DE2365159A1 - Mehrschichtschlauchfolie, vorzugsweise zur verwendung als wursthuelle fuer koch- und bruehwuerste, und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Mehrschichtschlauchfolie, vorzugsweise zur verwendung als wursthuelle fuer koch- und bruehwuerste, und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHC(NWALD 2365159
DR.-ING. TH. MEYER DR. FUES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL.-ING. SELTING
5 KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 27. Dezember I97 Kl/En.
NATURIN-WERK Becker & Co., 69Λ Weinheim, Badeniastraße 13
Mehrschichtschlauchfoliei_vorzugsweise_zur_Verwendung
als Wursthülle für Koch- und B^uhwür^te^un^Ver^ahren
zu ihrer_Herstellung
Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 2j5 58 56Ο.6)
Die Erfindung betrifft eine Mehrschichtschlauchfolie; die sich besonders zur faltenfreien Verpackung solcher Fleisch- und
Wurstwaren eignet, die nach der Verpackung erhitzt werden, wie Koch- und Brühwürste. ·
Es äst bereits bekannt, einschichtige Schlauchfolien aus thermoplastischen
Kunststoffen, wie Polyäthylen oder Polyamiden, wegen ihrer Wasserdampf- und Luftundurchlässigkeit für Verpackungszwecke
unter anderem auch als Wursthüllen zu verwenden. Schlauchfolien für die Verpackung solcher Fleisch- und
Wurstwaren, die nach-dem Abfüllen bzw. Verpacken einer Hitzebehandlung unterworfen werden, müssen sehr hohe Anforderungen
erfüllen, wozu physiologische Eignung, ausreichende Festigkeit beim Abbinden und Füllen, Formstabilität beim Brühen, Weichheit
bei Verarbeitung von Hand, geringe Herstellungskosten sowie vor allem faltenfreies Aussehen der fertigen Wurstwaren
gehören. Keiner der für die Schlauchfölienherstellung bisher
verwendeten Kunststoffe vereinigt alle geforderten Eigenschaften
in sich. Besonders einen Mangel weisen die meisten Schlauchfolien aus synthetischen Materialien auf, der sie vor allem für
die Verwendung .als Wursthüllen für Koch- bzw. Brühwurst oder
509827/0461
von Fleischwaren, die nach der Verpackung einer Sterilisierungsbehandlung
unterworfen werden, ungeeignet macht. Dieser Mangel besteht darin, daß die Schlauchfolien nach der Abkühlung
das verpackte Gut nicht mehr fest umschließen, wodurch die Viare ein runzeliges und faltiges Aussehen erhält, das der
Verbraucher mit alter Ware gleichsetzt.
Man hat versucht, diesen Mangel dadurch zu beseitigen, daß man ein hydrophiles Folienmaterial, wie Cellulose, mit einem
wasserdampfundurchlässigen Polymeren beschichtet. Bei dieser Mehrschichtfolie wird die Außenseite von der Cellulose, in
der Regel einem Zellglasschlauch, gebildet, der auf seiner dem Wurstgut zugewandten Innenseite eine Schicht eines wasserdampfundurchlässigen
Polymeren enthält. Die Beschichtung des Celluloseschlauchs erfolgt dabei entweder von außen oder
von innen. Bei der Beschichtung von außen muß der Celluloseschlauch
umgewendet werden, wodurch keine kontinuierliche Herstellung des beschichteten Schlauchs möglich ist. Die Beschichtung
von innen erfordert eine vergleichsweise komplizierte Verfahrensweise.
Man hat auch bereits Mehrschichtverbundfolien aus verschiedenen thermoplastischen Materialien als Wursthüllen, auch zur
Verpackung von Koch- und Brühwurst, verwendet, jedoch zeigen 'auch solche Mehrschichtfolien aus thermoplastischen Materialien
ebenso wie die Monofolien die unerwünschte Eigenschaft, nach dem Abkühlen des Folieninhalts runzelig zu werden und
Längsfalten zu bilden, weil die Schlauchfolien den durch Abkühlung bedingten Volumenschwund des Füllguts nicht mitmachen.
Bei Mono- wie Mehrschichtfolien aus synthetischen Materialien, wie Thermoplasten, hat man diesem Mangel dadurch abzuhelfen
versucht* daß man den Schlauchfolien durch ein bestimmtes, im Anschluß an die Herstellung erfolgendes Verstrecken ein definiertes Schrumpfvermögen mitgab. Eine so vorbehandelte Schlauchfolie
mußte nach dem Abkühlen der Brühwurst nach der Behandlung im Kochschrank noch einmal für einige Sekunden in kochendes
509827/(M S1 . · original inspected
Wasser eingetaucht werden. Bei dieser nochmaligen Erhitzung auf gegenüber der Brühbehandlung erhöhte Temperatur schrumpft
die Schlauchfolie noch etwas, so daß sie auch nach dem Abkühlen dann glatt und faltenfrei das Füllgut umschließt. Eine
solche zusätzliche Heißwasserbehandlung, vom Fachmann "Stauchen" genannt, kompliziert jedoch, die Herstellung der Wurst
und wird daher von vielen Herstellern nur ungern vorgenommen.
Es besteht daher ein großes Bedürfnis an einer einfach herzustellenden,
auch vom Rohstoff her billigen Schlauchfolie, die auch ohne zusätzliche Stauchbehandlung das verpackte Fleischoder
Wurstgut faltenfrei umschließt. :
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer Schlauchfolie,
insbesondere für zu erhitzendes Verpaekungsgut, die nach dem Abkühlen das Füllgut prall und faltenfrei umschließt,
ohne daß hierzu ein zusätzlicher·Arbeitsschritt notwendig ware. ■ ■ ' j
Diese Aufgabe wi.rd erfindungsgemäß durch eine mehrschichtige,
vorzugsweise zweischichtige Schlauchfolie gelöst, die aus bestimmten Kombinationen verschiedener Materialien für die ein-'
zelnen Schichten besteht. . ;
Gegenstand des Patents (Patentanmeldung P 23 58 560.6)
ist eine Verbundschlauchfolie, vorzugsweise zur Verpackung . bzw. Umhüllung von Koch- und Brühwürsten, bestehend aus wenigstens
zwei Schichten unterschiedlichen thermoplastischen Materials, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die innere,
dem Verpaekungsgut zugewandte Schicht praktisch keine Wasseraufnahmefähigkeit
bzw. Wasserdurchlässigkeit besitzt, während die äußere Schicht aus einem Material mit hoher Wasseraufnah- '
mefähigkeit besteht. i
Die im wesentlichen wasserundurchlässige innere Schicht, die .
vorteilhaft auch gegen verdünnte Säuren beständig ist, besteht
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bevorzugt aus längerkettigem Polyamid, beispielsweise aus Polyamid
11 oder 12. Diese Schicht sichert die Festigkeit und Formtreue der Wursthülle und damit der Wurstware während der
Behandlungsschritte des Füllens, Abbindens (Verschließens), Brühens, Abkühlens sowie während des Transports, der überwiegend
im Hängen erfolgt.
Die äußere Schicht mit vergleichsweise hoher Wasseraufnahmefähigkeit
besteht vorzugsweise aus Polyamid 4, Polyamid 6, Polyamid 6,6 oder Polyvinylacetat. Bevorzugt wird ein Material
für die Außenschicht ausgewählt, dessen Viasseraufnahmevermögen durch geeignete Methoden,'beispielsweise durch Einwirkung
von Säure, noch erheblich erhöht werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Kombination von wasserundurchlässiger
Innenschicht mit wasserdurchlässiger bzw. -quellbarer Außenschicht wird die erfindungsgemäße Aufgabe erfüllt.- Bei
der nachfolgenden Lagerung der Wurst- und Fleischwaren, wie Koch- und Brühwürsten, in Kühl- bzw. Verkaufsräumen ermöglicht
die praktisch v/asserdichte und wasserdampf undurchlässige Innenschicht
ein Abtrocknen der äußeren Schicht, die bei diesem Trocknungsvorgang schrumpft. Die beim Trocknen auftretenden
Schrumpfkräfte sind dabei so stark, daß sie ein pralles Anliegen
der Wursthülle an der abgekühlten und abgetrockneten Wurst bewirken. Die Schrumpfung der Außenschicht durch Wasserabgabe,
d.h. beim Trocknen, kann noch erheblich durch eine weiter unten geschilderte Behandlung (z.B. Einwirkung von verdünnten
Säuren) auf die Außenschicht gesteigert werden.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung von Patent !
(Patentanmeldung P 23 58 5Ö0-.6) werden die verschiedenen Ma- \
terialien für Innen- und Außenschicht derart ausgewählt, daß man die erfindungsgemäße Mehrschichtfolie auf einfache V/eise
durch Verbundstrangpressen herstellen kann. Bei der Blasextru-
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sion von mehrschichtigen Schlauchfolien hat sich nämlich gezeigt,
daß Kombinationen, die^sich in vorteilhafter Weise ergänzen sollen, so unterschiedliche Schmelz-, Viskositäts- und
oberflächenchemische Eigenschaften aufweisen, daß sie sich nach dem gemeinsamen Austritt aus der Extruderdüse nicht ohne
weiteres miteinander verbinden. Als Hilfsmaßnahme mußte eine dritte sehr dünne Schicht mit klebenden Eigenschaften als
Haftvermittler (Primer) zwischen die eigentlichen Folienkomponenten eingeführt werden. ι
Gemäß der Erfindung des Stammpatents (Patentanmeldung
P 23 58 5ÖO.6) wird\diese Komplikation dadurch vermieden,
daß man bevorzugt zwei Materialien für Innen- und Außenschicht miteinander kombiniert, die eine gewisse Verwandtschaft
miteinander haben und sich daher gemeinsam ohne einen Haftvermittler coextrudieren lassen. Die Kombination zweier verträglicher,
d.h. chemisch verwandter Schichten und die dadurch gegebene Möglichkeit des Verbundstrangpressens vereinfacht und
verbilligt damit entscheidend.die Herstellung der erfindungsgemäßen
Mehrschichtfolie. So können Innen- und Außenschicht z.B. aus zwei homologen Polyamiden bestehen, die sich unmittelbar
nach der Extrusion zu einer einwandfreien Folieneinheit verbinden.
'Besonders bevorzugt ist eine Verbundfolie, deren Außenschicht
aus Polyamid 6 und deren Innenschicht aus Polyamid 11 oder 12 besteht.
Die Innenschicht hat vorteilhaft zusätzlich zur Eigenschaft der mangelnden Wasserdurchlässigkeit eine hohe Formstabilität,
d.h. geringe Dehnbarkeit, damit die Wurst nicht beim Füllen oder bei der nachfolgenden Hitzebehandlung ihre Form verliert.
Weiter wird bevorzugt bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Mehrschichtfolie eine Materialkombination gewählt, wobei weni£-
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stens eine Schicht - entweder die Innen- oder die Außenschicht ■
aus einem billigen Rohstoff besteht. Die bisher bekannten Wursthüllen
aus Polyamid bestehen nämlich aus dem verhältnismäßig teueren Polyamid 11 oder Polyamid 12, da nur diese sehr reinen
Polyamide lebensmittelrechtlich unbedenklich sind und keine
oder nur sehr wenige schädliche Bestandteile, wie Monomeren usw., enthalten, die aus der Hülle heraus in das Lebensmittelgut
gelangen können. Es ist daher sehr erwünscht, wenigstens
einen Teil des teueren Materials durch ein billigeres Material zu ersetzen. Ein solches vergleichsweise preiswertes Material
für die Außenschicht ist Polyamid 6, das in Kombination mit Polyamid 12 eine bereits weiter oben erwähnte bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung darstellt.
Bei der Wahl des Dickenverhältnisses von Innen- zu Außenschicht hat sich ein Verhältnis von 1 (innen) zu j5 (außen) für die meisten
Wurstsorten als optimal erwiesen. Bei diesem Verhältnis ist die Innenschicht stark genug/ um die Formtreue der Wursthüllen
gegen unerwünschte Dehnung zu sichern, andererseits dünn genug, um den Schrumpfkräften der Außenschieht in der
Abtrocknungsphase keinen übermäßig großen Widerstand entgegenzusetzen, sondern die Schrumpfbewegungen mitzumachen. Sollen
besonders hohe Anforderungen an die Formstabilität gestellt werden, wählt man das Schichtdickenverhältnis 1 (innere) zu
(außen) oder 1 (innen) zu 1 (außen). Werden geringere Anforderungen
an die Formstabilität gestellt, dafür jedoch ein höheres Maß an Schrumpfwirkung und kostengünstige Materialverwendung,
so wählt man das Schichtdickenverhältnis 1 (innen) zu 4 (außen) bis 1 (innen) zu 6 (außen).
Bei allen zur Anwendung kommenden Schichtdickenverhältnissen j bewegt.sich die Dicke der erfindungsgemäßen Doppelsehichtfo-
lie mit ca. 40 bis" 60 um im Bereich üblicher Einschichtfolien.
'Als Beispiel für eine erfindungsgemäße Doppelfolie in der weij
ter oben genannten bevorzugten Ausführungsform von 1 : J>
seien hier die Schichtdicken von IJ>
+ 39jam = 52 um genannt, wobei
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ORIGINAL INSPECTED'
die innere Schicht aus Polyamid 12 eine Stärke von I^ pm, die
äußere aus Polyamid 6 eine Stärke von 39 W^ hat.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrschichtschlauchfolie
erfolgt auf an sich bekannte V/eise. So wird beispielsweise die besonders bevorzugte 2-Schicht-Hülle aus Polyamid 6/Polyamid
bei ca. 2200C nach dem Blasextrudierverfahren mit geeigneten
Extruderköpfen hergestellt. Wie bereits erwähnt, müssen bei der Auswahl der Thermoplasten allzu große Unterschiede im Schmelzverhalten
und in den sonstigen Eigenschaften vermieden werden.
Nach einer besonders bevorzμgten Ausführungsform der Erfindung
des Stammpatents f. (Patentanmeldung P 2J>
58 560.6)
wird durch eine Modifizierungsbehandlung mit Säure das Wasseraufnahmevermögen
der Außenschicht noch weiter gesteigert. Zu diesem Zweck läßt man Säure in geeigneter Konzentration
ausschließlich auf die außenliegende Folienschicht aus quellfähigem Kunststoff einwirken. Durch V/ahl geeigneter Temperatur-,
Zeit- und Konzentrationsbedingungen wird die Wasseraufnahmefähigkeit
der Außenschicht vergrößert. Zu drastische Bedingungen^ bei'denen die Außenschicht .zerstört würde, müssen
vermieden werden. Im übrigen endet die erfindungsgemäße Säureeinwirkung
an der Berührungsfläche der säuremodifizierbaren, quellfähigen Außenschicht und der Innenschicht aus säurebeständigerem,
praktisch nicht quellendem Thermoplasten. In der Praxis kann mit beliebigen Temperaturen des Säurebades gearbeitet
werden. Im Interesse leichter Anpassung der Säurebehandlung an einen kontinuierlichen Extrusionsprozeß wählt man
sie so hoch wie möglich;, um damit kurze Verweilzeiten und geringe
Badabmessungen zu erreichen.
Für die Säurebehandlung sind sowohl organische als auch anorganische
Säuren, verdünnt mit Wasser und/oder organischen Lösungsmitteln, geeignet. Bevorzugt werden die Mineralsäuren,
wie z.B. Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure. Für die Praxis besonders geeignet ist hierbei Salzsäure. Auch organi-
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ORIGINAL !MSPECTED
sehe Säuren, wie z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Oxalsäure oder
Zitronensäure, können allein oder im Gemisch eingesetzt werden. Für praktische Zwecke werden die Säuren in wäßriger Lösung
verwendet. Die Säurekonzentration kann in verhältnismäßig weiten Bereichen sehwanken. Sie hängt von Behandlungsdauer und
Badtemperatur ab. Geeignete Konzentrationen liegen im Bereich von 3 bis δθ #, bevorzugt bei 5 bis 40 ^, bei Salzsäure zwischen
5 und !55 2>-
Zweckmäßig wird die Säurebehandlung in der Weise durchgeführt, daß man die Verbundfolie unmittelbar nach ihrer Herstellung
als endloses Band durch ein Säurebad führt.
Nach dem Säurebad durchläuft die Verbundfolie ein Waschbad. Gegebenenfalls kann die Schlauchfolie dann noch weitere Bäder
durchlaufen, beispielsweise ein Bad, dem Schlichtemittel, d.h. Stoffe zur Oberflächenveredlung zugesetzt werden können (Glycerin,
Sorbit, Netzmittel). Es ist auch ein kombiniertes Wasch- und Schlichtebad möglich. Nach dem Verlassen des Schlichtebades
wird überschüssige Flüssigkeit abgestreift, nachgetrocknet, worauf sich die bekannten Maßnahmen zur Konfektionierung von
Wursthüllen anschließen.
Im Rahmen der weiteren Verbesserung bzw. Ausbildung der Erfindung des Stammpatents wurde gefunden, daß als weitere Materialien
für die Innenschicht Polyvinylidenchlorid und Polyester, insbesondere Polybutylenterephthalat, geeignet sind. Materialkombinationen
aus Polyvinylidenchlorid und Polyester für die Innenschicht sowie den weiter oben genannten'Materialien Polyamid
4, Polyamid 6, Polyamid 6,6 bzw. Polyvinylacetat für die. Außenschicht erfüllen ebenfalls die Forderung, daß daraus hergestellte
Hüllen das Füllgut nach dem Abkühlen ohne eine zusätzliche Behandlung prall umschließen. Dabei wird zweckmäßig
bei Kombinationen von Polyvinylidenchlorid und Polybutylenterephthalat als Polyester mit Polyamiden zur einwandfreien
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Verbindung der beiden Schichten ein Primer verwendet. " j
Es ist auch möglich, die Faltenbildung nach dem Abkühlen dadurch zu verhindern, daß man als Außenschicht der erfindungsgemäßen
Mehrschichtfolie ein Material verwendet, welches ei-,nen steif-gummielastischen Charakter besitzt. Ein solches Material
folgt der Ausdehnung des Inhalts, z.B. des Wurstgutes beim Erhitzen, ohne sich plastisch, d.h. irreversibel, zu verformen,
und zieht sich in dem Maße wieder zusammen, indem nach dem Brühen beim Abkühlen das Wurstgut wieder schrumpft.
Dadurch erhält man ebenfalls eine Wurst, die nach dem Brühen und Widerabkühlen ein pralles Aussehen hat. Als Materialien
für die Außenschicht eignen sich vor allem solche Kunststoffe, die auch bei höheren Temperaturen, besonders im Bereich von
80 bis 110 C, noch hohe Streckspannungen besitzen, insbesondere Polyphenylenoxyd (PPO) und Polysulfon. Auch speziell eingestellte
elastische Polyester (Polyesterelastomere) sind geeignet. Sie zeichnen sich durch -gute Streckspannungen und gute
hydrolytische Stabilität bei Temperaturen von 80 bis 11O°C aus. ' \
Wesentlich für die als Außenschicht verwendeten Kunststoffe ist, daß sie einerseits eine gewisse Festigkeit bzw. Steife
aufweisen müssen, daß sie aber andererseits auch bei den Verarbeitungstemperaturen
der Wurst, z.B. bei Brühtemperaturen im Bereich von 80 bis 1OO°C, völlig reversibel, d.h. elastisch
verformbar sind. ■
Die Innenschicht braucht nicht mehr wasserundurchlässig zu sein, weil einmal die Wasserabgabe nach außen durch die in
der Regel wasserdichte steif-gummielastische Außenschicht verhindert wird, und zum anderen die Faltenfreiheit nicht
mehr durch einen Trocknungsschrumpf der Außenschicht, sondern
durch das Elastizitätsverhalten der Außenschicht erzielt wird. Als Material für die Innenschicht können bei dieser Ausfüh- ' '
rungsform sämtliche Materialien verwendet werden, die bereits;
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2365759
weiter oben In Verbindung mit anderen Ausführungsformen beschrieben
worden sind. Darüber hinaus ist lediglich wichtig, daß die Innenschicht aus einem physiologisch unbedenklichen
und damit lebensmittelrechtlich zulässigen Material besteht. So kann die Innenschicht beispielsweise auch aus Polyamid 6
bestehen, sofern es sich um ein besonders reines Produkt mit einem "geringen Gehalt an Monomeren handelt.
Auch bei dieser Ausführungsform der Erfindung kann die Herstelljung
- wenn die Materialien von Innen- und Außenschicht ausreichend miteinander verträglich sind - durch/ Verbundstrangpressen
erfolgen. Bei den Kombinationen von Polyesterelastomeren, Polyphenylenoxyd und Polysulfön auf-der Außenseite
mit Polyamid 12, Polyvinylidenchlorid oder Polybutylenterephthalat auf der Innenseite wird jedoch zweckmäßig zur
einwandfreien Verbindung der beiden Schichten ein Primer verwendet.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mehrschichtschlauchfolie
können z.B. folgende HändeIsprodukto eingesetzt werden:
Polyamid 6 "Akulon" - Hersteller: AKZO
Polyamid 12 "Vestamid" - Hersteller: Chemische Werke Hüls
Polyesterelastomer "Hytrel" - Hersteller: Du Pont (USA) Polysulfon "Polysulfon" - Hersteller: Union Carbide
Polyphenylenoxyd "Polymer 3βθ" - Herstellen 3M Chemical Divisio.
Das Polyphenylenoxyd wird der besseren Spritzbarkeit wegen mit 10 % Polystyrol verschnitten.
Sofern für die Zwecke der Erfindung Polyvinylidenchlorid verwendet
wird, wird besonders ein Copolymeres mit Polyvinylchlorid bevorzugt, das einen Polyvinylidenchloridgehalt von 65 bis
95 % aufweist (Handelsbezeichnung "Saran" - Hersteller: Dow
Company, USA).
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In der anliegenden Figur ist eine aufgeschnittene zweischichtige Wursthülle dargestellt; Folie I ist die dem Wurstgut zugewandte
innere, Folie II die äußere Schicht. ;
Auf einem Dreifachextruder, dessen Düsenkopf es ermöglicht, drei Schichten auszupressen, wurde eine Schlauchfolie, die
innen aus 20 um Polyamid 6 und außen aus 20 um Polyphenylenoxyd
besteht, hergestellt. Zwischen Innen- und Außenschicht wurde eine 5/um dicke Schicht eines Haftvermittlers (Epoxyharz)
eingebracht. Die Arbeitstemperaturen des Extruders betrugen ca. 2βθ bis 280°C für das Polyamid β und ca. 280 bis
0C für das Polyphenylenoxyd.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4 wurde eine Zweichsichtfolie
mit einer Innenschicht aus- 20 um Polyamid 6, einer Zwischenschicht
eines Haftvermittlers von 5 >*m und einer Außenschicht
einer Dicke von 20 um aus Polysulfon hergestellt. Die Arbeitstemperatur des Extruders zum Auspressen des Polysulfone
lag bei ca. 270 bis 3000C.
Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 4 und 5 wird" eine Zweischichtfolie
mit einer Innenschicht aus Polyamid 12 (Dicke 15 um), einer Zwischenschicht eines Haftvermittlers (5 um) und
einer Außenschicht aus -Polyesterelastomerem (30 um) hergestellt,
Die Arbeitstemperatur des Extruders betrug ca. 210 bis 2300C
für das Polyamid 12 und ca. 220 bis 24o°C für das Polyesterelastomere.
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Claims (5)
1) Verbundschlauchfolie., vorzugsweise zur Verpackung bzw. Umhüllung
von Koch- und Brühwürsten, bestehend aus wenigstens zwei Schichten unterschiedlichen Materials nach Patent
......... (Patentanmeldung P 23 58 560.6), dadurch
gekennzeichnet, daß die Innenschicht aus Polyvinylidenchlorid
oder Polyester* vorzugsweise Polybutylenterephthalat besteht. . ;
2) Verbundschlauchfolie, vorzugsweise zur Verpackung bzw. Umhüllung
von Koch- und Brühwürsten, bestehend aus wenigstens zwei Schichten unterschiedlichen Materials nach Patent.
......... (Patentanmeldung P 23 58 560»6)ä dadurch
gekennzeichnet., daß die Außenschicht aus einem steifgummielastischen
Material, vorzugsweise aus Polyesterelastomeren, Polyphenylenoxyd oder Polysulfon besteht.
3) Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Dickenverhältnis von Innen- zur
,Außenschicht im Bereich von etwa 1:1 bis Is6 liegt. *
4) Schlauchfolie nach einem der Ansprüche 1 bis "$, dadurch
gekennzeichnet, daß ihre Dicke ca. 30 bis 70 um beträgt.
5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Außenschicht aus einem säurebehandelten
Material, vorzugsweise aus einem säurebehandelten Polyamid, insbesondere aus einem säurebehandelten Polyamid
6 besteht.
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Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732358560 DE2358560C3 (de) | 1973-11-24 | 1973-11-24 | Verfahren zur Herstellung einer zweischichtigen Wursthülle für Koch- und Brühwürste |
DE19732365159 DE2365159C3 (de) | 1973-11-24 | 1973-12-29 | Wursthülle für Koch- und Brühwürste aus wenigstens zwei thermoplastischen Kunststoffschichten |
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Family
ID=25766150
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19732365159 Expired DE2365159C3 (de) | 1973-11-24 | 1973-12-29 | Wursthülle für Koch- und Brühwürste aus wenigstens zwei thermoplastischen Kunststoffschichten |
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