DE2450412A1 - Verfahren zum abdichten von leckstellen in wasserfuehrenden behaeltern, rohrleitungen, kanaelen und dergleichen - Google Patents

Verfahren zum abdichten von leckstellen in wasserfuehrenden behaeltern, rohrleitungen, kanaelen und dergleichen

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DE2450412A1
DE2450412A1 DE19742450412 DE2450412A DE2450412A1 DE 2450412 A1 DE2450412 A1 DE 2450412A1 DE 19742450412 DE19742450412 DE 19742450412 DE 2450412 A DE2450412 A DE 2450412A DE 2450412 A1 DE2450412 A1 DE 2450412A1
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prepolymers
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DE19742450412
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Louis J Skriba
Steven R Speech
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3M Co
Original Assignee
Minnesota Mining and Manufacturing Co
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Publication date
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    • F16ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16LPIPES; JOINTS OR FITTINGS FOR PIPES; SUPPORTS FOR PIPES, CABLES OR PROTECTIVE TUBING; MEANS FOR THERMAL INSULATION IN GENERAL
    • F16L55/00Devices or appurtenances for use in, or in connection with, pipes or pipe systems
    • F16L55/16Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders
    • F16L55/162Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe
    • F16L55/1645Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe a sealing material being introduced inside the pipe by means of a tool moving in the pipe
    • F16L55/16455Devices for covering leaks in pipes or hoses, e.g. hose-menders from inside the pipe a sealing material being introduced inside the pipe by means of a tool moving in the pipe a part of the tool defining, together with the inner wall of the pipe, an enclosed space into which sealing material is injected
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G18/00Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
    • C08G18/06Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
    • C08G18/28Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
    • C08G18/40High-molecular-weight compounds
    • C08G18/48Polyethers
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Description

  • 12 Verfahren zum Abdichten von Leckstellen in wasserführenden Behältern, Rohrleitungen, Kanälen und dergleichen Es gibt zahlreiche wasserführende Behälter, Rohrleitungen, Kanäle und dergleichen, die unterirdisch oder oberirdisch verlege sind, wie Abwasserkanäle, Kabelschächte, Einstiegschächte, Rew visionslbcher, Wasserleitungen, Turniels,#runnenkamniern,t Gruben, Absetzteiche und Fundamente von Gebäuden. Diese Strukturen werden beispielsweise aus kieselsäurehaltigem Material, wie Ziegel-oder Beton, Ziegel-oder Mörtel, Kunststoffen, wie Polyvinylchlorid, Gußeisen oder Holz, beispielsweise aus Zypressen- oder Zedernholz, hergestellt. Aufgrund der Art des Baumatetials eder der Art der Konstruktion dieser Strukturen oder ihrer Aufstellpunkte weisen diese Strukturen entweder von vornherein Leckstellen auf, oder sie entwickeln derartige Leckstellen, Löcher, Risse, Sprünge oder dergleichen im Laufe der Zeit, Dies ermöglicht den Austritt oder Eintritt von Wasser. Selbst feinste Haarrisse oder Löcher in sonst einwandfreien wasserundurchlässigen Strukturen können zu einer Beschädigung und kostspieligem Auslaufen aus einer zeitweiligen oder permanenten Wasserquelle führen.
  • Beispielsweise dringt im Laufe der Zeit in aus Beton hergestellten Kontrollschächten von Abwasserkanälen Grundwasser durch Ris-Stoßfugen, se, Sprünge, Löcher,/Verbindungen oder Muffen ein, Dies,es Lecken kann bei Abwasserkanälen im allgemeinen bis zu einem gewissen Ausmaß geduldet werden. Bei starken Regenfällen gelangen jedoch große Mengen von Oberflächenwasser in das Erdreich und sammeln sich in Ausnehmungen um den Abwasserkanal an. Hierdurch steigt der Grundwasserspiegel, und Wasser dringt in unerwünschtem Ausmaß in die Struktur ein. Ein hoher Wasserdruck um den Kontrollschacht oder Abwasserkanal kann auch auftreten,wenn das Erdreich gestört wurde, beispielsweise durch Anlage eines Grabens zum Einsetzen von Abwasserkanälen, wodurch ein Weg für sonst stehendes Wasser geschaffen wird. Ein derartig starker Wasserdruck kann auch auftreten, wenn die Struktur erheblich unter dem Grundwasserspiegel installiert wird. In jedem Fall hat das Wasser die Neigung, den Weg des geringsten Widerstandes zu finden. Dieser ist häufig die Grenzfläche zwischen Konstruktionsteilen oder Löchern, Rissen oder Sprüngen. Das Eindringen von Wasser in das Abwassersystem kann auch ein derart hohes Ausmaß erreichen, daß die Kapazität eines. Abwasserbehandlungsreservoirs überschritten wird; Dies hat zur Folge, daß unbehandeltes oder ungenügend aufbereitetes Abwasser in Flüsse und Seen gelangt und diese verschmutzt Ferner kann dies auch zu Überschwemmungen in Kellern führen.
  • Wasserführende Strukturen, wie zur künstlichen Bewässerung dienende Kanäle aus Beton, Aqusdllkte oder Deiche, die statisches Wasser oder strömendes Wasser enthalten, können ebenfalls Wasser durch Löcher, Risse und Sprünge verlieren. Dies stellt einen wirtschaftlichen Verlust und häufig auch eine Gefahrenquelle dar.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Ab-oder führenden dichten von Leckstellen in Wasser enthaltenden ehältern oder Leitungen oder der Grenzfläche zwischen einer wasserführenden oder wasserenthaltenden Struktur und einer normalerweise oder potentiell wasserführenden Umgebung, wie dem Erdreich, zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
  • Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
  • Der Ausdrucks'LeckstelleX bedeutet hier beispielsweise Löcher, Stoßfugen Risse, Sprünge, Vertiefungen#/Verbin'dungen oder Rohrmuffen. Der AusdruckDichtungsmasse umfaßt auch Vergußmassen, die zur Fül-Stoß##gen lung von beispielsweise Löchern, Rissen, Sprüngen, Verbindungen,/ oder Rohrmuffen oder ähnlichen Leckstellen und zur dauerhaften Vereinigung einzelner Teile bestimmt sind.
  • Das Abdichten wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man an die abzudichtende Stelle eine Verguß- bzw. Dichtungsmasse einbringt, die ein Prepolymer mit endständigen Isocyanatgruppen aus einem Oxyäthylen-Einheiten und gegebenenfalls Oxypropylen-Einheiten enthaltenden Polyol enthält. In Gegenwart von Wasser, mit dem die Dichtungsmasse vermischt wird, erfolgt ein/ Aushärtung unter Bildung eines festen, hydrophilen, in Wasser quellfähigen, wasserunlöslichen, elastomeren Polyurethanschaumstoffs mit Harnstoffgruppen, Das sich mit dem Prepolymer umsetzende Wasser kann Grundwasser, fossiles Wasser oder,gesondert eingeführtes Wasser sein. Das bei der Umsetzung des Prepolymers mit Wasser gebildete Polymer wirkt als Dichtung und unterbindet das Eindringen oder Austreten von Wasser aus der abgedichteten Struktur. Das Einbringen der erfindungsgemäß verwendeten Dichtungsmasse kann auch in eine feuchte Struktur oder unter Wasser, selbst erheblich unter dem Grundwasserspiegel und in einigen Fällen auch während des Eindringens oder Austretens von Wasser, erfolgen. Die Strömung von Wasser an der Leckstelle ist in einigen Fällen vorteilhaft, weil hierdurch während der Aushärtung der Transport einer entsprechenden Menge der Dichtungsmasse/ selbst in entferntere Stellen der Leckstelle ermöglicht wird.
  • Die Dichtungsmasse der Erfindung besteht aus einem Gemisch von Prepolymeren mit endstçindigen Isocyanatgruppen aus Polyoxyäthylenpolyolen mit gesteuertem Molekulargewicht in einem verträglichen, wassermischbaren Lösungsmittel. Eines der prepolybesitzt ein niederes Molekulargewicht, während das andere Prepolymer ein hohes Molekulargewicht besitzt. Diese Dichtungsmasse wird an der Leckstelle mit Wasser gnüidlich vermischt. Die Prepolymeren setzen sich mit dem Wasser unter Bildung eines vernetzten und verschäumten Polyurethans mit Iiarnstoffgruppen um.
  • Dem Wasser kann ein Katalysator, beispielsweise ein tertiäres Amin, zugesetzt werden, das mit dem Prepolymergemisch reagiert und die Reaktionsgeschwindigkeit beschleunigt. Ferner kann der Masse ein Schaumstabilisator bzw. Porenregler zugesetzt werden, um einen gleichmäßigeren Schaumstoff zu erhalten.
  • Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens zum,Abdichten von Kontrollschächten oder Verbindungen in einem Abwasserkanal aus Beton unter Verwendung der erfindungsgemäßen Dichtungsmasse werden anhand der Zeichnungen erläutert.
  • Figur 1 zeigt im kufriss und teilweisem Querschnitt einen Kontrollschacht für einen Abwasserkanal; Figur 2 ist eine Teilansicht von Figur 1 entlang der Ebene 2-2; Figur 3 ist eine Teilansicht von Figur 1 entlang der Ebene 3-3; Figur 4 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht eines Teils von Figur 2; Figur 5 zeigt im Aufriß einen aus drei Elementen bestehenden Packer in einem Abwasserkanal, der im Schnitt gezeigt ist, in der Nähe einer Verbindung bzw. Muffe im Kanal; Figur 6 zeigt den Packer von Figur 5 in aufgeblähtem Zustand zur Isolierung der Verbindung und zur Bildung einer kreisförmigen Ausnehmung an der Muffe, die mit dem Schaumstoff gefüllt werden soll; Figur 7 zeigt den Packer von Figur 5 in voll expandierter Form, um den Schaumstoff aus der Ausnehmung in die Muffe zu drücken.
  • In den Figuren 1 bis 4 bedeutet 1 einen üblichen Kontrollschacht für Abwasserkanäle, der aus einer Mehrzahl von übereinander angeordneten zylindrischen Abschnitten 2, 3 und 4 aus vorgefertigtem armierten Beton besteht. Auf dem ober#Teil sind einige oberen Lage der Ziegelsteine Lagen von Ziegelsteinen 5 verlegt.Auf der / ist ein Gußeisenring 6 und eine Abdeckung 7 angeordnet, die mit der Oberfläche 8 abschließt. Der Kontrollschacht ruht auf einem Betonfundament 9.
  • Der Kontrollschacht ist an seinem unteren Ende mit einem' Abwasserrohr 10 aus Kunststoff versehen, das in den unteren Abschnitt 2 durch die Öffnungen 11 und 12 mündet. Der Teil des Abwasserrohres 10, der innerhalb des Kontrollschachtes angeordnet ist, ist in seiner oberen Hälfte weggeschnitten und bildet eine Rinne 13, die in einer Schicht von Beton 14 im unteren Ende des zylindrischen Abschnittes 2 lagert. In den Kontrollschacht kann auch ein Abwasserrohr 15 münden, das zwischen dem Kopf und dem Boden des Kontrollschachtes angeordnet ist und durch eine Öffnung 16 in den Kontrollschacht mündet. Die Öffnungen 11, 12 und 16 stellen Stoßfugen zwischen den Bauteilen des Kontroll schachtes dar, Ein typischer Kontrollschacht für Abwasserkanäle, wie er in den Figuren 1 bis 3 wiedergegeben ist, besteht im allgemeinen aus zylindrischen Abschnitten mit einem Durchmesser von 122 cm. Der Kontrollschacht kann dabei eine Tiefe von 4,5 bis 7,5 m aufweisen. Das Abwasserrohr hat beîspielsweise einen Durchmesser von 20 cm bei einer Wandstärke von 0,5 ctn, Als Kunststoff kann Polyvinylchlorid dienen. Im allgemeinen ist der Kontrollschacht oberhalb des Giundwasserspiegels angeordnet. Es kommt jedoch bisweilen vor, daß der Grundwasserspiegel bis zu 3 m oder mehr über den normalen Grundwasserspiegel am unteren Ende des Kontrollschachtes ansteigt. Dies kann zum Eindringen von Wasser in fuge den Kontrollschacht durch die Stoß-/zwischen der Seitenwand 2 und dem Bodenteil 14 führen, obwohl eine Betonschicht 25 zur Abfuge dichtung dieser Stoß-/ aufgebracht ist. Schätzungen haben ergeben, daß bei einem Abwassersystem von etwa 3,2 km Länge mit etwa 40 Kontrolischächten, die in einem Abstand von 150 rn, lroneinanw Liter der angeordnet sind, täglich etwa 2736 / Wasser eindringen.
  • Gemäß einer Ausführungsform des eriindungsgemäßen Verfahrens wird das Eindringen von Wasser angrenend zur Rinne 13 dadurch unterbunden, daß man während des Eindringens des Wassers eine Mehrzahl von Löchern durch den Boden der Rinne in einem Abstand von etwa 20 bis 30 cm bohrt und die Löcher mit einem Gewinde versieht, in die übliche Druckfettfittings 21 eingesetzt werden. Mit einer üblichen Druckfettpresse bzw. Druckfettspritze wird die Dichtungsmasse der Erfindung durch die Fittings 21 in die Grenzfläche 18 und die Risse, Sprünge und Öffnungen, die mit ihr in Verbindung stehen, injiziert. Wenn die Injektion in Gegenwart von eindringendem Wasser erfolgt, wird die Dichtung masse durch den Wasserstrom während der Aushärtung in die entlegensten Stellen der Grenzfläche transportiert, wie dies in Figur 4 gezeigt ist. Es bildet sich eine Dichtung 22 des ausgehärteten Polymerisats an der Grenzfläche 18. Die Injektion bei jedem Fitting wird während etwa 5 bis 10 Minuten durchgeführt0 Nach erfolgter Injektion können die Fittings 21 entfernt werden.
  • Während der Injektion nimmt die Injektionsgeschwindigkeit ab, während der Injektionsdruck zunimmt. Da Strömungsbedingungen existieren, erfolgt ein Druckabfall, der dem hydrostatischen Wasserdruck von 0 gleich ist, entlang dem Strömungsbereich zwischen dem hydrostatischen Druck des Grundwassers und der Stelle, an der das Wasser eintritt. Bei der Injektion der Dichtungsmasse wird der Bereich der Wasserströmung fortschreitend abgedichtet, was zu einer Zunahme des hydrostatischen Druckes bis zu dem Wert führt, der gleich dem hydrostatischen Druck des Grrnidwassers ist. Die Wirksamkeit der Abdichtung wird durch die Abnahme der Injektionsgeschwindigkeit gemessen (bei konstantem Injektionsdruck) oder durch die Zunahme des Injektionsdruckes. Die wirtschaftlichste Verwertung der Dichtungsmasse liegt dann vor, wenn der Injektionsdruck etwa gleich dem berechneten oder gemessenen hydrostatischen Druck des Grundwassers ist. In diesem Fall ist eine ausreichende Menge der Dichtungsmasse injiziert, um eine Abdichtung zu bewirken, Ein weiteres Injizieren der Dichtungsmasse ist nicht erforderlich, da sie lediglich Hohlräume ausfüllen würde,die keinen nennenswerten Beitrag zum Leckproblem liefern.
  • Zur Verhinderung des Eindringens von Wasser an der Stoßfuge 16 der Abwasserleitung 15 können in diese in ähnlicher Weise Löcher gebohrt und mit Druckfittings versehen werden, durch welche die Dichtungsmasse unter Bildung einer Schicht des Dichtungsmittels in die Stoßfuge injiziert werden kann.
  • Zur Verhinderung des Eindringens von Wasser an den Stoßfugen der Abschnitte 2, 3 und 4 oder an den Ziegelsteinen 5 oder durch andere Risse, Sprünge oder Öffnungen, die im Beton vorliegen, kann die Dichtungsmasse aufgestrichen oder anderweitig in Form eines Außenai#striches während oder nach der Errichtung des Kontrollschachtes und vor dem Zuschütten des Aushubes aufgebracht werden. Vorzugsweise wird der Anstrich aufgebracht, solange der Beton noch feucht ist oder während der Zement abbindet. Dies ist ein Vorteil, den bekannte Dichtungsmassen, bei spielsweise auf Bitumenbasis, nicht aufweisen. Bei diesen bekannten Dichtungsmassen muß der Beton trocken oder ausgehärtet sein, bevor das Dichtungsmittel aufgebracht werden kann, Wenn der Beton bereits trocken ist, kann auf den Beton vor oder nach dem Beschichten Wasser aufgebracht werden, oder die Dichtungsmasse wird mit Wasser vermischt und sodann aufgetragen. Sobald das Prepolymer mit Wasser in Berührung kommt, beginnt die Aushärtungsreaktion.
  • Zur Durchdringung des Erdreichs und zum Erreichen der äußeren Oberflächen von unterirdisch verlegten Strukturen kann auch eine dünne Sonde verwendet werden, die mit einem Rückschlagventil und gegebenenfalls einem Druckfühler ausgerüstet ist.
  • Sofern große Spalten vorliegen, beispielsweise wenn ein Wandabschnitt der Struktur eingestürzt ist, kann zum Abdecken dec Spalts eine entsprechend große Dichtllngsplatte verwendet werden, die mit einem Druckinjektionsfitting versehen ist. Die Platte wird über den Spalt gelegt und mechanisch an Ort und Stelle gehalten, bis die Injektion der Dichtungsmasse durch den Fitting vollständig ist. Ferner kann eine Injektionsvorrichtung verwendet werden, durch die gleichzeitig Dampf und die Dichtungsmasse injiziert werden kann. Hierdurch wird ein rasches Verschäumen und Aushärten der Dichtungsmasse zum Füllen von größeren Hohlräumen und Spalten erreicht.
  • In Figuren 5, 6 und 7 ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erläutert, bei der ein Gemisch von Prepolymeren mit kontrolliertem Molekulargewicht enthaltende Dichtungsmasse in einem wassermischbaren Lösungsmittel verwendet wird.
  • Das Bezugszeichen 30 zeigt eine Abwasserleitung mit einer Muffe 31s durch die Wasser in die Leitung eindringen kann. Innerhalb der Leitung 30 ist ein Packer 32 mit drei aufblasbaren Diaphragmaabschnitten 33, 34 und 36 angeordnet. In Figur 5 ist der Packer in zusammengefallenem Zustand wiedergegeben. Durch Einleiten von Luft kann der Packer aufgeblasen werden. Die Luft wird durch die Schläuche 37, 38 und 39 eingeleitet, Jeder Schlauch dient zum Aufblasen eines Packerabschnitts. Das erfindungsgemäß verwendete Prepolymergemisch wird zum Packer durch den Schlauch 40 zugeführt. Das zur Umsetzung erforderliche Wasser wird durch den Schlauch 41 eingespeist, Sämtliche Schläu-Manschette che werden durch die / 45 zusammengehalten. Der Packer 32 kann durch die an dem Packer befestigten Kabel 42 a und 42 b in der Abwasserleitung bewegt werden.
  • In Figur 6 sind die äußeren Abschnitte 33 und 34 des Packers 32 aufgeblasen. Die Verbindung bzw. Muffe 31 ist isoliert und bildet einen kreisförmigen oder ringförmigen Hohlraum 43 an der Verbindungsstelle. Die Dichtungsmasse der Erfindung wird in gesteuerter Menge in den Hohlraum 43 zusammen mit Wasser injiziert, beispielsweise durch Einspritzen getrennter Ströme der beiden Reaktionsteilnehmer in den Hohlraum derart, daß die beiden Ströme zusammenprallen und sich hierdurch rasch vermischen und umsetzen.
  • Innerhalb kurzer Zeit, beispielsweise 30 Sekunden nach der In-Injektion, bildet sich eine dicke, geschäumte Creme 44 im Hohlwie 43. wie in Figur 7 cwezei t raum 43. Hierauf wird//cler zentrale z schnitt 36 des Packers aufgeblasen, wodurch die schäumende, reagierende Creme in die Verbindung bzw. Muffe 31 eingepreßt wird.
  • Nach etwa 5 bis 7 Minuten ist die Masse klebfrei, und es hat sich eine Dichtung 45 aus Schaumstoff gebildet. Hierauf wird aus dem Packer 32 die Luft abgelassen, der Packer wird an und die nächste Verbindung gezogen / das Dichtungsverfahren wiederholt; Die erfindungsgemäß verwendeten Prepolymeren lassen sich durch die allgemeine Formel I wiedergeben, in der Y1 einen von aktiven Wasserstoffatomen freien Rest einer Verbindung mit einer Mehrzahl von aktiven Wasserstoffatomen (bestimmt nach der Zerewitinoff-Methode, J. Am. Chem.
  • Soc., Bdo 49 (1927), S. 3181) bedeutet. Beispiele für derartige Verbindungen sind in der US-PS 3 330 782 beschrieben. Besonders bevorzugt sind Polyhydroxyalkane, wie Äthylenglykol, Glycerin oder 1 Trimethylolpropan. Der Rest (RO) stellt eine hydrophile Kette von Oxyalkylen-Einheiten, vorzugsweise Oxyäthylen-Einheiten, dar. Diese Kette kann auch in statistischer Verteilung oder alternierend Blöcke von Oxyäthylen- und Oxyproyplen Einheiten oder ein Gemisch von Oxyäthylen- und Oxypropylen-Einheiten enthalten, o bedeutet die Zahl der Oxyalkyien-Einheiten in der Kette. Diese Zahl muß einen solchen Wert haben, daß das Prepolymerisat mit Wasser mischbar ist. Y2 bedeutet eine Bindung oder Gruppe, über die die Polyoxyalkyleukette an die Isocyanatgruppen gebunden ist. p stellt die Zahl der Isocyanatgruppen im Prepolymer dar. Im allgemeinen hat p einen Wert von 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 2e Z ist eine Zahl, die gleich der Fuictionalität oder der Zahl der aktiven Wasserstoffatome der Verbindung ist, die den Rest Y1 bildet. Im allgemeinen hat z einen Wert voll 2 bis 6o Bei der Herstellung des Prepolymers durch Umsetzen eines Polyols mit einem Polyisocyanat hat die Polyoxyaikylenkette die Endgruppe der allgemeinen Formel C(0)NH-R'(-NCO) , in der -C(O)NM-p eine Carbamat oder Urethangruppe ist, die bei der Umsetzung einer Hydroxylgruppe des eingesetzten Polyols mit einer Isocyanatgruppe des eingesetzten Polyisocyanats entsteht. R' ist der Rest des eingesetzten Polyisocyanats. Bei Verwendung von beispielswei-Toluylense Toluylendiisocyanat ist dieser Rest also der / rest, p ist eine ganze Zahl mit dem Wert q-i; und q ist die Zahl der Isocyanat gruppen im eingesetzten Polyisocyanat. Diese Prepolymeren haben die allgemeine Formel II Im erfindungsgemäßen Verfahren werden vorzugsweise Prepolymere der allgemeinen Formel III verwendet, in der Y1, R', o und z die vorstehende Bedeutung haben. Vorzugsweise ist der Rest Y1 der von aktiven Wasserstoffatomen freie Rest eines niedermolekularen Polyhydroxyal#ans, lXrie 1,1,1-Trimethylolpropan. Der Rest R' bedeutet die Toluylengruppe, o gibt den Oxyäthylierungsgrad an>und z ist gleich der Zahl der Hydroxylgruppen im Molekül des Polyhydroxyalkans und hat einen Wert von beispielsweise 2 oder 3.
  • Eine weitere bevorzugte Klasse der erfindungsgemäß verwendeten Prepolymeren hat die allgemeine Formel IV in der Y1, Rt und z die vorstehend im Zusammenhang mit der allhaben gemeinen Formel III angegebene Bedeutung / und a, b und c ganze Zahlen sind, wobei das Verhältnis von (a + c)/b größer als 1 ist, so daß die Prepolymeren in Wasser mischbar, d. h. in Wasser leicht dispergierbar oder löslich sind.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen sind wassermischbare und vorzugsweise wasscrlösliche hydrophile Polymere, die sich leicht mit Wasser unter Bildung von Harnstoffgruppen enthaltenden Polyurethanen umsetzen. Diese Verbindungen, die als Dichtung wirken, sind vernetzte, hydrolyse stabile Feststoffe, die in Wasser unlöslich, jedoch quellbar sind. Die ausgehärteten Polyurethane sind gegenüber Pilzen und Bakterien, wie Bodenbakterieb und gegenüber schwachen Basen und Säuren beständig. Das ausgehärtete Polymer ist klebfrei und kautschukartig, und seine physikalischen Eigenschaften lassen sich durch entsprechende Wahl der Polyhydroxy verbindungen und Polyisocyanate und den Vernetzungsgrad steuern.
  • Während der Aushärtung, d. h. bei der Umsetzung des Prepolymers mit Wasser, bildet sich Kohlendioxid, wodurch das Polymer unter Bildung eines geschlossenzelligen . Weichschaumstoffes verschäumt wird.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Dichtungsmasse hat den Vorteil, daß zur Aushärtung des Prepolymers weder Katalysatoren noch Wärme oder Druck oder eine trockene Umgebung oder ein trockenes Substrat notwendig sind.
  • Gegebenenfalls kann das Prepolymer in einer ausreichenden Menge eines inerten, wasserlöslichen Lösungsmittels, wie Aceton, Dioxan oder Tetrahydrofuran, zu Lösungen gelöst werden, die eine geeignete Viskosität haben und sich pumpen lassen. Je nach dem, beispielsweise ob die Dichtungsmasse/durch Streichen, Walzenbeschichten, Spritzen, Tauchen, Injektion oder Imprägnieren aufgebracht wird, läßt sich die Viskosität der Dichtungsmasse durch Wahl des Polyols, durch Steuerung der Arbeitstemperatur und durch Verwendung von Hilfsstoffen, wie Füllstoffen, einstellen. Das Prepolymer muß Gegebenenfalls kann das erfindungsgemäß verwendete Prepolymer mit anderen Isocyanat-Prepolymeren auf der Basis von Polyestern vermischt werden. Diese Prepolymeren sind gewöhnlich in Wasser unlöslich, und sie reagieren nur schwierig mit Wasser. Es lassen sich jedoch Gemische von Isocyanat-Prepolymeren herstellen die hydrophil sind. Gegebenenfalls kann die Dicbtungsmasse d#i Erfindung Füllstoffe, wie Ton, Diatoneenerde, Kieselsäure, Calcium- oder Magnesiumsilicat oder -carbonate, Zement, Leim, Federn, Glasperlen, Kunststofflaticcs , beispieisweise# auf der Basis von Acrylpolymerisat en, Weichmacher, Fungizide, phytom toxisch wirkende Verbindungen, wie Kupfersalze, zur Verhinderung des Eindringens von Pflanzenwurzeln, und andere Pestizide, Pigmente, wie Rutil, Zinkoxid oder Talcum, zur Einstellung bestimniter Eigenschaften oder zur Verbesserung der physikalischen Bigenschaften, wie Zugfestigkeit des Aushärtungsproduktes, enthaltell.
  • Die Aushärtungsgeschwindigkeit der Isocyanat-Prepolyineren hängt von der Umgebungstemperatur und dem jeweils verwendeten Isocyanat-Prépolymer sowie davon ab, ob Lösungsmittel zum Dispergieren des Prepolymers im Wasser verwendet wurden. Die Reaktionsgeschwindigkeiten lassen sich auch durch Zusatz üblicher Katalysatoren für Polyuretharireaktionen, wie Dibutyltinadilaurat oder Trimethylpiperazin, steuern. Es kann auch eine langsamere Aushärtungsgeschwindigkëit erwünscht sein, wenn das Prepolyifler vor seiner ~Aushärtung durch den Wasserstrom in eine große Auslauffläche überführt werden soll. Wenn die Aushärtung jedoch zu langsam verläuft, kann das Prepolymer vor seiner Aushärtung aus dem erwünschten Bereich weggewaschen werden. Die verschiedenen erforderlichen Faktoren für eine befriedigende Aushärtungsgeschwindigkeit lassen sich durch einfache Vorlrersuche leicht bestimmen.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen lassen sich hinsichtlich ihrer Struktur so aufbauen, daß eine gesteuerte Mischbarkeit in Wasser erhalten wird, um brauchbare Reaktionszeiten und günstige physikalische Ligenschaften im Schaumstoff zu erhalten. Prepolymere mit einer Struktur ähnlich der allgemeinen Formel III und mit einem Molekulargewicht von 1250 bis 1550 zeigen eine hohe Aushärtungsgeschwindigkeit und haben hohe hydrophile Eigenschaften. Infolge dieser Eigenschaften werden Schaumstoffe erhalten, die in feuchtem Zustand stark quellen. In trockenem Zustand kann sich jedoch der Schaumstoff so stark kontrahieren, daß die Dichtung zwischen einem Substrat, wie Beton, und dem Schaumstoff bricht, was zu Undichtigkeit führt. Prepolymere mit einer Struktur ähnlich der allgemeinen Formel III und einem Molekulargewicht von etwa 850 bis 1000 liefern Schaumstoffe mit verbesserter Beständigkeit gegen wiederholtes Trocknen und Anfeuchten. Diese Prepolymeren mit niedrigerem Molekulargewicht haben jedoch geringere hydroum phile Eigenschaften, die bei spielsweise etwa 40 Prozent niedrlgcH als bei den Erepolymeren mit höherem Molelculargewicht. Die Prepolymeren mit niedrigerem Molekulargewicht härten gewöhnlich nur langsam zu selbsttragenden Schaumstoffen.
  • Überraschenderweise wurde festgestellt daß beim Vermischen eines Prepolyiiiers mit niedrigerem b1ol ekulargewicht mit einem Prepolymer mit h<bherem Molekulargewicht zu einem Gemisch mit eineln Durchsciinittsmolekulargewicht von twa 1000 bis 1300 Produkte erhalten werden, die mit Wasser rasch unter Bildung eines Schaumstoffs reagiereli, der nicht allzu stark schi#uipft und sich beim Trocknen nicht vor der abgedichteten Struktur ablöst. Die Ursache für diese Erscheinung ist nicht bekannt. Vermutlich liefert die hcsser mischbare höher-niolekulare Prepolymerkomponente bei der Umsetzung mit Wasser ein rasch aushärtendes Netzwerk einer expadierten Oberfläche, die als Wasserträger wirkt und die Reaktionsfähigkeit des Prepolymers mit niedrigerem Molekulargewicht bei der Umsetzung mit Wasser erhöht. Die Komponente mit niedrigerem #1ol ektilargewicht liefert einen Schaumstoff mit höherer Festigkeit und verbesserter Beständigkeit gegen Schrumpfen in trockenem Zustand. Andere Rezepturen von Prepolymergemischen mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von etwa 1000 bis 1300 lassen sich herstellen und zeigen die erforderlichen Eigenschaften hinsichtlich Reaktionsfähigkeit, Festigkeit und Schrumpffestigkeit. Poiyoxypropylen-Einheiten enthaltende Prepolyneren lassen sich im Prepolymergemisch anteilig verwenden, weil die Oxypropylen-Einheiten im Prepolymer ebenfalls die hydrophilen Eigenschaften und das Schrumpfen des ausgehärteten Schaunistoffs steuern.
  • Die Aushärtungsgeschwindigkeit des erfindungsgemäß verwendeten Gemisches der Prepolymeren mit gesteuertem Molekulargewicht in Abwesenheit von Katalysatoren und bei den Temperaturen, wie sie normalerweise in Abwasserkanälen und anderen, unterirdisch verlegten wasserführenden Strukturen auftreten, ist verhältnismäßig langsam. Beispielsweise beträgt bei 9,40C die Aushärtungszeit eines Prepolymers mit einem Molekulargewicht von etwa 1350 mit Wasser etwa 13 1/2 Minuten und bei 2,2°C 18 Minuten. Der gelichte Schaumstoff ist erst nach mindestens 30 Minuten klebfrei.
  • Diese Aushärtungsgeschwindigkeit ist zwar erheblich rascher als die zahlreicher bekarnfter Dichtungsmassen, die bis zu 24 Stunden zur Aushärtung erfordern. Sie reicht jedoch nicht aus, wenn das Prepolymer an Stellen verwendet werden muß, an denen freiElieZendes Wasser eindringt. Hier besteht die Gefahr, daß das Prepolymer weggeschwemmt wird. Durch Zusatz einer Base als Katalysator, wie eines tertiären Amins, 2,4, 6-Tridimethylaminomethylphenol, 1,4-DiazabicycloW2.2.2i-octan oder Triäthylamin' oder in der Urethanchemie bekannten Metallverbindungen wird die Aushärtungszeit bei den in Abwasserkanälen herrschenden Temperaturen von etwa 100C auf etwa 2 bis 7 Minuten unter normalen Bedingungen verkürzt. Die tertiären Amine können dem Prepolymer in Mengen von etwa 0,1 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Prepolymer, zugesetzt werden. Die Katalysatoren können jedoch auch dem als Reaktionsteilnehmer verwendeten Wasser zugesetzt werden.
  • Bei Verwendung der basisch reagierenden Katalysatoren in geringen Mengen wird die Aushärtungszeit verkürzt, ohne die physikalischen Eigenschaften der ausgehärteten Schaumstoffe zu verschlechtern0 Die erfindungsgemäß verwendeten Dichtungsmassen bilden bei der Umsetzung mit Wasser stabile, selbsttragende Schaumstoffe in sehr kurzer Zeit, beispielsweise innerhalb etwa 2 bis 7 Minuten.
  • Die zur Bildung des selbsttragenden Schaumstoffs erforderliche auc Zeit hangt jedoch von der Umgebungstemperatur ab. In der Kälte sind gewöhnlich längere Härtungszeiten erforderlich. Dies bedeutet beispielsweise, daß zahlreiche Verbindungen oder Muffen in einem Abwasserkaiial während eines Arbeitstags abgedichtet werden können. Die Dichtiingsmassen der Erfindung bilden auch Schäume, die sich durch gutes Erholungsverhalten nach dem Zusammendrücken auszeichnen und in einer Verbindung bzw. in einer Muffe auch bei wiederholtem Expandieren und Kontrahieren sowie bei wiederholtem Trocknen und Anfeuchten die Dichtungswirkung beibehalten. Die Dichtung hat ferner eine hohe Beständigkeit gegen Chemikalien, mechanische und biologische Einflüsse.
  • Die Herstellung der Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen wie sie in den erfindungsgemäßen Dichtungsmassen eingesetzt werden, und ihre Umsetzung mit Wasser unter Bildung von Harnstoffgruppen enthaltenden Polyurethanen, ist beispielsweise in den'US-PSen 2 726 219 und 2 948 691, insbesondere Beispiel 8, sowie in dem Buch "Polyurethanes, Chemistry and Technology", herausgegeben von Saúnders und Frisch, Teil I, Interscience Pub., N. Y. (1962), beschrieben. Die erfindungsgemäß verwendeten Prepolymeren können durch Umsetzen eines aliphatischen oder aromatischen 1'#olyisocYanats mit einem Oxyalkylengruppen enthaltenden Polyol bei einem NC0:0H-Äquivalentverhältnis von mindestens 2 : 1 und vorzugsweise etwas höher, beispielsweise 2,1 : 1 bis 2,5 : 1, hergestellt werden.
  • Im allgemeinen werden hydrophile, wasserlösliche Oxyalkylen-Ein heiten enthaltende Polyole mit einem Molekulargewicht von mindestens 300, vorzugsweise 400, und bis zu 6000 bis 8000 und vorzugsweise mindestens 2000 verwendet. Vorzugsweise haben diese Verbindungen ein Molekulargewicht von 600 bis 1000. Damit die Verbindungen mit Wasser mischbar sind, soll das Polyoxy#l1':ylenglykol im allgemeinen ein Molekululargewicht von etwa 500 bis 1200 aufweisen. Beispiele für technisch hergestellte Polyoxyalkyl##glykole, die zur Herstellung der wassermischbaren Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen eingesetzt werden können, sind die hydrophilen Polyoxyäthylenglykole, beispielsweise Carbowax 1000 mit einem Molekulargewicht von etwa 1000. Das Ausmaß der hydrophilen Eigenschaften der Prepolymergemische läßt sich durch Verwendung geringer Mengen von Poly- ( oxyäthylen-oxypropylen) -polyolen steuern, die unter der Bezeichnung Pluronic, wie Pluronic-B35, F38 und P46 erhältlich sind. Es können auch geringe Mengen von hydrophilen Polyolen mit Oxyäthylen- und Oxypropylen-Einheiten in statistischer Verteilung verwendet werden. Derartige Produkte sind als Polyol Functional Fluids, wie WL-580, l-600 und WL-1400, erhältlich.
  • Zur Herstellung der Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen können die üblichen aliphatischen und aromatischen Polyisocyanate eingesetzt werden. Bevorzugt sind die aromatischen Polyisocyanate, weil die aus diesen Verbindungen hergestellten Prepolymeren im allgemeinen rascher mit Wasser reagieren. Besonders bevorzugt ist Toluylenisocyanat, insbeonsere ein Gemisch von 80 Gewichtsprozent Toluylen-2,4-diisocyanat und 20 Gewichtsprozent Toluylen-2,6-diisocyanat. Ferner kann ein 65 : 35 Gemisch der 2,4- und 2,6-Isomeren verwendet werden. Diese Polyisocyanate sind unter den Bezeichnungen 11Highlene11 TM, " NACCONT" 80 und "MONDUR" TD-80 bekannt. Beispiele für andere verwendbare Polyisocyanate sind die anderen Isomeren von Toluylendiisocyanat, Hexamethylen-1 , 6-diisocyanat, Diphenylmethan-4,41 -diisocyanat, m-oder p-Phenylendiisocyanat und 1,5-Naphthalindiisocyanat. Es können auch polymere Polyisocyanate verwendet werden, wie Zolymethylenpolyphenylpolyisocyanate, beispielsweise Mondur MRS und PAPI. Eine Mifzählung von verwendbaren Polyisocyanaten findet sich in Encyclopedia of Chemical Technology, herausgegeben von Kirk und Othmer, 2. Auflage, Bd. 12 (1967), S. 46 bis 47.
  • Ein brauchbares Prepolymer kann beispielsweise durch Umsetzen von 1000 Teilen Polyoxyäthylenglykol (Carbowax 1000) mit 351 Teilen eines 80 : 20 Gemisches von 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat unter Rühren und unter Ausschluß von Feuchtigkeit während eines Zeitraums von 2 Stunden hergestellt werden. Danach wird das Reaktionsgemisch mehrere Tage stehengelassen. Das erhaltene hydrophile Prepolymer mit endständigen Isocyanatgruppen ist bei 25 0C eine viskose Flüssigkeit. Das Produkt hat eine Struktur ähnlich der allgemeinen Formel III, in der Y1 einen Äthylen glykolrest und R' eine Toluylengruppe bedeutet. o hat einen Wert von etwa 21. p hat einen Wert von 1 und c einen Wert von 2. Das erhaltene Produkt wird abgekühlt und in Blecheimer abgefüllt, die vorher mit trockenem Stickstoff gespült wurden.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Prepolymeren mit endständigen Isocyanatgruppen und deren Gemische haben einen Brstarrungspunkt von etwa 4 bis 21C. Daher ist die Eignung der Prepolyniere als Dichtungsmittel beschräni#t, wenn die Temperatur der abzudichtenden Strukturen häufig unterhalb des Erstarrungspunlcts der Prepolymeren liegt oder wenn die Prepolymeren und die bei ihrer Anwendung eingesetzten Vorrichtungen oberirdisch die Verfestigungstemperaturen der Prepolymeren auf--/ Durch Dispergieren der Prepolymeren in einem Lösungsmittel lßt sich das Pumpen uni die Handhabung verbessern, und der Temperaturbe reich läßt sich erweitern, bei dem Dichtungsverfahren durchgeführt werden können. Die zum Auflösen der Prepolymeren verX wendeten Lösungsmittel sind wassermisehbare> polare organische Lösungsmittel, die vorzugsweise bei den Umgebungstemperaturen flüchtig sind, bei denen die~Dichtungsmasse verwendet werden soll. Als Lösungsmittel sollen solche Verbindungen verwendet werden, die Lösungen von Prepolymeren ergeben, die bei den Temperaturen der abzudichtenden Strukturen nicht gefrieren.
  • Beispielsweise ist bei einer Umgebungstemperatur von oberhalb 100C eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von etwa 60 bis 90 Gewichtsprozent Prepolymer in wasserfreiem Aceton eine ausgezeichnete Dichtungsmasse.
  • Die Dichtungsmasse der Erfindung enthält vorzugsweise einen Schaumstabilisator bzw. Porenregler, der zur Bildung eines gleichmäßigen Schaumes mit guten mechanischen Eigenschaften und günstiger Dichte führt. Die ausgehärteten Schaumstoffe haben im allgemeinen eine Dichte von etwa 0,08 bis 0,6 g/cm3, vorzugsweise von etwa 0,13 bis 0,24 g/cm3. Beispiele für verwendbare Schaumstabilisatoren sind nichtionische Netzmittel, wie Alkylphenol-Äthylonoxid-Addukte, grenzflächenaktive Silicone, wie Polyalkylsiloxan-Athyienoxid-Addukte sowie andere anionaktive und nichtionische Netzmittel und Netzmittel auf der Basis von fluorierten Kohlenwasserstoffen.
  • Chlorierte Lösungsmittel, wie Dichlormethon, Dicllloräthylen und Trichloräthan, sowie stickstoffhaltige Lösui#smittei, wie Nitromethan, Nitroäthan und Acetonitril, können ebenfalls verwendet werden. Diese Lösungsmittel liefern Prepolynierlösungen, die in Wasser weniger löslich sind. Der Lösung können Dispergiermittel oder Emulgatoren zugesetzt werden, um die tlischbarkeit der Prepolymerlösung zu verbessern und brauchbare Härtungszeiten zu erreichen.
  • Das Beispiel erläutert die Erfindung. Teile beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
  • Beispiel Aus 42,5 Teilen eines Prepolymers, einem Umsetzungsprodukt von Toluylendiisocyanat mit einem Polyoxyäthylenglykol vom Molekulargewicht 600, 42,5 Teilen eines Prepolymers, das durch Umsetzen von Toluylendiisocyanat mit einem Polyo gäthylenglykol vom Molekulargewicht 1000 erhalten wurde, 14,9 Teilen wasserfreiem Aceton und 0,12 Teilen eines nichtionischen Netzmittels (Triton X-100) wird eine Prepolymerlösung hergestellt. Die erhaltene Lösung hat ein Isocyanat-Äquivalentgewicht von 762 (100 Prozent Feststoffe) und eine Brookficld-Viskosität von 285 Centipoise bei 22 0C (mindestens 85 Prozent Reststoffe).
  • Als Coreaktant wird Wasser mit 0,4 Teilen 2,4,6-Trimethylamino methylphenol als Katalysator verwendet.
  • Mit den vorgenannten Reaktionsteilnehmern wird eine 53 m lange Abwasserleitung mit einem Durchmesser von 20,3 cm und mit Verbindungsstellen im Abstand von 1,2 m abgedichtet. Vor dem Abdichten wurde visuell starke Grundwasserinfiltration (etwa 228 1/min) beobachtet. Zum Abdichten wird ein aus drei Elementen bestehender Packer verwendet, wie er in den Figuren 5 bis 7 wiedergegeben ist. Dieser Packer ist mit einem Fernsehmonitor ausgerüstet. Der Packer wird durch Kabel bewegt, die an zwei Winden befestigt sind. Die Winden sind an Kontrollschächten an jedem Ende des abzudichtenden Abwasserkanalabschnittes angeordnet.
  • Der Packer läßt sich nach vorwärts und rückwärts bewegen. Die richtige Stellung wird durch den Ferusehmonitor überwacht. Sobald der Packer rittlings zur Verbindung angeordnet ist, werden zwei mit Druck beaufschlagbare Diaphragmen mit Luft bis zu 2 einem Druck von 2,5 kg/cm aufgeblasen Hierdurch wird die Abwasserleitung abgedichtet und ein kleiner Abschnitt der Abwasserleitung isoliert. In den isolierten Abschnitt zwischen den beiden unter Druck stehenden Diaphragmen wird Wasser gepumpt.
  • Sofern kein erkennbarer Druckanstieg beobachtet wird, deutet dies auf eine Leckstelle.
  • Wenn die Verbindung bzw. die Muffe abgedichtet werden muß, werden gleiche Teile der Reaktionspartner, jeweils etwa 0,24 Liter, in den zwischen den beiden Diaphragmen gebildeten Raum des Packers gepumpt. Das Wasser und das Prelsolymor werden dabei gegeneinanw der in den Hohlraum gespritzt sind hierdurch gründlich vermischt.
  • Die Polymerlösung wird mit dem Wasser 25 Sekunden umgesetzt0 Sodann wird die reagierende, schiunlende Masse in die Muffe gedrückt und dort 2,5 Minuten gehalten. Diese Verdl.ingung wird durch Aufblasen eines dritten, aufblasbaren Diapllragmas erreicht, das zwischen den beiden Diaphragmen angeordnet ist, die zum Abdichten der Abwasserleitung dien#n, Die schäumende Masse wird dadurch in der Muffe gehalten, daß man dl e augeblasenen Diaphragnien an Ort und Stelle hält, Nach dem Aushärten des Schaums bis zum ]#ebP'reien Zustand wird die Luft aus dem zentralen Diaphragm abgelassen und Wasser in den Hohlraum gepumpt, um festzustellen, ob die Muffe dicht ist und der Hohlraum keinen Druckverl.ust erleidet. Wenn ein Druckanstieg beobachtet wird, ist die Muffe als abgedichtet anzusehen. Hierauf wird der Packer an eine andere undichte Stelle weiterbewegt. Wenn die Abdichtung keinen Druck hält, werden weitere Mengen Prepolymer und Wasser in den Hohlraum eingepumpt und das Abdichtungsverfahrens wiederholt , ederholt, bisdie defekte Stelle oder die Verbindung bzw. Muffe wasserdicht ist.
  • Die erhaltene geschäumte Dichtung ist eine teilweise ausgehärtete, selbsttragende und praktisch klebfreie Polyurethanschaumstoffmasse mit Harnstoffgruppen, die innerhalb etwa 12 bis 24 Stunden vollständig aushärtet.
  • Sämtliche Verbindungen bzw. Muffen in dem 53 m langen Abschnitt der Abwasserleitung werden auf die vorstehend geschilderte Weise abgedichtet. Hierdurch wird eine beträchtliche Verminderung der Wasserinfiltration erreicht.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wurde vorstehend anhand der Abdichtung von Kontrollschächten für eine Abwasserleitung erlärntert. Das Verfahren läßt sich jedoch auch zum Abdichten von Izis-Stoßfugen sen, Sprüngen> oder Öffnungen in Strukturen anwenden, dig während des Baus oder im Laufe der Zeit durch Kontraktion, Expansion oder Beschädigung auftreten. Auf diese Weise wird der Durchtritt von Wasser an Stoßfugen der Struktur oder zwischen der Struktur und unverfestigter Umgebung, wie Sand, Erde oder Kies, beispielsweise Betondämmen, Wasserspeichern, Bewässerungskanälen, Speichertanks, Fundamenten und Fußböden von Gebäuden, Röhren, Fliesen, Mauerwerk und anderen Strukturen aus kieselsäurehaltigem Materialoverhindert.

Claims (8)

Patentansprüche
1. Verfahren zum Abdichten von Leckstellen in Wasserbehältern, Abwasserleitungen und dergleichen mit einer Dichtungsmasse, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man als Dichtungsmasse eine Lösung verwendet, die ein wassermischbares, mit Wasser unter Bildung eines verschäumten hydrophilen polyutrethans mit Harnstoffgruppen reagierendes Prepolymer mit endständigen Isocyanatgruppen aus Polyolen mit einer Mehrzahl von Oxyallcylen Einheiten in einem wassermischbaren Lösungsmittel und gegebenen falls übliche Füllstoffe) Weichmacheir Pigmente und Hilfsstoffe enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Prepolymer der allgemeinen Formel I verwendet, in der Y1 einen von aktiven Wasserstoffatomen freien Rest einer Verbindung mit einer Mehrzahl von aktiven Wasser stoffatomen und (RO) eine aus 0xyalkylen-Einheiten gebildete hydrophile Kette bedeutet, o den Oxyallezrlierrmgsgrad angibt, der Oxyäthylen-Einheiten mit einschließt und der die Wassermischbarkeit des Prepolylllers sicherstellt, Y2 eine Bindung oder Gruppe bedeutet, über die die hydrophile Kette an die Isocyanatgruppen gebunden ist, p die Zahl der Isocyanatgruppen darstellt und z eine Zahl ist, die gleich der Funktionalität des Restes Y1 ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Prepolymer der allgemeinen Formel III verwendet, in der Y1, o und z die in Anspruch 2 angegebene Bedeutung haben, R' den Rest eines Polyisocyanats darstellt, p eine ganze Zahl mit dem Wert q-1 ist und q die Zahl der Iso cyanat gruppen im Polyisocyanat ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dichtungsmasse verwendet, die ein Gemisch von zwei Prepolymeren der allgemeinen Formel III gelöst in einem polaren wassermischbaren Lösungsmittel enthält, wobei das eine Prepolymer ein Molekulargewicht von 850 bis 1000 und das andere Prepolymer ein Molekulargewicht von 1250 bis 1550 hat und das Durchschnittsmolekulargewicht des Gemisches 1000 bis 1300 beträgt0
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Dichtungsmasse verwendet, die zusätzlich einen basischen, Harnstoffbindungen bildenden Katalysator enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, Stoß fügen, daß man / Verbindungen oder Muffen von Abwasserrohren aus Beton abdichtet.
70 Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man innerhalb eines gesonderten Raumes im Inneren des Abwasserrohres Stef'#ftiqe, angrenzend zur/Verbindung oder Muffe die Dichtungsmasse zusammen mit Wasser einbringt und mischt und das schäumende Gemisch Stoßfuge, in die/Verbindung oder Muffe drückt und aushärten läßt.
8. Polyurethan-harnstoff bildende Masse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 7, enthaltend eine Lösung eines Gemisches von Prepolymeren der allgemeinen Formel III in einem polaren wassermischbaren Lösungsmittel, in der Y1 einen von aktiven Wasserstoffatomen freien Rest einer Verbindung mit einer Mehrzahl von aktiven Wasserstoffatomen bedeutet, o den Oxyälkylienrngsgrad angibt, der die Wassermisehbarkeit des Prepolymers sicherstellt, Rt den Rest eines Polyisocyanats bedeutet, p eine ganze Zahl mit dem Wert q-1 und q die Zahl der Isocyanatgruppen im Polyisocyanat ist und z eine Zahl ist, die gleich der Funktionalität der sich vom Rest Y1 ableitenden Verbindung ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus zwei Typen der Prepolymeren besteht, wobei ein Typ des Prepolymers ein Molekulargewicht von 850 bis 1000 und der andere Typ des Prepolymers ein Molekulargewicht von 1250 bis 1500 hatt und das Durchchnittsmolekulargewicht des Gemisches der beiden Prepolymertypen 1000 bis 1300 beträgt0'
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