DE2419102B2 - Schaltvorrichtung mit Kontakten - Google Patents
Schaltvorrichtung mit KontaktenInfo
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- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H1/00—Contacts
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltvorrichtung mit bewegbaren Kontakten.
Derartige Vorrichtungen mit Zungenkontakten finden in einer gasdicht verschlossenen Umhüllung in
miniaturisierter Ausführung in den letzten Jahren vielfach in modernen Fernsprechämtern, in Rechenanlagen und in Datenübertragungssystemen Anwendung. In diesen Schaltvorrichtungen befinden sich die
Kontaktglieder, die meist an den Enden federnder Leiter angebracht sind, zusammen in einem verschlossenen, mit einem Schutzgas gefüllten Raum. Die Leiter bestehen aus einem magnetischen Material, wodurch mit Hilfe außerhalb der Umhüllung angeordneter Spulen oder Dauermagneten der Kontakt geöffnet
oder geschlossen werden kann.
Andere Ausführungsformen von Schaltvorrichtungen mit gegebenenfalls in einer Umhüllung untergebrachten Kontakten sind Relais oder Koordinatenschalter.
An all diese Vorrichtungen werden sehr hohe Anforderungen in bezug auf die Lebensdauer sowohl im
unbelasteten als auch im belasteten Zustand gestellt, während der Übergangswiderstand während der ganzen Lebensdauer der Vorrichtung niedrig und konstant sein muß.
Eine erhebliche Verbesserung der Schalteigenschaften im Vergleich zu den bis dahin bekannten
Schaltvorrichtungen konnte gemäß der deutschen Offenlcgungsschrift 2038929 mit Kontakten erzielt
werden, von denen mindestens die Kontaktoberfläche mit einem KontaktUberzug versehen ist, der aus mindestens zwei Schichten zusammengesetzt ist, von denen die äußere Schicht aus Metall mit einer Dicke
von 0,1 bis 5 μπι besteht, während sich gegebenenfalls
direkt unterhalb dieser Schicht eine gegebenenfalls ununterbrochene, mindestes 1,0 Vol.% Nichtmetall
enthaltende Schicht befindet.
Die äußere Schicht besteht vorzugsweise aus einem Edelmetall mit einem Schmelzpunkt oberhalb
1800° C, wie Ruthenium, Rhodium, Rhenium oder Osmium.
Mit diesen Kontakten können sowohl im belasteten als auch im unbelasteten Zustand in bezug auf die Lebensdauer sehr günstige Ergebnisse erzielt werden.
Eine Anzahl Schaltvorgänge 1 bis 100 X 106 kann
5 ohne wesentliche Erhöhung des Übergangswiderstandes erzielt werden.
Aus der DE-AS 1764233 sind Schwachstromkontakte bekannt, die auf einem Träger einen Kontaktüberzug aus zwei Schichten, einer Zwischenschicht aus
ίο einem schwer schmelzbaren Metall der Gruppe Molybdän, Wolfram, Rhenium, einem Karbid oder Borid
dieser Metalle, Tantalkarbid oder Tantalborid und einer 0,02 mm dicken Überzugsschicht aus einer Gold-Palladium-Legierung hat. Ein Nachteil dieser Kon-
takte ist, daß sie teuer sind, denn zum Schutz der gegenüber Oxidation empfindlichen Zwischenschicht
ist die 0,02 mm dicke Gold-Palladium-Legierung vorgesehen.
-o gangs im belasteten Zustand ist die sogenannte
Kreuzpunktbelastung, und der betreffende Lebensdauerversuch wird unter einer Gleichspannung von
50 V mit Kabelentladungen von 45, 75 und 140 Ω und mit Kabellängen von 1, 10, 20 und 100 m durch-
r> geführt. Die erforderliche Lebensdauer ist eine Anzahl Schaltvorgänge von 0,5 bis 3 X 106, abhängig davon, ob das Kabel nur einmal oder bei jedem Prellen
aufs neue entladen werden muß.
Mi steten Zustand ist die sogenannte Logikbelastung unter einer Spannung von 12 V.
Die Erfindung schafft eine Schaltvorrichtung mit Kontakten, von denen mindestens die Kontaktoberfläche einen Überzug enthält, welche Vorrichtung
r> auch unter den ungünstigen Belastungsbedingungen wie sie bei der reuzpunktbelastung auftreten können, eine besonders lange Lebensdauer aufweist.
Die Schaltvorrichtung mit einem aus mindestens zwei Schichten bestehenden Kontakt überzug ist nach
■w der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß sich auf
der inneren Schicht eine gegebenenfalls ununterbrochene Schicht mit einer Dicke von 0,01 bis 1 μπι befindet, die aus einem Metall oder einer Metallegierung
mit einem Schmelzpunkt unterhalb 500° C besteht.
r> Ein auf diese Weise aufgebauter Kontakt kann als solcher verwendet werden, wenn auch nur für diejenigen Anwendungen, bei denen der Kontakt immer unter Spannung schaltet.
v) sich auf der aus Metall mit einem Schmelzpunkt unterhalb 500° C bestehenden Schicht eine Schicht mit
einer Dicke von 0,1 bis 5 μπι aus Edelmetall mit einem
Schmelzpunkt oberhalb 1800° C. Für die innere Schicht gilt, daß jedes Metall mit einem Schmelzpunkt
v> oberhalb 1800° C verwendet werden kann, also z. B. auch Molybdän, das durch Oxidation nicht für eine
etwaige äußere Schicht verwendet werden kann. Die dünne Zwischenschicht mit einem Schmelzpunkt unterhalb 500° C kann aus einer Pb-Sn-Legierung, Bi,
Wood's Metall, Blei, Zinn und anderen Materialien bestehen. Die Schicht braucht nicht ununterbrochen
zu sein und kann auch aus isolierten Teilchen mit einem Überzug der Oberfläche bis zu mindestens 10"
Teilchen pro mm bestehen.
h-i Die Schalteigenschaften von Kontakten in Vorrichtungen nach der Erfindung sind wesentlich günstiger
als bisher für möglich gehalten wurde. Die Erosion der Kontakte ist ganz flach ohne irgendeine Spur von
Punkt- und Kraterbildung.
Die Techniken, durch die das Schichtengebilde nach der Erfindung angebracht wird, sind Kathodenzerstäubung,
Aufdampfen und galvanische Ablagerung, wobei jedoch die zuerst genannte Technik weitaus
zu bevorzugen ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einiger Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Kontaktzungen, deren innerhalb der Umhüllung einzuschmelzender Teil etwa 7 mm lang und 0,5 mm
breit ist und die aus magnetischem Nickel-Eisen bestehen, werden in einer konventionellen Kathodenzerstäubungseinrichtung
nacheinander mit einer Schicht aus Cu mit einer Dicke von 0,5 um, einer Schicht aus Mo mit einer Dicke von 2,0 um, einer
Schicht einer Pb-Sn-Legierung (1:1 Gew.%) mit einer Dicke von 0,01 um und schließlich einer Schicht
aus Ru mit einer Dicke von 0,1 um überzogen. Der Argoridruck wilhrend der Zerstäubung beträgt
\Q~3 mm Quecksilbersäule, die Spannung 1500 V,
1500 V, 800 V bzw. 1500 V und der Strom 1 A, 1,2 A, 0,2 A bzw. 0,4 A.
Die Kontaktzungen werden dann paarweise in eine
Glasumhüllung eingeschmolzen und auf Lebensdauer unter der oben definierten Kreuzpunktbelastung getestet.
In all diesen Fällen wurden Lebensdauerwerte, in Anzahlen von Schaltvorgängen ausgedrückt, von
1 bis 10 X 106 ohne Erhöhung des Übergangswiderstandes festgestellt. Der Widerstand beim Schalten im
unbelasteten Zustand bleibt bis 100 X 106 Schaltyorgänge
unterhalb 150 mß. Gleichwertige Ergebnisse werden erzielt, wenn die Pb-Sn-Schicht durch eine
Wismutschicht oder eine Schicht aus Wood's Metall (Bi 50% - Cd 10% - Pd 26,7% und Sn 13,3%) gleicher
Dicke ersetzt wird.
Wenn die Rutheniumschicht weggelassen wird und die äußere Schicht somit aus Pb-Sn, Bi oder Wood's
Metall besteht, wird ein Kontaktüberzug erhalten, dessen Widerstand beim Schalten im unbelasteten
Zustand auf einige Zehn Ω zunimmt. Beim Schalten im belasteten Zustand ist das Ergebnis etwas weniger
günstig als bei den Kontakten mit einer äußeren Schicht aus Ruthenium, aber diese Kontakte erfüllen
reichlich die Anforderung, daß 0.5 bis 3 x 106 Schaltvorgänge ohne Erhöhung des Übergangswiderslandes
zulässig sind.
Claims (2)
1. Schaltvorrichtung mit bewegbaren Kontakten, von denen mindestens die Kontaktoberfläche
mit einem Kontaktüberzug versehen ist, der aus mindestens zwei Schichten zusammengesetzt ist,
von denen die innere Schicht nut einer Dicke von mindestens 0,5 um aus einem Metall mit einem
Schmelzpunkt oberhalb 1800° C besteht, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf der inneren Schicht eine gegebenenfalls ununterbrochene
Schicht mit einer Dicke von 0,01 bis 1 um befindet, die aus einem Metall oder einer Metallegierung mit einem Schmelzpunkt unterhalb 500° C
besteht.
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf der aus Metall mit
einem Schmelzpunkt unterhalb 500° C bestehenden Schicht eine Schicht mit einer Dicke von 0,1
bis 5 um befindet, die aus Edelmetall mit einem Schmelzpunkt oberhalb 1800° C besteht.
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