DE2318035C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Dextrin aus Stärke oder stärkehaltigen Produkten in der Wirbelschicht - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Dextrin aus Stärke oder stärkehaltigen Produkten in der Wirbelschicht

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DE2318035C2 DE19732318035 DE2318035A DE2318035C2 DE 2318035 C2 DE2318035 C2 DE 2318035C2 DE 19732318035 DE19732318035 DE 19732318035 DE 2318035 A DE2318035 A DE 2318035A DE 2318035 C2 DE2318035 C2 DE 2318035C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Dextrin aus Stärke oder stärkehaltigen Produkten, insbesondere aus handelsüblicher Stärke, in der Wirbelschicht.
Dextrine sind partielle Abbauprodukte der Stärke, die in Abwesenheit oder Gegenwart von sauren oder alkalischen Katalysatoren durch thermische, bzw. thermisch säure- oder alkalikatalysierte Depolymerisation der Stärke hergestellt werden. Je nach Art und Menge des Katalysators sowie Gestaltung der Bedingungen für die Vortrocknung und Dextrinierung erhält man in Farbe, Löslichkeit, Viskosität und Nachdickung unterschiedliche Produkte.
Es ist bekannt, daß der gesamte Prozeß der Herstellung von Dextrin durch Ansäuerung, Trocknung, Dextrinierung durch Erhitzen auf eine Dextrinierungstemperatur bis zum Erreichen des gewünschten Dextrinierungsgrades, Kühlung und Befeuchtung des entstandenen Produktes, welches dann einer weiteren Aufarbeitung unterzogen wird, besteht, wobei jeder der fünf Verfahrensschritte in einer Wirbelschicht durchgeführt wird.
Bekannt sind Verfahren, bei denen die Vortrocknung in einem Schaufeltrockner und die Dextrinierung in einer Rösttrommel kontinuierlich durchgeführt werden.
Die allgemeinen Nachteile dieser Verfahren sind ungleichmäßige Erwärmung, lokale Überhitzung, Taupunktsunterschreitung, Verkleisterungserscheinungen und Grießbildung, die im Endeffekt ein ungleichmäßiges Endprodukt hinsichtlich Farbe und Zusammensetzung zur Folge haben. Dazu kommen ein großer Raumbedarf und eine feste Gründung für die Apparaturen, die außerdem eine schlechte Wärmeausnutzung besitzen.
Bekannt sind auch Verfahren, bei denen die Vortrocknung und Dextrinierung in kontinuierlich arbeitenden Röhrenbündeltrocknern durchgeführt wird.
Auch diese Verfahren haben neben den schon geschilderten allgemeinen Nachteilen einen großen Raum- und Energiebedarf.
Es sind ferner neuere Verfahren bekannt, die herkömmliche Wirbelschichtapparaturen zur Herstellung von Dextrin verwenden und vorbehandelte handelsübliche Stärke einsetzen. Im US-Patent 28 45 368 wird ein Sprudelbettreaktor, bestehend aus einem konischen Unterteil und einem ^zylindrischen Oberteil, beschrieben. Der konische Boden besitzt in der Bodenmitte entweder eine perforierte Belüftungsplatte oder einen Rost. Die eingeblasene Luft erzeugt in der Produktschicht einen Kanal und schleudert dadurch laufend Teilchen des Produktes fontäneartig in den Raum über der Schicht. In einer solchen Sprudelschicht herrschen extreme Dichteunterschiede. Der sich in der Mitte der Wirbelschichtapparatur ausbildende Kanal weist eine sehr geringe Aufladung ähnlich der einer pneumatischen Förderung auf, dagegen kommt die Dichte der Sprudelschicht in der Randzone der einer Ruheschüttung nahe.
Die Arbeitsweise solcher Sprudelbettapparaturen ist an sich bekannt. Sie ist durch schlechten Wärmeaustausch, durch Inhomogenitäten in der Sprudelschicht und bei kontinuierlichem Betrieb durch ein breites Verweilzeitspektrum gekennzeichnet. Das sind schwerwiegende Nachteile für die Gestaltung eines leistungsfähigen und durchweg kontinuierlich betriebenen Verfahrens.
Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht in der Notwendigkeit, durch Zusatz von Chemikalien als Antibackmittel die Fluidisierbarkeit der Stärke auf ein technisch verwertbares Niveau zu heben.
Außerdem bewirkt der Zusatz dieser Antibackmittel, daß auch das Endprodukt Dextrin ein ausgeprägtes Fließverhalten besitzt, das bei der Verpackung und beim Transport große Staubverluste bewirkt. Diese Wirkung der Antibackmittel muß dann in einem zusätzlichen Arbeitsgang durch Zusatz von beispielsweise Wachs oder öl als Agglomerisationsmittel beseitigt werden.
Im FP 11 36 059 wird für die Verfahrensgestaltung ein zylindrischer Wirbelschichtreaktor beschrieben. Eine homogene Wirbelschicht wird hier nur dann erreicht, wenn die Stärke vorgetrocknet eingesetzt wird und vorher durch chemische Zusätze frei fließend gemacht wird.
Ein wesentlicher Nachteil dieses Verfahrens besteht, wie schon im vorbeschriebenen amerikanischen Verfahren darin, daß Antibackmittel verwendet werden müssen und daß nach der Dextrinierung in einem zusätzlichen Arbeitsgang die Wirkung des chemischen Zusatzes durch Agglomerisationsmittel wieder aufgehoben werden muß.
Ein weiterer allgemeiner Nachteil der Anwendung der Antibackmittel besteht in deren hydrophobierender Wirkung. Dadurch wird die Wasserdampfaufnahme des Dextrins entscheidend verzögert, wodurch die Wiederbefeuchtung des entstandenen Produktes sehr erschwert wird.
Handelsübliche Stärke ist, bezogen auf die chemische Zusammensetzung des Hauptbestandteiles Stärke, ein
relativ einheitlicher Stoff. Bezogen auf die Nebenbestandteile, wie Proteingehalt, Restfettgehalt sowie bezogen auf die Formfaktoren, wie Korngröße, Kornspektrum, Kornform und auf den Wassergehalt sind jedoch beachtliche Unterschiede zu verzeichnen.
Diese Unterschiede werden primiä- durch die Pflanzenart verursacht So sind z. B. Form und durchschnittliche Größe der Stärkekörner von der Pflanzenart abhängig. Ebenfalls artentypisch ist der Gehalt an Nebenbestandteilen, wie Protein oder Restfett Innerhalb der Stärkeart können die artenspezifischen Merkmale durch Sorte, Bodenart und -bearbeitung, Pflanzzeit, Klima, Witterung, Fruchtfolge und Stärkegewinnungstechnoiogie in einem breiten Bereich streuen.
In bezug auf die allgemeinen Gesichtspunkte der Fluidisierbarkeit von feinkörnigen Stoffen ist bekannt, daß bei Korndurchmessern unterhalb 50 μΐη die Fluidisierbarkeit abnimmt und unterhalb 30 μπι meist nur noch mittels bestimmter Hilfsmittel oder Vorbehandlungen eine Wirbelschicht erzeugbar ist. Diese Feststellung bezieht sich auf Stoffe mit einem schmalen Kernband. Bei Stoffen mit einem breiten Kornspektrum verschiebt sich die Grenze der Reduzierung bzw. der Aufhebung der Fluidisierbarkeit weiter in Richtung größerer mittlerer Korndurchmesser.
Bei den industriell wichtigsten Stärkearten überstreicht das Kornspektrum nachfolgende Bereiche: Kartoffelstärke 1 —120 μπι, Maisstärke 10—30 μίτι, Tapiocastärke 5—35 μΐη, Reisstärke 2—10 μπι. Demzufolge gehört Stärke zu den Produkten, die bei der Fluidisierung sehr große Schwierigkeiten erwarten lassen.
Von der Obergrenze des Kornspektrums ausgehend scheint Kartoffelstärke von allen Stärkearten über die besten Voraussetzungen für die Fluidisierbarkeit zu verfugen. Praktische Versuche zeigen jedoch, daß infolge des breiten Kornspektrums und durch den produkttypischen hohen Wassergehalt handelsüblicher Kartoffelstärke keine homogene Wirbelschicht erzeugt 4(l werden kann.
Reisstärke ist als sehr feinkörniges Material anzusprechen. Eine Wirbelschicht läßt sich mit diesem Material ebenfalls nicht erzeugen. Bei Maisstärke können Bruchteile von Maisöl, als Bestandteil des produkttypischen Restfettgehaltes handelsüblicher Maisstärke, die Fluidisierbarkeit substantiell beseitigen. Demzufolge kann die Fluidisierbarkeit in Abhängigkeit von Rohstoff und Technologie von Partie zu Partie zwischen »relativ gut« und »substantiell aufgehoben« >° schwanken.
Unter solchen Voraussetzungen kann mit handelsüblicher Stärke eine für technische Bedingungen notwendige Konstanz der Fluidisierung (technisch-homogene Wirbelschicht) mit einer herkömmlichen Wirbelschicht- 5'J apparatur nicht erreicht werden.
Zweck der Erfindung ist es, Dextrin hoher Qualität aus handelsüblicher Stärke nach einem kostengünstigen Verfahren herzustellen, das die bekannten Mangel aller bisherigen Verfahren und dazu benötigten Vorrichtungen beseitigt und es gestattet, mit möglichst geringem Platz- und Energiebedarf zu produzieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Dextrin aus Stärke oder stärkehaltigen Produkten durch Ansäuerung, Trocknung, Dextrinierung durch Erhitzen auf eine Dextrinierungstemperatur bis zum Erreichen des gewünschten Dextrinierungsgrades, Kühlung und Befeuchtung, wobei jeder der fünf Verfahrensschritte in einer Wirbelschicht durchgeführt wird sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, wodurch es möglich ist, Stärke in jeder handelsüblichen Form einzusetzen, eine gleichmäßige Dextrinierung zu erreichen, eine freie Wahl von Ansäuerung und Befeuchtung zu gewährleisten und mit einer nach dem Baukastenprinzip zusammenstellbaren Vorrichtung zur variablen Gestaltung der Herstellung von Dextrin in der Wirbelschicht steuerbare Verweilzeiten und freiwählbare Fließbettcharakteristiken zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Wirbelschichten in den einzelnen Verfahrensstufen so erzeugt werden, daß das Wirbelmedium unter der zu verwirbelnden Schicht langsam rotierend eingeblasen und/oder eingesaugt wird, so daß es zeitlich und örtlich unterschiedlich so kurzzeitig auf die zu fluidisierende Stärke einwirkt, daß es nicht zur mechanischen Durchmischung der Stärke oder zur Ausbildung von Kanälen kommt, sondern eine technisch-homogene Wirbelschicht und ein umlaufendes Fließbett mit definierten Dichtverhältnissen entsteht.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig gezeigt, wenn die Leerraumgeschwindigkeit für die Trocknung zwischen 5 bis 30 cm/s und die Leerraumgeschwindigkeit für die Dextrinierung zwischen 1,5 und 10 cm/s liegen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich dabei durch fünf Wirbelschichtreaktoren gleicher Bauart mit jeweils einem Bodenteil, einem zylindrischen Teil mit Doppelmantel und einem Kompensationsteil und einer im Bodenteil angeordneten Anströmvorrichtung, bestehend aus einer Hohlwelle und einem sternförmig angeordneten langsam rotierenden Luftverteiler aus.
Bei Betrieb des Luftverteilers befinden sich seine einzelnen Elmente ständig in der von ihnen erzeugten Lufthülle. Die Antriebsleistung für den Luftverteiler sinkt bei dieser Betriebsweise auf weniger als 5% derjenigen eines chargenweise arbeitenden konventionellen Dextrinators. Die Eintragung der Luft in das Fließbett geschieht über die Elemente des Luftverteilers. Der Luftaustritt aus den Elementen des Verteilers erfolgt zweckmäßigerweise durch Schlitze oder Löcher.
Die Größenbemessung der Austrittsstellen für die Wirbelluft ist so gewählt, daß die Austrittsgeschwindigkeit der Luft aus den Austrittsstellen über der Fördergeschwindigkeit von Stärke liegt. Die Anordnung der Luftausirittsstellen erfolgt nach der gewählten Fließbettcharakteristik.
Eine, bezogen auf die Fläche, gleichbleibende Luftzuführung erzeugt ein normales Fließbett. Eine, bezogen auf den Radius, gleichbleibende Luftzuführung erzeugt ein umlaufendes Fließbett mit definierten Dichteverhältnissen. Beide beschriebenen Möglichkeiten können vom erfindungsgemäßen Verfahren benutzt werden. Damit besteht eine freie Wahl der Fließbettcharakteristik. Der Wirbelluftgeschwindigkeit sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine engen Grenzen gesetzt. Sie kann über einen breiten Bereich frei gewählt werden, ohne daß hierbei irgendwelche Nachteile entstehen. Es ist deshalb möglich, diejenige Wirbelgeschwindigkeit auszuwählen, die den Anforderungen der jeweiligen Aufgabe am bester, entspricht. Man kommt somit zu einer optimalen Gestaltung des jeweiligen Betriebszustandes der entsprechenden Teilstufe. Bereits bei einer Leerraumgeschwindigkeit von 1,5 bis 2,0 cm/s wird mit handelsüblicher Stärke eine technisch-homo-
gene Wirbelschicht erzielt. Wird die Wirbelgeschwindigkeit weiter, z. B. auf 4 bis 6 cm/s gesteigert, bildet sich eine brodelnde Wirbelschicht aus, die durch vorwiegend horizontale Durchmischung, bei geringer Expansion des Fließbettes gegenüber der Ruheschüttung, gekennzeichnet ist.
Die höhere Wirbelgeschwindigkeit wird im erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise zur Dextrinierung und Kühlung des Produktes benutzt. Der Austrag von Produkt aus dem Wirbelbett ist bei diesem Betriebszustand unbedeutend.
Erhöht man die Wirbelgeschwindigkeit noch mehr, so bewirkt dies keine proportionale Zunahme der Expansion des Wirbelbettes, sondern eine starke Ausprägung der vertikalen Durchmischung. Das bedeutet, daß die Fließbettdichte in den Teilen des Fließbettes, in denen die hauptsächlichsten wärmeaustauschenden Elemente installiert sind, nur unwesentlich abnimmt. Diese Fließbettcharakteristik wird vorzugsweise für die Trocknung der Stärke verwendet, da hierbei ein guter Wärmeaustausch gewährleistet ist.
Die beschriebenen Fließbettcharakteristika zeigen, daß für alle Verfahrensschritte Apparate gleicher Bauart verwendbar sind und dementsprechend nach dem Baukastenprinzip angeordnet und beliebig ausgetauscht werden könnten. Ihre Funktion wird durch die jeweils gewählte Fließbettcharakteristik bestimmt.
Die mögliche hohe Wirbelgeschwindigkeit, die freie Wahl der spezifischen Fließbettcharakteristik sowie eine weitgehende Unabhängigkeit der Schichthöhe vom Strömungswiderstand des Anströmbodens bilden im erfindungsgemäßen Verfahren die Voraussetzungen, um gegenüber den Verfahren des bekannten Standes der Technik einen wesentlichen Fortschritt zu erzielen. So wurde z. B. festgestellt, daß bei der Vortrocknung handelsüblicher Stärke in einem dampfbeheizten Röhrenbündeltrockner auf einen Restwassergehalt von 3% eine Wärmedurchgangszahl von nur 15—20 kcal/ m20C · h erreicht wird.
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird bei der Vortrocknung einer handelsüblichen Stärke auf 2% Restwassergehalt in einer kontinuierlich arbeitenden Apparatur ein Wert von 250—480 kcal/m2 · "C · h erzielt.
Diese hohen Wärmedurchgangszahlen schlagen sich in hohen spezifischen Verdampfungsleistungen nieder. Im erfindungsgemäßen Verfahren werden hierfür Werte von 20 kg hbO/m2 · h und darüber erreicht.
Das sind Werte, die sonst nur von dampfbeheizten Walzentrocknern, z. B. bei der Trocknung wäßriger Stärkesiispensionen mit einer Dichte von 20 bis 22° Re, erreicht werden. Auch das Verhältnis Heizfläche zu Produkt wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und den dazugehörigen Apparaten verbessert. So wird nach dem US-Patent 28 45 368 ein Verhältnis von 1,58 m2 Heizfläche pro 100 kg Stärke erzielt Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein solches von 2,40 m2 pro 100 kg Stärke, ohne inanspruchnahme einer Innenheizung, erreicht Bei extrem großer Dimension des Querschnittes der Apparate wird jedoch eine Innenheizung verwendet
Sollte es erforderlich sein, wird unter Vakuum gearbeitet Die Ansäuerung der Stärke wird im Fließbett durchgeführt, und zwar in der Weise, daß die Säure entweder mit einer geeigneten Vorrichtung auf die bewegte Oberfläche des Fließbettes verteilt oder durch eine im Fließbett selbst installierte Vorrichtung eingebracht wird. Bei verdampfungsfähigen Katalysatorsäuren werden diese in einem speziellen Verdampfer verdampft und unter Vermeidung von Taupunktsunterschreitung dem Wirbelmedium zugemischt
Großen Einfluß auf die Gleichmäßigkeit der Dextri- r, nierung übt die Verweilzeitverteilung aus. Im erfindungsgemäßen Verfahren, bei kontinuierlicher Prozeßführung, wird die Verweilzeitverteilung durch Einstellung einer definierten Fließbettcharakteristik sowie durch entsprechende Anordnung des Ein- und Australü ges der Stärke bzw. des Dextrins bestimmt.
Die Teilslufe der Dextrinierung erfolgt in der beschriebenen Weise sehr gleichmäßig, das bedeutet, daß die Verweilzeit der am kürzesten im Fließbett verbleibenden Teilchen ausreicht, um eine gute Dextri-Ii nierung zu gewährleisten. Dies zeigt sich besonders in niedrigen Werten für die Nachdickung des Dextrins. Manche Anwender bevorzugen oft ein Dextrin mit einer etwas höheren Nachdickung.
Dieses ist nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ohne Schwierigkeiten durch Änderung der Fließbettcharakteristik in der Weise zu erreichen, daß die Wirbelgeschwindigkeit auf Werte zwischen 10 und 30 cm/s eingestellt wird.
Diese Fließbettcharakteristik ist durch eine horizontale und eine verstärkte vertikale Durchmischung gekennzeichnet. Infolgedessen wird die Verweilzeitverteilung stark verbreitert. Aus der Austragsvorrichtung wird bei dieser Betriebsweise demzufolge auch Stärke ausgetragen, die nur soweit abgebaut ist, daß sich die jo Nachdickung des Dextrins bei seiner Auflösung erhöht. Die Befeuchtung des Dextrins erfolgt entweder mit wasserdampfgesättigter Wirbelluft oder durch Eindüsen von Wasser oder Dampf in das Fließbett.
Im ersten Fall wird ein hervorragend feinkörniges Dextrin und im zweiten Fall ein granuliertes Dextrin erhalten. Das granulierte Produkt hat das gleiche Schüttgewicht wie herkömmliches Dextrin, zeigt nicht die bekannten Benetzungsschwierigkeiten wie nach herkömmlicher Technologie hergestelltes und löst sich ohne Klumpenbildung schnell auf.
Die Herstellung aller Dextrinarten und -typen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt entweder kontinuierlich oder chargenweise.
Bei kontinuierlicher Arbeitsweise werden die einzelnen Verfahrensstufen in entsprechenden Apparaten gleicher Bauart durchgeführt.
Ebenso läßt sich kontinuierlicher und chargenweiser Betrieb der Apparate gleicher Bauart kombinieren. Teile der Technologie des erfindungsgemäßen Verfahrens können aber auch mit der Technologie herkömmlicher Verfahren verbunden werden. Die chargenweise Prozeßführung wird durchgeführt, indem entweder alle Verfahrensstufen in einem Apparat durchlaufen werden oder absatzweise in parallelen Apparaten gearbeitet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar auf alle Stärken, wie Mais-, Kartoffel-, Tapioca-, Sago-, Reis-, Weizen-, Wachsmais- und Hirsestärke sowie andere stärkehaltige Materialien.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten handelsüblichen Dextrine sind von gleichmäßiger Qualität Der Gehalt an reduzierenden Substanzen ist gering. Viskosität, Nachdickung, Farbe des Trockendextrins sowie die Farbe der wäßrigen Auflösungen oder Aufkochungen sind durch Gestaltung und Wahl geeigneter Reaktionsbedingungen in gewünschter Weise erreichbar.
Von kommerzieller Bedeutung sind der geringe
Platzbedarf und die niedrigen Erstanschaffungskosten für die technologische Ausrüstung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Im Vergleich zu herkömmlichen Technologien kann mit höchstens der Hälfte der Kosten für die Ausrüstung die vierfache Menge Dextrin hergestellt werden.
Der Platzbedarf für die Fließbetttechnologie mit der vierfachen Leistung beträgt nur 'Λ desjenigen einer herkömmlichen Technologie.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung ermöglichen aufgrund der Anwendungsmöglichkeit des Baukastenprinzips eine grundlegende Vereinfachung der Ersatzteillage, damit eine Verringerung der Reparaturkosten. Ferner werden für seine industrielle Gestaltung keine Fundamente benötigt und sämtliche Apparate können auf einer Stufenhöhe in einem kostengünstig montierbaren Flachbau, in der Montagebauweise ausgeführt wird, angeordnet werden. Dazu kommt, daß sich das Verfahren und die Vorrichtung auch hervorragend für die Rationalisierung bestehender alter Anlagen zur Herstellung von Dextrin einsetzen läßt. Damit kann der volkswirtschaftlichen Forderung nach größerem Einsatz der Methode der Rationalisierung bestehender Anlagen besser nachgekommen werden.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die Zeichnung zeigt die Vorderansicht einer nach dem Baukastenprinzip zusammengestellten Vorrichtung zur Herstellung von Dextrin aus Stärke.
Die Gesamtanlage besteht aus fünf Wirbelschichtapparaten, in denen je einer der Verfahrensteilschritte durchgeführt wird. Diese haben alle die gleiche konstruktive Gestaltung und bestehen im Prinzip aus drei Teilen, dem Bodenteil 1, dem zylindrischen Teil 2 mit Doppelmantel und dem Kompensationsteil 3. Zum Bodenteil 1 gehört eine Anströmvorrichtung, bestehend aus einer Hohlwelle 6 mit sternförmig angeordneten langsam rotierendem Luftverteiler 7. Die Zuführung 4 der Stärke bzw. des Dextrins, im folgenden Material genannt, erfolgt pneumatisch. Ausgetragen wird über eine Zellenradschleuse 5. Die Zellenradschleuse 5 übergibt das Material in eine Förderpneumatik. Die Schichthöhe wird durch die Entnahme des Materials über die Zellenradschleuse 5 reguliert. Die Entstaubung der Förder- und Wirbelluft erfolgt über Materialabscheider 8. Das abgeschiedene Material wird in die Schicht zurückgeführt.
Bei normalem Betrieb wird das Verfahren wie folgt gestaltet: Handelsübliche Stärke wird pneumatisch in einen Wirbelschichtapparat 9 gefördert. Die Fluidisierung erfolgt mit Heißluft, die von einem Gebläse 11 über einen Wärmetauscher 12 der Anströmvorrichtung zugeführt wird. Angesäuert wird über eine Düse 10. Zur Verhinderung von Kondensation und Taupunktsunterschreitungen an der Behälterwand wird der Doppelmantel 13 durch Einleiten von Niederdruckdampf
i» geheizt. Die mäßig erwärmte Stärke wird kontinuierlich über die Zellenradschleuse 5 ausgetragen und durch eine Förderpneumatik in den als Trockner eingesetzten Wirbelschichtapparat 14 gefördert, dessen Doppelmantel 15 mit Dampf von 5—10 atü Druck beheizt wird. Die Wirbelluft wird durch einen Wärmetauscher 16 auf 110 bis 20O0C erwärmt und dem Wirbelschichtapparat 14 wie in der Stufe vorher zugeführt. Die Leerraumgeschwindigkeit im Trockner liegt zwischen 5—30 cm/s.
Die getrocknete Stärke wird in den als Dextrinator eingesetzten Wirbelschichtapparat 17 gefördert oder als Weißdextrin über eine Umleitung 26 in den Kühler gefahren. Die Beheizung erfolgt durch den mit Dampf von 8 bis 16 atü gespeisten Doppelmantel 18 und die wie im Trockner erwärmte und zugeführte Wirbelluft, die über eine Umleitung 27 im Kreislauf geführt wird. Die getrocknete Stärke wird bei der Dextrinierung dadurch thermisch sehr gleichmäßig beansprucht. Das über die Zellenradschleuse 19 ausgetragene Dextrin zeichnet sich durch völlige Löslichkeit und geringe Nachdickung
J" aus und ist nur schwach gefärbt.
Das Dextrin wird nach Verlassen des Dextrinators in den als Kühler arbeitenden Wirbelschichtapparat 20 transportiert. Der Doppelmantel 21 des Kühlers wird mit einem Kühlmittel, vorzugsweise Kühlwasser, beauf-
^5 schlagt. Der Kühlmittelumlauf ist so gestaltet, daß das Dextrin den Kühler mit einer Temperatur von 15 bis 200C verläßt.
Nach der Fühlung wird das Dextrin in den als Befeuchter arbeitenden Wirbelschichtapparat 22 gefördert. In der Wirbelschicht des Befeuchters wird das Dextrin über eine Düse 23 durch Wasser auf einen Gehalt von größer als 12,3% Wasser angefeuchtet. Die bei der Befeuchtung entstehende Wärme wird durch ein Kühlmittel über den Doppelmantel 24 des Befeuchters abgeführt. .
Das über eine Zellenradschleuse 25 ausgetragene Dextrin wird dann in an sich bekannter Weise aufgearbeitet
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Dextrin aus Stärke oder stärkehaltigen Produkten durch Ansäuerung, Trocknung, Dextrinierung durch Erhitzen auf eine Dextrinierungstemperatur bis zur Erreichung des gewünschten Dextrinierungsgrades, Kühlung, Befeuchtung und weiterer Aufarbeitung, wobei jeder der fünf Verfahrensschritte in einer Wirbelschicht durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelschichten in den einzelnen Verfahrensstufen so erzeugt werden, daß das Wirbelmedium unter der zu verwirbelnden Schicht langsam rotierend eingeblasen und/oder eingesaugt wird, so daß es zeitlich und örtlich unterschiedlich so kurzzeitig auf die zu fiuidisicrende Stärke einwirkt, daß es nicht zur mechanischen Durchmischung der Stärke oder zur Ausbildung von Kanälen kommt, sondern eine technisch-homogene Wirbelschicht und ein umlaufendes Fließbett mit definierten Dichtverhältnissen entsteht
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leerraumgeschwindigkeit für die Trocknung zwischen 5 bis 30 cm/s und daß die Leerraumgeschwindigkeit für die Dextrinierung zwischen 1,5 bis 10 cm/s liegt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch fünf Wirbelschichtreaktoren gleicher Bauart mit jeweils einem Bodenteil (1), einem zylindrischen Teil (2) mit Doppelmantel und einem Kompensationsteil (3) und einer im Bodenteil (1) angeordneten Anströmvorrichtung, bestehend aus einer Hohlwelle (6) und einem sternförmig angeordneten langsam rotierenden Luftverteiler (7).
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