DE2334082C3 - Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial - Google Patents
Elektrophotographisches AufzeichnungsmaterialInfo
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer transparenten, isolierenden
Deckschicht aus einer polymeren Verbindung mit Tetrafluoräthylen-Einheiten.
Die bekannten elektrophotographischen Kopierverfahren
können je nach Art des verwendeten Entwicklers in Naßkopierverfahren bzw. Trockenkopierverfahren
unterteilt werden.
Ein mit trockenem Entwickler, also Tonerpulvern, arbeitendes elektrophotographisches Kopiergerät ist
beispielsweise aus der DT-AS 14 97 164 bekannt. Im allgemeinen wird jedoch angestrebt, das elektrostatische,
»latente Bild mittels eines Naßentwicklers in ein sichtbares Bild umzuwandeln, da das naßentwickelte
Bild ein höheres Auflösungsvermögen hat; außerdem ergibt sich eine bessere Kontinuität in der Wiedergabe
von Tönungen, da sich die Dichte des Bildes beliebig steuern läßt; und schließlich hat eine mit Naßentwicklern
arbeitende Entwicklungsvorrichtung einen sehr viel einfacheren und kompakteren Aufbau als eine mit
Trockenentwicklern arbeitende Entwicklungsvorrichtung.
Ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial der angegebenen Gattung für ein mit einem Flüssigentwickler
arbeitendes elektrophotographisches Kopiergerät ist aus der DT-OS 15 22 688 bekannt. Dabei
befindet sich eine transparente, isolierende Deckschicht über der photoleitfähigen Schicht.
In dieser Druckschrift werden mehrere organische Substanzen genannt, die als isolierende, transparente
Deckschichten verwendet werden können. Eine weitere, häufig verwendete Substanz ist Polytetrafluoräthylen.
Nach der Erzeugung des latenten Ladungsbildes auf einem solchen Aufzeichnungsmaterial wird ein Flüssigentwickler
auf die transparente, isolierende Deckschicht aufgebracht; dieser Flüssigentwickler besteht im allgemeinen
aus einem festen Farbstoff, der in einem organischen Lösungsmittel suspendiert ist. Dadurch
wird das elektrostatische, latente Ladungsbild zu einem sichtbaren Bild entwickelt.
Dieses sichtbare Bild, das beispielsweise auf ein Blatt Papier übertragen werden kann, ist jedoch noch sehr
naß, da der Farbstoff noch in dem organischen Lösungsmittel dispergiert ist. Dadurch treten jedoch
Schwierigkeiten bei der Übertragung und weiteren Behandlung des übertragenen, auf dem Papier befindlichen
Tonerbildes auf, da sich beispielsweise die Eigenschaften des Papiers ändern können. Außerdem
erfordern feuchte Kopien ein relativ aufwendiges Trocknungsverfahren, das die Kosten für ein Kopiergerät
erhöht
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein elektrophotographisches Aufzeichnungsgerät der
angegebenen Gattung zu schaffen, mit dem sich der Feuchtigkeitsgehalt des Tonerbildes verringern läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das eiektrophotographische Aufzeichnungsmaterial
eine Deckschicht aus einem Tetrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-Mischpolymerisat
enthält.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile beruhen darauf daß ein solches Material das Lösungsmittel, in
dem der Farbstoff bzw. Toner im allgemeinen dispergiert ist, sehr stark abstößt, wenn ein latentes
Ladungsbild zu einem sichtbaren Tonerbild entwickelt wird, so daß die hergestellten Kopien nahezu trocken
SIIBei noch zu erläuternden Vergleichsversuchen hat
sich herausgestellt, daß ein solches Mischpolymerisat ein Lösungsmittel sehr viel stärker abstößt, als
beispielsweise Polytetrafluoräthylen, das ebenfalls häufig als transparente, isolierende Deckschicht verwendet
wird. Anders ausgedrückt haftet das Lösungsmittel sehr viel besser an Polytetrafluoräthylen als an Tetrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-Mischpolymensat,
so daß bei Verwendung einer isolierenden, transparenten Deckschicht aus dem Mischpolymerisat das Lösungsmittel
abgestoßen wird, wenn der Flüssigentwickler auf das latente Ladungsbild aufgebracht ist. Dadurch läßt
sich das Lösungsmittel sehr wirksam und auch selektiv, beispielsweise mittels einer Luftdüse, entfernen, so daß
die mittels eines solchen Aufzeichnungsmaterials hergestellten Kopien entweder in gewünschten Bereichen
oder über ihre ganze Fläche nahezu trocken sind.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die schematische
Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur einen Schnitt durch ein Aufzeichnungsmaterial nach der
vorliegenden Erfindung darstellt.
Die Figur zeigt ein elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial 4 mit einem elektrisch leitenden
Träger 1, mit einer auf dem Träger 1 aufgebrachten, photoleitfähigen Schicht 2 und mit einer transparenten,
isolierender. Deckschicht 3, die auf der photoleitfähigen Schicht 2 angeordnet ist.
Der elektrisch leitende Träger 1 kann aus Papier bestehen, welches so behandelt worden ist, daß es
leitfähig ist; als Alternative hierzu kann es sich um eine Platte aus Kunstharzmaterial, aus Aluminium oder
einem anderen Metall handeln.
Die photoleitfähige Schicht 2 kann aus Selen, Zinkoxid, Selen-Sulfid, Kadmiumsulfid, Poly-N-Vinylcarbazol
oder einem anderen, photoleitfähigen Material bestehen.
Die transparente, isolierende Deckschicht 3 enthält ein Tetrafluoräthylen-Hexafluf rpropylen-Mischpolymerisat,
das sich nicht in dem im Flüssigentwickler vorhandenen Lösungsmittel auflöst, sondern dieses
Lösungsmittel sehr stark abstößt, wenn das latente Ladungsbild zu einem sichtbaren Tonerbild entwickelt
wird.
Bei Vergleichsversuchen wurde festgestellt, daß ein solches Tefrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-Mischpolymerisat
das Lösungsmittel sehr viel stärker abstößt als beispielsweise Polytetrafluoräthylen, das ebenfalls häufig
als transparente, isolierende DeckGchicht verwendet wird.
Bei diesen Vergleichen wurden zwei Proben untersucht wobei es sich bei der Probe A um einen
Polytetrafluoräthylen-Film von 25 μ Dicke und bei der
Probe B um einen Mischpolymerisat-Film von 25 μ Dicke handelte. Als Beispiel für ein organisches
Lösungsmittel wurde eine isoparaffinische Kohlenwasserstoffmischung
mit einem Siedebereich von 177-188°C verwendet.
Die beiden Probenfilme wurdon jeweils auf eine Grundplatte aus Glas aufgebracht, deren Oberfläche
unmittelbar vorher mit Alkohol gereinigt wurde; die Oberfläche des Films auf der Grundplatte wusde mit
einem Schwamm abgewischt, der mit Alkohol imprägniert war, um Staubteilchen und Falten zu beseitigen.
Die so präparierten, mit den Probenfilmen versehe- ι ο nen Grundplatten wurden dann so geneigt, daß die
Oberflächen der Probenfilme jeweils denselben Winkel θι mit der Horizontalen bildeten. Bei den Versuchen
befanden sich die Platten unter den normalen
atmosphärischen Bedingungen.
Bei den Vergleichsversuchen wurden 0,5 cm3 Lösungsmittel
mittels einer Spritze auf den oberen Bereich einer jeden Platte abgelagert, so daß das Lösungsmittel
über die Oberfläche des Films nach unten fließen konnte. Dabei wurden mittels einer Stoppuhr für jede
Probe die folgenden beiden Größen bestimmt: Die Zeit /ι, in der der Lösungsmitteltropfen sich 100 mm
vorwärtsbewegt hat, und die Zeit i2, in der die jeweils
gleiche Probenoberfläche frei von dem Lösungsmittel wurde, d. h. die Zeitspanne, in der der Lösungsmitteltropfen
über die ganze Filmoberfläche geflossen ist.
Die Meßergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Probe Zeit
«ι
10°
30°
45°
fi 12,0 see
ft Lösungsmittel noch
nach 60 see auf
Probenoberfläche
nach 60 see auf
Probenoberfläche
t\ 1,6 see
ft frei nach 6,0 see
2,0 see Lösungsmittel noch
nach 60 see auf
Probenoberfläche
nach 60 see auf
Probenoberfläche
0,2 see
frei nach 4,0 see 1,4 see
Lösungsmittel noch
nach 60 see auf
Probenoberfläche
nach 60 see auf
Probenoberfläche
unmeßbar
frei nach 3,0 see
frei nach 3,0 see
In einer weiteren Untersuchung wurden die Grundplatten
mit den Probenfilmen horizontal angeordnet und dann langsam um einen Eckpunkt geschwenkt.
Dabei wurde der Winkel ermittelt, bei dem der auf der Platte befindliche Lösungsmitteltropfen beginnt, sich
längs der Probenoberfläche zu bewegen. Es zeigte sich. daß bei dem Polytetrafluoräthylen-Film der Lösungsmitteltropfen
erst bei einem Winkel von 20° zwischen Grundplatte und der Horizontalen in Bewegung kommt,
während bei dem Mischpolymerisat-Film der Lösungsmitteltropfen sich bereits bei einem Winkel von 2 nach
unten bewegt.
Nur der Vollständigkeit halber soll noch erwähnt werden, daß die kritische Oberflächenspannung für
Polytetrafluoräthylen 18,5Dyn/cm und für das beanspruchte
Mischpolymerisat 17,0 Dyn/crn ist.
Ein solches elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial 4 wird gleichmäßig, also über die gesamte
Fläche der isolierenden Deckschicht 3, einer Lichtbestrahlung und einer Koronaentladung ausgesetzt,
wodurch sich die in der F i g. angedeutete Aufladung der Oberfläche ergibt.
Nach einer weiteren Aufladung der Oberfläche im Dunkeln mittels Koronaentladung mit entgegengesetzter
Polarität wird das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial 4 von der Seite der isolierenden
Deckschicht 3 her mit der Abbildung einer Vorlage belichtet, so daß ein elektrostatisches, latentes Bild auf
der photoleitfähigen Schicht 2 entsteht.
Dann wird ein Flüssigentwickler auf das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial 4 aufgebracht, um
das elektrostatische, latente Bild zu entwickeln und in ein sichtbares Bild umzuwandeln. Der Flüssigentwickler
besteht beispielsweise aus einem mit Harz behandelten Toner, wie Ruß oder irgend einem anderen Farbpigment
in sehr feiner Pulverform, der in einem gut isolierenden Lösungsmittel dispergiert ist; als Lösungsmittel
wird eine isoparaffinische Kohlenwasserstoffmischung mit einem Siedebereich von 177—188° C
verwendet.
Auf das Tonerbild wird schließlich ein Kopieblatt gelegt, so daß das Tonerbild durch Ausübung von Druck
auf das Kopieblatt übertragen werden kann. Dabei bleibt die Aufladung der photoleitfähigen Schicht 2
erhalten, so daß weitere Kopien ohne erneute Belichtung mit einer Abbildung der Vorlage hergestellt
werden können, indem die latente Abbildung wiederholt mit dem Flüssigentwickler entwickelt und die so
hergestellte sichtbare Abbildung auf ein Kopieblatt übertragen wird.
Ein solches elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial kann auf folgende Weise hergestellt werden:
Eine lichtempfindliche Lösung, die durch Dispergieren einer Mischung aus Kadmiumsulfid-Pulver und einem
Silikonharz in einem Gewichtsverhältnis von 5 :2 in einem Lösungsmittel auf Erdölbasis hergestellt wurde,
wird als photoleitfähige Schicht auf eine 25 μ starke Folie aus Tetrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-Mischpolymerisat
aufgebracht, die als transparente, isolierende Deckschicht dient. Die lichtempfindliche Lösung auf
der Folie wurde mittels eines Auftragmessers ausgequetscht, so daß eine Schicht mit gleichmäßiger Dicke
entstand. Nach 24 Stunden bei Normaltemperatur wurde die Folie in einen thermostatisierten Ofen
eingebracht, wo sie bei 1500C gehärtet wurde. Nach
dem Härten hatte die Schicht aus der Mischung von Kadmiumsulfid und Silikonharz eine Dicke von 55 μ.
Dann wurde ein elektrisch leitendes Binde- oder Klebeharz auf die photoleitfähige Schicht aufgebracht,
und schließlich wurde eine Aluminiumfolie mit einer Dicke von 0,5 mm als Träger durch Andrücken
aufgeklebt, so daß ein fertiges Aufzeichnungsmaterial vorlag.
Da eine solche transparente, isolierende Deckschicht das in dem Flüssigentwickler enthaltene Lösungsmittel
abstößt, kann das überschüssige Lösungsmittel von der Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials, d.h., von der
transparenten, isolierenden Deckschicht 3, durch Anblasen mittels einer Luftdüse wirksam und selektiv
entfernt werden, so daß die fertigen Kopien nahezu trocken sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Elektrophotographisches Aufzeichnungsmaterial mit einer transparenten isolierenden Deckschicht aus einer polymeren Verbindung mit Tetrafluoräthylen-Einheiten, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Deckschicht (3) aus einem Tetrafluoräthylen-Hexafluorpropylen-Mischpolymerisat enthält.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6720072A JPS4928343A (de) | 1972-07-05 | 1972-07-05 | |
JP6720072 | 1972-07-05 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2334082A1 DE2334082A1 (de) | 1974-01-17 |
DE2334082B2 DE2334082B2 (de) | 1977-02-17 |
DE2334082C3 true DE2334082C3 (de) | 1977-09-29 |
Family
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