTFACH 860720, ICABT3I,: RHEINPATENT, TEL·: (080) 471070/79 TELEX 5-22659
sowie Einzelfäden mit verbesserter "hydrolytischer und thermischer
Stabilität geschaffen, welche zur Herstellung von Sieben und
Förderbändern geeignet sind, die in Papiererzeugungsanlagen zur Herstellung von Papier in technischem Maßstabe eingesetzt werden
können. -
Es war bekannt, Verbindungen» weiche Garbodiimidgruppen enthalten,
als Stabilisierungsmittel für synthetische Kunststoffmaterialien
zu verwenden. Im allgemeinen wurden Garbodiimidverbindungen in synthetischen Kunststoffmaterialien in freiem Zustand eingesetzt,
wo sie als Abfänger für Wasser, Ammoniak, Amine etc. dienen. Jedoch hat sich, die Verwendung von Carbodiimidverbindungen, beispielsweise
von Mono- und Biscarbodiimiden, in freiem Zustand als
nicht vollständig zufriedenstellend erwiesen, da diese Verbindungen leicht aus derartigen Kunststoffen durch Lösungsmittel
oder Mineralöle extrahiert werden, zu einem Wandern neigen, aus den Massen austreten oder ausbluten, denen sie zugesetzt worden
sind, und bei hohen Temperaturen infolge ihrer hohen Flüchtigkeit
unwirksam sind. Ferner ist es bekannt, dass Carbodiimide eine Neigung dahingehend besitzen, Polymerisationsreaktionen mit
sich selbst einzugehen, wobei die Reaktivität der Carbodiimidgruppe und damit die Stabilisierungswirkung auf die Masse zerstört
wird.
Es wurde nunmehr in überraschender Weise gefunden, dass dann, wenn wenigstens ein Garbodiimid, ausgewählt aus der Gruppe, die
aus Monoearbodiimiden und Biscarbodiimiden entsprechend der Formel
R-N=G=IT-R1 bzw. R-N=C=N-R"-N=G=N-R', wobei R, R' und R" substituierte
sowie nicht-substituierte C,-CpQ-Alkylreste, substituierte
oder nicht-substituierte Cycloalkylreste oder substituierte oder
nicht-substituierte Arylreste sind, und wobei die Substituenten aus Halogenatomen, Nitrogruppen, Aminogruppen, Sulfonylgruppen,
Hydroxylgruppen oder Alkyl- oder Alkoxyresten bestehen, und wobei
ferner R, Rf und R" gleich oder verschieden sein können, einem
Polyesterharz in einer nachfolgend näher definierten kritischen
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Menge zugesetzt und mit diesem während der Schmelzextrusion oder des Verspinnens reagieren gelassen wird, die erhaltenen
Fäden, die im wesentlichen frei von nicht-umgesetztem Carbodiimid
sind, eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber einer hydrolytischen sowie thermischen Zersetzung aufweisen.
Bei der Schmelzextrusion oder dem Verspinnen von Polyesterharzen
unter Bildung von Fäden wird ein gewisser Abbau des Harzes durch die mechanische Arbeit der Extrusionsvorrichtung sowie durch die
während des Verfahrens eingehaltenen Drucke und die einwirkende Wärme induziert. Es wurde nunmehr gefunden, dass dann, wenn ein
Carbodiimid einem Polyesterharz zugesetzt wird, verbesserte Pasern
erhalten werden, wenn das Carbodiimid dem Polyester in bestimmten kritischen Konzentrationen zugemischt wird. Diese kritische
Konzentration entspricht einer Menge, welche der Konzentration der Carboxylgruppen (d.h. COOH) in dem ursprünglichen
Harz vor der Schmelzextrusion oder dem Schmelzspinnen plus einer
Menge äquivalent ist, die der Konzentration der Carboxylgruppen entspricht, die während der Schmelzextrusion oder des Spinnens
erzeugt werden. Mengen, die über dieser Menge liegen, haben einen Abbau zur Folge. Diese Erscheinung ist überraschend, da
im Falle der meisten anderen Stabilisierungstypen ein Überschuss keine Probleme aufwirft und im allgemeinen günstige Wirkungen
zeigt.
Die kritische Menge des erforderlichen Carbodiimide steht in einer direkten Beziehung zu der COOH-Zahl, d.h. den Äquivalenten
pro 10g des Harzes, und zwar in der folgenden Weise:
I.V. Harz-COOH-Zahl. Äquivalente an Garn-COOH-Zahl.
Äquivalente/106 g zugesetztem CDI Äquivalente/10° g
0,995 15 keines 22
0,995 15 20 5
0,995 10 keines 16
0,995 10 20 4
509828/D7 8 4
Zur Erzielung der erfindungsgemäss angestrebten Verbesserung
muss der Ausgangspolyester von guter Qualität sein und sollte selbst eine relativ geringe Carboxylgruppenkonzentration aufweisen.
Die Konzentration an freien Carboxylgruppen des Polyesterharzes sollte nicht höher als 30 Äquivalente pro 10 g
sein. Die Konzentration an freien Carboxylgruppen sollte zwischen 0 und 30 Äquivalenten pro 10 g liegen. Ferner sollte
das Harz eine Intrinsicviskosität von wenigstens 0,75, gemessen in einem gemischten Lösungsmittel aus Phenol und Tetrachloräthan
(60/40) bei 3O0C, besitzen. Wie vorstehend erwähnt wurde, ist die Menge des in einem derartigen Polyester eingesetzten
Carbodiimide der Konzentration an COOH-G-ruppen in dem
ursprünglichen Polyester plus einer Menge äquivalent, die der
Konzentration an COOH-Gruppen entspricht, die bei der Schmelzextrusion
oder dem Spinnen erzeugt wird.
Die Beziehung zwischen der Konzentration an COOH-Gruppen in
dem ursprünglichen Harz vor dem Schmelzspinnen und in den Pasern, die durch das .Schmelzspinnen erzeugt werden, ist wie
folgt:
COOH-Zahl des ursprünglichen COOH des Garns, das aus dem
nicht-stabilisierten Harzes Harz nach dem Schmelzspinnen
erhalten wird
30
25
20 26
15 21
10 17
5 11
0 8
Das folgende Beispiel erläutert die Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens. Die Teil- und Prozentangaben beziehen sich, sofern nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
509828/0784
458701
- 5 Beispiel ·
Polyäthylenterephthalat-Harzschnitzel mit einer Carboxylgruppenkonzentration
von 11 Äquivalenten pro 10 g werden kontinuierlich in einen 25 mm-Extruder in einer Menge von 3,6 kg pro
Stunde eingeführt. Flüssiges Ν,ϊΡ-di-o-Tolylcarbodiimid wird
dem Einfülltrichter des Extruders in einer Menge von 1.8 ecm/
Stunde zugeführt. Es wird dabei eine Infusionspumpe (Modell
975 Harvard) verwendet. Die Mischung aus Harzschnitzeln und Carbodiimid gelangt in den Extruder, wo sie geschmolzen und
vermischt sowie in Form von endlosen Fäden extrudiert wird, die
·· 6
eine Carboxylgruppenkonzentration von 4 Äquivalenten pro 10 g
aufweisen. Die Verweilzeit in der Extrusionsvorrichtung in dem
Abschnitt zwischen der Eintrittsöffnung und der Spinndüse beträgt
ungefähr 2 Minuten
Ein Förderband, das aus den vorstehend beschriebenen Einzelfäden
hergestellt worden ist, wird in dem Trocknungsabschnitt einer in technischem Maßstabe eingesetzten Papierherstellungsanlage
verwendet. Das Band wird dabei kontinuierlich Temperaturen von bis zu 1750C während einer Zeitspanne von 150 Tagen
ausgesetzt. Ein Vergleichsband, das aus Polyäthylenterephthalatfasern
mit einer Carboxylgruppenkonzentration von 11 Äquivalenten
pro 10 g hergestellt worden ist, jedoch kein Carbodiimid enthält, wird nach 120 Tagen zerstört.
Die Erfindung wird unter besonderer Bezugnahme auf die Verwendung von flüssigem !!,N'-di-o-Tolylcärbodiimid zur Verbesserung
der hydrolytischen und thermischen Stabilität von Polyäthylen terephthalat beschrieben. Repräsentative Beispiele für
andere geeignete Carbodiimide, die entweder in festem oder in flüssigem Zustand bei Zimmertemperatur vorliegen können, sind
N,N'-di-o-Tolylcarbodiimid, Ν,ΪΓ'-Diphenylcarbodiimid, Ν,ΪΡ-Dioctyldecylcarbodiimid,
N,ll-di-2,6-Dimethylphenylcarbodiimid,
5 0 9 8 2 8/0784
N-ToIyl-N'-cyclohexylcarbodiimid, N-ToIyl-N'-phenylcarbodiimid,
N, N' -di-p-Nitrophenylcarbodiimid, Ή,N' -di-p-Aminophenylcarbodiimid,
NjN'-di-p-Hydroxyphenylcarbodiimid, Ν,Ν'-Dicyclohexylcarbodiimid,
N,N'-di-p-Tqlylcarbodiimid, Ν,Ν'-di-p-Clilorplienylcarbodiimid,
N,N'-di-p-Methoxyphenylcarbodiimid, N,Nf-di-3,4-Dichlorphenylcarbodiimid,
ΪΓ,Nl-di-2,5-Dichlorphenylcarbodiimid,
NjN'-di-o-Ghlorphenylcarbodiimid, p-Plienylen-bis-di-o-tolylcarbodiimid,
p-Pb-enylen-bis-dicyclohexylcarbodiimid, p-Phenyleribis-di-p-chlorpkenylcarbodiimid,
Hexamethylen-bis-dicycloliexylcarbodiimid,
Äthyle-n-bis-dicyclotiexylcarbodiimid, Äthylen-bisdipb.enylcarbodiimid
oder dergleichen. Die festen Carbodiimide können der Sctimelzextrusions- oder Spinnvorrichtung in Form
eines Pulvers, als Schmelze oder in Lösung in einem geeigneten Lösungsmittel, wie beispielsweise Xylol, Chloroform, o-Chlorbenzol,
Benzol, Toluol oder dergleichen, zugesetzt werden. Mischungen aus den vorstehend geschilderten Carbodiimiden können
ebenfalls verwendet werden. Es ist vorzuziehen, die vorstehend angegebenen Carbodiimide in Form von Flüssigkeiten oder Lösungen
in inerten Lösungsmitteln einzusetzen.
Die Erfindung wurde ferner unter besonderer Bezugnahme auf die Stabilisierung von Polyethylenterephthalat erläutert. Es können
jedoch auch andere lineare Polyester und Copolyester in der gleichen Weise stabilisiert werden, die nach bekannten Polyester-Herstellungsverfahren
hergestellt werden, beispielsweise diejenigen, die in einer Veresterung oder Umesterung und Polykondensation
einer Dicarbonsäure oder eines C.-C.-niedrig-Alkylesters
davon mit einem GIykol der Formel HO-R-OH, worin R für
geradkettige oder verzweigte C2-C1Q-Alkylreste oder Cyqloalkylreste
steht, bestehen. Die Erfindung ist jedoch besonders auf Polyäthylenterephthalat anwenbar, da dieser Polyester von besonderer
technischer Bedeutung ist.
509828/0.7 8 A
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Polyesterfadens, der für industrielle
Zwecke geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Polyesterharz mit einer Konzentration an freien Carboxylgruppen
von nicht mehr als 30 Äquivalenten pro 10 g, einer Intrinsicviskosität von wenigstens 0,75, gemessen in einem aus Phenol und
Tetrachloräthan bestehenden gemischten Lösungsmittel (60/40) bei
300C, unter Verwendung einer Schmelzspinnvorrichtung unter Bildung
von Fäden extrudiert wird, während dem Polyesterharz in der Vorrichtung während einer Zeitspanne von ungefähr 2 Minuten
wenigstens ein Carbodiimid zugesetzt und mit diesem reagieren gelassen
wird, das aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Monocarbodiimiden und Biscarbodiimiden .der Formel R-N=C=IT-R1 bzw.
R-N=C-N-R"-N=C=N-R' besteht, wobei R, R' und R" substituierte
oder nicht—substituierte C,-CpQ-Alkylreste, substituierte oder
nicht-substituierte Cycloalkylreste oder substituierte oder nichtsubstituierte
Arylreste sind und die Substituenten aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus Halogenatomen, Nitrogruppen, Aminogruppen,
Sulfony!gruppen, Hydroxylgruppen sowie Alkyl- und AIkoxygruppen
besteht, und wobei das Carbodiimid in einer Menge zugesetzt wird, die der Konzentration der COOH-Gruppen in dem ursprünglichen
Harz plus der Konzentration an COOH-Gruppen äquivalent ist, die dann erzeugt werden, wenn das ursprüngliche Harz
in nicht-stabilisiertem Zustand extrudiert wird, und wobei die erhaltenen Fäden im wesentlichen frei von.nicht-umgesetztem Carbodiimid
sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyesterharz sowie das Carbodiimid kontinuierlich der Schmelzspinnvorrichtung
unter Bildung endloser Fäden, die im wesentlichen frei von nicht-umgesetztem Carbodiimid sind, zugesetzt
und mit dem Harz reagieren gelassen werden.
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3. Polyesterfaden, dadurch gekennzeichnet, dass er nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 erhältlich ist.
4. Faden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass er in Form eines Siebes für eine Papierherstellungsanlage verarbeitet
ist.
5. Faden nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass er in
Form eines Bandes verarbeitet ist, das in einer Papierherstellungsanlage einsetzbar ist.
5098 28/0784
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