DE2436498A1 - Oxidations- und adsorptions-verfahren zur entfernung von stoerenden stoffen in fluessigkeiten - Google Patents
Oxidations- und adsorptions-verfahren zur entfernung von stoerenden stoffen in fluessigkeitenInfo
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Description
Karl Heinz Hartkorn, 6085 Nauheim, Heinrich-Zille-Straße
Oxidations- und Adsorptionsverfahren zur Entfernung von störenden Stoffen in Flüssigkeiten.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Oxidation von störenden Stoffen in Flüssigkeiten bekannt.
Ebenso zahlreich sind Adsorptions-Verfahren bekannt, die jedoch insofern Schwierigkeiten in ihrer Anwendung bereiten,
als deren Wirksamkeit abhängig ist von der Kenntnis der zu adsorptierenden Stoffe.
In der Regel können Stoffe nur adsorptiert werden, wenn das Adsorptionsmaterial eine entgegengesetzte Ladung aufweist.
Daher sind die bekannten Adsorptionsverfahren wirksam nur einsetzbar, wenn es sich nur um wenige bekannte Inhaltsstoffe in Flüssigkeiten handelt, die entfernt werden sollen.
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Liegen Flüssigkeits-Inhaltsstoffe neutral vor, dann bleiben
die Adsorber wirkungslos.
In vielen Fällen sind in Flüssigkeiten jedoch Konglomerate von störenden Stoffen vorhanden, die es erforderlich machen,
eine Vielzahl von Adsorptionsmaterialien nacheinandergeschaltet zum Einsatz zu bringen. Nachteilig wirken sich solche
nacheinandergeschaltete Adsorptionsstufen aus, wenn sie regeneriert
werden sollen. Es fallen bei chemischer Regeneration vielfältige Eluate an, die nur schwer beherrschbar sind; die
thermische Regeneration ist ebenso umständlich wie aufwendig. Neutrale Flüssigkeits-Inhaltsstoffe können überhaupt nicht adsorptiert
werden, es sei denn, sie erfahren vorher eine Umwandlung .
Die nachstehend beschriebene Erfindung vermeidet die geschilderten
Nachteile und läßt es außerdem zu, einen Teil der bei den Prozessen anfallenden Eluate und gasförmigen Produkte im
Recycling wieder zu verwenden.
Vorzugsweise werden mit störenden Inhaltsstoffen beladene
Flüssigkeiten, wie Fig. 1 ausweist, zuerst einem elektrochemischen Prozeß nach dem als bekannt vorausgesetzten Elektro-M-Verfahren
unterzogen, wobei Inhaltsstoffe von der Makrobis zur kolloidalen Suspensionsgröße weitgehend entfernt werden.
Es verbleiben in der Flüssigkeit noch Reste kolloidaler Suspensionen und gelöste Stoffe. Daher wird nach Fig. 1, Pos.2,
während des elektrochemischen Prozesses NaOcI zugeführt, das unter den elektrolytischen Einflüssen zerlegt wird. OCl wird
als Radikal an den Anoden frei und wirkt stark oxidativ auf die gelöste organische Substanz.
Die in Fig. 1, Pos. 3» ablaufenden Prozesse können kontinuierlich oder diskontinuierlich verlaufen. Das Flüssigkeits-Schlammgemisch
gelangt nach dem nur kurze Zeit andauernden Prozeß in einen Behälter, wo das Gemisch hohen mechanischen Beschleunigungen
unterzogen wird, Fig. 1, Pos. 4.
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Danach wird die Flüssigkeit entweder einer Sedimentationsoder einer Flotationsanlage mit ausreichender Verweilzeit
zugeführt, Fig. 1, Pos. 5. Bevorzugt wird mit einem Überschuß
an OCl gefahren, damit während des Sedimentationsoder Flotationsprozesses noch oxidative Reaktionen erzwungen
werden.
Danach gelangt die von Schlämmen befreite Flüssigkeit über
eine Pumpe, Fig. 1, Pos. 6 - ggfls. unter weiterer Zugabe von
NaOCl in eine Adsorptions-Kolonne, Fig. 1, Pos, 7-11» die so aufgebaut ist, daß vorzugsweise anorganische Materialien, wie
beispielsweise poröse, gepreßte Glaukonithe, poröser, gepreßter
und gebrannter Ton, Silikate, Monrollithe, vorzugsweise in kugeliger Form, so eingebracht sind, daß bei vorgegebenem
Raumvoluinen eine große Oberfläche in den ersten Kolonnen entsteht und die Flüssigkeit perkuliert.
Dabei erfolgen durch die Anwesenheit des freiwerdenden OCl weitere oxidative Beeinflussungen der störenden Inhaltsstoffe
und beispielsweise wird dabei die Verbindung von Zucker gebrochen und in Zerfallsprodukte zerlegt.
In der Kolonne Fig. 1, Pos. 9, wird vorzugsweise gebrochenes
Material mit Durchmessern von 0,8 bis 1,5 mm verwendet, so daß die Adsorptions-Oberfläche bis zu 300 m je Gramm der
Füllung erreicht. Das Adsorptionsmaterial kann sauer oder alkalische aktiviert sein, so daß durch die Veränderung der
Wasserstoffiönenkonzentration eine weitere Verbesserung der
Adsorptionsfähigkeit erlangt wird.
In der Kolonne Fig. 1, Pos. 10 und 11, kann noch feineres
Material eingesetzt werden, ggfls. kann in der letzten Stufe auch eine entsprechende Aktivkohle zum Einsatz gelangen.
Stufenweise erfolgt demnach eine Entfernung der störenden Inhaltsstoffe bei gleichzeitiger Oxidation in den ersten
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Kolonnen mittels OCl. Es wird damit gleichzeitig vermieden, daß sich biologischer Rasen aufbaut und somit die Kolonne
zum Verschluß gelangt.
Fig. 1, Pos. 12, zeigt den Ablauf der von störenden Stoffen befreiten Flüssigkeit.
Pos. 13, Fig. 1, zeigt die Rückspülmöglichkeiten der Adsorptionskolonnen
mit Frischwasser oder Säuren und Laugen, wobei eine getrennte Rückspülung der einzelnen Stufen ermöglicht
wird.
Die Eluate werden entweder zusammen oder getrennt dem Vorreinigungsprozeß
wieder zugeführt und über die elektrochemischen Reaktionen ausgeflockt.
Während die Kolonnen 1 und 8, Fig. 1, vorzugsweise durch Rückspülung regeneriert werden, können die Kolonnen 9, 10,
11, Fig. 1, durch Wasser oder Luft von ihren Adsoprtionsmaterialien entleert und einer thermischen Regenerationsanlage,
Fig. 1, Pos. 14, zugeführt werden, in der unter Abwesenheit von Sauerstoff das Material bei Temperaturen oberhalb 240°C
geglüht wird.
Nach diesem Prozeß, bei dem adsorptierte Stoffe verkohlen und damit die Adsorptionsleistung des regenerierten Materials erhöhen,
kann das Regenerat wiede den Adsorptionskolonnen zugeführt werden.
In Fig. 2 sind unter den Pos. 1-5 schematisch die einzelnen Kolonnen dargestellt.
Pos. 6 zeigt den Vorratsbehälter mit NaOCl, während Pos. 7
einen Behälter mit O^ darstellt. Unter Anwesenheit von 0-,
erfolgt eine weitgehende Oxidation der restlichen organischen Flüssigkeitsinhaltsstoffe, so daß als Produkt CO2 entweicht.
Über einen Gasspeicher, Pos. 8, Fig. 2, wird CO2 gespeichert
und steht zur weiteren Verwendung zur Verfügung.
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In Pig. 3 sind mit den Pos. 6 der NaOCl-Behälter, Pos. 7
der O^-Behälter, jedoch mit Einspeisemöglichkeit sowohl von
unten als auch von oben dargestellt, während die Pos. 8 den CC^-Behälter mit der Einspeiseleitung in die Rückspülleitung
zur Regeneration zeigt. Wird in den letzten Stufen mit saueren Adsorptionsmaterialien gearbeitet und erschöpfen sich
diese, dann wird über ein pH-Meter gesteuert COp so lange
in diese letzten Kolonnen gepreßt, bis der gewünschte Säuregrad des Adsorptionsmaterials wieder hergestellt ist. Die
Adsorptionsfähigkeit der letzten Stufe wird damit unter Verwendung des CO2 im.Recycling ermöglicht.
Der Vorteil dieses kombinierten Oxidations- und Adsorptions-Verfahrens
läßt sich aus der Wirkung von Aerobiern beispielhaft verständlich machen, wobei der elektrochemische- und
der elektromagnetische Einfluß der Vorreinigung von besonderer Bedeutung ist.
In klassischen Verfahren entzieht man Flüssigkeiten beispielsweise
durch Sedimentation oäer Flotation 25 % der organischen
Belastungen. Weitere 70% werden durch biochemische Oxidation
und Adsorption an die Bakterienmasse entfernt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei dem elektrochemischen
Prozeß nach dem Elektro-M-Verfahren der Flüssigkeit bis zu 80% der organischen Substanz entzogen und die Flüssigkeit
gleichzeitig in den Zustand eines Elektrolyten mit hoher Ladung versetzt. Gibt man während des elektrochemischen Prozesses
NaOCl der Flüssigkeit zu, dann werden die gelösten organischen Inhaltsstoffe der Flüssigkeit weitgehend durch
das an den Anoden als Radikal freiwerdende OCl oxidiert.
Bei der nachfolgenden Sedimentation kann der Entstoffungsprozeß dadurch beschleunigt werden, indem man dem Sedimentationsgefäß einen starken Elektromagneten zuordnet, der die mit
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Metall-Ionen angereicherten Schlämme zu einer raschen Sedimentation
zwingt.
Wird dem elektrochemischen Prozeß NaOCl im Überschuß zugegeben, dann oxidiert in der ersten Stufe der Oxidations« und
Adsorptions-TIolonne die gelöste organische Substanz weiter,
die Oxidationsrückstände lagern sich bereits teilweise an den grobkörnigen Adsorptionsmassen an.
Unter Hinzugabe von 0,, dessen Mengen erheblich geringer
sind als bei der direkten Ozonisierung von Flüssigkeiten, da nur noch Restmengen an gelösten organischen Substanzen vorhanden
sind, erfolgt die restliche Oxidation und es entsteht dabei als Produkt CO2 und der Oxidationsrückstand, der sich
genau wie bei biochemischen Prozessen nunmehr adsorptiv an die Adsorptionsmasse anlagert.
Der Adsorptionsprozeß kann erheblich verstärkt werden, wenn man der Adsorp~ions-Kolonne und den Adsorptionsmassen einen
starken Elektromagneten zuordnet.
Sind die Adsorptionsmaterialien beladen, erfolgt die Regeneration durch Rückspülung. Die nachfolgende Aktivierung kann
durch Hindurchleiten von bei den vorbeschriebenen Prozessen gewonnenem COp bei der saueren Aktivierung und oder die Zugabe
technischen COp,s erfolgen. Ist eine basische Aktivierung erforderlich, wird diese durch Zugabe von Natronlauge erfolgen.
Sind die Adsorptionsmaterialien völlig erschöpft, dann werden sie thermisch unter Abschluß von Sauerstoff bei Temperaturen
von mehr als 2500C regeneriert. Die dabei verkohlenden organischen,
an den Adsorbern angelagerten Stoffe erhöhen nach der Aktivierung die -Adsorptionswirkung der Adsorber. Die bei
der thermischen Regenerierung anfallenden Abriebe in Pulverform,
werden ebenfalls aktiviert und dem vorgeschalteten
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elektrochemischen Prozeß nach entsprechender Aktivierung beigegeben, so daß dadurch bereits während der Sedimentation
eine entsprechend gesteigerte Adsorptionswirkung erreicht
Der Patentanmeldung sind drei Zeichnungen mit den Bezeichnungen Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 beigefügt.
Patentansprüche:
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Claims (11)
1. Oxidations- und Adsorptions-Verfahren zur Entfernung von
störenden Stoffen aus Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeiten zuerst einem elektrochemischen Prozeß zum Zwecke der Koagulation und Teiloxidation
unter Hinzugabe von NaOCl zugeführt werden, wobei anschließend durch Sedimentation und Flotation die Schlämme
aus der Flüssigkeit entfernt werden, in der Flüssigkeit ein Überschuß an OCl verbleibt und diese derart angereicherte
Flüssigkeit Adsorptions-Kolonnen zugeführt wird, in denen anorganische Adsorptionsmassen mit großer Oberfläche befindlich
sind, wodurch eine weitere Oxidation durch das überschüssige OCl, eine Teil-Adsorption sowie durch die nachfolgende Hinzuführung
von O^ die völlige Oxidation erreicht wird, die organischen
Stoffe zu COg und Oxidationsprodukte überführt und letztere mittels Adsorption in den naohgeschalteten Adsorbern
verschiedener Korngrößen und Oberflächen aus anorganischem Material adsorptiert werden, wonach das COp über Ausdehnungsgefäße
aus der Flüssigkeit entweicht und gespeichert wird und die gereinigte Flüssigkeit die Oxidations- und Adsorptions-Kolonne
verläßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
diejenigen Kolonnen, in denen Oxidation und Adsorption gemeinsam verlaufen, grobkörnige Adsorptionsmaterialien anorganischer
Herkunft enthalten und durch Rückspülung regeneriert werden, das Eluat dem vorgeschalteten elektrochemischen Prozeß wieder zugeführt
wird und die nachfolgenden Adsorptions-Kolonnen durch Rückspülung mit HpO regeneriert und durch Hindurchleiten von
COp und oder Lauge aktiviert werden, bis eine derartige Regeneration nicht mehr wegen zu hoher Beladung der Adsorptionsmassen möglich ist.
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3· Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erschöpften Adsorptionsmaterialien durch thermische Behandlung unter Sauerstoffabschluß mit Temperaturen oberhalb
2500C regeneriert werden und dabei organische Substanzen
verkohlt werden, danach mit Lauge oder Säure die Massen aktiviert werden und der Wirkungsgrad der Adsorptionsmassen durch
den Anteil der verkohlten Substanzen erhöht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3 , dadurch gekennzeichnet, daß den anorganischen Adsorbern eine Endstufe aus aktivierter
Kohle nachgeschaltet wird,
5. Verfahren nach Anspruch 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der thermischen Regeneration anfallenden pulverförmigen
Abriebe entsprechend aktiviert und dem vorgeschalteten elektrochemischen Prozeß beigemengt werden, so daß bereits
in der Vorstufe eine erhöhte Adsorption erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1-5» dadurch gekennzeichnet, daß durch Anlegen eines elektromagnetischen Feldes in den
Adsorptions-Kolcnnen die Adsorptionsx^irkung erhöht wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß das thermisch regenerierte Adsorptionsmaterial
vor dessen Wiederverwendung über einen Elektromagneten geleitet wird und die an diesem haftenbleibenden Metalle dem
elektrochemischen Prozeß wieder zugeführt werden.
8. Oxidations- und Adsorptions-Verfahren zur Entfernung von störenden Stoffen aus Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Einleiten der Flüssigkeiten in die Adsorptions-Kolonnen die Vorreinigung durch Verwendung chemischer Fällungsverfahren
erfolgt.
9. Oxidations- und Adsorptions-Verfahren zur Entfernung
von störenden Stoffen aus Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet,
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daß vor Einleiten der Flüssigkeiten in die Adsorptions-Kolonnen die Vorreinigung durch bekannte biochemische
Prozesse erfolgt und NaOCl sowie O^ erst bei Hindurchleiten
der Flüssigkeiten durch die Adsorptions-Kolonnen den Flüssigkeiten zugegecen werden.
10. Oxidations- und Adsorptions-Verfahren zur Entfernung von störenden Stoffen aus Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß anstelle der Zugabe von NaOCl und 0-* mittels
einer Schwefelsäure-Elektrolyse HpOp erzeugt wird und dieses
den Flüssigkeiten vor Hindurchleiten durch die Adsorptions-Kolonnen hinzugegeben wird.
11. Oxidations- und Adsorptions-Verfahren zur Entfernung von störenden Stoffen aus Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet,
daß zur schnelleren Sedimentation der Schlämme aus der Vorreinigungsstufe in das Sedimentationsgefäß ein
Elektromagnet eingebaut wird, durch dessen Wirkung eine schnellere Sedimentation erfolgt.
BAD ORIGINAL
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