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Optisch-adressierbare Anzeigevorrichturg Die Erfindung betrifft Anzeigevorrichtungen
und insbesondere ebene Tafel-Anzeigevorrichtungen mit elektrophoretischen Suspensionen.
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Elektrophorese ist die Bewegung geladener Teilchen in einer Flüssigkeit
unter dem Einfluss eines elektrischen Feldes.
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Photoelektrophorese ist das Ausführen von Elektrophorese unter Verwendung
einer Lichtabbildung zum Einrichten des elektrischen Feldes. Ein derartiges Abbildeverfahren
ist in jüng st en Patent-Veröffentlichungen beschrieben worden, siehe z. B. US-PSen
3 649 515, 3 705 901 und 3708 286.
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Der grösste Teil der wesentlichen Arbeit mit solchen photoelektrophoretischen
Suspensionen beschäftigte sich bisher mit dem Herstellen von Kopien eines Originals.
Ein Teil der Arbeit beschäftigt sich jedoch mit dem Herstell-en photoelektrophoretischer
Anzeigevorrichtungen.
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Elektrophoretische Suspensionen besitzen gute Eigenschaften für Anzeige-
oder Darstellungsanwendungen. Sie können in flachen Tafeln gebaut werden, benötigen
für die Bedienung nur eine geringe Leistung, besitzen einen relativ einfachen Aufbau,
sind sparsam und erzeugen Informationsanzeigen hoher Qualität mit einer Vielzahl
von Intensitäts- und Farbkontrasten.
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Bei herkömmlichen photoelektrophoretischen Anzeigevorrichtungen besteht
ein gravierendes Problem jedoch darin, dass die elektrophoretischen Teilchen lichtempfindlich
sein müssen.
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Diese Notwendigkeit schränkt die Auswahl an Teilchen sehr ein, wodurch
viele mögliche Farbkombinationen ausgeschlossen werden. Zusätzlich zu dieser Einschränkung
kann die Notwendigkeit lichtempfindlicher elektrophoretischer Teilchen unerwünscht
sein, da sie zu einem seitlichen Ladungsaustausch zwischen den Teilchen oder einer
Ladungsaufnahme von den Elektroden in dem System führen kann, wobei beides das angestrebte
Abbildungsmuster stören kann. Eine typische flache Tafel-Anzeigevorrichtung mit
einer elektrophoretischen Suspension, die sich zwischen geschichteten Adressier-Elektroden
befindet, wird in US-PS 3 756 693 beschrieben.
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Bei einer Ausführungsform betrifft die Erfindung eine flache Anzeigevorrichtung,
die aus einer elektrophoretischen Suspension gebildet wird und in der Vorrichtung
eine photoleitende Schicht einschliesst. Die photoleitende Schicht ist in stetiger
flächenhafter Berührung mit der elektrophoretischen Suspension angeordnet.
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Es sind Einrichtungen zum Erzeugen eines elektrischen Feldes über
die photoleitende Schicht und die elektrophoretische Suspension vorhanden. Diese
Einrichtungen können z. B. zwei Elektroden sein, die an den Aussenenden der Schicht
angeordnet sind und an eine Gleichspannungsquelle, wie z. B. eine Batterie, angeschlossen
sind. Es sind auch Einrichtungen
zum Adressieren der photoleitenden
Schicht der Anzeigevorrichtung mit einem die Information darstellenden Lichtmuster
vorhanden. Das zur Bildung des Informationsmusters verwendete Licht besitzt eine
Wellenlänge im Bereich der Wellenlängen, auf die die photoleitende Schicht anspricht.
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Da die photoleitende Schicht vorhanden ist, wird die Notwendigkeit
elektrophoretischer Teilchen, die lichtempfindlich sind, beseitigt. Auf diese Weise
kann zur Bildung der Teilchen ein weiter Bereich von Materialien verwendet werden,
ohne dass berücksichtigt werden muss, ob sie für das jeweilige Adressierlicht empfindlich
sind. Dies erhöht die Auswahl von erreichbarem Farbkontrasten sehr und ermöglicht
auch eine Anzeigevorrichtung, die sowohl mit positiven als auch mit negativen Eingabe-Abbildungen
verwendet werden können.
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Zusätzlich können die elektrophoretischen Teilchen beschichtet werden1
um andere wünschenswerte Eigenschaften, wie z. B. elektrische Isolation, ein passendes
spezifisches Gewicht, nicht-adsorbierende Oberflächen usw., zu erreichen.
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Dies ist selbstverständlich nicht möglich, wenn die Teilchen selbst
lichtempfindlich sein müssen.
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Es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung eine optisch-adressierbare,
elektrophoretische Anzeigevorrichtung, wie sie hier beschrieben wird, Fig. 2 ein
positives Abbildungsmuster, das bei der hier beschriebenen Anzeigevorrichtung beobachtet
werden kann.
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Fig. 3 ein negatives Abbildungsmuster, das bei der hier beschriebenen
Anzeigevorrichtung beobachtet werden kann, Fig. 4 in schematischer Darstellung ein
Mikrofilm-Lesegerät unter Verwendung der hier beschriebenen Anzeigevorrichtung und
Fig.
5 in einer schematischen Darstellung eine elektrophoretische Situationsanzeigevorrichtung.
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Es wird nun auf die Zeichnungen im einzelnen Bezug genommen.
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Fig. 1 zeigt eine optisch-adressierbare elektrophoretische Anzeigevorrichtung.
Eine Anti-Reflexionsbeschichtung 2 befindet sich auf der Vorderseite des durchsichtigen
Substrats 4 und eine Anti-Reflexionsbeschichtung 6 befindet sich an der Rückseite
des Substrats 4. Die Anti-Reflexionsbeschichtung 2 verringert die Reflexionen von
der Vorderseite der Vorrichtung so weit wie möglich, während die Anti-Reflexionsbeschichtung
6 die Reflexionen von der Grenzfläche zwischen dem durchsichtigen Substrat 4 und
der durchsichtigen Elektrode 8 so weit wie möglich verringert. Das durchsichtige
Substrat 4 kann Glas oder ein anderes durchsichtiges, nicht-leitendes Material sein.
Die durchsichtige Elektrode 8 kann aus dünnen Schichten von Indiumoxid, Zinnoxid
und dgl. hergestellt sein.
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Eine dielektrische Schicht 10 ist dargestellt, ist jedoch nur wahlweise
vorhanden. Falls sie verwendet wird, dient die dielektrische Schicht 10 zur Verhinderung
eines Ladungsaustausches zwischen elektrophoretischen Teilchen 12 und der durchsichtigen
Elektrode 8, falls die Teilchen bei Vorhandensein von Umgebungslicht etwas Photoleitfähigkeit
zeigen können. Die dielektrische Schicht 10 kann aus Siliciumdioxicl, Parylen oder
anderen durchsichtigen, isolierenden Materialien hergestellt sein.
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Die elektrophoretischen Teilchen 12 sind in einem dielektrischen Fluid
14 verteilt, wodurch sie eine elektrophoretische Suspension bilden. Zusätze, wie
Farbstoffe, Ladungssteuerungsmittel und dgl., können in dem dielektrischen Fluid
12 enthalten sein. Eine Schwarz-auf-Weiss-Anzeige kann z. B. durch Verwendung weisser
elektrophoretischer Teilchen und durch Schwarzfärben des dielektrischen Fluids erzeugt
werden. Selbstverständlich können auch andere Farbkombinationen verwendet werden.
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Die photoleitende Schicht 16 befindet sich in einer stetigen, flächenhaften
Berührung mit der elektrophoretischen Suspension.
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Durch eine Batterie 18, die durch einen Umkehrschalter 20 mit den
durchsichtigen Elektroden 8 und 22 verbunden ist, wird ein elektrisches Feld an
die dielektrische Schicht 10, das dielektrische Fluid 14 und die photoleitende Schicht
16 angelegt. Ein zweites durchsichtiges Substrat 24 befindet sich an der Rückseite
der Anzeigevorrichtlmg Eine Lichtquelle 26 emittiert Licht, das durch den Photoleiter
16 absorbiert wird. Zwischen die Quelle 26 und die Anzeigevorrichtung ist eine Maske
28 eingefügt, wodurch ein Lichtmuster gebildet wird, das die photoleitende Schicht
16 beleuchtet. Selbstverständlich können auch andere Lichtquellen verwendet werden,
wie z. B. Kathodenstrahlröhren, Laser und dgl.
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Die folgenden speziellen Materialien erläutern die Bauart, die bei
einer Anzeigevorrichtung von Fig 1 verwendet werden kann. Die Lichtquelle 26 kann
eine Glühlampe sein, die im wesentlichen alle Wellenlängen emittiert, vorherrschend
jedoch solche mit einer grösseren Wellenlänge als 4000 R.
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(400 nm). Die photoleitende Schicht 16 kann Cadmiumsulfid sein, ein
Photoleiter, der typischerweise Wellenlängen absorbiert, die kürzer sind als 5400
R (540 nm). Die elektrophoretischen Teilchen 12 können Titandioxid sein, ein Material,
das Licht mit einer grösseren Wellenlänge als etwa 3800 2 (380 um) nicht merklich
absorbiert. Dies ist ein Beispiel einer optisch-adressierbaren elektrophoretischen
Anzeigevorrichtung, wie sie hier beschrieben wird, wobei die elektrophoretischen
Teilchen nicht lichtempfindlich für das Adressierlicht sein müssen.
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Die optisch adressierbare elektrophoretische Anzeigevorrichtung der
Fig. 1 arbeitet folgender Weise. Durch Schliessen des Schalters 20, wodurch eine
positive Spannung andie
Elektrode 22 gelegt wird, werden vorausgehende
Abbildungen gelöscht (es wird angenommen, dass die Teilchen eine negative Ladung
tragen). Gleichzeitig wird die gesamte photoleitende Schicht 16 gleichförmig durch
die Lichtquelle 26 beleuchtet.
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Dies erzeugt ein hohes Feld über das dielektrische Fluid 10, wodurch
alle negativ geladenen elektrophoretischen Teilchen 12 veranlasst werden, zum Photoleiter
16 zu wandern. Dies erzeugt zu Beginn einen gleichförmigen Hintergrund mit der Farbe
des dielektrischen Fluids.
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Die Lichtquelle 26 wird abgeschaltet und die Maske 28 in die richtige
Lage eingesetzt. Der Schalter 20 wird umgekehrt, wodurch eine negative Spannung
an die durchsichtige Elektrode 22 gelegt wird, und die Lichtquelle 26 wird wieder
eingeschaltet, wodurch die photoleitende Schicht 16 mit einem Abbildungsmuster des
Lichtes beleuchtet wird, für das der Photoleiter empfindlich ist. Die Impedanz der
ohotoleitenden Schicht 16 wird in den vom Licht getroffenen Bereichen ausreichend
niedrig, um es zuzulassen, dass der grösste Teil des Spannungsabfalles an dem dielektrischen
Fluid 14 auftritt, wodurch die elektrophoretischen Teilchen 12 veranlasst werden,
durch die Suspension zu der Elektrode 8 zu wandern. Der Schalter 20 wird nun geöffnet,
um die Spannung wegzunehmen.
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Das Ergebnis ist ein Anzeigemuster, das durch elektrophoretische Teilchen
gebildet wird, und dem Betrachter als ein unmittelbares Positiv der Maske erscheint.
Wenn die Teilchen weiss sind und das dielektrische Fluid 14 schwarz gefärbt ist,
besitzt das Anzeigemuster, das der Betrachter sieht, weisse Gebiete, die den durchsichtigen
Gebieten der Maske 28 entsprechen, und schwarze Gebiete, die den undurchsichtigen
Bereichen der Maske 28 entsprechen. Diese Art einer angezeigten Abbildung ist in
Fig. 2 gezeigt.
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Mit diesen Anzeigevorrichtungen kann in einfacher Weise ein
negatives
Abbild erhalten werden. Der Schalter 20 wird geschlossen, um eine positive Spannung
an der durchsichtigen Elektrode 22 zu erzeugen, und der Photoleiter 16 wird gleichförmig
beleuchtet, indem die Maske 28 entfernt wird und die Quelle 26 eingeschaltet wird.
Dies veranlasst die elektrophoretischen Teilchen 12 zur Elektrode 8 zu wandern und
den Betrachter gegenüber ein gleichförmiges Lichtfeld zu erzeugen. Die Photoleiterschicht
16 wird dann durch die Maske 28 hindurch mit der Abbildung versehen und der Schalter
20 wird umgekehrt, um eine negative Spannung an die durchsichtige Elektrode 22 zu
legen. Auf diese Weise werden die elektrophoretischen Teilchen 22 in den belichteten
Bereichen veranlasst, zur Photoleiterschicht 16 zu wandern, wodurch eine Anzeigeabbildung
erzeugt wird, die ein Negativ der Maske 28 ist. Eine solche Anzeigeabbildung ist
in Fig. 3 dargestellt.
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Die Eigenschaften der elektrophoretischen Suspension und der photoleitenden
Schicht können für ein optimales-Verhalten angepasst werden. Typischerweise liegt
die Ansprechzeit der photoleitenden Schicht in der Grössenordnung von etwa 1 Sekunde
bis einige 10 Millisekunden. Die Ansprechzeit einer elektrophoretischen Suspension
ist umgekehrt proportional zu der angelegten Spannung. Bei niedrigen Spannungen,
z. B. 75 Volt, kann die Ansprechzeit bis zu einigen Sekunden betragen.
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Höhere Spannung, z. B. 300 Volt, werden oft zum Erzeugen starker elektrischer
Felder verwendet, wobei typische Ansprechzeiten zwischen 10 und 100 Millisekunden
liegen. Die Gesamtschaltzeit für die Anzeigevorrichtung liegt also typischerweise
in Bereich von 20 Millisekunden bis zu einigen Sekunden. Zum Betreiben des Gerätes
ist es daher notwendig, das elektrische Feld für diese Zeitspanne anzulegen. Während
dieser Zeit müssen die nicht-belichteten Bereiche des Photoleiters ausserdem eine
Impedanz haben, die wesentlich grösser ist als die Impedanz der elektrophoretischen
Suspension. In den belichteten Bereichen soll der Photoleiter eine Impedanz besitzen,
die kleiner als die Impedanz der elektrophoretischen Suspension
oder
etwa gleich dieser ist.
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Die Beziehung, die erfüllt sein muss, damit die nicht-belichteten
Bereiche während der Belichtung in einem nicht erregten Zustand bleiben, kann mathematisch
in folgender Weise ausgedrückt werden, wobei die dielektrische Schicht nicht vorhanden
ist oder ihre Auswirkung vernachlässigt wird:
tS = Belichtungzeit Cp ~ Kapazität des Photoleiters c . Kapazität der elektrophoretischen
Suspension R pc = Widerstand des Photoleiters im Dunkeln Rep - Widerstand der elektrophoretischen
Suspension.
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Die Dicke des Photoleiters wird durch die Beziehung der Dunkel-Impedanz
zur Hell-Impedanz bestimmt. Die Dunkel-Impedanz des Photoleiters soll wesentlich
grösser sein als die Impedanz der elektrophoretischen Schicht. Die Hell-Impedanz
des Photoleiters soll vergleichbar der der elektrophoretischen Suspension oder kleiner
sein.
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Die Eigenschaften der elektrophoretischen Suspension ändern sich in
einem grossen Bereich in Abhangigkeit von der genauen Zusammenstellung der elektrophoretischen
Teilchen, des dielektrischen Fluids, der Farbstoffe, der Ladungssteuerungsmittel,
usw., die Anwendung finden. Der Fachmann kann dabei nach einigen Routineexperimenten
entsprechend den hier beschriebenen Grundgedanken eine geeignete Auswahl für jedes
dieser Bestandteile treffen.
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Da die elektrophoretischen Teilchen nicht lichtempfindlich
sein
müssen, ist ein weiter Bereich von teilchen geeignet.
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Ein wichtiges Merkmal ist dabei natürlich die Farbe. Geeignet gefärbte
Teilchen können unter anderem organische oder anorganische Farbstoffe enthalten.
Beispiele solcher Farbstoffe sind unter anderem Titandioxid, Zinkoxid, Magnesiumfluorid,
Ceres-Gelb, Chinolin-Gelb, Hansa-Gelb oder andere dem Fachmann bekannte Stoffe.
Farbstoff 9 mit einer durchschnittlichen Teilchengrösse von etwa 0,05 bis 10 Mikron
und vorzugsweise etwa 0,1 bis 1 Mikron können verwendet werden.
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Ein weiterer Parameter des Farbstoffes besteht darin, dass er ein
solches spezifisches Gewicht besitzt, dass er sich nicht in dem dielektrischen Fluid
absetzt. Das spezifische Gewicht der Farbstoffe kann geändert werden, indem z. B.
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die Farbstoffe mit synthetischen Polymeren beschichtet werden, wie
z. B.Polyäthylen, Polypropylen oder anderen Polyolefinen, natürlichen Polymeren,
wie z. B.Stärke, Cellulose, chemisch-modifizierter Cellulose usw., natürlichen oder
synthetischen Wachsen, wie z.B. Montan-Wachs oder Äthylen-bissteramide oder anderen
Stoffen. Die Beschichtungen sollen in dem verwendeten dielektri3chen Fluid an der
Teilchenoberfläche adsorbiert bleiben und so ausgewählt werden, dass sie nicht die
in dem dielektrischen Fluid gelöste Farbe adsorbieren.
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Diese oder andere Beschichtungen können auch verwendet werden, um
die Teilchen lichtunempfindlich und elektrisch und chemisch widerstandsfähig zu
machen. Auf diese Weise kann unerwünschter Austausch elektrischer Ladung vermieden
werden.
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Die notwendigen Eigenschaften des dielektrischen Fluids sind hoher
elektrischer Widerstand, chemische Stabilität, niedrige Viscosität und relativ hohes
spezifisches Gewicht. Zusätzlich soll das dielektrische Fluid innerhalb des Bereichs
der Betriebstemperatur nicht in irgendeinem merklichen Ausmass ein Lösungsmittel
für die verwendeten Farbstoffe und/oder
Beschichtungen sein. Widerstandswerte
von etwa 105 bis etwa 5 x 1012 sind geeignet, wobei Werte zwischen etwa 107 und
2 x 10 Ohm-cm bevorzugt. sind. Wenn der Widerstand zu niedrig ist, benötigt die
Anzeigevorrichtung zu viel Licht für den Betrieb, während, wenn der Widerstand zu
hoch ist, die kapazitive Spannungsverteilung den Betrieb der Anzeigevorrichtung
stören kann. Das Fluid kann entweder von Hause aus die gewünschte Farbe besitzen
oder kann zur Ergänzung der Farbe des Farbstoffes in einer gewünschten Farbe gefärbt
werden. Geeignete dielektrische Fluide sind unter anderem gesättigte aliphatische
Kohlenwasserstoffe, wie Hexan und Heptan, gesättigte Cycloaliphate, wie Cyclohexan,
Aromate, wie Benzol, Toluol und höher alkylierte Aromate, halogenierte Derivate
der oben genannten Stoffe, wie 1-Bromdecan, Dibrombutan, Dibrombenzol, Dichlortetrafluoräthan
und andere solche Flüssigkeiten.
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Bei Bedarf können Ladungssteuerungsmittel zu dem dielektrischen Fluid
zugegeben werden, die Ladungen an den Farbstoffen erzeugen oder helfen, gleichförmige
Ladungen daran aufrechtzuerhalten. Diese werden so gewählt, dass sie nicht die Farbe
der Anzeige stören und dass die Viskosität der elektrophoretischen Suspension so
weit wie möglich verringert wird.
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Typische Ladungssteuerungsmittel sind Zerstreuungsmittel, die an den
Farbstoff ein Proton abgeben oder von ihm aufnehmen, wodurch eine positive oder
negative Ladung an dem Farbstoff erzeugt wird. Solche Wirkstoffe bilden Micellen
um die Ergänzungsladung an ihnen zu verbergen. Einige spezielle Beispiele geeigneter
Ladungssteuerungsmittel sind u.a..
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Paratone 440, ein Mischpolymeres aus Maleinsäureanhydrid, Vinylacetat
und Fumaratester (Exxon), Acryloid 917, ein flischpolymeres aus Alkylmethacrylaten
mit kleinen Mengen von Vinylpyrrolidon (Rohm & Haas), Petrosul 550, ein Erdölsulfonat
(Pennsylvania Refining Co.), Aerosol OT, ein Natriumsalz des Dioctylesters von Sulfobernsteinsäure
(American Cyanamid), neutrales Calciumsulfonat und öllösliche Metallseifen,
wie
Aluminiumstearat oder -octoat und Zinknaphthenat.
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Es können Farbstoffe zugegeben werden, um die dielektrischen Fluide
in der Weise zu färben, dass eine Anzeige mit einem hohen Farbkontrast erhalten
wird. Es ist wichtig, einen Farbstoff auszuwählen, der nicht in merklichem Ausmass
an dem Pigment farbstoff oder der Beschichtung daran absorbiert oder adsorbiert
wird. Eine solche Absorption oder Adsorption neigt dazu, den erreichbaren Kontrast
zu verringern. Geeignete Farbstoffe sind unter anderem: Sudanschwarz BR (GAF), Ölrussflüssigkeit
(DuPont), Azoölruss, Ölruss BT (Allied Chemical) und Azoölschwarzblau B.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform enthält eine-Anzeigevorrichtung
mit einer elektrophoretischen Suspension, die formuliert wird aus: TiO2-Teilchen
(R-900, DuPont, 5% ~ 0,18 µ) 5 % Petrosul 550 2 % 1 -Eromdecan 92,9 % Ölruss BT
100,00 % Eine weitere besonders bevorzugte - elektrophoretische Suspension wird
formuliert aus: TiO2-Teilchen (R-900, DuPont, ~0,18 µ), beschichtet mit Kemamid
W-40 ( umko Products, Chemical Division of Kraftco Corp.), um ein spezifisches Gewicht
von wy 1,06 zu erreichen 5% Aluminiumoctoat 1 % 1-Bromdecan 93,9 % Ölruss BT 0,1
°h 100,00 %
Anzeigevorrichtungen mit diesen Formulierungen können
Kontraste (Verhältnis der gestreuten Lichtintensität zwischen Abbildungs- und Hintergrundbereichen)
von 25/1 oder grösser besitzen.
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Weitere Bestandteile können wahlweise zu den erwähnten eigentlichen
Suspensionsbestandteilen zugegeben werden. Es können z. B. optische Aufheller, wie
Fluoreszenz-Farbstoffe verwendet werden, sowie Widerstandssteuerungsmittel, die
typischerweise öllösliche Salze sind, wie Tetrabutylammoniumbromid und Hexadecyltflmethylammoniumbromid.
Weitere wahlweise Bestandteile können vom Fachmann in einfacher Weise ausgewählt
werden, um die für die jeweilige Verwendung erwünschten Eigenschaften zu erreichen.
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Eine besondere Anwendung der hier beschriebenen Anzeigevorrichtung
ist ein Lesegerät für Information, die ein Mikrofilm enthält. Da Mikrofilme positiv
oder negativ sein können, ist die Möglichkeit der Umschaltung von besonderem Vorteil.
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Die angezeigte Abbildung kann auf diese Weise immer als eine Schwarz-auf-Weiss-Abbildung
dargestellt werden, die unabhängig davon, ob der Mikrofilm positiv oder negativ
ist, in etwa den Abbildungen entspricht, die herkömmlicherweise auf einem Blatt
Papier wiedergegeben werden.
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Fig. 4 stellt ein solches Mikrofilm-Lesegerät dar. Eine optisch-adressierbare
elektrophoretische Anzeigevorrichtung 30 ist über einen umkehrbaren Schalter 34
mit der Batterie 32 verbunden dargestellt. Das Mikrobild, das gelesen werden soll,
wird in einen geeigneten Halter eingesetzt, wie z. B.
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ein Mikrofilm-Bildfenster 40, das durch Licht von der Quelle 36 nach
dessen Durchgang durch eine Sammellinse 38 gleichförmig beleuchtet wird. Eine Abbildungslinse
42 fokussiert das von dem Mikrofilm-Bildfenster 40 ausgesandte Lichtbild auf die
Anzeigevorrichtung 30. Die Linse 42, die eine komplizierte, zusammengesetzte Linse
sein kann, kann verschiebbar
ausgebildet sein, um eine Einstellmöglichkeit
zum Scharfeinstellen und für variable Vergrösserung zu bieten.
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Die hier beschriebenen elektrophoretischen Suspensionen sind auch
für Situationsanzeigevorrichtungen besonders geeignet.
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Da elektrophoretische Suspensionen von Natur aus reflektierend sind,
sind sie unter einer grossen Verschiedenheit von Umgebungslichtverhältnissen gut
sichtbar. Zusätzlich können die elektrophoretischen Suspensionen selektiv adressiert
und selektiv gelöscht werden und haben eine inhärente Speicherungsfähigkeit.
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Eine geeignete Situationsanzeigevorrichtung ist in Fig. 5 gezeigt.
Es wird dort eine Kathodenstrahlröhre 50 zum Adressieren einer elektrophoretischen
Suspension verwendet. Die Kathodenstrahlröhre 50 ist mittels einer Faseroptik-Stirnplatte
52 und einer durchsichtigen Elektrode 54, die aus Indiumoxid hergestellt sein kann,
mit der elektrophoretischen Suspension verbunden. Die spektrale Emissionscharakteristik
des in der Kathodenstrahlröhre 50 verwendeten Phosphors ist so gewählt, dass sie
der spektralen Empfindlichkeit des Photoleiters 56 entspricht. Wenn z. B. die Kathodenstrahlröhre
50 P-1-Phosphor enthält, dann enthält der Photoleiter 56 elektrophoretische Teilchen
60, die in einem geeigneten dielektrischen Medium 62 schweben. Eine transparente
Elektrode 64 ist auf einem Glassubstrat 66 angeordnet und dient als die zweite Elektrode,
die zum Anlegen eines Feldes an die Suspension 58 benötigt wird.
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Selbstverständlich können verschiedene andere Abänderungen der Details,
der Materialien, der Schritte und Anordnungen der Bauteile, die hier zur Erläuterung
der Erfindung beschrieben und gezeigt wurden, durch den Fachmann vorgenommen werden
und sollen vom Grundgedanken der vorliegenden Erfindung umfasst werden.