DE2362692A1 - Vorrichtung zum nachweis eines immunreaktionspartners und verfahren zum herstellen der vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung zum nachweis eines immunreaktionspartners und verfahren zum herstellen der vorrichtungInfo
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Description
Anmelder: James D. Alexander, 8621 Stanford Avenue, Garden Grove, Calif, und
Per Barfort, 786 East Charleston Road,
Palo Alto, Calif. .
Vorrichtung zum Nachweis eines Immunreaktionspartners
und Verfahren zum "Herstellen der Vorrichtung .
Die Erfindung bezieht sich auf eine einfache und empfindliche Vorrichtung und Methode zum Nachweis eines Immun-Reaktionspartners
in einer Probe, insbesondere auf Lipid-Doppelschichten,
die auf Lysis ansprechen, wie sie bei der Bestimmung von Immunreaktionskomponenten in Seren verwendet werden.
Es ist bekannt, daß der elektrische Widerstand einer Lipid-Doppelschicht
(lipidbilayer) in einer leitenden Lösung
dadurch gesenkt werden kann, daß auf der Doppelschicht-Oberfläche eine Immunreaktion bewirkt wird, beispielsweise durch
Paaren von Antikörper und Antigen in Gegenwart.eines Komplements. Die Reaktion dient dabei dazu, die Doppelschicht an
oder nahe der Reaktionszone örtlich.zu lysieren, um eine
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Ionenbewegung durch die Doppelschicht und damit einen
Stromfluß zwischen in die Lösung eingetauchte Elektroden unterschiedlichen Potentials zu ermöglichen. Hierüber ist in
"Science", 16O_, Seiten III9-II2I, (1968), von Per Barfort
berichtet.
Die nur zögernde Durchsetzung der Lipid-Doppelschicht-Technik
für die Immunanalyse kann nicht darauf zurückzuführen sein, daß keine Verbesserung gegenüber den herkömmlichen
und ausgeübten Arbeitsweisen erforderlich wäre. Die zur Zeit verbreiteten Arbeitsweisen sind chemischer Natur
und umständlich oder es sind elektronische Verfahren, deren Kosten unerschwinglich sind. Die an sich zweckmäßigeren
Lipid-Doppelsehichten sind aber wenig stabil und ihre Brüchigkeit
ist auf die nichtkristalline Natur und ihre mikroskopischen Abmessungen zurückzuführen. Sie haben eine Dicke von
beispielsweise weniger als 100 Angström. Es ist insbesondere diese Eigenschaft, die bisher die praktische Instrumentierung
des Systems für medizinische Zwecke verhindert hat.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Lipid-Doppelschicht-Systems
für die Immunanalyse auszuschalten und eine Doppelschicht zu schaffen, die weniger brüchig, stabiler,
zuverlässiger und empfindlicher ist als die bekannten Ausführungsformen.
Eine stabile Doppelschicht weist neben anderen Vorteilen auch eine höhere Zerreißfestigkeit auf, führt zur Verringerung
unechter Ablesungen, hat eine längere Lebensdauer, erleichtert ganz allgemein die Herstellung von Doppelschichten und gestattet
verläßlichere Ergebnisse, da. die Perforation der Doppelschicht besser kontrolliert und überwacht werden kann.
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Durch die erfindungsgemäßen Merkmale wird die in der genannten
Literaturstelle beschriebene Doppelschicht sehr verbessert und medizinisch verwertbar gemacht. Die Lipid-Doppelschicht
ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß sie gegen Reißen durch mechanischen Schock gestützt wird,
während sie die erforderliche Durchströmung von Protein und die für die Immunreaktion indikative .Perforation der Doppelschicht
gestattet.
Erfindungsgemäß wird ein Immunreaktionspartner, Hapten, Antikörper
oder Antigen, der möglicherweise in einer Probe enthalten ist, nachgewiesen. Die Vorrichtung besteht aus einer
Lipid-Doppelschicht, die durch Vorhandensein von Antigen bzw. Antikörper, auf Immunreaktion eine Lysinwirkung aufweist,
die durch Gegenwart des Coreaktionspartners erzeugt wird. Die Doppelschicht wird mit der Probe und dem Komplement
in Berührung gebracht und ein Signalgeber zeigt die Lysinwirkung auf die Doppelschicht an. Erfindungsgemäß ist
eine nicht lysierbare, poröse Unterlage für die Doppelschicht vorgesehen, an der die Doppelschicht haftet, wobei die Unterlage
keine Poren aufweist, die im Querschnitt größer sind als 10 yu.
Die Porengröße kann.im Bereich von 10 bis 0,1 yu liegen und
1 Angström bis zu 1000 Angström betragen. Die Lipid-Doppelschicht,
die aus natürlichem und künstlichem, membranartigem Lipidmaterial besteht, wie es noch näher beschrieben wird,
kann im Bereich der Poren der Unterlage zwischen 40 und Angström dick sein. An anderen Stellen der Oberfläche -der
Unterlage kann sie dicker oder dünner sein und sie kann,
muß aber nicht, von vornherein ausgewählte Co-Reaktionspartner, z.B. Antigen, enthalten, die gegen die Probe gesetzt
werden sollen. Die Unterlage kann auf der der Lipid-Doppelschicht
gegenüberliegenden Seite mit Agar oder einem
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ähnlichen gelatineartigen Stoff beschichtet sein.
Die erfindungsgemäße, stabile, planare Lipid-Doppelschicht
kann so hergestellt werden, daß ein poröser Film, dessen Poren nicht größer sind als 10 ^u, mit einer Lösung aus
Lipid in einem flüchtigen, organischen Lösungsmittel beschichtet und das Lipid über den Poren durch Wegdiffundieren
der Lösung bei einer Temperatur zwischen 10 bis 65 C während mindestens 20 Minuten getrocknet wird. Das
Lipid kann ein Phospholipid und einen dafür geeigneten Weichmacher enthalten und kann beispielsweise in Chloroform,
Methanol oder deren Gemischen mit Wasser in einer Konzentration zwischen 0,1 bis 10 Volumgewicht gelöst und
anschließend getrocknet werden, um das Lösungsmittel zu entfernen und eine einstückige Schicht zu bilden.
Im allgemeinen kann festgestellt werden, daß jede Phospholipid enthaltende Membran, die bei physiologischen pH-Werten,
Temperaturen und Ionenstärken physikalisch stabil.ist, als Medium für Komplement-induzierte Immunlysis verwendet
werden kann. Beispiele biologischer Membrane, die erfolgreich durch Komplement lysiert wurden, sind Erythrocyten vom Menschen
und Schaf, Maus-Aszites-Tumorzellen, peritoneale Mastzellen
von Ratten, Gram-negative bakterielle Zellwände von Escherichia CoIi, Veillonella Alcalescens, Shigella Shigae
und Bacillus Licheniformis. Virushüllen vom infektiösen
Bronchitisvirus wurden der Immunlysis unterworfen und Lipopolysaccharijadeteilchen
von Gram-negativen Bakterien (Veillonella Alcalescens und Escherichia CoIi) zeigen nach
Auftreten der Immunreaktion auf ihrer Oberfläche die charakteristischen
Verletzungen und Affektionen.
Künstliche Membrane, die ein Phospholipid enthalten, können
mit Hilfe der gleichen Komponenten lysiert werden, die die
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oben angeführten biologischen Membranen lysieren. Weichmacher im Lipidgemisch neigen- dazu, den Zeitintervall zu
verlängern, in dem die Membrane ihre strukturelle Integrität behalten, ohne jedoch die Empfindlichkeit auf die Immunansprache
zu beeinflussen. Es wurde eindeutig gefunden, daß beispielsweise die Anwesenheit von Cholesterol in biologischen
oder künstlichen Lipidmembranen (Doppelschichten) die Fähigkeit des Komplements, Löcher in den Membranen zu bilden,
nicht verändert, und das Aussehen der lysierten Membrane auf Elektron-Mikrophotographien wird nicht beeinträchtigt
.
Die Arten des Phospholipids sind auf diejenigen beschränkt, die ausreichend stabil sind, um für die Dauer der Komplementinduzierten
Lysis haltbar zu seih, ohne eine vergleichbare Menge nicht verwandter (d. h. nicht spezifizierter) Lysis.
Es wurde gefunden, daß Sphingomyelin oder Lecithin mit zugesetztem Cholesterol brauchbare Lipide sind. Planare
Doppelschichten können aus einer Vielzahl von Lipidgemischen hergestellt werden, die Membrane ergeben, welche
ausreichend stabil und über die benötigte Zeitspanne haltbar sind. Im allgemeinen wird eine stabile Lipidmembran
(d. h. eine Doppelschicht) unter Zugabe eines Weichmachers zum Lipidanteil hergestellt und der hierin verwendete Ausdruck
Lipid-Doppelschicht umfaßt Gemische der Lipide ah sich und Weichmacher.
Die elektrische Leitfähigkeit planarer Lipidmembrane lotrecht
zur Membranoberfläche kann als ein Maß der strukturellen Integrität der Membran gewertet werden. Eine intakte
Membran, bestehend aus Phospholipid und einem Weichmacher, hat in einer gepufferten Kochsalzlösung zwischen 30° und
40° C eine sehr niedrige elektrische Leitfähigkeit. Die Zugabe
von jeweils zwei der folgenden drei Bestandteile (a) Anti- ■
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körper der Gattung IgG oder IgM, (b) homologes Antigen oder ein Hapten und (c) vollständiges Komplement, bewirkt
keinerlei permanenten Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit der Membran. Alle drei Anteile können jedoch Immunlysis
auf der Lipid-Doppelschicht induzieren, wenn Antikörper-
und Komplement zusammen in der wässrigen Phase an einer Seite der Membran vorhanden sind. Das Antigen oder
Hapten kann entweder in der wässrigen Phase an der gegenüberliegenden Seite der Membran vorhanden oder ein Teil
der Membran sein oder in beiden Formen vorkommen. Das elektrische Potential über der Membran (oder umgekehrt,
das elektrische Feld) muß selbstverständlich begrenzt sein, um nicht einen Durchschlag der Lipidmembran mit oder ohne
zugehöriger Proteinmoleküle zu bewirken. Ein Potential, das 20 mV für eine zwischen 40 A und 70 A dicke Membran
nicht übersteigt, verringert die Lebensdauer einer Lipidmembran nicht wesentlich. Der durch die Membran fließende
Strom ist proportional zur elektrischen Leitfähigkeit, wenn das Membranpotential konstant gehalten wird.
Die funktioneile Lysis einer Lipid-Doppelschiehtmembran wird
vom Komplement durchgeführt. Die Lysis kann durch eine homologe
Antigen-Antikörper-Reaktion an der Membran oder durch eine analoge nicht-homologe Reaktion und anschließende Aktivierung
der ersten Komponente des Komplements induziert werden. Wenn das Komplement vollständig ist, die erforderlichen
zweiwertigen Kationen vorhanden und die Temperatur- und pH-Werte sowie die Ionenstärke der wässrigen Lösung den
physiologischen Werten angenähert sind, wird das Komplement die Membran eventuell lysieren. Eine ähnliche Lysis kann
durch Zwischenprodukte in der Komplementreaktion eingeleitet werden, wodurch das Erfordernis einer Antigen-Antikörper-Reaktion
ausgeschaltet werden kann·
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Die Verwendung von Immunlysis als eine Prüfung für eine
Antigen-Antikörper-Reaktion erfordert eine gewisse strukturelle Stabilität des Membranmaterials. Es kann festgestellt
werden, daß die Potential-Empfindlichkeit des Verfahrens
umgekehrt proportional zu der nicht verwandten Lysis (d. h. Hintergrund-Lysis) des Membransystems ist.
Die Stabilität eines ungestützten Lipidfilms mit einem
Bereich in der Größenordnung von 1 mm reicht zur Sicherung einer genügend langen Lebensdauer der Membran nicht aus,
um einen Versuch zu beenden, ganz abgesehen von der Lagerung vor dem Gebrauch.
Aus diesem Grund wird erfindungsgemäß eine poröse Unterlage
für die Lipid-Doppelschicht geschaffen. Während der Entwicklungsarbeiten wurde beobachtet, daß geeignete Materialien
für die Unterlage oder den Support an der Lipid-Doppelschicht
haften oder von diesem angezogen werden. Ihre Poren haben einen Querschnitt von nicht mehr als 10 /u. Die
Gestalt der Poren ist nicht besonders kritisch und sie können (im Querschnitt) rund, rechteckig, einschließlich quadratisch,
oder polygonal sein. Im Querschnitt runde Poren werden besonders bevorzugt. Ferner sollen die Innenwände der
Poren regelmäßig sein und keine Fremdkörper, wie beispielsweise Faserenden, aufweisen, die unregelmäßig in zur Längsachse
der Poren liegenden Ebenen verteilt sind. Die Länge oder Tiefe der Poren ist nicht kritisch und wird gewöhnlich
größer sein als die erwartete Dicke der Lipid-Doppelschicht, die sich über die Porenöffnung erstreckt. Eine entsprechende
Stärke weist ein Künststoff-Film oder eine Kunststoff-Folie auf, die eine Dicke von 6,25/um bis 127 ^m hat, wobei ein
Film aus Polycarbonatharz mit einer Dicke von 12,7 /um bis
51,8 /um sehr vorteilhaft ist.
Aufgabe der porösen Unterlage ist es, die Lipid-Doppelschicht im flüssigen Untersuchungsmedium zu tragen, und daher muß
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der Film in der Flüssigkeit unlöslich und widerstandsfähig,
d. h. unzerstörbar sein.
Geeignete poröse Stoffe für die Unterlage sind u. a. synthetische, organische, plastische Materialien, die entweder
normalerweise feste thermoplastische Harze oder warmhärtbare Harze sind und die entweder verstärkte oder selbsttragende,
elektrisch nicht leitende Filme bilden, oder gewebte oder nichtgewebte Faserbahnen aus diesen Verbindungen
sind. Wesentlich ist, daß das die Unterlage bildende Material mit Poren versehen werden kann, die die obengenannte kritische
Größe, nämlich weniger als 10yu aufweisen und bei denen in
der Porenlänge keine plötzlichen Dimensionsänderungen auftreten. Zu den organischen Kunststoffen gehören unter den thermoplastischen
Polymerisaten und Harzen beispielsweise Polyolefine, wie Polyäthylen, Polypropylen, Äthylen-Propylen-Mischpolymerisate,
Polystyrol, Ä'thylen-Styrol-Mischpolymerisate, Äthylen-Buten-Mischpolymerisate, Polybutene, Ä'thylen-Hexen-Mischpolymerisate,
Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisate, Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisate, Styrol-Butadien-Mischpolymerisate,
Styrol-Acrylnitril-Butadien-Mischpolymerisate, Polyvinylchlorid, Äthylen-Vinylchlorid-Mischpolymerisate,
Polyvinylacetäte, Acrylpolymerisate, wie Polymethylmethacrylat,
PoIyäthylacrylatäthylen-A'thylacrylat-Mischpolymerisate,
Polyvinylbutyrate und dergleichen, in denen ein Polymerisatanteil die olefinisch ungesättigte Gruppe )>C=C<^
aufweist und 25 Gew.-^ oder mehr des Kunststoffes ausmacht.
Eine weitere Gruppe thermoplastischer, synthetischer, organischer Stoffe sind Polyester, insbesondere Polycarbonatharze,
Produkte der Reaktion zweiwertiger Phenole, insbesondere 2,2-bis (4-Hydroxyphenyl)propan und ein Carbonatrest-Vorläufer,
wie Phosgen oder Diallylcarbonat. Diese eben genannte Verbindung ist im Ha^ndel als mikroporöser Film erhältlich, der eine
Porengröße von weniger als 10yu aufweist. Dieser Film ist das
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bevorzugte Material für die erfindungsgemäße Doppelschicht-Unterlage.
Andere poröse Stoffe, die sich für die Unterlage eignen, sind
Cellulose-Materialien, beispielsweise Papier und Cellophan (regenerierte Cellulose), die entsprechend behandelt wurden,
um gegenüber dem flüssigen Medium beständig zu sein; Metalle, und zwar da, wo die Leitfähigkeit der Unterlage kein Faktor
ist oder wo die Unterlage gegenüber Leitfähigkeit isoliert werden kann. Entsprechende Metalle sind Folien aus Zinn,
Aluminium, Kupfer, Blei, Zink, Gold, Silber, Messing und dergleichen. Außerdem können auch Mineralien, wie Glas verwendet
werden.
Arbeitsverfahren zum Herstellen der Filme oder Folien sind
bekannt. Die Bildung von Poren kann auf elektrischem oder mechanischem Wege, durch Kernbestrahlung (z.B. Kobalt 60
Strahlen, insbesondere bei dem genannten Polycarbonatfilm) erfolgen. Auch andere Verfahren können angewandt werden,
wenn sie geeignet sind, im Film oder in der Folie Poren mit einem Querschnitt von 10 ja oder weniger zu bilden.
Die Lipid-Doppelschicht wird von der porösen Unterlage getragen
und haftet an dieser./Herstellung der Lipid-Doppelschicht
ist bekannt und wird im wesentlichen so durchgeführt, wie es im eingangs genannten Artikel in "Science l6o"
beschrieben ist. Anders als dort wird erfindungsgemäß die Lipid-Lösung über die Mikroöffnungen des porösen Filmes
und nicht die verhältnismäßig großen öffnungen von 1 mm aufgebracht. Der erhaltene Schichtstoff besteht eindeutig
aus einer Lipid-Doppelschicht, die unregelmäßig in zwei Richtungen über ihre Ausdehnung abwechselnd unterstützt
und nicht unterstützt ist, wobei eine poröse, filmartige Unterlage die gestützten und nicht gestützten Bereiche begrenzt
·
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Erfindungsgemäß bevorzugte spezifische Lipid-Doppelschichten
bestehen aus Sphingomyelin, Lecithin und/oder phosphatidem Äthanolamin. Hierfür geeignete Weichmacher sindoC-Tocopherol,
• Cholesterol, n-Decan und/oder n-Tetradecan. Auch irgendwelche Lipidmischungen, die eine Doppelschicht bilden, sind brauchbar.
Lipide, wie sie hierin gemeint sind, haben eine Beziehung zu hydrophoben hydrophilen Molekülen, wie Fettsäuren und
Seifen, neutralen Fetten, Wachsen, Steroiden und Phosphatides "Fett" bezieht sich auf Glycerinester mit Fettsäureestern,
z.B. sowohl gesättigte und ungesättigte Säuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen. Dies sind organische Stoffe, die in
Wasser unlöslich, jedoch in Alkohol löslich sind und die sich fett anfühlen.
Als Lipid-Doppelschichten können die obengenannten natürlichen und synthetischen, biologischen membranartigen Stoffe verwendet
werden, und zwar mit oder anstelle der eben aufgezählten Stoffe.
Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels näher erläutert.
Ein Apparat wurde mit zwischenpassendem Becher bildenden getrennten
Behältern zusammengesetzt. Ein Film aus einer 2 mm Scheibe aus Polycarbonat, 10,16/um dicK mit zahlreichen
0,4 ja Poren, die unregelmäßig über der Scheibe verteilt waren, wurde fest in eine öffnung im inneren Becher mit
einem Kunststoffilm aus dem unter dem Warenzeichen Mylar
bekannten Polyesterfilm aus Äthylenglykol und Terephthalsäure und Polyäthylen aufgehängt.
Eine Salzlösung aus 0,1 mol. NaCl, mit NaPO^ auf einen
pH-Wert 7 gepuffert, wurde bei 37° C gehalten.
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Ein eine Lipid-Doppelschicht bildendes Gemisch wurde bei
25 C aus DjL- üC-Toeopherol, Methanol und Chloroform in
einem Gewichtsverhältnis von 5* 2, j5 hergestellt. Zu diesem
Gemisch wurde Sphingomyelin in einer Menge von 2,5$
(Gewicht zu Volumen) zugegeben.
Die Salzlösung wurde geteilt und in den inneren und den
äußeren Becher gegeben. Die die Doppelschicht bildende Lösung wurde auf die eingetauchte Scheibe aufgebürstet.
Die Doppelschicht wurde durch Diffusion des Lösungsmittels, Chloroform und Methanol, in die wässrige Phase gebildet,
wobei das <*C-Tocopherol und Sphingomyelin als eine bimolekulare Schicht auf der Scheibe zurückblieb, die über den
Scheibenporen in einer Dicke von etwa 70 Angström lag.
Elektroden, die an eine 20 Millivolt-Quelle angeschlossen
waren, wurden in die innere und die äußere Salzlösung eingetaucht und der Stromdurchgang dazwischen wurde mit einem
in Reihe mit der Stromquelle geschalteten Amperemeter überwacht. Das Beschichten der Scheibe wurde so lange fortgesetzt,
bis kein Stromfluß mehr angezeigt wurde. Das bedeutet, daß durch die Doppelschicht eine isolierende Sperre
über den Scheibenporen gebildet worden war, die natürlich so groß waren, daß Ionen und Immunreaktionspartner, wie
Antigen, Hapten, Antikörper und Komplement durchgehen konnten.
Die Vorrichtung wurde geprüft, indem das Insulin-Antigen mit
Agar gemischt und dieses Gemisch auf die Außenseite der Scheibe aufgebracht wurde. Eine Probe aus Guinea-Schweineserum,
das Antikörper zum Insulin enthielt und Komplement (ex. Guinea Schweineserum) wurde in die innere Salzlösung gegeben. Das
Amperemeter wurde auf Stromfluß eingestellt und nach zwei Minuten wurde ein Stromanstieg angezeigt, der die Durchlöcherung
der Doppelschicht signalisierte.
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Es ist bekannt, daß die Antikörper-Antigen-Reaktionen sehr
kennzeichnend sind· Demzufolge ist die erfindungsgemäße Vorrichtung ein schnellarbeitendes, billiges, spezifisches
Diagnostizierwerkzeug zum Nachweis von Immunreaktionspartnern. Der Arzt muß lediglich das Antigen für den vermutlich
anzuzeigenden Antikörper (oder umgekehrt) aussuchen und diese beiden mit der Lipid-Doppelsehieht in Berührung
bringen, und zwar in Gegenwart eines Komplements, um eine Lysisreaktion zu erzielen, die colorimetrisch, elektrisch
oder in irgendeiner anderen Weise angezeigt werden kann.
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Claims (1)
1.1 Vorrichtung zum Nachweis.eines Immunreaktionspartners, der
möglicherweise in einer Probe vorhanden ist, bei der eine auf die durch den Reaktionspartner hervorgerufene Lysis ansprechende
Lipid-Doppelschicht vorgesehen ist, diese Doppelschicht mit der Probe und einem Komplement in Berührung steht und eine
Signalvorrichtung die Doppelschicht-Lysis-Reaktion anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß für die
Doppelschicht ein nicht lysierbarer, poröser Film als Unterlage vorgesehen ist, dessen Poren im Querschnitt nicht
größer als 10 μ sind und die Doppelschicht unregelmäßig abwechselnd
gestützt und ungestützt parallel zu ihrer Ausdehnung in zwei Richtungen auf dem Film haftet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Poren der Unterlage eine Größe von 10 bis 0,1 ju aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Größe der Poren der Unterlage 1 bis 1000 Angström beträgt.
4-, Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke der Lipid-Doppelschicht über den Poren der Unterlage zwischen 40 bis 100 Angström beträgt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
der Lipid-Doppelschicht gegenüberliegende Seite der Unterlage mit einem gelatinösen Stoff beschichtet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lipid-Doppelschicht einen Immunreaktionspartner enthält, der
mit dem in der Probe nachzuweisenden Immunreaktionspartner reagiert.
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7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lipid-Doppelschicht aus Phospholipid und einem ,Weichmacher
hierfür besteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die poröse Unterlage aus Cellulose, einem synthetischen, organischen, plastischen, einem metallischen oder einem
mineralischen Material besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die poröse Unterlage eine Metallfolie ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage aus einer biegsamen Kunststoffolie besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie aus einem selbsttragenden, filmbildenden
Polymerisat aus Polyolefinen, Polyvinylhalogenide^ Polyestern oder Polystyrol besteht.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage aus Polycarbonatharz besteht.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Polycarbonatfilm mit unregelmäßig angeordneten Poren versehen ist, die im Querschnitt rund sind und einen Durchmesser
zwischen 10 und 0,1 p. aufweisen.
14. Verfahren zum Herstellen einer Vorrichtung gemäß den Ansprüchen
1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß ein poröser Film, dessen
Poren nicht größer sind als 10 yu mit einer Lösung aus Lipid in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel beschichtet und
das Lipid über den Poren mindestens 20 Minuten bei Temperaturen zwischen 10 bis 65° C getrocknet wird.
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15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lipid aus einem Phospholipid, ausgewählt von Sphingomyelin
•und deren Gemischen, und einem dafür geeigneten Weichmacher,
wie'N-Tocopherol, n-Deean, n-Tetradecan, Cholesterol und
deren Gemischen besteht.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Chloroform, Methanol oder deren Gemische
mit Wasser verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
das Lipid im Lösungsmittel in einer Konzentration^ zwischen 0,1 bis 10$ Gewichtsvolumen gelöst wird.
18. Verfahren zum Nachweis eines Immunreaktionspartners in einer
Probe, unter Anwendung der Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Immunreaktion
lysierbare Lipid-Doppelschicht die auf der nicht lysierbaren, porösen Unterlage haftet, in elektrisch isolierter Form zwischen
eine erste und eine zweite elektrisch leitende wässrige Lösung eingesetzt wird, eine der Lösungen ein Komplement und
die auf Anwesenheit eines ersten Immunreaktionspartners zu untersuchende Probe enthält, die andere Lösung einen zweiten
Immunreaktionspartner enthält, der mit dem ersten Immunreaktionspartner
zusammenwirkt, an die erste, und die zweite Lösung unterschiedliche Potentiale angelegt werden und
der Stromfluß zwischen den Lösungen durch die Doppelschieht gemessen wird.
509826/0432
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2362692A DE2362692A1 (de) | 1973-12-17 | 1973-12-17 | Vorrichtung zum nachweis eines immunreaktionspartners und verfahren zum herstellen der vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2362692A DE2362692A1 (de) | 1973-12-17 | 1973-12-17 | Vorrichtung zum nachweis eines immunreaktionspartners und verfahren zum herstellen der vorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2362692A1 true DE2362692A1 (de) | 1975-06-26 |
Family
ID=5901021
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2362692A Withdrawn DE2362692A1 (de) | 1973-12-17 | 1973-12-17 | Vorrichtung zum nachweis eines immunreaktionspartners und verfahren zum herstellen der vorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2362692A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0144084A2 (de) * | 1983-11-30 | 1985-06-12 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Reagenz für immunologische Bestimmung und seine Verwendung in einem analytischen Verfahren |
-
1973
- 1973-12-17 DE DE2362692A patent/DE2362692A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0144084A2 (de) * | 1983-11-30 | 1985-06-12 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Reagenz für immunologische Bestimmung und seine Verwendung in einem analytischen Verfahren |
EP0144084A3 (de) * | 1983-11-30 | 1988-07-27 | Kabushiki Kaisha Toshiba | Reagenz für immunologische Bestimmung und seine Verwendung in einem analytischen Verfahren |
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