DE2412890A1 - Purpuromycin-verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung, mikroorganismus zur durchfuehrung des verfahrens und arzneimittel - Google Patents
Purpuromycin-verbindungen, verfahren zu ihrer herstellung, mikroorganismus zur durchfuehrung des verfahrens und arzneimittelInfo
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Description
DIPL.-CHEM. DR. VOLKER VOSSlUS
PATENTANWALT
MONOHEN 86,
F-HONE:'./40 75
u.Z.: K 694 (Vo/kä) Case: Lp 496
GRUPPO LEPETIT S.P.A. Mailand, Italien
18. März 1974
11 Purpuromycin-Verbindungen, Verfahren zu ihrer Herstellung,
Mikroorganismus, zur Durchführung des Verfahrens und Arznei·
' mittel "
Priorität: 19. März 1973, Großbritannien, Nr. 13 123/73
Die Erfindung betrifft die als Purpuromycin der Formel Ia
OH 0
(Ia)
OOCH
und die als Isopurpuromycin der Formel Ib
QH OH
HO
CH-CH 2 OH
(Ib)
COOCH.
bezeichnete Verbindung,/
/ das Tetraacetylpurpuromycin und das Pentaacetylisopurpuro-
/ das Tetraacetylpurpuromycin und das Pentaacetylisopurpuro-
mycin sowie' Mgnoacyl-Derivate des Purpuromycins der allgemei-
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2412390
nen Formel Ic
OOCH
in der R den Acylrest einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet, die gegebenenfalls olefinisch ungesättigt oder durch eine Hydroxylgruppe substituiert
ist, und ihre Keto-Enol-Tautomeren. Vorzugsweise ist
R die Gruppe CO-CH2-CH2-COOH, CO-CH=CH-COOH oder CO-CH2OH.
Die Purpuromycin-Verbindungen der Erfindung sind purpur-rote
kristalline Verbindungen mit charakteristischem Schmelzpunkt und charakteristischen Absorptionsspektren' im ultraroten,
ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich. Aufgrund dieser Parameter, der NMR-Spektren und Massenspektren sowie der Ergebnisse
der Elementaranalyse, der pKa-Werte und der Redox-Potentialwerte wurde Purpuromycin die Formel Ia zuerkannt. Isopurpuromycin
der Formel Ib stellt ein Isomeres des Purpuromycins dar, das aus diesem durch Behandlung unter mild-alkalischen Bedingungen
erhalten wird. Das Tetraacetyl-Derivat des Purpuromycins
wird nachstehend als Acetylderivat II und das Pentaacetylderivat des Isopurpuromycins als Acetylderivat I bezeichnet.
In Figur 1 ist das Absorptionsspektrum des Purpuromycins im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich, in Figur 2 das
IR-Absorptionsspektrum und in Figur 3 das Massenspektrum des
Purpuromycins wiedergegeben.
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Die vorstehend wiedergegebenen Formeln Ia und Ib stellen nur eine der vier möglichen tautomeren Formen des 5,8-Dihydroxy-1,4-naphthochinonsystems
(Naphthazarin) dar. R.E. Moore et al., J. Org. Chem. Bd. 31 (1966), S. 3272 wies darauf hin, daß dieses
Ringsystem durch ein sich'rasch einstellendes Keto-Enol-Tautomerieqleichgewicht gekennzeichnet/
/. ist, das die gleichzeitige Existenz benzoider und chinoider Eigenschaften in den Ringen A und B zur Folge hat. Die vier möglichen tautomeren Formen können folgende Partialstruktur aufweisen:
/. ist, das die gleichzeitige Existenz benzoider und chinoider Eigenschaften in den Ringen A und B zur Folge hat. Die vier möglichen tautomeren Formen können folgende Partialstruktur aufweisen:
OH ο
OH
Der unterschiedliche Beitrag der verschiedenen Tautomeren zur effektiven Struktur hängt von mehreren Faktoren ab, beispielsweise
der speziellen Art der Substituenten am Naphthalinring, dem physikalischen Zustand, der Temperatur und dem zur Lösung
oder Umkristallisation verwendeten Lösungsmittel. Die verschiedenen
Tautomeren können auch chemischen Veränderungen mit unter schiedlichen Reaktionsgeschwindigkeiten unterliegen, so daß das
Reaktionsprodukt nicht der Verteilung der Tautomeren in der Aus gangsverbindung entsprechen kann. -
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Die Formeln Ia und Ib sollen sämtliche möglichen Keto-Enol-Tautomeren
umfassen und kennzeichnen.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel Iaf Ib, des Acetylderivats II und des
Acetylderivats I, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man (a) den Mikroorganismus Actinoplanes ianthinogenes. nov. sp. A/1668
( ATCC Nr. 21884) unter submers aeroben Bedingungen in üblichen Nährmedien, die assimilierbare Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
und anorganische Salze enthalten, und unter üblichen Temperatur- und pH-Bedingungen züchtet und das Purpuromycin aus der
(b)
Kulturbrühe isoliert und/gegebenenfalls durch Umsetzen in mildalkalischem Medium unter Erhitzen in Isopurpuromycjn überführt
(C)
oder/gegebenenfalls das erhaltene Purpuromycin in mild-alkalischem
Medium mit einem Acetylierungsmittel umsetzt und das gebildete Gemisch von Acetylderivat II und Acetylderivat I durch
Chromatographie in die Komponenten trennt.
Im allgemeinen wird der Mikroorganismus in einem wäßrigen Nährmedium
in einem Schüttelkolben vorkultiviert, bis sich in der Kulturbrühe eine erhebliche Menge an Purpuromycin gebildet hat.
Sodann, wird diese Kultur zum Beimpfen von Fermentern verwendet,
die ein Nährmedium enthalten. Die Züchtung wird bei 25 bis 350C
unter aeroben Bedingungen solange fortgesetzt, bis sich eine ausreichende Menge an Purpuromycin in der Kulturbrühe angereichert
hat. Während dieser Zeit werden nach der Agar-Diffusionsmethode mikrobiologische Untersuchungen durchgeführt, um die
Purpuromycinkonzentration zu bestimmen. Als Testorganismus wird
Staphylococcus aureus benutzt. ,
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Das Purpuromycin kann aus der Kulturbrühe in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln,
die mit dem wäßrigen Medium nicht mischbar sind, isoliert werden. Der organische Extrakt wird eingedampft und mit
Petroläther versetzt. Das ausgefällte rohe Purpuromycin wird durch Waschen mit Methanol und durch Chromatographie an Kiese]-gel
mit Chloroform bzw. einem Gemisch aus Chloroform und Methanol als Laufmittel gereinigt. Das Eluat wird eingedampft und das
Purpuromycin aus Chloroform, das eine geringe Menge Methanol enthält, umkristallisiert.
Durch 2 bis 3-stündiges Erhitzen von Purpuromycin auf etwa 100 C
in· einem schwach basischen Lösungsmittel, wie Pyridin, wird es
zum Isopurpuromycin isomerisiert.
Durch etwa 1-stündiges Erhitzen von Purpuromycin auf Temperaturen
von vorzugsweise 60 bis 800C in Pyridin mit Essigsäureanhy- .-drid
werden zwei Verbindungen erhalten, die durch Chromatographie an Kieselgel und mit Chloroform als Laufmittel voneinander
getrennt werden können. Die erste eluierte Verbindung kann durch Umkristallisation aus Aceton oder Dimethylsulfoxid in Gegenwart
einer geringen Menge Wasser weiter gereinigt werden. Diese Verbindung wird als Acetylderivat I bezeichnet, und sie entspricht
einem Pentaacetylderivat des Isopurpuromycins der Formel Ib oder einer ihrer tautomeren Formen. Die fünf Hydroxylgruppen des Moleküls
sind acetyliert. Die zweite eluierte Verbindung wird als Acetylderivat II bezeichnet. Nach Umkristallisation aus Aceton
erhält man ein Tetraacetylderivat des Purpuromycins, d.h. der Verbindung
der Formel Ia oder einer ihrer tautomeren Formen, in ·.
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der die vier Hydroxylgruppen acetyliert sind. Während der in Pyridin durchgeführten Acetylierung erfolgt offensichtlich eine
teilweise Isomerisierung des Purpuromycins zum Isopurpuromycin.
Die Erfindung betrifft auch die Herstellung der Monoacyl-Derivate
des Purpuromycins der allgemeinen Formel Ic, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Purpuromycin mit einem Säureanhydrid
oder Säurechlorid einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure mit 2 Ms 4 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls olefinisch ungesättigt
oder durch eine Hydroxylgruppe substituiert ist, in etwa äquiraolarem Mengenverhältnis bei Temperaturen von etwa O
bis etwa 300C umsetzt. Vorzugsweise wird als Acylierungsmittel
ein Säureanhydrid oder -Chlorid der. Bernstein-, Malein- oder Glykolsäure verwendet. Vorzugsweise wird die Umsetzung in Gegenwart
eines Säureacceptors, insbesondere Pyridin,durchgeführt.
Bei dieser bei niedrigen Temperaturen durchgeführten Acylierung erfolgt überraschenderweise keine Isomerisierung und es bildet
sich selektiv das Monoacylderivat des Purpuromycins der Formel Ic, Physikalisch-chemische Daten deuten darauf hin, daß bei der
Acylierung die alkoholische Hydroxylgruppe verestert wird.
Die Verbindungen der Erfindung sind wertvolle Arzneistoffe mit
antibiotischer Aktivität gegenüber gram-positiven und gram-negativen Bakterien und Pilzen. Die Verbindungen sind besonders aktiv
gegenüber Staphylococcus aureus, Streptococcus hemolyticus und Diplococcus pneumoniae in Dosen von 0,005 bis 0,1 y/ml. In
Tabelle I ist die antibiotische Aktivität des Purpuromycins gegenüber verschiedenen pathogenen Mikroorganismen zusammengefaßt!
^
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Mikroorganismus Minimale Hemmkonzentration, ___, : y/ml
Staphylococcus aureus.ATCC 6528 0,005
Staphylococcus aureus Tour 0,01
Streptococcus hemolyticus C 203 * 0,02 Diplococcus pneumoniae UC 41 ' 0,02
Staphylococcus aureus Tour mit . ?
10 % Rinderserum
Clostridium perfringens ISS 30543 0,05
Proteus vulgaris X 19 H ATCC 881 1
Escherichia coli SIiF 12140 " 0,5
Candida albicans SKF 2270 0,5
Trichophyton mentagrophytes SKF 17zi 10 0,2
Mycobacterium tub. H37Rv ATCC 9360 50
Mycoplasma gallisepticum H 21 C.Z.B. 5
Die anderen Verbindungen der Erfindung zeigen etwa die gleiche antibiotische Aktivität. Beispielsweise wurde folgende minimale
Hemmkonzentration in Mäusen gegenüber Staphylococcus aureus ATCC 6538 festgestellt.
Acetyl-Derivat I 0,05 y/ml
Acetyl-Derivat II 0,1 y/ml
Purpuromycin-hydrogenmaleat 0,01 y/ml
Purpuromycin-hydrogensuccinat 0,1 y/ml.
Die Verbindungen sind auch gegenüber pathogenen Keimen wirksam, die gegenüber anderen in weitem Umfang verwendeten Antibiotika
resistent sind. In Tabelle II ist die minimale Heminkonzentration von Purpuromycin gegenüber Staphylococcus-aureus-Stämmen zusammengefaßt,
die gegenüber verschiedenen Antibiotika resistent
sind.
L
L
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Stamm minimale Hemmkonzentration, y/ml
anderer Antibiotika des Purpu-
rpniycins. Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Penicillin Penicillin 100 " 0,005
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Streptomycin Streptomycin 100 0,005
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Tetracycline Tetracyclin 100 0,005
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Novobiocin Novobiocin 100 0,001
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen Neomycin Neomycin 20 0,002
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Erythromycin .Erythromycin 50 0,002
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Chloramphenicol Chloramphenicol 50 0,001
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen Cephorin Cephaloridin 100 0,003
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Streptothricin Streptothricin 50 0,005
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen
Bacitracin Bacitracin 20 0,002
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen Oleando-
mycin Oleandomycin 20 0,005
Staphylococcus aureus ATCC
6538 resistent gegen Rifamycin
SV Rifamycin SV 100 0,005
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Purpuromycin zeigt auch eine interessante Aktivität in vivo
gegenüber lyiaphoider Leukämie L-1210 in Mäusen bei Dosen von
400 rag/kg. Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft der Verbindungen
der Erfindung ist ihre niedrige akute Toxizität, da die LD,-Q-¥erte bei oraler Verabfolgung an Mäuse im allgemeinen
oberhalb 1000 mg/kg liegen.
Die Erfindung betrifft somit auch Arzneimittel, die Purpuromycin,
Isopurpuromycin, das Tetraacetylpurpuromycin, das Pentaacetylisopurpuromycin
oder ein Monoacyl-Derivat des Purpuromycins der allgemeinen Formel Ic und übliche Trägerstoffe und/oder
Verdünnungsmittel und/oder Hilfsstof-
fe.enthalten. Schließlich betrifft die Erfindung auch Actinoplanes
ianthinogenes nov. sp. ATCC 21884 zur Durchführung des
Verfahrens zur Herstellung von Purpuromycin.
Nachstehend wird dieser Mikroorganismus näher beschrieben. Nach einigen Wochen Wachstum auf Hafermehl-Agar besitzen die
Kolonien einen Durchmesser von 0,5 bis 0,8 cm mit unregelmäßiger Kontur. Die Oberfläche ist undurchsichtig und schwach rauh bis
gerunzelt. Der Stamm wächst gut auf verschiedenen Nährböden; das Substratmycel ist violett gefärbt. Auf Hafermehl-Agar
wird ein schwach diffundierbares violettes Pigment erzeugt. Luftmycel fehlt immer. Unter dem Mikroskop zeigt das vegetative
Mycel verzweigte Hyphen mit einem Durchmesser von etwa 1 u. ■
Sporangien bilden sich reichlich nur auf Hafermehl-Agar und Czapek-Glucose-Agar. Die Sporangien sind kugelig mit unregelmäßiger
Oberfläche. Ihr Durchmesser beträgt 4,0 bis 10.0 u. Nach dem Aufbrechen der Wandung des Sporangiums werden die " ,
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förmigen Sporangien entlassen. Die nahezu Kugel/ Sporen sind beweglich
(1,4 bis 1,8 u Durchmesser).
In Tabelle III sind die Wuchsformen des Mikroorganismus auf verschiedenen Standard-Nährböden zusammengefaßt, die
vin Shirling und Gottlieb (Intern. J. Syst. Bac't., Bd. 16 (1966), S. 313 bis 340) sowie
von Waksman (The Actinomycetes, Bd. II, The
Williams and Wilkins Co., I96I) empfohlen wurden. Die bei einigen
Nährböden angegebenen Zahlen beziehen sich auf die von Shirling und Gottlieb angegebenen Zahlen. Die Wuchsformen
wurden nach 6 bis 14-tägiger Inkubation bei 300C bestimmt.
Nährboden Wuchsformen
Medium Nr. 2 (Hefeextrakt-Malz- reiches Wachstum, runzelige
Agar) Oberfläche, hell bernsteinfar
ben mit violetten Zonen
Medium Nr. 3 (Hafermehl-Agar) mäßiges Wachstum; krustige
Oberfläche, hell-violett
Medium Nr. 4 (anorgan. Salze- reiches Wachstum; glattflä-Stärke-Agar
chig, tief orangefarben mit
violetten Zonen
Medium Nr. 5 (Glycerin-Asparagin- reiches Wachstum; grobgranu-Agar)
lierte Oberfläche, bernstein
farben mit violetten Zonen
Medium Nr. 6 (Pepton-Hefeextrakt- spärliches Wachstum, glattflä-Eisen-Agar)
chig, undurchsichtig, tief-
braun
Medium Nr. 7 (Tyrosin-Agar) mäßiges Wachstum; grobgranulierte
Oberfläche, undurchsichtig, bernsteinfarben bis hellbraun
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Nährboden VJachstumseigenschaften
Hafermehl-Agar (nacli
¥aksman)
Hickey und Tresner's Agar
Czapeck-Glucose-Agar Gluco se-Asparagin-Agar
Nähragar
Kartoffel-Agar
Bennett's Agar Calciummalat-Agar Mage rmi1ch-Agar
Czapeck-Agar Ei alburnin-2-\gar
Pepton-Glucose-Agar Agar
Loeffler-Serum -Nährboden
Kartoffelnährboden Gelatinenährboden Cellulose-Agar reiches Wachstum; runzelige Oberfläche,
orange mit violetten Zonen; blass-violettes Pigment
mäßiges Wachstum; krustige Oberfläche, hellbraun
spärlichen Wachstum; dünnes Mycel
undurchsichtig, hyalin
reiches Wachstum; krustige Oberfläche, hell-orange mit violetten Zonen
spärliches Wachstum, dünnes Mycel orange bis braun
mäßiges Wachstum; krustige Oberfläche, violett
reiches Wachstum; runzelige Oberfläche, hellbraun mit violetter Oberfläche
.sehr spärliches Wachstum; dünnes Mycel,
hell-orange
reaches Wachstum; runzelige Oberfläche,
violett -mit orangefarbenen Rändern
mäßiges Wachstumτ krustige Oberfläche, "
undurchsichtig, hyalin
mäßiges Y/achstum; krustige Oberfläche,
undurchsichtig, hyalin
mäßiges Wachstum, tief orangefarben
sehr spärliches Wachstum, dünnes Mycel, hyalin
mäßiges V/achstum, grobgranulierte Oberfläche, orange mit violetten Zonen
mäßiges Wachstum; runzelige Oberfläche, tief orangefarben
spärliches Wachstum; krustige Oberfläche, hell-violett
sehr spärliches Wachstum: dünnes Mycel, hyalin
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Die günstigste Temperatur zur Entwicklung der Kolonien liegt im Bereich von etwa 20 bis 450C. Das Temperaturoptimum liegt bei
etwa 28 bis etwa 370C.
In Tabelle IV ist die Verwertung von Kohlenstoffquellen, bestimmt
nach der Methode von Pridham und Gottlieb, J. Bact., Bd. (1948), S. 107, zusammengefaßt.
Kohlenstoffquelle Verwertung
Inosit
Fructose +
Rhamnose +
Mannit +
Xylose +
Raffinose
Arabinose +
Cellulose
Sucrose +
Glucose +
Mannose +
Lactose
Sailein +
In Tabelle V sind die physiologischen Eigenschaften des Mikroorganismus
zusammengefaßt.
_J 409843/1153
- 13 - | Versuch | Lackmusmilch | Peptonisierung | positiv |
Tabelle V | Stärkehydrolyse | Cellulosezersetzung | schwach positiv | |
H2S-Bildung | pigmentbildende Vfirkung | negativ | ||
Tyrosinase-Reaktion | positiv | |||
Casein-Hydrolyse | schwach positiv | |||
Solubilisation von Calciummalat | positiv | |||
Nitrat-Reduktion | positiv | |||
Verflüssigung von Gelatine | negativ | |||
Koagulation · | ||||
negativ | ||||
negativ | ||||
positiv |
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Herstellung und Isolierung von Purpurom^cin
Zunächst wird von Actinoplanes ianthinogenes nov.sp.A/1668
(ATCC 21884) in Erlenmeyer-Kolben unter aeroben Bedingungen eine Vorkultur hergestellt, bis sich in der Kulturflüssigkeit ein
erhebliches Ausmaß an antibiotischer Aktivität nachweisen läßt. Ein Nährmedium für eine'Schüttelkultur kann beispielsweise folgende Zusammensetzung haben.
Fleischextrakt Hefeextrakt Stärke
Calciumcarbonat Leitungswasser auf
g/Liter
3,0
10,0
25,0
4,0
1000 ml
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.. 14 - 2412390
Die Kolben werden etwa 24 Stunden bei etwa 28 bis 30°C geschüttelt.
Anschließend v/erden jeweils 1 Liter der Vorkulturen zum Beimpfen von Fermentern verwendet, die jeweils 10 Liter des
folgenden Nährmediums enthalten:
g/10 Liter
Fleischextrakt 40
Pepton - 40
Hefeextrakt . 10
Natriumchlorid ' ' 25
Sojabohnenmehl 100
Glucose 500
Calciumcarbonat 50
Leitungswasser auf 10 Liter
Die Ansätze v/erden aerob bei 28 bis 300C inkubiert und gerührt.
In Zeitabständen wird die antibiotische Aktivität mikrobiologisch nach dem Agar-Diffusionstest mit Staphylococcus
aureus als Testorganismus bestimmt. Die maximale antibiotische Aktivität wird nach etwa 96- bis 120-stündiger Fermentation erreicht.
Anschließend wird die Kulturbrühe mit 8prozentiger Salzsäure auf einen pH-T/,rert von 3,5 eingestellt und hierauf mit Äthylacetat
extrahiert. Der Äthylacetatextrakt wird auf ein kleines Volumen eingedampft. Die gebildete Fällung wird abfiltriert und
das Filtrat mit Petroläther versetzt. Hierbei wird eine weitere Fällung des Rohprodukts erhalten. Die erste Fällung wird mit
Methanol gewaschen« Die zweite Fällung wird nach dem Waschen mit Methanol mit der ersten Fällung vereinigt. Anschließend wird
das Rohprodukt durch Säulenchromatographie gereinigt. L -J
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Λ5 -
2412390 π
Zur Gewinnung des reinen Purpuromyeins wird, das amorphe Rohprodukt
in einem Gemisch aus Chloroform und Methanol (95 : 5) gelöst. Die Lösung wird mit einer geringen Menge Kieselgel
versetzt und zur Trockene eingedampft. Der feste Rückstand wird auf eine Kieselgelsäule gegeben, die mit 0,5 η KH2PO^ Lösung
abgepuffert ist. Es wird mit Chloroform und mit bis
2 Prozent Methanol enthaltendem Chloroform eluiert. Nach dem Eindampfen des Eluats erhält man/-
/ ein Produkt, das aus dem gleichen Lösungsmittelsystero urn-
kristallisiert wird. Das erhaltene Purpuromycin fällt in purpurroten
Kristallen mit folgenden Eigenschaften an:
Ό Schmelzpunkt:
Zersetzung bei 2120C; die Verbindung schmilzt nicht bis
320°C.
2) Elenientaranal'/se:
C 57,90 %; H 3,38 %; 0 38,72 % (durch Differenz)
3) Absorption im ultravioletten und sichtbaren Spektralberoich
Purpuromycin in.Chloroformlösung (anfänglich ist die Probe in Dioxan gelöst) zeigt folgende Maxima:
max (muj | E ■'" |
1 cm | |
312 | 448 |
353 | 240 |
368 | 216 |
480 | (Schulter) |
505 | 220 |
545 | (Schulter) |
Das Absorptionsspektrum ist in Figur 1 wiedergegeben. Das Spektrum wurde mit einem Perkin Eimer Spectrarecord 4000 A
Qoektrograph aufgenommen.
L _J
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Γ ' -^- 2412390
4) IR-Absorptionsspektrum
Die wichtigsten Absorptionsmaxima in Paraffinöl (Kujol)
treten bei folgenden Zellenzahlen (cm~ ) auf:
3510, 3070, 1730, 1685, 1610, 1590, 1500, 1330, 1275, 1230,
1210, 1150, 1120, 1100, 1080, 1060, lOHO, 1010, 935, 370,
950, 930, 300, 890, 865, 830, 800, 790, 770, 750, 730.
Die.Maxima des Nujols bleiben unberücksichtigt. Das vollständige
Absorptionsspektrum der Substanz ist in Figur 2 wiedergegeben. Das Absorptionsspektrum wurde mit einem
Perkin Eimer Mod. 421 Spektrograph aufgenommen.
5) Massenspektrum
Das Massenspektrum bei 70 eV zeigt in diesem Fall nicht den
Molekelpeak M+. Die wichtigsten Peaks sind bei folgenden m/e-Vierten aufgenommen:
520, 504, 492, 474, 462, 288, 286, 274, 264, 256, 245, 236,
228.
In Figur 3 ist das Massenspektrum von Purpurcmyein wiedergegeben.
Das Spektrum wurde mit einem Hitachi Perkin-Elmer RMU-61.
Massenspektrograj)h aufgenommen.
6) Polarograph!sches Verhalten
Purpuromycin in 50prözentiger Dirnethylformamidlösung,
abgepuffert auf einen pH-Zert von 9,8, zeigt ein Redox-Potential
E 1/2 = - 0,645 V.
7) NMR-Srjektrum
Die wesentlichen charakteristischen Absorptionsmaxima in
CDCl v und CFvCOOD treten bei folgenden Freouenzon (ausfo-
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drückt in 6-Einheiten)auf:
CDCl3: 11,13 (III); 12,11 (IH); 13;O3 (IH); 7?48 (IH,s);
7,30 (IH,s); 6,16 (III,s); 4.8 (IH,πι); 4,3 (IH); 3,96 (311,s) ;
3;93 (3H,s); 3;84 (IH ,d,J = ISHz); 3;46 (IH ,d,J = ISHz); 2,7 (2H,n).
CF3COOD: 7?75 (IH,s) ; 7;57 (IH,s); 6;48 (III,s); 5;28 (IH,d,J
4.07 (3H,s); 3;98 (3H,s).; 3?88 (111,d ,J = ISHz) j
3;58 (lH,d,J = 18Hz); 3;O6 (IH ,d ,J = 16Hz) ;
2;82 (lH,d,d,J=16Hz,4Hz).
3) Löslichkeit:
Gut löslich in wäßriger Natriumhydroxidlösung; mäßig löslich in wäßriger Natriumcarbonatlösung und Dimethylformamid,·
schwer löslich in wäßriger Natriumbicarbonatlösung, Äthylacetat, Dioxan, Essigsäure, Chloroform und Aceton;
unlöslich in ivass.er, Methanol und Butanol. 9) Azidität
Spektrophotometrisch zeigt sich eine ionisierbare Funktion bei einem pKa-V.Tert von 6,8 (in Wasser, das 5 Prozent Dimethylformamid
enthält).
Auf Grund der Zahl der Wasserstoffatome im NMR-Spektrum und .
der mikroanalytischen Daten kann Purpuromycin folgende Summenformel zuerkannt v/erden:
C26H18°13·
Sämtliche vorgenannten physikalisch-chemischen Parameter stützen die Strukturformel Ia.
Sämtliche vorgenannten physikalisch-chemischen Parameter stützen die Strukturformel Ia.
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Beis-piel 2 Herstellung von Isopurpuromvcin
50 mg Purpuromycin werden in 6 ml wasserfreiem Pyridin suspendiert
und 2 bis 3 Stunden auf 1000C erhitzt. Anschließend wird
das Reaktionsgemisch in Eiswasser eingegossen, die gebildete Fällung abfiltriert und mit einem Gemisch aus Chloroform und
Methanol (95 : 5) sowie mit Aceton gewaschen. Ausbeute 33 rag.
Isopurpuromycin ist eine purpurrote kristalline Substanz mit folgenden Eigenschaften:
1) Schmelzpunkt;
Isopurpuromycin schmilzt nicht bis zu einer Temperatur von 3200C.
2) Elementaranalyse:
C 56,51 %: H 3,41 %; 0 40,08 % (durch Differenz).
3) Absorption im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich
Isopurpuromycin in Chloroformlösung (die Probe ist anfänglich in Dimethylformamid gelöst) zeigt folgende Maxima:
max (mu;: | E J'" : |
1cm | |
322 | 392 |
370 | (Schulter) |
440 | (Schulter) |
465 | (Schulter) |
490 | 213 |
530 | 170 |
4) IR-Absorptionsspektrum:
Die wichtigsten Absorptionsmaxima in Paraffinöl (Nujol) treten
bei folgenden V/eilenzahlen (cm~ ) auf :
409843/1 153
Γ · - 19 -
3570, 3360, 1725, 1670, 1610, 1520, 1400, 13Η0,
1250, 1215, 1160, 1150, 1110, 1100, 1090, 1070, 1050, 1035, 1000, 970, 920, 890, 840, 82Oi 800, 770, 710.
5) Massenspektrum:
Das Massenspektrum wird bei 70 eV erhalten. Die wichtigsten Peaks sind bei folgenden m/e-Werten aufgezeichnet:
M+ 538, 520, 504, 492, 474, 462, 288, 286, 274, 264, 256,
245, 236, 228.
6) NMR-Spektrum:
Die wesentlichen charakteristischen Absorptionsmaxima in
CFyCOOD treten bei folgenden Frequenzen (ausgedrückt in δ-Einheiten)
auf:
CF3COOD: 7,86 (lH.s); 7,65 (lH,s); 7;28 (lH,s); 6,69 (ill,s);.
5,8 ClH,m); 3,75 (6H,s); 3,6 (2H,m.). '
7) Löslichkeit:
schwer löslich in Dimethylformamid, Pyridin, CF^COOH;
unlöslich in allen üblichen Lösungsmitteln und Wasser.
Herstellung der Acetylderivate von Purpuromycin und Isopurpuromvcin
300 mg kristallines Purpuromycin werden in 6 ml Pyridin suspendiert
und mit 6 ml Essigsäureanhydrid versetzt. Die Suspension wird 1 Stunde auf 75°C erhitzt und anschließend in Eiswasser
eingegossen. Die gebildete Fällung wird abfiltriert und das Rohprodukt an Kieselgel, abgepuffert mit 0,5 η KH,, PO^-Lösung
chroinatographicrt. Als Lauf mittel wird Chloroform verwendet.
4 09-843/1153
2 Λ 1 2 8 9 O _
Das erste Eluat wird als Acetylderivat I bezeichnet. Nach dem
Eindampfen wird das Produkt aus Dimethylsulfoxid umkristallisiert,
das geringe Mengen Wasser enthält.
Das zweite Eluat wird als Acetylderivat II bezeichnet und wird aus Aceton umkristallisiert. Die Eigenschaften der Verbindungen
sind nachstehend angegeben:
Acetylderivat I
1 ) Schmelzpunkt: 195°C;
1 ) Schmelzpunkt: 195°C;
2) Elementaranalyse;
C36H28°18' C H °
ber.: 57,8 3,74
gef.: 57,32 3,76 38,92 (durch Differenz)
gef.: 57,32 3,76 38,92 (durch Differenz)
3) Absorption im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich:
Das Acetylderivat I in Chloroformlösung zeigt folgende Maxima:
^ max (mu) | ß1 cn ' |
261 | 526 |
265 | (Schulter) |
285 | 297 |
297 | 292 |
335 | (Schulter) |
345 | 151 |
4) IR-AbporptionsSpektrum: | |
Die wichtigsten Absorptionsmaxima | in Paraffinöl (Nujol) tre- |
ten bei folgenden V/ellenzahlen (cm~ ) auf:
1790, 1775, 171+0, 1710, 1670, 1590, 1550, 1340, 1305, 1275, 12G0,
1220, 1200, 1180, 1105, 1090, 1080, lOGO, 1030, 1015, 98O3 960,
940, 915, 890, 870, 860, 824, 805, 793, 773, 7G3, 720.
409843/ 1 1 53
5) Massenspektrum;
Das Massenspektrum wird bei 70 eV erhalten. Die wichtigsten Peaks sind bei folgenden m/e-Werten aufgezeichnet:
M+ 748, 706, 664, 646, 622, 604, 580, 562, 520, 504, 492, 474, 462, 288, 286, 274, 264, 256, 245, 236, 228.
6) NMR-Spektrum;
Die wesentlichen charakteristischen Absorptionsmaxima in CDCl, treten bei folgenden Frequenzen (ausgedrückt in 6-Einheiten
aufr
CDCl3: 7,06 (lH,s)j 7;5O (IH,s); 6,91 (lH,s) j 6;6O (lll,s);
6.31 (lH,t,J=6;5Hz); 3;99 (6H,s); 3,36 (2H ,d ,J = G7SHz) ;
2;48 (3H,s); 2;45 (6H,s); 2,42 (3H,s); 2,10 (3:i,s).
7) Löslichkeit:
Löslich in Äthylacetat,'Chloroform, Pyridin, Dimethylsulfoxid;
schwer löslich in Aceton und Methanol; unlöslich in Wasser.
Aufgrund der vorstehenden physikalisch-chemischen Eigenschaften
ist das Acetylderivat I das Pentaacetylderivat des Isopurpuromycins.
Acetylderivat II
1) Schmelzpunkt: 254 bis 2580C;
2)'Elementaranalyse:
1) Schmelzpunkt: 254 bis 2580C;
2)'Elementaranalyse:
39,21 (durch Differenz); L J
409843/1153
C34H26°17; | 57 | C | 3 | H |
ber.: | 57 | ,8 | 3 | ,69 |
gef.: | ,12 | ,67 | ||
3) Absorption im ultravioletten und sichtbaren Spektralbereich:
Das Acetylderivat II in Chloroformlösung (anfänglich liegt die Probe als Lösung in Dioxan vor) zeigt folgende Maxima:
E
]% cm:
262 (Schulter)
283 (Schulter)
292 523
307 - . (Schulter)
348 176
360 (Schulter)
4) IR-Absorptionsspektrum:
Die wichtigsten Absorptionsmaxima in Paraffinöl (Nujol) treten
bei folgenden Wellenzahlen (cm" ) auf.
1770, 1755, 1740, 1680, 1650, 1625, 13H0, 1325, 1300, 1200, 1255
1235, 1210, 1190, 1160, 1135,-1115, 1083,. 1050, 1030, 1010, 395,
950, 920, 872, 845^823, 798, 770, 750, 705.
5) Massenspektrum:
Das Massenspektrum wird bei 70 eV erhalten. Die v/ichtigsten Peaks sind bei folgenden m/e-Werten aufgezeichnet:
11+ 706, 664} 646, 622,' 604, 580, 552, 520, 504, 492, 474,
462, 288, 286, 274, 273, 264, 256, 250, 236, 228.
6) NMR-Spektrum:
Die wesentlichen charakteristischen Absorptionsmaxima in CDCl^ treten bei folgenden Frequenzen (ausgedrückt in δ-Ξϊη-heiten)
auf:
CDCl : 7.65 (IR,s); 7,48 (lH,s); 6,2 ClH ,n); 6;O3 (Hi5S):
CDCl : 7.65 (IR,s); 7,48 (lH,s); 6,2 ClH ,n); 6;O3 (Hi5S):
3;99 (3II,s); 3;89 C3H,s); 3,67 (III,d,J=IRII );
3,45 (HI,d,J = 18H ); 2,75 C2Ii,m); 2^6 (311,s) j
L -J
2.35 CHU,s); 2,15 (311,s).
409843/1153
Γ ■ ■ -23- '
7) Löslichkeit;
löslich in Äthylacetat, Chloroform, Pyridin, Dimethylsulfoxid,
Dioxan;
schwer löslich in Methanol und Aceton; unlöslich in Wasser.
Aufgrund dieser physikalisch-chemischen Eigenschaften ist das
Acetylderivat II das Tetraacetylderivat des Purpwomycins.
Her εi teilung von Purpuromycin-hydro gensuc cinat
150 mg Purpuromycin und 33 mg Bernsteinsäureanhydrid v/erden in 3 ml· Pyridin 15 "bis 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Danach
wird das Reaktionsgemisch in Eiswasser eingegossen und auf einen pH-Wert von 3,5 angesäuert. Die gebildeten Kristalle werden
abgeschleudert, und der Überstand wird dekantiert. Die Kristalle werden an Kieselgel mit einem Gemisch aus Chloroform und
Methanol (98 : 2) als Laufmittel chromatographisch gereinigt. Das Eluat wird eingedampft. Ausbeute 37 mg. Die Verbindung
schmilzt nicht bei einer Temperatur bis 26O°C. Elementaranalyse:
C30H22O16; | 56 | C | H |
ber. : | 55 | ,4 | 3,45 |
gef·. : | ,82 | 3,58. | |
Das IR-Absorptionsspektrum und das NMR-Spektrum bestätigen die
Veresterung der alkoholischen Hydroxylgruppe mit einer der beiden Carboxylgruppen der Bernsteinsäure.
L
409843/1153
Beispiel 5
200 mg Purpuromycin und. 43 mg Maleinsäureanhydrid in 3 ml Pyridin
werden 15 Ms 18 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird das Reaktionsgemisch in Eiswasser eingegossen
und auf einen pH-Wert von 3>5 eingestellt. Die Kristalle werden
abgeschleudert, und der Überstand wird dekantiert. Das Produkt wird' an Kieselgel mit einem Gemisch aus Chloroform und Methanol
(95 : 5) als Laufmittel chromatographisch gereinigt. Ausbeute
40 mg der Titelverbindung vom F. 158°C.
Elementaranalyse:
C3OH2O°16: C H
ber.: 56,6 3,18
gef.: 56,05 3,27.
Das IR-Absorptionsspektrum und das WiFi-Spektrum bestätigen die
Veresterung der alkoholischen Hydroxylgruppe mit einer der beiden Carboxylgruppen der Maleinsäure.
L " _J
409843/1153
Claims (10)
1.. Purpuromycin der Formel Ia O p„
(Ia)
COOCH
und Isopurpuromycin der Formel Ib
CH
3V/'
(Ib)
OOCH,
2. Tetraacetylpurpuromycin.
3. Pentaacetylisopurpuromycin.
4. Monoacyl-Derivate des Purpuromycins der allgemeinen Formel
Ic-
OH ο
(Ic)
COOCH,
in der R den Acylrest einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäurc
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen" bedeutet, die gegebenen-
409843/1153
falls olefinisch ungesättigt oder durch eine Hydroxylgruppe substituiert ist, und ihre Keto-Enol-Tautomeren.
5. Verbindungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß R die Gruppe CO-CPI2-CH2-COOH, CO-CH=CE-COOH oder CO-CH2OH ist.
6. ■ Verfahren zur Piers teilung der Verbindungen gemäß Anspruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man (a) Äctinoplanes ianthinogenes nov. sp. A/1668 (ATCC Nr. 21884) unter submersaeroben
Bedingungen in üblichen Nähriaedi-en, die assimilierbare
Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze enthalten, und unter üblichen Temperatur- und pH-Bedingungen züch-
(b)
tet und das Purpuromycin aus der Kulturbrühe isoliert und/gegebenenfalls
durch Umsetzen in mild-alkalischem Medium unter Br-
- - Cc)
hitzen in Isopurpuromycin überführt oder/gegebenenfalls das er-
einem haltene Purpuromycin in mild-alkalischem Medium rait/Acetylierungsmittel
umsetzt und das gebildete Gemisch von Tetraacetylpurpuromycin und Pentaacetylisopurpuromycin durch Chromatographie
in die Komponenten trennt.
7. Verfahren zur Plerstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß man Purpuromycin mit einem Säureanhydrid oder Säurechlorid einer aliphatischen Mono- oder Dicarbonsäure
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, die gegebenenfalls olefinisch ungesättigt oder durch eine Hydroxylgruppe substituiert
ist, in etwa äquimolarem Mengenverhältnis bei Temperaturen von etwa 0 bis etwa 300C umsetzt.
_J 409843/1153
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man als Acylierungsmittel ein Säureanhydrid oder -chlorid der Bernstein-,
Malein- oder Glykolsäure verwendet. - ■
9. Actinoplanes ianthinogenes nov.sp. A/1668 (ATCC Nr. 21884) zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 6 (a).
10. Arzneimittel, bestehend aus einer Verbindung gemäß Anspruch 1 bis 5 und üblichen Trägerstoffen und/oder Verdünnungsmitteln
und/oder Hilfsstoffen.
409843/1153
Leerseite
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB1312373A GB1455128A (en) | 1973-03-19 | 1973-03-19 | Purpuromycin and its derivatives |
GB1312373 | 1973-03-19 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2412890A1 true DE2412890A1 (de) | 1974-10-24 |
DE2412890B2 DE2412890B2 (de) | 1977-03-17 |
DE2412890C3 DE2412890C3 (de) | 1977-11-10 |
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ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
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NL158545B (nl) | 1978-11-15 |
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JPS559198B2 (de) | 1980-03-08 |
DK138399C (de) | 1979-03-19 |
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AU475887B2 (en) | 1976-09-09 |
CH590923A5 (de) | 1977-08-31 |
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FR2222082B1 (de) | 1978-01-13 |
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AR200627A1 (es) | 1974-11-22 |
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GB1455128A (en) | 1976-11-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |