DE2444943B1 - Elektrischer Druckgas-Leistungsschalter mit einer durch zwei Basisschaltstuecke gebildeten Schaltstrecke und einem Brueckenschaltstueck - Google Patents

Elektrischer Druckgas-Leistungsschalter mit einer durch zwei Basisschaltstuecke gebildeten Schaltstrecke und einem Brueckenschaltstueck

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Druckgas-Leistungsschalter mit einer Schaltstrecke, gebildet durch zwei Basisschaltstücke, die ständig mit Abstand einander gegenüberstehen, und einem Brükkenschaltstück, das beim Ausschaltvorgang von dem einen Basisschaltstück, dem Ablaufschaltstück abläuft und sich in Richtung des anderen Basisschaltstückes bewegt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein derartiger Druckgas-Leistungsschalter ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 22 09 287 in Form eines sogenannten Blaskolbenschalters (Eindruckschalters) bekannt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Druckgas-Leistungsschalter der eingangs genannten Art die Schaltarbeit herabzusetzen. Zur Lösung dieser Aufgabe ist es bekannt, die Bewegung des Brückenschaltstückes durch ein elektrodynamisches Spulensystem zu steuern, dessen Primärspule vom abzuschaltenden Strom durchflossen ist (deutsche Offenlegungsschrift 23 04 904). Es wurde ferner bereits vorgeschlagen, dem Ablaufschaltstück ein ihm gegenüber isoliertes Folgeschaltstück zuzuordnen, das in Richtung auf das andere (feste) Basisschaltstück gegen die Kraft einer Feder beweglich ist und mit der Stromzuleitung zu dem Ablaufschaltstück über zwei koaxiale Spulen verbunden ist, von denen die eine ortsfest und die andere mit dem Folgeschaltstück mechanisch verbunden ist, derart, daß das Brückenschaltstück bei der Trennung vom Ablaufschaltstück auf das Folgeschaltstück aufläuft und der abzuschaltende Strom auf den die Spulen enthaltenden Leitungszweig kommutiert wird, wodurch zwischen den Spulen eine auf das Folgeschaltstück wirkende Kraft in Richtung auf das andere feste Schaltstück entsteht (ältere Anmeldung P 24 06143.6). Es ist weiterhin bekannt (DT-OS 21 61 507), bei einem Blaskolbenschalter einen elektrodynamischen Antrieb für das Organ, das zum Komprimieren des Lichtbogenlöschgases dient, so auszubilden, daß während der einzelnen Phasen eines Ausschaltvorganges unterschiedliche Antriebskräfte zur Verfügung stehen. Da das genannte Organ, z. B. der Blaszylinder, mit dem beweglichen Schaltstück verbunden ist, wirken sich diese Antriebskräfte auch auf dieses aus.
Die Erfindung liefert eine andere Lösung der genannten Aufgabe. Sie besteht bei einem elektrischen Druckgas-Leistungsschalter der eingangs genannten Art darin, daß das Ablaufschaltstück in Richtung auf das andere Basisschaltstück gegen die Kraft einer Feder beweglich ist und mit den Sekundärspulen zweier elektrodynamisch wirkender Spulensysteme mechanisch verbunden ist, deren Primärspulen auf entgegengesetzten Seiten der zugeordneten Sekundärspulen ortsfest angeordnet und beim Ausschaltvorgang vom abzuschaltenden Strom durchflossen sind, wobei im ersten Spulensystem, dessen Sekundärspule, bezogen auf die Richtung der Federkraft, vor der Primärspule liegt, Primär- und Sekundärspule im stationären Zustand eng gekoppelt sind und der Sekundärstrom dem Primärstrom um etwa 120 bis 150° el. nacheilt, während im zweiten Spulensystem, dessen Sekundärspule hinter der Primärspule liegt, Primär- und Sekundärspule im stationären Zustand schwach gekoppelt sind und der Sekundärstrom dem Primärstrom um etwa 180° el. nacheilt.
Durch die Erfindung wird eine elektrodynamische Steuerung des Ablaufschaltstückes in dem Sinne erreicht, daß der Schalter bei genügend hohen Strömen quasisynchron schaltet. Beim Ausschaltvorgang erzeugt der in der Primärspule des ersten Spulensystems fließende abzuschaltende Strom zunächst eine hohe
abstoßende Kraft, durch die das Ablaufschaltstück in Richtung auf das andere Basisschaltstück, also im Sinne einer Verkleinerung der Trennstrecke, beschleunigt wird. Kurz vor dem Nulldurchgang schlägt diese Kraft wegen des angegebenen Phasenwinkels des ersten Spulensystems in eine anziehende Kraft im Sinne einer Vergrößerung der Trennstrecke um. Eine Rückbeschleunigung des Ablaufschaltstückes in dieser Richtung wird jedoch zum größten Teil durch das zweite Spulensystem bewirkt, das stets eine abstoßende Kraft erzeugt, die mit der Annäherung des Ablaufschaltstükkes an das andere Basisschaltstück wegen der sich vergrößernden Kopplung des zweiten Spulensystems anwächst. Diese Kraft bewirkt, daß im Nulldurchgang die erforderliche Löschdistanz zwischen den Basisschaltstücken besteht.
Zur Kommutierung des abzuschaltenden Stromes auf die Primärspulen kann ein Kontakt vorgesehen sein, der bei Beginn der Ausschaltbewegung betätigt wird. Die Primärspulen können jedoch auch im Einschaltzustand unmittelbar mit dem Ablaufschaltstück elektrisch verbunden sein, wobei die Betriebsstromzuführung zum Brückenschaltstück über ein festes Kontaktstück erfolgt, das gegenüber dem Ablaufschaltstück isoliert ist. Die Kommutierung des Stromes auf die Primärspulen setzt hierbei dann ein, wenn das Brückenschaltstück von dem festen Kontaktstück auf das Ablaufschaltstück übergeht.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zu Beginn des Ausschaltvorganges zunächst nur die Primärspule des ersten Spulensystems vom abzuschaltenden Strom durchflossen, während die andere Primärspule erst später durch einen vom Ablaufkontakt mitgenommenen Hilfskontakt eingeschaltet wird. Dadurch wird die Kommutierung des abzuschaltenden Stromes auf die Primärspulen erleichtert; ein weiterer Vorteil dieser Schaltfolge ist, daß die abstoßende Wirkung des zweiten Spulensystems erst kurz vor dem Ende des Ausschaltvorganges eintritt.
Man kann den Hilfskontakt auch so ausbilden, daß er im Verlauf seiner Bewegung die Primärspule des ersten Spulensystems abschaltet; dadurch wird erreicht, daß im zweiten Teil des Ausschaltvorganges nur noch die Rückbeschleunigung durch das zweite Spulensystem wirksam ist.
Die Erfindung ist für sogenannte Blaskolbenschalter (Eindruckschalter) von besonderer Bedeutung; sie kann jedoch auch bei Zweidruckschaltern angewendet werden, bei denen das Löschgas mittels eines Kompressors in einem Hochdruckbehälter gespeichert wird und beim Schalten in einen Niederdruckbehälter abfließt. Die
F i g. 1 bis 4 zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung; die
Fig.5 zeigt Diagramme, in denen für die beiden Spulensysteme Strom- und Kraftverlauf dargestellt sind.
Der in F i g. 1 dargestellte Hochspannungsschalter, ein Blaskolbenschalter für beispielsweise 110 kV, in dem Schwefelhexafluorid als Lösch- und Isoliergas verwendet ist, ist der Einfachheit halber nur mit den zum Verständnis der Erfindung erforderlichen Teilen ohne die auf Erdpotential liegenden Schalterteile, den Antrieb und die Stützisolatoren gezeichnet. Der Schalter weist eine z. B. aus Porzellan bestehende Schaltkammer 1 auf. Die Schaltstrecke wird durch die Basisschaltstücke 3 und 4 gebildet, die zur Abführung des Löschgases hohlzylindrisch ausgebildet sind. Das Basisschaltstück 3 ist mit einem nur schematisch angedeuteten Anschluß 2 des Schalters, das Basisschaltstück 4 mit einem Anschluß 5 verbunden.
Die beiden Basisschaltstücke 3 und 4 sind in der Einschaltstellung, die in der Figur oben dargestellt ist, durch ein rohrförmiges Brückenschaltstück 6 verbunden. Im Innern des Brückenschaltstückes 6 sind federbelastete Lamellen 7 gelagert, die mit vorbestimmtem Kontaktdruck mit ihren Kontaktflächen 8 gegen die Basisschaltstücke 3 und 4 gedruckt sind. Das Brückenschaltstück 6 trägt einen Gleitkontaktring 9 aus lichtbogenfestem, elektrisch leitendem Material unter Zwischenlage einer elektrischen Isolierung 10. Das Brückenschaltstück 6 ist in einem Koppelkörper 18 eingeschraubt, der über Befestigungselemente 19 mit einem Isolierstoffrohr 20 verbunden ist, das einen Blaszylinder bildet.
Der Blaszylinder trägt auf seiner Stirnseite 21 einen Düsenkörper, der das Basisschaltstück 3 umgibt. Das Isolierstoffrohr 20 ist beispielsweise aus einem Stück, z. B. aus faserverstärktem Kunststoff, hergestellt. Das Isolierstoffrohr 20 wird während der Ausschaltbewegung gemeinsam mit dem Brückenschaltstück 6 über einen relativ feststehenden Kolben 24 gezogen, so daß ein unter Überdruck stehender Löschmittelvorrat bereitgestellt wird. Am Koppelkörper 18 greifen Zugstangen 12 an, die an einem Bolzen 13 gelenkig gelagert sind. Mit den Zugstangen 12 ist ein nicht dargestelltes Antriebsglied gekoppelt, das den Schalter aus der über der Mittellinie gezeichneten Einschaltstellung in die unten dargestellte Einschaltstellung bewegt. Dabei läuft das Brückenschaltstück 6 nach unten von dem Basisschaltstück 3 (Ablaufschaltstück) ab.
Die Schaltkammer 1 ist vollständig mit Schwefelhexafluorid mit einem Druck von beispielsweise 4 at gefüllt. Dieses Löschgas wird bei der Bewegung des Isolierstoffrohres 20 nach unten komprimiert, da die Trennstrecke bei Beginn der Ausschaltbewegung noch durch das Brückenschaltstück 6 abgeschlossen ist und das Löschgas noch nicht abströmen kann.
Das Basisschaltstück 3, das Ablaufschaltstück, ist gegen den Druck einer Feder 11 in Richtung auf das andere (feststehende) Basisschaltstück 4 beweglich. Diese Bewegung ist durch eine Steuereinheit, die als Ganzes mit 14 bezeichnet ist, gesteuert. Die Steuereinheit 14 ist in F i g. 2 in größerem Maßstab dargestellt.
Gemäß F i g. 2 umfaßt die Steuereinheit 14 zwei Spulensysteme 15 und 16. Das Spulensystem 15 besteht aus der Primärspule 15a und der Sekundärspule 156, das Spulensystem 16 aus der Primärspule 16a und der Sekundärspule 166. Die Primärspulen 15a und 16a sind ortsfest angeordnet, die Sekundärspulen 156 und 166 sind fest mit dem Ablaufschaltstück 3 verbunden. Die Ein- und Ausgangskontakte der Primärspulen werden durch die metallischen Ringscheiben 15c und 16c gebildet. Die Sekundärspulen 156 und 166 können als massive metallische Ringscheiben ausgebildet sein. Die Sekundärspule 156 ist durch geeignete Wahl der Abmessungen und des Materials so ausgelegt, daß zwischen der Spannung im, die in ihr durch einen veränderlichen Strom in der Primärspule 15a induziert wird, und dem induzierten Strom /12 ein Phasenwinkel von etwa 30 bis 60° el. auftritt, so daß also zwischen dem Primärstrom /11 und dem Sekundärstrom /12 eine Phasendifferenz von etwa 120 bis 150° el. besteht. Die Sekundärspule 166 ist demgegenüber so ausgelegt, daß zwischen der induzierten Spannung im und dem Sekundärstrom ta ein Phasenwinkel von etwa 90° el. besteht, so daß der Sekundärstrom dem Primärstrom
um etwa 180° el. nacheilt.
Im stationären Einschaltzustand des Schalters sind die Primärspulen 15a und 16a stromlos. Der bei 2 in das metallische Rohr 17 eintretende Strom fließt über ein bewegliches Kontaktstück 25 zum Ablaufschaltstück 3. Das bewegliche Kontaktstück 25 stützt sich unter dem Druck einer Feder 26 über ein kurzes Zylinderstück 27 gegen das Isolierstoffrohr 21 ab. Die Primärspulen 15a und 16a sind gegen diese Strombahn durch eine Isolierschicht 28 isoliert.
Zu Beginn des Ausschaltvorganges wird der abzuschaltende Strom auf die Spulensysteme 15 und 16 kommutiert. In den F i g. 5 und 6 sind die Ströme und Kräfte graphisch dargestellt, die dann in den Spulensystemen auftreten. Der Einfachheit halber ist hierbei unterstellt, daß die Primär- und Sekundärströme gleiche Amplituden haben; es ist ein eingeschwungener Zustand angenommen. Die zeitabhängige Kopplung der einzelnen Spulensysteme ist nicht berücksichtigt.
Nach Fig.5 besteht im ersten Spulensystem 15 zwischen dem Primärstrom iu und dem Sekundärstrom /i2 eine Phasendifferenz von 135° el. Infolgedessen entsteht zwischen der Primärspule 15a und der Sekundärspule 156 eine Kraft K\, die nach dem Nulldurchgang von /ti schnell zunimmt und kurz vor dem nächsten Nulldurchgang negativ wird.
Im zweiten Spulensystem 16 beträgt die Phasendifferenz zwischen dem Primärstrom h\ und dem Sekundärstrom ki 180° el.; es ergibt sich eine Kraft Ki, die ständig positiv, also abstoßend ist.
Da im Verlauf der Bewegung des Basisschaltstückes 3 die Kopplung im ersten Spulensystem 15 abnimmt und im zweiten Spulensystem 16 zunimmt, nimmt die Kraft Ki nach schnellem Anstieg wieder ab, während die Kraft Ki zunimmt.
Die Wirkungsweise des Blaskolbenschalters nach den F i g. 1 und 2 beim Ausschalten ist folgende:
Das zu einem willkürlichen Zeitpunkt gegebene Ausschaltkommando hat eine Bewegung des Isolierstoffrohres 20 nach rechts zur Folge. Damit wird das Zylinderstück 27 freigegeben und das Kontaktstück 25 unter dem Druck der Feder 26 ebenfalls nach rechts bewegt. Damit wird nunmehr der abzuschaltende Strom auf einen die Primärspulen 15a und 16a enthaltenden Nebenweg kommutiert; er fließt jetzt von 2 über 17 durch die Primärspule 15a, von dort über einen metallischen Zylinder 29 zur Primärspule 16a und weiter über das feste Kontaktstück 30 und das Kontaktstück 25 (in der Stellung 25') zum Ablauf schaltstück 3.
Tritt nun diese Kommutierung zu Beginn einer Halbwelle des abzuschaltenden Stromes ein, so entsteht, wie aus Fig.5 hervorgeht, eine schnell ansteigende abstoßende Kraft zwischen den Spulen 15a und 156. Diese Kraft beschleunigt das Basisschaltstück 3 gegen den Druck der Feder 11 in Richtung auf das andere Basisschaltstück 4 in die Stellung 3' ( F i g. 1), so daß die Trennstrecke verkleinert wird. Im Verlauf der Halbwelle läuft das Brückenschaltstück 6 von dem Ablaufschaltstück 3 ab; damit entsteht an der Trennstrecke 3'—4 ein Lichtbogen, dessen Energieerzeugung jedoch wesentlich kleiner ist als bei unverminderter Trennstrecke. Außerdem entsteht der Lichtbogen, da das Ablaufschaltstück 3 dem Brückenschaltstück 6 zunächst nachläuft, erst wesentlich später als bei fester Trennstrecke. Auch der Verbrauch an Löschgas ist geringer, da sich der Spalt zwischen den Basisschaltstücken 3 und 4 erst später öffnet und dann zunächst kleiner ist als bei fester Trennstrecke. Kurz vor Erreichen der Endstellung 3' des Ablaufschaltstückes 3 wird gemäß F i g. 6 zwischen den Spulen 16a und 166 eine abstoßende Kraft wirksam, die das Ablaufschaltstück 3 abbremst und mit Unterstützung der Feder 11 in Gegenrichtung beschleunigt, so daß rechtzeitig zum Nulldurchgang des abzuschaltenden Stromes die erforderliche Löschdistanz zwischen den Basisschaltstücken 3 und 4 erreicht ist. Inzwischen fällt der abzuschaltende Strom ab und nähert sich dem Nulldurchgang, in dem der Lichtbogen gelöscht wird. Damit ist nur noch die Kraft der Feder 11 wirksam, die das Ablaufschaltstück 3 in die Ausgangsstellung zurückführt.
Falls die Kommutierung des abzuschaltenden Stromes auf die Spulen 15a und 16a erst im abfallenden Teil der Halbwelle wirksam wird, entsteht im Spulensystem 15 keine erhebliche Kraft /Ci mehr; das Ablaufschaltstück 3 bleibt daher in Ruhe. Das gleiche ist bei kleinen Strömen der Fall, bei deren Abschaltung die Lichtbogenenergie ohnehin gering ist.
Bei der Anordnung nach F i g. 2 liegen die Primärspulen 15a und 16a in Reihe; für die Dauer der Kommutierung des abzuschaltenden Stromes auf die Primärspulen ist daher die Summe der Induktivitäten beider Spulensysteme maßgebend. Die Kommutierung kann dadurch erleichtert werden, daß die Primärspulen 15a und 16a nacheinander eingeschaltet werden.
F i g. 3 zeigt eine hierfür geeignete Anordnung. Das feste Kontaktstück 30 ist hier mit einer ringförmigen Kontaktbrücke 31 verbunden, die ihrerseits mit einem beweglichen Kontaktstück 32 zusammenwirkt. In der in F i g. 3 dargestellten Lage ist das Kontaktstück 32 mit einem weiteren ringförmigen festen Kontaktstück 33 verbunden, das den einen Anschluß der Primärspule 15a bildet. Das bewegliche Kontaktstück 32 liegt zwischen den Sekundärspulen 156 und 166; es wird daher bei der Bewegung des Ablaufschaltstückes 3 von diesem mitgenommen. Die Primärspule 16a wird durch das Kontaktstück 31 umgangen; der linke Anschluß der Primärspule 16a wird durch ein festes Kontaktstück 34 gebildet, das bei Beginn der Kommutierung nicht im Stromkreis liegt. Im übrigen stimmt die Anordnung nach F i g. 3 mit der nach F i g. 2 überein.
Bei der Anordnung nach F i g. 3 geht der bewegliche Kontakt 25 zu Beginn der Ausschaltbewegung ebenso wie bei der Ausführungsform nach F i g. 2 auf das feste Kontaktstück 30 über. Damit wird der abzuschaltende Strom auf einen Stromzweig kommutiert, der die Primärspule 15a und die Kontaktstücke 33, 32 und 31 enthält. Infolgedessen entsteht eine abstoßende Kraft zwischen den Spulen 15a und 156 des ersten Spulensystems, wodurch das Ablaufschaltstück 3 nach rechts beschleunigt wird. Dabei nimmt das Ablaufschaltstück 3 das bewegliche Kontaktstück 32 mit. Erst im letzten Teil dieser Bewegung geht das Kontaktstück 32 auf das feste Kontaktstück 34 über, das einen Anschluß der zweiten Primärspule 16a bildet. Gleichzeitig läuft das Kontaktstück 32 auf ein weiteres festes Kontaktstück 35 auf, das die Primärspule 15a des ersten Spulensystems umgeht. Damit fließt also der abzuschaltende Strom nur noch über die zweite Primärspule 16a, wodurch in der beschriebenen Weise die Bewegung des Ablaufschaltstückes 3 umgekehrt wird. Die abstoßende Kraft des ersten Spulensystems 15 entfällt vollständig.
Es ist ersichtlich, daß hierbei zwei Kommutierungsvorgänge stattfinden, bei denen jeweils nur die einzelnen Induktivitäten der Primärspulen 15a und 16a wirksam sind.
Durch entsprechende Ausbildung der Kontaktstücke
31 bis 35 lassen sich unterschiedliche Zeitpunkte für die beiden Kommutierungsvorgänge verwirklichen und dadurch die Steuereinheit 14 so ausbilden, daß ein optimaler Ablauf des Ausschaltvorganges erreicht wird. Während gemäß F i g. 3 die Stromflußzeiten der beiden Spulensysteme 15 und 16 unmittelbar aufeinanderfolgen, kann in anderen Ausführungsformen auch eine Pause oder eine Überlappung zwischen ihnen vorgesehen sein.
Bei der Anordnung nach F i g. 4 ist dem Ablaufschaltstück 3 ein festes Kontaktstück 36 zugeordnet, das rohrförmig ausgebildet ist und das Ablaufschaltstück 3 unter Zwischenlage einer Isolierschicht 37 teleskopartig umgibt. Im Einschaltzustand ist das Ablaufschaltstück 3 stromlos; der Strom fließt vom Anschluß 2 über das metallische Rohr 17 und das feste Kontaktstück 36 zum Brückenschaltstück 6. Die Steuereinheit 14 ist ebenso ausgebildet wie in Fig.2; sie steht über einen federbelasteten Gleitkontakt 38 mit dem Ablaufschaltstück 3 in Verbindung.
Beim Ausschaltvorgang bewegt sich das Brückenschaltstück 6 nach rechts und geht dabei mit seinem linken Ende von dem festen Kontaktstück 36 auf das Ablaufschaltstück 3 über. Damit wird der abzuschaltende Strom über den Gleitkontakt 38 auf die Steuereinheit 14 kommutiert. Die weiteren Wirkungen und Bewegungsabläufe sind die gleichen, wie sie im Zusammenhang mit F i g. 2 beschrieben wurden.
Mit Vorteil greifen das Ablaufschaltstück 3 und das feste Kontaktstück 36 im Bewegungsbereich des Ablaufschaltstückes labyrinthartig ineinander. Dies ist aus der Seitenansicht gemäß dem unteren Teil der Fig.4 und dem in Fig.4a dargestellten Querschnitt längs der Linie IVa-IVa (Fig.4) ersichtlich. Diese Ausbildung ist für das Einschalten des Schalters von Bedeutung, das durch Verschieben des Brückenschaltstückes 6 nach links vorgenommen wird. Besteht nämlich im Zeitpunkt des Einschaltens ein Kurzschluß, so wird das Spulensystem 15, sobald das Brückenschaltstück 6 von rechts auf das Basisschaltstück 3 aufläuft, sofort erregt, so daß das Basisschaltstück 3 nach rechts beschleunigt wird. Das könnte dazu führen, daß die weitere Bewegung des Brückenschaltstückes 6 durch eine Fuge zwischen dem festen Kontaktstück 36 und dem Ablaufschaltstück 3 behindert wird. Die kämmende Verzahnung zwischen diesen beiden Schaltstücken verhindert dies, indem sie über die mögliche Bewegungsstrecke des Ablaufschaltstückes 3 eine stufenlose Gleitfläche für das Brückenschaltstück 6 bildet.
Bei den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 2 bis 4 liegen die Sekundärspulen 15Zj und 16Z> zwischen den Primärspulen 15a und 16a. Man kann die Anordnung auch so treffen, daß die Sekundärspulen außerhalb der Primärspulen liegen; dann ist lediglich die Reihenfolge der Spulensysteme, bezogen auf die Kraft der Feder 11, zu vertauschen, mit anderen Worten muß das erste Spulensystem 15 in den F i g. 2 bis 4 rechts, das zweite Spulensystem 16 links liegen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
609 5Π /301

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Elektrischer Druckgas-Leistungsschalter mit einer Schaltstrecke, gebildet durch zwei Basisschaltstücke, die ständig mit Abstand einander gegenüberstehen, und einem Brückenschaltstück, das beim Ausschaltvorgang von dem einen Basisschaltstück, dem Ablaufschaltstück, abläuft und sich in Richtung des anderen Basisschaltstückes bewegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufschaltstück (3) in Richtung auf das andere Basisschaltstück (4) gegen die Kraft einer Feder (11) beweglich ist und mit den Sekundärspulen (156,166) zweier elektrodynamisch wirkender Spulensysteme (15, 16) mechanisch verbunden ist, deren Primärspulen (15a, 16a) auf entgegengesetzten Seiten der zugeordneten Sekundärspulen ortsfest angeordnet und beim Ausschaltvorgang vom abzuschaltenden Strom durchflossen sind, wobei im ersten Spulensystem (15), dessen Sekundärspule, bezogen auf die Richtung der Federkraft, vor der Primärspule liegt, Primär- und Sekundärspule im stationären Zustand eng gekoppelt sind und der Sekundärstrom dem Primärstrom um etwa 120 bis 150° el. nacheilt, während im zweiten Spulensystem (16), dessen Sekundärspule hinter der Primärspule liegt, Primär- und Sekundärspule im stationären Zustand schwach gekoppelt sind und der Sekundärstrom dem Primärstrom um etwa 180° el. nacheilt.
2. Druckgas-Leistungsschalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen zu Beginn der Ausschaltbewegung betätigten Kontakt (25), durch den der abzuschaltende Strom auf die Primärspulen (15a, 16a) kommutiert wird.
3. Druckgas-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärspulen (15a, 16a) im Einschaltzustand unmittelbar mit dem Ablaufschaltstück (3) elektrisch verbunden sind und die Betriebsstromzuführung zum Brückenschaltstück (6) über ein festes Kontaktstück (36) erfolgt, das gegenüber dem Ablaufschaltstück isoliert ist.
4. Druckgas-Leistungsschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablaufschaltstück (3) und das feste Kontaktstück (36) derart labyrinthartig ineinandergreifen, daß sie gemeinsam im Bewegungsbereich des Ablaufschaltstückes (3) für dieses eine stufenlose Gleitfläche bilden.
5. Druckgas-Leistungsschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Beginn des Ausschaltvorganges zunächst nur die Primärspule (15a) des ersten Spulensystems vom abzuschaltenden Strom durchflossen ist und die andere Primärspule (16a) erst später durch einen vom Ablaufkontakt (3) mitgenommenen Hilfskontakt (32) eingeschaltet wird.
6. Druckgas-Leistungsschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfskontakt (32) im Verlauf seiner Bewegung die Primärspule (15a) des ersten Spulensystems abschaltet.
7. Druckgas-Leistungsschalter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Ausbildung als Blaskolbenschalter (Eindruckschalter).
DE19742444943 1974-09-17 1974-09-17 Elektrischer Druckgas-Leistungsschalter mit einer durch zwei Basisschaltstücke gebildeten Schaltstrecke und einem Brückenschaltstück Expired DE2444943C2 (de)

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