DE2333125A1

DE2333125A1 - Blockierschutzregelsystem fuer druckmittelbetaetigte fahrzeugbremsen

Info

Publication number: DE2333125A1
Application number: DE19732333125
Authority: DE
Inventors: Alfred Klatt
Original assignee: Wabco Westinghouse GmbH Germany
Current assignee: Wabco Westinghouse Fahrzeugbremsen GmbH
Priority date: 1973-06-29
Filing date: 1973-06-29
Publication date: 1975-01-23
Also published as: US3866981A; FR2235028B1; FR2235028A1; IT1014384B

Description

Hannover, d. 22.6.1973 WP 24/73

Westinghouse Bremsen- und Apparatebau GmbH, Hannover

Blockierschutzregelsystem für druckmittelbetätigte Fahrzeugbremsen

Ein Blockierschutzregelsystem der im Oberbegriff geschilderten Art gehört zum Systemtyp der "Einzelradregelung". Die "Einzelradregelung" wird als leistungsfähigste Blockierschutzregelun^ angesehen. Jedes bremsbare Rad eines Fahrzeuges, das mit einer Blockie schutzanlage des Systemtyps "Einzelradregelung" ausgerüstet ist, wird individuell entsprechend den an ihm vorliegenden Verhältnissen, wie z.B. Straßenbeschaffenheit, zur Ausnutzung der optimalen Bremskraftaufnahmefähigkeit geregelt.

Wird ein Fahrzeug mit "Einzelradregelung" auf einer Fahrbahn gebremst, die derart beschaffen ist, daß auf der einen Fahrzeugseite ein hoher Reibwert und auf der anderen Fahrzeugseite ein niedriger Reibwert vorhanden ist, werden die unterschiedlich großen, wirksamen Bremskräfte Giermomente hervorrufen. Diese auftretenden Giermonente, die besonders bei Fahrzeugen mit kurzem Achsabstand die Richtungsstabilität gefährden, müssen vom Fahrer durch Gegenlenken aufgefangen werden, was bei übermäßig großen Giermomenten nicht oder nicht vollständig möglich ist. Das Fahrzeug wird von der Fahrtrichtung abweichen.

Es sind Blockierschutzregelsysteme bekannt, bei der die Räder einei Achse immer nach dem Rad mit dem niedrigsten Kraftschluß geregelt werden. Diese "select-low-Regelung" berücksichtigt immer den niedrigsten Kraftschluö, so daß die Forderung nach kürzestem Bremsweg nicht zu erfüllen ist. Das Fahrzeug bleibt zwar richtungsstabil,

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da aber der maximal mögliche Bremsdruck an dem Rad auf dem hohen Reibwert nicht ausgenutzt wird, werden die Bremswege sehr lang.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Blockierschutzregelsystem der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das das Entstehen übermäßig großer Giermomente verhindert.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale gelöst. Durch die Erfindung wird das Entstehen eines übermäßigen Bremskraftunterschieds vermieden und die Richtungsstabilität des Fahrzeuges bei guter Ausnutzung der Bremskraft verbessert.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird im Kennzeichen des Anspruches 2 aufgezeigt.

Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, wobei zum Verständnis der Erfindung nicht erforderliche, bekannte Einrichtungen und zugehörige Schaltungen und Leitungen der besseren Übersicht halber weggelassen sind.

Die gezeigte Blockierschutzanlage weist für das linke Rad einer Achse einen Radbremszylinder 1 auf, dessen Arbeitskammer 2 mit einem elektropneumatisehen Druckschalter 3 der Arbeitskontaktart verbunden ist. Veiter ist die Arbeitskammer 2 über eine Druckmittelleitung 4 an eine Verbindungskammer 5 angeschlossen, die über ein Einlaßventil G_f 7 mit einer Bremsleitung 8 und über

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ein Auslaßventil 9, 11 mit einer Druckmittelauslaßleitung 12 in Verbindung steht. Die Ventilteller 6 und 9 des Ein und Auslaßventils 6, 7 und 9, 11 sind über Ventilstangen 13 und 14 mit Ankern 15 und 16 zweier Elektromagnete 17 und 18 starr verbunden.

Vom positiven Pol des Druckschalters 3 führt eine elektrische Leitung 19 zu einem Eingang eines UND-Gatters 21 einer elektronischen Steuerschaltung. Der Ausgang des UND-Gatters 21 führt auf einen Eingang eines weiteren UND-Gatters 22 dessen Ausgangssignale zwei ODER-Gattern 23 und 24 zugeführt werden. Die Ausgangssignale des einen ODER-Gatters 23 steuern durch Erregung eines Elektromagneten 17 das,an sich offenstehende Einlaiventil 6, 7, und die Ausgangssignale des anderen ODER-Gntters 24 steuern durch Erregung eines Elektromagneten 18 das an sich geschlossene Auslaßventil 9, 11.

Von einer die von der hier nicht gezeigten Meßfühleinrichtung er zeugten Regelsignale au nehmenden, an sich bekannten elektronischen. Auswerteschaltung 25 führt eine Leitung 26 zu einem zweiten Eingang des ODER-Gatters 23 und eine weitere Leitung 27 zu einem zweiten Eingang des ODER-Gatters 24.

to Der Zweig der Blockierschutzanlage des rechten Rades entspricht oo

in Aufbau dem des linken Rades. Die Bezurszeichen für rleic-ie *- - f.

_o Bauteile des rechten Zweiges wurden mit um Hundert erhöhten Bezugs-

**. zahlen bezeichnet.
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Die beiden Zweige der Blockierscrutzanlage sind über die aus den UND-Gattern 21- 22, 121 _J 122 bestehende elektronische Steuerschaltung miteinander verbunden. Ein negierter zweiter "i

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des UND-Gatters 21 des linken Rades steht mit dem Pluspol des Druckschalters 103 des rechten Rades in Verbindung. Die den Elektromagneten 117 des Einlaßventils 106, 107 des rechten Rades erregenden Stromimpulse werden über eine Verbindungsleitung 128 auch auf einen zweiten Eingang des UND-Gatters 22 gegeben.

Der negierte zweite Eingang des UND-Gatters 121 des rechten Rades steht mit dem Pluspol des Druckschalters 3 des linken Rades in Verbindung. Die den Elektromagneten 17 des Einlaßventils 6, 7 des linken Rades erregenden Stromimpulse werden über eine Verbin dungsleitunp; 23 auch auf einen zweiten Einp-anr des UND-Gatters 122 gegeben.

Die Wirkungsweise der beschriebenen Anordnung ist wie folgt:

Die Ein- und Auslaßventile werden üblicherweise von der Jeweils zugehörigen Auswerteschaltunζ individuell gesteuert. Um ein Ansprechen der elektronischen Steuerschaltung zu bewirken, müssen an den beiden Rädern gegensätzliche Zustände, bei denen der größtmögliche Bremskraftunterschied zu erwarten ist, vorhanden sein.

Daher wird nun angenommen, daß der Bremsdruck im linken Radbremszylinder 1 den Schaltdruck des Druckschalters 3 erreicht hat und weiter ansteigt. Das vom Druckschalter 3 abgegebene Signal steht am Eingang des UND-Gatters 21 und am negierten Eingang des UND-Gatters 121 an und sperrt letzteres.

Es sei nun weiter angenommen, daß der Bremsdruck im rechten Radbremszylinder 101 unter dem Schaltdruck des Druckschalter^ 10?

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liegt und gehalten oder gesenkt wird. An dem Eingang des UND-Gatters 121 liegt kein Signal an, so daß dieses gesperrt ist und die elektronische Steuerschaltung keine Wirkung auf die Ventileinheit des rechten Rades ausüben kann. Der negierte zweite Eingang des UND-Gatters 21 ist unbeaufschlagt, so daß ein Ausgangssignal auf einen Eingang des UND-Gatters 22 gegeben wird. Dem zweiten Eingang wird, da das Einlaßmagnetventil 106, 107 des rechten Rades erregt (geschlossen) ist, ein Signal zugeführt. Beide Eingänge des UND-Gatters 22 führen ein Signal. Das vom UND-Gatter 22 dadurch abgegebene Signal wirkt über die ODER-Gatter 23 und 24 auf die Magnetventile des linken Rades.

Das Einlaßventil 6, 7 schließt und das Auslaßventil 9, 11 öffnet. Der Bremsdruck im linken Radbremszylinder 1 wird abgesenkt und ein übermäßig großer, aufgrund der individuellen Regelung möglicher Bremskraftunterschied wird vermieden.

Fällt der Bremsdruck im linken Radbremszylinder 1 unter den bei beiden Druckschaltern 3» 103 gleichen Schaltdruck oder schaltet die Regelventileinheit des rechten Rades auf Druckanstieg (Einlaömagnetventil 106, 107 stromlos), wird das UND-Gatter 21 bzw. das UND-Gatter 22 gesperrt und die elektronische Steuerschaltung ist wieder wirkungslos. Die beiden Räder werden wieder einzeln, unabhängig voneinander geregelt.

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Claims

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Schutzansprüche £.

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1. Blockierschutzregelsystem für druckmittelbetätigte Fahrzeug-

, wobei jedem bremsbaren Rad einer Achse eine das Radverhalten abtastende und auswertende Meßfühle inr ichtun*: und eine von bei bestimmten Drehzuständen des Rades von der Meßfühleinrichtung erzeugten Signalen schaltbare Regelventileinheit zugeordnet ist, durch die der Radbremsdruck im zugehörigen Radbremszylinder aufgebaut, gesenkt oder gehalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Radbremszylinder (1, 101) einer Achse ein mit der Arbeitskammer (2, 102) des Radbremszylinders verbundener, auf eine elektronische Steuerschaltung wirkender elektropneumatischer Druckschalter (3, 103) zugeordnet ist, und daß die elektronische Steuerschaltung derart ausgebildet ist, daß bei Ansprechen nur eines Druckschalters und Druckabbau oder Druckhalten des Rad bremsdruckes der anderen Fahrzeugseite der höhere Radbremsdruck gehalten, gesenkt oder langsamer aufgebaut wird.
2. Blockierschutzregelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die elektronische Steuerschaltung für jeden Radbremszylinder einer Achse ein mit dem zugehörigen Druckschalter verbundenes UND-Gatter (21 bzw. 121) aufweist, dessen negierter zweiter Eingang mit dem Druckschalter des jeweils anderen Radbremszylinders verbunden ist, daß der Ausgang des UND-Gat ters (21 bzw. 121) mit einem Eingang eines mit einem weiteren Eingang an die Wicklung (17 bzw. 117) eines Einlaßmagnetventils (6. 7 bzw. 106, 107) des jeweils anderen Rades angeschlossenen UND-Gatters (22 bzw. 122) verbunden ist, dessen Ausgangssignale auf die zugehörige Regelventileinheit wirken.

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