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Elektromotorischer Stellantrieb mit zusätzlicher Handverstellung
Die Erfindung betrifft einen elektromotorischen Stellantrieb für automatischen,
ferngesteuerten Betrieb von Stellgliedern wie Ventilen, Schiebern, Klappen oder
dgl. Der Stellantrieb ist ferner mit einer Handverstellung ausgerüstet, damit er
auch in besonderen Bedarfsfällen, z.B. bei Stromausfall, betätigt werden kann. Solche
ferngesteuerten Stellantriebe dienen dazu, Stellglieder in eine gewünschte Regelposition
zu bringen, in denen der Durchfluß, die Mischung oder Verteilung von flüssigen oder
gasförmigen Medien in Rohrleitungen nach bestimmten Erfordernissen gesteuert wird.
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Stellantriebe der angegebenen Art sind bekannt. Bei elektromotorischen
Stellantrieben bekannter Bauart wird zunächst über ein Reduziergetriebe eine gegenüber
der Motordrehzahl verringerte Drehzahl erzeugt, die danach mit Hilfe einer Gewindespindel
mit Spindelmutter in eine geradlinige Bewegung umgewandelt wird.
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Diese geradlinige Bewegung dient unter Zwischenschaltung einer vorgespannten
Feder unmittelbar zur Steuerung des Stellgliedes.
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Im Regelbereich des Stellgliedes, d.h. wenn es sich in einer Position
zwischen den beiden Endstellungen "AUF" und "ZU" befindet, verharrt die Feder unverändert
in ihrem vorgespannten Zustand, während sie beim Schließvorgang selbst zusätzlich
verformt wird und einen elastischen Schließdruck erzeugt.
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Die Steuerung des Stellgliedes erfolgt im allgemeinen nicht kontinuierlich,
sondern schrittweise durch elektrische Impulse, die dem Stellantrieb zugeleitet
werden. Diese Impulse dürfen eine minimale Länge nicht unterschreiten, da sonst
das Trägheitsmoment des Rotors im Elektromotor nicht überwunden werden kann. Die
Regelwirkung im Stellglied selbst wird dabei durch schrittweise Vergrößerung bzw.
Verkleinerung des Durchflußquerschnittes erzielt. Die Regelgüte ist umso besser,
je kleiner die Änderung des Durchflußquerschnittes pro Stellschritt ist.
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Hierzu werden möglichst kleine Stellschritte benötigt, die durch einen
großen Untersetzungsfaktor des Getriebes erzeugt werden können. Andererseits darf
aber der Untersetzungsfaktor nicht zu groß gewählt werden, weil der Antrieb sonst
zu träge arbeitet, d.h. es kann sich alsdann veränderten Regelanforderungen nicht
schnell genug anpassen.
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Bei Stellantrieben bekannter Bauart wird daher ein Kompromiß zwischen
diesen beiden einander widersprechenden Forderungen geschlossen. Dies hat jedoch
Nachteile zur Folge. Das Motordrehmoment und der Untersetzungsfaktor des Getriebes
müssen in diesem Falle so dimensioniert werden, daß das Getriebe imstande ist, die
größte im gesamten Stellbereich benötigte Stellkraft mit Sicherheit zu erzeugen.
Die größte Stellkraft wifd aber zur Erzeugung des Schließdruckes benötigt, ggf.
aber auch zum Öffnen des Stellgliedes. Insbesondere bei Schiebern, vor allem wenn
diese längere Zeit geschlossen waren, kann die Stellkraft zum öffnen diejenige zum
Schließen erheblich übertreffen. Das
Getriebe ist alsdann jedoch
für den Regelbereich zwangsläufig überdimensioniert, weil die hier benötigten Stellkräfte
zum Teil erheblich kleiner sind. Ein weiterer Nachteil, der durch diesen Kompromiß
verursacht wird, ist die Tatsache, daß die Regelgüte bei den einzelnen Stellschritten
stark unterschiedlich ist.
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Ist nämlich s der zurückgelegte Stellweg des Stellantriebes und x
derjenige des Stellgliedes, dann ist bei diesen bekannten Stellantrieben x identisch
gleich s (xEs). Somit sind bei Stellimpulsen gleicher Länge At auch die Stellschritte
As bzw.
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Ax gleich groß. Die Regelgüte g = Ex/(x+ Ax) ist daher bei großem
x klein und damit gut und bei kleinem x groß und damit schlecht. Bei kleinem x kann
g dann so groß werden, daß der Stellantrieb nicht mehr imstande ist, sich auf einen
den Regelerforderissen benötigten Zwischenwert einzustellen. Die Folge davon ist,
daß das Stellglied bei automatischer Fernsteuerung des Stellantriebes ständig um
den Sollwert herumpendelt. Dies zeigt sich darin, daß der Stellantrieb in kurzem
Wechsel einen Vorwärts- bzw. Rückwärtsschritt vollzieht.
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Ein weiterer Nachteil bekannter Stellantriebe besteht darin, daß es
wegen der einfachen Beziehung x = s, die keinen Parameter enthält, keine Möglichkeit
gibt, die Stellcharakteristik des Stellantriebes zu modifizieren und auf diese Weise
die Durchflußcharakteristik des Stellgliedes zu beeinflussen. Eine derartige Beeinflussungsmöglichkeit
der Durchflußcharakteristik des Stellgliedes über den Stellantrieb hat jedoch den
großen Vorteil, daß das Stellglied in seiner Arbeitsweise optimal den jeweiligen
Erfordernissen angepaßt werden kann.
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Bei elektromotorischen Stellantrieben bekannter Bauart liegen daher
zusammenfassend die folgenden dreiMängel vor: 1. Eine zwangsläufige überdimensionierung
des Untersetzungsgetriebes im Regelbereich des Stellgliedes
2. Schlechte
Regelgüte bei wenig geöffnetem Stellglied 3. Keine Beeinflussungsmöglichkeit der
Durchflußcharakteristik des Stellgliedes über den Stellantrieb.
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Die Mängel 1 und 2 werden gemildert durch einen Zweigeschindigkeitsantrieb,
wie z.B. in der DT-OS 2 144 118 beschrieben.
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DieserZ9eigeschwindigkeitsantrieb arbeitet bei wenig geöffnetem Stellglied
mit kleinen Stellschritten Ex und bei weit geöffneten Stellglied mit großen Stellschritten
EX. Dadurch wird die Regelgüte bei wenig geöffnetem Stellglied natürlich besser,
und da auch die Erzeugung der Schließkraft im Bereich der kleinen Stellschritte
Ax liegt, paßt sich dieser Zweigeschwindigkeitsantrieb auch besser den Erfordernissen
bezüglich der benötigten Stellkräfte an, d.h. es liegt keine so starke Überdimensionierung
des Untersetzungsgetriebes im Regelbereich des Stellgliedes vor, wie bei einem Eingeschwindigkeitsantrieb.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die mit dem diskutierten
Stand der Technik verbundenen Nachteile auszuräumen und insbesondere einen Stellantrieb
der angegebenen Art zu schaffen, der es ermöglicht, bei wenig geöffnetem STellglied
einen großen Untersetzungsfaktor und bei weit geöffenetem STellglied einen kleinen
Untersetzungsfaktor zur Verfügung zu haben.
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Diese Aufgabe wird in der im Schutzbegehren gekennzeichneten Weise
gelöst und ermöglicht eine für die verschiedenen Stellschritte gleichbleibende Regelgüte
unter Vermeiden einer Überdimensionierung des Untersetzungsgetriebes. Weiterhin
kann das Untersetzungsgetriebe für unterschiedliche Hubhöhen eingestellt werden,
und die Durchflußcharakteristik des Stellgliedes kann optimal auf die erforderlichen
Ansprüche angepaßt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Figur 1 eine
Antriebseinheit des Stellantriebes; Figur 2 eine Stellcharakteristik der Antriebseinheit;
Figur 3 ein drehbares Stellglied, betrieben an der Antriebseinheit; geöffnet; Figur
4 ein drehbares Stellglied, betrieben an der Antriebseinheit, geschlossen; Figur
5 eine Antriebseinheit gekoppelt mit einer Abtriebseinheit für Stellglieder mit
geradliniger Verstellung; Figur 6 eine Stellcharakteristik des Antriebs nach Figur
5 Figur 7 einen Vergleich der Stellcharakteristik von Eingeschwindikeitsantrieben,mit
der Stellcharakteristik des Antriebes nach Figur 5; Figur 8 Stellcharakteristiken
des Stellantriebes nach Figur 5 bei Änderung des Parameters r; Figur 9 eine modifizierte
Stellcharakteristik bei Änderung des Arbeitsintervalls des Stellantriebes nach Fig.
5; Figur 10 eine konstruktive Ausbildung des Motorantriebes und der Handverstellung
für Stellantrieb nach Figur 5; Figur 11 eine konstruktive Ausbildung der Ankopplung
des Stellantriebes nach Figur 5 an ein Ventil.
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Der erfindungsgemäße Stellantrieb besitzt eine Antriebseinheit, die
in der Figur 1 dargestellt ist. Es ist eine Gewindespindel 1 radial in den beiden
Lagern 3 und 4 geführt, wobei das Lager 3 die Gewindespindel gleichzeitig auch gegen
axiale Verschiebung sichert. Bei einer Links- bzw. Rechtsdrehung der Gewindespindel
1 läuft die gegen Drehung gesicherte Spindelmutter 2 in einem
begrenzten
Intervall, z.B. in dem in der Figur dargestellten < < symmetrischen Intervall
-b - v - +b hin und her. Es gibt aber auch Stellglieder, bei denen nur das halbe
Intervall, so z.B.
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das Intervall b < < < das Intervall -b - v - 0 oder das Intervall
O - v - +b benötigt werden. In diesen Fällen kann alsdann auch die Gewindespindel
1 entsprechend verkürzt werden. Um ein im radialen Abstande a von der Achse der
Gewindespindel 1 senkrecht zu derselben angeordnetes Schwenklager 5 ist ein Hebel
6 bzw.
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zweckmäigerweise ein Hebelpaar 6,6' drehbar gelagert, wobei die Gewindespindel
1 bei der paarigen Ausführung der Hebel 6,6' zwischen den beiden Schenkeln der Hebel
angeordnet ist.
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Die Spindelmutter 2 besitzt zwei radial zur Achse er Gewindespindel
1 angeordnete Zapfen 7,7' mit drehbar aufgesetzten Gleitsteinen 8,8'. Diese Gleitsteine
8,8' sind in radial zum Schwenklager 5 angeordneten Schlitzen 9,9' der Hebel 6,6'
geführt, wobei sie in radialer Richtung in den Schlitzen 9,9' beweglich dergestalt
vorliegen, daß stets die Bedingung w2 = a2 +v2 erfüllt ist. Die wirksame Hebellänge
w ist somit veränderlich, d.h. es ist w = f(v). Während somit die Gleitsteine 8,8'
radial zum Schwenklager 5 in den Schlitzen 9,9' verschiebbar sind, bilden sie senkreht
zur radialen Richtung eine kraftschlüssige Verbindung mit den Hebeln 6,6'. Sie übertragen
daher unter Vernachlässigung der Reibungskräfte ein reines Drehmoment auf die Hebel
6,6' ohne das Schwenklager 5 radial zu belasten.
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Für den der Größe v zugeordneten Winkel ¢ gilt ebenfalls = = f(v),
wobei f stets kleiner als ein rechter Winkel ist.
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der Winkel # = f(v) kann unmittelbar zur Verstellung von Stellgliedern
mit drehbarer Verstellung, z.B. Klappen, verwendet werden. Stellantriebe nach diesem
Funktionsprinzip sind bekannt. (Vgl. z.B. DAS 1 675 986.) Erfindungsgemäß wirddieser
Stand der Technik dahingehend verbessert, daß nicht nur eine Verstellung von Stellgliedern
mit Drehverstellung, sondern auch eine Verstellung von Stellgliedern
mit
geradlinigem Stellweg möglich ist. Dies wird dadurch erreicht, daß auf den Hebeln
6,6' Kupplungsglieder angeordnet sind, die über eine Abtriebseinheit die Verstellung
von Stellgliedern bewirken. Die Kupplungsglieder bestehen zweckmäßigerweise aus
Stehbolzen 11,11', die drehfest und achsparallel zum Schwenklager 5 auf den Hebeln
6,6' angeordnet sind. Die Stelle, an der diese Stehbolzen 11,11' auf den Hebeln
6,6' angeordnet sind, salzt theoretisch gleichgültig und nur vom Gesichtspunkt möglichst
guter Zweckmäßigkeit von Bedeutung. So kann z.B. ein Stehbolzenpaar 11,11' in den
Punkten c,c' oder d,d' oder e,e' angeordnet sein. Jedes dieser Punktepaare legt
bei Drehung des Hebelpaares 6,6' den gleichen Drehwinkel ¢ = f(v) zurück. Um diesen
Drehwinkel auf ein Stellglied mit Drehverstellung zu übertragen, ist es lediglich
notwending, das Stellglied mit einer Abtriebseinheit auszurüsten, die mit dem Stehbolzenpaar
gekuppelt ist.
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Bei Drehübertragung besteht die Abtriebseinheit lediglich aus einem
mit Schlitzen versehenen Hebelpaar, in dessen Schlitze die Stehbolzen 11,11' eingreifen.
Diese Art der Zusammenkupplung von Antrieb und Stellglied hat den großen Vorteil,
daß sie gegen Achsversetzungen unempfindlich ist. Sie ermöglicht es sogar, durch
bewußten parallelen Versatz zwischen der Drehachse des Stellgliedes und dem Schwenklager
5 des Antriebes das auf das Stellglied zu übertragende Drehmoment zu verändern.
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Aus Figur 1 ergibt sich die Beziehung tan ¢ = v/a, somit ist' ¢ =
arctan (v/a). Die arctan-Funktion ist in der Figur 2 dargestellt. Aus dem Funktionsbild
erkennt man deutlich, daß d/dv bei v = 0 ein Maximum besitzt, d.h. bei kleinem v
werden bei konstanten Stellschritten Av zunächst große Winkelverstellungen A4>
des Stellgliedes gegeben sein, die bei wachsendem v immer kleiner werden. Diese
Tatsache hat eine ausgezeichnete Regeleigenschaft des Stellantriebes zur Folge,
sofern man lediglich das Inetervall O -< v - +b oder das Intervall -b - v - O
benutzt und ferner noch darauf achtet, daß entsprechend den
Figuren
3 und 4 dem völlig geöffneten Stellglied (hier Drosselklappe) 10 der Winkel ß =
0 und dem völlig geschlossenen Stellglied der Winkel ¢ = f(+b) oder + = f(-b) zugeordnet
ist. Da bei dieser Winkelzuordnung bei kleiner werdendem Durchflußquerschnitt auch
die Stellschritte immer kleiner werden, erhält man bei kleinem Durchflußquerschnitt
eine ausgezeichnete und für die Regelwirkung so wichtige Feinregulierung der Durchflußmenge.
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Es wird nun erläutert, wie die mit Stehbolzen 11,11' ausgestattete
Antriebseinheit auch zur Verstellung von Stellgliedern mit geradlinigen Stellschritten
verwendbar ist. Der Figur 1 ist zu entnehmen, daß den Drehwinkeln ¢ die geradlinigen
Größen u = r sin ¢ zugeordnet sind. Die Richtungen von u sind jedoch, je nach Lage
der Punktepaare, unterschiedlich.
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Es ist ein Merkmal dieser Erfindung, die Größen u als Stellgrößen
für die Verstellung von Stellgliedern mit geradliniger Verstellung zu benutzen,
insbesondere diejenigen Größen u, die senkrecht oder parallel zur Achse der Gewinde
spindel 1 verlaufen, wie dies z.B. für die beiden Punktepaare c,c' und d,d' zutrifft.
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Die Abtriebseinheit zum Betrieb der Antriebseinheit an Stellglieder
mit geradliniger Verstellung zeigt die Figur 5. Die Abtriebseinheit besteht aus
einem mit Schlitzen 13,13' versehenem Schieberpaar 14,14'. Das Stehbolzenpaar 11,11'
greift zur Verminderung der Flächenpressung über Gleitsteine 12,12', die drehbar
auf den Stehbolzen 11,11' gelagert sind, in die Schlitze 13,13' des Schieberpaares
14,14' ein. Das Schieberpaar 14,14' ist über Rollen 15,15' an Schienen 16,16' geführt,
so daß es lediglich lineare Bewegungen in Richtung der Größen u vollziehen kann.
Diese insgesamt vier Schienen bilden eine starre Verbindung zwischen dem Stellantrieb
und dem nicht dargestellten Stellglied. Die Stehbolzen 11,11' sind über die Gleitsteine
12,12' somit lediglich in Richtung der Stellgrößen u kraftschlüssig mit dem Schieberpaar
14,14' gekoppelt, während
die Gleitsteine 12,12' senkrecht zur
Richtung der Größen u in den Schlitzen 13,13s ausweichen können, ohne daß diese
Bewegung einen Beitrag zur Stellgröße u leistet.
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Die kinematische Kennlinie nach Figur 2 der Antriebseinheit ist, wie
gezeigt wurde, mathematisch darstellbar durch die Funktion ¢ = arctan (v/a). Diese
Funktion hat eine wesentlich bessere Regeleigenschaft als die lineare Bewegung der
Spindelmutter 2. Dadurch sind die unter Punkt 1 und 2 aufgezeigten Mängel bekannter
Konstruktionen beseitigt. Die Abtriebseinheit der Figur 5 hat die Aufgabe, die Drehbewegung
der Hebel 6,6' in eine geradlinige zu überführen, und zwar unter Beibehaltung der
guten Regeleigenschaften der Antriebseinheit mit Stehbolzen 11,11'.
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Daß diese gute Regeleigenschaft dabei tatsächlich erhalten bleibt,
läßt sich leicht nachweisen. Wie man der Figur 1 entnimmt. läßt sich in der Beziehung
u = r sin (b die Größe sin f ersetzen durch die Beziehung sin
Die Grössen u sind somit auch darstellbar als u = f(v) der Form
Die Figur 6 zeigt den charakteristischen Verlauf dieser Funktion, die je nach Wahl
der Parameter a und r weitgehend modifizierbar ist. Vergleicht man sie mit der Funktion
nach Figur 2 ist ersichtlich, daß sie gleich gute Regeleigenschaften wie
diese
besitzen muß. Die Figur 6 enthält neben dem Koordinatensystem mit der Abszisse v
und der Ordinate u noch ein zweites mit der Abszisse x und der Ordinate y. Dies
letztere hat seinen Ursprung im Punkte u = f(-b). Eine Koordinatentransformation
von u = f(v) in y = f(x) ist für die Betrachtung geradlinig bewegter Stellglieder
besser. Die so transformierte Funktion ist alsdann von der Form
Die Funktion nach Figur. 6 erstreckt sich somit über das Abszissenintervall -b -
v - +b bzw. O - x - 2b. Für Dreiwegestellglieder wird das gesamte Intervall O -
x > 2b benötigt, dagegen für Durchgangsstellglieder nur das halbe Intervall O
# x ' b, das jedoch nach den jeweiligen Anforderungen auch über b hinaus erweitert
werden kann. Der Regelbereich der Stellglieder erstreckt sich jedoch lediglich auf
das Intervall f - x - g, denn das Intervall davor und danach werden zur elastischen
Verformung des vorgespannten Tellerfederpaketes, d.h. zur Erzeugung des Schließdruckesbenöigt.
Das erfindungsgemäß Getriebe besitzt einen sich stetig ändernden Untersetzungsfaktor.
Die größte Kraftentfattung des Getriebes steht zur Erzeugung des Schließdrucks zur
Verfügung, während der weniger Kraft benötigende Regelbereich geringeren Untersetzungsfaktor
aufweist, so daß eine wesentlich bessere Anpassung des Getriebes an den Kraftbedarf
vorliegt, als das bei einem Einstufen- oder Zweistufenantrieb der Fall ist.
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Von besonderer Bedeutung sind in der Regeltechnik Stellglieder mit
einer gleichprozentigen Durchflußcharakteristik, d.h. es wird gefordert, daß ein
Stellschritt #x einen Durchflußzuwachs AQ erzeugt, der dem jeweils bereits vorhandenen
Durchfluß Q proportional ist. Diese Regeleigenschaft ist erfüllt, wenn die Durchflußcharakteristik
nach einer Funktion der Form Q = c exp (1/100)ln (100/c) X
verläuft.
In der Figur 7 ist eine solche Funktion mit c = 4 dargestellt. Die ebenfalls in
Figur 7 dargestellte Funktion z = x stellt die rein kinematische Stellcharakteristik
eines einstufenantriebes bekannter Bauart dar. Um die Durchflußcharakteristik Q
= f(x) zu erreichen, werden die Durchflußquerschnitte abhängig vom Hub z entsprechend
ausgebildet.
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Natürlich kann das Stellglied niemals bei Beginn des öffnungsvorganges
der Charakteristik Q = f(x) angepaßt werden, weil die Funktion Q = f(x) für x =
0 bereits den'Wert c besitzt. Die dritte in der Figur 7 dargestellte-Funktion y
= f(x) stellt die rein kinematische Stellcharakteristik des erfindungsgemäßen STellantriehes
dar, wobei 0 - x - b ist. Eigentlich dürfte die Funktion erst bei f beginnen, jedoch
ist dies bei vorliegender Betrachtung unwesentlich und der Einfachheit halber vernachlässigt
worden. Man erkennt sofort, daß die Charakteristik y = f(x) sich der geforderten
Charakteristik Q = f(x) wesentlich besser anpaßt als die Charakteristik z = x. Dementsprechend
ist auch die Ausführung der Durchflußquerschnitte am Stellglied leichter der geforderten
Charakteristik Q = f(x) anzupassen.
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Der erfindungsgemäße Stellantrieb kann für Stellglieder unterschiedlicher
Hubhöhe ohne Schwierigkeiten verwendet werden, und zwar durch Änderung des Parameters
r, der in der weiter oben abgeleiteten Funktion y - f(x) enthalten ist. Die Figur
8 zeigt z.B. die Auswirkung einer Änderung von r auf den Funktionsverlauf. Die vier
unterschiedlichen Radien rl bis r4 liefern die vier verschiedenen Hubhöhen H1 bis
H4.
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Ein erfindungsgemäßes Merkmal besteht darin, daß der Radius r veränderlich
ist, indem Stehbolzen ll,ll'(s. Figur 5) in verschiedenen Abständen von defr Achse
des Schwenklagers 5 montiert werden können. Durch geeignete Wahl von r und den Punkten
f läßt sich außerdem die Durchflußcharakteristik eines Stellgliedes beeinflussen,
zu vergleichen ist hierzu die Figur 9.
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Diese Figur zeigt, wie auch die Figur 7, die gleichprozentige Kurve
Q = 4 exp 0,03219x, die sich, wie oben dargelegt, durch entsprechende Gestaltung
der Durchflußquerschnitte erzielen läßt. Ohne nun an diesen Durchflußquerschnitten
etwas ändern zu müssen, kann die Steigung der Durchflußcharakteristik bei kleinen
Durchflußmengen Q verkleinert Qf oder vergrößert Qs werden. Im ersten Fall erhält
man eine besonders gute Feinregulierung bei kleinem Q und im zweiten Fall eine besonders
schnelle Vergrößerung bei kleinem Q. Somit ist auch der unter Punkt 3 angegebene
Mangel bekannter STellantriebe durch die vorliegende Erfindung besetitigt worden.
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Nachfolgend wird das Ausführungsbeispiel nach Figur 5 abschließend
erläutert. Die Gewindespindel 1 mit Spindelmutter 2 ist einschließlich der beidenLager
3 und 4 zwischen zwei wannenförmigen Seitenblechen 17,17' angeordnet. Die Seitenbleche
17,17' sind ihrerseits auf einer Grundplatte 18, z.B.
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vermittels Schrauben, befestigt. Die Seitenbleche 17,17 besitzen Schlitze
19,19', in denen die Spindelmutter gleitet und dadurch die Gewindespindle 1 gegen
Durchbiegung schützt.
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An der Spindelmutter 2 ist ein Stift 20 befestigt, der Endschalter
21,21', die in ihrer Position versetzt werden können, betätigt. Der Stift 20 hat
ferner die Aufgabe, den Abszissenwert x der Funktion y = f (x) anzuzeigen, z.B.
auf einer Skala, die durch ein Fenster der nicht dargestellten Haube des Stellantriebes
beobachtet werden kann. Zwei Bleche 22 und 23, die an den wannenförmigen Seitenblechen
17,17', z.B. durch Schrauben, befestigt sind, halten diese auf den erforderlichen
Abstand zueinander. Das Blech 22 dient ferner zur Befestigung des Antriebsmotors,
während auf dem Blech 23 einizwisden den Seitenblechen 17,17' angeordnetes Einfach-
oder Mehrfachpotentiometer 24 montiert ist. Der Antrieb des Potentiometers 24 erfolgt
über ein am Ende der Gewinde spindel 1 befestigtes Ritzel 25 (siehe auch Figur 1),
ein Vorgelege 26 und ein Rad 27. Eine weitere, nicht dargestellte Einfach- oder
Mehrfachpotentiometerausführung
ist stabförmig ausgebildet und
wird zwischen den Seitenblechen 17,17' durch die zwei Bleche 22 und 23 so gehalten,
daß der Potentiometerschieber unmittelbar durch den Stift 20 mitgenommen wird. Eine
solche Potentiometerausführung ermöglicht eine direkte widerstandsmäßige Abbildung
der Abszisse x als y = f(x).
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Die Figur 10 zeigt den auf dem Blech 22 befestigten-Antriebsmotor
28 mit Ritzel 29. Das Ritzel kammt mit dem Zahnrad 31, das auf einer Buchse 32 mit
Schlitz 33 sitzt. Das Drehmoment zum Antrieb der Gewinde spindel 1 wird über einen
Stift 34, der in den Schlitz 33 eingreift, übertragen. Die Handverstellung des Stellanttiebes
erfolgt über eine Handkurbel 35, die mit einem Stift 37 auf dem Rohr 2 36 befestigt
ist. Durch Druck in axialer Richtung der Gewindespindel I auf die Handkurbel 35
verschiebt sich das fest mit dem Zahnrad 31 verbundene Rohr 38, wodurch sich auch
das Zahnrad 31 mitverschiebt, so daß das Ritzel 29 außer Eingriff kommt.
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Dafür erfolgt jedoch eine Verkupplung des Rohres 36 mit der Gewindespindel
1 und zwar über den Stift 39 und den Schlitz 40, so daß nunmehr ein Drehmoment von
der Handkurbel 35 auf die Gewindespindel 1 übertragen werden kann. Nach Beendigung
der Handverstellung bringt eine Feder 41, die sich axial über einen Sprengring 42
und eine Scheibe 43 an der Gewindespindel 1 abstützt, das Zahnrad 31 wieder mit
dem Ritzel 29 in Eingriff.
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Eine in der Haube 45 eingeklebte Gummiplatte 44 ermöglicht es, die
Handkurbel 35 mit Rohr 36 nach leichtem Anheben der Haube 45 von der Gewindespindel
1 abzuziehen. An dem Blech 22 ist weiterhin ein Winkel 46, z.B. durch Punktschweißen
befestigt, der zur Halterung von Anschlußklemmen 47 dient. Diese werden zum Anschließen
von Kabeln benötigt, die durch in der Grundplatte 18 vorgesehene Tüllen 48 in den
STellantrieb eingeführt werden.
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Die Figur 11 zeigt die Ankupplung des Stellantriebes an ein Ventil
49, von dem jedoch lediglich das Oberteil dargestellt ist. Sie erfolgt am Ventilghäuse
über eine Traverse 50 mit Hilfe einer Mutter 51. Die Traverse 50.ist mit zwei Bolzen
52,52'
versehen, an denen die Schienen 16,16' festgeschraubt sind. Die Schienen 16,16'
stellen eine starre Verbindung zwischen Stellantrieb und Ventil 49 her. Ferner haben
sie die Aufgabe, die Schieber 14,14' über Rollen 15, 15' zu führen. Die Schieber
14,14' sind über ein vorgespanntes Tellerfederpaket 53 mit Hilfe einer Bundmutter
54 und einer Überwurfmutter 55 an die Ventilspindel 56 angekoppelt. Um die Höhenunterschiede
zwischen verschiedenen Ventilen ausgleichen zu können, wird die Bundmutter 54 unterschiedlich
weit auf das Gewinde der Ventil spindel 56 bzw. erforderlichenfalls noch zusätzlich
um 1800 verdreht aufgeschraubt. Das Loch 57 im Drehteil 58 dient zur Aufnahme eines
Rundeisens zur Drehsicherung i beim Festziehen der Uberwurfmutter 55. Das Tellerfederpaket
53 wird zwischen den beiden Schibern 14,14' durch vier Flacheisenstäbe 59,59' bzw.
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60,60' gehalten. Diese sind in passende Durchbrüche der Schieber eingesetzt
und außen durch Splinte durch Herausfallen gesichert. Wenn das Ventil 49 gerade
geschlossen hat, bewegen sich die Schieber 14,14 noch ein Stückchen in axialer Richtung
der Ventilspindel 56 weiter, wodurch das bereits vorgespannte Tellerfederpaket 53
noch weiter gespannt wird. Dadurch wird ein elastischer Schließdruck erzeugt, wobei
sich zwischen den Flacheisenstäben 59,59' und der Platte 61 ein Spalt bildet.
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Der Spalt kann aber nicht größer als das Maß k werden, weil alsdann
der U-Winkel 62 auf der Platte 61 auf sitzt. Dieser Anschlag hat die Aufgabe, eine
Überlastung des Tellerfederpaketes zu verhindern. Bei einem Dreiwegeventil, bei
dem auch bei herausgezogener Ventilspindel 56 ein Schließdruck in entgegengesetzter
Richtung erzeugt wird, entsteht beim Schließen ein Spalt zwischen den Flacheisenstäben
60,60' und dem U-Winkel 62, jedoch nur dann, wenn in die Flacheisenstäbe 60,60'
vier Stiftschrauben 63 eingeschraubt sind. Dies ist dann der Fall, wenn der STellantrieb
an einem Dreiwegeventil arbeiten soll.
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Bei einem Durchgangsventil dagegen wird ein Schließdruck nur in einer
Richtung benötigt, und in diesem Falle sind in die Flacheisenstäbe 60,60' vier Zylinderschrauben
64 eingeschraubt. Diese stellen eine feste Verbindung zwischen den Flacheisenstäben
60,60' und dem U-Winkel 62 her.