DE1966479C3 - Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen Pfählen im Boden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen Pfählen im BodenInfo
- Publication number
- DE1966479C3 DE1966479C3 DE19691966479 DE1966479A DE1966479C3 DE 1966479 C3 DE1966479 C3 DE 1966479C3 DE 19691966479 DE19691966479 DE 19691966479 DE 1966479 A DE1966479 A DE 1966479A DE 1966479 C3 DE1966479 C3 DE 1966479C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- water
- soil
- ground
- isocyanate
- chemical
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E02—HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
- E02D—FOUNDATIONS; EXCAVATIONS; EMBANKMENTS; UNDERGROUND OR UNDERWATER STRUCTURES
- E02D5/00—Bulkheads, piles, or other structural elements specially adapted to foundation engineering
- E02D5/74—Means for anchoring structural elements or bulkheads
- E02D5/80—Ground anchors
- E02D5/808—Ground anchors anchored by using exclusively a bonding material
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K17/00—Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials
- C09K17/40—Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials containing mixtures of inorganic and organic compounds
- C09K17/48—Organic compounds mixed with inorganic active ingredients, e.g. polymerisation catalysts
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09K—MATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
- C09K8/00—Compositions for drilling of boreholes or wells; Compositions for treating boreholes or wells, e.g. for completion or for remedial operations
- C09K8/50—Compositions for plastering borehole walls, i.e. compositions for temporary consolidation of borehole walls
- C09K8/504—Compositions based on water or polar solvents
- C09K8/506—Compositions based on water or polar solvents containing organic compounds
- C09K8/508—Compositions based on water or polar solvents containing organic compounds macromolecular compounds
- C09K8/5086—Compositions based on water or polar solvents containing organic compounds macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Soil Sciences (AREA)
- Mining & Mineral Resources (AREA)
- Paleontology (AREA)
- Civil Engineering (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Consolidation Of Soil By Introduction Of Solidifying Substances Into Soil (AREA)
- Soil Conditioners And Soil-Stabilizing Materials (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen
Pfählen im Boden durch Einführen eines Injektionsrohres mit mindestens einer Auslaßöffnung in
den Boden und Einspritzen einer fließfähigen Zubereitung durch das Injektionsrohr, die im Boden mit dem
damit durchdrungenen Erdreich zu einem festen Körper aushärtet.
Es ist ein Verfahren zum Herstellen von Pfählen oder Verpreßankern im Boden aus der DE-AS 11 29 894
bekannt, bei denen eine chemische Flüssigkeit in den Boden injiziert, die unmittelbar vor der Injektion durch
Mischen zweier oder mehrerer chemisch miteinander reagierender Komponenten erhalten wird, wobei
zunächst das in den Bodenhohlräumen befindliche Wasser durch das chemische Gemisch verdrängt wird
und wobei dann durch chemische Reaktion der verschiedenen, angewandten Komponenten wasserunlösliche
feste Massen in den Hohlräumen zwischen den Bodenteilchen gebildet werden, die den Boden verfestigen.
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß von dem Zeitpunkt ab, in welchem die verschiedenen
chemischen Komponenten zusammengemischt werden, die Verfestigungsreaktion des Gemisches beginnt.
Dieses Festwerden des chemischen Gemisches führt zu einem raschen Viskositätsanstieg, wobei das Gemisch
schnell eine gelartige Konsistenz annimmt.
Dies führt zu Pfropfbildung an den Ausgängen der Injektionsvorrichtung im Boden, wobei das feste
Reaktionsprodukt einen Durchhang der nicht reagierten Flüssigkeitsanteile verhindert.
Verwendet man andererseits eine chemische Zubereitung,
die sich nur langsam verfestigt, so ist es zwar möglich, den Viskositätsanstieg in der Injektionsvorrichtung
niedrig zu halten, jedoch bleibt die chemische Zubereitung auch nach Erreichen der zu behandelnden
Bodenstelle noch dünnflüssig. Sie wird dann durch das im Boden anwesende Wasser verdünnt, so daß die
Verfestigung noch weiter verzögert und die injizierte chemische Zubereitung gelegentlich durch das Grundwasser
von der zu behandelnden Bodenstelle zu anderen Stellen transportiert wird.
Somit sollte bei dem herkömmlichen Verfahren die angewandte chemische Zubereitung zwei sich grundsätzlich
widersprechende Eigenschaften aufweisen. Sie sollte nämlich einerseits eine gute FlieSbarkeit in der
Injektionsvorrichtung besitzen, andererseits jedoch an der gewünschten Stelle rasch fest werden. Wegen dieses
Widerspruchs besteht die einzige bekannte Methode zur Regelung der Verfestigungsgeschwindigkeit der
chemischen Flüssigkeit darin, die Geschwindigkeit der
ίο chemischen Reaktion entlang der ansteigenden Zeit-Viskositäts-Kurve
zu steuern, wobei man den Viskositätsanstieg zu Beginn der Injektion so niedrig wie
möglich hält, die Viskosität aber nach einer gewissen Zeit rasch ansteigen läßt Da die Geschwindigkeit der
chemischen Reaktion jedoch immer von der Umgebungstemperatur, der Konzentration der chemischen
Zubereitung, dem Verhältnis der chemischen Komponenten zueinander abhängt, ist die Regelung äußerst
schwierig. Hierzu treten in der Praxis noch weitere Komplikationen, wie z. B. die unterschiedlichen Bodenbedingungen,
die Leistungsfähigkeit der Injektionsvorrichtung, die unterschiedliche Erfahrung des Bedienungspersonals
auf.
Ein derart kompliziertes Verfahren, das überdies noch eine große technische Erfahrung erfordert, ist für ein Arbeiten an nicht einzusehenden Stellen, vor allem im Boden nicht günstig.
Ein derart kompliziertes Verfahren, das überdies noch eine große technische Erfahrung erfordert, ist für ein Arbeiten an nicht einzusehenden Stellen, vor allem im Boden nicht günstig.
Bei herkömmlichen Bodenverfestigungsverfahren durch Injektion chemischer Zubereitungen sind die
durch die injizierte chemische Zubereitung gebildeten verfestigten Erdklumpen in der Nähe der Auslaßöffnungen
der Injektionsrohre kugel- oder zylinderförmig und im Schnitt von .einheitlicher Festigkeit. Es ist jedoch
keinesfalls unbedingt notwendig, daß die Erdklumpen
Ά im Schnitt einheitlich fest sind, ja es ist rationeller und
wirtschaftlicher, daß sie Erdzellen darstellen, bei denen nur die äußeren Oberflächen verfestigt sind, das Innere
aber nicht. Beim herkömmlichen Verfahren der Injektion einer chemischen Zubereitung war es fast
■to unmöglich, zellen- oder schalenförmige Erdklumpen
herzustellen. Selbst wenn dies möglich gewesen wäre, wäre ihre mechanische Festigkeit zu niedrig gewesen, so
daß sie ohne praktischen Nutzen gewesen wäre.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit
Fußerweiterungen versehenen Pfählen im Boden anzugeben, das die voranstehend beschriebenen
Schwierigkeiten bei der Injektion chemischer Zubereitungen in den Boden auf wirksame und billige Weise
so behebt
Diese Aufgabe wird nun durch das im Patentanspruch angegebene erfindungsgemäße Verfahren gelöst. Das
Verfahren der Erfindung ist außerordentlich wirksam und läßt sich sehr leicht durchführen.
Verwendet man beim erfindungsgemäßen Verfahren eine fließbare Zubereitung, die eine Isocyanatverbindung
von verhältnismäßig hohem Molekulargewicht enthält, so ist das durch Reaktion mit Wasser
entstehende Reaktionsprodukt sehr zäh und ein
bo Festkörper von hoher mechanischer Festigkeit; die
dabei auftretenden flüchtigen Stoffe sind nicht giftig. Festkörper, die zu einem hohen Anteil reaktionsfähige
Isocyanatgruppen enthalten, sind leicht zugänglich; die Isocyanatverbindung hat nur den einen Nachteil, daß sie
hri eine verhältnismäßig hohe Viskosität besitzt und daher
dem Eindringen in Boden- oder Bauteile-Hohlräume einen großen Widerstand entgegensetzt und schwierig
zu injizieren ist.
Im erfindungsgemäßen Verfahren verwendet man daher bevorzugt ein fließbares Gemisch, das aus einer
Isocyanatverbindung und einem Derivat einer Silanverbindung besteht Dies hat den bemerkenswerten Vorteil,
daß das Silanderivat als Lösungsmittel für die s Isocyanatverbindungen dient und die Viskosität herabsetzt,
wodurch das Eindringen in die Hohlräume erleichtert wird. Obwohl dieses Silanderivat ein bloßes
Verdünnungsmittel darstellt, unterliegt es wie die Isocyanatverbindung der Hydrolyse unter Bildung eines
wasserunlöslichen Reaktionsprodukts, das mit dazu dient, die Poren zu verstopfen. Das bei der Hydrolyse
des Silanderivats entstehende Reaktionsprodukt ist zwar für sich allein spröde, doch kann es einen
Festkörper von äußerst großer Zähigkeit und hoher Druckfestigkeit bilden, wenn es zusammen mit dem Gel
vorliegt, das durch die Reaktion des Silanderivats mit Wasser gebildet worden ist
So kann man Hohlräume haltbar unter Abdichtung ausfüllen, wie dies z. B. bei der Verbreiterung des Fußes
von Pfählen u.dgl. erforderlich ist Verwendet man ein Flüssigkeitsgemisch gemäß Erfindung, so reagiert dieses
bei Berührung mit Wasser so schnell, daß der sich bildende Festkörper vom strömenden Grundwasser
nicht weggespült werden kann. Wird bei der Hydrolyse des Silanderivats unter Bildung eines Silikatgels ein
reaktiven Wasserstoff enthaltender Alkohol gebildet, der leicht mit der Isocyanatverbindung reagiert so
bildet sich in besonders vorteilhafter Weise rasch ein Festkörper.
Das freigesetzte Gas verdrängt kurzzeitig überschüssiges Grundwasser. Der wirksame Verfestigungsbereich
wird beim erfindungsgemäßen Verfahren durch die Gasblase weit ausgedehnt
Ausführungsform 1
Als Beispiel für eine im erfindungsgemäßen Verfahren sehr wirksam verwendbare chemische fließbare
Zubereitung kann eine Isocyanatverbindung genannt werden, die der allgemeinen Formel R — (NCO)n
entspricht oder eine andere Gruppe von Isocyanatverbindungen, die durch Reaktion der erwähnten Isocyanatverbindungen
mit anderen Verbindungen, enthaltend aktiven Wasserstoff und die damit verbundene Eigenschaft
der Reaktivität gegenüber Wasser, erhalten werden. Diese Verbindungen können leicht mit
Grundwasser unter Bildung einer wasserunlöslichen hochpolymeren Verbindung unter Freisetzung von
Kohlendioxyd-Gas polymerisieren.
In der voranstehenden Formel R — (NCO)n bedeutet
R eine organische Gruppe, wie eine aliphatische und/oder aromatische Gruppe; η bedeutet die Zahl 2
oder eine größere Zahl.
Beispiele für derartige Isocyanate sind: 2,4-Toluoldiisocyanat,
2,6-Toluoldiisocyanat, ein Gemisch von 2,4- und 2,6-Toluoldiisocyanat, rohes Toluoldiisocyanat,
Diphenylmethan-4,4-diisocyanat, Polyalkylenpolyisocyanat, m-Phenylendiisocyanate, Hexamethylen-l,6-diisocyanat,
o-, m- und p-Xyloldiisocyanate, Methylen-bis-pphenylendiisocyanat
und Polyallylenpolyphenylisocyanat; und Vorpolymere, die eine endständige Isocyanatgruppe
enthalten und durch Reaktion eines Überschusses dieser voranstehend anfänglich genannten Isocyanate
mit aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen erhalten wurden.
Beispiele für aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindungen, die für die Herstellung der Vorpolymeren
35
40
45
50
55
65 verwendet werden können, sind Wasser, Alkohole,
organische Säuren, Amine u.dgl.; zwei- und mehrwertige
Alkohole sind bevorzugt z. B. Äthylenglykol, PropylenglykoL Diäthylenglykol, Glycerin, Trimethyloläthan,
Trimethylolpropan und Pentaerythrit sowie Ricinusöl und seine Derivate und Polyäther mit endständigen
Hydroxylgruppen sowie Polyester.
Der in dieser Beschreibung verwendete Ausdruck »Wasser« umfaßt nicht nur das gewöhnliche Wasser,
sondern bedeutet den allgemeinen Ausdruck »aktiven Wasserstoff enthaltende Verbindung«. So werden die
voranstehend beschriebenen, aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen als Wasser angesehen.
Die genannten Polyäther mit endständigen Hydroxylgruppen sind die Additions-Polymerisations-Produkte
zwischen niedrigmolekularen Verbindungen, die aktiven Wasserstoff enthalten und Alkylenoxiden, und in diesem
Fall ist es wünschenswert, niedrigmolekulare Verbindungen auszuwählen, die zwei oder mehr aktive
Wasserstoffe tome pro Molekül enthalten. Als Beispiele für solche Polyäther können die Reaktionsprodukte
zwischen einer oder mehreren der folgenden, aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen genannt werden:
Wasser, Äthylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, Sorbit, Saccharose, Phosphorsäure,
hypophosphorige Säure, Orthophosphorsäure, Phosphorsäurederivate, wie Glycerophosphorsäuie, Ammoniak,
Äthyle;,diamin, Diäthylentriamin, Äthylentriamin oder Harnstoff u.dgl., und einer oder mehreren der
folgenden Alkylenoxyde: Äthylenoxid, Propylenoxyd, 2,3-Butylenoxyd, Tetrahydrofuran, Epichlorhydrin, Styroloxyd
u.dgl.
Beispiele für Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen sind die Produkte, die durch Reaktion
mehrbasischer organischer Säuren mit einem Überschuß mehrwertiger Alkohole erhalten werden; hierfür
eignen sich als mehrbasische Säuren Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäureanhydrid, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Tetrachlorphthalsäure,
Trimellithsäure u.dgl.; als mehrwertige Alkohole eignen sich hierfür Äthylenglykol, Propylenglykol,
Diäthylengiykol, Dipropylenglykol, 1,3-Butylenglykol,
1,4-Butylenglykol, Neopentylglykol, 1,6-Hexandiol,
1,3,6-Hexantriol, Glycerin, Trimethylolpropan, Trimethyloläthan,
Pentaerythrit Sorbit und Gemische davon.
Die Polyester können durch Hinzufügen kleiner Mengen organischer einbasischer Säuren und einwertiger
Alkohole modifiziert werden. Auch sind Polyester mit endständigen Hydtocylgruppen, die durch Polymerisation
von Oxysäuren erhalten worden sind, und Lactonverbindungen brauchbar. Als organische Säuren
können auch all die organischen Säuren verwendet werden, die zur Herstellung der vorgenannten Polyester
mit endständigen Hydroxylgruppen dienen; Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen, die aus den
erwähnten organischen Säuren und Rohstoffen zur Herstellung der erwähnten Polyäther mit endständigen
Hydroxylgruppen hergestellt wurden, können ebenso verwendet werden.
Als Amine können primäre und sekundäre Amine verwendet werden, z. B. Ammoniak, Methylamin,
Hydrazin, Äthylendiamin, Diäthylentriamin und Polyamide mit endständigen Amingruppen; Vorpolymerisate
mit endständigen Isocyanatgruppen, die aus Aminen 1 'd überschüssigem Polyisocyanat hergestellt sind, sind
jedoch im allgemeinen bei der Lagerung nicht stabil und sind daher nicht brauchbar.
Gemäß der Erfindung werden Isocyanate bevorzugt, die im flüssigen Zustand vorliegen oder, wenn sie selbst
fest sind, sich in einem Lösungsmittel lösen und dann unter den Anwendungsbedingungen als Flüssigkeit
vorliegen. In dieser Form eignen sich Isocyante genauso
gut Ferner ist es möglich, die Viskosität der Flüssigkeit mit geeigneten Lösungsmitteln je nach den Bodenbedingungen
an der zu injizierenden Stelle einzustellen, um die für das Arbeiten erforderliche Viskosität aufrechtzuerhalten.
Im allgemeinen eignet sich eine Viskosität von 1 bis 2000 UiPa s, und es ist ein Isocyanatgruppengehalt
von 2% und mehr wünschenswert Als Lösungsmittgel werden solche verwendet, die keine mit der Isocyanatgruppe
reagierende Gruppen und kein Wasser enthalten, z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe, aliphatische
Kohlenwasserstoffe, Ketone, Ester, Äther und Alkylhalogenide.
Praktische Beispiele sind Benzol, Toluol, Xylol, Aceton, Methyläthylketon, Äthylacetat, Butylacetat,
Cellosolveacetat, Trichloräthylen, Methylenchlorid, Dichlorbenzol u.dgl.
Zur Einstellung der Geschwindigkeit der Reaktion der Isocyanatverbindung mit im Boden enthaltenem
Wasser kann eine geeignete Menge von Katalysatoren und Vernetzungsmitteln hinzugefügt werden. Als
Katalysatoren können alle geeigneten Katalysatoren verwendet werden, die die Reaktion bekannter Isocyanate
mit aktiven Wasserstoff enthaltenden Verbindungen beschleunigen, z. B. Triäthylamin, N-Methylmorpholin,
N-Äthylmorpholin, N-Cocomorpholin, Dimethylbenzylamin,
Triäthylendiamin, N,N-Dimethyl-2-methylpiperazin, Pentamethyldiäthylentriamin und ähnliche
tertiäre Amine, oder Zinn(II)-chlorid, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinnoxyd, Zinn(II)-octat und andere
organische Zinnverbindungen. Diese Katalysatoren können als Gemisch oder mit einem geeigneten
Lösungsmittel verdünnt verwendet werden. Um die Berührung der Isocyanatverbindung mit Wasser zu
verbessern und um die dabei auftretende Reaktion gleichförmig ablaufen zu lassen oder um die Stabilität
der Gasblasen von freigesetztem Kohlendioxyd zu steuern, können den Isocyanatverbindungen oberflächenaktive
Mittel zugesetzt werden. Als oberflächenaktive Mittel eignen sich besonders nichtionische vom
Silikontyp, die zur Herstellung des wohlbekannten Urethanschaums brauchbar sind.
Wenn die voranstehend beschriebenen Zusätze erforderlichenfalls den Isocyanatverbindungen zugesetzt
werden und die Isocyanatverbindung in den Boden injiziert wird, so beginnt die Polymerisationsreaktion in
dem Augeblick, in dem die Isocyanatverbindung mit dem im Boden befindlichen Wasser in Berührung
kommt, und es bildet sich in den Hohlräumen bzw.
ίο Zwischenräumen zwischen den Bodenteilchen eine
wasserunlösliche, gelartige, hochpolymere, feste Masse, ohne daß die den herkömmlichen Verfahren eigenen,
am Anfang der Beschreibung erläuterten Mangel auftreten.
Isocyanatverbindungen setzen im allgemeinen Kohlendioxyd
frei, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen; das freigesetzte Kohlendioxydgas verdrängt
kurzzeitig überschüssiges Wasser in der Umgebung des zu verfestigenden Teils des Bodens, was zu den bereits
beschriebenen Vorteilen der Erfindung führt
Es war wichtig, zwecks Vergleich der verschiedensten Eigenschaften der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Verpreßankern und Pfählen mit solchen aus anderen Materialien Versuche durchzuführen.
Nachstehend werden nun die Ergebnisse von Vergleichsversuchen angegeben.
30
35
Versuch 1
Man stellt einen Modellboden aus einer Sandschicht her, in welchem der hydraulische Gradient frei gesteuert
werden kann. An diesem Modellboden wurden unter den in Tabelle I angegebenen Bedingungen Vergleichsversuche durchgeführt, und zwar mit vier handelsüblichen
wasserlöslichen chemischen Flüssigkeiten sowie mit einem Vorpolymerisat vom Isocyanattyp, das aus 70
Gew.-Teilen eines bifunktionellen Urethan-Vorpolymerisats aus Polypropylenglykol-Toluoldiisocyanat und 30
Gew.-Teilen Xylol als Lösungsmittel bestand und noch einen Zusatz von 0,1% (bezogen auf das Gesamtgewicht)
oberflächenaktives Mittel vom Silikontyp und 0,5% Triäthylamin als Katalysator enthielt.
Bedingungen bei den Beispielen 1 bis 3
Korngröße der Bodenprobe .
Porosität der Bodenprobe
hydraulischer Gradient
scheinbare Wasserfließgeschwindigkeit
wahre Wasserfließgeschwindigkeit
Porosität der Bodenprobe
hydraulischer Gradient
scheinbare Wasserfließgeschwindigkeit
wahre Wasserfließgeschwindigkeit
WasserpermeabilitätskoefRzienl der
Bodenprobe
Bodenprobe
Injektionsmassenmenge
Injektionsdruck
Injektionszeit
Gelbildungszeit
Injektionsdruck
Injektionszeit
Gelbildungszeit
0,3-0,6 mm | 0,6-1,2 mm | 1,2-2,5 mm |
40% | 38% | 37,5% |
1,5 | 1,5 | 1,5 |
0,600 mm/sec | 0,747 mm/sec | 0,800 mm/sec |
1,50 mm/sec | 1,965 mm/sec | 2,130 mm/sec |
4,00 X \02 cm/sec | 4,98 X 10 2 cm/sec | 5,83 X 10 2 cm/sec |
300 ml | 300 ml | 300 ml |
0,5 kg/cm2 | 0,5 kg/cm2 | 0,5 kg/cm2 |
20-40 see | 20-40 see | 20-40 see |
60 ±5 see | 60±5 see | 60±5 see |
Die Ergebnisse der Versuche sind in der Tabelle II angegeben. Das Vorpolymerisat vom Isocyanattyp der
Erfindung zeigte sehr wirksame Verfestigungen des Modellbodens bei starkem Grundstrom.
Hrgebnissc der ersten Versuche
Art der verwendeten Injektionsmasse | Verlesligungs- volumcn |
(Veriest igungsvol urne n/ Injeklionsniassen- mcngc) X 100 |
(Injektionswirksjinl· Höh I raum viii ti men/ Injektionsmassen menge) > 100 |
(cm') | (1S.) | 1"·.) | |
Vorpolymerisat vom Isocyanattyp | 1887 | 629,0 | 251.6 |
Acrylamid-Typ | 572 | 124,0 | 49,6 |
Wasserglas-Typ | 515 | 171,7 | 68.7 |
Harnstoff-Formaldehyd-Typ | 402 | 134,0 | 53.6 |
Chrom-Lignin-Tvp | 460 | 153,3 | O I.Λ |
Ausführungsform 2
Man verwendet eine flüssige Zubereitung, die ein Silanderivat der allgemeinen Formel Rn-Si — X(4 „t
und eine kleine Menge in dem Silanderivat suspendiertes, feinkörniges Metallcarbid enthält. Bei der erfindungsgemäßen
Verwendung dieser flüssigen Zubereitung reagiert das flüssige Silanderivat mit Wasser und
hydrolysiert dabei bei Umgebungstemperatur unter Bildung einer wasserunlöslichen gelartigen Siliciumverbindung,
und das feinkörnige Metallcarbid setzt Kohlenwasserstoffgas bei Berührung mit Wasser frei.
In der Formel Rn-Si —X14,,; bedeutet R eine Alkyl-
oder Arylgruppe und X eine Alkoxygruppe oder ein Halogenatom.
Je weniger Kohlenstoffatome R enthält, um so schneller hydrolysiert im allgemeinen das Silanderivat
und um so besser ist seine Fließfähigkeit, weswegen es wirksam gemäß der Erfindung angewendet werden
kann.
Bedeutet X ein Halogenatom, so ist die Anwendung des Silanderivats auf die Fälle beschränkt, bei denen die
durch den freigesetzten Halogenwasserstoff verursachte Korrosionswirkung unberücksichtigt bleiben kann.
Silanderivate, bei denen X eine Alkoxygruppe bedeutet, sind verhältnismäßig billig und setzen keine
korrosiven Stoffe frei; dagegen hydrolysieren sie im allgemeinen langsam. Man muß daher die Hydrolyse
beschleunigen. Eine wirksame Beschleunigung erfolgt durch Zumischen einer kleinen Menge einer organischen
Säure oder einer geeigneten Menge Alkohol, in dem Natriumalkoholat gelöst ist.
In der Praxis werden meistens Alkoxysilane verwendet,
wie Tetramethoxysilan, Tetraäthoxysilan u.dgl. Im Vergleich zu den gereinigten Produkten sind die
Rohprodukte mit niedrigem Salzsäuregehalt verhältnismäßig billig und hydrolysieren rasch, so daß sie sich für
die Praxis eignen.
Als feinkörnige Metallcarbidverbindungen. die in der
obengenannten Flüssigkeit suspendiert sind, können unter anderem Calciumcarbid oder Magnesiumcarbid
u.dgl. verwendet werden, die mit Wasser unter Bildung von Acetylengas reagieren.
Wenn man viel Gasschaum wünscht, so kann man dies durch Erhöhen der Menge dieser in der Flüssigkeit
suspendierten feinkörnigen Metallcarbide erzielen.
Verwendet man Calciumcarbid, so hydrolysiert dieses unter Bildung von Calciumhydroxid, das wegen seiner
Alkalinität die Hydrolyse des Silanderivats beschleunigt.
Versuch 2
Zwei 4,8 m lange Gasrohre von 1 Zoll Durchmesser wurden im angemessenen Abstand bis zu einer Tiefe
von 4,8 m im rechten Winkel in eine 45° steile Böschung
eingetrieben. Durch jedes dieser Rohre wurde das im Versuch 1 verwendete Vorpolymerisat injiziert, das
jedoch mit 10% Xylol verdünnt und mit 1% (bezogen auf das verdünnte Vorpolymerisat) Triethylamin vermischt
war. Bei den Auslaßöffnungen (kolbenförmiger Teil) jedes Injektionsrohres befand sich eine sandige
Kiesschicht, die im Gemenge eine große Anzahl 50 bis 100 mm große Kiesel enthielt. In diesem Fall waren in
die Injektionsrohre am Auslaßteil Auslaßlöcher von 3 mm Durchmesser in einem Abtand von 5 cm in zwei
gestaffelten Reihen gebohrt, und zwar bei dem einen Rohr in einer Länge von 25 cm und bei dem anderen
Rohr in einer Länge von 55 cm. Durch das Rohr mit Löchern in einem Bereich von 25 cm wurden einmal
3 kg and ein anderes Mal 12 kg chemische Zubereitung injiziert und durch das Rohr mit Löchern im Bereich
von 55 cm wurden einmal 6 kg und ein anderes Mal 24 kg chemische Zubereitung injiziert. Es wurden
Ausziehversuche in der axialen Richtung der Rohre durchgeführt. Zum Vergleich wurden auch Rohre
gerprüft, durch die keine chemische Zubereitung injiziert worden war. Die Ergebnisse der Versuche
zeigten, daß die Ausreißkraft in dem Fall, wo keine chemische Zubereitung injiziert wurde, unterhalb 5 kN
betrug, wohingegen die Ausreißkraft bei der Injektion von 3 kg chemischer Zubereitung 30 kN. bei 6 kg 56 kN.
bei 12 kg 60 kN und bei 24 kg 80 kN betrug.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiter ingen versehenen Pfählen im Boden durch Einführen eines Injektionsrohres mit mindestens einer Auslaßöffnung in den Boden und Einspritzen einer fließfähigen Zubereitung durch das Injektionsrohr, die im Boden mit dem damit durchdrungenen Erdreich zu einem festen Körper aushärtet, dadurch gekennzeichnet, daß eine fließfähige Zubereitung verwendet wird, die hauptsächlich eine isocyanatgruppenhaltige Verbindung enthält, und die sich erst bei der Berührung mit dem im Erdreich befindlichen Wasser unter Freisetzung von gasförmigem Kohlendioxid zu einem wasserunlöslichen festen Körper chemisch umsetzt.
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP1863568A JPS5637270B1 (de) | 1968-03-21 | 1968-03-21 | |
JP4949268 | 1968-07-13 | ||
JP8394068A JPS5638634B1 (de) | 1968-11-16 | 1968-11-16 | |
DE1914554A DE1914554C3 (de) | 1968-03-21 | 1969-03-21 | Verfahren zum Abdichten von Bodenformationen und Tiefbaukonstruktionen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1966479A1 DE1966479A1 (de) | 1973-06-28 |
DE1966479B2 DE1966479B2 (de) | 1980-10-30 |
DE1966479C3 true DE1966479C3 (de) | 1981-07-23 |
Family
ID=27430867
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691966479 Expired DE1966479C3 (de) | 1968-03-21 | 1969-03-21 | Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen Pfählen im Boden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1966479C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2706148A1 (de) | 2012-08-30 | 2014-03-12 | TuTech Innovation GmbH | Verfahren zur Tragfähigkeitsverbesserung von im Baugrund gesetzten offenen Profilen sowie damit erstelltes System |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2502208A1 (fr) * | 1981-03-19 | 1982-09-24 | Louis Claude | Procede, dispositif et element d'ancrage ou de renforcement des sols |
DE102013105859A1 (de) * | 2013-06-06 | 2014-12-11 | SG Holding UG (haftungsbeschränkt) | Eine im Erdreich aushärtbare Substanz zur dauerhaften Fixierung eines Erdankers oder Grundankers sowie ein Verfahren zum Einbringen derselben |
CN106884428B (zh) * | 2017-04-07 | 2019-01-29 | 东南大学 | 一种碳化搅拌桩-透气管桩复合地基的施工装置 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2403643A (en) * | 1944-02-25 | 1946-07-09 | George L Dresser | Method of and apparatus for introducing grout into subsoil |
-
1969
- 1969-03-21 DE DE19691966479 patent/DE1966479C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2706148A1 (de) | 2012-08-30 | 2014-03-12 | TuTech Innovation GmbH | Verfahren zur Tragfähigkeitsverbesserung von im Baugrund gesetzten offenen Profilen sowie damit erstelltes System |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1966479B2 (de) | 1980-10-30 |
DE1966479A1 (de) | 1973-06-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3139395C2 (de) | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Gesteins-, Erd- und Kohleformationen | |
DE2908746C2 (de) | Verfahren zum Verfestigen und Abdichten von geologischen und geschütteten Gesteins- und Erdformationen | |
DE2623346C2 (de) | Verfahren zum Verfestigen von geologischen Formationen und Zweikammer-Patrone | |
EP0246234B1 (de) | Verfahren zur verfestigung von geologischen formationen | |
DE3805116A1 (de) | Verfahren zur herstellung von organomineralprodukten | |
DE2945986A1 (de) | Sicherheits-tank und verfahren zu dessen herstellung | |
DE3610935A1 (de) | Verfahren zur verfestigung und abdichtung von lockergestein | |
DE2342726C3 (de) | Verfahren zum Verfestigen von Sand in unterirdischen Formationen | |
DE2423674A1 (de) | Verfahren zum zementieren von bohrloechern | |
EP0668898B1 (de) | Verfahren zum abdichten von wasserzuflüssen aus geologischen gesteinsformationen | |
US3736758A (en) | Process for treating non-agricultural grounds | |
DE1914554C3 (de) | Verfahren zum Abdichten von Bodenformationen und Tiefbaukonstruktionen | |
DE1966479C3 (de) | Verfahren zum Herstellen von Verpreßankern oder mit Fußerweiterungen versehenen Pfählen im Boden | |
DE60316879T2 (de) | Mörtelzusammensetzung zur Stabilisierung während des Grabens von Tunneln und Konstruktionsverfahren mit erhöhter Stabilität unter Verwendung derselben | |
DE3727880C1 (de) | Verfahren zur Verfestigung von geologischen Formationen | |
EP0656917B1 (de) | Verfahren zur anwendung eines kunstharzsystems | |
DE3332256A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum verfestigen von bodenformationen durch bodenverdichtung | |
DE10153980A1 (de) | Zusammensetzung zur Verfestigung von Erdreich und Verfahren zur Bodenverfestigung | |
EP0636154B1 (de) | Organomineralprodukte, verfahren zu ihrer herstellung und ihre verwendung | |
WO2005056629A1 (de) | Syntaktische polyurethane und deren verwendung zur off-shore-dämmung | |
EP2733263B1 (de) | Verfahren zum Sichern einer Tiefbaustelle | |
DE2739379A1 (de) | Erdverfestigungverfahren unter verwendung von luft | |
AT361426B (de) | Verfahren zum verfestigen und abdichten von geologischen und geschuetteten gesteins- und erdformationen | |
EP0016262A1 (de) | Verfahren zum Verfestigen und Abdichten von geologischen und geschütteten Gesteins- und Erdformationen | |
DE3726880C1 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |