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E R F I N D U N G S M E L D U N G Sicherheitsmöbelfahrgestell Die
Erfindung bezieht sich auf ein Möbel-Fahrgestell für fahrbare Bürostühle, Küchenstühle
und dergleichen, dessen konstruktive Gestalt in besonderer Weise dazu angetan ist,
die Kippgefahr der auf Lenkrollen fahrbaren Möbelstücke zu vermeiden.
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Zur Abgrenzung gegen den Stand der Technik sei auf folgendes hingewiesen:
Bekannt sind Stuhlfahrgestelle, deren allseitig schwenkbare Lenkrollen mittels speichenähnlicher
Hebelarme mit dem senkrecht nach oben weisenden Gestellschaft verbunden sind. Im
Gestellschaft können je nach Bedarf Drehlager, Hebe- und Einstellvorrichtungen untergebracht
sein, mit deren Hilfe die Drehbarkeit bziv. Höhenverstellbarkeit des Stuhlsitzes
gewährleistet ist.
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Wä trend noch bis vor wenigen Jahren häufig nur 4 terArrollen zur
fahrbaren Abstützung des Stuhl Fahrgestells verwendet wurden, werden heute in der
Regel 5 oder sogar 6 ijenkrollen eingesetzt, weil dadurch bei etwa gleichbleibender
Länge der Speichenarme das gegen die Kippneigung wirksame Stützmoment des Fahrgestells
größer ist.
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Allerdings muß ein entsprechender Mehraufwand in Kauf genommen werden.
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Als äußerst ungünstig erweisen sich dabei die heute weitverbreiteten
Lenkrollen mit Nachlauf. Unter Nachlauf ist hier der Tatbestand zu verstehen, daß
die bodenberührende Lauffläche der Lenkrolle stets in einem bestimmten Abstand hinter
der Drehachse nachläuft, welche die Benkrolle mit dem Speichenarm verbindet. Durch
die zufällige
Stellung Stellung der Lenkrollen wird die Standfläche
und somit die xippneigung des Stuhlfahrgestells erheblich beeinflußt. Versucht beispielsweise
der benutzer eines fahrbaren Bürostuhles sich sitzenderweise nach rückwärts zu bewegen,
dann laufen sämtliche Lenkrollen-je nach ihrer konstruktiven Auslegung zwischen
25 und 35 mm hinter ihrer vertikalen Drehachse.
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Damit wird jedoch das wirksame Stützmoment des Bahrgestells, welches
sich dem Kippmoment des Rollwiderstandes entgegenstellen sollte, verringert und
zwar genau in der Bewegungssituation, wo die Kippgefahr die schwerwiegendsten Folgen
haben-kann.
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Gleichermaßen nachteilig wirkt sich ferner aus, daß regen der erforderlichen
Beweglichkeit des Fahrgestelles in beliebiger Richtung der Abstand zwischen -em
abstützenden Boden und den Speichenarmen jeweils der Bauhöhe der Lenkrollen entspricht.
Dadurch wird ausgeschlossen, daß ein einmal eingeleiteter Kippvorgang, etwa durch
eine vorstehende Kante des Speichenarmes abgebremst wird. Vielmehr rollt das Fahrgestell
in einer, den Kippvorgang begünstigenden Richtung davon.
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Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, einen erheblichen Beitrag zur
steigerung der Kippsicherheit von Stuhlfahrgestellen durch Ausschaltung vorstehend
beschriebener Nachteile zu leisten. Sie löst diese Aufgabe mit Hilfe eines Sicherheits-Fahrgestells,
dessen eine mögliche Ausführung in Folgenden beschrieben ist.
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Der Fahrgestellkörper (1) des erfindungsgemäßen Stuhlfahrgestelles
ist als rotationssymetrisches Ziehteil ausgebildet.
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Der schaftartige Stutzen (2) des Fahrgestellkörpers bietet die Möglichkeit
Drehlager, Hebevorrichtungen usw. im Fahrgestellkörper formsteif und ausgezeichnet
verdeckt unterzubringen. Der dem Fußboden zugekehrte Rand (3) des Körpers (1) ist
soweit heruntergezogen, daß der Abstand zum Fußboden relativ klein, beispielsweise
etwa 8 - 10 mm, ausfällt. Die Beweglichkeit eines derartigen otuhlfahrgestells mittels
der Benkrollen (4) wird durch den heruntergezogenen Rand selbst auf Teppichböden
in keiner Weise eingeschränkt. Wegen der meist bodenfreien Ausführung der modernen
Büromöbel ist bei Heranrücken des Stuhles die Kollision des Körpers (1) mit Dischmöbeln
nahezu- ausgeschlossen. Stellt sich nun be dem erfindungsgemäßen Stuhlfahrgestell
eine Kippbewegung ein, so berührt der Rand (3) zwischen zwei Rollen den Fußboden.
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Dadurch erden nachstehende, der kippgefahr entgegenwirkende Effekte
erzielt: 1. Die Bodenberührung des Randes (3) wirkt sich als Bremse aus und verhindert
das Davonrollen des Stuhlfahrgestells in einer, den Kippvorgang begünstigenden Richtung.
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2. Die Bodenberührung des Randes (3) erfolgt schon im Ansatz der Kippneigung
und erzeugt dadurch ein hartes Stützmoment", welches dem Stuhlbenutzer die Möglichkeit
vermittelt, die überraschende Kippbewegung abzufangen.
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3. Wie im Bild 2a ünd 2b dargestellt, vermindert sich bei jeder, die
Kippneigung begünstigenden, einseitigen Gewichtsverlagerung das wirksame Stützmoment
M1 eines konventionellen Fahrgestells zwischen 2o und 30%, je nachdem, ob das Fahrgestell
5 oder 4 Speichenarme aufweist. Berührt jedoch der Rand (3) den Fußboden, so stellt
sich genau im kritischen Augenblick das maximale Stützmonent in den -leg.
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4. Das unter 3. Gesagte behält seine Gültigkeit auch dann, wenn durch
eine ungünstige Stellung der Lenkrollen das wirksame Stützmoment noch weiter vermindert
wird (vergl. dazu Bild 3).
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Das erfindungsgemäße Fahrgestell, welches im Vorstehender der Einfachheit
halber in der Forn eines rotationssymetrischen Ziehteils beschrieben wurde, läßt
selbstverständlich eine Fülle von anderen Konstruktions- -und Designmustern zu.
3ie Kippsicherheit ist auch dann gewahrt, wenn statt der Fahrgestelle mit 5 Lenkrollen,
solche mit nur 4 Lenkrollen zur Anwendung kommen.