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Verfahren und Vorrichtung zum Ausgleichen der Axialkräfte bei Schraubenkompressoren
Die erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Ausgleichen der auf die Rotoren
von Schraubenkompressoren, -pumpen oder dergleichen zur Verdichtung von gasförmigen
Medien entgegen der Kompressordurchströmungsrichtung wirkenden Axialkräfte, wobei
die Rotoren durch ein unter Druck befindliches Medium in tompressordurchströmungsrichtung
gedrückt werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Zur Kompression von gasförmigen Medien werden in vielen Fällen Schraubenkompressoren
bevorzugt verwendet. Sie sind relativ wirtschaftlich, betriebssicher und ruhig im
Lauf. In ihrem Arbeitsraum wird das gasförmige medium auf bekannte @eise dadurch
komprimiert, dass es fortlaufend durch jeweils zwei ineinandergreifende Schraubengänge
zweier in einem Gehause angeordneter Rotoren von er Zaugseite bis zur Druckseite
des Sompressors geschoben wird,
wobei sich das Volumen der das Gas
oder die Luft enthaltenden Verdichtunsgange jeweils verrine-ert.
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Infolge des Druckunterschieds zwischen Hochdruckauslass und Niederdruckeinlass,-im
folgenden Arbeitsmitteldruck genannt, wirken bei derartigen Schraubenkompressoren
starke Axialkräfte auf die Rotoren, und zwar am stärksten auf den männlichen Rotor,
die ein entsprechend großes Axialspiel zwischen den Rotoren und dem Kompressorgehäuse
verursachen. min zu großes Axialspiel der Rotoren wirkt sich jedoch besonders nachteilig
auf irkungsgrad und Funktionsweise von Schraubenkompressoren aus, was nachfolgend
näher erläutert werden soll.
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Zum einen werden bei großem Axialspiel der druckseiti-e Stirnspalt
( zwischen druckseitiger Rotorstirnfläche und Gehäusestirnwandung) und damit die
dortigen Rückströmverluste entsprechend groß. Bei großer Spaltweite strömt nämlich
dort eine unzulässig große Menge komprimierten Mediums von der Umgebung der Hochdruckauslassöffnung
durch den spalt vor allem zu dem dort endenden Ansaug-Verdichtungsgang, was einen
Verlust an aufgebrachter Verdichtungsenergie und somit eine entsprechende Herabsetzung
des Wirkungsgrades bedeutet.
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Andererseits darf die Weite des druckseitigen Stirnspalts aber auch
nicht auf einen beliebig kleinen wert abnehmend durch direkten mechanischen kontakt
zwischen Rotorstirnfläche und Gehäusestirnwand die Funktionsweise des Kompressors
zumindest stark gestört würde.
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Ein weiterer Grund für die Forderung eines genügend kleinen Axialspiels
der Rotoren ist die Gefahr, daß die einzelnen Motoren unter einer bestimmten Belastung
verschiedene Axiallagen einnehmen oder in axiale Schwingungen geraten, was infolge
der schraubenförmigen Rippen Störungen in der peripheriellen, winkelregulierenden
Synchronisation bedeutet. Da die Winkellage der Rotoren in der Regel von einer speziellen
Synchronisiervorrichtung bestimmt
ist, kann demnach bei zu großem
axialspiel der Rotoren die Gefahr des Festfressens der Rotoren entstehen.
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Es ist daher erforderlich, die Rotoren von S Schraubenkompressoren
im Kompressorgehäuse derart zu fixieren, dass ihr Axialspiel so klein wie möglich
gehalten wird. Dies ist einerseits mit Gleitlagern zur Rotorwellenlagerung nicht
erreichbar, da diese Laserart ein relativ großes Axialspiel erfordert, um mechanische
Zuverlässigkeit zu erzielen. Ferner nehmen tei dieser Lagerart die La-6erverluste
mit abnehmendem Spiel stark zu. Andererseits kann bei Verwendung von Wälzlagern
zwar ein sehr kleines axiales Lagerspiel, und zwar ohne Vergrösserung der Lagerverluste,
erreicht werden, jedoch vermögen Wälzlager bei durch die Lompressorkonstruktion
vorgegebenen Dimensionen insbesondere bei Schraubenkompressoren mit hohen Druckverhältnissen
und entsprechend großen auf die Rotoren wirkenden Amialkräften die durch diese entstehenden
Axialbelastungen nicht während einer ausreichend langen Lebensdauer aufzunehmen.
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Um diese Schwierigkeiten zu eleminieren, hat man daher bereits vorgeschlagen,
den durch den Arbeitsmitteldruck entstehenden Axialkräften entgegenzuwirken. Hierzu
hat man bereits verschiedene Moglichkeiten aufgezeigt, auf die im folgenden kurz
eingegangen werden soll.
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Es ist bekannt, bei zweistufigen Schraubenkompressorsätzen je auf
zwei Rotoren einer elle tandemartig so anzuordnen, daß jeweils die Hochdruckenden
beider stufen derart gegeneinander gewichtet sind, dass die Rotoren weitmöglichst
axialschubentlastet sind.
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Ferner ist es bei einstufigen Schraubenkompressoren bekannt, die :selle
wenigstens des männlichen Hotors mit einer Vorrichtung zur Belastung der Welle mit
einer Kraft, die der vondem Arbeitsmitteldruck entstehenden Axialkraft entgegenwirkt,
zu versehen. Die bekannte
Vorrichtung weist einen um die Rotorwelle
herum angeordneten, abgedichteten druckraum sowie einen auf der Rotor welle axial
fixierten kolben auf. In den Druckraum wird von aussen eine Druckflüssigkeit eingebracht,
die den Kolben und damit den gesamten Rotor in Kompressordurchströmungsrichtung
und somit der vom Arbeitsmitteldruck entstehenden großen Axialkraft entgegendrückt.
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Aus diesem Grunue ist die zusätzliche für die bekannte Vorrichtung
zum Axialkraftausgleich benötigte Energie sowie auch der Aufwand für deren Erzeugung
nicht unbeträchtlich. Zwar soll bei der bekannten Vorrichtung das zur Betätigung
des auf der Rotorwelle axial fixierten Kolbens vorgesehene Drucköl aus dem Kreislauf
des zur Schmierung in den Arbeitsraum des Kompressors eingebrachten Cls entnommen
werden. Jedoch ist dies nicht immer möglich, insbesondere von vornherein nicht bei
Trockenlaufkompresso@en, bei denen das zu komprimierende Medium nicht mit 01 in
Berührung gebracht werden darf und folglich kein entsprechender Ölkreislauf besteht.
In diesel Fällen ist daher für die bekannte Vorrichtung noch eine besondere Druckölerzeugung
und -zuführung zum Druckraum der Vorrichtung erforderlich, was einen beträchtlichen
zusätzlichen Bau- und Energieaufwand erfordert und überdies die ,töranfälligkeit
des bekannten Schraubenkompressors noch weiter erhöht.
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Der vorlieger.den Erfindung liegt ie Aufgabe zugrunde, ein einfaches
und wirksames Verfahren zum Ausgleichen der auf die Rotoren von Schraubenkompressoren,
-pumpen oder dergleichen zur Verdichtung von gasförmiren Medien entgegen der Kompressordurchströmungsrichtung
wirkenden Axialkräfte, wobei die Rotoren durch ein unter Druck befindliches Medium
in Kompressordurchströmungsrichtung gedrückt werden, zu schaffen, das nicht die
Nachteile des Verfahrens aufweist, nach dem die bekannte, bei einstufigen Schraubenkompressoren
anwendbare Vorrichtung arbeitet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als unter Druck
befindliches medium das aus dem Arbeitsraum des Kompressors in den druckseitigen
Stirnspalt entnchene komprimierte Medium
verwendet wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber dem bekannten wesentliche
Vorteile auf. Dadurch, daß erfindun£sgemäß zur Bewegung des Rotors in Kompressordurchströmungsrichtung
einfacli das in den druckseitigen Stirnspalt entwichene komprimierte Medium verwendet
wird, entfällt die Bereitstellung, Kompression und Zuführung eines besonderen Mediums
zu diesem Zweck. Bei der erfindung braucht also lediglich wenigstens ein Teil des
ohnehin vorhandenen in den Stirnspalt entwichenen komprimierten Mediums zum Antrieb
einer das erfindungsgemäße Verfahren verwirklichenden Vorrichtung abgeleitet zu
werden, welche eine Kraft erzeugt, die der vom Arbeitsmitteldruck entstehenden entgegen
der Kompressordurchströmungsrichtung wirkenden Axialkraft entgegenwirkt. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist vor allem aus dem Grunde ausgesiirochen wirtschaftlich, weil dadurch
die aufgebrachte Verdichtungsenergie des bereits in den druckseitif-Jen Stirnspalt
entwichenen komprimierten Mediums, die wie bereits oben näher erläutert ohnehin
vor allem zum im druckseitigen Stirnspalt endenden Ansaug-Verdichtungsgang strömen
würde und damit verloren @äre, noch zum Ausgleichen der Axialkräfte und damit zur
Verringerung des Axialspiels des Rotors bis auf eine optimale Größe verwendet wird.
Dadurch wird auf besonders einfache und wirtschaltliche Art ein störungsfreies Zusammenlaufen
der Xotoren eines Schraubenkompressors, die Verwendung von einfachen Viälzlagern
sowie infolge der Herabsetzung der axialen Spaltweite an der Kompressordruckseite
eine Herabsetzung der dortigen Rückströmverluste ermöglicht. Da andererseits die
axiale Stirnspaltweite an der Kompressordruckseite wie bereits eingangs erwähnt
nicht auf Null absinken darf, ein gewisser Leck strom im druckseiti@en Stirnspalt
somit immer gegeben ist, steht also immer eine ausreichende Menge unter Druck befindlichen
Mediums zum Antrieb einer das erfindungsgemäß Verfahren verwirklichenden Vorrichtung
zur Verfügung.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchföhrung des Verfahrens
gemäß der vorliegenden Erfindung bei Schraubenkompressoren,-pumpen
oder
dergleichen mit Gehause und Rotoren ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens dem
männlichen Rotor eine nach dem Zlinder-Kolben-Prinzip arbeitende Vorrichtung zugeordnet
ist, deren Kolbeneinrichtung bei Beaufschlagung durch das in den druckseitigen Stirnspalt
entwichene komprimierte Medium den Rotor in Kompressordurchströmungsrichtung bewegt.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist dabei die Kolben-Zylinder-Vorrichtung
durch eine, vorzugsweise unmittelbar neben der druckseitigen Gehäusestirnwand symmetrisch
um das druckseitige Rotorwellenende und an diesem drehfest angeordnete, Druckscheibe,
welche auf der Rotorwelle axial fixiert ist, sowie einen der Druckscheibe in Kompressordurchströmungsrichtung
gesehen vorgeschalteten, mit dem druckseitigen Stirnspalt in offener Verbindung
stehenden Druckraum gebildet, wobei die Druckscheibe in.dem Druckraum axial bewegbar
ist und an ihrem äußeren Umfang gegen die wandung des Druckraums abgedichtet ist.
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Mit Vorteil ist ferner der Druckraum durch mindestens eine durch die
druckseitige Gehäusestirnwand verlauf ende Durchtrittsbohrung mit dem druckseitigen
Stirnspalt verbunden, wobei die Durchtrittsbohrung an der Stelle des größten Leckgasstromes
durch den druckseitigen stirnspalt angeordnet ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders einfach aufgebaut und
ermöglicht eine sichere Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. In den druckseitigen
Stirnspalt entwichenes Druckgas strömt einfach durch die in der druckseitigen Gehäusestirnwand
befindliche Durchtrittsbohrung in den daneben liegenden der Druckscheibe vorgeschalteten
Druckraum und beaufschlagt dort die am druckseitigen Rotor;rrellenende axial fixierte
Druckscheibe derart, daß sie und somit der gesamte rotor in Kompressordurchs£römungsrichtung
gedrückt wird Die Durchtrittsbohrung ist dabei zweckmäijigerweise in der Stelle
des größten Leckgasstromes angeordnet, also im Bereich zwischen der Hochdruck-Auslassöffnung
und dem im druckseitigen Stirnspalt endenden Ansaug-Schraubengang. Der Druckraum
ist durch eine zwischen seiner andung und dem äußeren
Umfang der
Druckscheibe angeordnete Dichtung, vorzugsweise eine Labyrinth-Dichtung,nach aussen
abgedichtet. An allem Spalt zwischen Rotorwelle und der sie umgebenden Kante der
Wellenbohrung der druckseitigen Gehäusestirnwand ist an sich keine Dichtung erforderlich,
da dort auf beiden zeiten, d.h. im druckseitigen Stirnspalt und in dem der Druckscheibe
vorgeschalteten Druckraum im Wesentlichen gleiche Zustandsgrößen herrschen. Vorsorglich
wird jedoch auch an dieser stelle eine Dichtung vorgesehen, um von vornherein dort
möglicherweise aoch entstehende Störungen der Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Axialkraftausgleichs-Vorrichtung auszuschalten. Die Größe der Druckscheibe wird
derart gewählt, daß die von der erfindungsgemäßen Vorrichtung entstehende in Kompressordurchströmungsrichtung
wirkende Axialkraft im Verhältnis zu der von dem Arbeitsmitteldruck entstehenden
entgegengesetzt gerichteten Kraft immer gerade so groß ist, daß noch eine für eine
sichere arbeitsweise des erfindungsgemäßen a,chraubenkompressors erforderliche Stirnspaltweite
an der Druckseite bestehen bleibt. Im übrigen ist noch zu sagen, daß die erfindungsgemäße
Kolben-Zlinder-Vorrichtung grundsätzlich, insbesondere aus räumlichen Gründen, auch
von der druckseitigen Gehäusestirnwand weiter weg am druckseitigen Rotorwellenende
oder auch am saugseitigen Rotorwellenende angeordnet sein kann. Es ist dann lediglich
noch von der in der druckseitigen Gehäu@estirnwand angeordnete Durchtrittsbohrung
zu dem dann weiter entfernten Druckraum eine entsprechende Zuleitung erforderlich.
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Aus den vorstehenden Ausführiingen ergibt sich -und dies sol besonders
herausgestellt werden- daß bei einem erfindungsgemäßen chraubenkompressor der Axialkraftausgleich
selbsttätig erfolgt und geregelt wird. Es ist darüber hinaus gemäß einer Weiterbildung
der vorliegenden Erfindung noch möglich, als zusätzliche oicherheitsmaßnahme in
der Durchtrittsöffnung zwischen druckseitigem Stirnspalt und dem der Druckscheibe
vorgeschalteten Druckraum ein in Abhängigkeit von der Stirnspaltweite an der Druckseite
geregeltes Ventil anzuordnen, durch das der Leckgasstrom durch diese Durchtrittsöffnung
reduziert wird, wenn die Stirnspaltweite an der
Druckseite die dort
minimal zulässige unterschreitet.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 im axialen
Längsschnitt einen Schraubenkompressor und Figur 2 im axialen Längsschnitt eine
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Axialkraftausgleich an einem
Schraubenkompressor.
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In Figur 1 ist zwecks Einführung in die Erfindung zur überschlägigen
Veranschaulichung von dessen Aufbau und wirkungsweise ein L>chraubenkompressor
im schematischen Längsschnitt dargestellt.
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Der Schraube@kompressor gemäß Figur 1 weist einen männlichen 1 und
einen weiblichen 2 (nicht dargestellt) Rotor auf 1 welche koaxial in entsprechenden
sich durchdringenden zylindrischen Bohrungen eines ompressorgehäuses 3 angeordnet
sind. Das Gehäuse 3 besitzt je eine saugseitige 4 und eine druckseitige 5 Stirn-and.
In den Stirnwänden 4 und 5 sind die Wellen der Rotoren 1 und 2 gelagert, insbesondere
in der Stirnwand- 4 das saugseitige Rotorwellenende 6a bezw. 7a( nicht dargestellt)
und in der Stirnwand 5 das druckseitige Rotorwellenende 6b bezw. 7b (nicht dargestellt).
Dies ist der besseren tbersichtlichkeit halber in Figur 1 zunächst nur schematisch
angedeutet. Ferner ist in der saugseitigen Gehäusestirnwand 4 ein Ansaugstutzen
8 vorgesehen, der mit dem Arbeitsraum 9 des jchraubenkompressors über eine Ansaugöffnung
10 in Verbindung steht.
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Schließlich ist dem Genäuse 3 ein sich an die druckseitige Gehäusestirnwand
5 anschließender Hochdruckstutzen 11 zugeordnet, der mit dem Arbeitsraum 9 über
eine Hochdrucköffnung 12 verbunden ist.
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Die Rotoren 1 und 2 sind vielfach, vor allem bei Trockenlaufkompressoien,
an ihren druckseitigen .ellenenden 6b bezw. 7b durch Synchronisiersahnräder drelifest
miteinander verbunden, was jedoch in den Zeichnungen der besseren Ubersichtlichkeit
halber fortgelassen ist.
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Das saugseitige wellenende 6a der männlichen Rotorwelle ist zum Antrieb
des Schraubenkompressors an eine nicht dargestellte Antriebsmaschine angeschlossen.
wird der Lompressor angetrieben, so laufen die Rotoren 1 und 2 gegensinnig (Vgl.Drehpfeil
13 des männlichen Rotors 1). Dabei wird Gas von Ansaugiruck gemäß Pfeil 8a durch
den Ansaugstutzen 8 und die Ansaugöffnung 10 in den Arbeitsraum 9 des Xompressors
eingesaugt. Im Arbeitsraum 9 wird das Gas auf bekannte Weise dadurch komprimiert,
daß es fortlaufend durch jeweils zwei ineinandergreifende Schraubengänge von der
Saugsaite bis zur Druckseite geschoben wird, wobei sich das Volumen der das Gas
enthaltenden Verdichtungsgänge jeweils verringert.
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An der Druckseite des Schraubenkompressors wird das auf tompressionsenddruck
gebrachte Gas aus dem jeweils letzten Verdichtungsgang durch die in der druckseitigen
Gehäusestirnwand angeordnete Hochdrucköffnung 12 in den Hochdruckstutzen 11 geschoben,
durch welchen es gemäß Pfeil lla zum Verbraucher gelangt.
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Bei nach dem Ölüberflutungsprinzip arbeitenden Schraubenkompressoren
wird während des betriebs des Schraubenkompressors zur Sihlung, Schmierung und Abdichtung
laufend Öl in delen Arbeitsraum eingebracht. Dagegen erfolgt insbesondere bei Trockenlaufkompressoren
keine Ölzufuhr in den Arbeitsraum 9 des $chraubexikompressors.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf den Ausgleich der durch
den Arbeitsmitteldruck (zwischen Hochdruckauslass 12 und Niederdruckeinlass 10)
entstehenden auf die Rotoren wirkenden Axialkraft.
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In Figur 2 ist anhand eines Längsschnitts durch einen erfindungs gemäßen
Schraubenkompressor ähnlich dem in Figur 1 dargestellten Längsschnitt eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Axialkraftausgleich dargestellt, wobei samtliche
übrigen Einzelheiten der Einfachheit halber@nur schematisch angedentet oder fortgelassen
sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Rotoren 1,2 durch
in den druckseitiyen Spalt 14 entwichenes komprimiertes Gas in Kompressordurchströmungsrichtung
gemäß Pfeil 15 gedrückt, wodurch die durch der Arbeits@itteldruch entstehenden,
entgegen der
Kompressordurchströmungsrichtung wirkenden Axialkräfte
derart ausgeglichen werden1 daß der druckseitige Stirnspalt nur noch eine für eine
störungsfreie Funktionsweise des tompressors erforderliche minimale axiale Weite
aufweist. Hierzu ist dem Rotor 1 bezw. 2 eine nach dem Zylinder-Kolben-Prinzip arbeitende
Vorrichtung zugeordnet, deren Kolbeneinrichtung bei Beaufschlagung durch das in
den druckseitigen Stirnspalt 14 entwichen komprimierte Medium den Rotor 1 bezw.
2 in Kompressordurchströmungsrichtung bewegt.
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Bei dem @argestellten Ausführungsbeispiel weist die Kolben-Zylinder-Vorrichtung
eine unmittelbar neben der druckseitigen wehäusestirnwand 5 symmetrisch um das druckseitige
Rotorwellenende 6b bezw. 7b und an diesem mittels einer Paßfeder 1@ oder dergleichen
drehfest angeordnete Druckscheibe 17 auf, welche auf dem Rotorwellenende 6b bezw.
7b durch Schulter 17 sowie Ring 17b, Innenring des Kugellagers 17c und Abschlussmutter
17d axial fix@iert ist. Der Druckscheibe 17 ist in kompressordurchströmungsrichtung
gesetzen ein Druckraum 1£ vorgeschaltet, welcher mit dem druckseitigen Stirnspalt
14 über eine Durchtrittsbohrung 19 in offener Verbindung steht. Die Durchtrittsbohrung
19, deren Durchmesser relativ klein, beispielsweise 4 mm, sein kann, verläuft durch
die druckseitige Gehäusestirnwand 5, zweckmäßi-,erweise an der stelle des größten
Leckgasstromes durch den druckseitiuen Stirnspalt 14. Dadurch wird gewährleistet,
daß immer ausreichend komprimiertes Leckgas in en Druckraum 18 zum Antrieb der erfindungsgemäßen
Kolben-Zylinder-Vorrichtung gelangt. Die Druckscheibe 17 ist in dem druckraum 18
axial bewegbar und ist an ihrem äußeren Umfang gegen die Wandung 18a des druckraumes
18 mittels einer Labyrinthdichtung 20 abgedichtet. Zwischen dem Xotorwellenende
6b bezw.7b und der es umgebenden Kante der Wellenbohrung in der druckseitigen Gehäusestirnwand
5 ist sicherheitshalber ebenfalls eine Dichtung 21 angeordnet. Somit ist der Druckraum
18 bis auf die Durchtrittsbohrung 19 abgedichtet.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Axialkraftausgleichs-Vorrichtung
wird nachstehend erläutert:
Beim Anlaufen des Kompressors baut
sich allmählich in dessen Arbeitsraum 9 ein Druck, genauer gesagt ein Druckunterschied
zwischen der Saugseite 10 und der @ruckseite 12 (Arbeitsdruck) auf, der die Rotoren
1 bezw.2 in Richtung des Druckgefälles, also entgegen der durch den P@eil 15 angedeuteten
Kompressordurchströmungsrichtung zu verschieben trachtet. Diese axiale Druckkraft
vom Arbeitsmittel auf die Rotoren1bezw.2 entspricht immer dem jeweils herrschenden
Kompressionsenddruck. Erfindungsgemäß strömt andereiseits jeaoch Leckgas, dessen
Druck sich ebenfalls inurler entsprechend dem gerade herrschenden Kompressionsenddruck
verhält, vom druckseitigen Stirnspalt 14 durch die Durchtrittsbohrung 19 gemäß Efeilen
22 in den Druck raum 18 ein und beaufschlagt die Druckscheibe 17, so daß diese den
Motor 1 bezw. 2 wieder in Kompressordurchströmungsrichtung (Pfeil 15) zurückdrückt.
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Bei entsprechender Dimensionierung der Druckscheibe 17 kann somit
gewissermaßen selbstregelnd ein so guter Ausgleich der vom Arbeitsmitteldruck entstehenden
auf @ie Rotoren entgegen der Kompressordurchströmungsrichtung wirkenden Axialkraft
ereicht werden, daß sich eine optimale axiale Weite des druckseitigen Stirnspalts
14 ergibt. Dadurch erden die Leckverluste durch den druck@eitigen Stirnspalt 14
hindurch auf ein Minimum reduziert, ferner ergibt sicl; eine gute Funktionssicherheit
beim Zusammenwirken der Rotoren 1 irnd 2 und scheibe lich können zur Rotorwellenlagerung
einfache Wälzlager (Kugellager 17c und Rollenlager 23 ) verwendet werden, die sich
durch geringe Lagerverluste auszeichnen. Die erfindungsgemäße Axialkraftausgleichs-Vorrichtung
bewirkt somit allein durch Ausnutzung eines ohnehin vorhandenen, unvermeidbaren
Leckgasstromes durch den druckseitigen Stirnspalt 14, daß ein mit ihr versehener
Schraubenkompressor einen toten @irkungsgrad una eine große Funktionssicherheit
aufweist.
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Die erfindungsgemäße Axialkraftausgleichs-Vorrichtung ist mit
einfachen
Mitteln hers@ellbar und kann gegebenenfails auch nachträglich mit geringem Aufwand
in Schraubenkompressoren, - pumpen oder dergleichen en ebaut werden.