DE2439798A1

DE2439798A1 - Verfahren zum vortreiben eines tunnelschildes

Info

Publication number: DE2439798A1
Application number: DE2439798A
Authority: DE
Inventors: Uwe Dipl Ing Timm
Original assignee: Gruen und Bilfinger AG Austria
Current assignee: Gruen und Bilfinger AG Austria
Priority date: 1974-08-20
Filing date: 1974-08-20
Publication date: 1976-03-04

Description

Verfahren zum Vortreiben eines Tunnelschildes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vortreiben eines Tunnel schildes.
Bei bekannten Verfahren zum Vortreiben eines Dunnelschildes unter Abstützung auf den Tübbingausbau setzt sich die Vorschubkraft der Vortriebspressen des Schildes jeweils auf die vordersten Tübbings des Ausbaues ab, wodurch die Tübbings in Tunnellängsrichtung sehr hoch belastet werden.
Es ist ein Nachteil dieses Verfahrens, daß zur Aufnahme der nur während des Bauzustandes auftretenden hohen Belastung der Tübbings in Tunnellängsrichtung diese zusätzlich mit dicken Rippen versehen und kräftiger ausgebildet sein müssen, als es für die Beanspruchungen während des anschließenden Betriebszustand des Tunnels erforderlich ist.
Ferner ist ein Verfahren zum Vortreiben eines Tunnel schildes bekaImt, bei dem sich die Schildvortriebspressen gegen abschnittsweise nacheinander einzubauende Korngerüste aus Grobzuschlägen abstützen. Der Einbau des groben Zuschlagmaterials erfolgt in dem Ringraum zwischen einer Schalung und dem Gebirge. Das Korngerüst wird in Abschnitten mit Mörtel verpreßt, wobei der Vortrieb am Tage des Verpressens und an dem daraffolgenden Tag ruht, um den so entstandenen Beton abbinden zu lassen. Nach Abnahme der Schalung verbleibt eine den Ausbau bildende Betonröhre als tragende Tunnelauskleidung (Ps 1 008 767).
Bei einem anderen Verfahren stützen sich die Vortriebspressen auf eine standfeste Innenschalung ab, wobei in den Ringraum zwischen dem Gebirge und der Innenschalung ein Korngerüst eingebracht wird, das jeweils nach mehreren Vortrieben mit Mörtel verpreßt wird. Auch hier wird der endgültige Ausbau von der nach Abnahme der Innenschalung verbleibenden Betonröhre gebildet (AS 1 252 227).
Wieder ein anderes Verfahren zum Vortreiben eines Tunnelschildes unter Abstützung auf einen Ortbetonausbau sieht vor, daß sich die Vortriebspressen auf dem zwischen Gebirge und Innenschalung eingebrachten Beton abstützen. Wiederum wird hier die tragende Tunnelauskleidung von einer Betonröhre gebildet (os 2 240 09).
Die nach den drei letztgenannten Verfahren aufgefahrenen Betonröhren haben gegenüber einem Ausbau mit Tübbings nur eine sehr geringe Längsverformbarkeit und sind deshalb besonders in Bergsenkungsgebieten Uberbeanspruchungen ausgesetzt, die zu Schäden an der Auskleidung führen können. In Bergsenkungsgebieten ist daher ein Ausbau mit möglichst leichten Tübbings zweckmäßiger.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tunnelschild vorzutreiben und dabei gleichzeitig Tübbings zum Ausbau der Tunnel strecke zu verlegen, ohne hierbei die Tübbings selbst mit der Kraft der Vortriebspressen zu belasten.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Tunnelschild unter Abstützung auf ein Eorngerüst, das in dem Ringraum zwischen dem Gebirge und dem endgültigen Tübbingausbau eingebracht ist, vorgetrieben wird, während gleichzeitig im Schutze des Schildschwanzes der somit von der Vorschubkraft nicht beanspruchte Tübbingausbau mitgezogen wird.
Der Vortriebsschild zur Durchführung des Verfahrens ist so gestaltet, daß die Vorschubpressen außerhalb eines- Schildschwanzes angeordnet sind, in dessen Schutz die Tübbings eingebaut werden. Das Korngerüst kann zum mittragenden Tunnelausbauelement ausgebildet werden und aus Grobzuschlag, Beton, Mörtel oder Kunststoff bestehen. Der Füllstoff zur Bildung des Korngerüstes wird durch die Vortriebspressen hindurch oder durch Öffnungen im Schildschwanz eingebracht. Der offene Ringraum zur Aufnahme des Korngerüstes ist im Bereich des Schildschwanzes gegen einbrechendes Gebirge geschützt.
Mit der Erfindung erzielt man den Vorteil, daß die vom Vortrieb nicht belasteten Tübbings aus Guß, Stahlguß oder Beton nicht in Längsrichtung verrippt sein müssen und damit leicht, gut verformbar und unempfindlicher gegen Zerrungen und Dehnungen in Tunnellängsrichtung sind, was besonders bei Tunnels in Bergsenkungsgebieten wichtig ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das Kiesgerüst im Ringraum zwischen den Tübbings und dem Gebirge ständig satt verpreßt ist und daher die sonst übliche sofortige Spaltverfüllung mit Verpreßmörtel entfällt.
Ein Beispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch einen nach der Erfindung vorzutreibenden Schild mit dem daran anschließenden Ausbau. Der Schild 1 stützt sich mit den Vortriebspressen auf das zwischen den Tübbings 3 und dem Gebirge 4 durch die Öffnung 5 eingebrachte Korngerüst 6 ab. Die Tübbings werden im Schutze des innerhalb der Vorschubpressen 2 liegenden Schildschwanzes 7 eingebaut und bilden sowohl die Innenschalung zur Stützung des Korngerüst.es 6 als auch den tragenden Tunnelausbau selbst. Ein Blech 8 schützt den Ringraum im Bereich der Öffnung 5 zum Einbringen des Korngerüstes vor einbrechendem Gebirge 4

Claims

Patentansprüche Verfahren zum Vortreiben eines Tunnel schildes, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß der Tunnel schild unter Abstützung auf ein Korngerüst, das in dem Ringraum zwischen dem Gebirge und dem endgültigen Tübbingausbau eingebracht ist, vorgetrieben wird, während gleichzeitig im Schutze des Schildschwanzes der somit von der Vorschubkraft nicht beanspruchte Gübbingausbau mitgezogen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Vortriebspressen (2) außerhalb eines Schildschwanzes (8) angeordnet sind, in dessen Schutz die Tübbings (7) eingebaut werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Eorngerüst zum mittragenden Tunnelausbauelement ausgebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das zum Vortrieb erforderliche Korngerüst aus Grobzuschlag, Beton oder Mörtel besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das zum Vortrieb erforderliche Korngerüst aus einem beliebigen Kunststoff besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff zur Bildung des Eorngerüstes durch die Vortriebspressen hindurch eingebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 und 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Korngerüstes der Füllstoff durch Öffnungen im Schildschwanz eingebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der offene Ringraum zur Aufnahme des Korngerüstes im Bereich des Schildschwanzes mit einem Blech gegen einbrechendes Gebirge geschützt ist.

L e e r s e i t e