DE2331195A1 - Verfahren zur regelung von mehrstufigen stoffaustauschsaeulen mit variablen sprudelschichthoehen - Google Patents
Verfahren zur regelung von mehrstufigen stoffaustauschsaeulen mit variablen sprudelschichthoehenInfo
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Description
509 Leverkusen. Bayerwerk
Verfahren zur Regelung von mehrstufigen Stoffaustauschsäulen mit variablen Sprude!Schichthöhen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung von Sprudelschichthöhen
in mehrstufigen Stoffaustauschsäulen mit in Abständen
übereinander angeordneten Gasverteilerböden, tiei der die Kammern,
die durch zwei übereinander liegende Gasverteilerböden gebildet werden, durch Rohre miteinander verbunden sind.
Der Zweck des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es, die Sprudelschichthöhe
in jeder Kammer der Stoffaustauschsäule unabhängig von den gewählten FlUssigkeits- und Gasbelastungen einstellen zu
können. Dabei sollen Gas und Flüssigkeit sowohl im Gegen- als auch im Gleichstrom durch die Stoffaustauschsäule geführt werden
können.
Die bisher bekannten mehrstufigen Stoffaustauschsäulen ( Blasensäulen)
arbeiten mit weSgehend konstanten Sprudelschichthöhen
in den einzelnen Kammern. Bei den im Gegenstrom betriebenen Säulen handelt es sich um Bodenkolonnen, in denen zur Erzielung
hoher Sprudelschichten und damit großer Flüssigkeitsverweilzeiten die aus der Destillationstechnik bekannten Überlaufwehre
hochgezogen sind. Für die Gleichstrom-Fahrweise sind Bodenkolonnen gebräuchlich, die keine Überlaufwehre oder Ablaufschächte
aufweisen, so daß Flüssigkeit und Gas gemeinsam durch die Bodenöffnungen strömen müssen. Kennzeichnend für beide Fahr-
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weisenist das Fehlen einer zusammenhängenden, über die gesamte Kolonnenhöhe sich erstreckenden Flüssigkeitssäule.
In DPlP 335552 wird eine mehrstufige St off austauschsäule mit
Siebböden beschrieben, bei der die einzelnen Kammern durch Ablaufrohre derart miteinander verbunden sind, daß über die
gesamte Kolonnenhöhe eine zusammenhängende Flüssigkeitssäule gebildet wird. Bei einer Erhöhung der Gasbelastung sinkt die
Sprudelschichthöhe ab und bei Erniedrigung der Gasbelastung nimmt die Sprudelschichthöhe zu; dieses gegenläufige Verhalten
wirkt sich nachteilig auf den gewünschten Stoffaustausch
aus.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an sich bekannte Stoffaustauschsäulen mit zusammenhängender Flüssigkeitssäule
über die gesamte Säulenhöhe so zu regeln, daß in jeder Kammer üprude!Schichthöhen eingestellt werden können, die von den
gewählten FlUssigkeits- und Gasbelastungen unabhängig sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Drosselorgan in jedes Verbindungsrohr zwischen den Kammern eingesetzt ist, das von der Druckdifferenz zwischen den Gaspolstern
unterhalb der Gasverteilerböden zweier aufeinander folgender Kammern gesteuert wird.
Die mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei Belastungserhöhungen
die Sprudelschicht erhöht und entsprechend bei Belastungserniedrigungen die Sprudelschichthöhe erniedrigt werden
kann. Dieses Verhalten der Stoffaustauschsäule ist besonders dann von Vorteil, wenn für die flüssige Phase eine bestimmte
mittlere Verweilzeit in der Kolonne eingehalten werden soll, beispielsweise dann, wenn die Stof!'austauschsäule ^Is
chemischer Reaktor betrieben wird.
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4 Ü 9 8 a B / 1 1 1 7
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäöen Verfahrens
ist in einer Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben.
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 Aufbau der Stoffaustauschsäule bei Gegen-
strombetrieb
Figur 2 Stoffaustauschsäule im Gegenstrombetrieb
zur Ableitung von Formeln
Figur 3 Aufbau der Stoffaustauschsäule im GIeich-
strombetrieb
Figur 4 Stoffaustauschsäule im Gleichstrombetrieb
zur Herleitung der Formeln
Figur 1 zeigt den Aufbau der Stoffaustauschsäule bei Gegenstrom
von Gas und Flüssigkeit. Die Stoffaustauschsäule ist
durch mehrere, in bestimmten Abständen übereinander angeordnete Gasverteiler-Böden 5 in Kammern unterteilt. Vorteilhafterwe
ise füllen die Gasverteilerböden 5 den gesamten Querschnitt der Säule aus. Im stationären Zustand befindet
sich in Jeder Kaaeer eine Sprudelschicht 1 und ein Gaspolster 2. Die Flüssigkeit wird der obersten Kammer über den
Zulaufstutzen 3 zugeführt, während das Gas am unteren Ende
der Stoffaustauschsäule über den Stutzen 4 eingeleitet wird.
Das Gas, welches die Säule von unten nach oben durchströmt,
wird durch jeden Verteilerboden 5 dispergiert und tritt in intensiven Stoffaustausch mit der Flüssigkeit innerhalb einer
jeden Sprudelschicht 1, bevor es sich vor jedem Verteilerboden
5 im Gaspolster 2 sammelt. Über den Stutzen 6 verläßt das Gas die Stoffaustauschsäule.
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Die Flüssigkeit, welche die Stoffaustauschsäule von oben nach unten durchströmt, gelangt über den Ablauf stutzen 7 und das
Verbindungsrohr 8 jeweils in die darunterliegende Kammer, bis die Flüssigkeit die Stoffaustauschsäule über den Überlauf 9
verläßt. Die Gasverteilerböden sind so ausgelegt, daß ein Hindurchregnen der Flüssigkeit nicht möglich ist, so daß
die Flüssigkeit allein über die Verbindungsrohre 8, welche mit Drosselgeräten 10 versehen sind, von Kammer zu Kammer
geführt wird.
Anhand der Figur 2 wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei einer Blasensäule im Gegenstrombetrieb aufgezeigt. Im stationären Zustand besteht zwischen
dem Druckabfall in der Säulenachse 11 zwischen den Punkten 12 und 15 und dem Druckabfall im Verbindungsrohr 8 zwischen
den Punkten 16 und 17 ein Gleichgewicht, so daß gilt:
0 A P12-I5 = ΔΡΐ6-8-17
Der Druckabfall in der Säulenachse Δ P-I2-15 setzt sich gemäß
Gleichung
P12-15 =^PSP 12-13 +-ΛΡΒΟ14
aus folgenden Anteilen zusammen:
Δρ Sp = Hydrostatischer Druck der Sprudel
12-13 Schichthöhe 12-13
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Δ P30 = Druckverlust des Verteilerbodens
14 (Punkt 14)
Δ Pop
14-15 = Hydrostatischer Druck der Sprudelschichthöhe 14-15
Der Druckabfall im Verbindungsrohr 8 zwischen den Punkten 16 und 17 1^ p., ^ a 17 ergibt sich als Differenz aus dem
Ί O—O—I (
λ
hydrostatischen Druck der unbegasten Flüssigkeit^AP ,
*H6-8-17
dem Druckverlust infolge Rohrreibung \ρΟτ? sowie dem
> "-B78:5
Druckverlust an der Drosseiste lie-A
16-8-17
Somit gilt für das Druckgleichgewicht nach Gleichung
Da der hydrostatische Druck der Sprudelschichthöhe 18-12 angenähert derselbe ist,wie derjenige der Sprudelschicht
höhe 14-15, gilt:
0Δρ = Δρ +
W SP SP1213
SP12-13 14-15
12-13
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Darin stellt Apsp den hydrostatischen Druck der gesamten,
in Betracht gezogenen Sprudelschicht dar.
Mit Gleichung (V) ergibt sich somit als Grundgleichung für das Druckgleichgewicht bei Gegenstrom-Fahrweise in der
erfindungsgemäßen, mehrstufigen Stoffaustauschsäule:
+ t-iPr>ri —* - -i- Pttit ~* ' Pi3*n» "™ ' *Pt\d DZW ·
xjKJ
Γ Xj rtii* LJix
- ΑΐΛ - . .psp - ^Pre - ->
Für eine Diskussion der Funktionsweise der Säule ist es
zweckmäßig, den Druckverlust Λ Pp^j der strömenden Flüssigkeit
im Verbindungsrohr 8 zunächst außer Betracht zu lassen. Er kann überdies durch eine ausreichende Bemessung des Rohrdurchmessers
der Verbindungsrohre 8 für alle auftretenden Flüssigkeit sbe lastungen vernachlässigbar klein gehalten werden:
= 0
7-8-3
Damit gilt:
Aus Gleichung \9j geht hervor, daß bei Gasbelastungserhöhungen,
d.h. bei Erhöhungen des Druckverlustes im Gasverteile rboden Δ pß0 die Sprudelschichthöhe bzw. ihr hydrostatischer
Druck ApSp bei konstanter Stellung des Drosselgerätes
= konst.) kleiner werden muß, da der hydrostatische
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Druck der unbegasten Flüssigkeit im Verbindungsrohr/\ „
bei gegebener Kammerhöhe eine Konstante darstellt. Ss wird
aber auch deutlich, daß das Absinken der Sprudelschichthöhe verhindert werden kann, wenn der Druckverlust-Anstieg im
Ga,-<verteilerboden durch eine Erniedrigung des Druckverlusts
an der Drosselstelle v\ p™, kompensiert wird. Darüber
hinaus kann die Sprudelschichthöhe bzw. ihr hydrostatischer Druck —Pgp sogar - wie erwünscht - erhöht werden, wenn
der Druckverlust an der Drosselstelle Λρ^ weiter verringert
wird.
Umgekehrt kann bei Gasbelastungserniedrigungen, d.h. bei Verringerung des Druckverlustes im Gasverteilerbodenl.Pq0
der hydrostatische Druck der Sprudelschicht ._pSp, d.h.
die Sprudelschichthöhe durch Erhöhung des Druckverlustes an der Drosselstelle -Ipjjp - wie gewünsbht - gesenkt werden.
Änderungen in der Flüssigkeitsbelastung bewirken eine Änderung des Druckverlustes an der Drosselstelle .Λρ™. Wenn
hier keine Neueinstellung des Drosselgerätes erfolgt, kann Gleichung [9j nur dadurch erfüllt werden, daß sich der
Term .Λ Pgp d.h. die Sprudelschichthöhe ändert, und zwar
erniedrigt sie sich bei Erhöhung der Flüssigkeitsbelastung und umgekehrt erhöht sie sich bei Verminderung der Flüssigkeitsbelastung. "Dies trifft auch zu, wenn der Druckverlust in
den Verbindungsrohren SL Ptrg berücksichtigt wird. Da ein
solches Verhalten der Stoffaustauschsäule la allgemeinen unerwünscht ist, kann durch geeignete Einstellungen
des Drosselgerätes auch bei Erhöhungen bzw. Erniedrigungen
der Flüssigkeitsbelastung die Sprudelschichthöhe so erhöht bzw. erniedrigt werden, daß die Flüssigkeitsvolumina in
jeder Kammer den Verweilzeitforderungen entsprechen.
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Die Höhe des Überlaufes 9 folgt aus dem Druckgleichgewicht.
-20
J20
P22
worin bedeuten:
ÜP19-20
p20
ap21-22
ap21-22
P22
= Druckverlust längs der Säulenachse 11 zwischen den Punkten 19 und 20
= Druck am Kopf der Säulßin Punkt 20
= Druckverlust im Überlauf zwischen den Punkten 21 und 22
= Druck am Überlaufende im Punkt 22
Aus Gleichung (io) ist ersichtlich , daß bei Änderungen
der Flüssigkeits- und/oder Gasbelastungen wegen der daraus resultierenden Änderungen von ^P-iq_2n (bei Konstanz von
P20 sowie P22) der Druckverlust im Überlauf ,i P21 00 der
veränderten Situation angepaßt werden muß.
Im folgenden wird nun an Hand von Figur 3 und 4 der Aufbau
und die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Stoffaustauschsäule
bei Gleichstrom von Gas und Flüssigkeit erläutert:
Die Stoffaustauschsäule selbst unterscheidet sich in ihrem Aufbau nicht von der bereits für die Gegenstromfahrweise ein-
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gehend beschriebenen Stoffaustauschsäule, bis auf die Ein-
und Ausgänge für die Flüssigkeit. Gas und Flüssigkeit durchströmen die Säule von unten nach oben, wobei das Gas über
den Stutzen 54 am unteren Ende der Säule und die Flüssigkeit über den Stutzen 53 der untersten Kammer der Säule zugeführt
werden. Die Flüssigkeit, welche über die Verbindungsrohre von Kammer zu Kammer geführt wird, verläßt die oberste Kammer
der Säule über den Stutzen 57 und den Überlauf 59. Das Gas strömt - wie bei Gegenstrombetrieb - nur entlang der Säulenachse
61 und verläßt die oberste Kammer durch Stutzen 56.
Anhand von Figur 4 wird die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Stoffaustauschsäule mit Gleichstrom von Gas und
Flüssigkeit aufgezeigt. Im stationären Zustand besteht hier zwischen dem Druckabfall in der Säulenachse 61 zwischen
den Punkten 62 und 65 land dem Druckabfall im Verbindungsrohr 58 zwischen den Punkten 66 und 67 das Gleichgewicht
oder unter Vernachlässigung von Δ
© ^p30 = ^PpL - Δρ3Ρ + A
Im Unterschied zur Gegenstromfahrweise gemäß den Gleichungen
(7jbzw. 9\ erhalten hier die Terme A1E^ und /Ip011 ein
positives Vorzeichen. Da diese Terme nur von der Flüssigkeitsbelastung beeinflußt werden, zeigt die im Gleichstrom be-
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triebene Säule bei Gasbelastungsänaerungen im Hinblick auf
die Sprudelschichthöhenänderung dasselbe Verhalten wie die im Gegenstrom arbeitende Säule. Dagegen verhält sie sich
entgegengesetzt, wenn Änderungen in der Flüsssigkeitsbelastung
vorgenommen werden. Änderungen am Drosselgerät selbst müssen demzufolge bei Gleichstrom-Fahrweise die
entgegengesetzte Wirkung auf die Sprudelschichthöhenänderungen haben wie bei Gegenstromfahrweise.
Die Überlaufhöhe kann aus dem Druckgleichgewicht mitteIt werden:
er
p65-70
= ÄF71-
71-72
J72
Darin bedeuten:
Δ Ρ 65-70 p70
Δ Ρ71-72
P72
Druckverlust längs der Säulenachse 61 zwischen den Punkten 65 und 70
Druck am Kopf der Säule im Punkt 70
Druckverlust im Überlauf zwischen den Punkten 71 und 72
Druck am Überlaufende im Punkt 72
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- 10 -
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Aus Gleichung (ijj) geht hervor, daß die Überlaufhöhe hier
(bei Gleichstromfahrweise) bei Konstanz von p7Q und p7p
allein von dem hydrostatischen Druck der Sprudelschichthöhe in der obersten Kammer der Säule abhängt.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Regelung von Sprudelschichthöhen in mehrstufigen
Stoffaustauschsäulen mit in Abständen übereinander angeordneten Gasverteilerböden, bei der die Kammern,
die durch je wei übereinander liegende Gasverteilerböden gebildet werden, durch Rohre miteinander verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Drosselorgan (10,60) in jedes Verbindungsrohr (8,58) zwischen den Kammern eingesetzt
ist, das von der Druckdifferenz zwischen den Gaspolstern (2, 52) unterhalb der Gasverteilerböden (5, 55)
zweier aufeinanderfolgenden Kammern gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß ein
Drosselorgan (10, 60) in jedes Verbindungsrohr (8, 58) zwischen den Kammern eingesetzt ist, das von der Höhe
der Flüssigkeitssäule in der Kammer gesteuert wird.
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409885/1 1 17 ORIGINAL INSPECTED
Leerseite
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