DE2366575C2 - - Google Patents
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C11/00—Shielding structurally associated with the reactor
- G21C11/06—Reflecting shields, i.e. for minimising loss of neutrons
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C1/00—Reactor types
- G21C1/04—Thermal reactors ; Epithermal reactors
- G21C1/06—Heterogeneous reactors, i.e. in which fuel and moderator are separated
- G21C1/07—Pebble-bed reactors; Reactors with granular fuel
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C7/00—Control of nuclear reaction
- G21C7/06—Control of nuclear reaction by application of neutron-absorbing material, i.e. material with absorption cross-section very much in excess of reflection cross-section
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kugelhaufenreaktor
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen
Art.
Kugelhaufenreaktoren mit kontinuierlichem Brennele
mentendurchlauf, bei denen kugelförmige Brennelemente
im Reaktorkern als Schüttung vorliegen, gehören zum
bekannten Stand der Technik. Die Kugelschüttung ist von
einem Reflektor aus Graphit umgeben, dessen Wände etwa
1 m dick sind. Die Erfindung geht im Oberbegriff von einem Kugelhaufen
reaktor aus, der in der Weise betrieben wird, daß die
Brennelemente nach einem einzigen Durchlauf durch den
Reaktorkern ihren Zielabbrand erreichen, Nuclear Science
and Engineering, Band 47, 1972, Seiten 132 bis 139.
Die Brennelemente enthalten als Krennbrennstoff ein Isotopengemisch
von 235U und neutronenabsorbierendem 238U.
Dadurch ergibt sich ein über die Höhe des Reaktorkerns
von oben nach unten abfallendes Profil der Leistungs
dichteverteilung. Dies optimiert die Wärmeübertragung
an das bei dieser Betriebsweise abwärts durch den Reak
tor strömende Kühlgas. Bei einer mittleren Leistungs
dichte zwischen 9 und 12 MW/m3 ist eine mittlere Gas
austrittstemperatur von etwa 1000°C erzielbar.
Nachteilig ist jedoch, daß der Graphit des Reflektors
aufgrund der auf ihn einwirkenden schnellen Neutronen,
deren Energiebereich zwischen 105 und 107 eV liegt,
eine Schädigung erfährt. Mit wachsender Neutronendosis
treten zunächst Schrumpfungserscheinungen auf und im
Anschluß daran schwillt und versprödet der Graphit.
Dieser Schädigungsvorgang vollzieht sich um so schneller,
je höher die Temperatur während der Bestrahlung ist. Um
dies zu vermeiden, durfte bisher die zulässige schnelle
Dosis von etwa 4,7 × 1022 cm/-2 nicht überschritten
werden. Da jedoch die zulässige Belastung der Brennele
mente eine Erhöhung der mittleren Leistungsdichte bis
zu 15 MW/m3 zuläßt, stellte dies eine unerwünschte
Begrenzung der Leistungsdichte dar. Diese Leistungsbe
grenzung, bei der also noch keine Gefährdung des Graphits
des Reaktors auftritt, lag bisher bei etwa 7 bis 10
MW/m3.
Aufgabe der Erfindung ist es, Voraussetzungen für die
Möglichkeit zu schaffen, bei gleichbleibender Lebens
dauer des Reflektors die mittlere Leistungsdichte und
damit die Gesamtleistung eines Kugelhaufenreaktors zu
erhöhen.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es dabei
darauf ankommt, in den am stärksten belasteten Bereichen
des Reflektors die Dosis schneller Neutronen zu vermin
dern. Sie geht von der weiteren Erkenntnis aus, daß
insbesondere die inneren Grenzschichten des Deckenteils
des Reflektors und die oberen Teile des Seitenreflek
tors einer hohen Dosisbelastung ausgesetzt sind. Es ist
deshalb insbesondere dann, wenn das Kühlgas, das den
Reaktorkern durchströmt, auf eine Temperatur oberhalb
von 850°C aufgeheizt werden soll, der Beanspruchung der
verwendeten Werkstoffe infolge der hohen Temperatur
hinreichend Rechnung zu tragen.
Die vorstehend bezeichnete Aufgabe wird bei einem Kugel
haufenreaktor der eingangs angegebenen Art gemäß der
Erfindung durch die im Patentanspruch 1 gekennzeichneten
Merkmale gelöst. Durch die angegebenen Maßnahmen wird
der schnelle Neutronenfluß im Seitenreflektor erheblich vermin
dert. Je nach Zugabe Neutronen absorbierender
Stoffe läßt sich der Neutronenfluß zwischen 30 und 40%
oder im Bedarfsfalle zwischen 20 und 80% verringern.
Dies vermindert die Dosisschädigung in gleichem Maße,
so daß es möglich ist, die Leistungsdichte des Kugel
haufenreaktors entsprechend zu erhöhen.
Um die Dosis schneller Neutronen im Seitenreflektor zu
verringern, ist es zweckmäßig, die Brennelemente, die
die Neutronen absorbierenden Stoffe enthalten, in einer
20 bis 40 cm breiten Randzone anzuordnen, Patentanspruch 2.
Bevorzugt einsetzbare, Neutronen absorbierende Stoffe
sind in Patentansprüchen 3 bis 5 angegeben. Es handelt
sich um sog. "abbrennbare Neutronengifte", also solche
Stoffe, die mit wachsender Neutronendosis ihre Wirksam
keit verlieren. So wird in Nukleonik 9, 1967, S. 372 bis
380 der Einsatz von Bor in Brennelementen untersucht.
Bei Verwendung eines Plutonium-Isotopen
gemisches mit hohem Anteil von 240Pu wird die Umwandlung
des vorgenannten Isotops zum Isotop 241Pu ausgenutzt.
Durch diese Spaltstoffbildung beim Durchlauf der Brenn
elemente wird trotz niedrigeren Spaltstoffmengen in den
dem Reaktorkern zugegebenen Brennelementen eine der
gebildeten Spaltstoffmenge entsprechend höhere Leistungs
dichte in tiefer liegenden Reaktorbereichen erzielt,
die durch die Dosisbelastung nicht gefährdet sind.
Da das 240Pu gewöhnlich in Mischungen der Isotope 239Pu
+ 240Pu + 241Pu + 242Pu vorliegt, überlagert sich bei
der Verwendung eines Plutoniumgemisches noch ein zwischen
zeitlich ablaufender Aufbau von 240Pu, der sich aus
Neutroneneinfängen im 239Pu ergibt. Das hat praktisch
die Wirkung, daß das Abbrennen von 240Pu verzögert
wird. Wird das Plutoniumgemisch mit einer dem Bedarfs
falle entsprechenden Zusammensetzung in den Reaktor von
der Seitenwandung des Reflektors her eingegeben, so ist
damit auf einfache Weise eine Dosisentlastung des Seiten
reflektors im gesamten oberen Drittel zu erzielen. Es
hat sich gezeigt, daß je nach der Menge des eingesetzten
Plutoniums die schnelle Dosis um 20 bis 60% vermindert
werden konnte.
Eine weitere sehr zweckmäßige Maßnahme gemäß der Erfin
dung besteht darin, daß als Neutronen absorbierender
Stoff 232Th verwendet wird. Auch dadurch wird erreicht,
daß im oberen Teil des Reaktors Neutronen eingefangen
und im unteren Teil der Bruteffekt von 232Th ausgenutzt
wird. Zwar ist der Wirkungsquerschnitt von 232Th verhält
nismäßig niedrig, so daß das 232Th nur zu einem geringen
Teil, d. h. bis zu etwa 10% abbrennt. Durch die Verwen
dung von 232Th ist nur eine geringfügige Verminderung
des thermischen Neutronenflusses im oberen Teil des
Reflektors erzielbar. Der Vorteil dieser Maßnahme liegt
jedoch in der Verminderung der Spaltstoffkonzentration
im oberen Teil des Reaktorkerns, so daß auch durch
diese Maßnahme die Leistungsdichte im oberen Bereich
des Reflektors und eine Verschiebung zum tieferen Be
reich hin erzielt wird. Damit ist gleichfalls eine
Dosisentlastung der oberen Reflektorbereiche verbunden.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, daß der Anteil an
232Th zwischen 20 und 30 g je kugelförmigen Elements
beträgt.
Der Vorzug der Ausgestaltung des Kernreaktors gemäß der
Erfindung
besteht in der Einfachheit und
in der hohen Anpaßbarkeit an die jeweils vorliegenden
Verhältnisse. Daher ist es im Verlauf des Reaktorbetriebs
ohne weiteres möglich, die erfindungsgemäßen Maßnahmen
nebeneinander anzuwenden und somit den Betrieb den sich
ändernden Verhältnissen sehr genau anzupassen.
So ist es beispielsweise möglich, die Beschickungsweise
des Reaktors derart zu verändern, daß die maximale
Einwirkung des schnellen Flusses auf den Mantelreflektor
während der ersten 5 bis 10 Betriebsjahre des Reaktors
unterhalb der Reaktormittelebene erfolgt, im weiteren
Verlauf jedoch in das obere Viertel des Reaktors ver
lagert wird. Auf diese Weise wird die gleichmäßige
Verteilung der Dosis auf den Mantelreflektor ermöglicht.
Da diese Verlagerung praktisch auf einer Verlagerung
der Leistungserzeugung beruht, folgt daraus, daß während
der ersten Betriebsjahre im oberen Teil des Reflektors
die schnelle Dosis bei verhältnismäßig geringen Tempe
raturen einwirkt, so daß die Beschädigung des Graphits
des Reflektors während dieses ersten Zeitraumes nur
sehr gering ist. Im unteren Teil des Reflektors wird
sodann in dem sich daran anschließenden Betriebszeitraum
bei niedrigem Fluß und hoher Temperatur ein partielles
Ausheilen etwa entstandener Strahlenschäden begünstigt.
Die Maßnahmen gemäß der Erfindung können durch ent
sprechende Ausnutzung und/oder durch zusätzliche Anord
nung von den Reaktorbetrieb steuernden Absorberstäben
unterstützt werden.
In der Zeichnung ist zur Veranschaulichung der Maßnahmen
gemäß der Erfindung der schnelle Neutronenfluß bzw. die
Jahresdosis entlang der inneren Begrenzung des Seiten
reflektors nach Zugabe dotierter Brennelemente darge
stellt.
Der in der Zeichnung wiedergegebene Neutronenfluß be
zieht sich auf einen Kugelhaufenreaktor mit Einmaldurch
lauf, bei dem die kugelförmigen Brennelemente stetig
zugegeben und abgezogen werden und nach einmaligem
Durchlauf ihren Endabbrand erreichen. Die Leistungs
dichte des Kugelhaufenreaktors beträgt 8 MW/m3. Die
dotierten Brennelemente werden in einer an den Seiten
reflektor angrenzenden Randzone zugegeben.
In der Zeichnung ist die schnelle Neutronendosis an der
Wand des Seitenreflektors über die Höhe des Reaktorkerns
aufgetragen. Der Kurvenverlauf ist mit A bezeichnet. In
die Randzone waren je 100 Kugeln eingebracht, die je
1360 g 232Thorium und 158 g 235Uran enthielten. Aus
wirtschaftlichen Gründen wurden Brennelementkugeln und
reine Graphitkugeln im Verhältnis 75,5 : 24,5 gemischt,
so daß pro eingesetztes Brennelement der Gehalt an
Brut- und Spaltstoff 18,1 g 232Thorium und 2,1 g 235Uran
betrug.
Die Kurve B zeigt die schnelle Neutronendosis an der
Wand der Seitenreflektors für eine Kugelschüttung, deren
Randzone mit Kugeln beschickt worden war, die je 100
Kugeln jeweils 1890 g 232Thorium und 122 g 235Uran
enthielten. Bei dieser Beschickung wurden keine Graphit
kugeln zugegeben, da der Spaltstoffgehalt in den Kugeln
selbst herabgesetzt worden war. Die Kugeln enthielten
also jeweils 18,9 g 232Thorium und 1,2 g 235Uran.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, wurde im Mittel die
schnelle Neutronendosis im oberen Drittel des Seitenreflektors
aufgrund der für den Kurvenverlauf B eingeführten Maß
nahmen um 24% erniedrigt. Zwar stieg die schnelle
Neutronendosis aufgrund des erhöhten Bruteffektes im
unteren Bereich des Reflektors geringfügig an. Das kann
jedoch ohne weiteres in Kauf genommen werden, da in
diesem Bereich die technologisch zulässige Grenze ohne
hin nicht erreicht wird. Der Vorzug der Anwendung der
Maßnahmen gemäß der Erfindung wird auch dadurch verdeut
licht, daß die Kosten für den Brennstoffzyklus praktisch
gleich groß sind, wie dies der Fall ist, wenn diese
Maßnahmen nicht angewandt würden.
Claims (6)
1. Gasgekühlter Kugelhaufenreaktor mit Brennelementen,
die als Kugelschüttung einen von einem Reflektor
aus Graphit umgebenen Reaktorkern von oben nach
unten in gleicher Richtung wird das Kühlgas durch
laufen und die nach einmaligem Durchlauf den Endab
brand erreichen, wobei die Brennelemente neben
Kernbrennstoffen auch neutronenabsorbierende Stoffe
enthalten,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer an die Wand des Seitenreflektors angrenzen
den Randzone des Reaktorkerns zumindest ein Teil
der Brennelemente zusätzliche neutronenabsorbierende Stoffe
aufweist, die ihre Wirksamkeit beim Durchlauf der
Brennelemente verringern.
2. Kugelhaufenreaktor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Randzone 20 bis 40 cm breit ist.
3. Kugelhaufenreaktor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als neutronenabsorbierende Stoffe Bor oder Hafnium
verwendet werden.
4. Kugelhaufenreaktor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als neutronenabsorbierender Stoff ein Plutonium-
Isotopengemisch mit hohem Anteil des Isotops 240Plu
tonium verwendet wird.
5. Kugelhaufenreaktor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als neutronenabsorbierender Stoff 232Thorium
verwendet wird.
6. Kugelhaufenreaktor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil an 232Thorium zwischen 20 und 30 g
je Brennelement beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2366575A DE2366575C2 (de) | 1973-09-22 | 1973-09-22 |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2366575A DE2366575C2 (de) | 1973-09-22 | 1973-09-22 | |
DE2347817A DE2347817C2 (de) | 1973-09-22 | 1973-09-22 | Kugelhaufenreaktor mit Einmaldurchlauf der Brennelemente |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2366575C2 true DE2366575C2 (de) | 1989-07-20 |
Family
ID=25765850
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2366575A Expired DE2366575C2 (de) | 1973-09-22 | 1973-09-22 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2366575C2 (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3565762A (en) * | 1966-02-26 | 1971-02-23 | Kernforschungsanlage Juelich | Absorber element for nuclear reactors |
-
1973
- 1973-09-22 DE DE2366575A patent/DE2366575C2/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3565762A (en) * | 1966-02-26 | 1971-02-23 | Kernforschungsanlage Juelich | Absorber element for nuclear reactors |
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
"Atomwirtschaft" (1969) 124-125 * |
"Nucl. Science and Engineering" 47(1972) 132-139 * |
"Nukleonik" 9(1967) 372-380 * |
FR-PS 80 481 1re Add. zu 1 175 347 * |
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Legal Events
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