DE2363571A1 - Verfahren und vorrichtung zum passiven schutz eines kernreaktors - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum passiven schutz eines kernreaktorsInfo
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Description
410-21.923P 20. 12. 1973
Verfahren und Vorrichtung zum passiven Schutz eines Kernreaktors
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum passiven Schutz eines Kernreaktors, . insbesondere eines
Reaktors mit schnellen Neutronen (schnellen Reaktors).
Die Erfindung betrifft, genauer ausgedrückt, ein Verfahren und
eine Vorrichtung, die es bei einer starken Zunahme der Reaktivität oder der Temperatur im Reaktor erlauben, eine Gegenreaktivität zu
erzeugen, wenn die im Reaktor vorgesehenen aktiven Schutzeinrichtungen nicht eingreifen.
410-(B4768/5025.4)-Ko-r (8)
409826/0875
Es ist bereits beschrieben worden, daß in einem Kernreaktor die
absorbierenden Stäbe mit einer Neutronen einfangenden Eigenschaft gleichzeitig die Leistung des Reaktors steuern und zur Sicherheit dienen
können, was darauf beruht, daß die absorbierenden Stäbe möglichst schnell in den Reaktorkern eingeführt werden, damit dieser aus dem
kritischen Betriebsbereich geführt wird, indem eine Störung, die zu einem Unfall führen kann, angezeigt wird (Abfall der Stromversorgung
der Steuereinrichtungen, Druckverlust oder Ausfall der Einrichtungen zur Umwälzung des Kühlmittels, sehr starke Zunahme der Reaktivität,
der Temperatur oder des Druckes usw. ....). Die Sicherheit der Anlage wird auch durch eine gewisse Redundanz der Einrichtungen erhalten.
Die absorbierenden Stäbe können in unabhängige Gruppen geteilt werden, die in ihrer Sicherheitsfunktion durch Meß-, Übernahme- und
Steuerkreise betätigt sind, die unabhängig und räumlich getrennt sind ,
Unabhängig von der Redundanz der Einrichtungen zum Stillstand des Reaktors wird immer mehr eine passive Betätigung als eine aktive
Betätigung bevorzugt, um in den Reaktorkern die Gegenreaktivität einzuführen, die benötigt wird, um den Reaktor in einen unkritischen Zustand
zu bringen. So kann bei einem Abfall der die Kontrolle des Reaktors vornehmenden elektrischen Versorgung oder der Umwälzung des
Kühlmittels auf passive Weise ein Ausfall oder eine Abschaltung durch die Schwerkraft der absorbierenden Stäbe erzeugt werden, die zuvor
über dem Reaktorkern mittels eines aus dem gleichen Netz gespeisten
en;
Elektromagneten aufgehang wurden.
Bis jetzt wurde daher zum Schutz gegen zu starke Zunahmen der
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Reaktivität oder der Temperatur eine Steuerkette verwendet, die aus einem die Messung vornehmenden Detektor, einer Einrichtung
zur Verarbeitung der Meßergebnisse und einem elektromagnetischen Antrieb zur Bewegung eines absorbierenden Stabes. Es handelt sich
also um eine aktive'Steuerkette mit Teilen außerhalb des eigentlichen
Reaktorkernes, die deshalb gegenüber möglichen Flugzeugabstürzen, Unfällen, Sabotageakten, Erdbeben oder Überschwemmungen
sehr empfindlich sind.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Überwindung dieser Nachteile anzugeben, indem
diese wirklich passiv und im Inneren des Reaktorkernes arbeiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum passiven Schutz eines Kernreaktorkernes
zeichnet sich dadurch aus, daß in den Reaktorkern eine gewisse Anzahl von sogenannten senkrechten "SicherheitsH-Brennelementen
gebracht wird, die einen axialen Kanal mit einem ausreichend großen Durchmesser aufweisen, damit der die Wand dieses Kanals bildende
Brennstoff, der aufgrund seiner Anfangstemperatur zuerst schmilzt, unter der Einwirkung der Schwerkraft frei zwischen der halben Höhe des
Brennelementes und dessen Basis fließen kann, wenn die Neutronenflußdichte in gefährlicher Weise ansteigt.
Es ist vorteilhaft, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren alle normalen
Brennelemente durch "Sicherheits"-Brennelemente zu ersetzen.
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Tatsächlich haben wirtschaftliche Überlegungen gezeigt, daß es vorteilhafter ist, wenn alle Brennelemente "Sicherheits"-Brennelemente
mit einem Innenkanal großen Durchmessers sind. Die durch Differenzierung der Brennelemente geforderte Sicherheitswirkung
bleibt insoweit verfügbar, als die Viederbeladung nicht durch den
ganzen Reaktorkern, sondern einen Teil des Reaktorkernes erfolgt. In diesem Fall liegen in der Zelle (frz.: pile) in jedem Augenblick
Brennelemente unterschiedlichen Alters hinsichtlich der verschiedenen Zustände der Reaktivität und des thermischen Gleichgewichtes
vor. Darüber hinaus erzeugen die Lage im Reaktorkern und die Lage
hinsichtlich der Steuer stäbe selbst für identische Brennstoffe, die im gleichen Zeitpunkt aufgeladen wurden, im normalen Betrieb verschiedene
thermische Gleichgewichtszustände.
Da die Verschiedenheit oder Heterogenität der Brennelemente selbstverständlich immer weitgehend sichergestellt ist, erfolgt die
innere Fusion oder Verschmelzung der Brennstoffelemente, bei denen es sich vorzugsweise um "Sicherheits"-Brennstoffelemente handelt,
nicht gleichzeitig. .
Es wird somit ein vollständiger Sicherheitsvorteil durch einen neuen Brennstoff gewährleistet, indem der verbrannte Brennstoff nicht
im mittleren Teil des Reaktorkernes verbleibt, der der heißeste und der am meisten Mängeln der Umhüllung unterworfene Teil ist; es wird
vielmehr die Gefahr eines Auswurfs des flüssigen Brennstoffes gegen das Kühlmittel unter dem Einfluß des Innendruckes der Spaltgase verringert
.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß jedes "Sicherheits "-Brennelement
wie ein normales Brennelement aus einem Stapel von in einem Gehäuse eingeschlossenen Brennstoffpellets besteht, wobei jedes Pellet
eine zentrale Öffnung mit einem derartigen Querschnitt aufweist, daß
der verbrannte Teil des Brennstoffes unter Einwirkung der Schwerkraft bis zum unteren Teil dieses Brennelementes fließen kann.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß jedes "Sicherheits"-Brennelement an seinem unteren Abschnitt
ein der unteren Brutstoff-Abdeckung des Reaktorkernes entspre-
schwersehmelzbarem
chendes Teil aufweist, wobei das Teil aus h Material besteht und auf einem Abschnitt seiner Höhe und seines oberen Abschnittes
einen axialen Kanal mit im wesentlichen dem gleichen Durchmesser wie der Kanal des Spaltabschnittes des Brennelementes aufweist.
Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung besteht der untere Teil des Abschnittes aus schwerschmelzendem Material aus
einem Pellet, das vollständig gleich aus schwerschmelzendem Material besteht.
Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Abschnitt aus schwer schmelzendem Material einen mittleren Kanal mit
sehr kleinem Durchmesser auf, der in eine Kammer für die Spaltgase mündet und im Inneren der Brennstoffhülle unterhalb dieses Abschnittes
gespeist ist, wobei diese Kammer in ihrem unteren Teil in einem Tiegel
aus schwerschmelzendem Material endet.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen axialen Schnitt durch ein gewöhnliches Brennelement,
Fig. 2 einen axialen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Brennelement,
Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, und
Fig. 4 einen axialen Schnitt durch den unteren Teil eines Brennelementes
.
Im folgenden wird die Durchführung eines Verfahrens für Reaktoren mit schnellen Neutronen beschrieben, deren Brennelemente, die senkrecht
angeordnet sind, aus Pellets aus gesintertem Uranoxyd oder jeder anderen festen chemischen Verbindung bestehen, die Uran enthalten,
und aus Plutonium, was in senkrechten zylindrischen Hüllen angeordnet ist, die sich über die ganze Höhe des Reaktor kernes erstrecken.
Diese gesinterten Pellets bestehen entweder aus vollem Material . oder sind in ihrer Mitte senkrecht von einer kleinen kapillaren Öffnung
durchbrochen. Diese Pellets sind übereinander gelagert, um im Inneren der Hülle eine senkrechte Säule zu bilden. Diese senkrechten Brennelemente
sind mit jeweils einigen Hundert in "Brenn&feeif anordnungen" vor-
zu
gesehen, deren Verbundanordnung hh* einigen Hundert den Reaktorkern
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bildet. Mit dieser Anordnung führt der Reaktorkern jedem Brennelement,
das ihn bildet, eine Neutronenflußdichte zu, die in Anbetracht der Neutronenverluste nach außen in der Mitte wesentlich größer als
am Umfang ist.
Entlang einer vertikalen Achse ist die Wärmeabgabe pro jeder
Volumeneinheit des Brennstoffes (der in seiner spaltbaren Isotopenanreicherung im gleichen Brennelement homogen angenommen wird)
in der halben Höhe des Brennstoffkernes wesentlich höher (mindestens zweimal) als an den oberen und unteren Grenzen. Unter normalem
Betrieb liegt der heißeste Punkt (ungefähr 2300 °C) in der Mitte eines Pellets, das in der halben Höhe des Reaktorkernes vorgesehen ist.
Bei einer starken Temperaturzunahme, die auf einem ungenügenden Durchsatz des Kühlmittels oder auf einer starken Zunahme der Neutronenflußdichte
beruht, ist es dieser heißeste Punkt, der gegen 2800 C zu schmelzen beginnt, obwohl der Brennstoff entlang der
Hülle, die wesentlich kälter bei 1500 bis 2000 °C ist, im festen
Zustand verbleibt und der Brennstoff die Hülle schützt, deren Unversehrtheit
ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens ist.
In der Fig. 1 ist ein Brennelement 2 dargestellt, das aus einem Stapel von Pellets 4 aus Uranoxyd oder einem gemischten Oxyd aus
Uran und Plutonium besteht und von einer Metallhülle 6 umgeben ist (beispielsweise aus abgeschrecktem Stahl). Im Stapel brennbarer Oxydpellets
4 ist in axialer Richtung ein kapillarer Kanal 8 vorgesehen.
Dieser axiale Kanal hat einen geringen Durchmesser, damit der volu-
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menmäßige Anteil des freien Raumes im Reaktorkern sehr klein bleibt:
Wenn beispielsweise der Durchmesser des Brennelementes 7 mm beträgt, weist dieser Durchmesser 2 mm auf. Unter dem Einfluß einer
Neutronenflußdichte und einer im Reaktor herrschenden hohen Temperatur wird festgestellt, daß im zentralen Bereich P des Brennelementes
eine Fusion oder Verschmelzung des brennbaren Oxyds in den Bereichen 10 auf dem gesamten Umfang des axialen Kanal es 8 auftritt. Der geschmolzene
Brennstoff 12 sammelt sich in einem einen Stopfen bildenden Tropfen, was auf dem gefingen Durchmesser des Kanals 8 beruht.
Somit verbleibt der gesamte geschmolzene Brennstoff im Bereich P.
In der Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßes "Sicherheits"-Brennele-
Brennstoff-
ment 2' aus einem Oxyd 4', einer Schutzhülle 6' und
einem axialen Kanal 8' großen Durchmessers dargestellt. Beispielsweise
beträgt dieser Durchmesser 10 mm bei einem Durchmesser des Brennelementes von 15 mm, was in den beiden Fällen die gleiche Dicke
des Brennstoffes ergibt. In dem der halben Höhe des Brennelementes entsprechenden Bereich P tritt bei einer starken Erhöhung der Neutronenflußdichte
im Reaktor eine Fusion oder Verschmelzung des Oxydes auf. In einem Ringbereich 10' schmilzt der Brennstoff. Da der Durchmesser
beträchtlich ist, fließt der geschmolzene Brennstoff 12' unter der Form eines Ringes an den Innenwänden des Kanales 8' hinab, anstatt
einen Tropfen zu bilden, bis er den unteren Teil des Brennelementes
erreicht. Solange der geschmolzene Brennstoff 12' dem Neutronenfluß
des Reaktorkernes ausgesetzt bleibt, erwärmt er sich in flüssiger Form und fließt weiter abwärts, nicht nur ohne an der Wand fest zu werden,
sondern auch mit der Tendenz, einen Teil von dieser unter flüssi-
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ger Form mitzunehmen, was auf der Überdicke des Brennstoffes beim Durchgang des flüssigen Ringes 12' beruht.
Wegen dieses Verfahrens wird automatisch ein Teil des spaltbaren Materials aus dem Bereich des maximalen Neutronenflusses gebracht,
um ihn in einem Bereich geringeren Flusses vorzusehen, was zu einer Verringerung der Reaktivität des Reaktorkernes und damit zu einem
Stillstand des Reaktivitätssprunges oder -ablaufs führt. Es wurde ermittelt,
daß die Vorrichtung lediglich danach und dann parallel mit den negativen Temperaturkoeffizienten einsetzt, um die Sprünge der Reaktivität
und der Temperatur zu steuern. Es handelt sich also lediglich um die Verstärkung einer Gegenwirkung, solange diese nicht ausreichend
ist, um den Sprung zu beherrschen, bevor nicht die Fusion oder Verschmelzung im Reaktorkern erfolgt. Die dieser Sicherheitsvorrichtung
eigene Zeitkonstante, die der Zeitkonstante eines unter dem Einfluß der Schwerkraft fallenden absorbierenden Stabes entspricht, ist
zweifellos ausreichend, um auf einem niedrigen Pegel einen plötzlichen Reaktivitätssprung anzuhalten; aber zusammen mit der sehr kurzen
Zeitkonstante des Doppler-Effektes kann sie zu einer Gegenreaktion
der leistungsfähigen und sicheren Vorrichtung führen.
Es ist selbstverständlich, daß der dem axialen Kanal 8 oder 8'
zu gebende Durchmesser von der Art des Spaltstoffes abhängt, genauer ausgedrückt von der Viskosität dessen flüssiger Phase.
Wenn sich bei einem ersten Versuch mit senkrechten Wänden des Innenloches herausstellt, daß das Gleiten des flüssigen Ringes 12' weder
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ausreichend schnell noch ausreichend anhaltend ist, kann den Innenwänden
des axialen Kanals 8' jede Form gegeben werden, die die Bildung von Tropfen begünstigt, die zumindest teilweise in freiem Fall
fallen und sich nacheinander durch Aufschläge zerkleinern. Es kann beispielsweise (Fig. 3) ein stufenförmiges Profil 14 vorgesehen werden.
Dieses Profil kann leicht durch Stapelung gesinterter Pellets erhalten werden, deren Innenloch kegelstumpf form ig ist.
In der Fig. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel eines "Sicherheits"-Brennelementes
dargestellt, bei dem dem unteren Teil des Brennelementes (unterhalb des spaltbaren Bereiches) eine Auffangeinrichtung
für den geschmolzenen Brennstoff hinzugefügt ist.
Das "Sicherheits"-Brennelement 2', dessen unterer Teil im mittleren
Bereich entsprechend zum Reaktorkern eine Stapelung 4' spaltbarer Pellets, beispielsweise aus UQ oder UO und PUO0, aufweist,
dt
Ct
£*
die in der Hülle 6' des Brennelementes angeordnet ist, ist von einem
zentralen Kanal 8' durchsetzt, dessen Durchmesser für einen Fluß eines Teils des schmelzbaren Materials ausreicht.
Im entsprechenden Bereich bei der unteren Abdeckung des Reaktorkernes
C liegt ein Teil 14 aus Brutstoff. Dieses Material (Brutstoff)
.verarmtes bzw. erschöpftes^
kann natürliches Uranoxyd,v- /Oranoxid (mit geringem Gehalt
an U) oder Thoriumoxyd sein.
Das Teil 14 weist an seinem oberen Abschnitt (am nächsten zum
Reaktorkern) einen zentralen Kanal 16 mit einem Durchmesser auf, der
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gleich oder etwas größer als der Durchmesser der Öffnung 8' ist, wobei
diese beiden Öffnungen miteinander in Verbindung stehen. An seinem unteren Abschnitt ist das Teil 14 von einem zentralen Kanal 18 durchsetzt,
der in den Kanal 16 mündet und einen wesentlich kleineren Durchmesser als dieser besitzt. Das Teil 14 ist beispielsweise auf
.einem Diaphragma 20 gelagert, das mit dem Gehäuse 6' verbunden ist. Unterhalb des Bereiches C, entsprechend zur unteren Abdeckung,
findet sich im Inneren der Hülle eine Kammer 22 für die Spaltgase, die
durch einen geraden Kanal 18 mit den Kanälen 16 und 8' in Verbindung
steht. Der Boden 24 des Gehäuses ist durch einen Tiegel 26 aus schwerschmelzbarem Material bedeckt. Außer den für die Herstellung des Teiles
14 verwendeten Materialien kann Borcarbid für den Tiegel 26 verwendet werden.
Im folgenden wird der Betrieb des unteren Teiles des "Sicherheits"-Brennelementes
näher erläutert:
Der Spaltstoff fällt unter seinem Eigengewicht so tief wie möglich
ab, bevor er an der schwer schmelzbaren Wand des Kanals 16 des Teiles 14 hängenbleibt. Dieser Teil des Kanals 16 bildet einen ersten Tiegel
für den geschmolzenen Spaltstoff.
Jedes "Sicherheits "-Brennelement weist somit seinen eigenen inneren
Wärmespeicher auf. Wenn alle Brennelemente "Sicherheits"-Brennelemente
sind, wird ein Wärmespeicher des geschmolzenen Reaktorkerns erhalten, der mit brenn- und vertauschbaren Anordnungen integriert ist.
Es ist somit das Problem der Herstellung eines leistungsfähigen und billigen Reaktorkern-Wärmespeichers ("Kern-Catcher") gelöst, der arbei-
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tet, bevor nicht behebbare Schäden in allen Zellen (Sammelzelle) auftreten
.
Wegen der Kammer 22 kann die Abfallgeschwindigkeit des geschmolzenen
Brennstoffes im Inneren des zentralen Kanals 8' und 16 , zunehmen und so stärker schneller einen Leistungssprung stören, solange
eine volle obere Abdeckung vorhanden ist. Tatsächlich ist im Augenblick eines Leistungssprunges das Spaltgas im Druckgleichgewicht
, und seine Temperatur erhöht sich plötzlich im Inneren des Kanals
8', der im spaltbaren Teil liegt. Wenn der einzige Austritt des Gases die untere Kammer 22 ist, deren Temperatur auf der Temperatur
des eintretenden Natriums verbleibt, wird das unter Druck im mittleren Kanal 8' enthaltene Gas teilweise nach unten ausgestoßen und
kann zur Beschleunigung des Abfalls des geschmolzenen Brennstoffringes beitragen und selbst noch schneller die zerstäubten Tröpfchen
mit sich nehmen. Diese Erscheinung liegt vor allem vor, wenn ein Teil des geschmolzenen Brennstoffes sich zu verdampfen beginnt. Der
Spaltstoff verläßt somit den Bereich maximalen Neütronenflusses gleichzeitig
unter flüssiger und gasförmiger Phase, die die flüssige Phase beschleunigt .
Der Kanal 18 erlaubt dieses Fließen oder Strömen unter gasförmiger
Phase zur Spaltkammer 22. Obwohl der wesentliche Teil des geschmolzenen
spaltbaren Materials sich durch Wiederverfestigung im ersten Tiegel aus dem Teil 14 fängt, ist dennoch zur zusätzlichen Sicherheit
der zweite Tiegel 26 vorgesehen.
schwerschmelzbare
Der feeee Tiegel 26 bildet somit gleichzeitig einen
Der feeee Tiegel 26 bildet somit gleichzeitig einen
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Wärmespeicher des Reaktorkernes, der in zweiter Linie der Abwehr
dient, und eine zweite untere Abdeckung, die für eine Dämpfung des Neutronenflusses sorgt. Dieser hinter einem Bereich gelegene Tiegel,
in dem die Dicke des Kühlmittels (flüssiges Natrium) das Neutronenspektrum gedämpft hat, weist Abschnitte mit verbesserten Einfangeigenschaften
auf.
Bei einem vereinfachten Ausführungsbeispiel ist der Kanal 18 nicht vorhanden. Dasselbe gilt für den Tiegel 26. Es liegt somit am
unteren Abschnitt des Teils 14 ein volles Pellet aus schwerschmelzbarem
Material vor.
Wenn nicht alle Brennelemente durch "Sicherheits"-Brennelemente
ersetzt werden sollen, wird die Anzahl der "Sicherheits "-Brennelemente
ermittelt, indem die Masse der spaltbaren Produkte berechnet wird, die beispielsweise von der halben Höhe des Reaktorkerns
bis zu seinem unteren Abschnitt verschoben wird, wo der Neutronenfluß
auf die Hälfte und das Quadrat des Neutronenflusses auf ein Viertel seines Anfangswertes verringert ist. Dies bestimmt die Anzahl
der "Sicherheits"-Brennelemente mit einem axialen Kanal, der
einen zur Erzielung der gewünschten Gegenreaktivität erforderlichen großen Durchmesser aufweist.
Die "Sicherheits"-Brennelemente können in einer bestimmten
Anzahl von Brennanordnungen vorgesehen werden, die nur derartige Brennelemente aufweisen, oder die "Sicherheits"-Brennelemente können
auf alle Brennanordnungen aufgeteilt werden. Im ersten Fall ist
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Z J b J ü / I
es bei einem Reaktor mit schnellen Neutronen zweckmäßig, alle brennbaren
"Sicherheits"-Anordnungen in der Mitte des Reaktorkernes in Draufsicht vorzusehen, da dort die Neutronenflußdichte am größten
ist.
Die erfindungsgemäßen "Sicherheits"-Brennelemente erfüllen
- in ihren Funktionen ausgedrückt - gleichzeitig die Rolle eines Brennelementes und eines absorbierenden Sicherheits-Stabes, wobei deren
Verwendung im Reaktorkern dann vorteilhaft ist, wenn die Anzahl der
absorbierenden Stäbe verringerbar ist. Dieser Vorteil kann in bestimmten
Fällen die Gefahr aufgrund der Einführung eines nicht vernachlässigbaren
leeren Teiles in den Reaktorkern ausgleichen.
Wie bereits ausgeführt wurde, dient die Vorrichtung zur starken
Verringerung der Folgen von Störungen, die sehr unwahrscheinlich und von der Art sind, wie diese durch Bethe und Tait beschrieben sind, die
durch eine vollständige Fusion oder Verschmelzung des mittleren Drittels des Reaktorkernes (einschließlich Hülle) beginnen, das die Stelle
des Kühlmittels im unteren Drittel einnimmt. Die Sicherheitsvorrichtung erzeugt die erste Phase der Störung nach Bethe und Tait, begrenzt
diese aber und leitet sie in das Innere des Brennstoffes selbst, damit
die Hülle des mittleren Teils unversehrt bleibt. Somit liegt keine Möglichkeit zu einer weiteren Verdichtung oder einer Reaktion mit dem
Kühlmittel vor.
Obwohl die Sicherheitsvorrichtung lediglich in seltenen Fällen benötigt
wird, soll festgestellt werden, daß die Haupteigenschaften gegenüber
anderen Vorrichtungen, die denselben Zweck erfüllen, die Betriebssicherheit und die Freiheit von zufälligen Auslösungen sind.
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Claims (10)
1. Verfahren zum passiven Schutz eines Kernreaktors, insbesondere
eines Reaktors mit schnellen Neutronen, dadurch gekennzeichnet , daß im Reaktorkern mindestens ein Teil der herkömmlichen
Brennelemente durch eine bestimmte Anzahl vertikaler "Sicherheits"-Brennelemente (2) ersetzt wird, in denen ein axialer
Strömungskanal (8, 8') einen Abschnitt mit einem ausreichend großen Durchmesser aufweist, damit der Teil des Brennstoffes, der
schmelzen kann, im mittleren Teil des Brennelementes bei einer Neutronenflußerhöhung durch die Schwerkraft von der halben Höhe
des Brennelementes bis zu dessen Basis fließt und so die Reaktivität verringert und die Brennstoffhülle (6) nicht berührt wird.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß jedes "Sicherheits"-Brennelement aus
einem Stapel von Pellets (4, .4' ) aus spaltbarem Brennstoff besteht, die in der Brennstoffhülle (6) eingeschlossen sind, und daß jedes
Pellet (4, 4') eine zentrale Öffnung von ausreichend großem Durchmesser aufweist, damit der geschmolzene Teil des Brennstoffes unter
der Wirkung der Schwerkraft bis zum unteren Teil des Brennelements
fließen kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
jedes "Sicherheits"-Brennelement an seinem unteren Abschnitt ein der
unteren Brutstoff-Abdeckung des Reaktorkerns entsprechendes Teil auf-
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weist, wobei das Teil aus schwer schmelzbarem Material besteht und
auf einem Abschnitt seiner Höhe und seines oberen Abschnittes einen
axialen Kanal mit im wesentlichen dem gleichen Durchmesser wie der Kanal des Spaltabschnittes des Brennelementes aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das der unteren Abdeckung entsprechende Teil an seinem oberen Abschnitt einen mittleren Kanal mit im wesentlichen dem gleichen Durchmesser
wie der Kanal des Spaltabschnittes des Brennelementes aufweist, wobei dieser Kanal an seinem unteren Abschnitt in einem vollen
Pellet aus schwerschmelzbarem Material endet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das der unteren Abdeckung entsprechende Teil an seinem oberen Abschnitt einen axialen Kanal mit im wesentlichen dem gleichen Durchmesser
wie der Kanal des Spaltabschnittes aufweist, daß dieses Teil an seinem unteren Abschnitt einen axialen Kanal mit geringerem Durchmesser
und unterhalb des Teiles eine Kammer für die Spaltgase, die durch die untere Fläche des Teiles durch die Hülle (6) begrenzt ist,
aufweist, und daß am unteren Abschnitt ein Tiegel aus schwer schmelzbarem
Material auf dem Boden der Hülle ( 6 ) vorgesehen ist.
6* Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3-5, dadurch gekennzeichnet,
daß das hochschmelzende Material ein Oxid von Brutstoffen aus der folgenden Gruppe ist: verarmtes bzw. erschöpftes Uran, natürliches
Uran und Thorium.
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7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das hochschmelzende Material, das den unteren Tiegel bildet, verarmtes
bzw. erschöpftes Uran, natürliches Uran, Thorium oder Borcarbid ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die "Sicherheits "-Brennelemente in einer gewissen Anzahl von Brennanordnungen des Reaktorkernes gruppiert sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2-7, dadurch gekennzeichnet,
daß die "Sicherheits"-Brennelemente regelmäßig aufalle Brennanordnungen des Reaktorkernes aufgeteilt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 - 7, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Brennelemente des Reaktorkernes "Sicherheits "-Brennelemente sind.
409826/0875
Applications Claiming Priority (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7245541A FR2210801A1 (en) | 1972-12-20 | 1972-12-20 | Nuclear reactor core passive protection system - esp for fast neutron reactor based on fall under gravity of fuel melted by local overheating |
FR7245541 | 1972-12-20 | ||
FR7331540 | 1973-08-31 | ||
FR7331540A FR2242747A2 (en) | 1973-08-31 | 1973-08-31 | Nuclear reactor core passive protection system - esp for fast neutron reactor based on fall under gravity of fuel melted by local overheating |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2363571A1 true DE2363571A1 (de) | 1974-06-27 |
DE2363571B2 DE2363571B2 (de) | 1975-10-02 |
DE2363571C3 DE2363571C3 (de) | 1976-05-20 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS4989093A (de) | 1974-08-26 |
DE2363571B2 (de) | 1975-10-02 |
JPS582398B2 (ja) | 1983-01-17 |
US3932217A (en) | 1976-01-13 |
IT999934B (it) | 1976-03-10 |
GB1446086A (en) | 1976-08-11 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |