DE2320116A1 - Neue isothiazolderivate und verfahren zur herstellung - Google Patents
Neue isothiazolderivate und verfahren zur herstellungInfo
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Description
Dr. F. Zurfisieln son. Dr. Ξ. Assmann
Dr. R. Koenlgsberger - Dlpl.-Phys. R. Holzbauer - Dr. F. Zumstein Jun.
PATENTANWÄLTE
TELEX 529979
BANKKONTO:
BANKHAUS H. AUFHÄUSER
θ MÜNCHEN 2.
12/n
Cas 1534 D
ROUSSEL-UCLAF, Paris/Frankreich
Neue Isothiazolderivate und Verfahren zur Herstellung
Die Erfindung betrifft neue Isothiazolderivate der allgemei nen Formel I
:O-C~N
0
0
HxC
worin
R^ Wasserstoff oder einen Alkylrest darstellt und
R2 einen Alkylrest, einen Alkenylrest, der gegebenenfalls
durch ein Halogenatom oder einen Alkoxyrest substituiert ist, einen Acylrest oder einen Carbalkoxyrest darstellt,
wobei die vorstehend definierten Alkyl-, Alkenyl- und Acylreste 1 bis 6 Kohlenstoffatome enthalten.
Insbesondere betrifft die Erfindung neue Isothiazolderivate der allgemeinen Formel I'
309844/1147
Die' Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I, das im wesentlichen dadurch gekennzeichnet
ist, daß man das 3-Hydroxy-5-methyl-l,2-thiazol der Formel II
OH
II
entweder mit einem Carbamoylchlorid der Formel III
iTCf in
XR~ 0 d
umsetzt, worin R. und Rp die vorstehend aufgeführten Bedeutungen
besitzen, wobei eine Verbindung der Formel I erhalten wird, worin R. Wasserstoff oder einen Alkylrest darstellt und Rp die
vorstehend aufgeführte Bedeutung besitzt;
oder mit einem Isocyanat der Formel IV
O=C=N
R2
umsetzt, worin Rp die vorstehend aufgeführte Bedeutung besitzt,
wobei eine Verbindung der Formel I erhalten wird, worin R.
Wasserstoff darstellt und Rp die vorstehend aufgeführte Bedeutung
besitzt.
Die Erfindung hat auch ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
der Formel I1 zum Gegenstand, das im wesentlichen dadurch gekennzeichnet ist, daß im vorstehenden Verfahren Rp
die Bedeutung von R1ρ hat und R^, Rp und R'? die vorstehend
aufgeführten Bedeutungen besitzen.
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R1 Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
darstellt und
R12 einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
bedeutet.
Die Verbindungen der Formel I besitzen bemerkenswerte fungicide und biocide Eigenschaften.
Die Verbindungen der Formel I1 besitzen insbesondere sehr interessante
biocide Eigenschaften, die sie zur Verwendung als industrielle Bioeide zur Bekämpfung von Bakterien und Keimen
geeignet machen, die sich in den Wässern, die von der Herstellung verschiedener industrieller Produkte stammen, entwickeln
können.
Insbesondere sind die Verbindungen der Formel I1 dazu geeignet,
der Bildung von mikrobenhaltxgen Schlämmen in der Umgebung von
Papierfabriken vorzubeugen und sie auszuschalten, oder sind sie zur Behandlung von Häuten, pflanzlichen Gerbeflüssigkeiten
"und Lederwaren geeignet.
Untersuchungen, die in Anwesenheit von Materialien, wie Papierbrei
und Harzleim, unter Bedingungen durchgeführt wurden, die den in der Praxis verwendeten analog sind, zeigen deutlich die
bioeiden Eigenschaften der Verbindungen der allgemeinen Formel
I1.
Unter den Verbindungen der Formel I und der Formel I1 kann man
die der nachfolgenden Beispiele 1 bis 4 nennen.
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Die Kondensation der Verbindungen II und III wird vorzugsweise
in einem organischen Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran oder Äther, und in Anwesenheit einer tertiären Base, wie Pyridin
oder Triäthylamin, durchgeführt.
Die Kondensation der Verbindungen II und IV wird vorzugsweise in einem organischen Lösungsmittel, wie Tetrahydrofuran oder
Äther, in Anwesenheit einer organischen Base, wie Diazabicyclooctan, durchgeführt.
Die Erfindung hat darüber hinaus fungicide und biocide Zusammensetzungen
zum Gegenstand, die als aktives Material mindestens eine der Verbindungen der Formel I, gegebenenfalls zusammen
mit einem oder mehreren anderen pesticiden Mitteln, enthalten. ··
Insbespndere hat die Erfindung biocide Zusammensetzungen zum
Gegenstand, die als aktives Material mindestens eine der Verbindungen
der Formel I1 enthalten, gegebenenfalls zusammen mit einem oder mehreren anderen pesticiden Mitteln.
Diese Zusammensetzungen können in Form von Pulvern, Granulaten,
Suspensionen, Emulsionen und Lösungen vorliegen, die das wirksame Prinzip, beispielsweise im Gemisch mit einem Träger und/
oder einem anionischen, kationischen oder nicht-ionischen oberflächenaktiven Mittel, enthaltendes unter anderem eine
gleichmäßige Dispersion der Substanzen der Zusammensetzung garantiert. Der verwendete Träger kann eine Flüssigkeit, wie
Wasser, Alkohol, Kohlenwasserstoffe oder andere organische Lösungsmittel,
ein Mineralöl, ein tierisches oder pflanzliches Öl oder ein Pulver, wie Talkum, Tonerden, Silicate, Kieselgur,
sein.
Die festen Zusammensetzungen, die in Form von Pulvern zum Zerstäuben,
von benetzbaren Pulvern oder Granulaten vorliegen, können durch Zerkleinerung der wirksamen Verbindung mit einem
inerten Feststoff oder durch Imprägnieren des festen Trägers
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mit einer Lösung des wirksamen Prinzips in einem Lösungsmittel, welches anschließend verdampft wird, hergestellt werden.
Beispielsweise verwendet man für fungicide ,Anwendungszwecke
ein Pulver zur schichtartigen Zerstäubung, das, bezogen auf das Gewicht, 25'% von Verbindungen der Formel I, 15 % Ekapersol
"S" (Kondensationsprodukt von Natriumnaphthalinsulfonat),
0,5 % Brecolan N.V.A. (Natriumalkylnaphthalinsulfonat), 34,5 %
Zeosil 39 (durch Ausfällung erhaltenes synthetisches Siliciumdioxydhydrat) und 25 % Vercoryl "S" (kolloidales Kaolin) enthält.
Die Pulver zur schichtartigen Zerstäubung enthalten vorzugsweise 25 bis 95 Gewichts-% aktives Material.
Die Pulver zur schichtartigen Zerstäubung enthalten vorzugsweise 2,5 bis 99 Gewichts-% aktives Material.
Ein benetzbares biocides Pulver auf der Basis von beispielsweise 25 % von Verbindungen der Formel I· hat übrigens die gleiche
Zusammensetzung wie vorstehend aufgezeigt^
Die biociden Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise 10 bis 100 Gewichts-% aktives Material.
Es wurde darüber hinaus festgestellt, daß die Verbindungen der
allgemeinen Formel I1 interessante antibakterielle und antifungide
Eigenschaften in Verbindung mit einer geringen Toxizität besitzen, was sie in der Chemotherapie auf dem Gebiet der Bakterienbekämpfung
und der Bekämpfung von pathogenen Pilzen verwendbar macht.
Die Verbindungen der Formel I' wirken nicht nur auf Gram-positive Bakterien, sondern auch auf die Gram-negativen Bakterien.
Die Verbindungen der Formel I1 besitzen gegenüber zahlreichen
Pilzen und pathogenen Hefen, insbesondere von der Gattung Candida, Trichophyton, Microsporum und Sporotrichum, eine
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beträchtliche antifungide Wirksamkeit.
Auf Grund ..ihrer antibakteriellen und antifungiden Eigenschaften
können die Verbindungen der Formel I' bei der Human- und Veterinärtherapie, insbesondere zur Behandlung von Infektionen der
Haut, sichtbaren Hautveränderungen und der Schleimhäute,verwendet
werden.
Sie können beispielsweise zur Behandlung von kutanen Mykosen,
Haarmykosen, mykotischem Intertrigo oder mykotischen analen .
oder vulvaren Hautentzündungen verwendet werden. Sie können auch zur Behandlung von schwereren Erkrankungen, wie beispielsweise
septischen oder visceralen Candidosen,verwendet werden.
Die Erfindung betrifft auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die mindestens eine der Verbindungen der Formel I1 enthalten.
Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen, die nach 'üblichen Methoden erhalten werden, können insbesondere auf topischem
Wege auf der Haut, sichtbaren Hautveränderungen oder den
Schleimhäuten verabreicht werden. Sie können auch auf allgemeinem Wege oder auf dem Verdauungswege verabreicht werden.
Dabei können sie in Form von Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Mundwässern, Cremes, Lotionen, Salben, Pudern oder Aerosol-Präparaten
oder auch in Form von injizierbaren Lösungen oder Suspensionen, von Tabletten oder Kapseln vorliegen.
Die Verbindungen der Formel I' können auch in der Kosmetik Verwendung
finden. So können sie beispielsweise in die Zusammensetzung von kosmetischen Präparaten, wie Shampoo's, Kapillarlotionen
und Desodorans-Zusammensetzungen aufgenommen werden.
Diese kosmetischen Präparate können insbesondere in Form von Lösungen, Emulsionen, Cremes, Pudern oder Aerosolen vorliegen.
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3-(N-Methylcarbamoyloxy)-5-met:hyl-l,2-thiazol.. 1 g
Lanolin . 49 g
Vaseline ».<.. 50 g
Das 3-Hydroxy-5-methyl-l,2-thiazol ist in der DT-PS 1 193
beschrieben.
Das N-Methyl-N-acetylcarbamoylchlorid wurde von V.F.Mironov,"
V.D.Sheludyakov und V.P.Kozyokov in "Zh. Olshch Khinu", 39
(1) 220 (1969) beschrieben.
Das Athoxycarbonylisocyanat wurde von R.P.Bennett und W.B.
Hardy in "J.Am.Chem.Soc.", 90_, 3295 (1968) beschrieben.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung de'r Erfindung, ohne sie zu beschränken.
3-(Athoxycarbonylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol
In 120 ecm Tetrahydrofuran bringt man 23 g 3-Hydroxy-5-methyl~
1,2-thiazol und anschließend 23 ecm Athoxycarbonylisocyanat,
gelöst in 70 ecm Tetrahydrofuran, ein.· Man rührt 15 Minuten,
kühlt auf 00C ab und isoliert das gebildete Produkt durch Absaugen,
wobei man 29,8g 3-(Athoxycarbonylcarbamoyloxy)-5-methyl
1,2-thiazol vom F = 150°C erhält.
Eine Probe dieses Produkts wird in Äther kristallisiert, F =
150°C.
Analyse; c c H 10 N2O4S = 230»25
Berechnet: C 41,72 H 4,37 N 12,17 -S 13,92 % Gefunden: 41,5 4,5 12,2 14,0 %
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3-(N-n-Butylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol
In 200 ecm Tetrahydrofuran bringt man 20 g 3-Hydroxy-5-methyl-1,2-thiazol,
0,5 g Diazabicyclooctan und 60 ecm n-Butylisocyanat
ein. Man rührt 8 Stunden bei Raumtemperatur und konzentriert durch Destillation unter vermindertem Druck zur
Trockne. Man kristallisiert den Rückstand aus Isopropyläther um, wobei man 29 g 3-(N-n-Butylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol
vom F = 40°C erhält.
Eine Probe dieses Produkts wird aus Chloroform umkristallisiert, F = 40°C.
Analyse: C9H14N3O2S = 214,29
Berechnet: C 50,44 H 6,6 N 13 %
Gefunden: 50,5 6,8 12,9%
Gefunden: 50,5 6,8 12,9%
Beispiel 3
3-(N-Methylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol
In 290 ecm Tetrahydrofuran bringt man 29 g 3-Hydroxy-5-methyl-1,2-thiazol,
0,2 g Diazabicyclooctan und 90 ecm Methylisocyanat ein. Man rührt 2 Stunden bei Raumtemperatur, isoliert den gebildeten
Niederschlag durch Absaugen, engt die Mutterlaugen zur Trockne ein, vereint den Rückstand mit dem vorher gewonnenen
Niederschlag und kristallisiert zusammen aus Isopropanol um. Man erhält 33 g S-CN-Methylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol
in roher Form mit einem tritrierten Gehalt von 87 % Carbamat.
Das reine Produkt wird durch Chromatographie an Siliciumdioxydge.l
und Eluieren mit einem Gemisch aus Benzol/Aceton/Chloroform (l/l/l) erhalten, F = 153°C.
Analyse: C6HgN2O2S =172,21
Berechnet: C 41,85 H 4,69 N 16,27 S 18,62 % Gefunden: 41,4 4,8 15,9 18,2 %
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3-(N-Methyl-N-acetylcarbamovloxv)-5-methyl-l,2-thiazol
In 100 ecm Tetrahydrofuran bringt man 20 g Triäthylamin, 23 g
S-Hydroxy-S-methyl-l,2-thiazol und anschließend 27,2 g N-Methyl-■N-acetylcarbamoylchlorid
ein. Man rührt 15 Minuten, isoliert das gebildete Triäthylamin-hydrochlorid durch Filtration, konzentriert
das Filtrat durch Destillation unter vermindertem Druck zur Trockne, chromatographiert den Rückstand an Siliciumdioxydgel,
wobei man mit einem Gemisch von Methylenchlorid/ Äthylacetat (8/2) eluiert und 25 g 3-(N-Methyl-N-acetylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol
vom F = 30°C erhält.
Analyse: CgH10N2O3S = 214,25
Berechnet: C 44,84 H 4,70 N 13,07 S 14,96 % Gefunden: 45,9 5,0 13,4 14,3 %
Untersuchung der biociden Eigenschaften von 3-(N-Methylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol (Verbindung A)
I. a) Bakteriostatische Wirksamkeit gegen Aerobacter aerogenes
Die Entwicklung des Test-Bacteriums auf einem flüssigen
Nährmedium, das mit der Verbindung A oder einem Vergleichsprodukt angereichert ist, wird aufgezeichnet.
Bei der aufgezeichneten Wirksamkeit handelt es sich um eine bakteriostatische Wirksamkeit. '
Als Kulturmedium wird eine flüssige Fleischbouillon verwendet. Man verwendet Konzentrationen von 100, 75, 50,
40, 30 und 20 ppm der wirksamen Grundsubstanz.
Man beimpft mit Hilfe einer Aerobacter aerogenes-Suspension
und führt pro Konzentration zwei Wiederholungen durch
Nach 48-stündiger Lagerung in einem Brutschrank bei 37°C liest man die bakterielle Störung im Vergleich mit einer
nicht behandelten infizierten Kontrollprobe ab.
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Parallel hierzu werden Untersuchungen rait einem bekannten
Bioeid, PROSAN, (Mischung von Natriumdimethyldithiocarbamat und Natriurriäthylen-bis-dithiocarbamat) durchgeführt.
b) Bactericide Aktivität gegen Aerobacter aeroqenes
Die bactericide Wirksamkeit kann durch 48-s'tündigen Kontakt
einer Bakterienanimpfung mit der zu untersuchenden Verbindung bewertet werden.
Auf der Grundlage des vorhergehenden Versuchs legt man nach Eintauchen des Aussaatfadens für j ede Konzentration
des aktiven Grundstoffs eine Strichkultur einer gelosehaltigen
Nährlösung an.
Nach 48-stündigeir Lagerung bei 3 7°C ist aus der nicht
vorhandenen Bakterienentwicklung auf den Strichen die bactericide Wirksamkeit zu entnehmen.
c) Experimentelle Resultate zur bakteriostatischen und bacterieiden Wirksamkeit gegen Aerobacter aeroqenes
Aktives Material-, ppm | 100; | 75 | 50 | 40 | 30 |
Prozentuale bakteriostati- sche Wirksamkeit .(Verbindung A) |
100 | 100 | 0 | ||
Prozentuale bactericide Wirksamkeit (Verbindung A) |
Ίοο | 100 | 0 | ||
Prozentuale bakteriesrati- sche Wirksamkeit (Prosan) |
100 | 100 | . 0 | ||
Prozentuale bactericide Wirksamkeit (Prosan) |
100 | 100 | 0 |
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II.' a) Bactericide Wirksamkeit gegen Aerobacter aeroqenes (Untersuchung auf Papierbrei)
Die Hemmung der Bakterien-Test-Kultur auf einem Papierbrei-Milieu,
das mit dem wirksamen Grundstoff versetzt ist, gibt die Wirksamkeit dieses Grundstoffs wieder.
Man verwendet Papierbrei (mechanischer Brei) in wäßriger Suspension von 12,5 g/l, der mit Harzleim versetzt
ist.
Die Verseuchung erfolgt mit einer Bakteriensuspension von Aerobacter aerogenes. Man inkubiert 5 Stunden bei
37 C und entnimmt anschließend eine Probe, um die Menge der Keime pro ecm zu zählen. Man verteilt die Suspension
in dem verseuchten faserigen Substrat, in das man den wirksamen Grundstoff in Konzentrationen von 200, 100, 50,
25 und 12,5 ppm einbringt. Die Röhren werden von neuem in einen Brutschrank von 37 C eingebracht. Man führt Entnahmen
am Ende von 1 Stunde, von 4 Stunden und von 7 Stunden, ausgehend vom Beginn der Behandlung, durch, um die
Kolonien zu zählen. Diese entnommenen Teile werden 48 Stunden in einen Brutschrank von 37 C eingebracht. Man
zählt die Anzahl der aufgetretenen Kolonien, wobei sich jede Kolonie von einem Keim ableitet.
b) Experimentelle Ergebnisse zur bactericiden Aktivität
gegen Aerobacter aerogenes (auf Papierbrei)
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Aktives Material, ppm
"Bactericide Wirksamkeit am Ende von 1 Stunde'
(Verbindung A) '
(Verbindung A) '
Bactericide Wirksamkeit am Ende von 1 Stunde (Prosan)
Bactericide Wirksamkeit am Ende von 4 Stunden
(Verbindung A)
Bactericide Wirksamkeit am Ende von 4 Stunden (Prosan)
Bactericide Wirksamkeit am Ende von 7 Stunden
(Verbindung A)
Bactericide Wirksamkeit am Ende von 7 Stunden (Prosan)
200
69,4
100
100
100
42,4
100
100
46,2
• 53,3
99,8
100
100
100
45f5
30,1
94,7
97,5
99,2
12,5
20
63,2
99,6
75,9
Wie sich daraus entnehmen läßt, besitzt die Verbindung A eine gute antibakterielle Wirksamkeit gegen Aerobacter
aerogenes.
III. a) Fungistatische Wirksamkeit gegen Pseudomonas aeruginosa
Das Versuchsprotokoll entspricht dem zur Bestimmung der bakteriostatischen Wirksamkeit gegen Aerobacter aerogenes.
Die verwendeten Konzentrationen des wirksamen Grundstoffs betragen 750, 500, 400, 300, 250 und 200 ppm.
b) Fungicide Wirksamkeit gegen Pseudomonas aeruginosa
Das Versuchsprotokoll entspricht dem zur Bestimmung der bactericiden Wirksamkeit gegen Aerobacter aerogenes. Die
verwendeten Dosen betragen 750, 500, 400, 300, 250 und 200 ppm.
c) Experimentelle Ergebnisse zur fungistatischen und furigiciden Wirksamkeit gegen Pseudomonas aeruginosa
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Aktives Material, ppm | 750 | 500 | 400 | 500 | 250 | 200 |
Prozentuale fungistatische Wirksamkeit (Verbindung A) |
■ - | 100 | 100 | 0 | ||
Prozentuale fungicide Wirksamkeit (Verbindung A) |
100 | 80 | 0 |
Daraus kann geschlossen werden, daß die Verbindung A eine gute antifungide Wirksamkeit gegen Pseudomonas aeruginosa
besitzt.
Untersuchung der funqiciden Eigenschaften von 3-(N-Methylcarbamoyloxyj-S-methyl-l,2-thiazol (Verbindung A)
a) Untersuchung der funqiciden Wirksamkeit gegen Phytophthora
infestans
Die am Leben gehaltenen und behandelten Blätter von St.Pierre-Tomaten
werden im Depot mit Tropfen einer Konidien-Suspension beimpft.
Man verv/endet Konzentrationen von 1000, 500, 250, 125 und
62,5 ppm des aktiven Materials. Die Behandlungen werden durch Pulverzerstäubung von 0,5 ecm pro Kasten (Durchmesser 100 mm)
vorgenommen.
Man infiziert die Blätter mit einer Suspension von Phytophthora infestans in sterilem Wasser, die 100 000 Konidien
pro ecm enthält. Man infiziert an vier Stellen pro Blatt und verwendet fünf Blätter pro Konzentration.
Nach 5-tägiger Lagerung bei 18°C zählt man die erschienenen Mehltauflecken an den beimpften Punkten. Die Resultate sind
als prozentuale Wirksamkeit angegeben.
Man führt die Versuche parallel mit Manebe (Manganäthylenbis-dithiocarbamat)
durch.
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b) Experimentelle Ergebnisse zur funqiciden Aktivität der
Verbindung A
Aktives Material, ppm | 1 000 | 500 | -250 | 125 | 62,5 95 f0 |
Prozentuale fungicide Wirksamkeit (Verbindung A) |
100 | 100 | 100 | 100 | 80,0 |
Prozentuale fungicide Wirksamkeit (Manebe) |
100 | 90,0 |
Daraus ergibt sich, daß die Verbindung A gegen Phytophthora infestans eine bessere fungicide Wirksamkeit besitzt als
Manebe.
Untersuchung der biociden Eigenschaften von 3-(N-n-Butylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol (Verbindung B)
1) Untersuchung der fungistatischen und fungiciden Wirksamkeit
Röhren, die 4 ecm eines Czapeck-Milieus enthalten, das mit
Papierbrei (steriles Milieu) versetzt ist, werden mit 0,5 ecm einer Lösung der zu untersuchenden Verbindung
versetzt. Die Röhren werden darauf mit 0,5 ecm einer Suspension
von Sporen des Pilz-Tests angeimpft. Die Röhren werden schräg geneigt in einen Raum von 2O°C und 60 % relativer
Luftfeuchtigkeit während 7 Tagen eingebracht. Die Ablesung erfolgt durch visuelle Bestimmung als Prozentsatz
der Entwicklung des Myceliums. Die Konzentration, bei der " diese Entwicklung gehemmt wird, ergibt die fungistatische
Schwelle.
Nach 48-stündigem Kontakt zwischen der Sporensuspension und der Lösung des zu untersuchenden Produkts wird eine Verpflanzung
mit dem Aussaatfaden auf ein gelosehaltiges Malz-Milieu, ausgehend von jeder der vorhergehenden Untersuchungsröhren, vorgenommen. Der Versuch wird 4 Tage lang bei 20°C
und 60%-iger relativer Feuchtigkeit gehalten. Die Ablesung zur visuellen Bestimmung erfolgt als prozentuale Entwicklung
des Mycels. Die Abwesenheit von Kolonien ergibt den fungiciden Schwellenwert,
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Die erhaltenen experimentellen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle aufgezeigt; sie werden dargestellt als ppm des zu untersuchenden Produkts in der verwendeten Lösung.
Pilz-Test | Aspergillus Fiavus |
Chaetomium Globosuin |
Penicillium Roquefort.! |
Fungistatischer Schwellenwert |
5-10 | 10 - 25 | 5 - 10 |
Fungicider Schwellenwert |
100 - 250 | 500 - 750 | 100 - 250 |
Schlußfolgerung: Die Verbindung B besitzt eine gute anti-
fungide Aktivität bei den angewendeten Pilztests.
2) Untersuchung der antibakteriellen Aktivität gegen Bacillus subtilis (Untersuchung auf Papierbrei)
Man stellt Teile von 9,8 1 Papierbrei (Kraft-Brei) in wäßriger Suspension von 0,5 % her. Man verseucht jeden dieser Teile
mit 200 ml einer reinen Kultur von Bacillus subtilis im
Alter von 9 Stunden. Man inkubiert 15 S'tunden bei 35°C und
führt darauf eine erste Zählung der Keime durch.
Man behandelt durch Einbringen einer Lösung der zu untersuchenden Verbindung in den Brei, so daß Konzentrationen an
aktivem Material von 10, 5, 2,5 und 1,25 ppm erhalten werden« Man führt neue Zählungen der Keime 1, 3 und 5 Stunden nach
der Behandlung durch.
Die Zählung der Keime erfolgt nach der Methode von Mac Grady
durch Kultur auf flüssigem Milieu (vergl. Pochon und Tardieux, "Technique d1analyse en microbiolcgie du sol" 1954).
309844/1147'-
Die erhaltenen Ergebnisse erlauben, den Prozentsatz der
Wirksamkeit der untersuchten Verbindung zu bestimmen, wenn die Ausgangspopulation und die Entwicklung der Population
Xn einem nicht behandelten Kontrollversuch in Betracht gezogen werden·:
Zeit nach der | Stunde | Konzentration des | 2 | 5 | aktiven Materials, | ppm |
Behandlung | Stunden | 10 | 8 | 96,4 | ι,^5 | |
1 | Stunden | 86 | 0 | |||
3 | 82, | 92,9 | - | |||
5 | 95S | 0 | ||||
2,5 | ||||||
0 | ||||||
0 | ||||||
0 | ||||||
Schlußfolgerung: Beginnend mit einer Dosis von 5 ppm, besitzt
die Verbindung B eine gute antibakterielle Wirksamkeit gegen Bacillus subtilis.
Antibakterielle und antifunqide Aktivität in vitro
in flüssigem Milieu
Die beobachteten minimalen Hemm-Konzentrationen (C.M.I.)
für die untersuchten Produkte an verschiedenen Bakterienstämmen nach 24 und 48 Stunden sind in den Tabelle I aufgeführt.
Es wurde auch die minimale.Hemm-Konzentration für
einen Stamm von Candida albicans gesucht.
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- 17 Tabelle I
C.M.I, in pq /ecm | 48 Std. | Verbindung von - Beispiel 3 |
48 Std. | |
Gram-positiv Staphylococcus aureus Streptococcus haemo- lyticus Bacillus subtilis Gram-neqativ Escherichia coli Escherichia coli (klinischer Herkunft) Klebsiella pneumonia Salmonella typhimurium Proteus mirabilis |
Verbindung von Beispiel 2 |
2 5 5 100 200 40 >200 20 |
24 Std. | 10 100 2 40 20 40 40 20 |
Candida albicans | 24 Std. | 10 | 5 40 2 40 20 40 40 20' |
10 |
2 2 2 100 200 40 > 200 20 |
5 | |||
5 |
2. Antifunqide Wirksamkeit der Verbindung von Beispiel 3
a) in flüssigem Milieu
Die antifungide Wirksamkeit wird nach der klassischen Methode in glucoεehaltigem flüssigen Sabouraud-Milieu bei
PH 5,7 bestimmt. Die nach 24-und 48-stündigem Aufenthalt
im Brutschrank bei 37°C beobachteten minimalen Hemm-Konzentrationen
sind in Tabelle II aufgeführt.
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- 18 Tabelle II
Nr. | Stämme | Herkunft | CM. I. in pg/ccm | 48 Std. |
1 2 3 4 5 6 7· 8 |
Candida albicans ti Il II Il Il It It Il Il Il Il Il It Il |
Candidose vaginale Urin Standard-Stämme NRLL Y 477 Speichel Galle Kehle Stuhl Urin |
24 Std. | 2 10 · 3 10 5 5 5 5 |
9 10 , |
Candida pseudo- tropicalis ti |
Kehle Speichel |
2 10 2 5 5 3 -5 5 |
U) U) |
11 | Candida krusei | Stuhl | 2 * 2 |
5 |
5 |
b) in festem Milieu
Um zu beweisen, daß im vorhergehenden Versuch die Hemmung
ein fungicider und kein fungistatisch er Effekt war, wurden
0,1 ecm der Kultur in Petrischalen auf ein gelosehaltiges
Nährmilieu vom p„-Wert 5,6 pikiert, wobei Kulturen verwendet
wurden, die kein Wachstum gezeigt hatten.
Die nach 48 Stunden bei 37 C erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß das untersuchte Produkt gute fungicide Eigenschaften
gegen Hefen vom Stamme Candida besitzt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle III aufaeführt.
309844/1 147
- 19 Tabelle III
Stamm Nr. |
CI. ug/ccm |
Wachstum nach 48 Stunden |
CI. pg/ccm |
Wachstum nach 48 Stunden |
CI. jug/ecm |
V/ach s turn n.48 Std. |
Λ | 2 | + | 3 | 100 Kolonien | 5 | 50 Kolon. |
3 | 3 | + | 5 | 0 | 10 | 0 |
5 | 5 | 19 Kolonien | 10 | 3 Kolonien | 15 | 0 |
6 | 5 | 100 Kolonien | 10 | 0 | 15 | 0 |
7 | 5 | 0 | 10 | 0 | 15 | 0 |
8 | 5 | 0 | 10 | 0 | 15 ' | 0 |
C.I.. = Hemmkonzentration des untersuchten Produkts im vorhergehenden
Versuch
0 = kein Wachstum
+ = schwaches Wachstum, jedoch über 100 Kolonien.
Weitere Versuche gestatteten es, die antifungide Aktivität der Verbindung von Beispiel 3 gegen pathogene Fungi von der Gattung
Trichophyton (T. rubrum, T. mentagrophytes), von der Gattung Microsporum (M. canis, M. gypseum) und von der Gattung Sporotrichum
(Sp. schenkii) aufzuzeigen.
Für die Verbindung des Beispiels 3 beträgt-die DL5 auf oralem
Wege oder auf subkutanem Wege zwischen 150 und 300 mg/kg. Bei 150 mg/kg wird keine Sterblichkeit beobachtet.
309844/1 147
Claims (11)
- P a te η ta ns ρ r ü c h e l/) Isothiazolderivate der allgemeinen Formel I0-C-:0 2 (I)H5CworinR. Wasserstoff oder einen Alkylrest darstellt undRp einen Alkylrest, einen gegebenenfalls durch ein Halogenatom oder eine Alkoxygruppe substituierten Alkenylrest, einen Acylrest oder einen Carbalkoxyrest darstellt, wobei die vorstehend definierten Alkyl-, Alkenyl- und Acylreste 1 bis 6 Kohlenstoffatome aufweisen.
- 2.) Isothiazolderivate gemäß Anspruch 1 der allgemeinen Formel I'worin R^ die in Anspruch 1 aufgeführte Bedeutung hat undRfp einen Alkylrest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen bedeutet.
- 3.) 3-(N-Iiethylcarbamoyloxy)-5-methyl-l, 2-thiazcl gemäß Anspruch
- 4.) 3-(N-n-*Butylcarbcmpylpxy)-5-methyl-l,2-thiazol gemäß Anspruch 1.
- 5.) 3-(Athoxycarbonylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol gemäß Anspruch 1.309844/1U7
- 6.) S-CN-Methyl-N-acetylcarbamoyloxy)-5-methyl-l,2-thiazol gemäß Anspruch 1.
- 7.) Verfahren zur Herstellung der Verbindungen I gemäß.Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das 3-Hydroxy-5-methyl-l,2-thiazol der Formel IIOH/ζ/H3C ^
entweder mit einem Carbamoylchlorid der Formel IIICl-C-NH οworin R1 und Rp die in Anspruch 1 gegebene Bedeutung besitzen, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, worin R1 Wasserstoff oder einen Alkylrest darstellt und Rp die vorstehend aufgeführte Bedeutung besitzt, odermit einem Isocyanat der Formel IVO=C=NX R (IV)R2worin Rp die vorstehend aufgeführte Bedeutung besitzt, um eine Verbindung der Formel I zu erhalten, worin R1 Wasserstoff darstellt und Rp die vorstehend aufgeführt Bedeutung besitzt,umsetzt. - 8.) Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß R? die Bedeutung von R'ρ hat und R1 und R'- die in Anspruch 2 definierten Bedeutungen besitzen.
- 9.) Fungicide und biocide Zusammensetzungen, die als aktives Material mindestens eine der Verbindungen gemäß Anspruch 1309844/1147und 3 bis 6 enthalten.. .
- 10.) Biocide Zusammensetzungen, die als aktives Material mindestens eine der Verbindungen gemäß Anspruch 2 bis 4 enthalten.
- 11. ) Pharmazeutische Zusammensetzungen, die als aktives Material mindestens eine der in den Ansprüchen 2 bis 4 definierten Verbindungen enthalten.309844/1 147
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