DE2402132B2 - Leichtes Granulat aus silicium- und aluminiumhaltigen Materialien und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Leichtes Granulat aus silicium- und aluminiumhaltigen Materialien und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
kleinen Körnern mit einer Teilchengröße von unter 12 μ ausgegangen werden muß, was ebenfalls zu einer
Verteuerung führt
In der GB-PS 1183 743 wird ein Verfahren zur
Herstellung eines feinteiligen vielzelligen expandierten Schaumgranulats aus feinpulverisierten verarbeiteten
Tonen, die in einen Schlicker umgewandelt werden, der
Blähmittel enthält, oder dem Blähmittel zugesetzt werden, beschrieben. Dabei wird der Schlicker in einem
Sprühtrockner bei Temperaturen granuliert, bei welchen
die Blähmittel noch nicht wirken, worauf unmittelbar nach dem Überführen in eine getrennte
Erhitzungskammer das erhaltene Granulat mit einem Gehalt an feinverteilten gaserzeugenden Materialien
auf die entsprechende Erweichungstemperatur des verwendeten Materials gebracht und bei dieser
Temperatur während einer vorherbestimmten Zeitspanne gehalten wird, wobei das Granulat durch die
Rotationsgeschwindigkeit der Kammer und/oder durch eine spezielle Konstruktion von deren Querschnitt in
starke Bewegung versetzt und dabei aufgebläht wird. Auch dieses Verfahren ist zeit- und kostenaufwendig
und weist daher die aufgezeigten Nachteile auf.
Erfindungsgemäß werden demgegenüber in besonders einfacher und wirtschaftlicher Weise körnige
Materialien aus Silicium- und Aluminium-enthaltenden Substanzen, wie Schiefern, Tonen, Aschen oder
bestimmten industriellen Rückständen gewonnen, die für Bauzwecke oder verschiedene andere Zwecke, z. B.
zur Herstellung von Leichtbetons, Wärmeisolationen jo
und dergleichen verwendbar sind.
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Aufgangs, ,aterialien umfassen
alle Materialien, welche .Silicium und Aluminium, insbesondere Siliciumdioxyd, Alum; iumoxyd, Silikate r>
und Aluminate enthalten, oder aus diesen Materialien bestehen, wie z. B. Tone, besonders Schiefertone,
Waschberge, die auf eine Steinkohlenverarbeitung zurückgehen, Aschen von Kraftwerken, Abräume, feste
Rückstände von Müllverbrennungsanlagen sowie den Hauptteil der festen Abfälle der Bergbauindustrie sowie
der Keramik- und Mineralindustrie.
Das durch Vermählen und/oder Sieben auf eine kleine Korngröße von vorzugsweise unterhalb 200 μ zerkleinerte
Ausgangsmaterial wird zunächst mit einer solchen 4Ί
Menge Wasser vermischt, die dazu ausreicht, einen Schlicker zu bilden, der in Tropfen überführt werden
kann. Die minimal einzusetzende Wassermenge richtet sich nach der Möglichkeit, Tropfen zu erzeugen und
hängt daher von dem eingesetzten Ausgangsmaterial -,<> sowie von der zur Herstellung der Tropfen verwendeten
Vorrichtung ab. Die maximal einzusetzende Wassermenge wird durch wirtschaftliche Überlegungen
bestimmt, da das Wasser während der abschließenden Verfahrensstufe verdampft werden muß. In der Praxis γ,
verwendet man in vorteilhafter Weise eine Wassermenge zwischen 25 und 40 Gewichts-%, bezogen auf den
erhaltenen Schlicker.
Im Falle von Schiefern und Tonen liegt die Mischung aus Ausgangsmaterial und Wasser in Form einer mi
kolloidalen Suspension vor. Demgegenüber ergeben die
Aschen mit Wasser direkt keine kollodiale Suspension. Es ist daher notwendig, der Mischung ein bindendes und
filmbildendes Mittel zuzusetzen, beispielsweise Bentonit oder einen fetten Ton. Dieses Mittel, welches die μ
Bildung einer kolloidalen Suspension bewirkt, spielt gleichzeitig die Rolle des Plastifiziermittels, welches das
zur Erzielung einer guten Ausdehnung günstige Wasser zurückhält
Die anderen Ausgangsmaterialien, wie beispielsweise die festen Rückstände der Bergbauindustrie oder der
Mineral- oder Keramikindustrie, die Abräume sowie die Rückstände, welche bei der StadtmOUverbrennung
anfallen, nehmen infolge ihrer Zusammensetzung eine Zwischenstellung zwischen den Schiefern und Tonen
sowie den Aschen ein. Es ist daher je nach ihrer Zusammensetzung die Zugabe einer mehr oder weniger
großen Menge an Plastifiziermitteln, wie beispielsweise Bentoniten oder fetten Tonen, erforderlich.
In allen Fällen kann man die Theologischen Eigenschaften der erhaltenen Mischung dadurch verändern,
daß man nicht nur Plastifiziermittel hinzufügt, wie
beispielsweise Bentonite sowie Tone, sondern auch oberflächenaktive Mittel des anionischen, kationischen
oder neutralen Typs sowie wasserweichmachende Mittel oder Ausflockungsmittel zusetzt, beispielsweise
Natriumtripolyphosphat und Natriumlignosulfonat oder Natriumhydroxyd.
Man kann auch porenbildende Stoffe zusetzen, beispielsweise Ammoniumcarbonat, Alkalibicarbonate,
Harnstoff oder bestimmte sauerstoffenthaltende Verbindungen des Schwefels, um die Bildung von
Hohlräumen im Inneren der Tropfen vor ihrer vollständigen Verfestigung zu steigern, damit Produkte
erhalten werden, die eine besonders geringe scheinbare Dichte aufweisen.
Ferner kann man lufteinschließende Mittel zusetzen, um während des Verknetens des Schlickers feine
Luftblasen zu erzeugen, welche eine zusätzliche Porosität bewirkten. Als die Luft einschließende Mittel
kann man insbesondere oberflächenaktive Mittel verwenden, beispielsweise Natriumdodecylbenzolsulfonat.
Der auf diese Weise hergestellte Schlicker wird in Tropfen zerteilt, welche in ein Fließbett eingeführt
werden, beispielsweise ein Bett aus fluidisiertem Sand, das auf einer Temperatur zwischen 200 und 5000C
gehalten wird. Das Einführen erfolgt in einer solchen Weise, daß das in dem Schlicker enthaltene Wasser
schnell verdampft. Man kann aucn genauso gut eine Förderrutsche verwenden, in der ein fluidisierter
Zustand aufrecht erhalten wird, sowie ein Fließbett, das sich in einer vertikalen Kammer befindet. Man stellt fest,
daß unter diesen Bedingungen die Schlickertropfen in leichte Körner mit kugelförmiger Form umgewandelt
werden, welche eine solche Festigkeit besitzen, die dazu ausreicht, daß diese Körner nach dem Abziehen aus dem
Fließbett einer abschließenden keramischen Härtungsbehandlung unterzogen werden können.
Das Fließbett kann jedoch anstelle aus dem Sand auch aus dem Produkt selbst, das ausgedehnt werden
soll, bestehen. Muß das Ausgangsmaterial vermählen werden, dann wird beispielsweise die Fraktion unterhalb
200 μ zur Herstellung des Schlickers abgetrennt, während eine gröbere Fraktion als Bestandteil des
Fließbettes eingesetzt wird.
Die Temperatur des Fließbettes, die zwischen 200 und 5000C liegt, wird vorzugsweise auf einen Wert zwischen
300 und 400°C eingestellt. Das Freisetzen von Wasserdampf sowie der Gase, welche durch das
porenerzeugende Mittel erzeugt werden, steigt mit zunehmender Temperatur des Fließbettes an. Bei sehr
tiefen Temperaturen erhält man dichte, ausreichend expandierte Körner, welche Hohlräume mit kleiner
Abmessung aufweisen. Bei höheren Temperaturen sind die Körner, welche große Hohlräume enthalten, sehr
leicht An ihrer Oberfläche kleben weniger Teilchen des Fließbettes an. Daher scheint eine Arbeitsweise bei
höheren Temperaturen interessanter zu sein. In diesem Palie muß jedoch die Gasfreisetzung gesteuert werden,
damit die mechanischen Eigenschaften annehmbar bleiben. Eine schlecht gesteuerte Gasfreisetzung kann
die Bildung von Körnern zur Folge haben, deren Oberfläche durchlöchert ist, so daß der Wasserzurückhaltungskoeffizient
erhöht wird und für bestimmte Anwendungsgebiete Nachteile in Kauf zu nehmen sind.
Das erhaltene leichte Granulat wird von dem Fließbett nach üblichen Methoden abgetrennt, worauf
es einer keramischen Härtung unterzogen wird.
Die keramische Härtung wird in an sich bekannter Weise durchgeführt, wobei man jede übliche Vorrichtung
verwenden kann, beispielsweise einen Drehofen, ein Fließbett, einen Wanderrost, einen Wannenofen etc.
Dieses Härten hat zum Ziel, dem Granulat eine Festigkeit zu verleihen, die für die Endverwendung
ausreicht. Das Härten kann in einer oxydierenden Atmosphäre oder in einer reduzierenden Atmosphäre
durchgeführt werden. Die Art der Atmosphäre sowie die Temperaturen und die Härtungszsiten werden in
Abhängigkeit von der Natur des Grundmaterials sowie den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes
ausgewählt Es wurde gefunden, daß im Falle von Schiefertonen Temperaturen von 1050° C in einer
oxydierenden Atmosphäre sowie während einer Härtungszeit von 5 bis 6 Minuten die Herstellung von
Körnern gestatten, die sehr gut verfestigt sind und geringe Wasserretentionskoeffizienten aufweisen. Die
Einhaltung der gleichen Temperatur in einer reduzierenden Atmosphäre führt zu einer Verglasung der
Außenoberfläche der Körner, was eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften sowie des Wasserretentionskoeffizienten
zur Folge hat.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Körner besitzen eine Form, die praktisch kugelig ist, sowie einen
Durchmesser, der je nach den physikalischen Eigenschaften des Schlickers sowie je nach den Abmessungen
der erzeugten Tropfen zwischen 0,5 und 10 mm
variieren kann. Die Dichte kann innerhalb breiter Grenzen variieren und liegt in der Größenordnung von
400-800 kg/m3.
Diese Körner können allein oder in Mischung mit
ίο anderen aufgelockerten oder nicht-aufgelockerten
Materialien verwendet werden. Sie können insbesondere zur Herstellung von Leichtbetons sowie für
Wärmeisolationszwecke eingesetzt werden.
Beispiele 1 bis 8
Es werden Schiefertone verendet deren chemische
Zusammensetzung wie folgt ist:
Brennverlust | 11,5% |
Analyse des kalzinierten | |
Materials | |
SiO2 | 61,0% |
Al2O3 | 21,7% |
Fe2O3 | 7,9% |
TiO2 | 1.1% |
CaO+ MgO | 2,7% |
Na2O-I-K2O | 4,5% |
SO3 | 0,6% |
Diese Schiefertone werden so lange vermählen, bis 100% des erhaltenen Puders eine Korngröße unterhalb
200 μ besitzen, wobei 85% eine Korngröße unterhalb 100 μ aufweisen. Ausgehend von diesem Puder wird ein
Schlicker durch Zugabe von Wasser sowie Additiven in den in der folgenden Tabelle angegebenen Mengen
hergestellt:
Beispiele | — | 2 | — | 0,5 | — | 0,5 | 3 | — | 2 | 4 | — | 0,1 | — | 5 | — | 0,1 | 6 | — | 1.2 | — | 7 | 1,9 | — | 1,25 | 8 | 2,5 | — | 2 | |
1 | — | — | — | — | 0,1 | — | 0,5 | — | _ | ||||||||||||||||||||
Zusammensetzung (Gewichtsteile) | — | 100 | 100 | — | 100 | 100 | — | 100 | 100 | — | 100 | ||||||||||||||||||
Schieferton | 100 | — | 50 | 60 | — | 48,5 | 48,5 | 48,5 | 39 | 42,5 | |||||||||||||||||||
Wasser | 50 | 1 | 2,5 | 1.5 | 1,5 | ',5 | — | — | |||||||||||||||||||||
Bentonit | 0,8 | — | |||||||||||||||||||||||||||
Natriumlignosulfonat | |||||||||||||||||||||||||||||
Natriumtripolyphosphat | |||||||||||||||||||||||||||||
N atriumdodecylbenzolsulf onat | |||||||||||||||||||||||||||||
Natriumhydroxyd | |||||||||||||||||||||||||||||
Natriumbicarlionat |
Der auf diese Weise erhaltene Schlicker fließt von einem Vorratsbehälter bis zu einer mit Düsen, deren
Durchmesser 1 mm beträgt, versehenen Rampe, wobei der Durchmesser in Abhängigkeit von der gewünschten
Korngröße des Endproduktes eingestellt wird. Die Rampe wird in Vibrationen entlang der Achse der
Düsenstrahlen versetzt, was den Vorteil bietet, daß sich der fließfähig gemachte Schlicker leicht durch die
Vibrationen bewegen läßt, wobei ein periodisches Abreißen der die Düsen verlassenden Düsenstrahlen
erfolgt. Die auf diese Weise gebildeten Tropfen fallen in ein auf einer Temperatur von 350 bis 400° C gehaltenes
Sandfließbett. Eine kontinuierliche Zufuhr des Sandfließbettfs bewirkt ein kontinuierliches Auslaufen der
Schicht sowie ein Mitschleppen von expandierten und getrockneten K.' rnern, die von dem Sand durch Sieben
abgetrennt werden.
Die keramische Härtung der Körner erfolgt in einem Drehofen mit leicht aus der Horizontalen geneigter
Achse. Die Körner werden dem oberen Teil des Ofens zugeführt und laufen durch der Ofen durch die
kombinierte Einwirkung aus Ofendrehung und Schwerkraft in Richtung auf den unteren Ausgang. Die Härtung
erfolgt bei 1050°C in einer Luftatmosphäre während einer Zeit panne von 5 bis 6 Minuten. Man erhält
Körner mit guten mechanischen Eigenschaften. Ihr Durchmesser beträgt ungefähr 3 bis 4 mm und ihre
Dichte 600 kg/m3 im Falle von Beispiel 1 und 400 bis 450 kg/m3 im Falle der Beispiele 2 bis 8.
Es wird wie in Beispiel 3 verfahren, wobei man jedoch anstelle des Sandfließbettes ein Fließbett aus Schiefer-
tonen verwendet, die auf eine Korngröße zwischen 200
und 500 μ eingestellt worden sind.
Man erzielt das gleiche Resultat wie in Beispiel 3.
Man erzielt das gleiche Resultat wie in Beispiel 3.
Beispiel 10
Es wird nach der in Beispiel 8 beschriebenen Arbeitsweise verfahren, wobei man jedoch ein Sandfließbett
verwendet, das auf einer Temperatur von 450 bis 500°C gehalten wird. Man erhält Körner mit einer
Dichte von 300 kg/m3. ι ο
Beispiele 11 bis 13
Es werden Flugaschen von Kraftwerken verwendet, deren Korngröße unterhalb 100 μ liegt, wobei ihre
chemische Zusammensetzung wie folgt ist: ι -,
Brennverlust I %
Analyse des kalzinierten
Material?:
SiO2 52,4%
AI2Oi 29,0% 2I>
Fe2O3 8,2%
CaO+ MgO 4,0%
TiO2 1,0%
Na2O+ K2O 5,4%
Ausgehend von diesen Aschen wird ein Schlicker durch Zugabe von Wasser sowie Additiven in den in der
folgenden Tabelle angegebenen Mengen hergestellt:
Beispiel 11 12
Zusammensetzung
(Gewichisteile)
(Gewichisteile)
Flugaschen
Wäßriges Bentonitgel
(i
(i
100 75
100 7:5
Natriumtripolyphosphai
Natriu mbicarbonat
Harnsioff
Natriu mbicarbonat
Harnsioff
5 5
Der erhaltene Schlicker wird wie bei der Durchführung
der Beispiele 1 bis 8 behandelt. Man erhält Körner mit einer guten mechanischen Qualität, die einen
mittleren Durchmesser von ungefähr 3 bis 4 mm und eine Dichte von 500bis600 kg/m1 besitzen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von leichten körnigen Materialien aus Silicium und Aluminium
enthaltenden Materialien, bei dem ein feines Pulver aus dem silicium- und aluminiumhaltigen Material
zur Herstellung eines in Tropfen aufteilbaren Schlickers mit Wasser gemischt, der Schlicker in
Tropfen überführt und die dabei entstandenen Schlickertropfen bei erhöhter Temperatur in expandierte
Körner umgewandelt und einer keramischen Härtung unterzogen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlickertropfen vor der keramischen Härtung in ein Fließbett mit einer
Temperatur zwischen 200 und 5000C eingeführt werden, wobei die Schlickertropfen durch Verdampfen
des Wassers zu Körnern expandiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das silicium- und aluminiumhaltige Ausgangsmateria! durch Vermählen und/oder Sieben
auf eine Korngröße von weniger als 200 μ gebracht wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des Schlickers
soviel Wasser eingesetzt wird, daß zwischen 25 und 40 Gewichtsteilen Wasser, bezogen auf den Schlikker,
vorliegen.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des Fließbettes
auf einen Wert zwischen 300 und 400° C eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Fließbett aus
Körnern aus dem gleichen Material besteht, das zur is
Herstellung des Schlickers verwendet wird.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlicker ein oberflächenaktives
Mittel zugesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlicker ein
Plastifiziermittel vom Typ des Betonits zugesetzt wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlicker ein porenerzeu- ■»->
gendes Mittel zugesetzt wird.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Schlicker ein die Wasserhärte
verminderndes Mittel oder ein Ausflockungsmittel vom Typ Natriumtripolyphosphat oder w
Natriumlignosulfat oder Natriumhydroxyd zugesetzt wird.
10. Leichtes Granulat aus Silicium- und Aluminium-enthaltenden
Materialien, das dadurch gewonnen ist, daß ein feines Pulver aus dem silicium- und γ,
aluminiumhaltigen Material zur Herstellung eines in Tropfen aufteilbaren Schlickers mit Wasser gemischt,
der Schlicker in Tropfen überführt und die dabei entstandenen Schlickertropfen bei erhöhter
Temperatur in expandierte Körner umgewandelt bo und einer keramischen Härtung unterzogen werden,
wobei die Schlickertropfen vor der keramischen Härtung in ein Fließbett mit einer Temperatur
zwischen 200 und 500° C eingeführt werden, wobei die Schlickertropfen durch Verdampfen des Wassers μ
zu Körnern expandiert werden.
Die Erfindung betrifft den in den Patentansprüchen näher gekennzeichneten Gegenstand.
Bekannte Verfahren zur Herstellung von leichten künstlichen Granulaten führen zu Rohprodukten in
Form von Kügelchen, Stäbchen, kleinen Briketts oder anderen Agglomeraten mit Teilchen von verschiedener
Größe, wobei deren mechanische Widerstandsfestigkeit nach dem Trocknen dazu ausreichen mußte, während
der Handhabung vor der Aushärtung eine merkliche abschließende Dimensionsverkleinerung zu verhindern.
Die Auflockerung des trockenen agglomerierten Produktes erfolgte durch Aufblähen bei einer Temperatur,
auf welche das Material beim Schmelzen gebracht wurde und bei welcher die infolge von komplizierten
Reaktionen im Inneren des mineralischen Materials gebildeten Gase ein Aufblähen des erweichten Granulates
hervorriefen.
Bei der Durchführung derartiger Verfah. en gehen die
Gase, welche die Expansion bewirken, auf Oxydationsund Reduktionsreaktionen sowie auf Dissoziationen im
Inneren des silicium- und aluminiumhaltigen Materials sowie gegebenenfalls auf die Zersetzung von dem
Ausgangsmaterial zugesetzten porenerzeugenden Substanzen zurück. Diese Freisetzung von Gasen muß zu
dem Zeitpunkt erfolgen, an dem das Material eine Plastizität besitzt, die dazu ausreicht, daß sich die feinen
Gasblasen in ausreichendem Maße ausbreiten, ohne jedoch aus dem Granulat zu entweichen.
Die Tatsache, daß die Gasfreisetzung gleichzeitig bei einem bestimmten, eine Aufblähung ermöglichenden
pyroplastischen Zustand des Materials erfolgt, begrenzt die Zahl und den Typ der als Ausgangsmaterialien
verwendbaren Silicium- und Aluminium-enthaltenden Materialien. Zwar können die Eigenschaften des
Ausgangsmaterials durch Zugabe von schmelzenden Produkten (Kalk. Dolomit, Alkalisalen oder Eisenoxyd)
oder von poren zeugenden Stoffen korrigiert werden, jedoch nur zu Lasten einer Komplizierung der
Herstellungsanlage und einer Erhöhung der Gestehungskosten.
Nachteilig ist ferner, daß die Notwendigkeit, die erweichte Phase zu durchlaufen, das Aneinanderkleben
der Körner oder das Festkleben derselben an den Wänden der Behandlungsvorrichtung begünstigt, und
daß die Art des Verfahrens die Verwendung von kohlenstoffarmen Ausgangsmaterialien bedingt, was
bisweilen, z. B. im Falle von Schiefertonen, eine vorherige »Entkohlung« notwendig macht.
So ist z. B. aus der DE-PS 16 46 594 ein Verfahren zur Herstellung von für Leichtbeton verwendbaren Pellets
aus Flotationsschiefer bekannt, bei dem zunächst bei unterhalb des Schmelzpunkts des Ausgangsmaterials
liegenden Temperaturen entkohlt und danach bei oberhalb der Zersetzungstemperatur der vorhandenen
Sulfate liegenden Temperaturen von über 128O0C gebläht wird.
In der DE-PS 8 28 521 wird die Herstellung von porösen Körnern aus z. B. Aluminiumoxid beschrieben
unter Zusatz von Wasserstoffperoxid als Treibmittel in Kombination mit einem Katalysator und unter Trocknung
bei 70 bis 8O0C. Hierbei erfolgt jedoch nur eine mäßige und allmähliche Gasentwicklung und die
Wärmeübertragung bei der Aufblähung und Trocknung der Schlickertröpfchen ist so langsam, daß eine
wirtschaftliche großtechnische Verfahrensdurchführung nicht in Frage kommt, ganz davon abgesehen, daß auch
der Einsatz des vergleichsweise teuren Wasserstoffperoxids unwirtschaftlich ist. und auch von besonders
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