DE2405708B2 - Vorrichtung zur geophysikalischen erkundung von erzlagerstaetten - Google Patents
Vorrichtung zur geophysikalischen erkundung von erzlagerstaettenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine zur Erkundung von Erzlagerstätten bestimmte Vorrichtung gemäß
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannt ist eine Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten im Polarisationskurven-Verfahren,
die im galvanodynamischen Betrieb der Erregung von elektrochemischen Reaktionen arbeitet
(US-PS 36 59 192).
Die graphische Beziehung zwischen der Stärke /des Stroms durch die Erzkörperoberfläche und der Potentialgröße
φ der elektrochemischen Reaktion, die beim
ίο Durchfluß dieses Stromes zustandekommt, heißt »Polarisationskurve«.
Wird die Aufzeichnung von Polarisationskurven unter Änderung des durch die Oberfläche eines
Erzkörpers nach einem bestimmten Programm durch-
fließenden Stromes vorgenommen, so ist der galvanodynamische Betrieb der Untersuchung eines Erzkörpers
gegeben (Zusammenhang <ρ=/(7λ FR-PS 15 37 761).
Wird die Aufzeichnung von Polarisationskurven unter der Bedingung vorgenommen, daß das Potential der
jeweiligen elektrochemischen Reaktionen, die an der Oberfläche des Erzkörpers ablaufen, nach einem
Programm geführt wird, ist der potentiodynamische Betrieb der Untersuchung eines Erzkörpes (Zusammenhang
J= f[<pj) gegeben.
Die obengenannte Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten enthält: eine
Gleichstromquelle und ein Mittel zur Änderung der Stromstärke; eine Haupt-Speiseelektrode, die elektrischen
Kontakt mit dem Erzkörper aufweist und mit der Gleichstromquelle verbunden ist; sowie eine Hilfsspeiseelektrode,
die elektrischen Kontakt mit dem Medium, das den Erzkörper aufnimmt, aufweist und mit der
Gleichstromquelle verbunden ist. Ein Stromstärkengeber ist zwischen der Gleichstromquelle und einer der
Speiseelektroden, z. B. der Hauptspeiseelektrode, angeschlossen. Die Vorrichtung hat auch ein Potentialmeßgerät
für elektrochemische Reaktionen an der Oberfläche eines Erzkörpers, dessen Eingänge mit einem
Addierwerk und der Hauptspeiseelektrode gekoppelt sind. Die Eingänge des Addierwerkes sind an eine
unpolarisierbare Meßelektrode und einen Kompensationsspannungsgenerator,
gekoppelt mit dem Stromstärkegeber, angeschlossen. An den Stromstärkengeber und an das Potentialmeßgerät ist ein Registriergerät zur
Aufzeichnung von Polarisationskurven angeschlossen, und ein Geberblock für die Gleichstromerregung eines
Erzkörpers ist mit dem Mittel zur Änderung der Stromstärke verbunden.
Durch Änderung der Stromstärke im Stromkreis, der aus der Gleichstromquelle, einem Erzkörper und den
Speiseelektroden besteht, nach einem Programm vom Geberblock für die Gleichstromerregung des Erzkörpers
werden an der Oberfläche des Erzkörpers serienmäßig elektrochemische Reaktionen erregt. Bei
gleichzeitigem Betrieb des Stromstärkengebers, des Kompensationsspannungsgenerators, des Addierwerkes
und des Potentialmeßgerätes erscheinen am Ausgang des letzteren die Potentialgrößen der elektrochemischen
Reaktionen, die vom Registrierwerk in Form von Funktionen (φ = #7j) aufgezeichnet werden.
Aus den Polarisationskurven, die mehrstufige Kurven darstellen, ermittelt man die Potentiale der elektrochemischen
Reaktionen, nach denen man die mineralogische Zusammensetzung von Erzkörpern und die
Stromgrenzwerte der Reaktionen feststellt, die zur Errechnung der Größe der Erzkörper und ihrer anderen
Parameter dienen.
Der galvanodynamische Betrieb der Erregung von
Der galvanodynamische Betrieb der Erregung von
elektrochemischen Reaktionen, ausgeführt mittels der
bekannten Vorrichtung, weist jedoch als Nachteil auf, daß bei Erregung elektrochemischer Reaktionen, die
nahe zueinander liegende Potentiale haben, es schwierig ist diese auf der Polarisationskurve zu erkennen.
Außerdem ist oft ein stufenloser Obergang von der Registrierung des Potentials einer elektrochemischen
Reaktion zur Registrierung des Potentials einer elektrochemische^ Reaktion zur Registrierung der
anderen elektrochemischen Reaktion (z. B. auf durchäderten
Sprenkelerzen) zu verzeichnen, was zur erschwerten Ermittlung der Potentiale der elektrochemischen
Reaktionen auf der Polarisationskurve und insbesondere der Stromstärken-Grenzwerte dieser
Reaktionen führen kann und demzufolge zur ungenauen Ermittlung der mineralogischen Zusammensetzung von
Erzen, insbesondere bei Aussonderung von Mineralien, die in einer geringen Konzentration vorhanden sind,
sowie zur Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Menge der Mineralien und der Größe von Erzkörpern.
Die Aufgabe der Erfindung besteht unter Beseitigung der genannten Nachteile in der Entwicklung einer
Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten, die bedeutend die Genauigkeit der
Ermittlung der mineralogischen Zusammensetzung eines Erzkörpers und seiner Abmessungen erhöht
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 angegebene Erfindung
gelöst
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
Im weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mittels der Zeichnung näher
erläutert Es zeigt
F i g. 1 die Gesamtblockschaltung einer Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten,
Fig.2 die Blockschaltung einer Vorrichtung zur
geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten, die eine kontaktlose Ausführung der Erregung von
elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche eines Erzkörpers darstellt
Fig.3 und 4 unterschiedliche Ausführungen einer
Gesamtblockschaltung der Vorrichtung,
F i g. 5 ein Beispiel einer Polarisationskurve, nämlich der Abhängigkeit de;, Polarisationsstromes eines Erzkörpers
von den Sollpotentialen elektrochemischer Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers und
F i g. 6 ein Beispiel einer Polarisationskurve, nämlich der zeitlichen Abhängigkeit des Polarisationsstromes
eines Erzkörpers bei konstantem Sollpotential eiektrochemischer Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers.
Die Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten enthält eine Gleichstromquelle 1
(Fig. 1) mit einem Mittel 2 zur Änderung der Stromstärke im Stromkreis der Quelle 1, die zusammen
eine regelbare Gleichstromquelle bilden. Die regelbare Gleichstromquelle ermöglicht, bei Steuersignalgabe
zum Steuereingang den Belastungsstrom in einem breiten Bereich zu verändern: von Werten nahe Null bis
zu den Nennwerten. Die regelbare Quelle kann sowohl auf der Grundlage von Gleichstromanlagen, z. B.
Gleichstromverstärkermaschinen als auch mit Einsatz von maschinellen Wechselstrom-Gleichstrom-Umformern
(Gleichrichtern) ausgeführt werden, deren Rege- ft.s
lung sowohl wechselstromseitig als auch gleichstromsei tig ζ. B. unter Zuhilfenahme von steuerbaren Dioden
(Thyristoren) erfolgen kann.
Die Vorrichtung enthält ebenfalls eine Hauptspeiseelektrode 3, die mit einem zu untersuchenden Erzkörper
4 elektrisch gekoppelt ist und eine Hilfsspeiseelektrode 5, die ein den Erzkörper 4 aufnehmendes Medium
kontaktiert; die beiden Elektroden sind an die regelbare Gleichstromquelle angeschlossen und bilden zusammen
mit ihr einen Speisestromkreis. In den Speisestromkreis ist ein Stromstärkengeber 6 geschaltet
Die Hauptspeiseelektrode stellt einen speziellen Bohrapparat dar, der den elektrischen Kontakt mit dem
jeweiligen Erzkörper mittels zwangsläufigen Andrükkens stromführender Elemente des Bohrapparates an
die Wände der Bohrung über eine große Fläche gewährleistet was zu geringen Stromdichten in den
Berührungspunkten führt
Die Hilfsspeiseelektrode S stellt eine übliche Erdungsanlage, z. B. in die Erde eingeschlagene metallische
Stäbe, dar. Diese Elektrode dient für die Gleichstromübertragung von der Stromquelle zum Erzkörper durch
aufnehmende Gesteine mit möglichst geringen Verlusten und besteht in der Regel aus einem System von
Leitern, die an der Erdoberfläche in einer Entfernung von dem zu untersuchenden Erzkörper eingegraben
sind.
Ein Potentialmesser 7 der Potentiale der elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers
4 ist an ein Addierwerk 8 und die Hauptspeiseelektrode 3 angeschlossen. Das Addierwerk 8 ist durch einen
Kompensationsspannungsgenerator 9 mit dem Stromstärkegeber 6 im Speisestromkreis und mit einer
unpolarisierbaren Meßelektrode 10 verbunden, die die Information über die Potentiale der an der Oberfläche
des Erzkörpers 4 ablaufenden elektrochemischen Prozesse aufnimmt, die beim Durchfluß des Erregungsstromes im Speisestromkreis von der regelbaren
Stromquelle ablaufen.
Als Potentialmesser 7 wird ein Gleichstromverstärker benutzt, der einen stabilen und konstanten Übertragungsfaktor
aufweist und in den Potentialgrößen der elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche des
Erzkörpers 4 geeicht ist
Der Kompensationsspannungsgenerator 9 ist zur Gewinnung der sich größenmäßig synchron mit der
Stromänderung im Speisestromkreis ändernden Spannung vorbestimmt Der Übertragungsfaktor zwischen
der Stormstärke im Speisestromkreis und der Ausgangsspannung des Kompensationsspannungsgenerators
9 kann sich in einem weiten Bereich in Abhängigkeit von den konkreten Untersuchungsverhältnissen
des jeweiligen Erzkörpers ändern. Der Kompensationsspannungsgenerator 9 ermöglicht zur
Lösung von einzelnen Teilaufgaben, daß voneinander isolierte Eingangs- und Ausgangsklemmen zur Verfügung
stehen, d. h. es wird eine galvanische Entkopplung zwischen Eingang und Ausgang vorgesehen.
Ein Sollpotentialgeber Il von Sollpotentialen der elektrochemischen Reaktionen ist mit seinem Eingang
mit einem Geberblock 12 für die Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers 4 und mit seinem Ausgang mit
einem Vergleicher 13 verbunden. Der zweite Eingang des Vergleichers 13 ist an den Ausgang des Poteniialmessers
7 und der Ausgang des Vergleichers 13 durch einen Steuerblock 14 mit dem Mittel 2 zur Änderung der
Stromstärke im Speisestromkreis gekoppelt.
Ein Registriergerät 15, das einen Zweikoordinaten Selbstschreiber darstellt, ist mit dem x- Eingang an der
Stromstärkengeber 6 und mit seinem y-Eingang an der
Sollpotentialgeber 11 der elektrochemischen Reaktio
nen geschaltet. Auf dem Registriergerät 15 wird in Rechteckkordinaten in Form von sogenannten Polarisationskurven
der Zusammenhang zwischen den Sollpotentialen der elektrochemischen Reaktionen und dem
über die Oberfläche des Erzkörpers 4 fließenden Erregerstrom aufgezeichnet, bei dem die Sollpotentiale
auftreten.
Der Sollpotentialgeber 11 der elektrochemischen Reaktionen stellt einen Satz von Präzisionswiderständen
mit Umschaltern (oder einen Stellwiderstand) dar, die an eine stabilisierte Speisequelle (nicht gezeigt)
angeschlossen sind, deren Ausgangsspannung beliebig eingestellt werden kann. Die Umschalter der Präzisionswiderstände (oder der Stellwiderstand) werden vom
Geberblock 12 für die Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers betätigt, der in Form eines Impulszähler
mit veränderlicher Impulsfolgeperiode (oder in Form eines kleinen Motors geringer Leistung und mit einem
Untersetzungsgetriebe, bei dem die Drehzahl der Abtriebswelle in einem weiten Bereich in Abhängigkeit
von den konkreten Verhältnissen der Erkundung variierbar ist) ausgeführt werden kann. Der gemeinsame
Betrieb des Sollpotentialgebers 11 der elektrochemischen Reaktionen und des Geberblockes 12 für die
Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers bestimmt die Geschwindigkeit des Ablaufs der elektrochemischen
Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers 4. Die Änderung der Geschwindigkeit des Ablaufes der
elektrochemischen Reaktionen ermöglicht es, den optimalen Untersuchungsbetrieb eines Erzkörpers zu
finden und einen maximalen Effekt zu erzielen.
Bei den geologischen Sucharbeiten und bei der Erkundung von Erzlagerstätten kommt es vor, daß der
mit geophysikalischen Mitteln ermittelte Erzkörper 4 einer eingehenden Untersuchung bedarf, ein direkter
Kontakt aber durch eine Bohrung oder durch einen anderen Aufschluß vorläufig noch nicht möglich isL Die
erfindungsgernäß gestaltete Vorrichtung für geophysikalische
Erkundung von Erzlagerstätten ist zweckmäßigerweise auch in solchen Fällen einzusetzen. Hierfür
ändert man die Schaltung des Speisestromkreises. Eine Speiseelektrode 16 (F i g. 2) hat keinen elektrischen
Kontakt mit dem zu untersuchenden Erzkörper 4 und ist im Raum auf der anderen Seite des Erzkörpers 4
gegenüber einer anderen Speiseelektrode 17 angebracht. Der zu untersuchende Erzkörper 4 befindet sich
im Fließfeld des elektrischen Stromes beider Speiseelektroden 16 und 17, und ein Teil des Stromes des
Speisekreises fließt durch den Erzkörper 4 und erregt an seiner Oberfläche elektrochemische Reaktionen. Zur so
Registrierung der Potentiale der ablaufenden elektrochemischen Reaktionen wird der Potentialmesser 7 der
elektrochemischen Reaktionen an das Addierwerk 8 und an eine andere, unpolarisierbare Meßelektrode 18
angeschlossen, die an einem frei gewählten, von den Speiseelektroden 16 und 17 entfernten Punkt angeordnet ist Eine solche Schaltung wird hier kontaktlose
Ausführung der Erregung der elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche eines Erzkörpers
genannt.
Bei der Durchführung von Messungen nach der
kontaktlosen Ausführung der Erregung der elektrochemischen Reaktionen ist es erforderlich, daß die
Eingangs- und Ausgangsklemme des Kompensationsspannungegenerators 9 elektrisch voneinander isoliert
werden, um eine unerwünschte Polarisation der
unpolarisierbaren Meßelektrode 18 (sowie ihren möglichen Ausfall) durch die Energie der Gleichstromquelle 1
zu vermeiden.
Da jede elektrochemische Reaktion in einem bestimmten Bereich für ihrer Abschluß eine ganz
bestimmte Strommenge Q unabhängig von der Reaktionsgeschwindigkeit braucht, enthält die Vorrichtung
zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten neben den oben genannten Stufen einen Stormmengenmesser
19(Fig.3), der zwischen dem Stromstärkengeber
6 und dem Geberblock 12 für die Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers 4 geschaltet ist, und ein
zweites Registriergerät 20, das einen Zweikoordinaten-Selbstschreiber darstellt, der mit seinem x-Eingang an
den Strommengenmesser 19 und mit seinem y-Eingang an den Sollpotentialgeber 11 der elektrochemischen
Reaktionen angeschlossen ist, auf dem in Rechteck-Koordinaten in Form von sogenannten Polarisationskurven (Fig. 5) der Zusammenhang zwischen einem
Sollpotential der elektrochemischen Reaktion und der Strommenge, die für die entsprechende elektrochemische
Reaktion verbraucht wird, aufgezeichnet wird.
Die erfindungsgemäß gestaltete Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten kann
außer den oben genannten Blöcken auch ein drittes Registriergerät 21 (Fig.4) haben, das einen Zweikoordinaten-Selbstschreiber
darstellt, der mit seinem x-Eingang mit dem Stromstärkegeber 6 und mit seinem
y-Eingang mit dem Geberblock 12 für die Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers 4 gekoppelt ist, auf
dem die zeitliche Abhängigkeit (Fig.6) des Polarisationsstromes
des Erzkörpers bei konstant gehaltenem Potential der jeweiligen elektrochemischen Reaktion
graphisch dargestellt wird.
Vor Stromfluß durch die Oberfläche des Erzkörpers 4 ist ein Gleichgewichtspotemial vorhanden, das durch
elektrochemische Prozesse im Zusammenhang mit den Oxidations- und Reduktionseigenschaften des den
Erzkörper 4 aufnehmenden Mediums bedingt ist.
Wird an der Oberfläche des Erzkörpers 4 ein größeres oder ein kleineres Potential φ,: als das
Gleichgewichtspotential vorgegeben, erfolgt bis zur Erreichung eines Potentialwertes, der gleich dem
Potential der Reaktion an einem zum Erzkörper gehörenden Mineral ist, keine merkliche Änderung in
den Oxidations- und Reduktionsprozessen, die auf das aufnehmende Medium zurückzuführen sind, und der
elektrische Strom von der Stromquelle 1 fließt entweder überhaupt nicht, oder seine Größe ist sehr gering.
Wenn das Sollpotential <pr den Wert des Potentials φ
der elektrochemischen Reaktion an einem der vorhandenen Mineralien erreicht, beginnen an seiner Oberfläche Prozesse abzulaufen, die auf den elektrochemischen
Reaktionen an diesem Mineral beruhen. Das führt zu einer starken Erhöhung der Stromstärke im Speisekreis,
die für das Zustandekommen der elektrochemischen Reaktion notwendig ist Mit der Ansammlung der
Produkte der elektrochemischen Reaktion sinkt die Geschwindigkeit ihres Ablaufes und gleichzeitig verringert sich die von der Stromquelle I entnommene
Stromstärke. Die Verminderung der Stromstärke ist bis auf Null oder bis zu einem gewissen geringen Wert
möglich, der den Gleichgewichtsverhältnissen des Ablaufs einer elektrochemischen Reaktion an dem zu
untersuchenden Mineral entspricht, die durch die Eigenart der Entfernung der Produkte der elektrochemischen Reaktion von den reaktionsfähigen Abschnitten der Oberfläche des Erzkörpers 4 verursacht sind.
Durch die wiederholte Änderung des Potentials φ an der
Oberfläche des Erzkörpers 4 in positiver oder negativer
Richtung wird früher oder später der Wert des Potentials φ der elektrochemischen Reaktion in einem
anderen Mineral, das zum Erzkörper 4 gehört, erreicht. Das ruft wiederum die Erhöhung der Stromstärke von
der Stromquelle I und danach ihre Verringerung im Zusammenhang mit der Ansammlung der Produkte der
zweiten elektrochemischen Reaktion hervor. Bei weiterer Vergrößerung des Sollpotentials wird eine elektrochemische
Reaktion mit entsprechender Erhöhung der Stromstärke im dritten Mineral, dann im vierten usw. )0
ausgelöst. Demzufolge kann man durch die Änderung des Potentials ψ an der Oberfläche des Erzkörpers 4
nacheinander elektrochemische Reaktionen in den Mineralien, die zu diesem Erzkörper gehören, erregen
und diese in Form der sogenannten Polarisationskurve als Abhängigkeit der Stromstärke / (Fig.5) vom
Sollpotential φΓ aufzeichnen. Auf der Polarisationskurve
/= f(tpc) sind die Größen des Sollpotentials φ& die den
Maximalwerten der Stromstärke /(die Punkte a, b, cund
d) entsprechen, gleich den Potentialen φ der elektrochemischen
Reaktionen in den Mineralien. Diese Werte sind für jedes Mineral bekannt, und nach ihnen ermittelt
man das Vorhandensein dieses oder jenes Minerals in Erzen. Da der Maximalstromwert /ma<
für jede elektrochemische Reaktion der Menge eines entsprechenden Minerals in Erzen proportional ist, kann man
nach den Werten /ma, den Gehalt und die Masse dieses
Minerals im Erzkörper 4 beurteilen. Das Potential φ der elektrochemischen Reaktion an der Oberfläche des
Erzkörpers 4 wird in Form einer Spannung Us zwischen der Hauptspeiseelektrode 3 und der unpolarisierbaren
Meßelektrode 10 gemessen. Die Spannung Us umfaßt die Spannung U9 an der Grenze des Erzkörpers 4 zu den
aufnehmenden Gesteinen, die eine Information über die Potentiale φ der elektrochemischen Reaktionen in den
Mineralien enthält, und eine Spannung Ur, die beim Durchfließen des Stromes durch ohmsche Widerstände
des Speisestromkreises auf den Abschnitten zwischen den Elektroden 3 und 10 (aufnehmenden Gesteinen,
Erzkörper selbst. Kabel in der Bohrung usw.) auftritt. Zur Abtrennung der zu ermittelnden Größe Uv am
Ausgang des Potentialmessers 7, die in einzelnen Fällen gleich den Potentialen der elektrochemischen Reaktionen
φ ist, gelangt die Spannung Us an dessen Eingang
durch das Addierwerk 8 zusammen mit der Kompensationsspannung (Λ, die im Kompensationsspannungsgenerator
9 erzeugt wird und die ihrem absoluten Wert nach gleich und nach ihrem Vorzeichen entgegengesetzt
der Spannung Ur gewählt wird. Die Kompensationsspannung Uk sollte sich synchron mit der Änderung
der Stromstärke / im Speisekreis derart ändern, daß
|ίΛ|=—|l/«| und entsprechend am Ausgang des
Potentialmessers 7 die Bedingung U9=φ erfüllt wird.
Die Gleichzeitigkeit der Änderung der Kompensationsspannung Uk mit der Änderung der Stromstärke / wird
mittels eines Signals vom Stromstärkengeber 6, dessen Strom an den Eingang des Kompensationsspannungsgenerators 9 gelangt, erreicht Die Gleichheit
j Uk\ — — I Ur\ wird durch die entsprechende Abstimmung des Kompensationsspannungsgenerators 9 her-
beigeführt Das Potential φ der elektrochemischen Reaktion gelangt von dem Potentialmesser 7 der
Potentiale an den Vergleicher 13, an den gleichzeitig das Sollpotential φ, vom Sollpotentialgeber 11 gelangt, und
am Ausgang des Vergleichers 13 wird ein Signal zur f>5
Regelung der Stromstärke im Speisestromkreis durch den Steuerblock 14 und durch das Mittel 2 zur Änderung
der Stromstärke erzeugt Ist zu einem Zeitpunkt das Potential ψ der elektrochemischen Reaktion kleiner als
das Sollpotential φΛ tritt am Ausgang des Vergleichers
13 ein Signal zur Erhöhung der Stromstärke / im Speisekreis auf. Die Erhöhung der Stromstärke im
Stromkreis führt zur Vergrößerung des Potentials φ, bis
die Bedingung φ = <pc erreicht wird. Genauso ist es, wenn
zu einem bestimmten Zeitpunkt das Potential φ an der Oberfläche des Erzkörpers 4 größer als das Sollpotential
φ<· wird; dann erscheint am Ausgang des Vergleichers 13 ein Signal zur Verringerung der Stromstärke J
im Speisestromkreis. Die Verringerung der Stromstärke / führt zur Senkung des Potentials φ der elektrochemischen
Reaktion, bis die Bedingung <p = <pc erreicht wird.
Gleicht das Istpotential dem Sollpotential ψο, so
erscheint am Ausgang des Vergleichers 13 ein Signal zur Unterhaltung eines bestimmten Wertes der Stromstärke
/ im Speisekreis. Die Übereinstimmung zwischen dem Sollpotential q>c und dem Istpotential φ an der
Oberfläche des Erzkörpers 4 wird schnell erfaßt. Die Größen g>rund /werden vom Registriergerät 15 erfaßt.
Durch aufeinanderfolgende Änderung des Sollpotentials q>e mittels des Sollpotentialgebers 11 wird auf dem
Registriergerät 15 die Abhängigkeit zwischen φΓ=φ
und dem Strom / aufgezeichnet, die der Polarisationskurve /= ί(φ) entspricht, nach der die mineralogische
Zusammensetzung und die Abmessungen des Erzkörpers 4 ermittelt werden.
Nach den aus der Polarisationskurve ermittelten Werten der Potentiale der elektrochemischen Reaktionen
φι; ψ2\ <py, φ<; ψ5 (F i g. 5) ermittelt man durch ihren
Vergleich mit bekannten Tabellenwerten das Vorhandensein in Erzen z.B. von Pyrit (<jpi=0,5V und
φ5 = -1,35 V), Chalkopyrit (φ2 = - 0,6 V), Galenit
(g>3=-0,8V) und Sphalerit (φ« =1.2 V). Nach den
ebenfalls der oben genannten Kurve entnommenen Werten von Jm1x für elektrochemische Reaktionen
ermittelt man für jedes Mineral z. B., daß /matt ^" Jma*4 ^ Jmaxj ^ Jma*2 6"^·
Das weist darauf hin, daß die Pyritmasse größer als die Sphaleritmasse im Erz und noch größer als die
Galenit- und Chalkopyritmasse ist. Es wurden Funktionen (vgl. z. B. J. S. R y s s, »Suche und Erkundung von
Erzkörpern im Kontaktverfahren der Polarisationskurven«, Moskau, Nedra-Verlag, 1973) aufgestellt, mit
deren Hilfe aus den Werten /m« ermittelt werden:
Oberflächengröße, Linienabmessungen. Gehalt und Masse der Mineralien der untersuchten Erzkörper.
Bekanntlich ist die Menge der reagierenden Stoffe nach dem Faradayschen Gesetz der Strommenge Q
proportional Diese Größe kann unabhängig von der Trägheit der Meßgeräte und der Reaktionsgeschwindigkeit der elektrochemischen Reaktion registriert
werdea Die Registrierung der Sirommenge, die für den Ablauf der jeweiligen elektrochemischen Reaktion
erforderlich ist ermöglicht es, die Genauigkeit der Ermittlung der Menge der Mineralien und die
Abmessungen des Erzkörpers zu steigern.
Bei der Erregung elektrochemischer Reaktionen, wie
bereits oben erörtert, erfolgt im Strommengenmesser 19 (F i g. 3) das Multiplizieren der Stärke des Stroms, der
durch den Speisekreis fließt mit den Zeitintervallen At, die von dem Geberblock 12 für die Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers bestimmt werden. Das
erzielte Resultat in Form der Strommenge Q wird zum
Registriergerät 20 übertragen, wo es in Abhängigkeit von den vom Sollpotentialgeber 11 der elektrochemischen Reaktionen vorgegebenen Sollpotentialen aufgezeichnet wird. Durch das Vorhandensein dieses Messers
kann man die Menge des für einzelne elektrochemische
Reaktionen verbrauchten: Stromes messen und als Folge die Genauigkeit der Ermittlung der mengenmäßigen
Zusammensetzung von Mineralien und der Abmessungen des Erzkörpers 4 erhöhen.
Die auftretenden Polarisationskurven (nicht gezeigt) in Q-φ- Koordinaten unterscheiden sich in der Form
nicht von den Kurven in J-φ-Koordinaten. Die von den
Kurven abzulesenden Werte φι; φ2 usw. sowie Qm Q2
dienen zur Ermittlung der Zusammensetzung, der Abmessungen und der Massen von Mineralien und
Metallen im Erzkörper 4.
Jede elektrochemische Reaktion in diesem oder jenem Mineral weist ihren eigenen Charakter auf, der in
der Geschwindigkeit des Ablaufes der Reaktion und in den Kurven der Abhängigkeit der Stromstärke von der
Zeit (Fig.6), in der der elektrochemische Prozeß in
einem Mineral abläuft, zum Ausdruck kommt Die Polarisationskurven I=Ht) ermöglichen es, nach dem
neuen Parameter — der Änderung der Ablaufgeschwindigkeit der Reaktionen — die mineralogische Zusammensetzung
zu beurteilen und die Meßergebnisse auf den zu !registrierenden Polarisationskurven /= f(q>) zu
kontrollieren.
Bei der Vorgabe eines Poientials am Erzkörper 4 vom Sollpotentialgeber 11, z. B. des Potentials q>s (oder φ2, ψζ
usw.), wird auf dem Registriergerät 21 (Fig.4) eine
Kurve aufgezeichnet, die die zeitliche Änderung der Reaktionsgeschwindigkeit in Form der Funktion /= f(t)
bei unveränderlichem Potential der Reaktion charakterisiert
In Fig.6 ist ein Beispiel einer solchen Kurve
angeführt, aus dem ersichtlich ist, daß die Erhöhung des
Stromes bei dem Sollpotential <pc am Erzkörper zu
unterschiedlichen Zeitpunkten ungleich ist, d. h. diese Erhöhung weist keine konstante Größe -^- auf. Diese
Änderungen sind mit dem aufeinanderfolgenden Auslösen der Reaktionen in unterschiedlichen Mineralien
verbunden. Im Bereich von Null bis zum Punkt A lösen sich die elektrochemischen Reaktionen im ersten
Mineral aus; bis zum Punkt B — im zweiten Mineral; bis zum Punkt C — im dritten Mineral; bis zum Punkt D —
im vierten Mineral. Nach der Anzahl der Stufen auf der Kurve, die durch die Abschnitte OA, AB, BC, CD
gekennzeichnet werden, kann man die Anzahl der Mineralien im Erzkörper 4 und ihr Verhältnis
zueinander feststellen. Beim Übergang von Gangerzen zu Sprenkelerzen verschwindet das präzise Auftreten
der Stufen und die Zeit t\; t2; ty, u des Überganges von
einem Prozeß zum anderen vergrößert sich. Deswegen kann man nach der Schärfe der einzelnen Stufen und
den Zeitwerten fi; f2; i3; U den Charakter der Struktur
der Erze bt urteilen.
Dadurch ermöglicht die Vorrichtung mit der Erfindung einen Erzkörper bei begrenztem Zugang zu ihm
bzw. ohne diesen Zugang eingehender und mit einem höheren Genauigkeitsgrad als alle bekannten Vorrichtungen
zu untersuchen. Unter Zuhilfenahme der Vorrichtung kann man die Abmessungen eines Erzkörpers,
seine mineralogische Zusammensetzung, insbesondere bei geringen Stoffkonzentrationen, das Verhältnis
von Mineralien im Erzkörper usw. ermitteln. Mit Hilfe der erfindungsgemäß gestalteten Vorrichtung wird auch
die Aufgabe der Ermittlung der Zugehörigkeit der Verkreuzungen von Erzkörpern zu ein und demselben
Erzkörper oder zu unterschiedlichen Erzkörpern leicht gelöst
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung
von Erzlagerstätten, bestehend aus einer Gleichstromquelle mit einem Mittel zur Änderung der
Stromstärke, mit dem eine Hauptspeiseelektrode, die elektrischen Kontakt mit einem Erzkörper hat,
eine mit einem den Erzkörper aufnehmenden Medium elektrisch kontaktierende Hiflsspeisedektrode
und ein Stromstärkengeber elektrisch verbunden sind, an den angeschlossen ist eine Reihenschaltung
eines Kompensaüonsspannungsgenerators,
eines mit einer unpolarisierbaren Meßelektrod.s
verbundenen Addierwerks und eines Potentialmessers der Potentiale der elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers, der mit der
Hauptspeiseelektrode verbunden ist; sowie bestehend aus einem Geberblock für die Gleichstromerregungszeit
des Erzkörpers, der elektrisch verbunden ist mit einem Registriergerät; gekennzeichnet
durch eine Reihenschaltung eines Sollpotentialgebers (11) der Sollpotentiale der
elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers (4), dessen Eingang an den
Geberblock (12) für die Gleichstromerregungszeit des Erakörpers (4) angeschlossen ist, eines Vergleichers
(13), dessen zweiter Eingang mit dem Potentialmesser (7) der elektrochemischen Reaktionen
an der Oberfläche des Erzkörpers (4) gekoppelt ist, und eines Steuerblocks (14), dessen Ausgang mit
dem Mittel (2) zur Änderung der Stromstärke verbunden ist; wobei das Registriergerät (15) an den
Sollpotentialgeber (11) und den Stromstärkengeber (6) angeschlossen ist zur Aufzeichnung der Abhängigkeit
zwischen den Sollpotentialen der elek.'rochemischen Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers
(4) und den Strömen durch die Oberfläche des Erzkörpers bei den iiollpotentialen in Form von
Polariisationskurven.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Strommengenmesser (19), dessen einer
Eingang an den Stromstärkengeber (6) und dessen anderer Eingang an ilen Geberblock (12) für die
Gleichstromerregungszeit des Erzkörpers (4) angeschlossen ist, und durch ein zweites Registriergerät
(20), das an den Ausgang des Strommengenmessers (19) und an den Sollpotentialgeber (U) angeschlossen
ist für die Aufzeichnung der Abhängigkeit zwischen den Sollpotentialen der elektrochemischen
Reaktionen an der Oberfläche des Erzkörpers (4) und der Strommenge, die für den Ablauf der
elektrochemischen Reaktionen bei den Sollpotentialen verbraucht wird.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein drittes Registriergerät
(21), das an den Stromstärkengeber (6) und den Geberblock (12) für die Gleichstromerregungszeit
des Erzkörpers angeschlossen ist und das die zeitliche Änderung der Stromstärke bei konstanten
Potentialen der elektrochemischen Reaktionen an der Oberfläche des Erakörpers (4) registriert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742405708 DE2405708C3 (de) | 1974-02-06 | Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten |
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DE19742405708 DE2405708C3 (de) | 1974-02-06 | Vorrichtung zur geophysikalischen Erkundung von Erzlagerstätten |
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