DE2327020A1 - Verfahren zum filtern von chemische schadstoffe oder dgl. enthaltenden stauboder rauchgasen - Google Patents
Verfahren zum filtern von chemische schadstoffe oder dgl. enthaltenden stauboder rauchgasenInfo
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Description
25 Mai no.- , WÜcken . '-■-
24 Lübeck ..;;;;Jaße 52-54
Fernruf 7 6Θ83
Fernruf 7 6Θ83
Anmelder: Dipl.-Ing. Adolf Margraf, 496i Wendthagen .'■'■'■
Verfahren-zum Filtern von chemische Schadstoffe
oder dgl.' enthaltenden Staub- oder Rauchgasen" \
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Filtern von
chemische Schadgase oder schädliche Aerosolen enthaltenden Staub- oder Rauchgasen mittels eines Taschen- oder Schlauchfilters.
.' _■ . "■■ ;
Um chemische Schadgase oder Aerosolen beim Filtern von Stauboder Rauchgasen aus diesen Gasen herauszutrennen, hat man
abzureinigenden Rauchgasen schon chemische Stoffe zugesetzt, die mit den Schadgasen zu festen filtrierbaren Stoffen reagieren,
die aber nur zu einem Bruchteil zur Reagenz führen, und nach
^der Abreinigung der Filterflächen aus dem Filter ausgeschieden
werden.
Da bei" dem vorerwähnten Vorschlag nur ein sehr geringer Prozentsatz der Additive ausgenutzt wird und dabei auch nur ein "geringer
Prozentsatz der Schadgase oder dgl. zur Reaktion mit den Additiven
gelangt, ist schon vorgeschlagen worden (Patentanmeldung P 22
025), den im Taschen- oder Schlauchfilter anfallenden Staub
in einer Menge entsprechend dem zwei- bis hundertfachen Anteil
- 2 - - ■■■■'.
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des pro Zeiteinheit im ankommenden Staubgas oder Rauchgas enthaltenen
Staubes den Filterflächen nach jeder Abreinigung wieder zuzuführen und nur eine Staubmenge aus dem Filter auszuschleusen,
die der pro Zeiteinheit im ankommenden Staubgas enthaltenen Staubmenge entspricht. Bei diesem Verfahren werden den Stauboder
Rauchgasen die chemisch mit den Schadgasen oder Aerosolen reagierenden Additive in ausreichenden Mengen zugesetzt und
bleiben ebenso wie die den Filterflächen nach der Abreinigung ständig wieder zuzuführenden Staubmengen im Kreislauf im
Filter, so daß sie voll zur Bindung der chemischen Schadgase ausgenutzt werden (s. Patentanmeldung P 22 15 065.8-43).
Für die Abscheidung· von einigen Schadgasen, z.B. Schwefeldioxyd oder schädlichen Aerosolen aus Staub- oder Rauchgasen werden
häufiger verhältnismäßig teuere Additivstoffe zur Bindung ' dieser Schadgase oder dgl. erforderlich, z.B. solche, die die
Schadgase durch Ad- oder Absorption binden, wie Aktivkohle oder zur Ad- oder Absorption besonders aktivierter Koks. Dabei besteht
naturgemäß das Bestreben zu vermeiden, daß sich normal durch Filterung abscheidende feste Staubteile mit den Additiven
verbinden bzw. agglomerieren und daher diese Additive für die Bindung der Schadgase unwirksam· werden lassen.
Um zu vermeiden, daß die Additive, wie ad- oder absorbierende Pulverstoffe oder auch chemisch reagierende Stoffe für die
Bindung mit den Schadgasen oder schädlichen Aerosolen unwirksam
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werden, wird nach der Erfindung vorgeschlagen, daß bei einem
Verfahren zum Filtern von chemische Schadgase oder schädliche
Aerosolen enthaltenden Staub- oder Rauchgas mittels eines Taschenoder
Schlauchfilters das aus dem Filter austretende Reingas einem
zweiten Taschen— oder Schlauchfilter zugeführt wird, dem in Abhängigkeit vom Gasdurchsatz stündlich eine bestimmte Menge
eines Additiv zugesetzt wird, welches die Schadgase oder schädlichen
Aerosolen adsorbiert und 'absorbiert oder mit diesen
chemisch zu festen filtirierbaren Stoffen reagiert, daß die
Additive mit gebundenen Schadgasen od. dgl. periodisch durch Abreinigung
von Filterflächen gelöst und den Filterflächen wieder zugeführt werden bis eine Additivmenge im Filter erreicht ist,
die der 100 - lOOOfachen Menge der stündlich zugesetzten Additivmenge
entspricht, und daß dem Filter nach -Erreichen eines Gleichgewichtszustandes
stündlich eine absinkende Additivmenge entsprechend der stündlich zuzusetzenden Additivmenge entnommen wird.
Unter Gleichgewichtszustand wird bei gegebenem Reingasdurchsatz und gegebener stündlich zuzuführendem Additivmenge der Zustand
verstanden, bei dem das eintretende vorgereinigte Rauchgas in der Lage ist, eine bestimmte größte Additivmenge als Träger wieder
zu den Filterflächen mitzunehmen, während die sich ergebende überschüssige Additivmenge absinkt-und aus dem Filter abgenommen
werden kann.
Es kommen also nach der Erfindung zwei hintereinander zu schaltende
Taschen- oder Schlauchfilter zur Anwendung, von denen '
das erste die Aufgabe hat, das Staub- oder Rauchgas von in ihm
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enthaltenden Feststoffteilchen abzureinigen, während dem' zweiten
Filter das Reingas aus dem ersten Filter zugeführt wird, und dem dann in der vorerwähnten Weise die die Schadgase oder
« schädlichen Aerosolen bindenden Additive zugeführt werden, die nach jeder Abreinigung der Filterflächen den Filterflächen
wieder zugeführt werden, so daß für die Schadgase bzw. schädlichen
Aerosolen große Überschußmengen an Additiven zur Bindung der Schadgase usw. zur Verfügung stehen, d.h. das Filter bzw. das
vorgereinigte Rauchgas sättigt sich bis zum erwähnten Gleichgewichtszustand mit Additivmaterial, wobei -durch Abreinigung der
Filterflächen, z.B. durch Gegenstromspülung, eine ständige Umwälzung
und Umlagerung erfolgt. Ein Verlust durch Verbindung der Additive mit festen Staubteilchen ist dadurch praktisch
ausgeschaltet bzw. vernachlässigbar. Dabei ist es selbstverständlich möglich, Rauchgase, die z.B. 1 bis 2 g/Nm Staubteilchen
enthalten, im ersten Filter soweit abzureinigen, daß sie nur noch 10 bis 20 mg/Nm Feststoffteilchen enthalten, indem
man den bei der Abreinigung der Filterflächen anfallenden Staub den Filterflächen in Mengen gleich dem,2- bis 10Ofachen■
der Staubmenge ständig wieder zuführt, die im pro Zeiteinheit
ankommenden Rauchgas enthalten ist.
Durch das Verfahren nach der Erfindung ist die Verweilzeit der großen Mengen an Additiven im zweiten Filter von dem erwähnten
Verhältnis 1 : 100 bis 1 : 1000 abhängig, so daß z.B. nach Erreichung
eines Gleichgewichtszustandes im Filter bei dem Verhältnis 1 : 100 die Verweilzeit 100 Stunden beträgt.
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In jedem Fall ist das Verhältnis zwischen Schadgasen oder schädlichen
Aerosolen einerseits und den Additivmengen andererseits so günstig, daß eine äußerst weitgehende Bindung der Schadgase
od. dgl, an die oder durch die Additive möglich ist, die dann aus dem Filter entsprechend der stündlich zuzusetzenden Additivmenge
abgenommen werden können.
Wie schon erwähnt, ist es auch möglich, .· dem vorgereinigtes Rauchgas vor oder im zweiten Filter chemische Zusatzstoffe,
wie Oxyde oder Hydroxyde der Alkalimetalle, Erdalkalimetalle oder Aluminium zuzuführen, die mit Chlor, Fluor und Chlor^ Fluorsowie
Schwefelverbindungen oder dergl. zu festen filtrierbaren Stoffen reagieren und den Filterflächen nach,jeder Abreinigung
wieder zugeführt werden.
In gegebenen Fällen können statt fester pulverförmiger Additive
auch Suspensionen von/Additiven in das zweite Filter eingestäubt
werden, wobei aber das Reingas eine solche Temperatur
besitzen muß, daß diese Suspensionen* verdampfen.
Es ist auch denkbar, daß man unter gewissen Bedingungen, nämlich
dann, wenn das Gas noch mit zusätzlichem Wasserdampf gesättigt
werden kann, Wasser bzw. Wasserdampf dosiert in das zweite
Filter eindüst, um chemische Reaktionen bzw. die Ad- oder Absorption zu begünstigen. \
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Da die Additive dem Reingas zum zweiten Taschen- oder Schlauchfilter
zugesetzt werden, also in nur geringem vernachlässigbarem Maße Additive und feste Staubteilchen agglomerieren können, besteht
die Möglichkeit, das zur Adsorption benutzte Additiv nach Entnahme aus dem zweiten Filter zu regenerieren und dann dem
Filter wieder zuzuführen.
Ein Beispiel eines Filter zur Durchführung des Verfahrens nach
der Erfindung ist in der Zeichnung in einem Schema dargestellt.
Nach diesem Beispiel wird einem Taschenfilter 1 aus einer Staubgas-
oder Rauchgasleitung 2 das Staub- oder Rauchgas dem Trichter des Filters im Bereich der Staubaustragschnecke 4 zugeführt* Das
Staubgas beaufschlagt die im Staubgasraum 5 an einer Schlitzwand befestigten Filtertaschen 7 in üblicher Weise von außen nach
innen, und das Reingas gelangt in einen Reingasraum 8, aus dem es abgenommen wird und in welchem eine mit Spülgas beschickte
Schlitzdüse periodisch über alle ¥andschlitze wandert und damit die Flächen der Filtertaschen nacheinander im Gegenstrom zum
Staubgasstrom abreinigt. Der Staub fällt nach unten und wird insbesondere bei-der Abreinigung von Gasen mit feinsten Staubteilchen
durch die Art der Staubgaszufuhr im Bereich der Austragschnecke 4 durch den Staubgasstrom wieder mitgerissen (siehe gestrichelte
Linien) und setzt sich erneut an den Filterflächen ab, jedoch in vergrößerter Teilchenform. Dieser Vorgang wiederholt
sich bis zu einer Sättigung des zugeführten Staubgases bzw. des Filters, worauf dann ein Teil des Staubes absinkt und ausge- ■
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tragen -wird. Anstatt eines Taschenfilters dieser Art. kann auch
ein Schlauchfilter zur Anwendung kommen, und es kann auch ein Filter ohne Staubrückführung zur Anwendung gelangen, wenn dadurch
das austretende vorgereinigte Rauchgas nur noch ganz wenige feste
Staubteilchen enthält. .
Dem Filter 1 ist für die Abreinigung von' Staub- oder Rauchgasen,
die Schadgase oder schädliche Aerosolen enthalten, nach der Erfindung
ein zweites Taschen- oder Schlauchfilter 1a nachgeschaltet, welches so ausgebildet ist, wie zum Filter 1 vorstehend
beschrieben ist und zu welchem die gleichen Bezugszeichen für gleiche Teile mit dem Zusatz a verwendet sind. Der vom Filter
zum Filter 1a führenden Verbindungsleitung 9 ist eine Vorrichtung 10 zum Zuführen von Additiven der einleitend beschriebenen Art
zum vorgereinigten Rauchgasstrom zugeordnet, und die Verbindungsleitung 9 mündet im Trichter 3a etwa im Bereich der Austragschnecke
4a. Strömt beispielsweise eine vorgereinigte Rauchgasmenge mit Schadgasen oder schädlichen Aerosolen in der Größenordnung
von 100.000 Nm /h in das Filter 1a, so werden der Verbindungsleitung 9 für das vorgereinigte Rauchgas zum -Beispiel etwa
10 kg/h an Additiven zugesetzt. Das vorgereinigte Rauchgas mit Schadgas oder dergl. beaufschlagt die Filtertaschen 7a von
außen nach innen und dann· strömt es über den Reingasraum 8a mittels
eines Gebläses 11 in Richtung der voll ausgezogenen Pfeile ins
freie. Die sich an den Filterflächen absetzenden Additiven werden periodisch durch Gegenstromspülung und/oder Rüttelung
409881/0438.
— \
abgereinigt und sinken nach unten, wo sie vom eintretenden vorgereinigten
Rauchgas wieder erfaßt und sich erneut an den Filterflächen
ablagern. Dieser Vorgang wiederholt sich im Filter bis zu einer Sättigung des vorgereinigten Rauchgases bzw. des
Filters mit Additiven, d.h. es tritt der eingangs erwähnte Gleichgewichtszustand ein, bei dem sich nach dem vorerwähnten
Beispiel 1000 bis 10000 kg Additivmaterial im Filter befinden, welches ständig umgewälzt und umgelagert, wird, so daß die Schadgase
oder dergl. dadurch soweit als überhaupt möglich an die Additive gebunden werden. Wird über den Gleichgewichtszustand
hinaus weiteres Additivmaterial mittels der Vorrichtung 10 zugeführt, so ist der Strom des vorgereinigten Rauchgases nicht mehr
in der lage, eine»solche Zusatzmenge mitzureißen, so daß dieser
überschüssige Teil der Additive absinkt und durch die Schnecke 4a ausgetragen wird.
In gegebenen Fällen ist es auch möglich, die Zufuhr des vorgereinigt.en
Rauchgases zum Filter Ta im oberen Staubgasraum vorzusehen, wobei dann die Additive von den abzureinigenden Filterflächen
nach unten sinken und von der Förderschnecke 4a ausgetragen aber dann im Kreislauf dem eintretenden vorgereinigten Rauchgas bzw.
dem Filter wieder zugeführt werden.
409 68 1. /OA 3 8
Claims (6)
- Anmelder: Dipl.-Ing. Adolf Margraf, 4961 WendthagenAnsprücheι 1J Verfahren zum Filtern von chemische Schadgase oder schädliche Aerosolen enthaltenden Staub- oder Rauchgasen mittels eines Taschen- oder Schlauchfilters, dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Filter austretende vorgereinigte Rauchgas einem zweiten Taschen- oder Schlauchfilter zugeführt wird, dem in Abhängigkeit vom Gasdurchsatz stündlich eine bestimmte Menge eines Additivs zugesetzt wird, welches die Schadgase oder schädlichen Aerosolen adsorbiert und absorbiert, oder mit diesen chemisch zu festen filtrierbaren Stoffen reagiert, daß die Additive mit gebundenen Schadgasen od. dgl. periodisch durch Abreinigung von den Filterflächen gelöst und den Filterflächen wieder zugeführt werden bis eine Additivmenge im Filter erreicht ist, die der 100 - lOOOfachen Menge der stündlich zugesetzten Additivmenge entspricht, und daß dem Filter nach Erreichen eines Gleichgewichtszustandes stündlich eine absinkende Additivmenge entsprechend der stündlich zuzusetzenden Additvmenge entnommen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Filter als Additive fein verteilte bzw. pulverförmige409 881/04 38 ·Aktivkohle oder ein zur Ad- oder Absorption besonders aktivierter Koks zugesetzt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Filter eine stündlich vom Gasdurchsatz abhängige Menge eines pulverförmigen Chemikals, z.B. Oxyde oder Hydroxyde der Alkali- und Eralkalimetalle oder des Aluminiums, zugesetzt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem zweiten Filter bei genügend hoher Temperatur des vorgereinLgten Rauchgases als Additiv eine im vorgereinigten Rauchgas verdampfende Suspension einer chemischen Verbindung zugesetzt v/ird, die mit Chlor, Fluor und Chlor-, Fluor- sowie Schwefelverbindungen oder dergl. zu festen filtrierbaren Stoffen reagiert.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem nicht mit Wasserdampf gesättigten vorgereinigten Rauchgas dem zweiten Filter dosiert V/asser oder Wasserdampf zur Begünstigung von chemischen Reaktionen oder Bindungen zugesetzt wird.
- 6. Taschen- oder Schlauchfilter zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß einem Taschen- oder Schlauchfilter (1). ein weiteres Taschen- oder Schlauchfilter (1a) zur Durchleitung des vorgereinigten Rauchgases aus dem ersten Filter (1) nachgeschaltet ist und daß die Zuleitung )9) des vorgereinigten Rauchgases zum zweiten Filter (1a) mit einer Vorrichtung (10) zur Zufuhr von Schadgase oder schädliche Aerosolen bindenden Additiven versehen ist.409881/0438
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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BHV | Refusal |