DE2433522C3 - Reibbelag für Bremsbacken von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen und Standseilbahnen - Google Patents
Reibbelag für Bremsbacken von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen und StandseilbahnenInfo
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Description
Das Hauptpatent betrifft einen Reibbelag für
Bremsbacken von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen, mit beim
Bremsvorgang gegen Tragseil oder Schiene einfallenden Bremsbacken, wobei der sich im Zuge des
Bremsvorganges zwischen Bremsbacken und Tragseil oder Schiene einstellende Reibwert durch temperaturbeständigen
Schmiermittelzusatz stabilisiert ist; nach Lehn; des Hauptpatentes besteht das Schmiermittel aus
einer Sintergraphit/Bronze-Mischung, die in Form von Feststoffkörpern in den Reibbelag eingesetzt ist und
diesen derart in metallische Reibbelagabschnitte und Schmiermittelabschnitte unterteilt, daß der Reibwert
nicht über 0,15 μ ansteigt. Dadurch wird erreicht, daß der Reibwert allenfalls in verhältnismäßig engen
Grenzen variiert, so daß sich in Abhängigkeit der Bremskräfte ein begrenzter und programmierter
Bremsweg sowie sanfte Bremsung erreichen lassen. Ein Anfressen und schließlich Verschweißen der Bremsbakken
bzw. ihrer Reibbeläge mit Tragseil oder Schiene wird mit Sicherheit vermieden. Durch die weitgehende
Stabilisierung des Reibwertes läßt sich also eine reibwertabhängige und dennoch kontrollierte Bremskraftsteuerung
einrichten. Schwanken bei den bisher bekannten Fangbremsen die Reibwerte insbesondere in
Abhängigkeit von der Oberflächenbeschaffenheit des Tragseils oder der Schiene zwischen 0,06 μ bis 0,4 μ, so
läßt sich durch den Einsatz von Reibbelägen nach dem Hauptpatent der Reibwert bis zu der an sich kritischen
Grenze von 0,15 μ reduzieren. Dadurch werden bereits mit hoher Frequenz schwingende Rsibungs- bzw.
Bremskräfte ausgeschaltet. Das gilt auch für häufig befürchtete Blockage. - Dennoch ist die Fangbremse
bzw. der dafür vorgesehene Reibbelag nach dem Hauptpatent weiter entwicklungsfähig.
Unabhängig von der vorbehandelten Problemstellung ist ein Reibbelag für Kupplungen, Bremsen usw.
bekannt, bei welchem ein eng kontrollierter Reibwert angestrebt wird, und zwar unter Beibehaltung eines
bestimmten Schlußbetrages. Als Reibbelag kommen Kupfer, Bronze, Bleibronze oder Lagermetalle in Frage.
Der Reibbelag weist Taschen auf, in welche ein den Reibwert beeinflussendes Füllmaterial eingesetzt wird.
Dieses Füllmaterial bedeckt darüber hinaus die eigentliche Reibfläche. Es dient dazu, Beschädigungen auf der
Reibfläche zu vermeiden bzw. solche Beschädigungen wie Kratzer, Kerben oder sonstige Unebenheiten zu
glätten, indem das Füllmaterial im Zuge des Bremsvorganges aus den Taschen nachfließt. Als Füllmaterial
finden Molybdänsulfit, feinzerteilter Graphit und Bindematerial, z. B. Ölfirnis Verwendung (vgl. US-PS
22 84 785).
Es sind auch schon Bremsen zur Vermeidung von Verschweißungs- und Geräuscherscheinungen beim.
Abbremsen insbesondere der Räder von Schienenfahrzeugen bekannt, welche Festschmierstoffe, insbesondere
Graphit, enthaltende Reibbeläge aufweisen. Diese Festschmierstoffe werden bei großer Anpressung auf
die Reibflächen der Bremsteile abgegeben. Im einzelnen sind in die Reibbeläge eingesetzte Schmierstoffkörpeir
vorgesehen, die aus graphithaltiger Metall-Keramik bestehen können. Es ist also ein Graphit-Metall-Gemisch
verwirklicht, um örtliche Verschweißungserscheinungen zwischen den reibenden Oberflächen zu
verhindern. Bei diesen bekannten Bremsen soll jedoch eine Verschweißung lediglich im Zuge der Endphase des
Bremsvorganges, also kurz vor dem Halt verhindert werden. Man will also den Reibwert nicht im ganzen
reduzieren, vielmehr soll ein möglichst hoher Reibwen vorliegen, um einen besonders günstigen Bremswirkungsgrad
zu erreichen (vgl. DT-GbmS 18 60 176).
Die Erfindung beschäftigt sich mit einem ganz anderen Problem. Tatsächlich ist der Konstrukteur von
Bremsen, Kupplungen oder dergleichen in deren Gestaltung sowie in der Wahl der Reibflächenpaarung
frei. Der Konstruktion von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen dagegen sind die Verhältnisse erheblich
erschwert, weil das Tragseil als Reibfläche ebenso wie die Reibgeschwindigkeit vorgegeben sind. Darüber
hinaus muß aufgrund der Seilform und angrenzendem Seiltragelemente mit Linearbremsung, d. h. mit verhältnismäßig
hohen Flächenpressungen gebremst werden. Der Reibvorgang bei Fangbremsen für Laufwerke von
Seilbahnen ist deshalb grundsätzlich verschieden von den vorbehandelten Bremssystemen, die Blockiergefaltir
außerordentlich hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reibbelag für Bremsbacken von Fangbremsen für
Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen und Standseilbahnen, nach dem Hauptpatent
dahingehend weiterauszubilden, daß praktisch ein konstanter Reibwert unterhalb der kritischen Grenze
van 0,15 μ erreicht wird.
Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Reibbelag nach dem Hauptpatent
dadurch, daß der Reibbelag außer den Schmiermittelsibschnitien
Stabilisierungsabschnitte aus Nichteisenmetall
oder Nichteisenmetallegierungen aufweist, wobei die Stabilisierungsabschnitte bei Reibbelägen aus Aluminium
oder Aluminiumlegierungen aus Bronze oder Messing und bei Reibbelägen aus Bronze oder Messing
aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen bestehen. — Es hat sich herausgestellt, daß dann überraschenderweise
eine praktisch vollständige Stabilisierung des Reibwertes erreicht wird, wobei der sich im Zuge des
Bremsvorganges zwischen den Reibbelägen und dem Tragseil oder der Schiene einstellende Reibwert sogar
bis unter die kritische Grenze von 0,15 μ reduziert wird. Umfangreiche Versuche und ihre Meßergebnisse haben
gezeigt, daß nunmehr der Reibwert ein Maximum von 0,13 μ erreicht, während das Minimum bei 0,095 μ liegt.
Im statistischen Mitte! beträgt der Reibwert 0,1 μ. Stets
stellen sich also bei der Fangbremse unter Verwendung des erfindungsgemäßen Reibbelag« wohldefinierte
Bremsverhältnisse ein.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sehen vor, daß die Schmiermiuelabschnitte und die
Stabilisierungsabschnitte in abwechselnder Folge aufeinander in Seilrichtung oder Schienenrichtung angeordnet
sind, und zwar vorzugsweise in gleicher Ebene mit den Reibbelägen, wodurch ein besonders gleichmäßiges
Bremsverhalten erreicht wird. z$
Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß ein Reibbelag für
Bremsbacken von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen und
Standseilbahnen, verwirklicht wird, bei welchem nunmehr völlige Stabilisierung des Reibwertes unterhalb
der kritischen Grenze von 0,15 μ, nämlich bei maximal 0,13 μ erreicht wird. Regelmäßig stellt sich ein sogar
noch weiter reduzierter Reibwert ein, so daß Bremsvorgang und Bremsweg definierter Kontrolle und Programmierung
unterliegen. Das ist insbesondere für Schnell- bzw. Notbremsung von Bedeutung, um eine
übermäßige Längspendelung der Kabinen und dadurch Unfallgefahren auszuschließen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
näher erläutert; es zeigen:
F i g. 1 eine Fangbremse schemalisch in Frontansicht,
F i g. 2 eine Bremsbacke für den Gegenstand nach Fig. 1 in Aufsicht auf einen erfindungsgemäßen
Reibbelag und
F i g. 3 einen teilweisen Längsschnitt durch den Gegenstand nach F i g. 2.
In den Figuren ist eine Fangbremse für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen und
Standseilbahnen dargestellt, mit beim Bremsvorgang gegen Tragseil 1 oder Schiene einfallenden Bremsbakken
2. Dabei wird der sich im Zuge des Bremsvorganges zwischen Bremsbacken 2 und Tragseil 1 oder Schiene
einstellende Reibwert durch temperaturbeständigen Schmiermittelzusatz stabilisiert, wozu das Schmiermittel
in Form von Feststoffkörpern in die Reibbeläge 3 unter Bildung von Schmiermittelabschnitten 4 eingesetzt
ist. Die Reibbeläge 3 weisen außer den Schmiermittelabschnitten 4 Stabilisierungsabschnitte 5
aus Nichteisenmetall oder NichteisenmetaHegierungen
auf. Die Reibbeläge 3 selbst bestehen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen. Ihnen kann als Legierungskomponente Messing oder Bronze zugesetzt sein. —
Die Stabilisierungsabschnitte 5 bestehen aus Bronze oder Messing. Die Schmiermittelabschnitte 4 und die
Stabilisierungsabschnitte 5 sind in abwechselnder Folge aufeinander in Seilrichtung bzw. Schienenrichtung
angeordnet. Ferner sind die Schmiermittelabschnitte 4 und Stabilisierungsabschnitte 5 in gleicher Ebene mit
den Bremsbelägen 3 angeordnet.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Reibbelag für Bremsbacken von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seil-Schwebebahnen
und Standseilbahnen, mit beim Bremsvorgang gegen Tragseil oder Schiene einfallenden
Bremsbacken, wobei der sich im Zuge des Bremsvorganges zwischen Bremsbacken und Tragseil
oder Schiene einstellende Reibwert durch temperaturbeständige Schmiermittelzusatz stabilisiert
ist und das Schmiermittel aus einer Sintergraphit/Bronze-Mischung besteht, die in Form von
Feststoffkörpern in den Reibbelag eingesetzt ist und diesen derart in metallische Reib'oelagab- «5
schnitce und Schmiermittelabschnitte unterteilt, daß der Reibwert nicht über 0,15 μ ansteigt, nach
Patent 2427 767, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibbelag (3) außer den Schmiermittelabschnitten (4) Stabilisierungsabschnitte (5) aus
Nichteisenmetall oder Nichteisenmetallegierungen aufweist, wobei die Stabilisierungsabschnitte (5) bei
Reibbelägen (3) aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen aus Bronze oder Messing und bei
Reibbelägen (3) aus Bronze oder Messing aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen bestehen.
2. Reibbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiermittelabschnitte (4) und die
Stabilisierungsabschnitte (5) in abwechselnder Folge aufeinander in Seilrichtung oder Schienenrichtung
angeordnet sind.
3. Reibbelag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schmiermittelabschnitte (4)
und Stabilisierungsabschnitte (5) in gleicher Ebene mit den Reibbelägen (3) angeordnet sind.
Priority Applications (7)
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742433522 DE2433522C3 (de) | 1974-07-12 | Reibbelag für Bremsbacken von Fangbremsen für Laufwerke von Seilbahnen, insbesondere Seilschwebebahnen und Standseilbahnen |
Publications (3)
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DE2433522B2 DE2433522B2 (de) | 1977-03-03 |
DE2433522C3 true DE2433522C3 (de) | 1977-10-20 |
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