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Leiter aus Kunststoff Die Erfindung betrifft eine Leiter aus Kunststoff,
bei der die Holme und Sprossen ohne besondere, zusätzliche mechanische Verbindung
aus einem Guß bestehen.
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Leitern in ihren vielfältigen Ausführungsformen werden als bekannt
vorausgesetzt und bedürfen deshalb keiner näheren Erläuterung mit Ausnahme von bestimmten
Besonderheiten.
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-Leitern sind aus Gründen von Sicherheit und Stabilität bei Verwendung
der verschiedenen Materialien wie Holz, Stahlrohr, Aluminiumrohr oder entsprechenden
Profilen hergestellt Die vorerwähnten Forderungen ziehen ein entsprechend Gewicht
nach sich, welches von Benutzer als nachteilig empfunden wird Dies ist insbesondere
dann der Ealir wenn Beispielsweise von Handwerkern eine solche Leiter häufig versetzt
oder von einem zum anderen Ort getragen oder verladen werden muß. Um diesen Nachteil
zu vermeiden, sind Leitern aus Aluminiumprofilen oder aus Aluminiumrohren bekannt.
Diese Leitern vermeiden den Nachteil eines hohen Gewichtes im Vergleich zu Leitern
aus Stah ihrer einscheidender Nachteil besteht jedoch darin, daB sie wie anch Leitern
aus Stahl, elektrisch leitend sind und somit für bestimmte Berufszweige wie z.B.
Elektroinstallateure oder in der chemischen Industrie nicht verwendbar sind.
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Um die vorgenannten Nachteile hinsichtlich elektrischer Leitfähigkeit
zu vermeiden, ist ein.e Leiter bekannt, deren Holme aus C-förmig profiliertem Kunststoff
bestehen, wobei jedoch die die beiden Holme verbindenden Sprossen ans Aluminium
oder. Stahlrohr hergestellt sind Dabei ist es beispielsweise erforderlich, die oberste
und unterste Sprosse der Leiter jeweils zu isolieren, um Kurzschlüsse bei Berührung
mit
stromführenden Leitungen oder .elektrostatisch aufgeladenen Geräten zu vermeiden.
Bedingt,durch die Verwendung der Holme aus Kunststoff und der Sprossen aus einem
anderen WErk,Stoff, ist es erforderlich, diese beiden Werkstoffe mechanisch durch
Nieten oder Schrauben kraftschlüssig miteinander zu verbinden. Um die von der auftretenden
Belastung einschließlich Sicherheitszuschlägen sich ergebenden Kräfte zu übertragen,
sind mehrere Nieten und Schrauben notwendig. Niet- und Schraubverbindungen erfordern
#kanntlich Bohrungen durch die beiden zu verbindenden, Teile.
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Diese Bohrungen schwächen den tragenden Querschnitt und stellen eine
Kerbwirkung dar, was wiederum zur Wahl vergrößerter Querschnitte führt.
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Ein weiterer Nachteil derartiger Verbindungen besteht darin, daß bei
unsachgemäßer Ausführung einzelner Verbindungen nicht alle Nieten oder Schrauben
tragen und.die verbleibende Anzahl Nieten ode Schrauben die auftretenden Kräfte
aufnehmen müssen und dadurch ggfs. überlastet sind, was zu Bruch und damit zu Unfällen
führen kann.
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Die Erfindung hat es sich zum Ziele gesetzt, diese Nachteile zu vermeiden
und eine Leiter zu schaffen, die den Anforderungen im Hinblick auf.Sicherheit und
Stabilität sowie elektrische Isolierung voll genügt.
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Die b.eschriebenen Nachteile sind mit der Leiter nach der vorliegenden
Erfindung nicht nur -erfüllt, sondern übertroffen, da. durch die Art des Aufbaues
und die Wahl der Werkstoffe gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen ist, eine gestalterisch
ansprechende äußere Form der Leiter zu erzielen.
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Die Beschreibung des Anmeldungsgegenstandes ist auf 3 Blättern anhand
von 10 zeichnerischen Figuren erläutert.
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Es zeigen im einzelnen:
Fig.1 die Anschlußstelle zwischen
Sprosse und Leiterholm in Draufsicht.
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Fig.2 zeigt einen Querschnitt durch die Ebene A-B.
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Fig.3 zeigt einen Schnitt in der Ebene C- durch die Sprosse mit Seitenansicht
des Leiterholmes.
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Fig.4' zeigt die Ausbildung eines der Holmenden.
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Fig.5 zeigt eine Variante von Fig.1 mit eingelegten Füllteilen.
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Fig.6 und Fig.7 zeigen jeweils einen Schnitt durch die Ebene I-K an
der'Anschlußstelie Holm/Sprosse.
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Fig.8 zeigt analog zu Fig.3 einen Schnitt durch die Sprosse mit Füllmaterial
und einer Seitenansicht des Holmes.
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Fig.9 zeigt als Ausschnitt aus einer Leiter nach der Erfindung ein
Beispiel wie die Verstärkungsstränge in den Sprossen und Holmen verlegt sind.
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Die Grundsubstanz "Kunststoff mit Verstärkungsfasern" ist in den
Schnitten schraffiert dargestellt.
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Fig. 10 zeigt die Leiter nach Fig.7 mit außen teleskopartig tbergeschobenem
Leiterteil 2.3, bei dessen Verwendung eine in ihrer Länge veränderliche Leiter entsteht.
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Nachfolgend-wird die Leiter nach der Erfindung näher beschrieben:
Die
Leiter besteht in bekannter Weise aus 2 Holmen 1 und den dazwischenliegenden Sprossen
3. Die Holme 1 und Sprossen 3 aus einem anfangs plastischen oder zähflüssigen Kunststoff,
der mit faserartigen Füllstoffen zur Erhöhung der Festigkeit vermischt ist und in
diesem Zustand in eine Negativform der Leiter eingefüllt wird, wo er nach einer
gewissen Zeit erstarrt und aushärtet und danach seine vorbestimmte Festigkeit erreicht.
Dabei bildet der mit Fasern verstärkte Kunststoff an den Wänden der Negativform
eine Schicht vorbestimmter Stärke, die nach statischen Gesichtspunkten gewählt ist.
Um diese Schichtdicke auf das notwendige Maß zu beschränken, sind zur Übertragung
von Kräften die Eigenschaften bekannter Verstärkungsmaterialien, insbesondere von
Glasfasern genutzt und entsprechend verlegt. Diese Glasfasern sind in Strangform
so angeordnet, daß sie die auftretenden Kräfte voll übertragen und gleichzeitig
die Stabilität erhöhen.
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Die Sprossen 3 sind so ausgebildet, daß ihre Trittflächen eine leichte
Neigung um den Winkel "ru'" zum Lot auf die Ebene der Holme an ihrer Ober- und Unterseite
aufweisen.
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Die Leiter ist dadurch auch auf dem Kopf stehend als Klappleiter und
als An lege leiter in beiden Stellungen begehbar. Die Sprossen 3 sind bei Belastung
auf Biegung beansprucht. Um diese Kräfte aufzunehmen, sind in den Trittflächen Verstärkungsstränge
4.1 und 4.3 angeordnet und so geführt, daß sie an den Innenseiten der Holme entlang
laufend zur nächsten Sprosse durchgezogen sind, wo sie wiederum als Verstärkung
4.1 und 4.3 auftreten. Diese Verstärkungsstränge 4.1 und 4.3 bilden eine ringförmige,
in sich geschlossene Schleife, die jeweils 2 Sprossen umschlingt. Auf der dem Benutzer
zugekehrten Sprossenseite ist der Verstärkungsstrang 4.2 eingelegt, der mit seinen
Enden in den Holm 1 hinüber reicht und die Krafteinleitung bewerkstelligt. Im Bereich
der Anschlußstellen zwischen
Sprosse 3 und Holm 1 ist der Hohlraum
8 des Holmes 1 mit faserverstärktem Kunststoff aufgefüllt 2.-2, ebenso die beiden
Holmenden 2.1, wie in Fig.4 dargestellt.
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Entsprechend der Leitergröße ist der Raum 8 der beiden Holme 1 leer
oder mit faserverstärktem Kunststoff oder einem anderen Werkstoff ausgefüllt. Um
die beider Benutzung auftretenden Biegebeanspruchungen aufzunehmen, sind im Bereich
des Holmes 1 weitere Verstärkungen 4.4 und 4.7 so angeordnet, daß sie im-Bereich
der größten auftrëtenden-Beanspruchung liegen.
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Eine andere Anordnung dieses Verfahrens ist-in Fig.'6 dargestellt.
Um im Bereich der neutralen Faser von Holm 1' und Sprosse 3 und den Zonen niedriger
Beanspruchung hochwertiges Material zu sparen, sind Füllteile 5 und 6.1 in der Sprosse
3 und im Holm 1 jeweils über die ganze Länge angeordnet; Im Holm 1 liegt unter dem
Füllmaterial 6.1; 6.2 (Holz) der Verstärkungsstrang 4.4, auf dessen Oberseite der
Verstärkungsstrang 4.5. Bei der'Sprosse 3 liegt der Strang 4.2 vor dem Füllteil
5, die Stränge 4.1 und 4.3 beiderseits daneben.
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Das Füllstück 5 ist mit einer Schicht 9 aus Kunststoff mit Verstärkung
-überdeckt und somit gegen Feuchtigkeit und sonstige Einflüsse geschützt.
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Eine andere Ausführungsform als in Fig.6 dargestellt, ist in Fig.7
beschrieben. Der Unterschied zu Fig.6 besteht in einem Füllteil 6.2 kleineren Querschnittes
als dort, wobei der Verstärkungsstrang 4.6 in eine andere Ebene Verlegt ist und
der darüber befindliche Raum als Hohlraum 7 zur Gewichtserleichterung und als Aufnahme-und
Führungsnut
für Anschlußteile beispielsweise einem teleskopartigen, übergeschobenen Leiteraußenteil
(2.3 Fig.10) ausgebildet ist. Für die Sprosse 3 bei dieser Anordnung gilt das in
Fig.6 Beschriebene.
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In Fig.8 ist in der Seitenansicht eines Holmes 1 die Lage des Verstrkungsstranges
4.4 und 4.5 dargestellt, ebenso ist angedeutet, wie die Verstärkungsstränge 4.1
und 4.3 innerhalb eines Holmes 1 verlaufen. An den beiden Holmenden 2.1 ist wenigstens
einer der beiden Verstärkungsstränge ,4.4 und 4.5 zu einer Schlaufe 4.41 geformt,
die innerhalb des verstärkten und ausgefüllten Querschnittes 2.1 endet oder in den
Holm 1 zurückgeführt ist. (4.42).
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Kraftübertragende Anschlußelemente z.B. - Gelenke sind von dieser
Schlaufe umshlossen, so daß die Krafteinleitung ohne Gefahr von Rißbildungen übertragbar
ist.
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Eine weitere Leiter nach der Erfindung (Fig .16) ist so ausgebildet,
daß deren Holmquerschnitt (2.3) mit seinem Holmende 11 teleskopartig über den Holm
1 in dessen Längsnut 7 greift. Die Sprossen 3.1 sind in analog'er Weise zu den Sprossen
3 ausgebildet und mit Verstärkungssträngen 4.9 versehen, wie die Holme 2.3 -durch
4.8 auch.
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Die Übergänge zwischen Holmen 1 und Sprossen 3 sind gerundet, so daß
die Verstärkungsstränge 4.1, 4.2, 4.3 nicht geknickt, sondern in einem fließenden,
für die Einleitung der auftretenden Kräfte günstigen Übergang angeordnet sind.
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Diese sehr zweckmäßige Art der Ausbildung trägt gleichzeitig dazu
bei, der Leiter eine ansprechende, gefällige Form zu geben und vermeidet Ecken und
scharfe Kanten und bietet gleichzeitig den Vorteil einer guten Handlichkeit.
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Ein weiterer Vorteil der Leiter nach der Erfindung besteht darin,
daß der verwendete und anfangs flüssige oder pasteuse Kunststoff vor seiner Verarbeitung
einfärbbar ist. Die Leiter
ist damit in ihrer Substanz durchgefärbt,
so daß bei Beschädigungen z.B. Kratzern ein Durchdringen auf die Grundshicht nicht
sichtbar wird. Gleichzeitig ist damit der Nachteil einer bei den bekannten Leitern
erforderlichen zusätzlichen Oberflächenbehandlung beispielsweise durch Lackieren,
Galvanisieren oder dgl. vermieden, was einen Kostenvorteil bedeutet. Als weiterer
und wesentlicher Vorteil ist darin zu erblicken, daß die Leiter keine mechanischen
Verbindungsstellen zwischen den Holmen 1 und Sprossen 3 aufweist und daß sie durchgehend
voll isoliert ist und somit insbesondere für die Benutzung an spannungführenden
oder elektrostatisch aufgeladenen Anlagen gefahrlos einsetzbar ist. Da jede Sprosse
für sich isoliert ist, ist die Unfallgefahr durch herabhängende oder herabfallende,
spannungführende Kabel über eine leitende Sprosse ausgeschbssen.
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Gewissermaßen als Nebenprodukt ist durch die Verwendung des spezifisch
leichten verstärkten Kunststoffes auch ein niedriges Gewicht der gesamten Leiter
erreicht, was dem Anwender sehr zugute kommt.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Leiter besteht darin, daß
sie gegenüber den gebräuchlichen Chemikalien, Seewasser und auch gegen Witterungseinflüsse
völlig beständig ist, eine Voraussetzung für lange Benutzungsdauer und ein erweitertes
Anwendungsgebiet.