DE233941C

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Publication number: DE233941C
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KAISERLICHESIMPERIAL

PATENTAMT.PATENT OFFICE.

PATENTSCHRIFTPATENT LETTERING

- M 233941 KLASSE 30/. GRUPPE- M 233941 CLASS 30 /. GROUP

Dr. JAKOB BENARIO in FRANKFURT a. M.Dr. JAKOB BENARIO in FRANKFURT a. M.

für Injektionszwecke.for injections.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. September 1910 ab.Patented in the German Empire on September 2, 1910.

Bisher ist die Herstellung keimfreier Lösungen zu Injektionszwecken in der Medizin, insbesondere für den Kleinbedarf, mit erheblichen Umständen und nur unter Anwendung verschiedener Apparate und Hilfsmittel möglich. Es kommen zwar fabrikmäßig hergestellte sterile Lösungen in den Handel, die meistens aus den Vorratsbehältern (Ampullen), in denen sie sich befinden, in die Injektionsspritze eingezogen werden. Andererseits sind auch Vorrichtungen bekannt, welche die für den jeweiligen Krankheitsfall nötige Menge von Injektionsflüssigkeit bereits in der Spritze selbst eingefüllt enthalten, so daß diese nur aus dem Injektionsbehälter direkt in den Körper eingeführt zu werden braucht, ohne daß ein Zutritt der Luft und damit die Gefahr der Verunreinigung durch in ihr enthaltene Bakterien zu befürchten wäre. Indessen ' handelt es sich bei den zuvor besprochenen Präparaten nur um solche, die in flüssiger Form in den Handel gebracht werden können und hierbei haltbar sind. Bei denjenigen Mitteln indessen, die in pülverförmigem Zustand vertrieben werden, ist es für den Arzt bisher unmöglich, die Lösung ohne Zutritt von Luft zu bereiten.So far, the production of aseptic solutions for injection purposes in medicine, especially for small requirements, with considerable circumstances and only under application various devices and aids possible. There are factory-made ones sterile solutions on the market, mostly from storage containers (ampoules), in which they are in the injection syringe to be withdrawn. On the other hand, devices are also known which provide the amount required for the particular case of illness of injection liquid already filled in the syringe itself, so this only needs to be introduced directly into the body from the injection container without that an entry of the air and thus the risk of contamination by contained in it Bacteria would be to be feared. However, these are the ones discussed above Preparations only include those that can be marketed in liquid form and are durable. In the case of those means, however, which are in powder form are marketed, it has so far been impossible for the doctor to obtain the solution without access of air to prepare.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist nun eine Vorrichtung, mit deren Hilfe Lösungen pulverförmiger Stoffe für Injektionszwecke hergestellt werden können, ohne daß weder bei der Sterilisierung der Lösungsflüssigkeit noch bei der Lösung des Pulvers Luft oder Staub o. dgl. zutreten können. Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem zur Aufnahme des zu lösenden Pulvers dienenden Behälter und einem Aufsatz aus einem oder mehreren Gefäßen, Röhren o. dgl. auf diesem. Die Aufsatzgefäße stehen durch eine Leitung mit dem Hals des Behälters in Verbindung, können aber unter sich einzeln und auch beide gemeinsam gegen den Behälter durch einen in dessen Hals befindlichen Hahn abgeschlossen werden. Der Behälter besitzt einen Einfülltrichter für das zu lösende Pulver und einen Auslauf für die fertige Lösung, der zu einer Injektionsnadel führt. Ferner ist der Behälter mit einem durch seine Wand nach außen geführten, gebogenen Pistill versehen, mit dessen Hilfe das auf dem Boden des Behälters befindliche Pulver verrieben und mit der Lösungsflüssigkeit innig vermischt werden kann.The present invention is now a device with the help of solutions powdery substances for injection purposes can be produced without neither when the solution liquid is sterilized, air or when the powder is dissolved Dust or the like can enter. The device consists essentially of a for Receiving the powder to be dissolved serving container and an attachment from one or several vessels, tubes or the like. On this. The top vessels stand through a line with the neck of the container in connection, but can individually and also among themselves both closed together against the container by a tap located in its neck will. The container has a funnel for the powder to be dissolved and an outlet for the finished solution leading to an injection needle. Furthermore, the Provide the container with a curved pestle that extends outwards through its wall, with the help of which the powder located on the bottom of the container was rubbed and with the dissolving liquid can be intimately mixed.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung in einem Längsdurchschnitt dargestellt.In the drawing is an embodiment of the device in a longitudinal section shown.

Der birnen- oder glockenförmige Behälter a besitzt einen Einfülltrichter b für das Pulver mit Stopfend Nahe am Boden von a hat er einen Auslaufstutzen e. Durch einen Rohransatz h an einer dem Auslauf gegenüberliegenden Stelle des Gefäßes ragt, gut abgedichtet, das winkelförmig abgebogene Pistill f in den Behälter hinein. In den in einen Konus k endigenden Hals a¹ des Behälters ist ein Zweiweghahn I eingeschaltet. Auf dem Konus k sitzt der die Löseflüssigkeit enthaltende Teil der Vorrichtung. Bei dem gewähl-The pear-shaped or bell-shaped container a has a filling funnel b for the powder with a stopper. Close to the bottom of a , it has an outlet nozzle e. The angularly bent pestle f protrudes into the container through a pipe attachment h at a point of the vessel opposite the outlet, well sealed. In the neck a ^{1 of} the container, which ends in a cone k , a two-way valve I is switched on. The part of the device containing the dissolving liquid sits on the cone k. With the chosen

ten Beispiel besteht dieser aus zwei Rohren m¹ und m², von denen das erstere die eine Lösungsflüssigkeit, beispielsweise Lauge, Säure o. dgl., aufnimmt, während das andere Rohr m² beispielsweise Wasser ,enthält.' Beide sind durch mit Lufteinlässen versehene Stopfen n¹, n² verschlossen. Ihre Ausläufe führen zu einem gemeinsamen Rohr r, das genau auf den Konus k aufgepaßt ist. In den Ausläufen der Rohre m¹, m² sitzen Zweiweghähne o¹ bzw. o².th example, this consists of two tubes m ¹ and m ² , of which the former receives a solution liquid, for example lye, acid or the like, while the other tube m ^2, for example, contains water. ' Both are closed by plugs n ¹ , n ² provided with air inlets. Their outlets lead to a common pipe r which is precisely fitted onto the cone k. In the outlets of the tubes m ^1, m ² sit Zweiweghähne o ¹ and O ^2.

Soll die Vorrichtung gebraucht werden, so werden sämtliche Hähne I, o¹, o² geschlossen und in die Rohre m¹, m² die erforderlichen Flüssigkeiten eingegeben. In diesem Zustand wird die Gesamtvorrichtung in einen Dampfkochtopf (Sterilisator) bekannter Art mit allem zur Injektion nötigen Zubehör, wie Kanüle, Gummischlauch u. dgl., gesetzt und der üblichen Keimabtötung unterworfen. Danach wird das Pulver durch den Einfülltrichter b in den Behälter geschüttet und der Stopfen d sofort wieder aufgesetzt. Hierauf wird der Hahn I geöffnet. Durch öffnen des Hahnes o¹ bzw. o² wird alsdann so viel Flüssigkeit zugeführt, als für die Lösung des jeweiligen Pulvers erforderlich ist. Das Abmessen der Flüssigkeitsmengen wird durch eine Einteilung an den Rohren erleichtert. Dann werden die Hähne an den Rohren wieder geschlossen. Mit dem Pistill wird danach eine innige Vermischung und vollständige Lösung des Pulvers herbeigeführt. Ist diese eingetreten, dann wird der Hahn I geschlossen, der Aufsatz abgehoben und ein Gebläse s (strichpunktiert) auf den Konus k aufgesetzt. Nachdem auch noch die Injektionsnadel i mittels Gummischlauches g an dem Auslaufstutzen e befestigt ist, ist die Vorrichtung zur Einführung der sterilen Flüssigkeit fertig.If the device is to be used, all taps I, o ¹ , o ^{2 are} closed and the required liquids are entered into the pipes m ¹ , m ^2. In this state, the entire device is placed in a pressure cooker (sterilizer) of a known type with all the accessories required for injection, such as cannula, rubber hose and the like, and subjected to the usual killing of germs. Then the powder is poured into the container through the funnel b and the stopper d is immediately put back on. Then the tap I is opened. By opening the tap o ¹ or o ² , as much liquid is then added as is necessary for dissolving the respective powder. The measuring of the amount of liquid is facilitated by a division on the tubes. Then the taps on the pipes are closed again. With the pestle, an intimate mixing and complete dissolution of the powder is then brought about. If this has occurred, then the cock I is closed, the attachment is lifted and a fan s (dash-dotted) is placed on the cone k . After the injection needle i has also been attached to the outlet nozzle e by means of a rubber hose g , the device for introducing the sterile liquid is ready.

Um auf einfache Weise feststellen zu können, ob die Lösung die gewünschte Reaktion zeigt, trägt der Verschlußstopfen d ein Glasstäbchen v, das in die Lösung taucht und beim Herausnehmen des Stopfens die Flüssigkeit abtropfen läßt.In order to be able to determine in a simple manner whether the solution shows the desired reaction, the stopper d carries a small glass rod v which dips into the solution and allows the liquid to drip off when the stopper is removed.

Die Vorrichtung ist insbesondere zur Lösung des Präparates »Ehrlich- Hata 606« geeignet. The device is particularly suitable for dissolving the preparation »Ehrlich-Hata 606«.

Claims

Patent-to sayings:

1. Device for sterile production of solutions of powdery substances for injection purposes, consisting of one for receiving the powder to be dissolved serving and to be brought into connection with a hypodermic needle without any further Containers and detachably connected top containers.

2. Apparatus according to claim 1, characterized in that both the Outlets of the individual attachment vessels as well as the inlet of the container are lockable for themselves.

3. Apparatus according to claim 1, characterized in that the container with a powder mixing device to be moved from the outside, e.g. B. a pestle is provided.

4. Apparatus according to claim 1 to 3, characterized in that the end plug for the filling opening of the Container for the powder is provided with a dip stick.

For this purpose ι sheet of drawings.