DE2340261A1 - Verfahren zum entfernen von oligomeren bestandteilen aus polyamiden - Google Patents
Verfahren zum entfernen von oligomeren bestandteilen aus polyamidenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
- C08G69/46—Post-polymerisation treatment
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Description
Verfahren zum Entfernen von ollgomeren Bestandteilen aus Polyamiden
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von oligomeren Bestandteilen, die bei der Polykondensation
von Lactamen zu Polyamiden in der hochmolekularen Kondensatschmelze
verbleiben.
Bei der Polykondensation von Lactamen zu Polyamiden stellt sich je nach Herstellungsverfahren am Ende der Polykondensationsreaktion
ein Gleichgewicht zwisctiem dem PoIykondensat und den niedermolekularen Bestandteilen ein.
Die genaue Lage des Gleichgewichts hängt von der Zahl der Kohlenstoffatome des Lactams und von der Temperatur ab.
Bsi der Herstellung von Polyamid 6 aus Caprolactam unter großtechnischen Bedingungen ergeben sich beispielsweise
im Gleichgewicht etwa 8 bis 10 % niedermolekulare Anteile.
Während es verhältnismäßig einfach ist, die monomeren Bestandteile
durch Verdampfen unter Vakuum weltgehend aus der Schmelze zu entfernen, erfordert das Entfernen der dabei
noch im Polykondensat verbleibenden oligomeren Bestandteile
einen großen Aufwand.
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Es ist bekannt, die von Monomeren befreite Schmelze zu einem Zwischenprodukt in Form von Granulat zu verarbeiten,
das danach einem Extraktionsprozeß unterworfen wird. In diesem Prozeß wird die Löslichkeit der Oligomeren
in Wasser ausgenutzt. Das Granulat wird einige Stunden in Wasser gekocht, bis der Gehalt an Oligomeren
von etwa 3 % auf etwa 0,5 % abgesunken ist. Nach dieser Extraktion muß das Granulat dann getrocknet werden. Die
Resttrocknung wird unter hohem Vakuum durchgeführt und erfordert einen großen Aufwand an Einrichtungen und
Energie. In der Regel muß diese Aufbereitung in mehreren Stufen durchgeführt werden. Nach der Trocknung kann das
Granulat der weiteren Verarbeitung, z. B. dem Verspinnen zu Fasern, zugeführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem der verfahrenstechnisch
umständliche und wirtschaftlich aufwendige
Prozeß der Zwischenextraktion und -trocknung vermieden wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die aus einem Reaktionsraum austretende Schmelze in eine kontinuierlich arbeitende Misch- und Kneteinrichtung
eingebracht, daß ihr dort Wasserdampf zugeführt und in
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die Schmelze eingemischt, daß danach die Mischung kurzfristig einem über dem-Dampfdruck des Wassers liegenden
erhöhten Druck ausgesetzt und anschließend auf einen unter dem Dampfdruck des Wassers aber über dem Atmosphärendruck
liegenden Wert entspannt wird und daß die sich dabei bildenden Dämpfe abgeführt werden.
Besonders wirtschaftlich ist eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem die mit Wasserdampf
vermischte Kondensatschmelze kurzfristig einem so hohen Druck ausgesetzt wird, daß sich dabei praktisch der gesamte
Wasserdampf niederschlägt.
Verwendet man eine entsprechend lange Misch- und Kneteinrichtung, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren zweckmäßigerweise
so durchführen, daß vor dem Entfernen der oligomeren Bestandteile aus der Polyamidschmelze in derselben
kontinuierlichen Misch- und Kneteinrichtung die monomeren Bestandteile durch Verdampfen entfernt werden.
Werden besonders hohe Anforderungen an die Wasserfreiheit des Endprodukts gestellt, so läßt sich das erfindungsgemäße
Verfahren derart erweitern, daß die von den niedermolekularen Reaktionsbestandteilen befreite Polyamidschmelze
in einer nachgeschalteten Entgasungstufe unter
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Vakuum von möglicherweise noch vorhandenen geringen Spuren an Wasser und rückgebildeten Monomeren befreit
wird.
Sehr gut bewährt hat sich eine Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem als kontinuierlich arbeitende
Misch- und Kneteinrichtung eine zweiwellige Schneckenniaschine
mit Dichtprofil schnecken und zusätzlich auf den Schneckenwellen vorgesehenen Knetscheiben eingesetzt
wird.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin,
daß das Verfahren äußerst wirtschaftlich ist und ein
sehr hochwertiges Produkt ergibt. Durch die kurze Verweilzeit in der kontinuierlich arbeitenden Misch- und
Kneteinrichtung ist die Gefahr von thermischen Schädigungen des Polyamids sehr gering, zum anderen erhält man
ein Endprodukt sehr gleichmäßiger Qualität. In einigen Fällen kann das Polyamid gleich anschließend an die Entfernung
der oligomeren Bestandteils direkt versponnen werden, so daß sich eine Zwischenlagerung in Form von
Granulat ganz vermeiden läßt.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird im folgenden näher beschrieben.
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Das aus einem Reaktionsraum, in dem die Polymerisation
bzw. Polykondensation kontinuierlich stattfindet, in schmelzflussigem Zustand austretende Polyamid (beispielsweise
Polyamid 6 bei der Polykondensation von Caprolactam)
wird in zwei Verdampfungsstufen unter Vakuum von den den größeren Anteil der niedermolekularen Bestandteile
ausmachenden Monomeren befreit. Das Entfernen der Monomere kann nach bekannten Verfahren erfolgen, es ist
aber wirtschaftlich zweckmäßig, wenn es in derselben Schneckenmaschine durchgeführt wird, die als Misch- und
Kneteinrichtung für das- erfindungsgemäße Verfahren dient.
Sehr gut bewährt haben sich hierfür zweiwellige Schneckenmaschinen
des Typs ZSK. Diese Maschinen weisen auf zwei parallelen Wellen aufgestreckte Schneckenelemente auf,
die mit Dichtprofil ineinandergreifen. Durch Kombination verschiedenartiger Schneckenelemente und dazwischen angeordneter
Knetelemente lassen sich innerhalb des Arbeitsraums einer Schneckenmaschine verschiedene Verfahrensstufen
voneinander abtrennen und gegeneinander abdichten.
So werden in zwei ersten Vakuumzonen bei etwa 1 bis 10 Torr die in der Kondensatschmelze enthaltenen monomeren Bestandteilen
praktisch vollkommen entfernt. Anschließend an die Vakuumzonen gelangt die Schmelze in eine Zone
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höheren Drucks, die diese Zonen gegenüber den nachfolgenden abdichtet. Nach der Druckzone wird in die
Schmelze Wasser-Sattdampf der gleichen Temperatur wie
die Polyamidschmelze durch entsprechende Gehäuseöffnungen
hindurch zugegeben. Der Wasserdampf wird in einer kurzen Mischzone der Schneckenmaschine in die Schmelze
eingemischt und danach wird die Mischung in einer entsprechend gestalteten Sehn ecken, ζ one einem erhöhten Druck
unterworfen, der über dem Sattdampfdruck bei der gegebenen Temperatur liegt. Der Wasserdampf kondensiert aus
und setzt bei dieser erzwungenen Kondensation Wärme frei, die das Gemisch von Polykondensat und Wasser kräftig
aufheizt. Die Temperaturerhöhung hängt natürlich von der Menge des zugegebenen Dampfes ab, die ohne Schwierigkeiten
an die Erfordernisse des Verfahrens engepaßt werden kann.
Die erhöhte Temperatur wirkt nur einige Sekunden auf die Kondensatschmelze ein und kann dabei die Qualität des
Endprodukts nicht mindern. Nachdem das Wasser intensiv mit der Schmelze vermischt ist, wird durch geeignet ausgestaltete
Schneckenelemente der Druck in der Mischung wieder
stark abgesenkt. Das Wasser entzieht der Mischung Wärme und verdampft unter Mitnahme der inzwischen in Lösung
gegangenen oligomeren Bestandteile. Die Polyamidschmelze
hat nach dieser plötzlichen Entspannung wieder etwa, die
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gleiche Temperatur wie vor der Druckerhöhung. Die Entspannungsverdampfung
muß bei einem Druck stattfinden, der merklich über dem Atmosphärendruck liegt, um zu
vermelden, daß sich dabei die verdampfenden Oligomere
wieder niederschlagen und in die Schmelze gelangen. Der erforderliche Druckverlauf läßt sich durch geeignete
Auswahl von Schnecken- und Knetelementen gewährleisten.
Wenn es erforderlich ist, kann die beschriebene Extraktion in der Schmelze stufenartig in mehreren in der
gleichen Schneckenmaschine hintereinander angeordneten Zonen durchgeführt werden. In einer letzten Zone v/erden
schließlich bei Bedarf etwa noch vorhandene Spuren von Wasser oder rückgebildeten Monomeren unter hohem
Vakuum verdampft und abgeführt.
Im Anschluß an die Entfernung der niedermolekularen Anteile kann die Polyaraidschmelze direkt der weiteren Verarbeitung,
beispielsweise in einer Spinndüse, zugeführt werden. Ist die direkte Welterverarbeitung nicht möglich,
v/ird das Polyamid granuliert. Das erhaltene Granulat dient als Zwischenprodukt für die weitere Verarbeitung.
-Patentansprüche-
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Claims (5)
- WERNER & PFLEIt)FRE1? Stgt.-Feuerbach,7. August 1973 .0 Pat.-Be/ep 0 PE 7227Pa tentansprücheII.· Verfahren zum Entfernen von oligomeren Bestandteilen, die bei der Polykondensation von Lactamen zu Polyamiden in der hochmolekularen Kondensatschmelze verbleiben, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem Reaktiorsraum austretende Schmelze in eine kontinuierlich arbeitende Misch- und Kneteinrichtung eingebracht, daß ihr dort Wasserdampf zugeführt und in die Schmelze eingemischt, daß danach die Mischung kurzfristig einem über dem Dampfdruck des Kassers liegenden erhöhten Druck ausgesetzt und anschließend auf einen unter dem Dampfdruck des Wassers aber über dem Atmosphärendruck liegenden Wert entspannt wird und daß die sich dabei bildenden Dämpfe, abgeführt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Wasserdampf vermischte Kondensatschmelze kurzfristig einem so hohen Druck ausgesetzt wird, daß sich dabei praktisch der gesamte Wasserdampf niederschlägt.50981 0/0911
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vor den Entfernen der oligomeren Bestandteile aus der Polyamidschmelze in derselben kontinuierlichen F.isch- und Kneteinrichtung die monomeren Bestandteile durch Verdampfen entfernt werden.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die von den niedermolekularen Reaktionsbestandteilen befreite Polyamidschmelze in einer nachgeschalteten Entgasungsstufe unter Vakuum von-möglicherweise noch vorhandenen geringen Spuren an Wasser und rückgebildeten Monomeren befreit wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als kontinuierlich arbeitende Misch- und Kneteinrichtung eine zweiwellige Schnecken maschine mit Dichtprofilschnecken und zusätzlich auf den Schneckenwellen vorgesehenen Knetscheiben eingesetzt wird.509810/091 1
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732340261 DE2340261A1 (de) | 1973-08-09 | 1973-08-09 | Verfahren zum entfernen von oligomeren bestandteilen aus polyamiden |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732340261 DE2340261A1 (de) | 1973-08-09 | 1973-08-09 | Verfahren zum entfernen von oligomeren bestandteilen aus polyamiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2340261A1 true DE2340261A1 (de) | 1975-03-06 |
Family
ID=5889262
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19732340261 Pending DE2340261A1 (de) | 1973-08-09 | 1973-08-09 | Verfahren zum entfernen von oligomeren bestandteilen aus polyamiden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2340261A1 (de) |
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-
1973
- 1973-08-09 DE DE19732340261 patent/DE2340261A1/de active Pending
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