DE2435559B2 - Tübbing für den Tunnel- und Schachtausbau - Google Patents
Tübbing für den Tunnel- und SchachtausbauInfo
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- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21D—SHAFTS; TUNNELS; GALLERIES; LARGE UNDERGROUND CHAMBERS
- E21D11/00—Lining tunnels, galleries or other underground cavities, e.g. large underground chambers; Linings therefor; Making such linings in situ, e.g. by assembling
- E21D11/14—Lining predominantly with metal
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tübbing tür den Tunnel-
und Schachtausbau mit in Umfangsrichtung gebogenen und in Tunnellängsriehtung gewölbten Segmenten,
ilii· über eine Flanschverbindung mit ilen
benachbarten Tübbingen verbunden sind.
Ein derartiger Tübbing ist bekannt (FR-PS I 292256). Er wird aus Gußeisen hergestellt, um eine
möglichst große Biegesteifigkeit zu erhalten. Diese Steifigkeit wird durch allseitige Verbindungsflansche
sowie zusätzliche innere Versteifungsrippen verbessert. Ein derartiger Tübbing ist im Regelfall nach dem
Widerstandsprinzip konstruiert und nur in Umfangsrichtung gewölbt. Einen derartigen Tübbing verwendet
man wegen seiner guten mechanischen unü chemischen Widerstandsfähigkeit gegen Erd- und Wasserdruck
hauptsächlich im Schachtausbau. Er ist aber für andere Anwendungsfälle, z. B. für einen Verkehrstunnel in Bergsenkungsgebieten, unbrauchbar. Verkehrstunnel
liegen verhältnismäßig dicht unter der Erdoberfläche und müssen die Verkehrslast sowie das
Gewicht der Bebauung weitgehend aufnehmen und auch wasser-bzw. gasdicht sein. Die in Bergsenkungsgebieten
auftretenden Zerrungen und Pressungen einschließlich der infolge Abbauwirkungen auftretenden
stetigen und unstetigen Längenänderungen können im Einzelfall so groß sein, daß der bekannte Tübbing
den Beanspruchungen nicht mehr standhält.
Auch andere bekannte Tübbinge sind nach dem Widerstandsprinzip konstruiert (DT-PS 247223.
DT-AS 1 171 379, DT-AS 1 943 367), d. h. so ausgelegt,
daß sie bei verhältnismäßig großer Starrheit den zu erwartenden Beanspruchungen standhalten können.
Die Erfindung hat sich züi Aufgabe gestellt, zur
Vermeidung dieser Nachteile den Tübbing in Axial- und Radialrichtung nachgiebig und elastisch zu gestallen,
ohne seine Tragfähigkeit-zu vermindern, so daß er sich den besonderen Beanspruchungen in Bergsenkungsgebieten
anpassen kann.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Flansche an wenigstens einer Stelle als gewollte Schwachstelle
des Tübbingausbaus eine Ausnehmung arfweisenzur
Ausbildungeines Fließgdenks beim Auftreten
einer bestimmten Belastungshöh'* des eingebauten
Tübbingausbaus durch das ihn umgebende Gebirge.
Dadurch ergeben sich folgende Vorteile: Das in Tunnellängsrichtung konvex gewölbte Profil der Tübbinge
erlaubt eine Längenänderung in beiden Richtungen nach dem orthotropen Ausweich-Widcrstands-Prinzip.
Dehnungen und Verkürzungen folgt die Tiibbingauskleidung durch die Wellenform unter
Vermeidung von Zwängungskräften. Durch die Auflösung der Verbindungsflansche der Segmente in
Form von einzelnen Verbindungslappen, die durch Ausnehmungen voneinander getrennt sind, wird die
Längenänderung in Tunnellängsrichtung nur geringfügig eingeschränkt.
Die Ausnehmungen werden zweckmäßig im Scheitelpunkt der Wölbung oder auf halber Bogenlänge eines
Flansches bzw. Segmentes angeordnet, wobei jedoch die Segmente eines Tübbings in Umfangsrichtung
stärker gekrümmt sein können als der mittleren Krümmung des Tübbings entspricht, um das elastische
und plastische Verforrnungsverhalten des Tübbings bei Querkräften zu erhöhen.
Zur zeitweisen firhohung des Widerstandsmomentes des Tübbings können die Ausnehmungen der
Flansche mit Laschen überspannt sein. Die Befestigung der Laschen kann mit hochfesten Schrauben erfolgen,
die in ovalen Schlitzlöchern der Flansche gehaltensind. Durch Überspannung der Ausnehmungen
mit Laschen können die Segmente b/.w. Tübbinge
währenddes Einbaus nicht infolge ihres Eigengewichtes
in diesen Bereichen bis zur erfolgten Einbettung einknicken oder sich maßlich so verändern, daß der
Einbau erschwert wird, Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Laschen mit Scherbolzen zu befestigen,
die bei einer bestimmten Überbeanspruchung abscheren, so daß dann die Fließgelenke im Bereich der Ausnehmungen
wirksam werden.
Auf jeden Fall kann bei Verwendung von Stahl das elastische und plastische Verformungsverhalten der
Tübbinge noch dadurch erhöht werden, daß an den Segmenten die Flansche zu Flanschlappen aufgelöst
sind und der Verbindungsstoß für eine Schweißverbindung eingerichtet ist.
Anstelle einer Segmentform mit rechteckiger Grundfläche kann auch eine Segmentform mit dreiekkiger
Grundfläche zur Ausführung kommen, wobei die eine Wandung des Segmentes als sphärisch gekrümmte
Wölbung ausgebildet ist.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Tübbingsegment mit Radial und Verbindungsflanschen
und einer in Umfangsrichtung des Tübbings konvex gewölbten Wand in perspeKtivischer
Seitenansicht,
Fig. 2 eine Lasche zur Überspannung der Ausnehmung im Verbindungsflansch in perspektivischer Seitenansicht,
Fig. 3 eine Lasche zur Überspannung der Ausnehmung im Radialflansch in perspektivischer Seitenansicht,
Fig. 4 zwei Tübbingsegmente mit in Tünnellängs-
und Umfangsrichtung konvex gewölbten Wandungen in perspektivischer Seitenansicht.
Fig. 5 ein Tübbingsegment mit dreieckiger Grundfläche
und einer nach außen sphärisch gekrümmten Wand in perspektivischer Seitenansicht.
Die Bezugszeichen haben folgende Bedeutung:
1 bezeichnet ein Tüb'uingscgment. welches mit
gleichen Segmenten mit Hilfe der Yerbindungsf!ansehe
4 zu einem ringförmigen Tübbing und mittels der radialen Flansche 3 zu einer 'Tunnelauskleidung
zusammengeschraubt wird.
2 bezeichnet die in Tunnellängsrichtung konvex gewölbte Wand des Segmentes 1.
3 bezeichnet den Radialflansch des Segmentes 1 in Umfangsrichtung des Tübbings zur Verbindung
mit dem benachbarten Tübbing.
4 bezeichnet den Verbindungsflansch des Segmentes 1 zum anschließenden Segment eines
Tübbings zwecks Ausbildung eines ringförmigen Tübbings,
bezeichnet die Ausnehmung des Radialflansches 3, wobei diese Ausnehmung an dieser
Stelle ein Fließgelenk in Tunnelquerrichtung ermöglicht,
bezeichnet die Ausnehmung des Verbindungsflanswhes
4, wobei diese Ausnehmung an dieser Stelle ein Fließgelenk in Tunnellängsrichtung ermöglicht,
bezeichnet die Bohrungen des Radial- und Verbindungsflansches sowie der Laschen nach den
Fig. 2 und 3,
bezeichnet die in Tunnellängs- und Umfangsrichtung konvex gewölbte Wand, die eine Erhöhung
der Normalkräfte insbesondere bei Überbeanspruchung infolge Bergbaueinwirkung durch Längenänderung in Form von elastischer
und plastischer Verformung abbaut,
bezeichnet eine Hälfte des zu Flanschlappen aufgelösten Verbindungsflansches 4, wobei durch
die Ausnehmungen der Flanschlappen die Längenänderung der konvex gewölbten Wandung
des Segmentes 1 in Tunnell^igsrichtung nur geringfügig
eingeschränkt wird.
bezeichnet eine Hälfte des als Sehweißverbindung
ausgeführten Verbindungsstoßes, wobei die Längenänderung der konvex gewölbten 'v.'andung des Segmentes 1 voll erhalten bleibt.
bezeichnet die ovalen Schlitzbohrungen im Radialflansch 3, die eine Längenänderung der in
Umfangsrichtung konvex gewölbten Wand 8 ab einer bestimmten Uberbeanspruchung durch
Querkräfte nach Überschreiten der Vorspannung der hochfesten Schrauben ermöglichen.
Die Segmente der Tübbinge können u. a. aus Stahlguß oder verformten Stahl bestehen. Stahl besitzt gegenüber
dem bisher gebräuchlichen Gußeisen incl. duktilem Gußeisen aufgrund seiner höheren Bruchdehnung
ein besseres Verformungsverhalten insbesondere im plastischen Bereich. Desgleichen weist
Stahl infolge seiner gegenüber Gußeisen bedeutend höheren Kerbschlagzähigkeit eine hohe Sprödbruchsieherhcit
auf.
Ferner besteht die Möglichkeit, einen solchen Tübbing durch Schweißen auszubessern, im Falle einer
plastischen Verformung /u richten oder durch Ausbrennen des verformten Teilstückes und durch Einpassen
und Einschweißen eines neuen Teilstückes funktionsfähig zu halten.
Ebenso können Schweißverbindungen mit anderen Stahlbauteilen, z. B. Notausstiegen. Luftschächten
etc.. ausgeführt werden. Die Fugen der Flansche des "Tübbings können nach dem Einbau wasserdicht verschweißt
werden.
Hierzu I Blatt /.eichnunce
Claims (9)
1. Tübbing für den Tunnel- und Schachtausbau mit in Umfangsrichtung gebogenen und in Tunnellängsrichtung
gewölbten Segmenten, die über eine Flanschverbindung mit den benachbarten
Tübbingen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Flansche (3 und 4) an wenigstens
einer Stelle als gewollte Schwachstelle des Tübbingausbaus eine Ausnehmung (5) bzw. (6)
aufweisen zur Bildung eines Fließgelenkes beim Auftreten einer bestimmten Belastungshöhe des
eingebauten Tübbingausbaus durch das ihn umgebende Gebirge.
2. Tübbing nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (6) der Verbindungsflansche
(4) im Scheitelpunkt der Wölbung in Tunnellängsrichtung angeordnet sind.
3. Tübbing nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (1) an ihren
Stirnseiten zu den benachbarten Tubbingen ra
diale Flansche (3) aufweisen und in Umfangsrichtung stärker gekrümmt sind als es der mittleren
Krümmung des Tübbings entspricht.
4. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmente (1) an
ihren Stirnseiten zu den benachbarten Tübbingen radiale Flansche (3) aufweisen, die wenigstens
eine Ausnehmung (5) besitzen.
5. Tübbing nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, da° die Ausnehmung (5) auf halber Bogenlänge
des radialen Flansches (3) eines Segmentes (1) angeordnet ist.
6. Tübbing nach den Ansprüchen 1 bis 5. dadurch gekennzeichnet, daß zui zeitweisen Erhöhung
des Widerstandsmomentes des Tübbings die Ausnehmungen (5. 6) der Flanschen (3. 4) mit
Laschen überspannt sind.
7. Tübbing nach Anspruch ft. dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen an den die Ausnehmungen (5) der Flanschen (3) begrenzenden Enden
mit Scherbolzen befestigt sind.
S. Tübbing nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet,
daß die Laschen an den die Ausnehmungen (5) der Flanschen (3) begrenzten Enden mit
hochfesten Schrauben durch ovale Schlitzlöcher (11) mit den Flanschen (3) befestigt sind.
9. Iübbing nach einem odei mehreren der Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Segment eines Tübbings eine dreieckige Grundfläche
mit einer sphärisch gekrümmten Wand aufweist.
l(). Tübbing nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flansche (3, 4) zu Flanschlappen (9) aufgelöst tind und der Verbindungsstoß für eine Schweißverbindung
eingerichtet ist.
Priority Applications (1)
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DE19742435559 DE2435559C3 (de) | 1974-07-24 | 1974-07-24 | Tübbing für den Tunnel- und Schachtausbau |
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DE2435559A1 DE2435559A1 (de) | 1976-02-05 |
DE2435559B2 true DE2435559B2 (de) | 1980-01-10 |
DE2435559C3 DE2435559C3 (de) | 1980-09-04 |
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ID=5921378
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE2435559C3 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3044077A1 (de) * | 1980-11-24 | 1982-06-03 | Hochtief Ag Vorm. Gebr. Helfmann, 4300 Essen | Tuebbingausbau fuer tunnelroehren |
DE3322731A1 (de) * | 1983-06-24 | 1985-01-10 | Bilfinger + Berger Bauaktiengesellschaft, 6800 Mannheim | Verfahren zur herstellung der auskleidung einer im schildvortriebsverfahren aufzufahrenden tunnelroehre, insbesondere in bergsenkungsgebieten |
Families Citing this family (3)
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US20200391474A1 (en) * | 2018-02-24 | 2020-12-17 | Tata Steel Nederland Technology B.V. | An evacuated tube transport system tube |
CN112796776B (zh) * | 2021-02-09 | 2021-11-26 | 山东大学 | 一种盾构隧道管片结构及其施工方法 |
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1974
- 1974-07-24 DE DE19742435559 patent/DE2435559C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3044077A1 (de) * | 1980-11-24 | 1982-06-03 | Hochtief Ag Vorm. Gebr. Helfmann, 4300 Essen | Tuebbingausbau fuer tunnelroehren |
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Also Published As
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DE2435559A1 (de) | 1976-02-05 |
DE2435559C3 (de) | 1980-09-04 |
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