DE2344438B1 - Verfahren zum Steuern der Kühlung eines aus einer Stranggießkokille austretenden Stranges und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Steuern der Kühlung eines aus einer Stranggießkokille austretenden Stranges und Vorrichtung zur Durchführung dieses VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Steuern der Kühlung eines aus einer Stranggießkokille
austretenden Stranges, wobei die die Strangoberfläche beaufschlagenden Kühlwassermengen für einzelne Abschnitte
des Kiihlbereiches einstellbar sind, und zu Beginn eines Gießvorganges durch einen Rechner Sollwerte dieser Kühlwassermengen in Abhängigkeit von
der chemischen Zusammensetzung des Strangmaterials, des Querschnittes und der gewünschten Gießgeschwindigkeit
vorgegebenen und während dem Gießen abhängig von der Laufzeit von unwirklichen Strangabschnitten
von der Kokille bis zum entsprechenden Abschnitt des Kühlbereiches verändert werden und eine
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Beim Stranggießen von Stahl ist es bekannt, die Kühlmittelmengen, beispielsweise Wasser, im sogenannten
Sekundärkühlbereich, der sich an die Stranggießkokille anschließt, zu steuern. Dabei werden die
Kühlwassermengen in den einzelnen, auch Kühlbereichsabschnitte genannten Zonen, so eingestellt, daß
sich etwa eine gleichmäßige SirangnberlUieheniemperaiur
während des Ersiarriingsvorganges ergibt. Die
vor Beginn des Gusses einzustellenden Werte der Kühlwassermengen werden von einem Rechner in Abhangigkeit
von der Zusammensetzung des Strangguies, des Querschnittes und der gewünschten Gießgeschwindigkeit
vorgegeben Die hierbei in den ein/einen Zonen der Sekundärkühlstrecke aufgegebenen Wassermengen
werden um so geringer, je weiter die jeweilige
ίο Zone von der Kokille entfernt ist, da die Stranghautdikke
mit größer werdendem Abstand von der Kokille wächst, wodurch gleichfalls auch der Wärmedurchgangswiderstand
ansteigt. Treten während den: Gießen Änderungen der obengenannten Einflußfaktoren, ins-
besondere der Gießgeschwindigkeit auf, so können diese Änderungen bis zu einem gewissen Maße berücksichtigt
werden. Dies geschieht dadurch, daß der Strang in gedachte Abschnitte unterteilt und die Zeit festgehalten
wird, die die Abschnitte für den Weg von der Kokille bis /ur Kühlvorrichtung benötigen. Abhängig
von dieser Zeil wählt der Rechner aus einer vorgegebenen Kurve die entsprechende neue Kühlmiltelmenge
aus.
Dieses Verfahren zeigt in der Praxis erhebliche
Nachteile, da e^ die wirklichen Kühl- und Erstarrungsbedingungen nicht berücksichtigt, weshalb auch die gewünschte
Wärmeübergangsgeschwindigkeii nicht den wirklichen Verhältnissen entsprechend gesteuert werden
kann. Um trotzdem zu gewährleisten, daß in jedem Falle genügend Kühlwasser zugeführt wird, wird die
Wassermenge meistens höher gewählt als es notwendig wäre. Dies bedingt einen erhöhten Wasserbedarf und
kann gleichzeitig zu einer Verschlechterung der Oberflachenbeschaffenheit führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung /ur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen, wodurch es ermöglicht wird,
das Stranggut in den einzelnen Zonen genau in dem Umfange /u kühlen, wie es der Veränderung des Wärmedurchgangswiderstandes
der Stranghaut bei zunehmender Erstarrung oder den Änderungen des Wärmedurchgangswiderstandes
in den einzelnen Zonen infolge Gießgcschwindigkeitsänderungen und der schon erfolgten
Kühlung entspricht. Zudem soll weniger Wasscr verbraucht werden und die Oberflächenbeschaffenheit
besser sein.
Dies wird crfindungsgemäU bei dem eingangs genannten
Verfahren dadurch erreicht, daß während dem Gießen durch Integrieren der Geschwindigkeit der ein-/.einen
Strangabschnitte über der Laufzeit und gleichzeitiges Festhalten der von einem Strangabschnitt im
Kühlbercieh verbrachten Zeit, mit dem Rechner die aul
die einzelnen Abschnitte aufgebrachten Kühlmittelmengen ermittelt, mit einer Sollmenge verglichen und
die noch auf diese Sirangabschnittc aufzubringenden Rcstkühlmittelmengen bestimmt werden, abhängig von
diesen Restkühlmengen, nach einer vom Rechner ermittelten Zeitverschiebung die Länge der einzelnen
Kiihlbereichsabschnitte und/oder die Gesamtlänge des Kühlbereiches geändert und dabei die Verwcilzeit der
einzelnen Strangabschnitte im gesamten Kühlbercieh konstant gehalten wird.
Dabei wird mittels des Rechners die Kühlwirkung ermittelt, der einzelne, nur in der Vorstellung cxistiercnde,
d. h. unwirkliche Strangabschnitte beim Durchlaufen der vorhergehenden Kühlstreckcn ausgesetzt waren
Dies erfolgt durch Integrieren der Geschwindigkeit dei einzelnen Strangabschnitte über der Laufzeit. Gleich-
zeitig wird die von jedem dieser unwirklichen Sinnig
abschnitte im Kiihlbereich verbrachte Zeit und die
wahrend dieser Zeit auf jeden Abschnitt aufgebrachte Kühlmittclmengc festgehalten. Durch das Integrieren
der Geschwindigkeit der ein/einen Sirangahhchniiie ist
es jeder/eil möglich festzustellen, w<i sich ein Abschnitt
befindet und unter Berücksichtigung der im Kiihlbereich verbrachten Zeit kann der Rechner, mittels der
gespeicherten Kühlwerte ermitteln, wo und über welchen Zeitabscnnit ein Strangabschnitt bestimmten
Kühlbedingungen ausgesetzt war oder ist. Die entsprechenden Korrekturen können nach dem Vergleich mit
den Sollwerten sofort vorgenommen oder mit einer von den Gießgeschwindigkeiten abhüngigcn Verzögerung
für die nachfolgenden Kühlbereichsabschnitte vorgesehen werden. Dies ermöglicht für jeden Strangabschnitt
eine den wirklichen Verhältnissen entsprechende Kühlung.
Die Lange der Strangabschnitte isi abhängig von der
gewünschten Genauigkeit der Kühlung und der Kapazität des Rechners zu wählen. Grundsätzlich erfolgt die
Steuerung um so genauer, je kleiner die Strangabschnitte
gewühlt werden. Die Länge der Strangabschnitte soll jedoch in einem bestimmten Verhältnis zur
Länge der Kühlbereichsabschnitte stehen. Auch die Länge der Kühlbereichsabschnitte, auch Kühlzonen genannt,
kann, abhängig von der gewünschten Kühlgenauigkcit und der technischen Ausrüstung der Anlage
sowie der Kapazität des Rechners gewählt werden. Auch h>'jr wird, wenn nur der Kühlvorgang betrachtet
wird, das beste Resultat dann erreicht, wenn die Abschnitte möglichst klein gewählt werden. In diesem FaI-iu
weist die über der Zeit aufgetragene Kurve der spezifisch aufgebrachten Wassermengen einen praktisch
Mutigen Verlauf auf und es ist eine nahezu stufenlose Anpassung der Kühlung bei Änderungen der Gießgesihwindigkeit
möglich. Der stetige Verlauf der Kurve wird am besten erreicht, wenn bei Änderungen des
Kühlvorganges die Länge der einzelnen Kühlbereichsabschniltc und die Gesamtlange des Kühlbereiches geändert
wird. In einigen Fällen ist es jedoch vorteilhaft, wenn nur die Länge der einzelnen Kühlbereichsabschnitte
oder die Gesamtlänge des Kühlbereichcs geänüert
wird. Alle drei Möglichkeiten erlauben, die Vcrweilz.eit
der Strangabschnitte im gesamten Kiihlbereich konstant zu hallen, was eine ausgezeichnete Strangiind
Oberflächcnquaiiiät gewährleistet. Zusätzlich ist es
möglich, während des ganzen Gießvorganges den /um Erreichen der gewünschten Qualität und Güte maximal
zulässigen Wärmcentzug bei möglichst geringem Wasserverbrauch einzuhalten.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgcmäßen
Verfahrens umfallt einen Prozeßrechner mit Kin- und Ausgabeeinheiten. Kühlmittelzuführungcn zu
einer in Abschnitte unterteilten Kühleinrichtung, Kmrichtungcn
zum Regeln der Kühlmittelmengen der Abschniilc
und Einrichtungen zum Aufbringen des Kühlmittels auf das Stranggut und ist gekennzeichnet dadurch,
daß die Abschnitte in Untergruppen unterteilt sind und diese Abschnitte sowie die Untergruppen je
eigene Regler zur Steuerung der Kühlmittelmenge mit direkter Verbindung zum Rechner besitzen.
Der Rechner weist insbesonde-e Hingänge für die Gießgeschwirxligkeit, die Gießtemperatur und die
Temperatur der Strangoberfläche sowie den Druck des Kühlmittels '"r\ Bereich der Sprühdüsen auf. Weiterhin
sind jedoch auch Eingänge für feste Werte der Gießanlage, für das Querschnittsformat, die chemische-Zusammensetzungder
zu gießenden Schmelze, durch Zunder- und Diimpfschichl bestimmte Störfunk:ionen, die für
die Kühlung vorwiegend niaOgebende, im Bereich des
noch einen flüssigen Kern aufweisenden Stranges befindlichc Strangoberfläche, die empirisch festgestellte
Abkühlungsfunktion und die Funktion des spezifischen Kühlmittel- oder Wasserbedarfs, der in Abhängigkeit
von der Zeit besteht, vorgesehen.
Im einzelnen ist zu den genannten Einflußwerten folgendes
festzustellen:
Der spezifische Wasserbedarf pro Flächenelement ergibt sich als eine Funktion der Kühlzeit und stellt die
Kühlmittelwerte dar. bei denen ein Optimum an Qualität und gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit beim Vergie-Ben
eines Stranges erreicht wird. Diese optimale Kurve kann durch Berechnungen und Versuche ermittelt werden.
Sie wird insbesondere durch die Abkühlungsgeschwindigkeiten bestimmt, die beim Kühlen eines
Stranges möglich sind, ohne daß am Strang Fehler, wie
to z. (5. Risse, auftreten. |e i.ach Gießgeschwindigkeit verläßt
ein bestimmter Strangabschnitt die Kokille früher
oder später. Dies hat zur Folge, diß die Wirkung der
Kühlung in den nachfolgenden Kühlstrecken ebenfalls mit einer entsprechenden Zeitverschiebung einsetzt.
a5 Diese Zeitverschiebung wird vom Rechner durch Integrieren
der Gießgeschwindigkeit über der Zeit und Vergleichen mit gespeicherten Werten festgestellt und
davon abhängig die Sollwerte des spezifischen Wasserbedarfes für die einzelnen Kühlbereichsabschnitte bestimmt
oder verändert.
Als für die Kühlung vorwiegend maßgebende Oberfläche wird diejenige Strangoberfläche angesehen, in
deren Bereich sich noch ein flüssiger Kern im Strang befindet. Zur Ermittlung des spezifischen Wasserbedarfes
entlang des Kühlbereiches muß die Dicke der erstarrten Strangschale berücksichtigt werden. |e nach
Gießgeschwindigkeit ergibt sich _-ine jeweils unterschiedliche
Schalendicke in den einzelnen Zonen des Kühlbereiches. Für den praktischen Arbeitsbereich
kann pro steuerbaren Kühlbereichsabschnitt ein Mittelwert für die StrangschalenuioKe gewählt werden. Mit
diesem Wert ergibt sich der spezifische Wasserbedarf, und mit der Breite und der Lange des jeweiligen Kühlbereichsabschnittcs
läßt sich sodann die pro Oberflächenabschnili aufbringbare optimale Wassermenge ermitteln.
Für jede Zone wird zu Beginn eines Gießvorganges ein Sollwert der GrunHwassermenge eingestellt, der
von der optimalen Wassermenge ausgeht. Die Einstellung der Grundwasserverteilung in deii Kühlbcreichsabschniltcn
erfolgt durch einstellbare Schieber oder eventuell durch entsprechende Düsenbestückung ti. dgl.
Eine Beeinflussung der Grundwassermenge erfolgt durch die Stahl- bzw. Werkstoffzusammensetzung. |e
nach vcrgos'.enem Material wird der flächenmäßige War,,erbedarf mit einem vom zu gießenden Material
abhängigen Faktor multipliziert. Auch die Slörungsfunktionen sind maßgebende Einflußfaktoren. Störend
wirken auf die Abkühlung die isolierenden Zundcrschichten, die in jeder Zone verschieden stark zur Wirkung
gelangen. Die hierfür erforderliche Änderung der Grundwassermenge in den einzelnen Zonen wird versuchsmäßig
ermittelt. Die sich in Abhängigkeit von der Kühlwassermenge bildende Dampfschicht wirkt je
nach dem Aufpralldruck des Wassers auf die Strangoberfläche ebenfalls isolierend. Ihr Einfluß läßt sich
gleichfalls versuchsmäßig ermitteln.
Die somit vorgegebenen Sollwerte erfahren wäh-
rend des Gießens weitere Änderungen, die von der
Gießgeschwindigkeit und von der Gicßtcmpcrnlur abhängen. Die letztgenannten Einflußwcrlc sind nämlich
auch während eines Gießvorganges erheblichen Änderungen unterworfen. In der erfindungsgemäß vorgeschlagcncn
Weise gelingt deren Berücksichtigung derart, daß den durch die insbsondere während des Gießens
wechselnde Gießgcschwindigkeil bestehenden, unterschiedlichen Erstarrungs- und Kühlbedingungcn
des Stranges bis zur jeweiligen zu steuernden Kühl/onc Rechnung getragen wird. Die Berücksichtigung der
Änderungen gelingt insbesondere dadurch, daß nach einer vom Rechner ermittelten Zeitverschiebung die
Länge der einzelnen Kühlbereichsabschnitte und/oder die Gesamtlänge des Kühlbereiches geändert und dabei
die Verweilzeit der Strangabschnitte im gesamten Kühlbereich konstant gehalten wird.
Bei einer Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können die Sekundärkühlstrecke
und die Treibrichtstrecke kaum mehr getrennt vonein- ao ander betrachtet werden. Besonders bei großen Gießgeschwindigkeitssteigerungen
oder bei hohen Gießgeschwindigkeiten kann es notwendig werden, die Sekundärkühlstrecke
bis in die Treibrichtstrecke zu verlängern oder sie sogar so anzuordnen, daß sic die gesamte
Treibrichtstrecke einschließt. Andererseits kann es bei manchen Anlagen genügen, wenn nur die ersten Abschnitte
des Kühlbereiches entsprechend der vorliegenden Erfindung gesteuert werden. Zur zusätzlichen
Überwachung der Steuerung ist es vorteilhaft, wenn den Wassermengenregelkreisen Druckkontrollkrcise
überlagert werden. An Stelle von Druckkontrollkreisen oder auch gleichzeitig mit diesen können Tcmperaturkontrollkreise
Verwendung finden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Be-Schreibung der Figuren eines Beispieles zu entnehmen.
Dabei zeigt
F' i g. I die schematisch aufgezeichnete Steuereinrichtung
und
Γ i g. 2 die Abhängigkeit der spezifischen Wassermenge von der Zeit.
In F i g. 1 ist mit der Ziffer 1 ein Prozeßrechner bezeichnet,
der mit einer Eingabeeinheit 2. sowie mit einer Ausgabeeinheil 3 verbunden ist. Dieser Rechner 1
verfügt auch noch über weitere zum Betrieb eines solchen Rechners 1 notwendige Zusatzgeräte. Die Eingabeeinheit
2 erhält über Eingangskanäle 4 Angaben, wie z. B. die Funktion des spezifischen Wasserbedarfes in
Abhängigkeit von der Zeit, die empirisch festliegende Abkühlungsfunktion, die durch Zunder- und Dampfschicht
bedingte Störfunktion, aber auch Angaben über die chemische Zusammensetzung des vergossenen Materials,
des Querschnittformats, der gewünschten Gießgeschwindigkeit und der Gießtemperatur. Die tatsächliche
Gießgeschwindigkeit wird über einen Eingangskanal 5 eingegeben, und über Kanäle 6 und 7 werden
Kontrolldaten, wie Oberflächentemperatur des Stranges und Kühlmitteldruck unmittelbar vor den Sprühdüsen
in den Rechner 1 zurückgeführt. Die vom Rechner 1 ermittelten Prozeßdaten werden dann über die Ausgabeeinh-Dit
3 und Ausgabekanäle 35, 36, 37 und 38 an zu steuernde Abschnitte des Kühlbereiches ausgegeben.
Die Zuführung des Kühlmittels zu den Sprüheinheiten 29, 31 erfolgt über Kühlmittelzulührungen 24, in
die Mengenregelorgane 25,26 eingebaut sind.
In F i g. 1 sind zwei verschiedene Möglichkeiten zur Steuerung der Kühlung bzw. Kühlmittelmenge gezeigt.
Bei dem im rechten Figurenteil gezeigten Kühlbeicichsabschnitt
28. der die .Sprüheinheiten 29 umfaßt, wird die KUhlmitlclmcngc aller Sprüheinhcilcn 29 gemeinsam
durch d;is Ventil 25 gesteuert. Das Ventil 25. eine Meßeinrichtung 12. ein Regler 10 und ein Stellglied
11 bilden dabei einen Regelkreis für den Kühlbcreichsabschnitt
28. Die entsprechenden Sollwerte erhält der Regler 10 über den Ausgangskanal 37 von eier
Ausgabeeinheit 3 des Prozeßrechners 1.
Unmittelbar vor der Verteilung des Kühlmittels aus der Leitung 24 auf die Zuleitungen zu den einzelnen
Sprüheinheitcn 29 ist eine Druckmcßcinrichtung 22 eingeschaltet, die den Kühlmitteldruck über den Kanal
7 direkt an den Rechner 1 zurückmeldet. Zusätzlich können je nach Bedarf in .Stranglaufrichtung nach den
Kiihlbereichsabschniticn 28 Tempcraturmeßeinrichtungen
21 angebracht werden, die die Oberflächentcmpcratur des vergossenen Stranges über den Kanal 6 an
den Rechner 1 zurückmelden.
Auf der linken Seite der F i g. I ist ein Kühlbereichsabschnitt 32 gezeigt, der ebenfalls über einen in die Zuleitung
24 eingeschalteten Regelkreis, bestehend aus Ventil 26. Stellglied 16. Regler 15 und Meßeinrichtung
17, verfügt. Die entsprechenden vom Rechner 1 ermittelten,
für den ganzen Bereich 32 maßgebenden SoII-V 'jrte, werden über den Kanal 35 dem Regler 15 zugeführt.
Der Kühlbcreichsabschnitt 32 ist bei dieser Ausführung jedoch noch in weitere Untergruppen 30 unterteilt,
wovon jede über ein eigenes Ventil 27 verfügt. Dabei kann eine Untergruppe 30 einen oder mehrere
Sprüheinheiten 31 umfassen. Für jede Untergruppe wird durch das Ventil 27. ein Regler 18 und eine Meßeinrichtung
19 ein zusätzlicher eigener Regelkreis gebildet, der die Sollwertinformationen über einen Kanal
36 direkt vom Rechner 1 erhält. Über die Ventile 27 können die Wassermengen der Sprüheinheiten 31 noch
zusätzlich zum Ventil 26 geregelt werden. Der Regler 18 umfaßt dabei in bekannter Weise die notwendigen
Geräte, wie Verglcicher, Übertragungsglied und Stellglied. Weitere nicht gezeichnete Kühlbereichsabschnitte
28. 32 sind über die Ausgangskanäle 38 mit dem Rechner 1 verbunden.
Ob die Kühlbercichsabschnittc mit Steuereinrichtungen
entsprechend dem Abschnitt 28 oder mit Steuereinrichtungen entsprechend dem Abschnitt 32 ausgerüstet
werden, hängt von der gewünschten Genauigkeit der Kühlung ab. Es können jedoch auch Kombinationen
der beiden Möglichkeiten ausgefüllt werden, wobei
z. B. die oberen Kühlbereichsabschnitte entsprechend Abschnitt 32 mit Ventilen 26 und 27 versehen
sind und die unteren Kühlbereichsabschnitte entsprechend Abschnitt 28 nur mit einem Ventil 25 ausgerüstet
werden.
Die Auswahl der Kühlmittelsollwerte im Rechner 1 für die Regler 10,15,18 erfolgt auf Grund von in F i g. 2
gezeigten Kurven. In F i g. 2 ist auf der Ordinate 42 die spezifische Kühlmittelmenge in Liter pro Flächen- unc
Zeiteinheit, in Abhängigkeit von der auf der Abszisse 43 aufgezeichneten Kühlzeit gezeigt. Durch Versuche
und Berechnungen können Kurven ermittelt werden die in ihrem Verlauf etwa der gezeigten Kurve 44 ent
sprechen. Für die verschiedenen vergossenen Materia lien und Oberflächentemperaturen des Stranges erge
ben sich unterschiedliche Kurven 44, die alle im Pro zeßrechner 1 gespeichert sind. Allfällige Änderungei
können über die Kanäle 4 und über die Eingabeeinhei 2 eingegeben werden.
Vor dem Beginn eines Gusses werden dem Rechne über die Eingangskanäle 4 und 5 die zur Auswahl de
KühlmiuelsoMwcrle notwendigen Daten, wie Zusammensetzung
des Strangmatcriiils, Querschnitt des Stranges und gewünschte Gießgeschwindigkeit vorgegeben.
Mit Hilfe dieser Werte wählt der Prozeßrechner I aus den gespeicherten Kühlmittclkurven und Störfunktioncn
die notwendigen Sollwerte für die Kühlmittelmengen aus. Diese werden über die Visgangskanäle 35,
36, 37 und 38 an die Regler 10, 15 und 18 ausgegeben. Der an die Kurve 44 angenäherte Verlauf wird dabei
vorerst nur durch die Regler 10 und 15 eingestellt und die Regler 18 geben den Ventilen 27 eine Mittelstellung
vor. die eine Veränderung der Kühltnittelmenge in positiver
und negativer Richtung zuläßt. Über die Druckmeßeinrichtungen 22 kann der Rechner kontrollieren,
ob das gewünschte Kühlmittelprogiamm eingehalten wird. Ist dies der Fall, so kann mit dem Guß begonnen
werden.
Während des Gießens werden dem Rechner 1 über den Eingangskanal 5 fortwährend der momentanen
Gießgeschwindigkeit entsprechende Meßwerte zugeführt. |e nach Kapazität des Prozeßrechners 1 wird der
Strang während des Gießens in mehr oder weniger große, unwirkliche Abschnitte eingeteilt und die Geschwindigkeit
dieser einzelnen Abschnitte über der Gießzeit integriert. Gleichzeitig wird die von jedem
^trangabschnitt im Kühlbereich verbrachte Zeit festgehalten, da die mit der Verweilzeit im Kühlbereich identische
Kühlzeit konstant gehalten werden soll. Auf Grund dieser Voraussetzungen ermittelt der Rechner I
durch Vergleichen mit den aus den Kurven 44 herrührenden Sollmengen, die noch auf diese Strangabschnitte
aufzubringenden Kühlmittelmengen. Davon abhängig wird die Länge der einzelnen Kühlbereichsabschnitte
32 und/oder die Gesamtlänge des Kühlbereiches, bestehend aus allen in Betrieb stehenden Kühlbereichen
28, 32 verändert, so daß die Verweilzeit der einzelnen Strangabschnitte im gesamten Kühlbereich
trotz Gießgeschwindigkeitsänderungen konstant bleibt. Nimmt die Gießgeschwindigkeit während des Gießvorganges
ab, so wird am Ende des Kühlberciches mindcstens
ein Kühlbcreichsabschnitt 28 oder 32 abgeschaltet und die Kühlmittelmenge der vorhergehenden
Kühlbereichsabschnitte 28 und 32 entsprechend der vom Rechner 1 festgehaltenen Sollwertkurvc 44 reduziert.
Eine solche Angleichung erfolgt über die Regler
ίο 10 und 15. Eine genauere Steuerung der Kühlung ist
jedoch möglich, wenn die Länge der einzelnen Kühlbereiehsabschnitte
32 zusätzlich über die Regler 18 und die Ventile 27 verändert wird. Dabei wird die den
Sprühringen 31 durch den Regler 15 und das Ventil 26 vorgegebene Kühlmittelmenge durch die Regler 18 und
die Ventile 27 noch zusätzlich verändert, d. h.. sie bleibt über citien Kühlbercichsabschnitt 32 nicht konstant. Bei
einer Verringerung der Gießgeschwindigkeit wird den am Ende eines Kühlbereichsabschnittes 32 liegenden
so Sprühringen 31 weniger Kühlmittel zugeführt. Wird die
Gießgeschwindigkeit erhöht, so werden umgekehrt am Ende des Kühlbereiches KühlbereichsabschniUe 28
oder 32 zugeschaltet und gleichzeitig den am Anfang der Kühlbereichsabschnitte 32 liegenden Sprühringe 31
mittels der Ventile 27 mehr Kühlmittel zugeführt.
Die Wahl der Anzahl der Kühlbereichsabschnitte 28,
32 sowie der Untergruppen 30 pro Kühlbercichsabschnitt 32 hängt von der Kapazität des Rechners 1 und
den vorgeschriebenen Grenzen der Erstellungs- und Wirtschaftlichkeitskosten der Stranggießanlage ab.
Auch die Wahl der Länge der unwirklichen Strangabschnitte hängt von der Kapazität des Rechners 1 und
den zulässigen Betriebskosten ab. Es hat sich jedoch als günstig erwiesen, wenn die Länge der unwirklichen
Strangabschnitte ungefähr '/5 der Länge des kürzesten Kühlbereichsabschnittes 28,32 beträgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Steuern der Kühlung eines aus
einer Stranggießkokille austretenden Stranges, wobei die die Strangoberfläche beaufschlagenden
Kühlwassermengen für einzelne Abschnitte des Kühlbereiches einstellbar sind, und zu Beginn eines
Gießvorganges durch einen Rechner Sollwerte dieser Kühlwassermengen in Abhängigkeit von der
chemischen Zusammensetzung des Sirangmaterials, des Querschnittes und der gewünschten Gießge
schwindigkeit vorgegeben und während dem Gießen abhängig von der Laufzeit von unwirklichen
Strangabschnitten von der Kokille bis zum entsprechenden Abschnitt des Kühlbereiches verändert
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
während Jem Gießen durch Integrieren der Geschwindigkeit der einzelnen Strangabschnitte über
der Laufzeit und gleichzeitiges Festhalten der von einem Strangabschnitt im Kühlbereich verbrachten
Zeit, mit dem Rechner die auf die ein/einen Strangabschnitte aufgebrachten Kühlmiuelmengen ermittelt,
mit entsprechenden So'lmengen verglichen und die noch auf diese Strangabschnitte aufzubringenden
Restkühlmittelmengen bestimmt werden, abhängig von diesen Restkühlmengen, nach einer vom
Rechner ermittelten Zeitverschiebung die Länge der einzelnen Kühlbereichsabschnitte und/oder die
Gesamtlänge des Kiihlbert'.'hes geändert und dabei
die Verweilzeit der einzelnen Strangabschnitte im gesamten Kühlbereich konstant gehalten wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I. umfassend einen Prozeßrechner
mit Cin- und Ausgabeeinheiten, Kühliniuelzuführungen
zu einer in Abschnitte unterteilten Kühleinrichtung, Einrichtungen zum Regeln der Kühlmittclrnengc
der Abschnitte und Einrichtungen zum Aufbringen des Kühlmittels auf das Stranggut, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abschnitte (32) in Untergruppen (30) unterteilt sind und diese Abschnitte
(32) sowie die Untergruppen (30) je eigene Regler (15, 18) zur Steuerung der Kühlmittel mit direkter
Verbindung zum Rechner(l) besitzen.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1312072 | 1972-09-06 | ||
CH1312072A CH552424A (de) | 1972-09-06 | 1972-09-06 | Verfahren zum steuern der kuehlung eines aus einer durchlaufkokille austretenden stranges und vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens. |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3048711A1 (de) * | 1980-12-23 | 1982-07-22 | Hamburger Stahlwerke Gmbh, 2103 Hamburg | Verfahren zum kuehlen von straengen beim stranggiessen von stahl |
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