DE2345884B2 - Verfahren und anordnung zur vorfelderkundung im zuge des abbaus eines kohlefloezes - Google Patents
Verfahren und anordnung zur vorfelderkundung im zuge des abbaus eines kohlefloezesInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft einerseits ein Verfahren zur Vorfelderkundung im Zuge des Abbaus eines Kohleflö-Kes,
bei dem mittels mehrerer und gleichzeitig betätigbarer Impulsquellen gerichtete, im Tonfrequenzbereich
liegende Schallwellen in das Kohleflöz eingeleitet, reflektierte Schallwellen mittels Schalldämpfern
richtungsselektiv empfangen sowie aufgezeichnet und die Laufzeiten der reflektierten Schallwellen gemessen
Werden, und andererseits eine Anordnung zur Durchführung dieses Verfahrens, bestehend aus einer mehrere
Und gleichzeitig betätigbare Impulsquellen umfassenden Impulsquellenanordnung zur Einleitung gerichteter, im
iTonfrequenzbereich liegender Schallwellen in das
kohleflöz, einer Reflexionswellenempfangseinrichtung mit einer richtungsselekliv empfangenden Schalldämpferanordnung
sowie einer damit gekoppelten Laufzeitmeßeinrichtung.
Bei einem bekannten Verfahren bzw. einer bekannten Anordnung; dieser Art (DT-PS 11 84 099) werden mit
zwei an der Flözoberkante und/oder an der Flözunterkäme
angeuidneien Vibratoren als !ir.pulsqiicüer. um
180° gegenüber in der Phase verschobene Schwingungen als asymmetrische Grenzschichtwellen ausgesandt
und die an Verwerfungen oder Störungen reflektierten Wellen mit paarweise an der Ober- und Unterkante des
Flözes parallel zur Flözri:htting gerichtet angeordneten
Geophonen als Schallempfänger registriert und ausgewertet. Das ist umständlich und aufwendig, weil die
Impulsquellen und Schallempfänger gleichsam im Mantel des Kohleflözes angeordnet werden müssen;
darüber hinaus erschein! es schwierig, auf diese Weise größere Tiefen zu erkunc en.
Zur seismischen Expbration im allgemeinen ist es auch bekannt (US-PS 33 46 068, Fig. 1, 6 und 10), eine
sich ändernde Frequenz aufweisende Schallwellen mit einer Strahlungscharakteristik in Form einer ebenen
Schallwellenfront vermittels mehrerer Impulsquellen von der Erdoberfläche h;r in die zu erkundenden Flöze
einzuleiten, die zeitliche Einsatzfolge der Impulsquellen zu ändern, um die Strahlungscharakteristik zu verschwenken,
und die reflektierten Schallwellen an der Erdoberfläche zu empfangen. Die eingeleiteten und
reflektierten Schallwellen werden hierbei durch die über dem zu erkundenden Flöz liegenden Erdschichten stark
geschwächt, je tiefer da; zu erkundende Flöz liegt, um so schwächer sind die zu messenden reflektierten
Schallwellen. Für eine eindeutige Vorfelderkundung von Kohleflözen sind diese Maßnahmen daher praktisch
ungeeignet.
Weiterhin ist es zur Vorfelderkundung im Bergbau bekannt (DL-PS 30 166), durch Hammerschläge sog.
weiße Schallimpulse von der Ortsbrust eines Flözes her in dieses einzuleiten, reflektierte Schallimpulse an der
Ortsbrust zu empfangen sowie aufzuzeichnen und die Laufzeiten der reflektierten Schallimpulse zu messen. In
ähnlicher Weise ist es zur Vorfelderkundung im Zuge des Abbaus von Kohleflözen bekannt (Druckschrift der
Firma Prakla und Seismos »Seismische V01 felderkundung im Steinkohlenbergbau«, 1967), zur Einleitung von
gerichtetem Schall in das zu erkundende Kohleflöz mit einer Mehrzahl von in unterschiedlicher Tiefe des
Kohlenflözes durch Hammerschläge oder Sprengungen erzeugten weißen Schallimpulsen zu arbeiten. Da solche
weißen Schallimpulse an allen Grenzflächen mehr oder weniger diffuse Reflexion erfahren, werden wenig
aussagekräftige Ergebnisse geliefert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie eine einfach hand^.uhabende, eindeutige
Vorfelderkundung im Zuge des Abbaus von Kohleflözen durchgeführt werden kann, und zwar bis zu Tiefen
von 100 m und mehr.
Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung in verfahrensmäßiger Hinsicht, daß Schallwellen fester
Frequenz mit einer keulenförmigen Strahlungscharaktmstik mittels der Impulsquellen von der Ortsbrust
des Kohleflözes her gepulst in dieses eingeleitet werden, daß die Phasenbeziehung der Impulsquellen geändert
wird, um die Strahlungscharakteristik zu verschwenken, und daß die reflektierten Schallwellen an der Ortsbrust
empfangen werden, und in anordnungsmäßiger Hinsicht, daß die Impulsquellen zur Abgabe einer
keulenförmigen Strahlongscharakteristik angeordnet sind, daß der Impulsquellenanordnung eine elektrische
Impulserzeugungseinrichtung zur Erzeugung von gepulsten elektromagnetischen Schwingungen fester Frequenz
und den einzelnen Impulsquellen Phasenschieber vorgeschaltet sind, und daß die Schallempfängeranordnung
in der Ebene der Impulsquellenanordnung liegt. Nach einer bevorzugter. Ausführup.gsform der Erfindung
dient die Impulsquellenanordnung zugleich auch als Schallempfängeranoi dnung.
Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind darin zu sehen, daß unmittelbar in das Kohleflöz eingeleitete
gepulste Schallwellen fester Frequenz mit einer keulenförmigen Strahlungscharakteristik, d. h. gebündelte
Schalümpulse im Kohleflö? eine verhältnismäßig große Reichweite besitzen. Das gilt auch für die
reflektierten Schallimpulse, so daß in Verbindung mit dem Impulsbetrieb sehr genaue Laufzeitmessungen
möglich sind. Durch die Änderung der Phasenbeziehung der Impulsquellen kann die Strahlungscharakteristik auf
einfache Weise verschwenkt werden und so das zu untersuchende Vorfeld gleichsam gezielt abgetastet
werden. Erkundungstiefen von 100 m und mehr werden ohne Schwierigkeiten erreicht. Da nur Maßnahmen vor
der Ortsbrust zu verwirklichen sind, ist eine schnelle und auch von Nichtfachleuten durchführbare Vorfelderkundung
hoher Genauigkeit gewährleistet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellender Figuren ausführlicher
erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Untertagebetrieb,
be: dem in Zuge des Abbaus eines Kohleflözes eine Vorfelderkundung durchgeführt wird,
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, ,<;
Fig. 3 einen Schnitt in Richtung B-B durch den
Gegenstand nach F i g. 1 und
Fig. 4 das Blockschaltbild einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens zur Vorfelderkundung.
In den F i g. 1 bis 3 ist zunächst ein Untertagebetrieb aus Strecke 1 und Abbaustreb 2 dargestellt. Die Strecke
1 wird in Richtung des Pfeiles 3 und damit in Richtung des Kohleflözes 4 fortgesetzt Sie wird dazu vorgetrieben,
der Abbaubetrieb wird entsprechend mitgeführt. An der Ortsbrust 5 dieser Strecke 1 wird eine
Vorfelderkundung durchgeführt, wobei mit der in den Fig. 1 bis 3 angedeuteten, in Fig.4 im Rahmen eines
Blockschaltbildes weiter erläuterten Anordnung 6 gearbeitet wird. Diese Anordnung 6 besitzt eine
Impulserzeugungseinrichtung 7 zur Erzeugung von gepulsten elektromagnetischen Schwingungen 8 fester
Frequenz im Tonfrequenzbereich. An die Impulserzeugungseinrichtung 7 sind mehrere, im Ausführungsbeispiel
drei Impulsquellen 9, die Schallimpulse liefern, angeschlossen. Die Impulsquellen 9 werden von den
gleichen Impulsen gespeist. Das hat zur Folge, daß sie kohärente, wenn auch phasenverschobene Schallimpulse
aussenden können. Die Impulsquellen 9 sind einfache Punktstrahler. Zui Anordnung gehört eine Reflexionswellenempfangseinrichtung
mit einer von der Impulsquellenanordnung getrennten Schallempfängeranordnung 10. Nicht dargestellt ist, daß die Impulsquelienanordnung
zugleich auch als Schallempfängeranordnung dienen kann. Mit der Impulserzeugungseinrichtung 7
sowie der Schallempfängeranordnung 10 ist eine Laufzeitmeßvorrichtung It gekoppelt. Das Verfahren
wird also so durchgeführt, daß gleichzeitig mehrere kohärente Schallimpulse gleicher, im Tonfrequenzbereich
liegender Frequenz erzeugt werden. Diese werden zu einem Schallstrahl mit keulenförmiger Strahlungscharakteristik 12 gebündelt. Diese Strahlungscharakteristik
12 ist in den Fig. 1 und 2 erkennbar. Es können energieschwache Nebenkeulen 13 entstehen, die in
Fig.1 angedeutet sind, jedoch für das erfindungsgemäße
Verfahren keine Rolle spielen. Im Ergebnis wird ein Schallstrahl mit keulenförmiger Strahlungscharakteristik
12 gebündelt und abgestrahlt. Er wird nach Maßgabe der Strahlungscharakteristik gerichtet in das
Vorfeld 14 eingeleitet. Man ändert dabei, wie es in F i g. 3 angedeutet ist, die Phasenbeziehung zwischen
den kohärenten Schallimpulsen der einzelnen Impulsquellen 9 und kann dadurch den Schalistrah! oder die
»Keule 12« gleichsam schwenken, was einer Abtastung dos zu untersuchenden Vorfeldes 14 gleichkommt. Nicht
dargestellt wurde, daß auch Vorsorge dafür getroffen ist, die reflektierten Wellen gerichtet zu empfangen, um
dadurch eine Abtastung des zu untersuchenden Vorfeldes zu vorzunehmen. — Fig. 2 zeigt, wie drei
Impulsquellen 9 zweckmäßigerweise angeordnet werden. Es gilt die grundsätzliche Regel, daß zwei oder
mehr Impulsquellen 9 zu einer Ebene im Abstand von (2n + 1 )λ/4 angeordnet werden, wobei λ die Wellenlänge
der Schallimpulse in dem zu untersuchenden Gebirge ist. Die Impulsquellen 9 werden über elektrische
Phasenschieber 15 (vgl. F i g. 4) so verschieden angeregt, daß sich aus der Überlagerung der von den einzelnen
Impulsquellen 9 ausgehenden Schalümpulse die angedeutete Strahlungscharakteristik 12 ausbildet. Arbeitet
man beim Empfang mit Schallempfängern 10, die in der Ebene der Impulsquellenanordnung liegen, aber von den
Impulsquellen 9 unterschieden sind, so empfiehlt es sich, diese Schallempfänger 10 so anzuordnen, daß von allen
Schallwellen 10 ein Abstand 2ηλ/4 besteht, wobei λ
wiederum die Wellenlänge der Schallimpulse in dem zu untersuchenden Gebirge ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Vorfelderkundung im Zuge des Abbaus eines Kohleflczes, bei dem mittels mehrerer
und gleichzeitig betät gbarer Impulsquellen gerichtete, im Tonfrequenzbereich liegende Schallwellen
in das Kohleflöz eingeleitet, reflektierte Schallwellen mittels Schallempf angern richtungsselektiv empfangen
sowie aufgezeichnet und die Laufzeiten der reflektierten Schallwellen gemessen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß Schallwellen fester Frequenz mit einer keulenförmigen Strahlungscharakteristik
mittels der Impulsquellen von der Ortsbrust des Kohleflözes her gepulst in dieses
eingeleitet werden, daß d-ε Phasenbeziehung der Impulsquellen geändert wird, um die Strahlungscharakteristik
zu verschwenken, und daß die reflektierten Schallwellen an der Ortsbrust empfangen
werden.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, besiehend aus einer mehrere und
gleichzeitig betätigbare Impulsquellen umfassenden Impulsquellenanordning zur Einleitung gerichteter,
im Tonfrequenzbereich liegender Schallwellen in das Kohleflöz, einer Reflexionswellenempfangseinrichtung
mit einer richtungsselektiv empfangenden Schalldämpferanordnung sowie einer damit gekoppelten
Laufzeitmeßeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Impiilsquellen (9) zur Abgabe einer
keulenförmigen Strafilungscharakleristik (12) angeordnet
sind, daß der Impulsquellenanordnung eine elektrische Impulserzeugungseinrichtung (7) zur
Erzeugung von gepulsten elektromagnetischen Schwingungen fester Frequenz und den einzelnen
Impulsquellen (9) Phasenschieber (15) vorgeschaltet sind und daß die Schalldämpferanordnung (10) in der
Ebene der Impulsquellenanordnung liegt.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Impulsquelbnanordnung zugleich
als Schalldämpferanordnung dient.
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