DE2349599C3 - Verfahren zur Herabsetzung von Überspannungen beim Löschen von Thyristoren - Google Patents
Verfahren zur Herabsetzung von Überspannungen beim Löschen von ThyristorenInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herabsetzen von Überspannungen beim Löschen von Thyristoren
in einer löschbaren, unsymmetrisch-halbgesteuerten Einphasen-Stromrichterbrücke mit Thyristoren und
Freilaufdioden in Brückenschaltung und uiner in der Brückendiagonalen befindlichen Sekundärwicklung
eines Speisetransformators und einer Löscheinrichtung, die aus parallel zu den Thyristoren geschalteten
Löschthyristoren und einem Löschkondensator besteht, der in der beiden Löschthyristoren gemeinsamen
Verbindung zur Einphasen-Gleichrichterbrücke vorgesehen ist.
Eine löschbare, unsymmetrisch-halbgesteuerte Einphasen-Stromrichterbrücke
der genannten Art ist aus der F i g. 3 der deutschen Offenlegungsschrift 21 26 111 so
bekannt. Solche erst in letzter Zeit entwickelten Stromrichterbrücken werden insbesondere dann vorteilhaft
eingesetzt, wenn es darauf ankommt, einen optimalen Leistungsfaktor zu erzielen und die bei der
Verwendung von Stromrichtern anfallende Blindleistung möglichst gering zu halten. Wie auch in der
genannten Offenlegungsschrift erläutert wurde, ist für den Löschvorgang sowohl eine ausreichende Schonzeit
für die zu löschenden Thyristoren der Stromrichterbrükke zu gewährleisten, als auch die beim Löschen
auftretende Spannung in Grenzen zu halten. Eine Eigenart der löschbaren Stromrichterbrücken besteht
darin, daß beim Löschen der Thyristoren mittels der ihnen zugeordneten Löscheinrichtungen am Stromrichterbrückenausgang
Spannungsspitzen auftreten, weil die am Löschkondensator anstehende Spannung nach dem Zünden des zugehörigen Löschthyristors zur
Transformatorspannung in Reihe geschaltet wird, so daß kurzzeitig die Summe beider Spannungen am
Verbraucher liegt Diese Spannungsspitze wird im allgemeinen von einer dem Verbraucher vorgeschalteten
Induktivität aufgenommen, so daß sie für den Verbraucher selbst unschädlich ist Wenn der eigentliche
Verbraucher jedoch selbst induktiv ist, wie z. B. bei
einer Feldspeisung oder bei der Speisung eines Gleichstrommotors, dann ist die Spannungsaufteilung
im gewünschten Sinne schwer zu verwirklichen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb einer löschbaren, unsymmetrisch-halbgesteuerten
Einphasen-Stromrichterbrücke anzugeben, bei dem die beim Löschen auftretende Spannung in Grenzen gehalten wird, bei gleichzeitiger
Gewährleistung ausreichender Schonzeit für die Thyristoren der Stromrichterbrücke, so daß die eigentliche
Funktionsweise der Stromrichterbrücke nicht beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß nach erfolgter Löschung einer der beiden
Thyristoren der löschbaren, unsymmetrisch-halbgesteuerten Einphasen-Stromrichterbrücke durch Zünden
des diesem Thyristor parallelgeschalteten Löschthyristors der jeweils andere Löschthyristor gezündet wird,
wenn die Spannung am Löschkondensator größer als der Momentanwert der speisenden Wechselspannung
ist
Anhand der Zeichnung sei die Erfindung erläutert
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die zeitliche Darstellung der F i g. 2 soll das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern. In den Fig. la und
Ib ist eine löschbare, unsymmetrisch-halbgesteuerte Stromrichterbrücke dargestellt. Sie besteht aus zwei
Freilaufdioden 1 und 2, die den Freilauf des Gleichstromes id ermöglichen, zwei Thyristoren 3 und 4 und in der
Brückendiagonalen als speisende Wechselstromquelle eine Transformator-Sekundärwicklung 5. Als Gleichstromverbraucher
ist die Reihenschaltung eines Gleichstrommotors 6 mit einer Glättungsdrossel 7 vorgesehen.
Löschthyristoren 8 und 9 schalten den Löschkondensator 10 parallel zu jeweils einem der beiden Thyristoren 3
und 4 der Stromrichterbrücke und bewirken damit, daß der Strom der Thyristoren 3 und 4 nahezu verzögerungsfrei
auf den Löschpfad kommutiert Ferner ist in der Brückendiagonalen der Stromrichterbrücke eine
netzseitig wirksame Induktivität 11 dargestellt, deren Energieinhalt vom Löschkondensator 10 aufgenommen
werden muß.
In der Fig. la ist durch Ausfüllen der Ventilsymbole
für die erste Freilaufdiode 1 und den zweiten Thyristor 4 angedeutet welche Ventile bei der an der Transformator-Sekundärwicklung
5 eingetragenen Polarität Strom führen. Der Löschkondensator 10 habe durch Zünden
des ersten Löschthyristors 8 in der vorangegangenen Halbwelle entweder durch Aufladung über den Verbraucher
6 und 7 oder durch Löschung des ersten Thyristors 3 die eingetragene Polarität. Durch Zünden
des zweiten Löschthyristors 9 wird der zweite Thyristor 4 gelöscht, und der Löschkondensator lädt sich auf die
eingeklammerte Polarität um. Der Umladestrom behält zunächst unter dem Einfluß der Glättungsdrossel 7 den
Wert des Gleichstromes id bei, bis dieser auf die beiden Freilaufdioden 1 und 2 kommutiert
In der Fig.2 sind qualitativ die Verläufe der Netzspannung Un als teil einer Sinus-Wechselspannungshalbwelle
nach dem Scheitelwert, der Kondensatorspannung Uc, bezogen auf den in der Fig. la
markierten Punkt in der Verbindung der beiden
Thyristoren 3 und 4, und des Gleichstromes id, der im
angenommenen Zeitpunkt identisch ist mit dem Strom durch den zweiten Thyristor 4 4 dann identisch mit dem
abklingenden Stromfluß k durch den zweiten Löschthyristor 9, über der Zeit t wiedergegeben.
Zum Zeitpunkt t3 wird der zweite Löschthyristor 9
gezündet, wodurch der Gleichstrom id vom zweiten
Thyristor 4 auf den zweiten Löschthyristor 9 kommutiert Durch die Wirkung der gleichstromseitigen
Glättungsdrossel 7 steigt der Gleichstrom id trotz der
Spannungserhöhung durch die Kondensatorentladung nur leicht an und klingt im zweiten Löschthyristor 9
schnell ab, nachdem die Kondensatorspannung U0 den
Momentanwert der Netzspannung Us erreicht hat Der Gleichstrom id kommutiert anschließend auf die zweite
Freilaufdiode 2. Da der Löschkondensator 10 nach dem Löschvorgang noch die zusätzliche magnetische Energie
des Wechselstromkreises aufnehmen muß, liegt sein Spannungs-Scheitelwert Üc über dem Ausgangs-Spannungswert
Uno- Bei weiteren Löschvorgängen
würde sich eine noch höhere Kondensatorspannung U0
als der Spannungs-Scheitelwert Üc einstellen, d. h. die
.Kondensatorspannung Uc schaukelt sich auf solche
Werte hoch, daß die Ventile überbeansprucht werden oder von vornherein Ventile mit höherem Sperrvermögen
eingesetzt werden müßten, was einer erheblichen Verteuerung für die Stromrichterschaltung gleichkäme.
Um derartige Kondensator-Überspannungen zu vermeiden, wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
der an der jeweils vorangegangenen Löschung nicht beteiligte Löschthyristor 8 oder 9 zu einem geeigneten
Zeitpunkt nach erfolgter Löschung durch den jeweils anderen Löschthyristor 8 oder 9 ebenfalls gezündet
werden. Auf diese Weise wird die Kondensatorspannung Uc etwa auf die Ausgangsspannung ί/<ο zurückgeführt
Diese Verhältnisse sind in der Fi g. ib ebenfalls durch Ausfüllen der Ventilsymbole dargestellt Nach erfolgter
Löschung durch den zweiten Lösehthyristor 9 schwingt
der Löschkondensator 10 auf die in der Fig. Ib
eingetragene Polarität um, und der Gleichstrom id
kommutiert auf die zweite Freilaufdiode 2. Wenn die Kondensatorspannung £/cmit der eingetragenen Polarität
größer als der Momentanwert der speisenden Netzwechselspannung Us wird, kann der erste Löschthyristor
8 gezündet werden. Das soll nach F i g. 2 zu einem Zeitpunkt tb geschehen, so daß die Kondensatorspannung
U0 auf die Kondensator-Ausgangsspannung Uco zurückschwingt, während der Teilentladung des
Löbchkondensators 10 fließt der Entladestrom k durch
den ersten Löschthyristor 8. Die Induktivität 11 des Wechselstromnetzes gewährleistet, daß der erste
Löschthyristor 8 wieder verlischt, wenn die Kondensatorspannung Uc kleiner als der Momentanwert der
Netzwechselspannung Us'ist
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens kann der Zeitpunkt der Löschung der Thyristoren 3 und 4 der
Stromrichterbrücke zur Optimierung des Leistungsfaktors in weiten Grenzen variiert werden, ohne daß eine
zusätzliche Spannungsbeanspruchung der Thyristoren 3 und 4 durch den Löschvorgang auftritt Bei der
Teilentladung des Löschkondensators 10 ist lediglich darauf zu achten, daß die Schonzeit ίΛ die in der F i g. 2
durch die Zeit vom Löschzeitpunkt bis zum Nulldurchgang der Kondensatorspannung Uc kenntlich gemacht
wurde, größer ist als die Freiwerdezeit der zu löschenden Thyristoren 3 und 4, um ein sicheres
Löschen dieser Thyristoren zu gewährleisten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Herabsetzen von Oberspannungen beim Löschen von Thyristoren in einer
löschbaren unsymmetrisch-halbgesteuerten Einphasen-Stromrichterbrücke mit Thyristoren und Freilaufdioden
in Brückenschaltung und einer in der Brückendiagonalen befindlichen Sekundärwicklung
eines Speisetransformators und einer Löscheinrichtung, die aus parallel zu den Thyristoren geschalteten
Löschthyristoren und einem Löschkondensator besteht, der in der beiden Löschthyristoren gemeinsamen
Verbindung zur Einphasen-Gleichrichterbrücke vorgesehen ist,dadurch gekennzeichnet,
daß nach erfolgter Löschung einer der beiden Thyristoren (3, 4) der löschbaren, unsymmetrisch-halbgesteuerten
Einphasen-Stromrichterbrücke durch Zünden des diesem Thyristor (3 oder 4)
parallelgeschalteten Löschthyristors (8 oder 9) der jeweils andere Löschthyristor (8 oder 9) gezündet
wird, wenn die Spannung am Löschkondensator (10) größer als der Momentanwert der speisenden
Wechselspannung ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Löschkondensator (10) auf einen Spannungswert (Uco) teilentladen wird, dem zur
Löschung der Thyristoren (3, 4) der Stromrichterbrücke eine Schonzeit (ts) zuzuordnen ist, die größer
ist als die Freiwerdezeit der Thyristoren (3,4).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732349599 DE2349599C3 (de) | 1973-09-29 | 1973-09-29 | Verfahren zur Herabsetzung von Überspannungen beim Löschen von Thyristoren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732349599 DE2349599C3 (de) | 1973-09-29 | 1973-09-29 | Verfahren zur Herabsetzung von Überspannungen beim Löschen von Thyristoren |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2349599A1 DE2349599A1 (de) | 1975-04-03 |
DE2349599B2 DE2349599B2 (de) | 1978-06-15 |
DE2349599C3 true DE2349599C3 (de) | 1979-02-15 |
Family
ID=5894376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732349599 Expired DE2349599C3 (de) | 1973-09-29 | 1973-09-29 | Verfahren zur Herabsetzung von Überspannungen beim Löschen von Thyristoren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2349599C3 (de) |
-
1973
- 1973-09-29 DE DE19732349599 patent/DE2349599C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2349599B2 (de) | 1978-06-15 |
DE2349599A1 (de) | 1975-04-03 |
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