DE2418023C3 - Verfahren zum Ermitteln und Überwachen der Schalendicke eines Stranges - Google Patents
Verfahren zum Ermitteln und Überwachen der Schalendicke eines StrangesInfo
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Description
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, vermag also nur Anhaltswerte über die mögliche
dadurch gekennzeichnet, daß zur Messung der Schalendicke bei bestimmten Gießbedingungen zu
Aufheizgeschwindigkeit der Strangoberfläche ein 35 liefern.
einziger Temperatur- oder Strahlungsfühler be- Eine weitere Möglichkeit bietet die Mrarotauf-
nutzt wird, der mit der Stranggeschwindigkeit über nähme des glühenden Stranges, womit auf Grund
einen bestimmten Teil des Stranges mitbewegt leichter Spiünge der Oberflächentemperatur vor
wird. allem die Lage der Sumpfspitze ermittelt werden
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge- 40 kann. Mit dieser Methode läßt sich nur rechnerisch
kennzeichnet, daß der definierte Bereich der eine mittlere Schalendicke in einem bestimmten Be-Strangoberfläche
durch aufgelegtes festes Ma- reich ermitteln.
terial zusätzlich gekühlt wird. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 5, Schwachstellen der Strangschale frühzeitig zu crkendadurch
gekennzeichnet, daß die Kühlung durch 45 nen und mögliche Störungen durch Strangdurchdie
Kokille oder eine Stützplatte bewirkt wird. brüche zu verhindern.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge- Erfindungsgemäß wird daher ein Verfahren zum
kennzeichnet, daß der definierte Bereich der Ermitteln und Überwachen der Schalendicke eines
Strangoberfläche durch Aufblasen neutraler oder Stranges während des Stranggießens von Stahl der
reduzierender Gase zusätzlich gekühlt wird. 50 Kokille im Bereich der Direktkühlung vorgeschlagen,
das dadurch gekennzeichnet ist. daß in einem definierten
Bereich der Strangoberfläche die noch einer
Abkühlung dieses Bereiches erfolgende Änderung der
Temperatur pro Zeiteinheit gemessen und die Auf-55 heizgeschwindigkeit als Maß für die Strangschalendicke benutzt wird.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ermitteln Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird
und Überwachen der Schalendicke eines Stranges zunächst ein definierter Bereich der Strangoberfläche
während des Stranggießens von Stahl unterhalb der zusätzlich gekühlt. Nach Beendigung der Kühlung
Kokille im Bereich der Direktkühlung. Häufige Ur- 60 in diesem Bereich wird die Temperaturerhöhung
sache von länger anhaltenden Stillständen einer eines definierten Punktes innerhalb dieses Ober-Stranggießanlage
sind immer noch Strangdurch- flächenbereiches pro Zeiteinheit gemessen. Die aus
brüche, bei denen sich unterhalb der Kokille das der Temperaturdifferenz zwischen beiden Messungen
flüssige Stranginnere durch Schwachstellen der ermittelte Aufheizgeschwindigkeit ist ein Maß für die
Strangschale über die Stützrollen ergießt. Derartige 63 Strangschalendicke.
Durchbrüche erfolgen erfahrungsgemäß an kritischen Zweckmäßigerweise wird der vorher gekühlte
Stellen des Strangumfanges, beispielsweise im Kan- Punkt des Strangoberflächenbereiches an zwei vortenbereich.
gegebenen Orten, die in Strangabzugsrichtung hinter-
cinanderliegen, gemessen. Die gemessenen Temperaturwerte und die zwischen ihrer Messung verflossene
7$it werden nach einer den Wärmedurchgang
durch die Strangschale beschreibenden Funktion miteinander verknüpft und daraus die Schalendicke ermittelt.
Die Temperatur der Punkte innerhalb des gekühlten Bereiches an den beiden vorgegebenen Orten
kann entweder durch zwei in diesem vorgegebenen Abstand angeordneten Temperatur- oder Strahlungsfühlern gemessen werden oder aber durch einen Temperatur-
oder Strahlungsfühler, der mit Stranggeschwindigkeit im Maße der Fortbewegung des Meßpunktes
mit dem Strang geführt wird.
Bei der Temperaturmessung desselben Punktes der Oberfläche an zwei vorgegebenen Orten mittels Fühler,
ist die Messung in einem Abstand von 30 bis 100 mm je nach Strangabzugsgeschwindigkeit durchzuführen,
wobei der Abstand von 30 mm der beiden Messungen den niederen Abzugsgeschwindi^keiten
von etwa 1 m/min zugeordnet ist.
Die Kühlung des Oberflächenbereiches kann einmal durch Anordnung einer besonderen Wasserdüse
erfolgen, die diesen Oberflächenbereich mit einem zusätzlichen Wasserstrahl kühlt. Es können aber auch
neutrale oder reduzierende Gase durch eine Düse auf diesen Oberflächenbereich zur Kühlung geleitet
werden. Die Verwendung von Gasen zur Kühlung bietet den Vorteil, daß eine stärkere Verzunderung
der zu messenden Oberfläche verhindert wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann auch der Kühleffekt durch Auflegen einer festen Platte
auf den Strang bewirkt werden. Diese Platte kann als an sich bekannte Stützplatte ausgebildet sein. Es
kann aber ebenso die Kokille selbst als Kühlplatte benutzt werden, so daß die Aufheizung der Strangschale
nach Austritt aus der Kokille gemessen wird.
Die vorliegende Erfindung geht davon aus, daß die Strangschale maßgebend ist für den Wärmetransport
aus dem noch nicht erstarrten Bereich des Gußkörpers, wobei an der Grenzfläche fest-flüssig
Solidustemperatur herrscht. Diese Temperatur ist auf Grund der Stahlzusammensetzung leicht bestimmbar.
Die Temperatur an der Strangoberfläche hängt von den jeweiligen Kühlbedingungen ab. Die Schalendickenbestimmung
erfolgt nun, indem die Aufheizfunktion eines Punk.es innerhalb eines begrenzten,
vorher zwangsgekühlten Bereiches an der Strangoberfläche bestimmt wird. Beispielsweise wird ein bestimmter
Strangoberflächenbereich zunächst mittels intensiver Wasserspritzung auf eine niedrigere Temperatur
als die übrige direkt gekühlte Strangobcfläche gebracht.
Die Erfindung soll an Hand eines A.usführungsbeispiels,
das in der Zeichnung dargestellt ist, erläutert werden.
Der aus der nicht gezeichneten Kokille austretende Strang besteht aus der Strangschale t und dem darin
befindlichen flüssigen Sumpf 2. Mittels einer Düse 3 wird ein Wasserstrahl 4 auf einen engbegrenzten
Oberflächenbereich der Strangschale geleitet. In Abzugsrichtung des Stranges unterhalb des gekühlten
Oberflächenbereiches befindet sich ein Temperaturfühler 5 und in einem weiteren definierten Abstand
ein zweiter Temperaturfühler 6. Nach Entfernung der
Strangoberfläche aus dem Sprühkegel 4 wird die Strangoberfläche von innen wieder aufgeheizt, da sich
die Temperaturverteilung in der Strangschale auf die neuen, schlechteren Wärmeabfuhrbedingungen durch
Strahlung einstellen muß. Die Temperaturerhöhung
ίο wird mit Hilfe der beiden Temperaturmeßfühler 5
und 6 bestimmt. Der Temperaturanstieg der Oberfläche ist ein Ausgleichsvorgang, der mit der Funktion
beschrieben wird. Diese Aussage ist natürlich nur gültig, wenn die Ausdehnung des zwangsgekühlten
Oberflächenbereiches so groß gewählt wird, daß eine Beeinflussung des Aufheizvorganges des betrachteten
Punktes durch die umliegend, heißere Strangschale praktisch unterbleibt.
Die Wiedererwärmung ist also von der Schalendicke abhängig. Eine dickere Schale wird die vom
Ϊ5 flüssigen Sumpf 2 angebotene Wärme langsamer an
die Oberfläche leiten als eine dünnere Schale. Für jede Schalendicke gibt es also eine eigene Aufheizfunktion,
die von der Zeitkonstanten T beschrieben wird. Die Zeitkonstante T ist also ein Maß für die
Schalendicke.
Die Bestimmung der Zeitkonstanten T erfolgt — wie beschrieben — über die Messung der Oberfläehentemperaturen
bzw. der Lichtintensität während der Aufheizphase an zwei in definiertem Abstand
J χ in Abzugsrichtung des Stranges hintereinanderliegenden Meßorten, nachdem die Oberfläche
vor dem ersten Meßort auf eine tiefere Temperatur gebracht wurde.
Aus den beiden Meßwerten, die für die Oberflächentemperatur eines Punktes in zeitlichem Abstand
(J 0 erhalten werden, errechnet sich die Zeitkonstante der Aufheizfunktion. Die zwischen den
beiden Oberflächentemperaturmessungen vergangene Zeit {Δ t) ergib*, sich aus dem Abstand Λ χ der Meßelemente
5, 6 und der Gießgeschwindigkeit
Die Zuordnung Zeitkonstante — Schalendicke kann ζ B. mit Hilfe der Simulation des Aufheizvorganges
erfolgen. Für jede Schalendicke wird eine Aufheizkurve erhalten, aus der man die Zeitkonstante
T berechnen kann. Aus den so erhaltenen Zeitkonstanten ergibt sich dann eine Funktion für die
Abhängigkeit der Zeitkonstanten von der Schalendicke U): 5 = i{T). über die Gleichungen s = /(Γ)
und Γ = 1{ϋ1&2 νε) ergiDt s'cn eine eindeutige Ab-
hängigkeit der Schalendicke von den beiden in zeitlichem
Abstand erfolgten Temperaturmessungen desselben Punktes auf der Strangoberfläche während des
Aufheizvorganges unter Berücksichtigung der Gießgeschwindigkeit. Über eine Rechenschaliung kann die
Schalt.idicke (s) direkt angezeigt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Ermrtteln und Überwachen in ^^^^^ _,„„,,r,pkti,n Man ^ daher die
kennzeichnet, daß in einem definierten Be- tntt aus der Kokille einen Wert erreicht, der einen
reich der Strangoterfläche die nach einer Abküh- Durchbruch weitgehend unwahrscheinlich erscheinen
lung dieses Bereiches erfolgende Änderung der » läßt Diese Maßnahmen haben jedoch eme Herab-Temperatur
pro Zeiteinhek gemessen und die setzung der Leistungsfähigkeit einer bestehenden An-Aufheizgeschwindigkeit
als Maß für die Strang- lage zur Folge,
schalendicke benutzt wird. Die Strömungsgeschwindigkeit kann beispiels-
schalendicke benutzt wird. Die Strömungsgeschwindigkeit kann beispiels-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- weise in Abhängigkeit von der am Strang gemessenen
kennzeichnet, daß im definierten Bereich der 15 Oberflächentemperatur gesteuert werden, woba, je
Strangoberfläche zusätzlich gekühlt wird, nach nach Höhe der Temperatur die Abzugsgeschwindig-Beendigung
der Kühlung <lie Temperature^ keit erhöht oder vermmdert wird (US-PS 33 58 748).
höhung eines definierten Punktes innerhalb dieses Es ist ferner bekannt, die Schalendicke eines Stran-Oberflachenbereicb.es
pro Zeiteinheit gemessen ges mittels Ultraschall zu messen Gegen die betneb-
und die Aufheizgeschwindigkeit als Maß für die ao liehe Realisierung dieses Verfahrens sprechen die
Strangschalendicke benutzt wird. mangelnde Genauigkeit, hervorgerufen durch Storem-
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, flüsse an den Phasengrenzen die aufwendige Kühlung
dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des und Mechanik, die zum Ankoppeln des Prufkopfes
definierten Punktes innerhalb des vorher ge- benötigt wird und nicht zuletzt der große Platzbedarf
kühlten Strangoberflächenbereiches an zwei vor- as der Meßeinrichtung.
gegebenen Orten, die in Strangabzugsrichtung hin- Eine weitere Möglichkeit der Schalendickenbe-
tereinanderliegen, gemessen wird, wobei die ge- Stimmung basiert auf der Impfung des flüssigen Teiles
messenen Temperaturwerte und die zwischen ihrer des Stranges mit radioaktiven Präparaten. Diese Me-Messung
verflossene Zeit nach einer den Wärme- thode ist jedoch nur bei Versuchsgüssen durchführdurchgang
durch die Strangschale beschreibenden 30 bar, da die eigentliche Schakndickenbestimmung erst
Funktion miteinander verknüpft und daiaus die nach erfolgter Erstarrung durch Autoradiograf ie und
Schalendicke ermittelt wird. somit nicht zerstörungsfrei erfolgt. Diese Methode
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19742418023 DE2418023C3 (de) | 1974-04-10 | Verfahren zum Ermitteln und Überwachen der Schalendicke eines Stranges |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19742418023 DE2418023C3 (de) | 1974-04-10 | Verfahren zum Ermitteln und Überwachen der Schalendicke eines Stranges |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2418023A1 DE2418023A1 (de) | 1975-10-16 |
DE2418023B2 DE2418023B2 (de) | 1976-06-10 |
DE2418023C3 true DE2418023C3 (de) | 1977-01-27 |
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