DE2451881B2 - Verfahren zur herstellung eines gewundenen verbundbauteiles - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gewundenen verbundbauteilesInfo
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- Y10T29/49336—Blade making
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines gewundenen Verbundbauteiles, wie einer
Turbinenschaufel, dessen aus einem Matrixmaterial bestehender Körper mehrere Lagen von Verstärkungsfasern
enthält, bei welchem mehrere einschichtige Materialbahnen mit jeweils einer Fasernlage
übereinandergestapelt und unter Einwirkung von Wärme und Druck zum Verbundbauteil geformt
werden.
Ein derartiges Verfahren ist aus der US-PS 37 01190 bekannt. Bei diesem Verfahren werden die
einzelnen Lagen in einer derartigen Höhe übereinandergelegt, die ausreichend ist, um die fertige Dicke
des Gegenstandes zu ergeben. Diese übereinandergestapelten Lagen werden dann zwischen Formen
eingegeben, und diese Formen werden unter Druck gesetzt und erwärmt. Diese Maßnahmen bewirken,
daß das Matrixmaterial zu fließen beginnt. Hierdurch sollen die vorhandenen Hohlräume ausgefüllt werden.
Durch das Fließen des Matrixmateriais und den aufgebrachten Druck besteht die große Gefahr, daß
die Verstärkungsfasern verschoben werden oder brechen. Weiterhin besteht die Gefahr, daß nicht alle
vorhandenen Hohlräume ausgefüllt werden, so daß Ausschuß hergestellt wird.
Aus der US-PS 35 88 980 ist die Herstellung eines Verbundbauteiles aus mehreren vorgeformten Teilen
bekannt. Diese Teile werden zu einer Vorform zusammengesetzt und dann wieder auseinandergenommen,
und in den inneren Oberflächen werden dann Ausspaningen ausgearbeitet, und die Teile werden
dann zu einem endgültigen Verbundbauteil zusammengesetzt. Die bei diesem Verfahren verwendeten
Einzelteile sind nicht durch Fasern verstärkt, so daß das Problem der Verschiebung oder
des Bruchs von Verstärkungsfasern nicht auftritt.
Die US-PS 36 49425 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung eines gewölbten Verbundbauteiles, bei welchem zugeschnittene Materialbänder verwendet
werden, die eine oder mehrere Verstärkungsfaserschichten aufweisen, welche sandwichartig in eine
Matrix eingebettet sind. Bei dem Aufeinanderlegen dieser Bänder entsteht eine große Zahl von Hohlräumen,
so daß bei der Herstellung des Verbundbauteiles ein Fließen in die Hohlräume erforderlich
ist, was zu einein Brechen oder Verschieben der Verstärkungsfasera führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gefahr von Hohlräumen und Faserverschtebungen
und Faserbrüchen beim Herstellen des Verbundbauteiles auszuschalten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß jede Materialbahn vor dem Stapeln in
die Form gebracht wird, die die Bahn als Bestandteil des fertigen Körpers hat.
In vorteilhafter Weise wird durch die Erfindung die Notwendigkeit ausgeschaltet, daß die Bahnen
gemeinsam unter Anwendung von Druck und Wärme verformt werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
werden Druck und Wärme nur noch dazu verwendet, eine Bindung zwischen den Bahnen
herbeizuführen. Die Verformung der einzelnen Materialbahnen vor dem Stapeln braucht ferner
nicht bei Drücken und Temperaturen durchgeführt zu werden, die erforderlich sind, um bei den bekannten
Verfahren den Verbund herzustellen. Von besonderem Vorteil ist es auch, daß die einzelnen
geformten Bahnen vor dem Stapeln noch überprüft werden können, so daß schadhafte Bahnen ausgeschieden
werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf
Figuren der Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine Ansicht einer fertigen Turbinentriebwerksschaufel,
die gemäß der Erfindung hergestellt ist,
F i g. 2 eine Draufsicht, gesehen von der Linie IMI
der F ί g. 1 aus,
Fig. 3 eine vergrößerte perspektivische, teilweise weggebrochene Ansicht einer verfestigten einschichtigen
Materialbahn, die das Grundmaterial bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bildet,
F i g. 4 eine Explosionsdarstellung einer typischen Baugruppe von Lagen aus einschichtigen Materialbahnen,
zusammen mit den Wurzelblöcken und den Keileinsätzen zur Herstellung einer Verbundschaufel
für einen Turbinentriebwerk,
Fig. 5 eine Ansicht eines Vorformlings aus einer
Materialbahnlagenpackung, welcher die halbe Schaufel bildet, vor der Diffusionsbindung,
Fig. 6 eine ähnliche Ansicht wie Fig. 5 des entsprechenden
zugehörigen Vorformlmgs,
Fig. 7 eine schematische Explosionsansicht der
Lagenpackungen, die vor der Diffusionsbindung zusammengesetzt werden und
F i g. 8 eine Explosionsansicht der Lagenpackungen und der Wurzelkeile, wie sie in die Diffusionsbindungsform
eingesetzt werden.
Der gewundene Verbundbauteil kann aus einer Reihe von Zwischenmaterialformen, Verstärkungen
und Matrizen hergestellt werden. Die Verstärkungsfasera
können aus Materialien bestehen, wie beispielsweise Bor, mit Siliziumkarbid beschichtetes
Bor, Siliziumkarbid, Bornitrid, beschichtetes Bor, verschiedene Formen von Grafit u. dgl. Geeignete
Matrizen bestehen aus Materialien, wie Aluminiumlegierungen, Titanlegierungen, Nickellegierungen
u. dgl.
Wenn das Verfahren zur Herstellung von gewundenen Verbundbauteilen bei Turbinentriebwerksschaufeln
angewendet wird, so werden zuerst die Schaufelschnittpläne unter Verwendung von Computerberechnung
und der darstellenden Geometrie analysiert. Dabei wird die Schaufel in eine gewünschte Anzahl von
Schichten unterteilt, wobei alle metallischen Einsätze, die in der Wurzel und in der Vorderkante der
Schaufel erforderlich sind, berücksichtigt werden,
Naeti dieser Analyse wird eine Reihe von Formgebungswerkzeugen
durch Abnehmen von Qipsfor»
men von der Schablone des fertigen Teiles und an Zwischenschichten über die gesamte SchauFcIclickc
hindurch hergestellt, wobei Blcclimatcriaf zusammengesetzt
wird, welches die fertige Lagendicke im fertigen Bauteil repräsentiert. Wenn man diese in entsprechender
We'sc montierten und erhitzten Formgebungswerkzeuge
verwendet, werden konturicrte Lagenrohlinge einzeln oder in Stapeln von mehreren
Lagen hergestellt. Diese Lagcnrohlinge werden von einem konturierten Werkzeug abgestützt, und die genauen
Lagenformen werden geschnitten, wobei Stapelregistermarken hergestellt werden, wie beispielsweise
Linien, Bohrungen oder Aussparungen. Weiter- : hin werden Markierungen zur Identifizierung der Langen
angebracht. Einzelne Lagen werden dann durch nicht zerstörende Prüfverfahren überprüft und gereinigt.
Diese Lagen werden dann zusammen mit den Deckblechen und den Wurzeleinsälzen zu einem
Schaufelvorformling zusammengesetzt. Dieser Schaufelvorformling
wird dann in eine Form für eine endgültige Diffusionsbindung bei hohen Temperaturen
und Drücken eingelegt.
In Fig. 1 ist eine Turbinentriebswerksscbaufel 10 dargestellt, die einen Flügelabschnitt 11, ein Paar
Wurzelblöcke 12 und 13 und einen oder mehrere Keile 14 zwischen diesen aufweist. Der außerordentlich
komplexe Aufbau des Flügelabschnittes 11 ist am besten aus der in Fig. 2 dargestellten Draufsicht zu
ersehen.
Das Ausgangsmaterial zur Herstellung der Schaufeln ist vergrößert in F i g. 3 dargestellt. Wie zu erkennen,
weisen die verwendeten einschichtigen Materialbahnen mehrere parallel verlaufende Fasern 15
mit hohem Elastizitätsmodul auf, die vollständig in einer verfestigten Matrix 16 aus einem Metali, wie
beispielsweise Aluminium, eingebettet sind. Es sei bemerkt, daß das Matrixmetall 16 vollständig die Fascm
15 umgibt und daß ebene Oberflächen 16 a und 16b auf beiden Seiten der einschichtigen Material-,bahn
vorhanden sind.
Fig 4 ist eine Explosionsdarstellung einer typischen
Anordnung von Lagen, die aus den einschichtigen Materialbahnen hergestellt sind und die
mit den Wurzelblöcken 12 und 13 und dem Keil 14 verbunden werden. Die Form und die Verwindung
der einzelnen Lagen werden durch eine Cotiputerberechnung
und die darstellende Geometrie in Schaufelschnittplänen bestimmt, die ihrerseits die
Schaufel in die gewünschten Schichten unterteilen.
Die Reihe von Lagen, die in F i g. 4 dargestellt ist,
kann in zftei Abschnitte unterteilt werden, die durch
den veil 14 getrennt werden. Der erste Abschnitt enthält
eine äußere Füllage 17, die vollständig aus einer Aluminiumlegierung besteht. Neben der Lage 17 befindet
sich eine Lage 18, die aus der vorgeformten einschichtigen Materialbahn besteht. Für strukturelle
Zwecke können die Fasern in der Lage 18 unter ßu
einem Winkel von etwa 45° in einer Richtung gegenüber der Längsachse der Lage 18 angeordnet sein.
Neben der Lage 18 befindet sich eine zweite Lage 19,
die aus der vorgeformten einschichtigen Materialbahn besteht. Die Fasern in der Lage 19 verlaufen
unter einem Winkel von 45° zur Lilngsachse der
Lage 19, jedoph in einer Richtung entgegengesetzt zu
der Orientierung der Faser» in der Lage 1.8. Die Fasern der Lage 19 verlaufen somit unter einem
Winkel von 90° zu den Fasern in der Lage 18.
Eine andere, aus der einschichtigen Materialbahn
bestehende Lage 20, deren Fasern in der gleichen Richtung ausgerichtet sind wie die Fasern der Lage
18, ist die nächste Lage in dieser Reihe. Die Fasern einer au:; der einschichtigen Materialbahn besiehenden
Lage 21 sind in der gleichen Richtung orientiert
wie die der Lage 19,
Die nächstfolgenden Lagen 22, 23, 24, 25, 26, 27
und 28 sind alle vorgeformte Lagen, die aus der einschichtigen Materialbahn hergestellt sind. Die Fasern
verlaufen in Richtung der Längsachse der Lage. Die letzte Lage in dieser Gruppe ist eine Lage 29, die
aus einer Aluminiumlegierung besteht.
Auf der anderen Seite des Keiles 14 befindet sich eine Lage 30, die aus einer Aluminiumlegierung besieht.
Die Lagen 31, 32, 33, 34, 35, 36 und 37 bestehen alle aus der einschichtigen Materialbahn, und
in diesen Lagen verlaufen die Fasern in Richtung der Längsachse der Lage.
In der Lage 38 sind die Fasern unter einem Winkel von 45° zur senkrechten Achse ausgerichtet. In
der Lage 39 sind die Fasern unter einem Winkel von 90° zu den Fasern in der Lage 38 angeordnet. Ein
Paar von aus der einschichtigen Materialbahn hergestellten Lagen 40 und 41 folgt, und deren Fasern
sind unter einem Winkel von 45° zur Längsachse der entsprechend η Lage angeordnet, j'edcch in entgegengesetzten
Richtungen. Schließlich bildet eine Füllage 42 aus einer Aluminiumlegierung die äußere
Oberfläche dieses Lagenstapels.
Diese beiden Lagenstapel werden, wie es schematisch in Fig. 7 dargestellt ist, zusammengesetzt, um
Vorformlinge zu bilden, wie sie bei 43 und 44 in den F i g. 5 und 6 dargestellt sind. Diese beiden Vorform-Jinge
werden dann mit den Wurzelblöcken 12 und 13 und dem Keil 14 zusammengebaut und werden
ausreichend hohen Temperaturen und Drücken ausgesetzt, damit eine Diffusionsbindung erfolgt.
Durch die Konturvorformung der einzelnen Metallmatrix-Verbundschaufellagen
vor deren Zusammenbau zu einem Vorformling ist es möglich, nach der Diffusionsbindung genaue, reproduzierbare und
einwandfreie Schaufeln zu erhalten. Die Lagen, die auf diese Weise vorgeformt werden, werden an der
Stelle angeordnet, an der sie sich im fertigen, durch Diffusionsbindung verbundenen Teil befinden. Wegen
dieser Maßnahme findet keine Verschiebung oder kein Bruch der Fasern durch eine Verschiebung während
der Verbindung statt, und Hohlräume, Spalten und Einschlüsse in der Matrix werden ausgeschaltet
oder auf ein Minimum herabgesetzt.
Das im vorstehenden beschriebene Verfahren der Verformung der Lagen kann bei allen Kombinationen
von Matrixmaterialien und Verstärkungselementen verwendet werden. Die Art und Weise des Zusammenbaus
der Schaufeln ermöglicht eine nicht zerstörende Untersuchung der Vorformlinge durch
Röntgenstrahlen oder anders Verfahren, ehe eine teure Schaufelblaügruppe der endgültigen Diffusionsbindung
unterzogen wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zum Herstellen eines gewundenen Verbundbauteiles, wie einer Turbinenschaufel, dessen aus einem Matrixmaterial bestehender Körper mehrere Lagen von Verstärkungsfasern enthält, bei welchem mehrere einschichtige Materialbahncn mit jeweils einer Fas-irnlage übereinandergestapelt und unter Einwirkung von Wärme und Druck zum Verbundbauteil geformt werden, dadurch gekennzeichnet, daß jede Materialbahn vor dem Stapeln in die Form gebracht wird, die die Bahn als Bestandteil des fertigen Körpers hat.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/411,316 US3942231A (en) | 1973-10-31 | 1973-10-31 | Contour formed metal matrix blade plies |
US41131673 | 1973-10-31 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2451881A1 DE2451881A1 (de) | 1975-09-25 |
DE2451881B2 true DE2451881B2 (de) | 1976-05-06 |
DE2451881C3 DE2451881C3 (de) | 1976-12-09 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4330030C1 (de) * | 1993-09-06 | 1995-03-09 | Forschungskuratorium Maschinen | Baueinheit zur Kraftübertragung in und zwischen fasertechnischen und anderen Bauteilen und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE19723845A1 (de) * | 1997-06-06 | 1998-12-10 | Abb Research Ltd | Verfahren zur Herstellung von Schaufeln aus polymerem Verbundmaterial |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4330030C1 (de) * | 1993-09-06 | 1995-03-09 | Forschungskuratorium Maschinen | Baueinheit zur Kraftübertragung in und zwischen fasertechnischen und anderen Bauteilen und Verfahren zu seiner Herstellung |
DE19723845A1 (de) * | 1997-06-06 | 1998-12-10 | Abb Research Ltd | Verfahren zur Herstellung von Schaufeln aus polymerem Verbundmaterial |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2462192A1 (de) | 1976-08-12 |
JPS6024281B2 (ja) | 1985-06-12 |
SE7413665L (de) | 1975-05-02 |
FR2249770A1 (de) | 1975-05-30 |
GB1480938A (en) | 1977-07-27 |
FR2249770B1 (de) | 1980-07-04 |
IT1025351B (it) | 1978-08-10 |
DE2451881A1 (de) | 1975-09-25 |
CA1046252A (en) | 1979-01-16 |
SE407672B (sv) | 1979-04-09 |
DE2462178A1 (de) | 1976-05-26 |
JPS50112255A (de) | 1975-09-03 |
US3942231A (en) | 1976-03-09 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |