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Vorrichtung zum Beschichten von Bogen Die Erfindung betrifft eine
Vorrichtung zum Beschichten von Bogen im Durchlauf, bestehend aus einer ersten und
einer zweiten Förderstrecke, die mit auf die Bogen einwirkenden Saugeinrichtungen
versehen sind, und einer zwischen der ersten und der zweiten Förderstrecke angeordneten,
einen Vorhang aus dem Beschichtungsmaterial erzeugenden Einrichtung.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art wird der Bogen, wenn er
z.B. aus Karton für Verpackungen anspruchsvoller Güter besteht, mit dem Beschichtungsmaterial,
das insbesondere aus Lack besteht, auf seiner zu beschichtenden Seite gläzend gemacht
Die Erfahrung hat gezeigt, daß der beste Glanzeffekt bei noch falzfähigen Bogen
erzielt wird, wenn der Lackauftrag wenige Gramm, insbesondere zwischen 8 bis 12
gm2 liegt. Ein solcher über die gesamte Oberfläche des Bogens gleichmäßiger Film
läßt sich mit der bekannten Vorrichtung nicht erzeugen, weil infolge der für diesen
dünnen Film geforderten hohen Fördergeschwindigkeit des Bogens der Lackvorhang derart
gestört wird, daß er abreißt. Untersuchungen haben gezeigt, daß der Lackvorhang
bei hoher Fördergeschwindigkeit des Bogens deshalb abreißt, weil sowohl vom Bogen
als auch von der als
Förderband ausgebildeten ersten Förderstrecke
mitgerissene Luft auf den Lackvorhang einwirkt. Die für einen dünnen Lackfolm notwendige
hohe Fördergeschwindigkeit läßt sich aber auch deshalb nicht verwirklichen, weil
die Gefahr besteht, daß der Bogen bei schneller Förderung hochfliegt, und weil die
zweite, ebenfalls als Transportband ausgebildete Förderstrecke nicht in der Lage
ist, die Förderung von Bogen mit hoher Geschwindigkeit unter Kontrolle zu halten.
Es wäre nämlich erforderlich, die Bogen auf der zweiten Förderstrecke derart abzubremsen,
daß sie eine Trocknungseinrichtung mit der für die Trocknung notwendigen Verweilzeit
passieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit der die Oberfläche eines Bogens im Durchlauf mit
einem gleichmäßigeren und dünneren Film als mit der bekannten Vorrichtung beschichtet
werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung der eingang
genannten Art dadurch gelöst, daß die erste Förderstrecke hinter einem langsam fördernden
Abschnitt ein schnell förderndes Walzenpaar aufweist, dessen eine Walze oberhalb
und dessen andere Walze unterhalb der Förderbene zur beidseitigen Erfassung des
Bogens angeordnet sind, und daß die zweite Förderstrecke zur Ausbildung als Bremsstrecke
Saugelemente aufweist, die mindestens teilweise ausgeschaltet sind, wenn der Bogen
den Vorhang aus dem Beschichtungsmaterial passiert, und die frühestens vollständig
eingeschaltet sind, wenn der Bogen mit seiner Hinterkante den Vorhang passiert.
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Für eine einwandfreie Förderung und gleichmäßige Beschichtung wirkt
sich ferner günstig aus, wenn unmittelbar vor oder hinter dem Vorhang schnellaufende
Saugwalzen angeordnete sind.
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Zusätzlich kann für den Vorhang eine allseitige Abschirmung vorgesehen
sein, in der Öffnungen für den Durchtritt der Bogen angeordnet sind. Ferner können
zur Abstützung der Bogen
im Bereich des Vorhanges dünne, in Förderrichtung
verlaufende Fäden gespannt sein. Damit Fäden und Walzen sich nicht gegenseitig stören,
können in den Walzen umlaufende Rillen vorgesehen sein, durch die die Fäden schraubenartig
verlaufen.
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Die Bremsstrecke weist vorzugsweise Schwebeleisten auf.
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Neben den Schwebeleisten können mit Saugöffnungen versehene Leisten
angeordnet sein.
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Mit der Erfindung ist es möglich, mit normaler Geschwindigkeit angeförderte
Bogen auf hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen und mit konstanter hoher Geschwindigkeit
durch den Vorhang aus Beschichtungsmaterial zu fördern, ohne daß dabei der Vorhang
abreißt. Der Einfluß von durch die hohe Fördergeschwindigkeit mitgerissener Luft
wird weitgehend von dem Vorhang ferngehalten. Die Abbremsung des Bogens von der
hohen Geschwindigkeit auf die normale Fördergeschwindigkeit im Bereich der Bremsstrecke
bringt keine Schwierigkeiten mit sich, da der Bogen auf seiner gesamten Länge gleichmäßig
durch die Saugelemente abgebremst wird. Ein Abheben der Bogenvorderkante während
der Förderung wird sowohl durch die Saugwalzen als auch durch die Schwebeleisten
unterbrunden. Massenbeschleunigungsprobleme bei der Bschleunigung und Abbremsung
des Bogens entstehen nicht, da alle Vorrichtungsteile mit konstanter Geschwindigkeit
laufen. Das Abbremsen erfolgt ausschließlich durch Reibung zwischen dem Bogen und
den feststehenden Leisten nach Einschalten der verstärkten Saugluft. Da die Abstützung
der Bogen im Bereich des Vorhanges des Beschichtungsmaterials durch Fäden erfolgt,
wird der Vorhang nicht gestört.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig.
1 die Vorrichtung in schematischer Darstellung in Seitenansicht und Fig. 2 die Vorrichtung
gemäß Fig. 1 in Aufsicht.
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Die Vorrichtung weist eine erste Förderstrecke A und eine zweite Förderstrecke
B auf, zwischen denen eine Einrichtung C zum Beschichten von Bogen vorgesehen ist.
In Förderrichtung setzt sich die erste Förderstrecke aus einer mit normaler Drehzahl
umlaufenden Saugwalze 2, der von einem Bogenstapel 1 einzelm Bogen zugefördert werden,
einem schnell-laufenden Walzenpaar 4 und einer schnelllaufenden Saugwalze 6 zusammen,
wobei zwischen den Walzen 2 und 4 einerseits und den Walzen 4 und 6 andererseits
Stützelemente 5, 5 für die zu fördernden Bogen angeordnet sind. Diese Stützelemente
können aus in Förderrichtung verlaufenden Schwebe leisten oder Drähten bestehen.
Das Walzenpaar 4 besteht aus einer unteren Walze und einer oberen mit Gummi beschichteten
Walze. Dieses Walzenpaar 4 dient dazyden mit normaler Fördergeschwindigkeit ankommenden
Bogen schlagartig auf die gewünschte hohe Geschwindigkeit zu beschleunigen.
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Die zweite Förderstrecke B besteht im ersten Bereich aus einer mit
hoher Drehzahl laufenden Saugwalze 8, mehreren daran anschließenden und in Förderrichtung
verlaufenden Schwebe leisten 9a und Saugleisten 9b und einer am Ende der Leisten9a,
9b angeordneten, mit Normalgeschwindigkeit laufenden Saugwalze lo. Zur Speisung
der Schwebeleisten 9a dient ein Gebläse 28, während zum Ansaugen der Luft durch
die Saugleisten ein Sauggebläse 29 dient. Dieses Sauggebläse 29 dient außerdem zum
Ansaugen der Luft aus den Saugwalzen 2, 6, 8, lo. Zu diesem Zweck sind die Saugwalzen
2, 6, 8, lo und die Saugleisten 9b an einer gemeinsamen Saugleitung 21 angeschlossen.
Zur Einstellung
der Saugkraft der Saugleisten 9b sind die Saugleisten
9b einerseits über eine Leitung 27 mit der Saugleitung 21 und andererseits über
eine Leitung 24 verbunden, die mittels einer motorisch gesteuerten Klappe 25, 26
verschließbar ist. Die Schwebeleisten 9a sind mit an sich bekannten, aus der Zeichnung
ersichtlichen Düsen bestückt. Die aus diesen Düsen fächerförmig austretende Blasluft
übt einen tragenden und fördernden Effekt auf die Bogen aus. Gleichzeitig übt die
Blasluft einen anziehenden Effekt auf die Bogen aus, der mit der anziehenden Wirkung
der Saugluft der Saugleisten 9b verhindert, daß die Bogen insbesondere an der Vorderkante
abheben.
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Zur Förderstrecke B gehört ein an der mit Normaldrehzahl laufenden
Saugwalze 10 anschließender Abschnitt, der ein übliches Transportband 11 aufweist.
Im Bereich des Transportbandes 11 ist eine Trocknungsvorrichtung, insbesondere ein
Infrarotstrahler 30, vorgesehen. Unter Berücksichtigung des Bogenmaterials und des
Beschichtungsmaterials kann der am besten geeignete Trockner, z.B. Ultraviolett-Trockner,
Konvektionstrockner o.dgl. verwendet werden.
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Die Einrichtung zur Erzeugung eines Vorhanges aus Beschichtungsmaterial
besteht aus einem Behälter 13 und einem unteren, quer zur Förderrichtung verlaufenden
Austrittsschlitz 31. Aus diesem Austrittsschlitz 31 fließt das Beschichtungsmaterial
in Form eines sich über die gesamte Breite der Vorrichtung erstreckenden Vorhanges
15 aus. In Förderrichtung vor und hinter em Vorhang 15 sind Abschirmbleche 16 vorgesehen.
Zwischen den Saugwalzen 6, 8 und unterhalb der Förderebene ist ein Trichter 17 mit
einem Auffangbehälter 32 für das nicht verbrauchte Beschichtungsmaterial angeordnet.
Die Saugwalzen 6, 8 liegen zum überwiegenden Teil in einem unter Unterdruck stehenden
Kasten 19. Der Unterdruck im Kasten 19 und die schmalen, von der Abschirmung 16
und den Saugwalzen 6, 8 gebildeten Schlitze für den Ein- und Austritt des zu fördernden
Bogens und der Unterdruck im Förderbereich der Saugwalzen 6, 8
sorgen
dafür, daß für denVorhang i5 auch bei höher Fördergeschwindigkeit der Bogen nicht
die Gefahr des Abreißens und damit der ungleichmäßigen Beschichtung der Bogen besteht.
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Die Vorrichtung arbeitet auf folgende Weise: Von dem Stapel 1 werden
die Bogen einzeln der Saugwalze 2 vorgelegt und von dieser dem Walzenpaar 4 zugefördert.
Sobald das Walzenpaar 4 die Vorderkante des Bogens erfaßt hat, wird der Bogen plötzlich
beschleunigt und mit dieser erhöhten Geschwindigkeit von der schnellaufenden Saugwalze
6 und der ebenfalls schnellaufenden Saugwalze 8 durch den Vorhang 15 gefördert und
auf die Förderstrecke B in deren Bremsbereich gebracht. Die Saugwalzen 6, 8 einerseits
und die Leisten 9a, 9b andererseits sorgen dafür, daß der Bogen trotz hoher Fördergeschwindigkeit
mit seiner Vorderkante nicht abhebt, sondern flach gefördert wird. Während der schnellen
Förderung arbeiten die Saugleisten 9b nur mit geringer Leistung, da durch die Klappe
25 die Leitung 24 von dem Sauggebläse abgeschaltet ist und die Saugluft nur über
die Leitung 27 angesaugt werden kann. Sobald aber die vordere Kante des Bogens einen
Fühler 12 passiert hat, wird derart zeitverzögert ein Steuersignal auf die motorisch
gesteuerte Klappe 25, 26 gegeben, daß die Klappe 25 für eine kurze Zeit geöffnet
wird, wenn der Bogen sich ganz im Bereich der Leisten 9a, 9b befindet.
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Damit wird die volle Saugleistung der Saugleisten 9b wirksam, so daß
der Bogen an die Saugleisten 9b angesaugt wird, und durch die damit verbundene Reibung
auf seiner ganzen Länge gleichmäßig abgebremst wird. Die weitere Förderung des Bogens
erfolgt dann mittels der Saugwalze 10 und dem daran anschließenden Förderband 11.
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Ansprüche: