DE2417060C3 - Hartlotlegierung - Google Patents
HartlotlegierungInfo
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Description
Hartlote vorge-
15
ZO
Die Erfindung betrifft eine kadmiumfreie Hartlotlegierung auf Silberbasis mit Zusätzen von Kupfer, Zink,
Zinn und Indium.
Unter Löten versteht man das Verbinden metallischer Werkstücke durch geschmolzene metallische Bindemittel,
den sogenannten Loten. Beim Löten erfolgt die Verbindung zwischen den Werkstücken auf die Weise,
daß das Lot, das bei niedrigeren Temperaturen schmelzen muß als der Werkstoff der beteiligten
Werkstücke, eine Verbindungsschicht bildet. Die Begriffe »Weichlöten« und »Hartlöten« sind durch die
Arbeitstemperatur der verwendeten Lote und durch die Festigkeit der entstandenen Lötverbindungen definiert.
Dabei sind Weichlötungen Verfahren, die unterhalb 4500C anwendbar sind, während bei Hartlötungen die
Arbeitstemperatur mehr als 450°C beträgt und die
entstehenden Verbindungen im allgemeinen mechanisch fester sind als beim Weichlöten. Es sind allerdings
bis heute keine praktisch verwendbaren Hartlote für Schwermetalle bekannt, deren Arbeitstemperatur unterhalb
60O0C liegt. Je geringer jedoch die Arbeitstemperatur
ist, in desto geringerem Ausmaß werden beim Lötvorgang durch das Erhitzen auf diese Temperatur
die mechanischen Eigenschaften der zu verbindenden Werkstücke geschädigt. Gleichzeitig wird auch der
Energiebedarf verringert. Es ist also wichtig, Hartlote zur Verfügung zu haben, deren Arbeiistemperatur
möglichst niedrig liegt.
Hartlote mit Arbeitstemperaturen zwischen 600 und 7000C bestehen überwiegend aus Legierungen der
Metalle Silber, Kupfer, Zink und Kadmium. Es ist aber bekannt, daß Kadmium toxisch wirkt, wenn es vom
menschlichen Körper aufgenommen wird. Diese Möglichkeit läßt sich bei nicht sachgemäßem Löten mit
kadmiumhaltigen Loten nicht immer vollständig ausschalten, so daß die Gefahr von Vergiftungserscheinungen
bestehen kann. Wegen dieser Gefahrenquellen muß damit gerechnet werden, daß die MAK-Werte für
Kadmium in der Zukunft unter Umständen herabgesetzt werden. Dadurch stellt sich die Forderung, den
Kadmiumgehalt in Hartloten stark zu verringern bzw.
35 Gcwichtsprozent Zinn bestehen
Ά Diese Lo\e haben jedoch den ihr Schmelzbereich beträchtlich oberhalb
^Ä?vSÄ«e um 700°C, so daß auch hier
Ste Arbeifstemperaturen für viele Anwendungsfalle zu
die Arbeitsie μ auch fflr das sogenannte
S rS 38 (DIN Im) und für sonstige Silberlote mit
SSSSS - KuU Zink und Zinn (GB-PS
57Es6war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
kadmiumfreie Hartlotlegierungen zu entwickeln deren ArbSmperaturen möglichst tief und insbesondere m
der Se der bekannten kadm.umhalugen Hartlote
Hegen Außerdem sollten diese Lote aus Kostengrunden
^A^Äungsgemäß dadurch
geS daß man Legierungen auf Silberbas s verwende^
Hie 40 bis 50 Gewichtsprozent Silber 15 bis 38 Gewichtsprozent Kupfer, 22 bis 32 Gewichtsprozent
Zink 1 bis 6 Gewichtsprozent Z.nn und 0,5 bis 3 Gewichtsprozent Indium enthalten.
Betrachtet man Liquidustemperaturen von S.lber-
^,Ser Zink-Legierungen im enindungsgemäßen LegieingsbereicKo
bewirkt der Zusatz gleicher Mengen von Zinn oder Indium etwa gleiche Absenkungen der
üquidustemperatur. Das gleiche geschaht, wenn Z.nn und Indium zusammen zugesetzt werden.
GanzSberraschenderxveise wurde nun aber gefu"den·
d,ßTar die Anwendung dieser Lote w.chuge
Arbeit temperatur, die zwischen Liquidus- und SohdusfemDeratur
liegt, durch den gleichzeitigen Zusatz von SZ un"dIndium gegenüber der Liquidustemperatur
wp«nt!ch stärker abgesenkt wird, als durch den Zusatz
V^r zl oder Indium allein, vor allem bei Silber-Kupf^Zink-Legierungen
mit Silbergehalten zw.schen 40
50 Afs^!erSfür einige erfindungsgemäße
Legierungen in Tabelle 1 die Schmelzbereiche und die
Arbeitstemperaturen angegeben.
Tabelle 1
Lotnummer
Lotnummer
LegierungsEUsammensetzung (Gewichtsprozent) Liquiduslemperatur
Ag Cn Zn Sn In (0C)
Solidustemperatur
CQ
Arbeitstemperatur (0C)
30
34
38
39
40
40
43
45
45
50
50
34
38
39
40
40
43
45
45
50
50
36
36
30
30
26
26
28
27
22
17
17
36
30
30
26
26
28
27
22
17
17
28 27 26 28 30 30 23 25 27 30 30
3,5
2,5
0,5
0.5
721
728
688
700
684
684
680
682
655
655
610
632
604
640
635
632
616
639
615
625
630
632
604
640
635
632
616
639
615
625
630
710 705 680 690 680 660 645 660 530 635 650
ι/
Die Lote 1, 2, 4, 5, 8 und Ü liegen außerhalb des
erfindungsgemäßen Bereichs und weisen deutlich höhere Arbeitstemperaturen auf als die entsprechenden
indiumhaltigen Lote.
Die erfindungsgemäßen Legierungen sind verformbar
und können zu Lotformteilen verarbeitet werden, was für die Anwendung in der Praxis von wesentlicher
Bedeutung ist.
Zur besseren Veranschaulichung des erzielten technischen
Fortschritts in bezug auf die Arbeitstemperatur (AT) der erfindungsgemäßen Hartlotlegierungen gegenüber
den bisher bekannten Hartloten sind in der Abbildung die Arbeitstemperaturen dieser Lote in
Abhängigkeit von Silbergehalt aufgetragen. Dargestellt sind die Werte für bekannte kadmiumhaltige Lote (1),
für bekannte kadmium- und zinnfreie Lote (2), für bekannte kadmiumfreie, aber zinnhaltige Lote (3) und
für Lote ohne Indium- (4) und arfindungsgemäße Lote mit Indiumzusatz (5).
Die bisher bekannten kadmiumfreien Lote weisen Arbeitsiemperaturen von 770 bis 7200C im Bereich von
28 bis 50 Gewichtsprozent Silber auf. Bei den erfindungsgemäßen Hartlotlegierungen (5) konnte
durch den Zusatz von Zinn und Indium die Arbeitstemperatur auf 715°C (bei 28 Gewichtsprozent Silber) bis
6300C (bei 45 bis 55 Gewichtsprozent Silber) abgesenkt werden. Sie liegen nur um 10 bis maximal 500C oberhalb
den Arbeitstemperaturen der bisher bekannten, besonders häufig verwendeten kadmiumhaltigen Legierungen
(1). Die indiumhaltigen Legierungen (5) bringen insbesondere im Bereich zwischen 40 und 55 Gewichtsprozent
Silber eine deutliche Absenkung der Arbeitstemperaturen gegenüber den indiumfreien, aber zinnhaltigen
(4), während unterhalb von 40 Gewichtsprozent Silber dieser Effekt nicht mehr so ausgeprägt ist.
Lötungen mit den erfindungsgemäßen Hartlotlegierungen
ergeben hochfeste Verbindungen an Werkstoffen, wie beispielsweise Stahl, Kupfer oder Messing.
In Tabelle 2 wird die Zugfestigkeit von Lötungen an St 37 und St 50 angegeben.
Lot- Legierungszusammensetzung Zug- Zugnummer (Gewichtsprozent) festig- festig
keit keit
(N/mm 2) (N/mm 2)
Ag Cu Zn Sn In an St 37 an St 50
1 | 30 | 36 | 28 | 6 | 0 | 305 | 403 |
2 | 34 | 36 | 27 | 3 | 0 | 352 | 414 |
3 | 38 | 30 | 26 | 3 | 3 | 324 | 410 |
4 | 39 | 30 | 28 | 3 | 0 | 373 | 503 |
5 | 40 | 26 | 30 | 4 | 0 | 300 | 403 |
6 | 40 | 26 | 30 | 3,5 | 0,5 | 326 | 443 |
7 | 43 | 28 | 23 | 3 | 3 | 353 | 422 |
8 | 45 | 27 | 25 | 3 | 0 | 306 | 407 |
9 | 45 | 22 | 27 | 3 | 3 | 350 | 425 |
10 | 50 | 17 | 30 | 2,5 | 0,5 | 385 | 432 |
11 | 50 | 17 | 30 | 3 | 0 | 312 | 402 |
Die Lote 1, 2, 4, 5, 8 und 11 liegen außerhalb des erfindungsgemäßen Bereichs und zeigen niedrigere
Zugfestigkeitswerte als die indiumhaltigen Lote.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Kadiumfreie Hartlotlegierungen auf Silberbasis, dadurch gekennzeichnet, daß sie 40 bis 50 Gewichtsprozent Silber, 15 bis 38 Gewichtsprozent Kupfer, 22 bis 32 Gewichtsprozent Zink, 1 bis 6 Gewichtsprozent Zinn und 0,5 bis 3 Gewichtsprozent Indium enthalten.a- u.Hlntleeierungen frei von Kadmium zu halten. dieHartlotlegierung Hartlotlegierungen mitbisher De zwJschen 600 und J0Q0Q ist 2ur rigen Temperaturen ein mehr oder Wolter' Kadmiumgehalt nötig. Bisher bekannte'*: . .. .... ~;c„n gegenüber kadmiunihal-uren auf, die um 80 bis was nicht tragbar ist bei
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742417060 DE2417060C3 (de) | 1974-04-08 | Hartlotlegierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742417060 DE2417060C3 (de) | 1974-04-08 | Hartlotlegierung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2417060A1 DE2417060A1 (de) | 1975-10-16 |
DE2417060B2 DE2417060B2 (de) | 1976-08-12 |
DE2417060C3 true DE2417060C3 (de) | 1977-05-05 |
Family
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