DE2329624B2 - Raketensystem, umfassend ein Flüssigkeitsraketentriebwerk der Hauptstrombauart und mehrere Steuerraketentriebwerke - Google Patents
Raketensystem, umfassend ein Flüssigkeitsraketentriebwerk der Hauptstrombauart und mehrere SteuerraketentriebwerkeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Raketensystem, umfassend ein Flüssigkeitsraketentriebwerk der Hauptstrombau-
ίο art und mehrere Steuerraketentriebwerke, wobei das
Hauptstromtriebwerk aus mindestens einer Vorbrennkammer, in der ein brennstoff- bzw. oxydatorreiches
Gasgemisch erzeugt wird, einem der Treibstofförderung dienenden Turbopumpenaggregat, in dessen Turbine
das in der Vorbrennkammer erzeugte Gasgemisch teilweise entspannt wird, einer Hauptbrennkammer, in
der das Teilweise entspannte Gasgemisch mit eingefördertem Oxydator bzw. Brennstoff weiterreagiert, insbesondere
stöchiometrisch verbrennt, und einer Schubdüse besteht, die ebenso wie die Hauptbrennkammer
durch indirekten Wärmetausch gekühlt ist, und zwar insbesondere durch diejenige Treibstoffkomponente,
die gänzlich in die Vorbrennkammer eingefördert wird, und wobei die Steuerraketentriebwerke vom Turbo
wahlweise das Hauptstromtriebwerk (1; 31) und die 25 pumpenaggregat des Hauptstromtriebwerks versorgt
Steuerraketentriebwerke (2; 32) mit Brennstoff und Oxydator versorgt, wobei beim Steuerraketenbetrieb
der geförderte Brennstoff und Oxydator auf dem Wege zu den Steuerraketentriebwerken (2; 32)
werden.
Bei einem bekannten Raketensystem eingangs genannter Gattung wird zum Betreiben der Steuerraketentriebwerke
von dem in der Vorbrennkammer des
in Regeneraiiv-Wärmetauschern (21, 22; 21a, 22a; 30 Hauptstromtriebwerks erzeugten und in der Turbine
45a, 450,46a, 466) verdampf: wird, die mit in einem
vom Turbopumpenaggregat mit Brennstoff und Oxydator gespeisten Generator erzeugten heißen
Gasen beaufschlagt werden, während die Regenerades der Treibstofförderung dienenden Turbopumpenaggregats
teilweise entspannten, brennstoff- bzw. oxydatorreichen Gas vor dem Übertritt desselben in die
Hauptbrennkammer des Hauptstromtriebwerks eine
tiv-Wärmetauscher beim Betrieb des Hauptstrom- 35 Teilmenge abgezweigt und dieser Teilgasmenge zum
triebwerks (1,31) abgeschaltev sind.
2. Raketensystem nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator die Vorbrennkammer
(4) des Hauptstromtriebwerks (1) ist.
Zwecke der Temperaturabsenkung auf dem Wege zu den S'euerraketentriebwerken eine geringe Teilmenge
einer Treibstoffkomponente in flüssiger Form beigemischt. Die besagten Steuerraketentriebwerke können
3. Raketensyste.n nach Anspruch 1 oder 2, da- 40 folglich nur in Funktion treten, wenn auch das Haupt-
durch gekennzeichnet, daß die Regenerativ-Wärmetauscher (21, 22) stromabwärts der Turbine (7)
des Turbopumpenaggregates angeordnet sind. 4. Raketensystem nach Anspruch I oder 2, dastromtriebwerk
voll in Betrieb ist.
Außerdem ist ein aus einem Flüssigkeitsraketentriebwerk der Nebenstrombauart und mehreren Flüssigkeitsraketentriebwerken
der Hauptstrombauart beste-
durch gekennzeichnet, daß die Regenerativ-Wär- 45 hendes Raketensystem bekannt, bei dem das Neben-
metauscher (21a, 22a) stromaufwärts der Turbine (7)
des Turbopumpenaggregates angeordnet sind.
5. Raketensystem nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasgenerator ein stromabstromtriebwerk
der Erzeugung des überwiegenden Schubanteils und die Hauptstromtriebwerke der Erzeugung
des kleineren Schubanteils eines vorbestimmten Gesamtvortriebsschubs dienen. Letztgenannte Haupt-
wärts der Turbine (7; 37a, 376) des Turhopumpen- 5° Stromtriebwerke liefern dabei sowohl die Antriebslei-
aggregates angeordneter Zwischenerhitzer (27; 44) ist, in dem in der Vorbrennkammer (4; 34) erzeugtes,
brennstoff- bzw. oxydatorreiches Gas mit zusätzlich zugeführtem Oxydator bzw. Brennstoff
weiterreagiert.
6. Raketensystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerativ-Wärmetauscher
(45a, 456; 46a, 466) im Zwischenerhitzer (44) eingebaut sind.
7. Raketensystem nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgasgehäuse (40)
der Turbine (37a, 376) doppelwandig ausgebildet ist und durch den gegebenenfalls mittels Stegen unterteilten
Hohlraum (43) zwischen den beiden Gehäusewänden (41,42) beim Steuerbetrieb als Kühlmittel
diejenige Oxydator- bzw. Brennsioffteilmenge durchgelcitet wird, die beim Steuerbetrieb in den
Zwischenerhitzer (44) eingefördert wird und darin stung zur Förderung der eigenen Treibstoffkomponenten
als auch die Antriebsleistung zur Förderung der Treibstoffkomponenten für das leistungsstarke Nebenstromtriebwerk.
Dies geschieht in der Weise, daß die der Vorbrennkammer eines jeden Hauptstromtriebwerks
nachgeschaltete Turbine oder Turbinen zum Antrieb von Pumpen zur Förderung der Treibstoffkomponenten
für das betreffende Hauptstromtriebwerk und von Pumpen zur Förderung der Treibstoffkomponen
ten für das Nebenstromtriebwerk ausgeführt ist bzw. sind. Aufgrund dessen kann das Nebenstromtriebwerk
großer Leistung ohne den sonst bei solchen Triebwerkstypen auftretenden prinzipgebundenen Impulsverlust
zusammen mit den Hauptstromtriebwerken re-
f>5 lativ kleiner Leistung betrieben werden. Außerdem gestatten
in den zum Nebenstromtriebwerk führenden Treibstoffversorgungsleitungen installierte Ventile die
diesem zugeordneten Förderpumpen bei Inbetriebnah-
me der Hauplstromtriebwerke über Bypass-Leitungen
blind arbeiten zu lassen. Dagegen ist die Möglichkeit,
das Nebenstromtriebwerk für sich allein, d. h. bei abgeschalteten
Hauptbrennkammern der Hauptstromtriebwerke
zu betreiben, nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zügrunde, das eingangs
umrissene Raketensystem im Hinblick auf eine Verwendung bei einem Orbiterfahrzeug zu dessen
Lageregelung auf der Umlaufbahn derart auszubilden, daß die Treifctoffanlage des gesamten Systems bei relativ
einfachem Aufbau weitgehend freie Hand bezüglich der Wahl der Leistung der Steuerraketentriebwerke
läßt
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das Turbopumpenaggregat wahlweise das
Hauptstromtriebwerk und die Steuerraketentriebwerke mit Brennstoff und Oxydator versorgt, wobei beim
Steuerraketenbetrieb der geförderte Brennstoff und Oxydator auf dem Wege zu den Steuerraketentriebwerken
in Regenerativ-Wärmetauschern verdampft wird, die mit in einem vom Turbopumpenaggregat mit
Brennstoff und Oxydator gespeisten Generator erzeugten heißen Gasen beaufschlagt werden, während die
Regenerativ Wärmetauscher beim Betrieb des Hauptstromtriebwerks abgeschaltet sind.
Die erfindungsgemäßen Maßnahmen lassen sich einfach verwirklichen. Sie haben ein Raketensystem zum
Resultat, das höchsten Anforderungen an die Manövrierbarkeit ohne großen Aufwand gerecht zu werden
vermag und demzufolge bei Orbiterfahrzeugen für Bahngeschwindigkeitskonekturen und Lageregelungen
bestens geeignet ist. Zurückzuführen ist dieser positive Sachverhalt auf die getroffene Zuordnung von Regenerativ-Wärmetauschern
zu dem dem Hauptstromtriebwerk und dem Steuerraketentriebwerken gemeinsamen Turbopumpenaggregat sowie die spezielle Art und
Weise der Beaufschlagung dieser Wärmetauscher. Dadurch kann nämlich nicht nur das Hauptstromtriebwerk
bei stillgelegten Steuerraketentriebwerken, sondern auch jedes Steuerraketentriebwerk bei stillgelegter
Hauptbrennkammer betrieben werden, woraus sich der Vorteil ergibt, daß man bezüglich der Wahl der Leistung
der Steuerraketentriebwerke freiere Hand hat.
Konstruktiv vereinfachend wirkt es sich aus, wenn in Ausgestaltung der Erfindung das Heißg.is, das beim
Steuerbetrieb in den Regenerativ-Wärmetauschern für die Verdampfung des den Steuerraketentriebwerken
zuströmenden Brennstoffs und Oxydators sorgt, in der Vorbrennkammer des Hauptstromtriebwerks erzeugt
wird, dessen Hauptbrennkammer in dieser Zeitspanne außer Betrieb bleibt. Die besagten Wärmetauscher
können dabei gemäß weiteren ausgestaltenden Erfindungsmerkmalen sowohl stromabwärts als auch stromaufwärts
der Turbine des Turbopumpenaggregates angeordnet sein. Wie nachfolgend gezeigt wird, ist die
beim Steuerbetrieb in der Vorbrennkammer des Hauptstromtriebwerks zu erzeugende Heißgasmenge
im erstgenannten Fall durch die Regenerativ-Wärmelauscher
und im zweitgenannten Fall durch die Turbine des Turbopumpenaggregates festgelegt.
Bei einer Anordnung der Regenerativ-Wärmetauscher stromabwärts der Turbine muß mit Rücksicht auf
die Turbinenschaufeln davon abgesehen werden, das Heißgas mit der maximal möglichen Temperatur in die
Wärmetauscher eintreten zu lassen. Der Abkühlung des Heißgases in den Wärmetauschern ist ebenfalls eine
Grenze gesetzt. Die Wandtemperatur dieser Wärmetauscher soll nämlich am Austritt des Gases möglichst
nicht unter dessen Kondensationstemperatur liegen. Dadurch ist die Heißgasmenge festgelegt, die für die
Aufbereitung einer vorgegebenen Brennstoff- und Oxydatormenge erforderlich ist Die den Regenerativ-Wärmetauschern
vorgeschaltete Turbine würde für die benötigte Pumpenleistung bereits mit einem Bruchteil
dieser Heißgasmenge auskommen.
Gänzlich anders liegen dagegen die Verhältnisse bei einer Anordnung der Regenerativ-Wärmetauscher
stromaufwärts der Turbine des Turbopumpenaggregates. In diesem Fall stellen die Turbinenschaufeln kein
Kriterium mehr für die Einlaßtemperatur des Heißgases in die Wärmetauscher dar. Das Heißgas kann vielmehr
mit der maximal möglichen Temperatur in die
•5 Wärmetauscher eintreten. Die darin für die Aufbereitung
des den Steuerraketentriebwerken zuströmenden Brennstoffs und Oxydators erforderliche Heißgasmenge
nimmt bekanntlich mit größer werdender Differenz zwischen Gaseintritts- und Gasaustrittstemperatur ab.
Andererseits ist die Gastemperatur am Turbineneintritt und somit die Turbinenleistung um so niedriger, je tiefer
das Heißgas in den vorgeschalteten Wärmetauschern abgekühlt wird. Von einem bestimmten Abkühlungsgrad
an kann folglich die Turbine die erforderliche Leistung nicht mehr aufbringen, es sei denn, der Gasdruck
wird am Turbineneintritt zur Erzielung eines ausreichend hohen Volumenstromes abgesenkt.
In Weiterbildung der Erfindung wird beim Steuerbetrieb
das in der Vorbrennkammer des Hauptstromtriebwerks erzeugte und in der Turbine des Turbopumpenaggregates
teilweise entspannte, brennstoff- bzw. oxydatorreiche Gas in einem Zwischenerhitzer mit
weiterem Oxydator bzw. Brennstoff zur Reaktion gebracht, bevor es in die vorzugsweise in den Zwischenerhitzer
eingebauten Regenerativ-Wärmetauscher gelangt, wo es — wie bereits erwähnt — den zu
den Steuerraketentriebwerken geförderten Brennstoff und Oxydator verdampft. Damit entfällt die in den beiden
vorbeschriebenen Fällen bestehende Abhängigkeit zwischen den Betriebstemperaturen der Turbine und
Regenerativ-Wärmetauscher.
Da beim Steuerbetrieb die Temperatur des die Turbine durchströmenden Heißgases aus Leistungsgründen
höher ist als beim Vollbetrieb des Hauptstromtriebwerks, empfiehlt es sich, während der erstgenannten
Betriebsart den Abgassammeiraum der Turbine zu kühlen. Zum Zwecke solch einer Kühlung wird gemäß
weiteren ausgestaltenden Erfindungsmerkmalen das Turbinenabgasgehäuse doppelwandig ausgebildet und
durch den gegebenenfalls mittels Stegen unterteilten Hohlraum zwischen den beiden Gehäusewänden beim
Steuerbetrieb als Kühlmittel diejenige Oxydator- bzw. Brennstoffteilmenge durchgeleitet, die in den Zwischenerhitzer
eingefördert wird und darin mit dem in der Vorbrennkammer des Hauptstromtriebwerks erzeugten
brennstoff- bzw. oxydatorreichen Gasgemisch reagiert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der schematischen Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
F i g. 1 bis 3 in Form von Prinzipsskizzen jeweils ein Flüssigkeitsraketentriebwerk der Hauptstrombauart
und mehrere Steuerraketentriebwerke umfassende Raketensysteme, die sich hinsichtlich der Anordnung ihrer
Regenerativ-Wärmetauscher zur Treibstoffaufbereitung unterscheiden, und
F i g. 4 ein gegenüber den Raketensystemen gemäß F i g. 1 bis 3 abgewandeltes Raketensystem.
F i g. 1 zeigt ein Raketensystem, das ein Flüssigkeitsraketentriebwerk
als Hauplslromtriebwerk 1 und mehrere, beispielsweise vier Steuerraketentriebwerke umfaßt,
von denen der Einfachheit halber lediglich eines 2 wiedergegeben ist. Zugeordnet ist dieses Raketensystem
einem aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten Orbiterfahrzeug. Dessen Lageregelung
wird von den Steuerraketentriebwerken 2 übernommen, die beispielsweise jeweils für 1 t Schub ausgelegt
sind. Für eine gegebenenfalls erforderliche Korrektur bzw. Variierung der Bahngeschwindigkeit des besagten
Orbiterfahrzeugs ist hingegen das Hauptstromtriebwerk 1 zuständig. Es besteht im wesentlichen aus einer
Vorbrennkammer 4, einer Hauptbrennkammer 5 mit Schubdüse 6, einer im Strömungsweg zwischen diesen
Brennkammern 4 und 5 liegenden Turbine 7 und zwei von letzterer angetriebenen Pumpen 8, 9. Von den beiden
Pumpen 8, 9 steht die eine 8 saugseitig mit einem Brennstoffbehälter 10, die andere 9 mit einem Oxydatorbehälter
11 in Verbindung. Als Brennstoff dient beispielsweise Flüssigwasserstoff. Bei dem Oxydator handelt
es sich beispielsweise um Flüssigsauerstoff. Außer den beiden Behältern 10 und 11 für Flüssigwasserstoff
und Flüssigsauerstoff sind zwei wesentlich kleinere Druckbehälter 12 und 13 vorgesehen. Der eine Druckbehälter
12 beinhaltet geringe Mengen gasförmigen Wasserstoffs, der andere 13 geringe Mengen gasförmigen
Sauerstoffs. Damit wird sowohl bei Bedarf einer Lageregelung als auch bei Bedarf einer Bahngeschwindigkeitskorrektur
die Turbine 7 des Turbopumpenaggregates gestartet. Hat die auf vorbeschriebene Art
und Weise gestartete Turbine 7 eine ausreichende Drehzahl erreicht, setzt die Pumpenförderung ein.
Beim Vollbetrieb des Hauptstromtriebwerkes 1 wird der von der Pumpe 8 geförderte Brennstoff gänzlich in
die Vorbrennkammer 4 und der von der Pumpe 9 geförderte Oxydator teils in die Vorbrennkammer 4, teils
in die Haptbrennkammer 5 eingespeist. Auf seinem Wege zur Vorbrennkammer 4 wird der Brennstoff zur
Kühlung der Hauptbrennkammer 5 und Schubdüse 6 herangezogen. Zu diesem Zweck sind die Schubdüse
und die Brennkammer mit Kühlkanälen 14 versehen, in denen der Brennstoff vom flüssigen in den dampfförmigen
Aggregatszustand übergeht. Verdampft wird auch die der Vorbrennkammer 4 zuströmende Oxydatorteilmenge.
Diese Verdampfung findet im Wärmeaustausch mit dem in der Vorbrennkammer 4 erzeugten brennstoffreichen
Gasgemisch statt und zwar in einem Wärmetauscher 15. Letzterer ist in die Vorbrennkammer 4
eingebaut. Das die Vorbrennkammer 4 verlassende brennstoffreiche Gasgemisch wird in der die Pumpen 8,
9 antreibenden Turbine 7 entspannt Im Anschluß an diese arbeitsleistende Entspannung gelangt das brennstoffreiche
Gasgemisch auf direktem Wege über Leitungen 16, 17, 18 und den Einspritzkopf 19 in die
Hauptbrennkammer 5. Darin reagiert es mit der bei 20 eintretenden Oxydatorteilmenge. Das aus dieser Reaktion
resultierende Treibgas erzeugt in der Schubdüse 6 einen Schub von beispielsweise 5 t
Beim Steuerbetrieb ist die Hauptbrennkammer 5 abgeschaltet Abgeschaltet ist auch der Wärmetauscher
15. Dafür treten zwei beim Vollbetrieb des Hauptstromtriebwerkes 1 abgeschaltete Wärmeaustauscher
21, 22 in Aktion. Angeordnet sind die beiden Wärmeaustauscher 21, 22 stromabwärts der Turbine 7. In ihnen
werden der von der Pumpe 8 geförderte Brennstoff und der von der Pumpe 9 geförderte Oxydator
verdampft, und zwar im Wärmeaustausch mit Heißgas aus der Vorbrennkammer, das zuvor in der Turbine 7
entspannt wird. Besagtes Gas verläßt die Wärmeaustauscher 21, 22 bei 23, gelangt von da in die mit 24
bezeichnete Leitung und strömt durch diese Leitung 24 — wie durch Pfeile 25, 26 angedeutet — direkt ins
Freie. Erzeugt wird es durch Verbrennung einer Teilmenge verdampften Brennstoffs mit einer Teilmenge
verdampften Oxydators. Mit dem übrigen verdampften Brennstoff und Oxydator werden die Steuertriebwerke
ίο 3 betrieben und die den Druckbehältern IZ 13 zuvor
entnommenen Treibstoffmengen ergänzt.
Das Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 2 unterscheidet sich von dem in F i g. 1 wiedergegebenen lediglich
hinsichtlich der Anordnung derjenigen Wärmeaustauscher, in denen beim Steuerbetrieb der Brennstoff und
Oxydator verdampft wird. Besagte Wärmeaustauscher sind im vorliegenden Fall in die Vorbrennkammer 4 des
Hauptstromtriebwerkes 1 eingebaut. Bezeichnet sind sie mit 21a und 22a. Für die Bezeichnung der übrigen
Bauteile sind die gleichen Bezugsziffern gewählt worden wie in Fig. 1.
In F i g. 3 sind diejenigen Wärmeaustauscher, in denen beim Steuerbetrieb der Brennstoff und Oxydator
verdampft wird, mit den Bezugszeichen 21 6 und 226 versehen. Sie befinden sich ebenso wie in F i g. 1 stromabwärts
der zum Antrieb der Pumpen 8, 9 dienenden Turbine 7. Im Unterschied zur letztgenannten Figur
sind die Wärmeaustauscher 2\b und 226 aber in einem Zwischenerhitzer 27 integriert Der Zwischenerhitzer
27 ist beim Vollbetrieb des Hauptstromtriebwerkes 1 ebenfalls abgeschaltet. Beim Steuerbetrieb wird dagegen
das in der Vorbrennkammer 4 erzeugte und in der Turbine 7 entspannte brennstoff- oder oxydatorreiche
Gasgemisch in den Zwischenerhitzer 27 eingespeist.
Darin reagiert es vor der Beaufschlagung der Wärmeaustauscher
216 und 226 mit gleichzeitig eingefördertem Oxydator bzw. Brennstoff. Das aus dieser Reaktion
resultierende Gasgemisch wird nicht der Hauptbrennkammer 5 zugeführt. Analog zu den F i g. 1 und 2 verläßt
es die Wärmeaustauscher 216 und 226 bei 23, ge langt von da in die Leitung 24 und tritt aus der Leitung
24 bei 25 und 26 direkt ins Freie über.
F i g. 4 zeigt ein Raketensystem, das — ebenso wie die vorbeschriebenen — ein Flüssigkeitsraketentriebwerk
als Hauptstromtriebwerk 31 und mehrere, beispielsweise vier, jeweils eine Tonne Schub erzeugende
Steuerraketentriebwerke umfaßt wobei von den letzt genannten Triebwerken aus Gründen der Übersichtlichkeit
wiederum lediglich eines 32 dargestellt ist Vorbrennkammer, Hauptbrennkammer und Schubdüse des
Hauptstromtriebwerks 31 sind in der genannten Reihenfolge mit 34, 35 und 36 bezeichnet Die stromabwärts
der Vorbrennkammer 34 angeordnete Turbine weist im vorliegenden Fall zwei Stufen 37a, 376 auf.
Zwei Stufen 38a, 386 besitzt auch die Brennstoffpumpe.
Sie wird ebenso wie die einstufig ausgebildete Oxydatorpumpe, die das Bezugszeichen 39 trägt von der
zweistufigen Turbine 37a, 376 angetrieben. Deren Abgasgehäuse 40 ist auf der am höchsten beanspruchten
Seite aus zwei Wänden 41, 42 aufgebaut zwischen denen ein Hohlraum 43 belassen ist Zwischem dem Turbinenabgasgehäuse
40 und der Hauptbrennkammer 35 befindet sich ein Zwischenerhitzer 44. In letzterem sind
zwei Gruppen aus jeweils zwei Regenerativ-Wärme-
tauschern 45a, 456 und 46a, 466 eingebaut auf deren Funktion weiter unten näher eingegangen wird.
Wie bereits erwähnt, kommt das vorbeschriebene Raketensystem für Orbiterfahrzeuge in Frage, an deren
Manövrierfähigkeit hohe Anforderungen gestellt werden. Bedarf es einer Korrektur ihrer Bahngeschwindigkeit,
wird aus zwei Druckbehältern 47, 48 relativ kleinen Fassungsvermögens beispielsweise gasförmiger
Wasserstoff und gasförmiger Sauerstoff in die Vorbrennkammer 34 eingefördert und darin verbrannt. Die
Verbrennungsprodukte werden in der zweistufigen Turbine 37a, 376 entspannt. Vom Turbinenabgasgehäuse
40 gelangt sie sodann auf direktem Wege in die Hauptbrennkammer 35, die sie über die Schubdüse 36
verlassen. Hat die auf diese Art und Weise gestartete Turbine 37a, 376 eine bestimmte Drehzahl erreicht,
setzt die Pumpenförderung und somit der Vollbetrieb des Hauptstromtriebwerks 31 ein.
Während dieser Betriebsphase fördert die Pumpe 38a, 3Sb beispielsweise Flüssigwasserstoff aus einem
Behälter 49 zur Vorbrennkammer 34 und die Pumpe 39 beispielsweise Flüssigsauerstoff aus einem Behälter 50
teils zur Vorbrennkammer 34, teils zur Hauptbrennkammer 35. Auf dem Wege zur Vorbrennkammer 34
passiert der Flüssigwasserstoff die mit 51 bezeichneten Kanäle, die sich vom hinteren Ende der Schubdüse 36
zum vorderen Ende der Hauptbrennkammer 35 erstrecken, und anschließend einen die Vorbrennkammer
34 umgebenden Ringraum 52. Schubdüse 36, Hauptbrennkammer 35 und Vorbrennkammer 34 werden dadurch
ausreichend gekühlt Als Folge dieser Kühlung steht der Wasserstoff am Einspritzkopf 53 der Vorbrennkammer
34 in Dampfform zur Verfügung. Vor der Einförderung in die Vorbrennkammer 34 wird auch
die hierfür oestimmte Teilmenge Flüssigsauerstoff verdampft, und zwar im Zwischenraum 43 des Turbinenabgasgehäuses.
Sie wird in der Vorbrennkammer 34 mit dem verdampften Wasserstoff zur Reaktion gebracht.
Das aus dieser Reaktion resultierende Gasgemisch ist brennstoffreich. Nach der Entspannung in der Turbine
37a, 376 gelangt es vom Turbinenabgasgehäuse 40 unter Umgehung des Zwischenerhitzers 44 zum Einspritzkopf
54 der Hauptbrennkammer 35. In letzterer reagiert es mit der gleichzeitig eingeförderten anderen
Sauerstoffteilmenge. Das Ergebnis ist ein Treibgas, dessen Expansion in der Schubdüse zu einem Schub von
beispielsweise 51 führt
Soll statt der Bahngeschwindigkeit die Lage des aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellten
Raumfahrzeuges geregelt werden, bleibt die Hauptbrennkammer 35 außer Betrieb. In diesem Fall wird das
in der Vorbrennkammer 34 unter Wasserstoffüberschuß erzeugte und in der Turbine 37a, 376 entspannte
Gasgemisch vom Turbinenabgasgehäuse 40 in den Zwischenerhitzer 44 eingefordert, und zwar über einen
Verteilerring 55. Im Zwischenerhitzer 44 reagiert das Gasgemisch mit Sauerstoff, der gleichzeitig über Düsen
§0 eingefördert wird. Auf seinem Weg zu den Einspritzdüsen 60 strömt der Sauerstoff durch den Zwischenraum
43 im Turbinenabgasgehäuse 40 und sorgt somit für eine Kühlung des letzteren.
Das in den Zwischenerhitzer 44 eingeförderte Gasgemisch erfährt durch die Reaktion mit dem gleichzeitig
eingeförderten Sauerstoff eine merkliche Temperaturerhöhung. Auf seinen Wege zu einem ins Freie führenden
Sammelraum 61 wird es durch Bleche 62, 63 mehrmals umgelenkt. Dabei umströmt es die Rohre der
im Zwischenerhitzer 44 integrierten Wärmeaustauscher 45a, 456 und 46a, 466, in denen der von den Pumpen
38a, 386 und 39 geförderte Wasserstoff und Sauerstoff vor seiner Verwendung verdampft wird.
Der Flüssigwasserstoff wird von der Pumpe 38a, 386 zu einem den Zwischenerhitzer 44 umgebenden Einlaufsammelring
64 gefördert. Vom Einlaufsammelring 64 gelangt er über Strömungswege 65,66 zum Wärmeaustauscher
45a, wobei die Außenwand des Zwischenerhitzers 44 gekühlt wird. Die Rohre des Wärmeaustauschers
45a durchströmt der Flüssigwasserstoff radial von außen nach innen. Beim Austritt aus diesen
wird er durch ein Blech 67 zum Wärmeaustauscher 456 umgelenkt. Dabei erfährt auch die Innenwandung des
Zwischenerhitzers 44 eine Kühlung. Die Rohre des Wärmeaustauschers 456 durchströmt der inzwischen
teilweise verdampfte Wasserstoff radial von innen nach außen. In diesen findet die vollständige Verdampfung
des Wasserstoffs statt. Gesammelt wird der verdampfte Wasserstoff in einem Ringkanal 68. Von letzterem führen
absperrbare Leitungen zur Vorbrennkammer 34, zum Druckbehälter 47 und zu den Steuerraketentriebwerken
32.
Der Flüssigsauerstoff wird von der Pumpe 39 zu einem Einlaufsammelring 69 gefördert, der ebenso wie
der Einlaufsammelring 64 den Zwischenerhitzer 44 umgibt. Vom Einlaufsammelring 69 gelangt der Flüssigsauerstoff
zum Wärmeaustauscher 46a, dessen Rohre er radial von außen nach innen durchströmt.
Anschließend tritt der teilweise verdampfte Sauerstoff bei 71 in den Wärmeaustauscher 466 über. In dessen
Rohren, die er radial von innen nach außen durchströmt wird der Sauerstoff vollständig verdampft. Gesammelt
wird der dampfförmige Sauerstoff in einem Ringkanal 72. Von letzterem führen absperrbare Leitungen
zur Vorbrennkammer 34, zum Druckbehälter 48 und zu den Steuerraketentriebwerken 32.
Mit einem Teil des in den Wärmeaustauschern 45a, 456 und 46a, 466 verdampften Wasserstoffs und Sauerstoffs
werden die Steuerraketentriebwerke 32 gespeist und -die den Druckbehältern 47, 48 zuvor zu Start- und
Steuerzwecken entnommenen Gasmengen ergänzt. Mit dem restlichen Wasserstoff- und Sauerstoffdampf
werden die Vorbrennkammer 34 und der Zwischenerhitzer 44 in der vorbeschriebenen Weise betrieben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Raketensystem, umfassend ein Flüssigkeitsraketentriebwerk der Hauptstrombauart und mehrere
Steuerraketentriebwerke, wobei das Hauptstromtriebwerk aus mindestens einer Vorbrennkammer,
in der ein brennstoff- bzw. oxydatorreiches Gasgemisch erzeugt wird, einem der Treibstofförderung
dienenden Turbopumpenaggregat, in dessen Turbine das in der Vorbrennkammer erzeugte Gasgemisch
teilweise entspannt wird, einer Hauptbrennkammer, in der das teilweise entspannte Gasgemisch
mit eingefördertem Oxydator bzw. Brennstoff weiterreagiert, insbesondere stöchiometrisch
verbrennt, und einer Schubdüse besteht, die ebenso wie die Hauptbrennkammer durch indirekten Wärmetausch
gekühlt ist, und zwar insbesondere durch diejenige Treibstoffkomponente, die gänzlich in die
Vorbrennkammer eingefördert wird, und wobei die Steuerraketentriebwerke vom Turbopumpenaggregat
des Hauptstromtriebwerks versc-gt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Turbopumpenaggregat
(7. 8, 9; 37a, 376, 38a, 386, 39) mit dem in der Vorbrennkammer (34) erzeugter
brennstoff- bzw. oxydatorreichen Ciasgemisch rea giert
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---|---|---|---|
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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