DE2347906C3 - Verfahren zum Odorieren von Erdgas mit einer Lösung eines Thiophens in Propan - Google Patents
Verfahren zum Odorieren von Erdgas mit einer Lösung eines Thiophens in PropanInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Odorieren von Erdgas mit einer Lösung eines Thiophens in Propan
als Odoriermittel.
Aus der US-PS 35 45 949 ist es bekannt, Flüssig-Erdgas mit einer Lösung eines Mercaptans in einem
Kohlenwasserstoff zu odorieren. Ferner ist aus der US-PS 28 69 994 die Odorierung von Flüssig-Erdgas mit
einem Dialkyl-p-Thioxan als Odorierungsmittel bekannt, wobei das flüssige Odorierungsmittel in einem
flüssigen Kohlenstoff gelöst ist. Auch Methyl- und Tetra-Hydrothiophene sind dort genannt.
Es hat sich jedoch gezeigt, »gwf (Gas-Erdgas)« 111/1970, Heft 3, Seiten 159-166, daß eine gleichmäßige Odorierung von Hochdruckgas nicht gewährleistet
werden kann, weil z. B. bei Erdgas die Möglichkeit einer Kondensation von Kohlenwasserstoffen einschließlich
des Odorierungsmittels besteht, sv> daß in Hochdruckleitungen unter Umständen nicht odoriertes Gas transportiert und daraus verteilt wird.
Wird das Erdgas bei tiefen Temperaturen verflüssigt, so kommt zu den genannten Schwierigkeiten noch
hinzu, daß das Odoriermittel beim Einleiten in das kalte, flüssige Erdgas in die feste Phase übergeht und ausfällt,
ohne die Flüssigkeit gleichmäßig zu odorieren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren aufzuzeigen, das ein Odorieren von Erdgas mit einem Thiophen in seinem bei tiefen Temperaturen
flüssigen Zustand ermöglicht. Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen, daß eine aus 1-Vol.-Teil Thiophen und
mindestens 20 Vol.-Teilen Propan bestehende Lösung auf einen Temperaturbereich zwischen ca —28° C und
—500C abgekühlt und in das flüssige Erdgas eingeleitet
wird. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß durch das Vorkühlen der Lösung vor dem Einbringen in das
flüssige Erdgas das Thiophen im Erdgas trotz weiterer Abkühlung in Lösung bleibt und daher homogen im
flüssigen Erdgas verteilt bleibt.
Die Erfindung wird dadurch zweckmäßig weitergebildet, daß als Thiophen ein Tetra-Hydrothiophen
und/oder 2-Methylthiophen und/oder 3-Methylthiophen eingesetzt wird. Schließlich ist es zweckmäßig, daß
das flüssige Erdgas während oder nach der Einführung der Thiophen-Propan-Lösung mechanisch umgerührt
wird.
Wird Propan als Lösungsmittel mit dem Thiophen in einem Volumen-Verhältnis von mindesten 20:1 vermischt, ergibt sich eine Lösung, deren Festpunkt bei
etwa —185° C liegt Dieser Festpunkt liegt beträchtlich unterhalb des Kochpunktes des flüssigen Erdgases von
etwa—162° C.
Mit Propan als Lösungsmittel wird die Thiophen-Propa.'.lösung in das flüssige Erdgas eingefüht, wobei das
Thiophen und Propan in einem Temperaturbereich von etwa -29°Cbis -51°Cliegt.
ίο ungenügende thermische Bewegung statt, die von der
Temperaturdifferenz zwischen der Propan-Thiophenlösung einerseits und dem flüssigen Erdgas andererseits
herrührt und ein Vermischen erzeugt Ohne wirksame Vermischung ergibt sich eine nicht ausreichende
Odorierung der gesamten Menge an flüssigem Erdgas, die odoriert werden soll.
Bei Temperaturen oberhalb —29°C wird das Propan
wesentlich verdampfen bei den Drücken, bei denen das flüssige Erdgas gehalten wird. Mit dem Verdampfen des
Propans wird die Gefrierpunktserniedrigung des Thiophens nicht mehr auftreten, das Thiophen wird sich
ausscheiden und wird als Odoriermittel dann nicht mehr verwendbar sein.
Propan zu Thiophen mindestens etwa 20 zu J. Bei weniger Propan scheidet sich das Thiophen aus der
Lösung aus, wenn es mit flüssigem Erdgas zusammengebracht wi'd. Es hat sich ergeben, daß eine Odorierung
hinreichend bewirkt wird, wenn etwa 9,46 Liter einer
Lösung von Thiophen mit Propan mit einem Volumenverhältnis von 20 Teilen Propan und einem Teil
Thiophen einer Menge von 28.300 mJ unter Normalbedingungen an Erdgas zugesetzt werden. Es kann
vorteilhaft sein, daß das Propan in noch größerer
Menge vorhanden ist, um eine größere thermische
Bewegung beim Mischen des flüssigen Erdgases zu erhalten. Wenn Propan in hinreichender Menge
vorhanden ist, so daß sich eine beträchtliche thermische Bewegung einstellt, ist eine mechanische Rührung
od. dgl. zur Erzielung einer wirksamen Teilung des Odoricrmittels in dem flüssigen Erdgas nicht nötig.
Das zweckmäßigste Verfahren zur Einführung des gelösten Thiophens in flüssiges Erdgas besteht darin,
daß die Thiophenlösung in eine Leitung zwischen dem
Vorrats-Großgefäß, das mit flüssigem Erdgas gefüllt ist,
und einem mit dem flüssigen Erdgas zu füllenden Gefäß injiziert wird. Typischerweise befindet sich das flüssige
Erdgas unter einem Druck von etwa 1 — 1,4 kp/cm2, so daß die Thiophenlösung sich auf einem Druck über
s° diesem Bereich befindet. Das Thiophen wird in das
flüssige Propan bei Zimmertemperatur und etwa 11,3 kp/cm2 eingeführt wobei der letztere Druck der
Dampfdruck des Propans bei Zimmertemperatur ist. Das Thiophen und das Propan werden mechanisch
bewegt, um sicherzugehen, daß sich eine vollständige Lösung ergibt. Die Lösungsmittel-Thiophen-Mischung
wird dann auf den erwähnten Temperaturbereich von etwa —29°C bis etwa -51°C abgekühlt, ehe sie in das
flüssige Erdgas eingebracht wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist sehr wirksam zum Odorieren von flüssigem Erdgas mit Thiophen und
darüber hinaus einfach auszuführen, zuverlässig und sehr wirtschaftlich.
•^ der Zeichnung beschrieben, die eine typische Einrichtung zur Injizierung des Thiophen-Odoriermittels in
flüssiges Erdgas darstellt.
3 4
riermittel odoriert, das Tetrahydrothiophen (QHeS), Nachdem Thiophen und Propan miteinander ver-
2-Methylthiophen (CsH6S) und 3-Methylthiophen mischt wurden, und vor der Einführung der sich
(CsHeS) oder eine Mischung dieser Stoffe sein kann. ergebenden Lösung in das flüssige Erdgas, wird die
—96°C, 2-Methylthiophen einen Gefrierpunkt von ca. s und etwa —51°C abgekühlt. Bei Temperaturen
—623"C und 3-Methylthiophen besitzt einen Gefrier- oberhalb —29°C neigt das Propan zum Abdampfen bei
punkt von ca. —68° C. Der Kochpunkt des flüssigen den Drücken, bei denen Propan und Thiophen in das
gefrieren würde. Ein gefrorenes Odoriermittel geht obere Grenze der Temperatur unter dem Kochpunkt
nicht mit hinreichender Geschwindigkeit in Lösung und des Propans beim Einführungsdruck der Propan-Thio-
gibt daher kein wirksames Odoriermittel ab. phen-Lösung in das flüssige Erdgas liegen solL
In einem Gefäß, das flüssiges Erdgas und ein Die untere Temperaturgrenze liegt bei etwa—51°C
abgeschiedenes, weil gefrorenes Odoriermittel enthält, 15 und entspricht der Temperatur, bei der die minimalste,
passiert es, daß beim Abziehen flüssigen Erdgases aus noch zufriedenstellende thermische Bewegung stattfindem Gefäß das anfängliche Gas unterodoriert und das det, die ein vollständiges Vermischen zwischen der
am Ende abgezogene Gas überodoriert sind. Wenn das Propan-Thiophen-Lösung und dem flüssigen Erdgas
aus dem Gefäß abgezogene Gas unterodoriert ist, dann bewirkt. Ohne thermische Bewegung wird ein vollstänkann das Odoriermittel ein etwa vorLandenes Leck «j diges Vermischen nicht stattfinden. Das sich ergebende
nicht zuverlässig anzeigen. Wenn zuviel Odoriermittel flüssige Erdgas mit der beigemischten Odoriermittelvorhanden ist, wird zwar die Sicherheitsfunktion von Lösung neigt dazu, sich nicht gleichmäßig zu odorieren,
dem Odoriermittel in zufriedenstellender Weise erfüllt, Vorteilhafterweise kann natürlich auch eine gewisse
jedoch könnte das Odoriermittel bereits vorhanden sein, mechanische Bewegung vorgesehen werden. Eine
selbst wenn keine Lecks vorliegen. Beispielsweise kann 25 mechanische Bewegung findet natürlich bereits aufin einem Ofen sämtliches Odoriermittel nicht verbren- grund des Einführungsdruckes der Propan-Thiophennen, so daß in der Atmosphäre ein Odoriermittelrest Lösung in das flüssige Erdgas statt, weil die Propanverbleibt,derdie Möglichkeit eines Lecks anzeigt,das in Thiophen-Lösung bei einem höheren Druck als dem des
Wahrheit nicht existiert. flüssigen Erdgases in das flüssige Erdgas eingeführt
werden Thiophen-Odoriermittel aus mehreren Gründen Tankfahrzeug während des Transportes des flüssigen
gegenüber anderen Odoriermitteln, beispielsweise Mer- Erdgases hervorgerufen wird, ist ebenfalls ausreichend,
captanen bevorzugt In der Figur ist eine typische Vorrichtung skizzenhaft
in flüssiges Erdgas dadurch eingeleitet, daß das 35 flüssige Erdgas eingegeben werden kann. Danach
vermischt wird, bis sich eine echte Lösung ergeben hat Gefäß 10. Eine Quelle für hohen Gasdruck dient zum
mindestens 2C Teile Propan auf ein Teil Thiophen. Die stehende Gas in einem Behälter 12 enthalten ist. Eine
sich ergebende Lösung besitzt einen Gefrierpunkt von 40 Leitung 14 aus dem Behälter 10 ist normalerweise durch
etwa -184°C, der unter dem Kochpunkt des flüssigen ein Ventil 16 geschlossen. Auf der Abstromseite des
flüssigen Erdgases liegt. die Leitung aus dem Propan-Thiophen-Behälter. Die
flüssigen Erdgases unterworfen wird. In einigen bleibt.
noch höheres Verhältnis von Propan verwendet wird, 50 Volumen steht in Verbindung sowohl mit dem
beispielsweise 50 zu 1, um eine wesentliche thermische Hochdruckgasbehälter wie dem Behälter mit der
zwischen der Odoriermittel-Lösung und dem flüssigen 55 Außenmanometer 32, um dem Personal die Bestimmung
tel-Odoriermittel eine größere thermische Bewegung. dem Gefäß 24 abführende Leitung 28 ist mit einer
Wie noch erörtert werden wird, liegt der Temperature- Meßdüse 33 und einem normalerweise geschlossenen
reich bei der Einführung der Odoriermittel-Lösung in. Ventil 34 ausgerüstet. In Verbindung mit einem Regler
das flüssige Erdgas zwischen etwa -290C und etwa 60 22 ermöglicht die Meßdüse die Abgabe einer vorbe-
— 51°C. stimmten Menge an Odoriermittellösung pro Zeitein-
um eine echte Lösung zu erhalten. Das Mischen kann Behälter 24 für den Fall entlüften, daß sich in ihm zu
durch mechanisches Bewegen oder Rühren geschehen. holier Druck aufbaut, und kann den Druck erniedrigen,
vermischt werden, was bedeutet, daß sie unter Druck wenn das Ventil 16 öffnet.
von etwa 11,3 kp/cm2, dem Dampfdruck von Propan bei Es erweist sich als notwendig, einen Hochdruck-Gas-Zimmertemperatur vermischt werden. kessel 12 und ein in ihm enthaltenes Hochdruckeas zu
haben, das die Propanlösung in dem Behälter 24 flüssig hält, wenn der Behälter 24 teilweise entleert wird, weil
der Druck sonst auf oder unter dem Dampfdruck des Propans abfallen würde.
Die Odoriermittel-Lösung wird in dem Wärmetauscher 30 gekühlt, vorzugsweise durch das von dem
flüssigen Erdgas Abgedampfte aus dem Groß-Vorratsbehälter für das flüssige Erdgas, das den Wärmetauscher
30 über die Leitungen 38 und 40 erreicht bzw. verläßt. Eine Leitung 42 aus dem Wärmetauscher 30 führt direkt
in eine Transferleitung 44, die aus dem Vorratsbehälter für flüssiges Erdgas kommt. Die Transferleitung kann
beispielsweise zu einem Tankfahrzeug oder zu einem anderen Vorratsbehälter führen, in welchem flüssiges
Erdgas für kurz bevorstehende Verwendung bereitgehalten wird oder wo das flüssige Erdgas in anderer
Weise unter Bedingungen bevorratet werden soll, bei denen eine Leckanzeige notwendig ist.
Beim Betrieb der Injektionsvorrichtung wird die Odoriermittel-Lösung aus Thiophen und Propan in dem
Behälter 20 zunächst bei Zimmertemperatur und einem Druck von ll,25kp/cm2 gemischt. Wenn flüssiges
Erdgas, das von einem Groß-Vorratsbehälter beispielsweise zu einem Tanker geleitet wird, odoriert werden
soll, wird das Ventil 16 geöffnet, so daß ein vorbestimmtes Volumen der Odoriermittellösung in das
Injektorgefäß 24 gelangen kann. Die Ventile 20 und 34 werden dann geöffnet und das Ventil 16 geschlossen. Bei
geöffneten Ventilen 20 und 34 wird das Hochdruckgas in dem Kessel 12 das vorbestimmte Volumen der
Odoriermittellösung aus dem Injektorgefäß in den Wärmetauscher 30 und von dem Wärmetauscher in die
Transferleitung 44. In dem Wärmetauscher wird die Odoriermittellösung auf den vorbeschriebenen Temperaturbereich
zwischen etwa —29°C und etwa —510C
abgekühlt. Während der Injektion wird das Ventil 16 geschlossen, um zu verhindern, daß das Hochdruckgas
die Odoriermittellösung in dem Behälter 10 komprimiert. Wenn mehr Odoriermittel zu dem flüssigen
Erdgas zugegeben werden soll, kann ein zusätzliches vorbestimmtes Volumen an Odoriermittellösung in das
Injektorgefäß 24 gelangen und die Injektion wird wiederholt. Wenn die Füllung abgeschlossen ist, wird die
ίο Druckablaßdüse 36 in der Leitung 26 überschüssigen
Druck aus dem Injektorgefäß in die Transferleitung 44 ablassen.
Die vorstehend erwähnte Menge an Odoriermittel, die flüssiges Erdgas wirksam odorieren kann, sei es, daß
is das Odoriermittel Tetrahydrothiophen, 2-Methylthiophen
oder 3-Methylthiophen ist, oder eine Mischung aus diesen Stoffen ist, entspricht einer Odoriermittellösungsmenge
von 9,46 Liter auf etwa 28,3 χ ΙΟ6 Liter E'-dgas unter Normalbedingungen. Abgesehen von dem
Losungsmittel ist eine annehmbare Menge an Thiophen-Odoriermittel
in flüssigem Erdgas zur Odorierung des Gases ausreichend, die zwischen 3,24 mg und
9,72 mg etwa 28,3 hl Erdgas beträgt. Wenn eine Odoriermittel-Konzentration diesen Wert überschrei-
2.S ten sollte, ergibt sich eine Über-Odorierung, bei weichet
Lecks angezeigt werden, die unter Umständen gar nicht vorhanden sind. Die bevorzugte Menge an Odoriermittel
beträgt etwa 4,5 mg pro etwa 28,3 hl Erdgas. Es hai sich ergeben, daß bei Injizierung der Propan-Thiophenlösung
in flüssiges Erdgas in einem Gefäß und be Lagerung des flüssigen Erdgases über einen Zeitraurr
hinweg die Odoriermittel-Konzentration in dem gesamten flüssigen Erdgas in einem Gefäß im wesentlicher
gleichförmig ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Odorieren von flüssigem Erdgas mit einer Lösung eines Thiophene in Propan als
Odoriermittel, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus einem Vol.-Teil Thiophen und
mindestens 20 Vol.-Teilen Propan bestehende Lösung auf einem Temperaturbereich zwischen ca.
-28°C und -500C abgekühlt und in das flüssige Erdgas eingeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Thiophen als Tetra- Hydrothiophen und/oder 2-Methylthiophen und/oder 3-Methylthiophen eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Erdgas während
oder nach der Einführung der Thiophen-Propan-Lösung mechanisch gerührt wird.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US29416572A | 1972-10-02 | 1972-10-02 | |
US29416572 | 1972-10-02 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2347906A1 DE2347906A1 (de) | 1974-04-11 |
DE2347906B2 DE2347906B2 (de) | 1977-05-26 |
DE2347906C3 true DE2347906C3 (de) | 1978-01-05 |
Family
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