DE2428112B5 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Nahtwächter zur Ermittlung von in laufenden Warenbahnen quer zur
Bahnlaufrichtung vorgesehenen Nahtverbindungen.
Wenn man an Warenbahnen Arbeitsvorgänge vornehmen will, so ist es notwendig, die Beschaffenheit der
Ware zu kennen. Soll z. B. die Warenbahn durch einen Kalander laufen, so müssen für einen einwandfreien
Durchlauf an den Nahtstellen die Walzen voneinander abgehoben werden, damit keine Schäden, insbesondere
an den Walzenoberflächen entstehen. Dazu ist es notwendig zu wissen, ob und an welchen Stellen der
Warenbahn die Nahtstellen vorhanden sind. Ferner ist die genaue Ermittlung von Nahtstellen beim Scheren
von Warenbahnen zur Erzeugung eines gleichlangen Flors von besonderer Bedeutung, denn an diesen Stellen
muß die Schermaschine abgehoben werden, damit keine Beschädigung an der zwangsläufig etwas stärkeren
Stelle der Bahn entsteht. Schließlich kommt es auch vor, daß man lange Warenbahnen aus einer Anzahl von
gleichlangen Stücken zusammengenäht hat und später dann zur Ermittlung der Gesamtlänge nur die
Nahtstellen zählt Auch hierfür bedarf es einer genauen Feststellung der einzelnen Nähte. Es ist bekannt, die
Ware durch einen im Bereich der Naht vorgesehenen Leiter stromleitend zu machen und die Naht an den
Kontakten eines Steuerstromkreises vorbeizuführen (DE-PS 9 24323). Dieser Stand der Technik gestattet
jedoch kein berührungsfreies Abtasten.
Darüber hinaus ist aus der DE-PS 9 59 038 ein Hochfrequenztastkopf zur Registrierung der Laufrichtung
von Metallbändern bekannt, bei dem die Sollage durch das Feld eines Kondensators kontrolliert wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, ein Gerät zu schaffen, mit dem alle Nahtstellen auch bei
hoher Durchlaufgeschwindigkeit der Warenbahn sicher erfaßt werden und das andererseits sich von den
äußeren Einflüssen nicht beeinflussen läßt Ferner soll mit dem Gerät auch das Erfassen von Teilnahtstellen
möglich sein. Dabei soll das Gerät störunanfällig und möglichst robust für die Arbeitsvorgänge sein und
schließlich wird gefordert daß sowohl die Herstellungsals auch die Betriebskosten des Geräts in einem
finanziell tragbaren Rahmen liegen.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß ein an sich bekannter Hochfrequenztastkopf mit Sende- und
Empfangseinrichtung vorgesehen ist, dessen Aus- und Eingänge kapazitiv gekoppelt sind, wobei als die
Kopplung beeinflussendes Element ein in die zu prüfende Naht über mindestens eine Teillänge eingearbeiteter
Leiter dient
Durch die Verwendung eines Hochfrequenztastkopfes ist die Ansprechempfindlichkeit des Gerätes sehr
hoch und bereits sehr dünne Metallfäden rufen eine Wirkung hervor, wenn sie in den Bereich der Sende- und
Empfangseinrichtungen gelangen. Das Gerät ist kapazitiv ausgelegt und bringt den Vorteil mit sich, daß nur die
in die zwischen der Sende- und Empfangseinrichtung liegende Strecke ein- und austretenden leitenden Teile
eine Wirkung auf das Prüfgerät ausüben und alle übrigen im Umkreis vorhandenen Leiter keine Reaktion
des Anzeigegerätes auslösen können. Der in die Naht eingearbeitete Leiter kann beliebige Struktur und
Stärke haben, denn ausschlaggebend ist lediglich die kapazitive Koppelung, die durch die metallische Naht
zwischen der Sende- und der Empfangselektrode hervorgerufen wird, was ausschließlich der Fall ist, wenn
der Leiter unverletzt sich längs der Naht erstreckt.
Um die Naht genau ermitteln zu können, auch wenn sie z.T. auf der Länge beschädigt ist, sind quer zur
Warenlaufbahnrichtung mehrere Sende- und Empfangseinrichtungen in einer geraden Linie angeordnet Dieses
nebeneinander Anordnen von mehreren Sende- und Empfangseinrichtungen ist bei langen Nähten sehr
vorteilhaft denn durch das Erfassen der Naht in Teilabschnitten läßt sich diese insgesamt ermitteln,
selbst wenn Nahtbruch vorliegt und normalerweise keine kapazitive Koppelung erfolgen würde. Hierbei
kann nun derart verfahren werden, daß die Sendeeinrichtung nach zwei Seiten strahlt und im Abstand dazu
jeweils eine Empfangseinrichtung aufnahmebereit ist und daß sich daran dann wieder eine Sende- mit
Empfangseinrichtung anschließt, wobei die Empfangseinrichtung auch von beiden Seiten bestrahlt werden
kann. Ein Teilabschnitt wird dann bestimmt die Naht registrieren und signalisieren oder die Teilabschnitte
zählen. Bevorzugt wird die Ausführung zur Anwendung kommen, bei der eine Sendeeinrichtung zwischen je
einer an den Warenbahnkanten angeordneten Empfangseinrichtung vorgesehen ist
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Ausgang der Sendeeinrichtung und
der Eingang der Empfangseinrichtung an flächenförmige Elektroden gelegt ist Durch diese Ausbildung steht
es dem Konstrukteur frei, je nach Platzmöglichkeit und vorgeschriebene Empfindlichkeit des Gerätes, die
flächenförmigen Elektroden entsprechend groß auszubilden,
denn je größer die Flächen ausgelegt sind, eine desto bessere kapazitive Übertragung wird mit einem
dünnen Leiter erreicht, denn die Abmaße der Elektroden sind maßgebend für die Stärke der kapazitiven
Koppelung.
Wenngleich eine mehrfache Unterteilung der abzufassenden Naht von Vorteil ist, um Funktionsstörungen
durch Nahtbruch weitgehend auszuschließen, so ist andererseits wegen Vermeidung äußerer Einflüsse auf
die kapazitive Wirkung der Abstand der sich gegenüberliegenden Elektroden nicht zu eng zu fassen.
Deshalb ist zur Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die flächenförmigen Elektroden jeder Sende-
und Empfangseinrichtung einen bestimmten Mindestabstand haben, der von dem Feuchtigkeitsgrad der
Warenbahn abhängt Wenn Warenbahnen von absoluter Trockenheit über das Gerät geführt werden, so
können die flächenförmigen Elektroden sehr eng gesetzt werden, was beispielsweise einen Abstand von
einem Zentimeter bedeutet; sollte dagegen die Warenbahn in sehr feuchtem Zustand sein, wodurch der
spezifische Widerstand erniedrigt und die Leitfähigkeit erhöht ist, so muß der Abstand der flächenförmigen
Elektroden größer gewählt werden, der beispielsweise dann mindestens zehn oder zwanzig Zentimeter
benötigt Durch den entsprechenden Abstand zwischen Sende- und Empfangselektroden wird dafür gesorgt,
daß die durch nasse Ware hervorgerufene Koppelung einen kritischen Wert der zum Ansprechen des Systems
führen würde, nicht überschreitet.
Als sehr vorteilhaft hat sich die Vorrichtung erwiesen, bei der die flächenförmigen Elektroden über oder unter
der laufenden Warenbahn angeordnet sind und bei der die Flächenebenen parallel zur Warenbahnebene
verlaufen. Die Warenbahn kann dadurch sehr dicht an den registrierenden Flächen vorbeigleiten, wobei sogar
inniger Kontakt von der leitenden Naht mit den flächenförmigen Elektroden möglich ist. Die kapazitive
Veränderung läßt sich auch in dem Gerät registrieren, wenn die Warenbahn nur im dichten Abstand darüber
geführt wird. Daher kann der Auflageabstand Naht—Elektroden bis zu 15 mm betragen. Um den
Mindestabstand sicher halten zu können, sollen die flächenförmigen Elektroden in einer Ebene zur
Warenbahn liegen. Dabei sind die Flächen parallel zur Warenbahn ausgerichtet denn dadurch besteht die
Möglichkeit einen dünnen Leiter trotz schneller Bewegung zu erfassen.
Um evtl. Störungen von außen gegenüber diesem Gerät abzuschirmen, ist vorgesehen, daß die Empfangseinrichtung
zwei getrennte Eingänge aufweist, die an zwei plattenförmige Empfangselektroden gelegt sind,
denen ein Differenzverstärker nachgeschaltet ist. Bei Störungen, von denen beide Empfangselektroden
gleichzeitig angesprochen werden, das ist der Fall, wenn z. B. irgendwelche Leitungen oder Spulen in der Nähe
des Gerätes stehen, ergibt sich zwischen der Sendeelektrode und der einen Empfangselektrode einerseits und
der Sendeelektrode und der anderen Empfangselektrode andererseits keine Spannungsdifferenz, so daß das
Signal null bleibt Läuft dagegen an den Elektroden die leitende Naht vorbei, die erst die erste Empfangselektrode
und anschließend die zweite Empfangselektrode anspricht, so daß jeweils eine Spannungsdifferenz in der
Differenzeingangsstufe entsteht, dann wird ein Impuls abgegeben, den man beliebig verwerten kann. Für
ditses Prüfgerät hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß der Sender mit einer Frequenz von 3 bis 4 MHz
betrieben wird.
Für das einwandfreie Registrieren der Nahtstellen hat
Für das einwandfreie Registrieren der Nahtstellen hat
ίο es sich als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn der als
kapazitives Kupplungselement dienende Leiter auf oder in der Warenbahn als Metallfaden, Staniolstreiftn oder
als längs der Nahtverbindung aufgebrachter Leitlack ausgebildet ist Alle Ausführungen haben ihre besonderen
Vorteile, denn der Metallfaden z. B. kann direkt als Nahtmaterial Verwendung finden. Als besonderer
Vorteil ist hervorzuheben, daß der Metallfaden mindestens die gleiche Dehnung wie ein normaler
Faden besitzt und deshalb sichere Werte mit dem Prüfgerät liefert. In gleicher Weise dürfte auch der
Leitlack liegen, dessen Auftragen auf den Faden etwas komplizierter sein dürfte.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht Es zeigt
F i g. 1 eine Prinzipskizze der Vorrichtung;
F i g. 2 eine Draufsicht auf die schematische Darstellung der Vorrichtung und
Fig.3 eine Frontansicht von der schematisierten
Vorrichtung.
Die Vorrichtung weist einen Hochfrequenztastkopf 1 auf, der mit einer Sendeeinrichtung 2 und einer
Empfangseinrichtung 3 gekoppelt ist. Diese Sende- und Empfangseinrichtung 2, 3 sind in einem Abstand
voneinander angeordnet und sobald ein leitendes Material 4 berührungsfrei dazwischengespannt wird,
ergibt sich eine Spannungsänderung, die am Spannungsmesser 5 abgelesen werden kann.
Wie aus F i g. 2 hervorgeht, besteht die Sendeeinrichtung 2 aus einem Sender 6, der bevorzugt mit einer
Frequenz von 3 bis 4 MHz ausstrahlt. Die Ausgangsleitung 7 des Senders 6 endet mit einer flächenförmigen
Elektrode 8, der in einem bestimmten Abstand a eine Doppelempfangselektrode 9, 10 zugeordnet ist. Diese
Empfangselektroden 9,10 sind ebenfalls flächenförmig ausgebildet und liegen parallel nebeneinander und
befinden sich dabei in einer Ebene mit der flächentörmigen Elektrode 8 der Sendeeinrichtung 2. Die Elektroden
8 und 9,10 sind kapazitiv miteinander gekoppelt An den
Doppelempfangselektroden 9, 10 ist eine bekannte Differenzeingangsstufe 11 über die Eingangsleiturgen
9a, 10a angeschlossen, die aus den Widerständen R 1 und R 3, sowie dem Überbrückungswiderstand R 2 und
dem Operationsverstärker 12 und schließlich dem Widerstand Λ 4 besteht. Mit 13 ist der Kontakt
bezeichnet, an dem ein Impuls abgenommen wird, wenn entweder die flächenförmigen Elektroden 8 mit 9 oder 8
mit 10 eine Änderung der kapazitiven Kopplungerfahren. Über diese Elektroden 8,9,10 wird die zu prüfende
Warenbahn 14 geführt, deren Nahtstellen 15 mit elektrischen Leitern 16 versehen sind.
Wie in F i g. 2 dargestellt, ist der elektrische Leiter 16 ein Metallfaden, mit dem die Warenbahnstücke 17, 18
zusammengenäht sind. An Stelle des Metallfadens könnte ebenso ein Staniolstreifen oder ein Leitlack
aufgebracht sein.
Sobald die Warenbahn 14 mit der leitenden Nahtstelle 15 auf die flächenförmigen Elektroden 8 und
9 kommt, tritt eine Änderung der kapazitiven Kopplung
ein und im Differenzverstärker 12 ergibt sich eine Spannungsdifferenz zu dem Elektrodenpaar 8 und 10.
Desgleichen erfolgt beim Vorbeigleiten der leitenden Naht 15 an den Elektroden 8 und 10, bei dem eine
Spannungsdifferenz zu dem Elektrodenpaar 8 und 9 entsteht. Daraus ergibt sich jeweils ein Impuls, der zum
Kontakt 13 geleitet wird. In dieser F i g. 2 läuft die Warenbahn 14 in Richtung des Pfeils 20.
In Fig.3 ist die Darstellung der Fig. 2 in
Frontansicht gezeigt und man erkennt, daß die Elektroden 8 und 9 bzw. 10 im Abstand »a« voneinander
angeordnet sind. Die Warenbahn 14 läuft in geringem Abstand über die Elektrodenplatte 8, 9, 10 hinweg und
damit diese Elektrodenplatten 8, 9, 10 dabei nichl beschädigt werden, sind diese mit einer Isolationsschicht
abgedeckt, durch die die kapazitive Wirkung erhalten bleibt. Die Relevanz des Mindestabstands »a« zwischen
den Elektroden 8 und 9 bzw. 10 ergibt sich aus dem bei Nässe auftretenden spezifischen Widerstand der Warenbahn
14, was naturgemäß auch zu einer Kopplung zwischen den Systemen führt. Mit dem entsprechenden
Abstand »a« zwischen Sende- und Empfangselektroden 8 und 9 bzw. 10 wird dafür gesorgt, daß die durch die
nasse Ware 14 hervorgerufene Kopplung einen kritischen Wert nicht überschreitet, der zum Ansprechen
des Systems führen würde.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Nahtwächter zur Ermittlung von in laufenden Warenbahnen quer zur Bahnlaufrichtung vorgesehenen
Nahtverbindungen, dadurch gekennzeichnet,
daß ein an sich bekannter Hochfrequenztastkopf (1) mit Sende- (2) und Empfangseinrichtung
(3) vorgesehen ist, dessen Aus- bzw. Eingänge kapazitiv gekoppelt sind, wobei als die
Kopplung beeinflussendes Element ein in die zu prüfende Naht (15) über mindestens eine Teillänge
eingearbeiteter Leiter (16) dient
2. Nahtwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Warenbahnlaufrichtung
(20) mehrere Sende- (2) und Empfangseinrichtungen (3) in einer geraden Linie angeordnet sind.
3. Nahtwächter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang (7) der
Sendeeinrichtung (2) und der Eingang (9a, 1Oa^ der
Empfangseinrichtung (3) an flächenförmige Elektroden (8,9,10) gelegt sind.
4. Nahtwächter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die flächenförmigen Elektroden
(8, 9,10) jeder Sende- (2) und Empfangseinrichtung (3) einen vorherbestimmten Mindestabstand (a)
voneinander haben.
5. Nahtwächter nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die flächenförmigen
Elektroden (8, 9, 10) über oder unter der laufenden Warenbahn (14) angeordnet sind und die Flächenebenen parallel zur Warenbahnebene verlaufen.
6. Nahtwächter nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfangseinrichtung
(3) zwei getrennte Eingänge (9a und XOa) aufweist, die an zwei plattenförmige Empfangselektroden
(9, 10) gelegt sind, denen ein Differenzverstärker (12) nachgeschaltet ist.
7. Nahtwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der als kapazitives Kopplungselement dienende Leiter (16) auf oder in der Warenbahn (14) als Metallfaden, Staniolstreifen
oder als längs der Nahtverbindung aufgebrachter Leitlack ausgebildet ist.
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