DE2404672C3 - Vorrichtung zum Führen einer beweglichen Kokillenplatte in einer Niederdruck-KokillengieBmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum horizontalen Führen einer beweglichen Kokillenplatte in einer Niederdruck-Kokillengießmaschine mit seitlicher Zuführung der Schmelze in die Form.

Bei Kokillengießmaschinen ist es unerläßlich, daß eine gute Führung der beweglichen Kokillenplatte gewährleistet ist, um eine schnelle Abnutzung des Arbeitsgeräts (Führungsstangen, vertikale Formebenen usw.) zu vermeiden und ein einfaches Entformen des Gußstückes zu erreichen.

Es ist schwierig, eine im heißen Zustand gut arbeitende Führung zu erzielen, denn die feststehenden und beweglichen Platten erleiden Wärmeausdehnungen und Verformungen unterschiedlichen Ausmaßes, je nach der Richtung der von der heißen Form, dem flüssigen Metall und dem Ofen ausgehenden Wärmestrahlung. Die Führungsstangen erfahren eine erhebliche Wärmeausdehnung in Längsrichtung.

In der DT-OS 20 37 652 ist eine Einrichtung für den Niederdruck-Kokillenguß beschrieben, bei der die obere bewegliche Platte einer Vertikalpresse an vier senkrecht stehenden Säulen verschiebbar ist. Zur einwandfreien Führung der Platte sind an den Endpunkten ihrer Diagonalen vier durch ein federndes System in ihrer Lage gehaltene, um eine senkrechte Achse schwenkbare Gabeln angelenkt, die mit in Diagonalrichtung frei beweglichen Gleitringen versehen sind.

Zur Verbesserung der Gußqualität und zur Leistungssteigerung bei der vorteilhaften seitlichen Zufüh- , rung der Schmelze sieht die Erfindung vor, die Form auf einer horizontal, anstatt auf einer vertikal arbeitenden Gießmaschine anzuordnen. Bei dieser Anordnung kann aber die zuvor beschriebene, bekannte Plattenführungseinrichtung nicht benutzt werden.

Der Erfindung Hegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Führen einer beweglichen Kokillenplatte einer Niederdruck-Kokillengießmaschine mit seitlicher Zuführung der Schmelze in die Form, vorzuschlagen, bei der eine einwandfreie Führung der beweglichen Kokiilenplatte in horizontaler Richtung gewährleistet und die insbesondere für große Werkstücke geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß sich die bewegliche Kokillenplatte mit ihrem unteren Teil auf je einer Gleitfläche zweier waagerecht angeordneter Gleitschienen abstützt und mit ihrem oberen Teil mittels Schwingen an horizontal verlaufenden Führungsstangen verschiebbar aufgehängt ist.

In Fortführung des Erfindungsgedankens sind die Gleitflächen der Gleitschienen so weit geneigt, daß sie mit den Hauptrichtungen der Wärmeausdehnung zusammenfallen, wobei die Wärmeausdehnung durch Gleiten des unteren Teils der Kokillenplatte auf den Gleitschienen aufgenommen wird.

Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Schwingen nur so weit geneigt sind, daß die vom Zentrum ausgehende Wärmeausdehnung in horizontaler Richtung mit einer sehr kleinen Vertikalbewegung der Kokillenplatte von unten nach oben verbunden ist.

Die Kompensation der Wärmeausdehnung erfolgt somit auf zwei Wegen:

a) die Gleitflächen an der Abstützung für die bewegliche Kokillenpfatte erhalten eine Neigung, die den Hauptrichtungen der Wärmeausdehnung entspricht;

b) die bewegliche Kokillenplatte ist an den Führungsstangen mittels zweier seitlicher Schwingen aufgehängt. Diese Anordnung bietet zudem den Vorteil, daß jegliche Drehung der beweglichen Kokillenplatte verhindert wird.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sie bei Anwendung der an sich schon vorteilhaften seitlichen Einspeisung, bei der das Metall gleichmäßig in den Formhohlraum verteilt wird, die Gußqualität verbessert, die Leistung steigert, die infolge der Wärmeausdehnung auftretenden Nachteile beseitigt und insbesondere für Werkstücke mit großen Abmessungen geeignet ist.

Die Figur stellt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung gemäß der Erfindung in Endansicht und als Teilschnitt dar.

Die Kokillenplatte 1, von der einzelne innenliegende Teile im Schnitt wiedergegeben sind, stützt sich auf zwei im Führungsbett 4 der Maschine horizontal angeordnete Gleitschienen ab. Die Kokillenplatte 1 berührt die Gleitschienen an je einer Gleitfläche 2, die gegenüber der Waagerechten um den Winkel α bzw. (ji-ot) geneigt sind. Diese Winkel sind so gewählt, daß die Hauptrichtungen Oa, Oa' der Wärmeausdehnung, die von dem heißesten Punkt 0 ausgehen (Zentralpunkt, an dem das Metall einfließt) und in denen die stärksten Verformungen auftreten, mit den Richtungen der Gleitebenen im Querschnitt durch die Vorrichtung zusammenfallen. Am oberen Teil der Anordnung sind zwei Schwingen 3 mit ihrer oberen Schwenkachse an zwei waagerecht verlaufenden Führungsstangen 5 angelenkt. Mit ihren unteren Achsen 6 tragen die Schwin-

gen 3, deren Längsachse mit 7 bezeichnet ist, die beiden oberen Enden der beweglichen Kokillenplatte 1.

Bei Benutzung der Vorrichtung wird das flüssige Metall in die Gießform eingelassen, wobei die bewegliche Kokillenplatte 1 in der Umgebung des Punktes 0 stark erhitzt wird. Der von dem Punkte 0 nach allen Richtungen ausgehende Wärmeiransport führt in allen Richtungen zu einer Ausdehnung der beweglichen Kokillenplatte 1, und zwar zu einer um so stärkeren Ausdehnung, je größer die anzutreffende Metallmasse ist. Im unteren Teil der beweglichen Kokillenplatte 1 erfolgt unter dem Einfluß der Wärme die Hauptwärmeausdehnung in den Richtungen Oa und Oa', die mit der Ebene der Gleitflächen 2 zusammenfallen. Die Wärmeausdehnung erfolgt somit ohne Verklemmungen durch bloßes Verschieben auf den Gleitflächen 2.

Im oberen Teil der beweglichen Kokillenplatte 1 verläuft die Wärmeausdehnung in der Richtung t&&. Durch diese Wärmeausdehnung werden die Schwingen 3 um die Führungsstangen 5 geschwenkt, womit eine sehr geringfügige Vcrtikalbewegung der beweglichen Kokillenplatte von unten nach oben verbunden ist.

Das Auftreten eines auf die Erhitzung des feststehenden, das Gießrohr enthaltenden Teils des Gesamtwerkzeugs zurückzuführenden Temperaturgradienten führt zu einer Abstandsvergrößerung zwischen den Führungsstangen 5 und zu einer Schwenkung der Schwingen 3, ohne daß die Gefahr des Verklemmens besteht, auch wenn die Führungsstangen 5 nicht mehr parallel sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Führen einer beweglichen ICokillenplatte einer Niederdruck-Kokillengießmaschine mit seitlicher Zuführung der Schmelze in die Form, dadurch gekennzeichnet, daß sich die bewegliche Kokillenplatte (1) mit ihrem unteren Teil auf je einer Gleitfläche (2) zweier waagerecht angeordneter Gleitschienen abstützt und mit ihrem oberen Teil mittels Schwingen (3) an horizontal verlaufenden Führungsstangen (5) der Maschine verschiebbar aufgehängt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, daduich gekennzeichnet, daß die Gleitflächen (2) der Gleitschienen so weit geneigt sind, daß sie mit den Hauptrichtungen (Oa, Oa') der Wärmeausdehnung zusammenfallen, wobei die Wärmeausdehnung durch Gleiten des unteren Teiles der Kokillenplatte (1) auf den Gleitschienen aufgenommen wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwingen nur so weit geneigt sind, daß die vom Zentrum (0) ausgehende Wärmeausdehnung in horizontaler Richtung (06, Otf) mit einer sehr kleinen Vertikalbewegung der Kokillenplatte (1) von unten nach oben verbunden ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in den Gleitflächen (2) verlaufenden Ebenen sich im Zentrum (0) der Wärmeausdehnung schneiden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachsen (7) der Schwingen (3) senkrecht auf der Ebene stehen, die durch die Achse der Führungsstangen (5) und das Wärmeausdehnungszentrum (0) verläuft.