DE2419237C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen StrömungsmediumInfo
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- Y02E10/10—Geothermal energy
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium,
bei dem das geothermische Strömungsmedium vom Boden eines Bohrloches in flüssigem Zustand
zum Bohrloch hochgepumpt und die Energie aus dem hochgepumpten geothermischen Strömungsmedium
abgeleitet wird, wobei sich das Bohrloch von einem Bohrlochkopf an der Oberfläche der Erde bis zu einer
vorgegebenen Position erstreckt, an der sich eine Quelle des geothermischen Strömungsmediums befindet, sowie
auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bekannte Anlagen zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium arbeiten mit
einem relativ niedrigen Wirkungsgrad und sie weisen außerdem zahlreiche schwerwiegende Nachteile auf.
Bei den relativ wenigen Anlagen, bei denen unterirdische Quellen im wesentlichen trockenen Dampf an der
Erdoberfläche erscheinen lassen, ist es nach dem Entfernen aller festen Stoffe aus dem Dampf möglich, den
Dampf vom Bohrlochkopf aus direkt einer Turbine zuzuführen.
Die meisten geothermischen Quellen oder Bohrungen liefern jedoch an der Erdoberfläche ein Gemisch
aus Dampf und heißem Wasser, so daß es erforderlich ist, das Wasser von dem Dampf zu trennen, bevor
der Dampf in einer Turbine nutzbar gemacht wird. In jedem Fall erhält man jedoch normalerweise Dampf
mit einem relativ niedrigen Druck, so daß Turbinen vor. besonderer Bauart erforderlich sind und bei der Energieerzeugung
im Vergleich zu der üblichen Verwendung
von mit fossilen Brennstoffen oder mit Kernenergie arbeitenden Kraftwerken nur ein relativ niedriger
Wirkungsgrad erzielt ar ist Nur in einigen wenigen Fällen erzeugen geothermische Quellen echten überhitzten
Dampf, der nur kleine Mengen an unerwünschten Gasen und kein Wasser in flüssigem Zustand enthält.
Das Vorhandensein erheblicher Mengen flüssigen Wassers führt bei den bekannten Anlagen neben der
Notwendigkeit, unerwünschte Stoffe abzuscheiden, zu weiteren Schwierigkeiten. Hat das Wasser nur eine geringe
Temperatur, so kann sich die Gewinnung von Wärmeenergie als kostspielig erweisen oder es ergibt
sich nur ein unzureichender Wirkungsgrad. Das Wasser muß ohne Rücksicht darauf verarbeitet werden, ob die
Wärme ausgenutzt wird oder nicht. In dem Wasser sind üblicherweise erhebliche Konzentrationen von Kieselsäure
sowie von Alkalisalzen unter Einschluß von Chlorid-, Sulfat-, Caibonat- und Borationen und anderen Ionen
enthalten und alle diese gelösten Salze führen zu Schwierigkeite.i, weil sie dort ausgefällt werden, wc
auch nur ein Teil des Wassers plötzlich in Dampf verwandelt wird. Läßt man zu, daß das alkalihaitige Wasser
aus der Anlage entweicht, so ergeben sich schwerwiegende chemische und thermische Schädigungen von
fließenden Gewässern. Ferner bestehen gewisse Anzeichen dafür, daß das Abführen großer Wassermengen
aus geothermischer. Lagerstätten auf eine allgemein unvorhersehbare Weise in der Umgebung von thermisch
genutzten Tiefbohrungen zu erwünschten Bodensenkungen führen kann.
Es ist weiterhin ein Verfahren sowie eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bekannt (US-PS 37 51 673),
bei der das geothermische Strömungsmedium mit Hilfe von der Erdoberfläche aus angetriebenen Pumpeinrichtungen
zur Erdoberfläche in flüssigem Zustand hochgepumpt wird, ohne daß die Gefahr einer Verdampfung
besteht. Hierbei wird das Strömungsmedium nach dem Durchlaufen von Energieerzeugungseinrichtungen wieder
in die Erde zurückgeleitet. Diese bekannte Vorrichtung wird jedoch dann kompliziert, wenn die Bohrlochtiefe
sehr hoch ist, da in diesem Fall die Antriebseinrichtungen sehr kompliziert werden und eine hohe Antriebsleistung
erfordern, so daß sich der Gesamtwirkungsgrad verringert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, bei dem bzw. bei der ein hoher Wirkungsgrad selbst dann
erzielbar ist, wenn die Quelle für das geothermische Strömungsmedium nicht trockenen Dampf liefert, sondern
normalerweise ein Gemisch aus Dampf und heißem Wasser liefern würde.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruch·· 1 bzw. 4 angegebenen Merkmale
gelöst.
Vorteilhafte Auslest;! Itungc". und Weiterbildungen
der Erfindung ergehen s'ch aus den jeweiligen Unteransnrüchen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung wird ein Arbeitsströmungsmedium im Bereich
des Bodens des Bohrlochs mit Hilfe des geothermischen Strömurgsniediums erhitzt und zurr. Antrieb von Antriebseinrichtungen
verwendet, die das geothermische Strömungsmedium zur Erdoberfläche hochpumpen.
Das geothermische Strömungsmedium wird hierbei unter einem solchen Druck zur Erdoberfläche gepumpt,
daß das geothermische Strömungsmedium ständig in flüssigem Zustand gehalten wird.
Hierzu wird reines Wasser an einer an der Erdoberfläche befindlichen ersten Station in die Bohrung eingeleitet,
wobei die thermische Energie, die in der Bohrung in dem geothermischen Strömungsmedium gespeichert
ist. an einer zweiten Station in der Nähe des Bodens der Bohrung dazu dient aus dem reinen Wasser überhitzten
Dampf zu erzeugen. Der so erzeugte trockene überhitzte Dampf dient am Boden des Bohrlochs dazu, mittels
einer Turbine eine Pumpe anzutreiben, die das geothermische Strömungsmedium aus dem Bohrloch zu der ersten
Station an der Erdoberfläche fördert. Hierbei wird das Wasser stets und an allen Punkten unter einem
Druck gepumpt, bei dem ein plötzliches Entstehen von Dampf unmöglich ist Das sehr energiereiche Wasser
wird an der Erdoberfläche in einem mit zwei Strömungsmedien arbeitenden System so verarbeitet, daß
seine Wärmeenergie in eine als geschlossene Schleife ausgebildete, an der Erdoberfläche befindliche Kessel-
und Turbinenanlage überführt wird, mittels welcher ein Generator angetrieben wird, um Wechselstrom zu erzeugen.
Das abgekühlte reine Wasser, das das Arbeitsströmungsmedium bildet, wird in der Station an der Erdoberfläche
regeneriert und erneut in das Bohrloch eingeleitet, um die darin angeordnete Dampfturbine zu betreiben.
Die unerwünschten gelösten Stoffe werden über eine gesonderte Tiefbohrung als konzentrierte Sole
wieder in die Erde zurückgepumpt.
Das erfindungsgemäße Verfahren sowie die Vorrichtung weisen einen hohen Wirkungsgrad auf und sind
nicht nur in Verbindung mit nur selten anzutreffenden Quellen, die trockenen Dampf liefern, anwendbar. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren und der Vorrichtung ist es nicht erforderlich, das Gemisch aus Dampf
und heißem Wasser zu trennen, so oaß die entsprechenden
Schwierigkeiten entfallen. Da gemäß der Erfindung mit trockenem hocherhitztem Dampf gearbeitet wird,
ist es ohne weiteres möglich, mit hohem Wirkungsgrad arbeitende Wärmeaustauschelemente und Hochdruckturbinen
bekannter Art zu benutzen. Somit läßt sich der sehr hohe Wärmeinhalt des unter hohem Druck stehenden
heißen Wassers auf wirtschaftliche Weise ausnutzen. Da als Wärmeübertragungsmittel eine unter hohem
Druck stehende Flüssigkeit benutzt wird, wird jedes unerwünschte plötzliche Entstehen von Dampf verhindert,
so daß auch keine unerwünschten Ablagerungen aus gelösten Stoffen entstehen können. Da die gelösten Salze
auf zweckmäßige Weise in der erforderlichen Entfernung von der geothermischen Quelle wieder in die Erde
zurückgepumpt werden, ergibt sich auch keine Umweltverschmutzung, und in der Nähe der geothermischen
Quelle besteht nur eine relativ geringe Gefahr des Auftreten.,
von Bodensenkungen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen noch näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 einen verkürzten Längsschnitt durch eine Ausführungsform
einer in einer geothermischen Tiefbohrung verwendbaren Pumpeinrichtung zur Durchfüh-
rung des Verfahrens zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer an der Erdoberfläche befindlichen Anlage, die mit der Pumpeinrichtung
nach F i g. 1 zusammenarbeitet,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teil der Pumpeinrichtung
nach Fig. 1.
Die im folgenden beschriebene Ausführungsform der Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem
geothermischen Strömungsmedium ermöglicht auf to zweckmäßige und wirtschaftliche Weise die Erzeugung
elektrischer Energie oder anderer Energieformen aus der Wärme, die von Natur aus vom Erdinneren in Richtung
auf die Erdoberfläche abgestrahlt wird, insbesondere von heißen Formationen, die örtliche geothermisehe
Energiequellen bilden und an vielen Punkten in den äußersten Schichten der Erdoberfläche anzutreffen
sind. In diesen thermischen Reservoiren ist Wärmeenergie nicht nur in festen Stoffen der Formationen, sondern
auch in Wasser und Dampf gespeichert, denn Wasser dringt leicht in heiße aufgerissene Gesteinsschichten
und deren Höhlungen ein, so daß es dem Wasser bzw. dem Dampf möglich ist, Wärmeenergie aus solchen
thermischen Speichern zu einer Wasser- oder Dampfquelle zu übertragen, über welche die Energie zur Erdoberfläche
weitergeleitet werden kann. Wasser oder Dampf kann außerdem dazu dienen, Wärme von einer
tiefliegenden geothermischen Quelle aus zu übertragen, denn das Wasser strömt nach oben bis zu Punkten, die
nur so tief unter der Erdoberfläche liegen, daß sie mit Hilfe von Tiefbohrungen ohne weiteres erschlossen
werden können.
F i g. 1 und 2 zeigen den Aufbau eines Teils 1 einer Vorrichtung zum Gewinnen geothermischer Energie,
der ir. einem Bohrloch zu einer tief unter der Oberfläche
der Erde oder eines anderen Planeten herabgelassen wird, bis er sich in einer Tiefe befindet, in der eine reichliche
Zufuhr von äußerst heißem, unter hohem Druck stehendem Wasser von Natur aus zur Verfügung steht;
dieser Teil t der Vorrichtung wird an der zweiten Station in einer allgemein auf bekannte Weise ausgebildeten
Bohrlochauskleidung gehaltert. Von dem Bohrlochkopf 3 (Fig.2) aus, der an der Erdoberfläche oder in
ihrer Nähe angeordnet ist, erstreckt sich nach unten ein Rohr 2, das vorzugsweise konzentrisch zu einem innersten,
aus nichtrostendem Stahl oder einem anderen hochwertigen legierten Stahl hergestellten Rohr 4 angeordnet
ist, das dazu dient, ein Arbeitsströmungsmedium bildendes relativ kühles und relativ reines Wasser zu
einem Punkt nahe dem unteren Ende des Bohrlochs zu leiten. Ferner ist in dem Rohr 2 ein zweites, einen größeren
Innendurchmesser aufweisendes Rohr 5 aus einem ähnlichen hochwertigen Werkstoff wie das Rohr 4 so
angeordnet, daß es das Rohr 4 in einem Abstand umgibt; das zweite Rohr 5 erstreckt sich von dem Bohrlochkopf
3 aus nach unten bis zu der am unteren Ende des Bohrlochs angeordneten Einrichtung, damit das aus der Turbine
austretende heiße Arbeitsströmungsmedium auf eine noch zu erläuternde Weise zur Erdoberfläche strömen
kann.
Zu dem am Boden des Bohrlochs angeordneten Teil 1 der Vorrichtung gehören mehrere im folgenden näher
beschriebene, zusammenarbeitende Einrichtungen, und zwar ein Dampferzeugerteil 6, eine Dampfturbine 7 sowie
ein Rotationspumpenteil 8 für heißes Wasser, der durch den Antriebsteil 7 angetrieben wird. Die verschiedenen
Teile dieser drei Einrichtungen sind zur Ermöglichung ihres Zusammenarbeitens nahe dem unteren Ende
des Bohrlochs in dem Rohr 2 aufgehängt und gegenüber den beiden inneren Rohren 4 und 5 abgestützt;
hierbei wird ein Teil der Last von einer Dichtung 9 aufgenommen, die sich an der Innenwand des Rohres 2
abstützt, während ein weiterer Teil von den konzentrischen Rohren 4 und 5 getragen wird. Außerdem können
zusätzliche Tragglieder bekannter Art vorhanden sein, um die genannten Teile zu unterstützen und sie in ihrer
konzentrischen Lage zu halten.
Gemäß Fig. 1 wird das Arbeitsströmungsmedium bildendes relativ reines, kaltes Wasser von der ersten
Station an der Erdoberfläche aus nach unten zu einer Einschnürung 10 des Rohres 4 gefördert. Oberhalb der
Einschnürung 10 weist das Rohr 4 eine oder mehrere Öffnungen 11 auf, so daß das kühle Wasser über eine
Zweigleitung 12 zu einem auf bekannte Weise ausgebildeten Druckregler und Druckminderer 13 strömen
kann-, der tatsächliche Druck des reinen Wassers in dem Rohr 4 wird so gewählt, daß das reine Wasser durch ein
Rohr 14 zu dem Dampferzeugungsteil 6 strömen kann, ohne daß ein unerwünschtes Zurückströmen von
Dampf stattfindet. Das reine Wasser strömt von dem Druckregler und Druckminderer 13 zwischen den Rohren
4 und 5 durch das Rohr 14 zu einem eine große Länge aufweisenden, aus legiertem Stahl hergestellten
Wärmetauscher- oder Kesselrohr 15, das eine Rohrschlange mit mehreren Windungen bildet und in einem
zylindrischen Kanal zwischen dem Rohr 5 und dem Rohr 2 angeordnet sein kann.
Äußerst heißes Wasser strömt auf noch zu erläuternde Weise in dem Bereich zwischen den Rohren 2 und 5
nach oben, um das dem gewendelten Kesselrohr 15 zugeführte reine Wasser in trockenen überhitzten Dampf
von hohem Energieinhalt zu verwandeln. Bevor das reine Wasser den Druckregler und Druckminderer 13
durchströmt, befindet es sich infolge seines hydrostatischen Gefälles unter einem sehr hohen Druck. Der
Druckregler und Druckminderer 13 setzt diesen Druck in einem hinreichenden Ausmaß herab, damit das reine
Wasser durch das heiße Wasser aus der Quelle verdampft und erhitzt werden kann. Der so erzeugte
Dampf wird durch ein nach unten gerichtetes Rohr 16 geleitet, das sich von der letzten Windung 17 der
Rohrschlange 15 des Dampferzeugerteils 6 aus erstreckt und der Innenwand des Rohres 2 benachbart ist.
In der Nähe der letzten Windung 17 des Dampferzeugerteils 6 und des sich nach unten erstreckenden Rohrs
16 weist das Rohr 5 einen größeren Durchmesser auf, so daß eine Erweiterung 18 vorhanden ist, deren Querschnitt
zur Form einer darin angeordneten Dampfturbine 19 paßt.
Die Dampfturbine 19 ist von einer Wand 20 aus legiertem Stahl unterstützt, die eine Verlängerung des
sich erweiternden Wandteils 18 des Rohres 5 bildet und sich in der entgegengesetzten Richtung verjüngt; weitere
Unterstützungen für die Dampfturbine 19 werden durch einander gegenüberliegende, durch einen axialen
Abstand getrennte, parallele kreisrunde Wände 21 und 22 aus Stahl gebildet Die Dampfturbine 19 weist mit
Wasser geschmierte Lagergehäuse 23 und 24 auf, die in der Mitte der beiden kreisrunden Wände 21 und 22
angeordnet sind und Lager enthalten, welche die Hauptwelle 25 der Dampfturbine 19 auf eine noch zu erläuternde
Weise unterstützen. Die Wände 20, 21 und 22 sind durch Verschweißen oder auf andere Weise fest
miteinander verbunden, um eine tragende Umschließung für die Dampfturbine 19 zu bilden; die Hochdruckdampfleitung
16 ist mit dem Eintrittsende der Dampf-
turbine 19 durch eine öffnung 26 in der unteren Wand
22 verbunden. Die runde obere Wand 21 ist mit mehreren großen öffnungen 27 und 28 versehen, damit der
Abdampf der Turbine 19 zu dem Ringraum zwischen den konzentrischen Rohrleitungen 4 und 5 gelangen
kann. Somit kann das relativ reine Wasser, das gemäß F i g. 1 in Richtung der Pfeile 29 in dem Rohr 4 nach
unten strömt, nach seiner Verwandlung in teilweise verbrauchten trockenen Dampf in Richtung der Pfeile 30
durch den Ringraum zwischen den Rohren 4 und 5 nach oben zum Bohrlochkopf 3 strömen.
Bei der Dampfturbine 19 kann es sich um eine von mehreren brauchbaren Bauarten handeln; beispielsweise
kann die Turbine als sogenannte Aktionsturbine ausgebildet sein, bei der sich der Dampf nur zwischen den
ortsfesten Schaufeln oder Düsen der Turbine ausdehnt. In diesem Fall kann die Turbine einen Düsenkranz aufweisen,
an den sich mehrere um eine gemeinsame Achse umlaufende Schaufelkränze anschließen, wobei einander
benachbarte Schaufelkränze jeweils durch Umlenkschaufeln voneinander getrennt sind. Geeignete Turbinen
sind z. B. auf S. 1225 ff. des Werks von L S. Marks »Mechanical Engineers' Handbook«, 4. Aufl. (1941),
McGraw-Hill Book Company, Inc. sowie in anderen Literaturstellen beschrieben.
Bei dem Dampferzeugungsteil 6 mit der Turbine 19 kann es sich um eine der bekannten Anordnungen handeln,
bei denen zur Dampferzeugung dienende Rohrschlangen hintereinander- oder parallelgeschaltet
sind, oder die innerhalb des Teils 6 eine oder mehrere getrennte, zu einem Stapel vereinigte Rohrschlangen
aufweisen, mittels welcher der Dampf zwischen den verschiedenen Stufen der Turbine 19 erneut erhitzt wird. In
manchen Fällen kann man eine mindestens zweistufige Turbine verwenden, was sich jeweils nach dem zulässigen
Außendurchmesser der Turbine richtet.
Die Dampfturbine 19 hat die Aufgabe, eine in dem Pumpenteil 8 untergebrachte Heißwasserpumpe 31 anzutreiben.
Hierbei stehen verschiedene Bauarten von Rotationspumpen, z. B. mehrstufige oder mit gemischten
Strömen arbeitende Pumpen oder Schleuderpumpen zur Verfügung, die mit beschaufelten Diffusoren
ausgerüstet sind, sowie bestimmte weitere Bauarten von Pumpen, .wie sie häufig als Tiefpumpen benutzt werden.
In der technischen Literatur sind zahlreiche Beschreibungen von für den vorliegenden Zweck geeigneten
Pumpen zu finden. Beispielsweise sei auf die Seiten 5 bis 59 ff. des Werks von J. KL Salisbury, »Kent's Mechanical
Engineer's Handbook—Power«, 12. Aufl. (1954), John Wiley and Sons verwiesen.
Die Pumpe 31 wird von einem zylindrischen Gehäuse 32 getragen, das in dem Rohr 2 konzentrisch mit dieser
angeordnet ist Der obere Teil des Gehäuses 32 erweitert sich nach oben in der aus F i g. 1 ersichtlichen Weise,
so daß er einen allgemein konischen Wandabschnitt 33 bildet, dessen oberer Teil so profiliert ist, daß es gemäß
Fi g. 1 möglich ist, an der mit 9 bezeichneten Stelle eine
Abdichtung zwischen dem Gehäuse 32 und dem Rohr 2 zu bewirken. Die die Turbine 19 umschließende, sich
nach unten verjüngende Wand 20 ist unterhalb der Turbine so verlängert, daß sie einen allgemein glockenförmigen
Abschnitt 34 bildet; der Abschnitt 34 ist allgemein auf ähnliche Weise profiliert wie der Abschnitt 33 des
Pumpengehäuses 32, so daß ein ringförmiger Kanal für eine hydrodynamische Strömung vorhanden ist, auf dessen
Wirkungsweise im folgenden näher eingegangen wird.
Die Pumpe 31 wird in dem Gehäuse 32 teilweise durch eine Stirnwand 35 in ihrer Lage gehalten, die mit
dem Gehäuse 32 an einer Ringfläche 46 verschweißt oder auf andere Weise verbunden ist. Die Stirnwand 35
nimmt in ihrer Mitte ein Axiallagergehäuse 36 für das untere Ende 37 der Pumpenwelle 25 auf; die Lagergehäuse
24 und 36 enthalten Lager, die mit reinem Wasser geschmiert werden können, und die gemeinsam dazu
dienen, die Welle 25 und den Läufer der Heißwasserpumpe 31 zu lagern. Die Stirnwand 35 weist einen
ίο Kranz von öffnungen 38 auf, über die heißes Wasser zu
der Pumpe 31 strömen kann; das heiße Wasser wird durch den Läufer der Pumpe 31 nach oben gefördert
und beschleunigt, so daß es in den Ringraum eintritt, der durch die konzentrischen, sich nach unten verjüngenden
bzw. glockenförmigen Wandabschnitte 33 und 34 abgegrenzt wird. Da diese Wandabschnitte zügig in das Rohr
2 bzw. das Rohr 5 übergehen, wird das heiße Wasser in Richtung der Pfeile 39 nach oben zum Bohrlochkopf 3
gepumpt.
Natürlich sind die Abmessungen der öffnungen 11,
die Kennwerte des Druckreglers und Druckminderers 13 sowie der Druck, unter dem das kühle Wasser am
oberen Ende des Bohrlochs zugeführt wird, so gewählt, daß Wasser zum Schmieren der beschriebenen Lager
über die Einschnürung 10 des Rohres 4 von oben nach unten den Lagergehäusen 23,24 und 26 zugeführt wird.
In den verschiedenen Lagern wird das zur Schmierung dienende Wasser zwischen die Lagerflächen gedrückt,
um sie auf bekannte Weise voneinander getrennt zu halten und so als Schmiermittel zur Wirkung zu kommen.
Das zur Schmierung verwendete Wasser kann aus den verschiedenen Lagergehäusen über öffnungen 40,
41 und 42 entweichen. Das über die öffnung 40 aus dem Lagergehäuse 23 entweichende Wasser zum Schmieren
des zugehörigen Lagers hat z. B. einen solchen Druck, daß es in den Raum eintreten kann, der den Abdampf
der Turbine 19 aufnimmt; da es sich hierbei nur um kleine Wassermengen handelt, hat das Wasser nur einen
geringen Einfluß auf den Dampf. Von der Öffnung 41 des Lagergehäuses 24 aus strömt das als Schmiermittel
verwendete V/asser einfach in Richtung des der Öffnung 41 in F i g. 1 benachbarten Pfeils 39 in den nach
oben geförderten Heißwasserstrom ein. Das untere Lagergehäuse 36 und das darin angeordnete Lager werden
durch Wasser geschmiert, das nach dem Gebrauch aus der Öffnung 42 austritt und sich mit dem durch die Pumpe
31 nach oben geförderten Wasser vereinigt Bezüglich sämtlicher Lager ist zu bemerken, daß der Druck
des zur Schmierung dienenden reinen Wassers derart ist, daß eine unerwünschte Strömungsumkehrung verhindert
wird. Beispielsweise genügt an der Öffnung 42 der Druck des reinen Wassers, um zu verhindern, daß
verunreinigtes Wasser aus dem Bohrloch in das Lagergehäuse 36 eintritt und zu einer Beschädigung des zugehörigen
Lagers Anlaß gibt Da die Wirkungsweise der Turbine 19 und der Pumpe 31 in der Praxis dazu führen
kann, daß die ihnen gemeinsame Welle 25 nach oben oder unten bewegt wird, haben die Lager in den Lagergehäusen
23 und 36 notwendigerweise die Aufgabe, die Welle nicht nur zu führen, sondern auch axiale Kräfte
aufzunehmen. Bekanntlich kann man solche Lager so ausbilden, daß in den Schmierspalten im wesentlichen
im Gleichgewicht stehende hydrostatische Druckbedingungen herrschen.
Gemäß F i g. 2 hat die in dem Bohrloch angeordnete Einrichtung nach F i g. 1 die Aufgabe, die Erzeugung
großer Mengen elektrischer Energie an der ersten Station an der Erdoberfläche zu ermöglichen, wobei
■ Dampfturbinen und Stromerzeuger benutzt werden, die
vorzugsweise in Bodenhöhe angeordnet sind, z. B. ge-Γ·
maß F i g. 2 eine Dampfturbine 60 und ein Synchronge-
;jj: nerator 61, dem die elektrische Energie über Klemmen
; 62 entnommen werden kann. Zu diesem Zweck wird das
j; zur Erdoberfläche gepumpte heiße Wasser über das
'/■■ Rohr 2, eine sich daran anschließende Rohrleitung 63
,ν und ein normalerweise offenes Ventil 64 einem Element
; 66 eines Kesselwärmetauschers 65 bekannter Art zuge-
■'■■'« führt. Der Wärmtauscher 65 ist auf bekannte Weise als
Ά geschlossener Behälter ausgebildet und dient dazu, ei-
b nen Wärmeaustausch zwischen mehreren darin ange-
ΐ ordneten Wärmetauscherelementen 66,70,71 und 72 zu
bewirken. Diese vier Elemente können als gerade oder
|T; gewendelte Rohre ausgebildet sein und den Austausch
ja: von Wärmeenergie durch direkte Wärmeleitung durch
]'■ ihre Metallwände hindurch oder unter Vermittlung
t;j durch ein dazwischen vorhandenes Flud auf bekannte
Ss1 Weise zu bewirken. Die Wärme, die in dem der Rohrlei-
)i tung 63 zugeführten heißen Wasser enthalten ist, bildet
die Hauptquelle für Wärme, die dem Wärmetauscher 65 zugeführt wird. Das heiße Wasser, das in dem Kesselwärmetauscher
65 abgekühlt worden ist, wird dann über eine Rohrleitung 67 und ein normalerweise offenes Ventil
68 einem Verdampfer bekannter Art zugeführt. Bei dem Ventil 68 kann es sich um ein Drosselventil handeln,
das so eingestellt ist, daß der Druck des hindurchgeleiteten abgekühlten Wassers in einem solchen Ausmaß verringert
wird, daß das Wasser bei seiner niedrigen Temperatur leicht verdampft, sobald es dem Verdampfer 69
zugeführt wird.
Der Verdampfer 69 ist von bekannter Art und in der üblichen Weise mit einer Vakuumpumpe 70 bekannter
Art ausgerüstet, mittels welcher der Druck in dem Verdampfer erheblich herabgesetzt wird, so daß das Wasser
in ihm zum Sieden kommt und Dampf entsteht, der über einen Auslaß 71 abgeführt wird. Die Vakuumpumpe 70
dient dazu, die im stärksten Maße flüchtigen Gase über einen Auslaß 72 abzuleiten, da einige dieser Gase wegen
ihrer korrodierenden Wirkung unerwünscht sind, und damit diese Gase nicht über den Verdampfer 69 zu einem
ihm nachgeschalteten Kondensator 73 gelangen. Wertvolle Gase, z. B. Helium und andere Edelgase, können
gegebenenfalls über den Auslaß 72 abgezogen und einer Ausnutzung zugeführt werden.
Der Verdampfer 69 hat zwei Aufgaben zu erfüllen; gemäß dem vorstehenden Absatz erzeugt er reinen
Dampf, der dann mit Hilfe des Kondensators 73 bekannter Art kondensiert und in Form von Wasser einem
Knotenpunkt 74 des Leitungskreises nach F i g. 2 zugeführt wird, um den Vorrat an reinem Wasser zu vergrößern.
Ein weiterer größerer Teil des Wassers, das ursprünglich durch die Verrohrung 2 nach oben geflossen
ist, wird über eine Rohrleitung 75 und durch eine Pumpe
76 einem in der Erde angelegten Bohrloch zugeführt, das mit einer Verrohrung 77 versehen ist Somit wird
der größere Teil der gelösten Mineralsalze, die zusammen mit dem heißen Wasser längs der Verrohrung 2 zur
Erdoberfläche gepumpt worden sind, durch die Pumpe 76 wieder in das Erdreich eingeleitet Die Bohrung mit
der Verrohrung 77 kann in einer ausreichenden Entfernung von dem Hauptbohrloch angelegt sein und zum
Zurückführen von Wasser aus mehreren Vorrichtungen der beschriebenen Art dienen. Insbesondere kann sie
die von der Pumpe 76 abgegebene Flüssigkeit an eine Erdformation abgeben, bei der es sich gegebenenfalls
um eine andere Formation handelt als diejenige, welcher der Teil 1 der Vorrichtung zugeordnet ist
. Eine zweite Energiequelle, die dem Kesselwärmetauscher 65 zugeführt wird, ist der Dampf, der von der
Turbine 19 nach F i g. 1 abgegeben und durch das Rohr 5 nach oben geleitet wird. Dieser Dampf kann über ein
normalerweise offenes Ventil 78 zu einem Element 70 des Kesselwärmetauschers 65 strömen. Das Wärmetauscherelement
70 ist so eingerichtet, daß der ihm zugeführte Dampf einem Wärmeaustausch am kühlsten Ende
des Wärmetauschers 65 ausgesetzt wird, d. h. nahe
ίο dem Einlaß des Wärmetauscherelements 71, dem kühles
sauberes Wasser zugeführt wird. Infolgedessen wird der von dem Rohr 5 aus zugeführte Abdampf in dem Wärmetauscherelement
70 weitgehend kondensiert. Das so gewonnene Kondensat wird über eine Rohrleitung 79
und ein normalerweise offenes Ventil 80 dem schon genannten Knotenpunkt 74 zugeführt. Das über die Rohrleitung
79 zugeführte Wasser und das dem Kondensator
73 entnommene Wasser trifft in einem relativ reinen Zustand an dem Knotenpunkt 74 ein und kann daher
dem Rohr 4 der Einrichtung nach F i g. 1 zugeführt werden. Während ein in eine Zweigleitung 82 eingeschaltetes
Ventil 81 geschlossen ist, wird das dem Knotenpunkt
74 zugeführte Wasser mittels einer Speisepumpe 83 bekannter Art über ein normalerweise offenes Ventil 84
und eine Rohrleitung 85 zu dem Rohr 4 gefördert. Natürlich kann man allgemein dort, wo sich der Knotenpunkt
74 befindet, einen Speicherbehälter von variablem Fassungsvermögen anordnen, damit Schwankungen
der Zufuhr von reinem Wasser zu dem Rohr 4 ausgeglichen werden können. Ferner ist es möglich, Wasser
dadurch zuzuführen, daß das Ventil 81 geöffnet wird, das über einen Anschluß 91 mit einer beliebigen verfügbaren
Quelle verbunden ist. Ferner ist zu bemerken, daß der Kondensator 73 mit Wasser gekühlt werden kann,
z. B. mit kühlem Wasser, das einem nicht dargestellten Kühlturm entnommen und einem Wärmetauscherelement
86 in dem Kondensator 73 zugeführt wird. Alternativ könnte man das Wärmetauscherelement 87 nach
F i g. 2 an vielen Standorten auch mit Hilfe von zwangsläufig umgewälzter Luft kühlen.
Vorstehend wurden die hauptsächlichen Teile beschrieben, die dazu dienen, dem Kesselwärmetauscher
65 Wärme zuzuführen. Die in der Einrichtung 65 gespeicherte Wärme wird abgeführt und auf eine im wesentlichen
bekannte Weise ausgenutzt, um eine an der Erdoberfläche vorhandene Dampfturbine 60 zu betreiben.
Zu diesem Zweck wird eine Flüssigkeit mittels einer Speisepumpe 88 bekannter Art über eine Rohrleitung
89 dem Wärmetauscherelement 71 des Kesselwärmetauschers 65 zugeführt. Diese Flüssigkeit bewegt sich im
Gegenstrom zu der Wärme, die der Einrichtung 65 mitteb
der Wärmetauscherelemente 66, 70 und 72 zugeführt wird. Die Flüssigkeit verdampft und bildet daher
einen Dampf von äußerst hoher Temperatur, der über eine Rohrleitung 90 der Eingangsstufe der Turbine 60
zugeführt wird. Nachdem der Dampf in der Turbine nutzbare Arbeit geleistet hat, wird der Abdampf von der
Turbine aus über eine Rohrleitung 91 der Kesselwärmetauschereinrichtung
65 zugeführt, wo ein Teil der noch vorhandenen Wärmeenergie über ein Wärmetauscherelement
71 an die Einrichtung 65 abgegeben wird. Jenseits der Einrichtung 65 strömt der Abdampf über eine
Rohrleitung 95 dann zu einem Kondensator 93 bekannter Art mit Wärmetauscherelementen 92 und 94, von wo
aus er wiederum nach seiner Verflüssigung durch eine Rohrleitung 96 der Speisepumpe 88 zugeführt wird. Der
Kondensator 93 kann mit kühlem Wasser gekühlt werden, das einem nicht dargestellten Kühlturm entnom-
men und durch das zugehörige Wärmetauscherelement 94 geleitet wird. Alternativ kann der Kondensator 93 auf
bekannte Weise mit Luft gekühlt werden. Man kann beispielsweise Wasser verwenden, um in der Kesselwärmetauschereinrichtung
65 Dampf von hoher Temperatur zu erzeugen, der in der zugehörigen, an der Erdoberfläche
angeordneten Schleife ausgenutzt wird, oder man kann gewisse organische Flüssigkeiten verwenden, bei
denen zur Ausnutzung der Energie nach dem Kreisprozeß nach Rankine Gebrauch gemacht wird.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist allgemein aus der vorstehenden Beschreibung ersichtlich. Zu der Vorrichtung
1 zum Gewinnen geothermischer Energie mit Hilfe einer Tiefbohrung gehören ein in großer Tiefe
angeordneter, in Wasser eingetauchter Teil 6 zum Erzeugen von überhitztem Dampf, ein mit Hilfe des überhitzten
Dampfes betreibbarer Turbinenteil 7 und ein Heißwasserförderteil 8, die sämtlich in einer Zone angeordnet
sind, in der große Mengen von sehr heißem Wasser zur Verfügung stehen, das auch relativ große Mengen
an gelösten Stoffen enthalten kann. Reines Wasser, das durch Kondensieren von reinem Dampf an der Erdoberfläche
gewonnen wird, wird dem Dampferzeugungsteil 6 zugeführt, damit die Turbine 19 betrieben
werden kann, und außerdem wird reines Wasser zu den Lagern des Turbinenteils und des Pumpenteils geleitet.
Der Pumpenteil 8 dient dazu, den Druck des heißen Wassers zu erhöhen, so daß es sich noch reichlich oberhalb
seines Sättigungsdrucks befindet, wenn es zur Erdoberfläche gelangt
Im Bereich der Pumpe 31 ist das Druckgefälle genügend hoch, um eine Beschädigung der Pumpe durch
Kavitation und hierdurch verursachte Leistungsverluste der Pumpe zu verhindern. Es ist allgemein dafür gesorgt,
daß der tatsächliche Druck des heißen Wassers an allen Punkten der Vorrichtung, die in dem Bohrloch von dem
heißen Wasser durchströmt werden, zur Erhöhung der Sicherheit erheblich über dem Punkt liegt, an dem ein
schlagartiges Verdampfen des Wassers einsetzen könnte. Dieses Merkmal ist für die praktische Brauchbarkeit
der beschriebenen Vorrichtung von besonderer Bedeutung, denn es kann keine Schnellverdampfung des heißen
Wassers auftreten, wenn das Wasser ständig und an allen Punkten der Anlage über seinem Schnellverdampfungsdruck
gehalten wird. Eine solche Schnellverdampfung des heißen Wassers muß verhindert werden, denn
sie könnte zu Betriebsstörungen oder sogar zu einer Beschädigung von Teilen der Anlage führen, und in jedem
Fall wurden sich große Mengen mineralischer Stoffe in Form von Kesselstein in dem Bereich ablagern, in
dem eine solche Schnellverdampfung eingetreten ist.
Der an der Erdoberfläche befindliche Teil der Anlage ermöglicht es ohne jede Schwierigkeit, dem äußerst heißen
Wasser Wärme zu entziehen und elektrische Energie zu erzeugen oder die Wärmeenergie auf andere
Weise nutzbar zu machen. Auch derjenige Teil der Energie, welcher in dem Dampf verbleibt, der dazu
dient, den Turbinenteil 7 am Boden des Bohrlochs anzutreiben, wird zur Erdoberfläche zurückgeleitet, um dort
ausgenutzt werden zu können.
Der Teil 1 der Vorrichtung in der Tiefbohrung kann in
der nachstehend beschriebenen Weise in bzw. außer Betrieb gesetzt werden. Wird z. B. der Pumpe 88 keine
Energie zugeführt, und ist das Ventil 84 geschlossen, während das Ventil 81 offen ist, kann man beliebige
Quellen bekannter Art für unter hohem Druck stehendes reines Wasser und Druckluft mit dem Anschluß 91
verbinden, um Luft und Wasser längs der Rohrleitung 4 von oben nach unten zu dem Dampferzeugerteil 6 zu
leiten und die Lagergehäuse 23, 24 und 36 zu füllen, damit die arbeitenden Teile voneinander abgehoben
werden. Nunmehr beginnt die Turbine 19, sich zu drehen, und zwar zuerst als Folge der Zufuhr von Druckluft
und danach als Folge der Erzeugung von Dampf, wobei die Drehzahl der Turbine allmählich zunimmt, so daß
die Pumpe 31 eine allmählich zunehmende Menge heißen Wassers durch das Rohr 5 nach oben fördert. Das
Verhältnis zwischen Luft und Wasser wird dann verringert, bis nur noch Wasser zugeführt wird, woraufhin
man die Anlage auf die Pumpe 83 umschalten kann, indem man das Ventil 81 schließt und gleichzeitig das
Ventil 84 öffnet. Diese Betriebsweise wird fortgesetzt, bis erstmalig ein stetiger Zustand in der die Vorrichtung
1 enthaltenden Schleife erreicht worden ist, und die Kesselwärmetauschereinrichtung
65 ihre Betriebstemperatur im wesentlichen erreicht hat. Jetzt wird die Pumpe 88 in Betrieb gesetzt, so daß der Turbine 60 an der
Erdoberfläche über die Rohrleitung 90 Dampf von hohem Energiegehalt zugeführt wird. Schließlich erreicht
auch diese zweite Schleife erstmalig einen stetigen Betriebszustand, woraufhin man die gewünschte Last an
den Stromerzeuger 61 anschließen kann. In kurzer Zeit erreicht die gesamte Anlage einen endgültigen Gleichgewichtszustand
gegenüber der durch den Stromerzeuger 61 gespeisten Last, so daß große Mengen nutzbarer
elektrischer Energie erzeugt werden, daß reines Wasser zur Verwendung in dem in der Tiefbohrung angeordneten
Teil der Anlage zurückgewonnen wird, und daß unerwünschte
gelöste Stoffe enthaltendes Wasser dem Erdinneren über das Bohrloch mit der Verrohrung 77
wieder zugeführt wird. Um die Anlage stillzusetzen, kann man die Ventile 64 und 78 schließen und die Zufuhr
von kaltem Wasser über die Rohrleitung 85 allmählich beenden.
Natürlich kann man auch andere bekannte Verfahren anwenden, um mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung
an der ersten Station sogar noch mehr Energie zu gewinnen, wenn sich die Anlage in Betrieb befindet Beispielsweise
kann man die Energie des heißen Wassers, das aus dem Wärmetauscherelement 66 über die Rohrleitung
67 austritt, zum Teil dadurch ausnutzen, daß man das heiße Wasser einer nicht dargestellten Wasserturbine
bekannter Art zuführt, die benutzt werden kann, um verschiedene Pumpen, z. B. die Pumpen 70 und 76, sowie
weitere Pumpen mechanisch anzutreiben, die auf bekannte Weise in Rohrleitungen eingeschaltet sind, welche
sich zwischen den Wärmetauschern 73 und 93 und so den ihnen gegebenenfalls zugeordneten Kühltürmen er-
die dem Stromerzeuger 62 oder einem Hilfsanlaßgenerator
entnommen wird, über die zugehörigen Klemmen 100, 101, 102 und 103 den Pumpen 88, 70, 76 und 83
zuführen, damit diese Pumpen durch die zugehörigen Elektromotoren angetrieben werden.
Die Lager in den Lagergehäusen 23, 24 und 36 können allgemein von bekannter Art sein und z. B. den bei
Turbinen bekannter Art verwendeten Lagern entsprechen, so daß sich eine nähere Erläuterung erübrigen
dürfte. Da es dem Konstrukteur auf bekannte Weise möglich ist, die Richtung der Axialkräfte zu bestimmen,
die in den Lagern zur Wirkung kommen, wenn die Einrichtung nach F i g. 1 in Betrieb ist, kann man dafür sorgen,
daß die Hauptaxialkraft längs der Welle 25 nach oben wirkt um mindestens teilweise das Gewicht der
Welle sowie der Läufer der Turbine und der Pumpe auszugleichen. Mit Flüssigkeitsfilmen arbeitende Lager,
13
denen große Flüssigkeitsmengen zugeführt werden müssen, lassen sich bei der Einrichtung 1 verwenden. Bei
diesen Lagern können die Lagerspalte abgrenzende Stirnflächen vorhanden sein, die wie bei bekannten Tiefpumpen aus Gummi oder aus einem anderen wider-
staadsfähigen Material z. B. einem keramischen Material, bestehen. Beispielsweise hat sich Aluminiumtrioxid
(Al2O3) als brauchbarer Werkstoff für solche Lagerflächen erwiesen, wenn man dieses Material als Überzug
auf eine Stützfläche aus legiertem Stahl aufbringt Ferner stehen weitere geeignete Ausführungsarten von Lagerflächen zur Verfügung.
Ein allgemein auf bekannte Weise ausgebildetes Flüssigkeitslager, das zur Verwendung bei der beschriebenen Vorrichtung geeignet ist, ist in F i g. 3 dargestellt;
dieses Lager könnte z. B. in das Turbinenlagergehäuse 23 eingebaut werden. Gemäß F i g. 1 wird das nach unten strömende, zur Schmierung dienende Wasser über
das Rohr 4 dem Lagergehäuse 23 zugeführt, das an einem Rohrstutzen 110 befestigt ist, welcher mit der obe-
ren Stirnwand 21 der in F i g. 3 nicht dargestellten Turbine 19 zusammenhängt und von dieser Stirnwand aus
nach oben ragt Der Rohrstutzen 110 hat eine senkrechte Bohrung von relativ großem Durchmesser zum Aufnehmen des drehbaren Teils 111 der zum Ausrichten
dienenden Einrichtung des Lagers; zwischen der zylindrischen äußeren Umfangsfläche 113 des drehbaren Lagerteils 111 und der inneren zylindrischen Wandfläche
114 des Rohrstutzens 110 ist ein Ringspalt 112 vorhanden. Der zum Ausrichten dienende drehbare Teil 111 ist
gemäß F i g. 3 in eine Bohrungserweiterung 115 von geringer Tiefe am oberen Ende der Welle 25 eingebaut;
die Welle 25 weist eine axiale Bohrung 116 auf, die das
zum Schmieren dienende Wasser von dem Rohr 4 aus weiter nach unten zu den übrigen Lagern leitet.
Das obere Ende der Welle 25 ist mit einem runden, scheibenförmigen Lagerläufer 117 versehen, der gegebenenfalls einen festen Bestandteil der Welle bilden
kann. Während des normalen Betriebs entsteht ein Spalt 118 zwischen den einander zugewandten Flächen der
Drucklagerscheibe 117 und einer Lagerfläche 119, die an der Unterseite der oberen Stirnwand 21 ausgebildet
ist. Das Ausströmen des Wassers zu der Öffnung 40 nach Fi g. 1 wird zum Teil durch die Breite der Spalte
112 und 118 sowie durch das Verhältnis zwischen den Durchmessern des Rohres 4, der Bohrung des Läuferteils 111 und der axialen Bohrung 116 der Welle 25
geregelt Die Erzielung der richtigen Dosierung kann durch die Verwendung von Dosierungsöffnungen cder
Düsen erleichtert werden, die in Einsatzstücken 120 ausgebildet sind, welche in das untere Ende des Läuferteils
111 eingebaut sind, so daß die Düsen Wasser zu dem Spalt 118 leiten.
60
65
Claims (13)
1. Verfahren zur Gewinnung von Energie aus einem geometrischen Strömungsmedium, bei dem das
geothermische Strömungsmedium vom Boden eines Bohrloches in flüssigem Zustand zum Bohrlochkopf
hochgepumpt und die Energie aus dem hochgepumpten geothermischen Strömungsmedium abgeleitet
wird, wobei sich das Bohrloch von einem Bohrlochkopf an der Oberfläche der Erde bis zu einer
vorgegebenen Position erstreckt, an der sich eine Quelle des geometrischen Strömungsmediums befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Arbeitsströmungsmedium an der vorgegebenen Position
mit Hilfe des geothermischen Strömungsmediums erhitzt wird und daß die Energie des erhitzten
Arbeitsströmungsmediums in mechanisciie Arbeit umgewandelt wird, die zum Hochpumpen des geometrischen
Strömungsmediums zum Bohrlochkopf verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Arbeitsströmungsmedium vom Bohrlochkopf zur vorgegebenen Position gepumpt
und durch die Erhitzung mit Hilfe des geothermisehen Strömungsmediums in überhitzten Dampf
umgewandelt wird, der in einer Turbine entspannt und dann zum Bohrlochkopf zurückgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des geothermischen Strömungsmediums
nach Ableitung der thermischen Energie an der Erdoberfläche gereinigt, mit dem Arbeitsströmungsmedium
gemischt und dann der vorgegebenen Position zugeführt wird.
4. Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium mit einem
Bohrloch, das sich von einem Brunnenkopf an der Erdoberfläche zu einer vorgegebenen Position
erstreckt, die unter der Erdoberfläche liegt und an der sich eine Quelle für das geothermische Strömungsmedium
befindet, mit an der Erdoberfläche angeordneten Einrichtungen zur Ableitung von Energie aus dem aus dem Bohrloch herausgepumpten
geothermischen Strömungsmedium und mit Pumpeinrichtungen in dem Bohrloch zum Hochpumpen
des geothermischen Strömungsmediums in flüssigem Zustand zum Bohrlochkopf, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung einen an der vorgegebenen Position angeordneten Wärmetauscher
(15) zur Übertragung von thermischer Energie von dem geothermischen Strömungsmedium auf ein Arbeitsströmungsmedium
zur Erhitzung des Arbeitsströmungsmediums und an der vorgegebenen Position angeordnete Antriebsleistungseinrichtungen
(19,31) zur Erzeugung mechanischer Arbeit aus der Energie des erhitzten Arbeitsströmungsmediums
und zum Hochpumpen des geothermischen Strömungsmediums zum Bohrlochkopf aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsleistungseinrichtung eine
Turbine (19) und eine Pumpe (31) umfassen und daß der Wärmetauscher (15) das Arbeitsströmungsmedium
in überhitzten Dampf umwandelt, der der Turbine (19) zugeführt wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe eine rotierende Pumpe (31)
ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrloch einen ersten
Kanal (4) zur Zuführung des Arbeitsctrömungsmediums von dem Bohrlochkopf zur vorgegebenen
Position, einen zweiten Kanal (2) zur Zuführung des goethermischen Strömungsmediums von der vorgegebenen
Position zum Brunnenkopf und einen dritten Kanal (5) zur Zuführung des von der Turbine (19)
abströmenden Arbeitsströmungsmediums zum Bohrlochkopf aufweist
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (15) eine Rohrleitung (16) aufweist, die mit dem ersten Kanal (4) in
Verbindung steht und in Wärmetauscherbeziehung mit dem zweiten Kanal (5) angeordnet ist
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die ersten, zweiten und dritten
Kanäle durch drei Rohre gebildet sind, nämlich ein inneres Rohr (4), das den ersten Kanal bildet, ein
mittleres Rohr (5), das das innere Rohr (4) mit Abstand umgibt, und ein äußeres Rohr (2), das das mittlere
Rohr (5) mit Abstand umgibt, wobei der Raum zwischen dem inneren Rohr (4) und dem mittleren
Rohr (5) den dritten Kanal bildet, während der Raum zwischen dem äußeren Rohr (2) und dem mittleren
Rohr (5) den zweiten Kanal bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (19) über der Pumpe
(31) liegt und mittig in der äußeren Rohrleitung (2) angeordnet ist, und daß das mittlere Rohr (5) sich
von der Turbine (19) derart nach oben erstreckt, daß das geothermische Strömungsmedium um die Turbine
(19) herum nach oben und dann in den zweiten Kanal gepumpt wird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe (31) und die Turbine (19) eine gemeinsame Antriebswelle aufweisen,
die in flüssigkeitsgeschmierten Lagern gelagert ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lager durch das Arbeitsströmungsmedium geschmiert werden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebswelle eine innere Axialbohrung aufweist, die mit dem ersten Kanal (4)
in Verbindung steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2419237A DE2419237C2 (de) | 1974-04-22 | 1974-04-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2419237A DE2419237C2 (de) | 1974-04-22 | 1974-04-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2419237A1 DE2419237A1 (de) | 1975-11-06 |
DE2419237C2 true DE2419237C2 (de) | 1984-11-08 |
Family
ID=5913516
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2419237A Expired DE2419237C2 (de) | 1974-04-22 | 1974-04-22 | Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Energie aus einem geothermischen Strömungsmedium |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2419237C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3751673A (en) * | 1971-07-23 | 1973-08-07 | Roger Sprankle | Electrical power generating system |
-
1974
- 1974-04-22 DE DE2419237A patent/DE2419237C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2419237A1 (de) | 1975-11-06 |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SPERRY CORP., 10104 NEW YORK, N.Y., US |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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