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Preßpolster in Form eines Metallfaservlieses Die Erfindung betrifft
ein Preßpolster in Form eines Metallfaservlieses besonderer Ausgestaltung.
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Es ist bekannt, daß beim Aufpressen von mit härtbaren Kunstharzen
imprägnierten Trägerbahnen oder härtbaren Folien auf Holzwerkstoffplatten, in vorzugsweise
hydraulischen Heißpressen, Preßpolster zum Druckausgleich verwendet werden.
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Dabei befindet sich das Preßpolster zwischen der Heizplatte der Presse
und dem Preßblech, welches der zu vergütenden Platte die Oberflächenstruktur aufprägt.
Das Preßpolster dient zum Druck- und Temperaturausgleich während des Preßvorganges
und verhindert den Verschleiß des hochwertigen Preßbleches. Druckdifferenzen entstehen
durch Unebenheiten in der Heizplatte, im Preßblech und/oder im Preßgut selbst.
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Die Preßpolster, die in mehretagigen oder einetagigen Pressen eingesetzt
werden, bestehen bevorzugt aus Baumwolle und/oder Asbestgeweben. Diese Polster haben
eine gute druckausgleichende Wirkung. Von Nachteil ist jedoch ihre geringe Wärmeleitfähigkeit.
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Beim Beschichten wird in das Preßgut, z.B. in die zu beschichtende
Spanplatte, Wärme abgeführt, die von der Heizplatte über das Preßpolster und das
Preßblech nachgeführt werden muß. Infolge der geringen Wärmeleitfähigkeit des Baumwollasbestgewebepolsters
sinkt die Temperatur am Preßblech ab, weil nicht so viel Wärme nachgeführt werden
kann, wie vom Preßgut aufgenommen wird.
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Man hat auch schon Metallgewebe zum Druckausgleich eingesetzt. Diese
haben zwar eine bessere Wärmeleitfähigkeit, aber eine unzureichende Polsterwirkung.
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Bei Verwendung von Baumwollasbestgeweben als Preßpolster ist es deshalb
erforderlich, daß relativ lange Preßzeiten oder höhere Temperaturen der Heißpresse
vorgesehen werden müssen, um eine einwandfreie Aushärtung des Kunstharzes zu erreichen.
Bevorzugt wird die Temperatur der Heißpresse erhöht, um möglichst viele Preßtakte
zu erzielen. Dies trifft insbesondere bei Verpressungen in einetagigen Kurztaktpressen
zu. Jedoch sind den Temperaturerhöhungen relativ enge Grenzen gesetzt.
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In jüngerer Zeit gewinnt das sogenannte Kurztaktverfahren immer stärkere
Bedeutung. Hierbei wird die Aushärtung der Kunstharzoberflächen in einer ständig
heißen Einetagenpresse
durchgeführt, wogegen die Abkühlung des Preßgutes
außerhalb der Presse erfolgt. Preßbleche und Preßpolster sind daher fest in der
Presse montiert.
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Zur Durchführung des Kurztaktverfahrens werden Holzwerkstoffplatten
und die Kunstharzfilme auf der Beschickungseinrichtung zusammengelegt. Mittels eines
Bandtabletts wird das Preßgut in die heiße Presse eingefahren, dort abgelegt, worauf
das Bandtablett wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt. Unmittelbar danach schließt
die Presse und das Kunstharz härtet unter Wärme und Druck. Nach Beendigung der Aushärtungszeit
wird die Presse geöffnet und die heiße Fertigplatte mit einer Transporteinrichtung
aus der Presse ausgefahren.
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Bei zu hohen Preßblechtemperaturen kondensiert der Kunstharzfilm beim
Beschicken der Presse auf dem unteren heißen Preßblech vorzeitig ohne Druck, so
daß fehlerhafte Oberflächen entstehen.
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Aus der belgischen Patentschrift 801 220 ist ein Verfahren zum Aufpressen
von mit härtbaren Kunstharzen getränkten Trägerbahnen oder härtbaren Kunststoffolien
auf die Oberfläche von Holzwerkstoffplatten in Heizpressen, wobei zwischen Preßwerkzeug
und Preßblech ein Preßpolster eingelegt ist, bekannt, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß
als Preßpolster ein komprimierbares Metallfaservlies verwendet
wird, welches nach Druckentlastung zumindest annähernd wieder die ursprüngliche
Preßpolsterdicke annimmt.
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Die mechanische Beanspruchung der Metallfaser in dem Metallfaservlies
ist durch den dauernden Lastwechsel erheblich.
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Hinzu kommt, daß diese Belastungen und Entlastungen des Metallfaservlieses
bei Temperaturen von 120 bis 1900C erfolgen. Dies führt dazu, daß einzelne Metallfasern
an Stellen besonderer Beanspruchung brechen, so daß die Standzeit eines solchen
Metallfaservlieses als Preßpolster in einer Heißpresse zwar ausreichend, aber doch
begrenzt ist.
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Aus der US-Patentschrift 2 372 114 ist es bekannt, Metallfaservliese
als Polsterfüllung von flachen Blechhüllen als Preßpolster in Hochdruckpressen zur
Herstellung von Laminaten zu vertJenden, wobei die flachen Blechhüllen allseitig
miteinander verschweißt sind. Hierdurch wird lediglich erreicht, daß die durch die
mechanische Beanspruchung des Preßpolsters entstehenden Faserbruchstücke oder -partikel
in dem Metallfaservlies verbleiben. Eine Zerstörung des Metallfaservlieses wird
jedoch hiermit nicht verhindert.
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Ein solches Umschließen des Metallfaservlieses ist auch für den angestrebten
Verwendungszweck nachteilig, da gerade die Tatsache, daß die Metallfaservliese allseitig
offen und Luftein- und -austritt ermöglichen sollen, hierdurch verhindert
wird.
Dies ist aber bei der Verwendung der Metallfaservliese als Preßpolster in sogenannten
Kurztaktpressen von entscheidender Bedeutung, da bei der Rückfederung des elastischen
Metallfaservlieses nach Druckentlastung von den Seiten Luft in das Metallfaservlies
einströmen, dieses abkühlen und den Wärmefluß unterbrechen kann. Für den Verwendungszweck
ist also gerade die Kommunikation mit der Außenluft von entscheidender Bedeutung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßpolster auf Basis
eines Metallfaservlieses der vorerwähnten Eigenschaften zu entwickeln, welches sich
insbesondere durch eine höhere Standzeit auszeichnet, d.h., bei dem die Bruchanfälligkeit
der einzelnen Fasern bei dem Wechsel von Druckbelastung und -entlastung wesentlich
herabgesetzt ist.
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Überraschenderweise wurde gefunden, daß diese Eigenschaften einem
Metallfaservlies zukommen, dessen Einzelfasern mit einem ausgehärteten Kunstharz
überzogen sind.
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Erfindungsgegenstand ist somit ein Preßpolster in Form eines allseitig
offenen, Luftein- und -austritt ermöglichenden, komprimierbaren, elastischen Metallfaservlieses,
dessen Fasern mit einem ausgehärteten Kunstharz überzogen sind.
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Das erfindungsgemäße Preßpolster kann in der Weise hergestellt werden,
daß man das Metallfaservlies mit der Lösung
eines härtbaren Kunstharzes
tränkt und das Lösungsmittel verdampft. Dabei dürfen nur solche Mengen an Harz in
das Metallfaservlies eingebracht werden, daß zwar die Einzelfasern umhüllt werden,
die von den Fasern gebildeten Poren im Vlies aber offenbleiben. Die entsprechende
Menge an einzusetzenden Kunstharzen richtet sich somit im wesentlichen nach dem
Faserdurchmesser und der Struktur der zur Herstellung der Metallfaservliese verwendeten
Metallfasern. Die Aushärtung kann entweder im Anschluß an die Verdampfung des Lösungsmittels
durch Wärme vorgenommen werden oder aber unter Betriebsbedingungen in der Presse
erfolgen.
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Eine andere Art der Herstellung besteht darin, daß man vor der Vliesbildung
die zur Herstellung des Vlieses bestimmten Fasern oder Faserstränge in der vorgenannten
Weise behandelt und dann das Vlies aus den harzummantelten Fasern bildet.
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Als härtbare Kunstharze eignen sich im Prinzip alle an Metallen haftende
Kunstharze. Hieraus ergibt sich, daß vornehmlich solche Kunstharze besonders geeignet
sind, die von der Technologie der Metallverklebung her bekannt sind. Insbesondere
brauchbar sind Phenolformaldehydharze, welche gegebenenfalls veräthert und/oder
beispielsweise mit anderen Kunstharzen, wie z.B. Polyvinylacetal, modifiziert sein
können. Weiter geeignet sind Epoxidharze, wie sie im allgemeinen für die Metallverklebung
verwendet werden. Auch diese
Epoxidharze können zusammen mit anderen
Kunstharzen verwendet werden, wobei sowohl Kondensationsharze von der Art der Phenolformaldehydharze
als auch Derivate des Polyvinylalkohols, wie z.B. Polyvinylbutyral, verwendet werden
können.
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Die erfindungsgemäßen Preßpolster sollen vorzugsweise in Heißpressen,
insbesondere sogenannten Kurztaktpressen, für die Vergütung der Oberflächen von
Holzwerkstoffplatten durch härtbare Kunstharzfilme verwendet werden.
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Ein erfindungsgemäßes Preßpolster ist in der beigefügten Abbildung
dargestellt. Dabei sind mit (1) die einzelnen, das Vlies bildenden Fasern bezeicnt.
Die einzelnen Fasern sind von einem Kunstharzfilm (2) umgeben, wobei jedoch die
Poren (3) zwischen den Fasern offenbleiben, um beim Zusammenpressen des Faservlieses
ein Komprimieren des Vlieses unter Ausströmen von Luft und nach Druckentlastung
ein Rückfedern des erfindungsgemäßen Metallfaservlieses unter gleichzeitigem Einströmen
von Luft zu ermöglichen.