DE2363563B2

DE2363563B2 - Einrichtung zum verschliessen des darmausganges bei anus praeternaturalis

Info

Publication number: DE2363563B2
Application number: DE19732363563
Authority: DE
Inventors: Gerhard Dr.-Ing. 8035 Gauting; Hennig Klaus Dr.med. 7523 Graben-Neufeld; Feustel Heribert Dr.med. 8520 Erlangen Hennig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1973-12-20
Filing date: 1973-12-20
Publication date: 1977-01-27
Also published as: GB1471158A; DE2363563A1

Description

Bei relativ zahlreichen Menschen muß ζ. B. nach dem Entfernen eines Rektumkarzinoms ein künstlicher Darmausgang in der Bauchdecke vorgesehen werden. Die Möglichkeit, einen natürlichen Schließmuskel dorthin zu verlegen, besteht nicht. Propfenähnliche oder aufblasbare mechanische Verschlüsse für den künstlichen Ausgang haben sich nicht bewährt: sie geben vor ■Hern keinen sicheren Halt und kein sicheres Abdichten.

Verwendet werden offene Pelotten, die an einem geeigneten Gürtel getragen werden, aber keinen Geruchsverschluß bilden. Meist benutzt man heute Wegwerfbeutel, die angeklebt oder durch Bandagen gehalten werden. Die Klebemittel führen bei Dauergebrauch zu Hautreizungen-, die Bandagen verrutschen. Außerdem sind die Wegwerfbeutel für den Dauergebrauch sehr teuer, d. h. ein Patient muß derzeit im Jahr etwa 1000 DM für Wegwerfbeutel aufbringen.

Bekannt ist weiter ein Darmverschluß der gattungsgemäßen Art, bei dem ein Magnetring in den Darmausgang umfassend eingenäht wird. Außen wird ein anderer mit einem Auffangbeutel versehener Magnetring dem zuerst beschriebenen Magnetring rugeordnet. Die bekannten Nechteile werden durch diese Lösung aber nicht beseitigt, denn das Gewicht des gefüllten Beutels zieht den Magnet in Parallelrichtung zum angeordneten eingesetzten Magneten nach unten, denn die Magnetkräfte wirken sich bei Paralielverschiebung zweier Magnete zueinander ungünstig aus, so daß die Nachteile eines nicht zuverlässigen Geruchsver-

563 Schlusses bestehen bleiber; außerdem müssen die Beutel ausgewaschen oder durch teuere Wegwerfbeutel ersetzt werden (US-PS 35 65 073).

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Verschließen des Darmausganges bei anus praeternaturalis zu schaffen, die im Dauergebrauch billig und leicht anbringbar ist sowie einen sicheren Verschluß, insbesondere einen zuverlässigen Geruchsverschluß gewährleistet und der nicht verrutschen kann.

Ausgehend von einer Einrichtung zum Verschließen des Darmausganges der gattungsgemäßen Art unter Verwendung mindestens eines ringförmigen Dauermagneten, der — den Darmausgang umgreifend — der Bauchdecke und dem mindestens ein weiteres außen angeordnetes magnetisch anziehbares Teil zugeordnet ist, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß das Teil ais Verschlußkappe oder Verschlußplatte ausgebildet ist.

Durch diese Lösung ergeben sich beachtliche Vorteile, weil ein absolut dichter Darmverschluß bewirkt wird, der nicht verrutschen kann, beispielsweise auch nicht nachts, und selbst beim Baden noch absolut dicht und vor allem unauffällig ist

Dk: Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Darin zeigt

Fig. 1 im Schnitt (im Prinzip) die Anordnung einer Verschlußplatte am künstlichen Darmausgang und

F i g. 2 und 3 ringförmige Magnete.

Der vereinfachte Schnitt durch die Bauchdecke 1 nach Fig. 1 zeigt den künstlichen Darmausgang 2. Hier ist ein ringförmiger Dauermagnet 3 gezeigt, der über oder in den Darmausgang 2 gezogen und unter oder in der Bauchdecke implantiert oder auch auf der Bauchdecke fixiert ist. Dabei kann dieser ringförmige Dauermagnet 3 entweder wechselnde Polfolge auf seinem inneren Umfang (F i g. 2) oder radiale Magnetisierung (Fig.3) bzw. axiale Magnetisierung aufweisen. An der Verschlußplatte 4 ist z. B. ein vorzugsweise konischer Weicheisenring 5 eingebettet, der bei der vorgeschlagenen Magnetisierung des implantierten Magnetringes 3 in dessen Inneres hereingezogen wird. Damit wird das Abdichten des künstlichen Darmausganges erreicht und ein laterales Verrutschen verhindert.

Anstelle des Weicheisenringes 5 kann auch ein entsprechend zum Magneten 3 magnetisierter dünner Dauermagnetring eingebettet sein. Ferner kann anstelle der Verschlußplatte 4 auch eine magnetisch haftende Verschlußkappe Verwendung finden, die auch ein mechanisches Ventil, z. B. einen Kunststoffschieber, aufweisen kann.

Als geeignete Dauermagnetwerkstoffe zum Implantieren können PtCo sowie mit entsprechendem Schutzüberzug versehenes SmCos sowie andere Legierungen aus Seltenen Erden und Kobalt benutzt werden.

^Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche: 23

1. Einrichtung zum Verschließen des Darmausgsnges bei anus praeternaturalis unter Verwendung mindestens eines Dauermagneten, der den Darmausgang umgreifend, der Bauchdecke und dem mindestens ein weiteres außen angeordnetes magnetisch anziehbares Teil zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Teil als Verschlußkappe oder Verschlußplatte ausgebildet ist.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Verschlußkappe oder -platte mit radialer oder mehrpoliger Magnetisierung.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauermagnet ringförmig ausgebildet ist und eine radiale oder am inneren Umfang vorgesehene mehrpolige Magnetisierung aufweist.

4. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnete (3) (bzw. Weicheisenteile) auf der Körperoberfläche durch Kleben, Heften oder ähnlich befestigt sind.