DE2408660C3 - Doppelt wirkende Gleitringdichtung - Google Patents
Doppelt wirkende GleitringdichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine doppelt wirkende Gleitringdichtung mit je einem produktseitigen und
atmosphärenseiiigen Gleit- und Gegenring und einer den von den Gegenringen, Gleitringen und der Welle
umgrenzten Raum von der Atmosphäre abschließenden Gehäusescheibe, die beidseitig Sitzflächen aufweist, in
denen jeweils einer der aus einem Material guter Wärmeleitfähigkeit bestehenden Gegenrippc ohne
isolierende Zwischenschicht drehfest und axial unverschieblich gelagert ist, wobei an den voneinander weg
weisenden Gleitflächen der Gegenringe je einer der axial federnd gegen die Welle abgestützten und mit
dieser umlaufenden Gleitringe angepreßt ist.
Bei einer bekannten Gleitringdichtung dieser Art (Maßblatt 8a der Firma Asbest- u. Gummiwerke Martin
Merkel KG; Abb.GDD... DE/NE) ist die die Gegenringe lagernde Gehäusescheibe unter Einfügung
von Dichtungsscheiben zwischen einem Deckelteil und einem rohrförmigen Gehäuseteil eingespannt, wobei
zwischen diesen drei im wesentlichen gleiche Außendurchmesser aufweisenden Gehäuseelementen jeweils hl)
den Dichtungsscheiben entsprechende Luftabstände verbleiben. Die Halterung des einen Gleitringes ist
innerhalb des rohrförmigen Gehäuseteils angeordnet, während sich die Halterung des anderen Gleitringes
axial außerhalb des Deckelteils befindet. ' '
Die beiden Gegenringe weisen zwar durch ihre
" ~ e1
sb-.ldung aus Meta1.! und
τVt ΊΐΎα ixnr
re Anlage einen geringen Wärmeübergangswiderstand zur Gehäusescheibe auf. Der Wärmeübergang wird an
beiden axialen Stirnflächen durch die Luftpolster bzw. Dichtungsscheiben gegenüber dem rohrförmigen Gehäuseteil
und dem Deckelteil abgeschirmt, so daß lediglich die relativ schmale glatte Umfangsfläche der
Gehäusescheibe der freien Atmosphäre zugekehrt ist, welche keine wesentliche Wärmeabfuhr erlaubt. Soll
eine derartige doppelt wirkende Gleitringdichtung bei schwierigen Betriebsbedingungen, d. h. hoher Temperatur
des abzudichtenden Mediums und/oder großer Gleitgeschwindigkeit eingesetzt werden, macht es sich
erforderlich, das in dem von den Gegenringen, Gleitringen, der Welle und Gehäusescheibe umgrenzten
Raum eingeschlossene Sperrmedium durch einen externen Wärmetauscher zu zirkulieren und dadurch die
Temperatur insbesondere an der Gleitfläche der Ringe in zulässigen Grenzen zu halten.
Derartige externe Wärmetauscher, zu denen außer den erforderlichen Verbindungsleitungen in der Rege!
noch Filter, Abscheider und Absperrventile hinzutreten, komplizieren den Einbau der Gleitringdichtung und
können auch bei einer Fehlbedienung zur Funktionsfähigkeit der Dichtung führen. Aus diesem Grund dürfen
auch keine getrennt angeordneten Wärmetauscher bei solchen Gleitringdichtungen verwendet werden, die in
sogenannten »LJSUS«-Pumpen (unabhängige Sicherheits- und Sabotagepumpen) eingesetzt werden, die für
Katastrophenzwecke in Kernkraftwerken vorgesehen werden.
Für einfach wirkende Gleitringdichtungen ist es bekannt (US-PS 24 94 887), den stationären Gegenring
und die einen Bestandteile der Halterung des mit der Welle umlaufenden Gleitringes bildende Wellenhülse
mit Kühlrippen auszubilden und diese Bauteile in einem Dichtungsgehäuse anzuordnen, welches über Öffnungen
mit der freien Atmosphäre in Verbindung steht. Mit dem umlaufenden Gleitring verbundene Lüfterschaufeln
zirkulieren einen Luftstrom durch das Dichtungsgehäuse, welches selbst keine spezielle Ausbildung zur
Verbesserung der Wärmeabfuhr aufweist. Dieser Luftstrom wird von den an der Wellenhülse ausgebildeten
und mit Wärme von der Welle beaufschlagten Kühlrippen aufgeheizt, bevor er die Kühlrippen des
stationären Gegenringes erreicht, welcher seinerseits in großflächigem Kontakt mit dem abzudichtenden Medium
steht. Mit der bekannten einfach wirkenden Gleitringdichtung läßt sich daher im wesentlichen nur
das in den Dichtspalt gelangende abzudichtende Medium einschließlich der Welle kühlen, während eine
Abführung der weiterhin durch Reibung am Dichtspalt erzeugten Wärme nur begrenzt möglich ist, insbesondere
weil auch bei Ausbildung des Gegenringes mit Kühlrippen die insgesamt zur Verfügung stehende
Wärmeaustauschfläche Metall — Luft nur klein sein kann.
Eine andere bekannte einfach wirkende Gleitringdichtung (GB-PS 9 65 939) dient zur Abdichtung einer
von einem Elektromotor angetriebenen Pumpe, wobei das Pumpengehäuse einen Bestandteil des Dichtungsgehäuses
bildet und der stationäre Gegenring in einem dem Motor zugewandten Deckel des Dichtungsgehäuses
gelagert ist. Am Motor ist ein radial förderndes Lüfterrad angeordnet, dessen Luftaustrittsseite von
einer ringförmigen Blende umgeben ist, welche den Luftstrom in Richtung auf die Welle und das
Dichtungsgehäuse ablenken soll. Bei einer derartigen AnordnU"** wird ΠϋΓ ein Bruch***}! Ηρς cypförHprtiMi
Luftstromes zur Kühlung des Dichtungsgehäuses und
insbesondere des darin enthaltenen Gleit- und Gegenringes
wirksam und es tritt ferner ein sehr bedeutender Raumbedarf auf, wobei speziell die Vergrößerung der
axialen Baulänge zu beanstanden ist, weiche ein Mehrfaches der von den aktiven Bestandteilen der
Gleitringdichtung eingenommenen axialen Länge beträgt
Aufgabe der Erfindung ist es, eine doppelt wirkende Gleitringdich»\rag zu schaffen, welche auch bei schwierigen
Betriebsbedingungen, d.h. hoher Temperatur des
abzudichtenden Mediums und/oder großer Gleitgeschwindigkeit, keine getrennt angeordneten Aggregate,
insbesondere einen Wärmetauscher benötigt und ohne nennenswerte Vergrößerung des Bauvolumens insbesondere
der axialen Länge die Verlustwärme unmittelbar an die freie Atmosphäre abgibt
Diese Aufgabe wird, ausgehend von einer doppelt wirkenden Gleitringdichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gehäusescheibe als eine radial nach innen vorstehende
Ringrippe eines im wesentlichen rohrförmigen Gehäuseteils ausgebildet ist, daß der rohrförmige Gehäuseteil
axial über die Halterung des atmosphärenseitigen Gleitrings vorkragt, daß in diesem vorkragenden
Gehäuseteil in Achsrichtung verlaufende Kühlrippen ausgebildet sind, welche sich im radial äußeren Bereich
der Ringrippe fortsetzen, daß auf den Außenutnfang der Kühlrippen ein axial über diese vorstehendes Luftleitrohr
aufgeschoben ist und daß innerhalb des vorstehenden Luftleitrohrs unmittelbar benachbart zu den
Kühlrippen ein in an sich bekannter Weise mit der Welle umlaufendes, in Axialrichtung förderndes Lüfterrad
angeordnet ist und/oder das Luftleitrohr über eine Leitung mit dem Kühlluftsystem eines die abzudichtende
Welle antreibenden Elektromotors bzw. eines von dieser Welle getriebenen Generators verbunden ist.
Aufgrund der trfindungsgemäßen Ausbildung können, praktisch ohne Vergrößerung der radialen oder
axialen Baulänge, große Flächen für den Wärmetausch zur Kühlluft bereitgestellt werden, wobei diese nicht an
beide Gegenringe heranführbar ist, so daß geringste Wärmewiderstände und damit eine intensive Kühlung
der Ringe erzielbar sind, und zwar bei einem insgesamt geringen technischen Aufwand.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen in der Längsmittelebene geführten vertikalen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Gleitringdichtung
und
F i g. 2 eine Ansicht einer von einem Elektromotor angetriebenen und mit einer erfindungsgemäßtn Gleitringdichtung
ausgestattete Pumpe, aus der die Verbindung mit dem Kühlluftsystem des Elektromotors
ersichtlich ist.
Die in F i g. 1 veranschaulichte, in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Gleitringdichtung ist mit einem nur
teilweise veranschaulichten Flansch 36 an der der freien Atmosphäre A zugewandten Seite einer Wandung
angebaut, welche eine das abzudichtende Medium enthaltenen Raum B abgrenzt und durch deren
Durchtrittsbohrung die abzudichtende Welle 4 hindurchgeführt ist.
Auf der Welle 4 ist eine Wellenhülse 5 durch nicht gezeigte Mittel in Axialrichtung unverschieblich befestigt,
gegen eine Verdrehung durch einen Keil 6 gesichert und gegenüber der Welle durch einen O-Rine
7 abeedichtet.
Benachbart zur Wandung ist auf der Wellenhülse 5 ein Haltering 10 mittels einer Schraube 11 befestigt
welche mit ihrem Kopf 12 radial über den Haltering vorsteht Der Haltering 10 weist um seinen Umfang
verteilte, zur Wellenachse 13 parallele Sacklochbohrungen 14 auf, welche Schraubenfedern 15 lagern. Die
anderen Enden dieser Schraubenfedern 15 stützen sich gegen eine Trägerhülse 16 ab, die auf der Wellenhülse 5
in_Axialrichtung verschieblich gelagert ist und gegen
ίο diese mittels eines O-Ringes 17 abgedichtet ist Die
Trägerhülse 16 weist an einem Ende einen den Haltering 10 übergreifenden Kragen 16a auf, der mit
einem achsparallelen Schlitz 18 den Kopf 12 der Befestigungsschraube 11 aufnimmt und hierdurch eine
Verdrehungssicherung bewirkt Am anderen Ende der Trägerhülse ist ein Gleitring 19 befestigt
Der Gleitring 19 liegt unter der Wirkung der Schraubenfedern 15 an einem stationären Gegenring 20
an. Dieser stützt sich mit seiner vom Gleitring 19 abgewandten, in einer Radialebene zur Wellenachse 13
gelegenen anderen Stirnfläche 21 gegen eine Sitzfläche 22 ab, welche in einer Ringrippe 37 eines in seiner
Gesamtheit mit 23 bezeichneten und nachstehend noch erläuterten Dichtungsgehäuses ausgebildet ist. Ein in
Bohrungen der Stirnfläche 21 und der Sitzfläche 22 einstehender, achsparalleler Stift 24 bewirkt eine
Verdrehungssicherung. In radialer Richtung wird der Gegenring 20 von einer zylindrischen Sitzfläche 26
gehalten, welche den Außenumfang 27 des Gegenringes umgreift. Ein radial nach innen vorstehender Kragen 28
eines mittels mehrerer um seinen Umfang verteilter Schrauben 38 an der Ringrippe 37 befestigten
Spannflansches 236 greift unter Zwischenschaltung eines O-Ringes 29 an einer Ringschulter des Gegenringes
20 an, so daß dieser gegen das Dichtungsgehäuse abgedichtet und mit ständiger Vorspannung an seiner
Sitzfläche 22 gehalten wird. Die Stirnfläche 21 und der Umfang 27 des Gegenringes 20, sowie die Sitzfläche 22
und die zylindrische Sitzfläche 26 der Ringrippe 37 sind genau bearbeitet, so daß ein günstiger Wärmeübergang
vom Gegenring 20 zur Ringrippe 37 und damit auch zum Dichtungsgehäuse gegeben ist. Der Gegenring 20 bildet
zusammen mit dem Gleitring 19 die produktenseitige Dichtung, d. h. die unter dem Druck des abzudichtenden
Mediums im Raum Sstehende Dichtung.
An der axial anderen Seite der Ringrippe 37 ist eine weitere stirnseitige Sitzfläche 39 und zylindrische
Sitzfläche 40 ausgebildet, in denen ein zu einer atmosphärenseitigen Dichtung gehöriger Gegenring 41
unbeweglich gelagert und durch einen Stift 42 an einer Verdrehung gesichert ist. An der Gleitfläche dieses
Sekundär-Gegenringes 41 liegt ein Gleitring 43 unter der Spannung von Schraubenfedern 44 an, deren andere
Enden sich gegen den Boden eines Gleitringgehäuses 45 abstützen, das seinerseits in einem an der Welle 4' festen
Trägerring 46 gehalten ist.
Durch die Ringrippe 37 verläuft eine mit einer (nicht dargestellten) Sicherheitsabsaugung verbundene Bohrung
47 zu einem zwischen der produktenseitigen und
Μ. der atmosphärenseitigen Dichtung gelegenen Raum 48.
Das Dichtungsgehäuse 23 besteht im wesentlichen
aus einem rohrförmigen Gehäuseteil 23c, von dem sich
die Ringrippe 37 radial nach innen erstreckt, dergestalt,
daß jeweils ein hohlzylindrsch°r Abschält des rohrför-
■ ι migen Gehäuseteils über die rotierenden Teile der
produktenseitigen und aimospliäieisiciiiger, Dichtungen
vorsteht. In dem übt, o.^ Gehäuse 45 vorspringenden
hohlzylindrischen Abschnitt des Dichtiirigsgehäuses
23 sowie in dem radial äußeren Teil der Ringrippe 37 sind durch um den Uniang verteilte, angenähert
viertelkreisförmipo Aussparungen sternförmig vorstehende
Kühlrippen 35u ausgebildet, die sich im
wesentlich.!: ir die W°ilcnachse 13 enthaltenden
Ebenen erstrecken, tin am freien Ende durch ein Gitter
geschütztes Luftleifohr 49 umschließt, ausgehend von der freien Stirnseite des Diehtungspshäiises, die
kTihirir\r»erj 35^/aijf einem Teil ihrer axialen Erstrecken
und steht über diese Stirnseite vor. Innerhalb
vorstehenden Teils des Luftleitrohres 49 ist ein in Axialrichtung förderndes Lüfterrad 50 angeordnet, das am Trägerring 46 befestigt und daher von der Welle 4 angetrieben wird und das zwischen den Kühlrippen 35d einen Kühlluftstrom C hindurchdrückt, der angenähert radial zum Dichtungsgehäuse austritt.
und steht über diese Stirnseite vor. Innerhalb
vorstehenden Teils des Luftleitrohres 49 ist ein in Axialrichtung förderndes Lüfterrad 50 angeordnet, das am Trägerring 46 befestigt und daher von der Welle 4 angetrieben wird und das zwischen den Kühlrippen 35d einen Kühlluftstrom C hindurchdrückt, der angenähert radial zum Dichtungsgehäuse austritt.
6 des
Anstelle des I Ofterrades 50 oder ergänzend zu diesem, kann, wi^: in Fig. 2 veranschaulicht ist, das ft eic
Ende des Luftleitrohres 49 an eine Leitung 51 angeschlossen sein, die mit dem Kühlluftsystem eines
die Welle 4 antreibenden Elektromotors 52 verbunden ist. Zweckmäßig wird die Leitung 51 an die Saugseite
des Ventilators des Elektromotors angeschlossen, so daß der Kühlluftstrom C entgegengesetzt zu der in
Fig.! angegebenen Richtung Cverläuft. Wird zusätzlich
das in F i g, 1 dargestellte Lüfterrad verwendet, so ist dieses mit entgegengesetzter Förderrichtung auszubilden.
Bei allen Ausführungsformen bestehen die stationären
Gegenringe vorzugsweise aus einem Material hoher Wärmeleitfähigkeit und großer Festigkeit, z. B. Wolframcarbid.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:ioDoppelt wirkende Gleitringdichtung mit je einem produktseitigen und atmosphärenseitigen Gleit- und Gegenring und einer den von den Gegenringen, Gleitringen und der Welle umgrenzten Raum von der Atmosphäre abschließenden Gehäusescheibe, die beidseitig Sitzflächen aufweist, in denen jeweils einer der aus einem Material guter Wärmeleitfähigkeit bestehenden Gegenringe ohne isolierende Zwischenschicht drehfest und axial unverschieblich gelagert ist wobei an den voneinander weg weisenden Gleitflächen der Geger.ringe je einer der axial federnd gegen die Welle abgestützten und mit dieser umlaufenden Gleitringe angepreßt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäusescheibe als eine radial nach innen vorstehende Ringrippe (37) eines im wesentlichen rohrförmigen Gehäuseteils (23c) ausgebildet ist, daß der rohrförmige Gehäuseteil axial über die Halterung des atmosphärenseitigen Gleitrings (43) vorkragt, daß in diesem vorkragenden Gehäuseteil in Achsrichtung verlaufende Kühlrippen (35d) ausgebildet sind, welche sich im radial äußeren Bereich der Ringrippe fortsetzen, daß auf den Außenumfang der Kühlrippen ein axial über diese vorstehendes Luftleitrohr (49) aufgeschoben ist und daß innerhalb des vorstehenden Luftleitrohrs unmittelbar benachbart zu den Kühlrippen ein in an sich bekannter Weise mit der Welle (4) umlaufendes, in Axialrichtung förderndes Lüfterrad angeordnet ist und/oder das Luftleitrohr über eine Leitung (51) mit dem Kühlluftsystem eines die abzudichtende Welle (4') antreibenden Elektromotors (52) bzw. eines von dieser Welle getriebenen Generators verbunden ist.
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