DE2329540A1

DE2329540A1 - Lager fuer einen spinn- oder zwirnring

Info

Publication number: DE2329540A1
Application number: DE19732329540
Authority: DE
Inventors: Alfons Dipl Ing Spies
Original assignee: Dr Johannes Heidenhain GmbH
Current assignee: Dr Johannes Heidenhain GmbH
Priority date: 1973-06-09
Filing date: 1973-06-09
Publication date: 1975-01-02

Description

R. JQHANKES HEIDENHAIN GMBH 4. Juni 1973

Lager für einen Spinn- oder Zwirnring

Die Erfindung betrifft einen luftgelcgerten, durch Reibungsmitnahme angetriebenen Spinn— oder Zwirnring. Als Spinnringlager sind bereits aerostatische Lager bekannt geworden, die aber wegen ihres hohen Luftverbrauches keine praktische Anwendung finden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Verbesserung von Luftlagern für Spinn— oder Zwirnringe, so daß diese für den Einsatz im Textilmaschinenbau geeignet sind. Die Luftlager nach der Erfindung sollen sich insbesondere durch wirtschaftlichen Betrieb, Schmutzunempfindlichkeit, hohe Stabilität, Betriebssicherheit, Wartungsfreiheit und billige Herstellung auszeichnen.

Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Lager für den umlaufenden Ring ein Axial—/Radial—Hybrid— lager ist, dessen axiale und radiale Tragflächen Luftzu— führungsdüsen aufweisen, durch die beim Anfahren Luft unter höherem Druck als beim späteren Betrieb zugeführt wird.

Das Hybridlager nach der Erfindung arbeitet nur beim Anfahren aerostatisch und nach Erreichen einer bestimmten Drehzahl aerodynamisch. Dabei kann die von einer externen Luftquelle eingespeiste Druckluft nach Erreichen einer bestimmten Drehzahl entweder völlig abgeschaltet werden oder deren Druck so reduziert werden, daß auch beim späteren Betrieb eine geringe Luftmenge aus dem Hybridlager ausströmt.

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Durch das Einblasen von Druckluft beim Anfahren und ggf. auch durch geringen Luftdurchsatz beim späteren Betrieb des Hybridlagers v/erden mehrere Vorteile erzielt. Einmal wird die Anfahrreibung im Lager erheblich reduziert, so daß beim Anspinnen ohne Verschleiß der Lagerflächen ein schnelles Anfahren möglich ist, während andererseits erreicht wird, daß praktisch keine Faser— oder Schmutzpartikelchen zwischen die Lagertragflächen gelangen können.

Das Axial-/Radial-Hybridlager besitzt an seiner ebenen, zur axialen Abstützung des Ringes vorgesehenen Lager— fläche spiralförmige Kanäle und an der angrenzenden, die radiale Zentrierung des Ringes bewirkenden zylindrischen Lagerfläche schräge Kanäle. Die Kanäle des Hybrid— lagers sind zweckmäßig durch Ätzen hergestellt.

Der umlaufende Ring besteht zweckmäßig aus einem metallischen Werkstoff, während der Lagerstator aus einem nichtmetallischen Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff, besteht, der einen geringen Reibungswert besitzt und ein Festfressen verhindert, wenn sich Lagerrotor und Lagerstator bei hohen Drehzahlen berühren sollten.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.

Es zeigt

Figur 1 schematisch einen Spinnring und Ringläufer, Figur 2 eine Draufsicht auf den Spinnring, in der spiralförmige Kanäle an der Lagerfläche ersichtlich sind,

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Figur 3 eine Seitenansicht des Spinnringes, in der schräge Kanäle an der Lagerfläche ersichtlich sind,

Figur 4 den Lagerstator mit Luftzuführungsdüsen.

Das Faserbändchen 5 wird durch einen Fadenführer zum Ringläufer 2 geleitet. Das vom Ringläufer 2 kommende Garn wird auf der Spindel 3 aufgewickelt. Der Ringläufer 2 gleitet auf dem Spinnring Λ , der in der Ringbank 4 eingebaut ist. Das Lager für den umlaufenden Ring 1 ist ein Axial—/Radial—Hybridloger. An der ebenen Lagerfläche des Ringes 1 sind spiralförmige Kanäle 7, an der zylindrischen Lagerfläche schräge Kanäle 8 eingebracht. Durch die Kanäle 7/8 wird bei Drehung des Lagers Luft nach innen gepumpt und dadurch ein Druck— polster erzeugt, das den umlaufenden Ring 1 trägt. Im Lagerstator 6 sind Luftzuführungsdüsen 9/10 vorgesehen, durch die beim Anfahren Luft unter höherem Druck als beim späteren Betrieb zugeführt wird. Der Lagerstator 6 ist in der Ringbank 4 befestigt, durch die Speiseluft zugeführt wird.

Das Hybridlager arbeitet beim Anfahren aerostatisch und nach Erreichen einer bestimmten Drehzahl aerodynamisch. Diese Betriebsart ermöglicht ein schnelles Anfahren und verhindert außerdem das Eindringen von Faser— oder Schmutzpartikelchen zwischen die Lagerflächen. Die Betriebskosten des Lagers sind niedrig, da die Kapazität der Kompressoranlage nur für die kurze Zeit des Anfahrens ausgelegt sein muß.

Der Lagerstator 6 besteht aus einem metallischen Werkstoff und ist an der axialen und radialen Tragfläche mit einem

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Kunststoffbeleg 11, vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen, ausgekleidet. Der Lagerrotor 1 besteht aus Stahl. Die Kanäle 7/8 sind zweckmäßig durch Ätzen eingebracht.

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Claims

Patentansprüche

^ Λ
1.)iLuftgelagerter, durch Reibungsmitnahme angetriebener

—-^ Spinn— oder Zwirnring, dadurch gekennzeichnet, daß das Lager für den umlaufenden Ring (i) ein Axial—/Radial-Hybridlager ist, dessen axiale und radiale Lagerflächen Luftzuführungsdüsen (9/10) aufweisen, durch die beim Anfahren Luft unter höherem Druck als beim späteren Betrieb zugeführt wird.
2.) Luftgelagerter Spinn— oder Zwirnring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einer ebenen, zur axialen Abstützung des umlaufenden Ringes (1) vorgesehenen Lagerfläche spiralförmige Kanäle (7) eingebracht sind und daß feigner an einer an der ebenen Lagerfläche angrenzenden, die radiale Zentrierung des Ringes (Ό bewirkenden zylindrischen Lagerfläche schräge Kanäle (8) vorgesehen sind.
3.) Luftgelagerter Spinn— oder Zwirnring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Lager— fläche des umlaufenden Ringes (1) in Achsrichtung nur zu einem Teil mit schrägen Kanälen (8) versehen ist.
4.) Luftgelagerter Spinn— oder Zwirnring nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, daß etwa der halbe Flächenbe— reich der zylindrischen Lagerfläche mit schrägen Kanälen (8) versehen ist.
5·) Luftgelagerter Spinn— oder Zwirnring nach Anspruch 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Lagerteil (1) aus einem metallischen Werkstoff und der

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feststehende Lagerteil (11) aus einem nichtmetallischen Werkstoff von geringem Reibungswert besteht.
6.) Luftgelagerter Spinn— oder Zwirnring nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Lagerteil (1) aus Stahl und der feststehende Lagerteil (11) aus Kunststoff ,' vorzugsweise Polytetrafluorethylen, besteht.
7.) Luftgelagerter Spinn— oder Zwirnring nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die spiralförmigen Kanäle (7/8) durch Ätzen eingebracht sind.

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