DE2317152B2 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von schaumstoff, insbesondere polyurethanschaumstoff, aus einem fliessfaehigen reaktionsgemisch - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen von schaumstoff, insbesondere polyurethanschaumstoff, aus einem fliessfaehigen reaktionsgemischInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung richtet sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von
Schaumstoff, insbesondere Polyurethanschaumstoff, aus einem fließfähigen Reaktionsgemisch aus mindestens
zwei chemischen Komponenten, wobei vor der Vermischung wenigstens in eine der Komponenten Gas
oder Luft und in einer Mischzone vermischt und auf einen über dem Lösungsdruck der in der Komponente
zu lösenden Gas- oder Luftmenge liegenden Druck gebracht wird.
Zweck der Beigabe von Gas oder Luft ist die Steuerung der Zellstruktur irr. Schaumstoff. Die
Zellstruktur ergibt sich einerseits aus der Größe der Poren und andererseits aus der Anzahl der Poren. Die
Größe der Poren läßt sich durch die Menge des Treibmittels steuern. Dies kann auf physikalischem
Wege bei der Verwendung verdampfender Treibmittel geschehen und auf chemischem Wege durch die
Abspaltung von CO2, beispielsweise aus einer Reaktion
zwischen Polyisocyanat und Wasser. Die Anzahl der Poren ist durch die im Reaktionsgemisch vorhandene
Anzahl an Keimen steuerbar. Diese sogenannten Keime sind kleinste Gasbläschen. Zur Erzeugung solcher
Keime im Reaktionsgemisch sind folgende Möglichkeiten bekannt.
Das Gas, z. B. Luft, wird direkt in die Mischkammer eingeführt und mit den chemischen Komponenten
gleichzeitig vermischt. Bei diesem Verfahren ist die Größe der Keime sehr unterschiedlich; insgesamt
gesehen, sind sie jedoch relativ groß. Entsprechend der unterschiedlichen Keimgröße sind auch im Endprodukt
die Zellen unterschiedlich groß, und eine erhebliche Anzahl von Zellen muß als zu groß bezeichnet werden.
Diese große Zellbildung beruht wahrscheinlich darauf, daß aufgrund der größeren Oberfläche in einem
größeren Gaskeim sich mehr Treibmittel abscheidet als in einem kleineren Keim. Nach diesem Verfahren ist es
also nicht möglich, eine feine und gleichmäßige Zellstruktur zu erreichen, bei der alle Poren gleich groß
sind. Eine gleichmäßige Zellstruktur ist lediglich zu erreichen, wenn die Keime ebenfalls sehr klein, etwa
gleich (»roß und sehr zahlreich sind.
Es ist auch schon bekannt, nach Art des Sahneschlagens eine der Komponenten so lange zu bearbeiten, bis
genügend Gas eingemischt ist. Das kann durch einen hochtourigen Rührer geschehen oder aber durch
Kreislauffahren, wobei der zurückfließende Rohstoffstrahl im Behälter mit Luft beladen wird. Das
entstehende sahnige Gemisch aus Gas und Komponente wird dann mit der Pumpe dosiert Bei genügend
hohem Dosierpumpendruck wird die Luft in kürzester Zeit physikalisch in? Rohstoff gelöst. Nach der
anschließenden Entspannung in der Mischkammer wird die Luft wieder frei. Dabei entstehen die gewünschten
kleinen, etwa gleich großen Keime. Dieses Verfahren ist jedoch mit erheblichen Schwierigkeiten behaftet
Bei niedrig-viskosen Medien entweicht die eingeschlagene Luft ziemlich schnell. Eine Gasbeladung nach
dem beschriebenen Verfahren ist deshalb nicht möglich. '5 Bei höher-viskosen Medien bleibt die eingebrachte Luft
zwar länger in der Komponente; eine exakt definierte
Steuerung ist jedoch ebenfalls hierbei nicht möglich. Um einigermaßen in einer bestimmten Bandbreite der
Keimzahl pro Volumeneinheit zu arbeiten, muß der *o
Rohstoff nach einiger Zeit erneut mit Gas beladen werden. Dazu ist eine erhebliche Erfahrung des
Bedienungspersonals erforderlich. Bei diesem Verfahren muß die Dosierpumpe ein Gemisch aus Gas und
Komponente fördern, in der das Gas nur zu einem Teil gelöst ist. Das beeinträchtigt die Lebensdauer der
Pumpe, und auch die Dosiergenauigkeit kann erheblich gestört werden; denn durch Entmischung des Gases
bilden sich in den Rohrleitungen und in der Dosierpumpe an geeigneten Stellen kleine Gaspolster, aus denen
mit der Zeit größere Gasblasen in den Hubraum der Pumpe gelangen können. Deswegen sind die bekannten
Anlagen an den in dieser Hinsicht gefährdeten Stellen mit Entlüftungsmechanismen versehen, damit von Zeit
zu Zeit eine Entlüftung stattfinden kann. Auch dies erfordert eine hohe Erfahrung des Bedienungspersonals.
Ein weiterer Nachteil liegt darin, daß das spezifische Gewicht des angesaugten Gemisches aus
Gas und Komponente bei schwankender, d. h. Undefinierter, Gasbeladung ebenfalls definiert ist. Somit ist das
vorgegebene Mischungsverhältnis nicht exakt einzuhalten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine
bessere Steuerung der Keimzahl und Keimgröße sowohl bei der Verarbeitung von niedrig-viskosen als
auch hoch-viskosen Komponenten erlauben, damit ein Schaumstoff mit gewünschter gleichmäßiger Zellstruktur
entsteht.
Dies wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erreicht, daß die mit Gas oder Luft zu
beladende Komponente auf höheres Druckniveau gebracht und von Beginn der Vermischung der
Komponente mit Gas oder Luft bis zur Vermischung der mit Gas oder Luft beladenen Komponente mit der
weiteren Komponente, die mit Gas oder Luft beladene Komponente einer Verweilzeit unterworfen wird,
während der die eingebrachte Gas- oder Luftmenge bei einem Druck, der mindestens ihrem Lösungsdruck
entspricht, in der Komponente gelöst wird.
Dabei ist unter einem »höheren Druckniveau« ein solches zu verstehen, das zwangsläufig mindestens dem
Druck entsprechen muß, der in der Mischzone herrscht.
Vorzugsweise beträgt der Druck, bei dem die Vermischung stattfindet, mindestens das Doppelte des ft5
Lösungsdrucks. Das höhere Druckniveau, unter dem die Komponente in die Mischzone eingeführt wird, ist dann
entsprechend und sollte vorzugsweise um ein vielfaches höher liegen. Es hat sich gezeigt, daß insbesondere eine
Expansionsvermischung, bei der die Komponente bei der Einführung in die Mischzone stark expandiert, eine
homogene Vermischung und feinste Verteilung des Gases bewirkt und damit die besten Voraussetzungen
für die Lösung des Gases in der Komponente gewährleistet. Nutzt man diesen Expansionseffekt nicht
aus, so muß man für eine höhere statische Vermischung, gegebenfalls unter Zuhilfenahme eines Rührers, sorgen.
Durch die verfahrenstechnische Maßnahme gemäß der Erfindung wird erreicht daß während der
Verweilzeit das Gas bzw. die Luft sich nahezu vollständig in der Komponente lösen und deshalb in der
verbleibenden Zeit bis zum Vermischen mit der zweiten Komponente für die Schaumstoffherstellung ein Entmischen
des Gases aus der Komponente nicht zu befürchten ist.
Die Verweilzeit wird nach einer ersten Durchführungsform des Verfahrens durch die Strömungszeit
zwischen den beiden Mischvorgängen bestimmt.
Es ist also dafür zu sorgen, daß diese Strömungszeit der erforderlichen Verweilzeit entspricht.
Alternativ hierzu wird die Verweilzeit durch eine Zwischenlagerung erzeugt. Während die erste Variante
eleganter erscheint, weil sie nach dem Durchlaufverfahren arbeitet, bietet die zweite Variante infolge der
Zwischenlagerung bessere Eingriffsmöglichkeiten.
Für den Fall, daß eine besonders hohe Aufladung mit Gas oder Luft erforderlich ist oder aus Verfahrensfehlern
die Komponente zu gering mit Luft beladen worden ist, sieht die Erfindung vor, daß die mit Gas oder
Luft beladene Komponente vor ihrer Vermischung mit der anderen Komponente im Kreislauf geführt und
dabei weiter mit Luft beladen wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich die Keimzahl im Gemisch und die Anzahl der Poren im
fertigen Schaumstoff exakt und reproduzierbar einstellen. Dabei ist es möglich, bei entsprechend hoher
Keimzahl die Porengröße nahezu beliebig klein zu gestalten. Sehr entscheidend ist der Vorteil, daß bei
diesem Verfahren auch niedrig-viskose Komponenten mit Gas beladen werden können, da es in Lösung geht.
Da keine Entlüftung der kritischen Stellen mehr erforderlich ist, Draucht die Produktion nicht unterbrochen
zu werden. Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, von der die Erfahrung
ausgeht, besteht aus Vorratstanks für die Komponenten, von denen Rohrleitungen mit Pumpen zu einem
Mischkopf führen, wobei wenigstens in einer Rohrleitung ein Mischer eingeschaltet ist, in den eine Gas bzw.
Luftleitung einmündet. Das Neue ist darin zu sehen, daß vor dem Mischer eine Druckpumpe angeordnet ist und
daß zwischen Mischer und Mischkopf ein Verweilzeitaggregat mit Druckerzeuger angeordnet ist. Dabei
dient die Druckpumpe zum Erzeugen des höheren Druckniveaus. Der Mischer ist vorzugsweise als
statischer Mischer ausgebildet. Er kann aber auch als Rührwerkmischer gestaltet sein.
Nach einer ersten besonderen Ausführungsform besteht das Verweilzeitaggregat aus einem der erforderlichen
Verweilzeit entsprechenden Rohdeitungsabschnitt. Dabei ist selbstverständlich die Strömungsgeschwinigkeit
in der Rohrleitung zu berücksichtigen.
Der Vorteil der Verwendung eines genügend langen Rohrleitungsabschnittes besteht darin, daß ohne Unterbrechung
im Drucklaufverfahren gearbeitet werden kann und die Druckpumpe gleichzeitig auch die
Dosierpumpe sein kann.
Alternativ hierzu besteht das Verweilzeitaggregat aus einem Zwischenbehälter. Dies ist zwar maschinentechnisch
ein größerer Aufwand, verfahrenstechnisch jedoch läßt sich das Gemisch aus Gas und Komponente
während der Verweilzeit besser beeinflussen.
Um auf die Gasbeladung Einfluß nehmen zu können, ist am Verweilzeitaggregat vorzugsweise ein Meßelement
angeordnet, das über einen Regler mit einem Drosselventil in der Gasleitung verbunden ist. Der
Regler verstellt nach Vergleich des Istwertes mit dem Sollwert das Drosselventil im Sinne einer höheren oder
geringeren Gasbeladung.
Der Druckerzeuger besteht nach einer ersten Ausführungsform aus einer pneumatischen Druckvorrichtung.
Dabei wird der Druck mittels eines Gas- oder Luftpolsters im Verweilzeitaggregat aufgebracht, wobei
dieses Polster entweder durch Anschluß an ein vorhandenes Druckluftsystem mit druckeinstellbarem
Regelventil oder durch eine Gaspumpe aufgebracht werden kann. Im Falle der Verwendung eines
entsprechend langen Rohrleitungsabschnittes als Verweilzeitaggregat, muß dieser eine erhöhte Stelle
aufweisen, an der das Luftpolster angreift. Im Falle der Zwischenschaltung eines Zwischenbehälters bildet sich
das Luftpolster im oberen Behälterteil. Alternativ dazu besteht der Druckerzeuger aus einem Kolben. Dieser
Kolben ist an einem Stutzen des Verweilzeitaggregats angeordnet und wird von außen mit dem entsprechenden
gewünschten Druck belastet und wirkt auf die Komponente, in der sich das Gas in Lösung befindet, ein.
Insbesondere für den Fall von längeren Betriebsunterbrechungen ist nach einer besonderen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine vom
Ausgang des Verweilzeitaggregats abzweigende, absperrbare Kreislaufleitung vorgesehen, die zwischen
Tank und Pumpe wieder in die Rohrleitung einmündet. An der einmündenden Stelle ist selbstverständlich auch
ein Umschaltventil vorgesehen. Das Umschaltventil läßt sich derart handhaben, daß der Zufluß vom Tank ganz
unterbrochen wird; er kann aber gedrosselt werden, so daß bei gleichzeitigem Betrieb die gasbeladene Komponente
teils im Kreislauf geführt wird und teils aus dem Vorratstank die Komponente abfließt
Der Mischer besteht vorzugsweise aus zwei zylindrischen, konzentrisch angeordneten Hülsen, von denen
die innere Durchbrüche aufweist, und wobei an einem Ende die Rohrleitung und die Gasleitung einmünden,
während am anderen Ende die Rohrleitung ausmündet.
Dadurch wird erreicht, daß beim Eintritt in den Mischer die Komponente expandiert und sich innig mit
dem Gas bzw. der Luft vermischt Beim Durchströmen der DurchbrOche der inneren Hülse wird ein weiterer
Mischeffekt erzielt
Als besonders vorteilhaft hat sich die Anordnung einer Düse in der Einmündung der Rohrleitung in den
Mischer erwiesen. Dadurch ist ein höherer Druckabfall erzielbar, der eine hohe Mischqualität ermöglicht
In einer Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung rein schematisch
dargestellt und nachstehend näher erläutert Es zeigt
Fig. 1 das erste Ausführungsbeispiel mit einem entsprechend langen Rohrleitungsabschnitt als Verweilzeitaggregat,
Fig.2 das zweite Ausführungsbeispiel mit einem
Zwischenbehälter als Verweilzeitaggregat und
F i g. 3 den Mischer gemäß F i g. 1 und 2 als Einzelheit im Schnitt
In F i g. 1 führt einem Vorratstank 1 eine Rohrleitung
2 ab zu einem Mischkopf 3. In Durchstömungsrichtung gesehen, ist in der Rohrleitung 2 ein Umschaliventil 4
angeordnet. Eine Pumpe 5, die gleichzeitig als Dosierpumpe dient, fördert die im Vorratstank 1
S gelagerte Komponente zum Mischkopf 3 und bringt sie auf ein höheres Druckniveau, mit dem sie in einen
Mischer 6 hinein mittels einer Düse 7 expandiert wird. Eine Druckluftleitung 8, die ein Drosselventil 9 enthält,
mündet in den Mischer 6 ein. Zwischen dem Mischer 6
ίο und dem Mischkopf 3 erstreckt sich die Rohrleitung 2
als Verweilzeitaggregat 10. Sie verläuft aus Gründen der Platzersparnis schlangenartig. An einer erhöhten
Stelle 11 ist ein Druckerzeuger 12 angeordnet. Er besteht aus einem Zylinder 13 mit von außen
entsprechend belastbaren Kolben 14. Kurz vor der Einmündung der Rohrleitung 2 in den Mischkopf 3
zweigt eine Kreislaufleitung IS ab, die in dem Umschaltventil 4 endet Das Umschaltventil ist auch als
Mischventil einstellbar, so daß sowohl aus dem Vorratstank 1 als auch aus der Kreislaufleitung 15
gleichzeitig gefördert werden kann. Am Verweilzeitaggregat 10 ist ein Meßelement 16 angeordnet das seinen
Meßwert (Istwert) an einen Regler 17 gibt, der ihn mit einem eingestellten Sollwert vergleicht und über ein
Stellglied 18 das Drosselventil 9 in der Druckluftleitung 8 beeinflußt. Durch die Rohrleitung 19 und die
Dosierpumpe 20 wird die zweite Reaktionskompenente dem Mischkopf 3 zugeführt.
In Fig.2 führt von einem Vorratstank 21 eine Rohrleitung 22 ab zu einem Mischkopf 23. In
Durchströmungsrichtung gesehen, ist in der Rohrleitung 22 ein Umschaltventil 24 angeordnet. Eine Pumpe 25
fördert die im Vorratstank 21 gelagerte Komponete zum Mischkopf 23 und bringt sie auf höheres
Druckniveau, mit dem sie in einen Mischer 26 hinein mittels einer Düse 27 expandiert wird. Eine Druckluftleitung
28, die ein Drosselventil 29 enthält mündet in den Mischer 26 ein. Zwischen dem Mischer 26 und dem
Mischkopf 23 ist in der Rohrleitung 22 ein Zwischenbehalter 30 als Verweilzeitaggregat angeordnet. Am
Oberteil 31 des Zwischenberiälters 30 ist ein Druckerzeuger
32 angeordnet. Er besteht aus der Zweigleitung 33 eines Druckluftsystems. In der Zweigleitung 33 ist ein
einstellbares Druckminderventil 34 angeordnet. Von dem Zwischenbehälter 30 zweigt eine Kreisleitung 35
ab, die in dem Umschaltventil 24 endet Das Umschaltventil 24 ist auch als Mischventil einstellbar, so
daß sowohl aus dem Vorratstank 21 als auch aus der Kreislaufleitung 35 gleichzeitig gefördert werden kann.
Am Zwischenbehälter 30 ist ein Meßelement 36 angeordnet, das den Lösungsgrad des Gases In der
Kompenente mißt und seinen Meßwert (Istwert) an einen Regler 37 gibt, der ihn mit einem eingestellten
Sollwert vergleicht und über ein Stellglied 38 das Drosselventil 29 in der Druckluftleitung 28 beeinflußt
In der Rohrleitung 22 ist zwischen dem Zwischenbehälter 30 und dem Mischkopf 23 eine Dosierpumpe 41
angeordnet Durch die Rohrleiiung 39 und die Dosierpumpe 40 wird die zweite Reaktionskompenente
dem Mischkopf 23 zugeführt
Der Mischer 42 in Fig.3 ist folgendermaßen
aufgebaut: Die Rohrleitung 43 mündet mittels einer Düse 44 an einer Stirnseite 45 in eine äußere Hülse 46
ein. Am gleichen Ende, jedoch am Umfang, mündet auch die Druckluftleitung 47 ein. Etwa bei einem Drittel der
Länge des Mischers 42 ist in der Hülse 46 eine radiale Wand 48 angeordnet, an die eine innere konzentrische
Hülse 50 anschließt Sie ist mit einer Perforation 51
versehen und am hinteren Ende mit einer Stirnwand 52 abgeschlossen, die Abstand von der zweiten Stirnwand
53 der äußeren Hülse 46 besitzt. Von ihr führt die Rohrleitung 43 wieder ab.
Verfahrensbeispiel 1:
Benutzt wird die Vorrichtung nach Fig. 1, jedoch ohne automatische Regelung. Im Vorratstank 1, der eine
Höhe von 4 m aufweist, wird ein Polyol, das auf 100 Gewichtsteile 12 Gewichtsteile Treibmittel enthält,
bei Atmosphärendruck gelagert. Die Komponente besitzt eine Temperatur von 220C bei 300OcP. Das
Umschaltventil 4 ist auf »Durchlauf« geschaltet, so daß aus dem Vorratstank 1,7 Liter/Minute abgefördert
werden. Die gleichzeitig als Dosierpumpe wirkende Druckpumpe 5 bringt die Komponente auf ein
Druckniveau von etwa 120 atü. Von der Düse 7, die am
Eingang in den Mischer 6 angeordnet ist, entspannt sich die Komponente auf ca. 50 atü. Gleichzeitig wird die
Luft über die Gasleitung 8 mit einer Menge von 60 Litern/Minute bei 55 atü eingeführt. Im Mischer 6
entsteht ein Druckabfall auf etwa 40 atü. Im anschließenden Verweilzeitabschnitt 10 wird entsprechend dem
Lösungsdruck der gelösten Luftmenge ein Druck von 4 atü mittels des Druckerzeugers 12 aufrechterhalten.
Der Verweilzeitabschnitt 10 besteht aus einerr schlangenartig verlaufenden Rohr von 10 m Länge und 20 mm
Durchmesser. Die Verweilzeit beträgt dementsprechend ca. 2 Minuten. Die Einspritzung der Komponente
in den Mischkopf 3 erfolgt bei relativ niedrigen Druck von 4 atü. Über die Rohrleitung 19 wird als zweite
Komponente Polyisoyanat ohne Gasbeladung in den Mischkopf 3 eingeführt. Das Bedienungspersonal prüft
durch ein Schauglas den Zustand der Komponfnte im Verweilzeitaggregat 10 und regelt erforderlichenfalls
von Hand die einzuführende Luftmenge nach. Die Gasbeladung läßt sich im Falle von Gasüberschuß auch
durch Erniedrigung des Druckes im Verweilzeitaggregat 10 regulieren. Ist zu wenig Gas im Polyol enthalten,
so wird das Ventil 4 auf Kreislauf geschaltet und das Polyol weiter mit Luft beladen.
Verfahrensbeispiel II:
Benutzt wird die Vorrichtung nach Fig.2, jedoch ohne automatische Regelung. Im Vorratstank 21, dei
eine Höhe von 4 m aufweist, wird das Polyol, das au! 100 Gewichtsteile 12 Gewichtsteile Treibmittel enthält
bei Atmosphärendruck gelagert. Das Polyol besitzt eine Temperatur von 22°C bei 300OcP. Das Umschaltventil
24 ist auf »Durchlauf« geschaltet, so daß die Druckpumpe 25 aus dem Vorratstank 21 20 Liter/Minute
abfördern kann. Das Polyol wird auf ein Druckniveau von 70 atü gebracht. In der Düse 27, die am
Eingang in den Mischer 26 angeordnet ist, entspannt sich das Polyol auf etwa 8 atü. Gleichzeitig wird Luft
über die Gasleitung 28 mit einer Menge von 60 Litern/Minute und 12 atü eingeführt. Im Mischer 26
entsteht ein Druckabfall"auf 5 bis 6 atü. Im Zwischenbehälter 30 wird mittels des Druckerzeugers 32 ein
Luftpolster erzeugt, so daß im Zwischenbehälter 30, der 500 Liter faßt, ein Druck von 4 atü herrscht, der dem
Lösungsdruck der im Polyol enthaltenen Gasmenge entspricht. Die Förderung aus dem Vorratstank 21 in
den Zwischenbehälter 30 geschieht intermittierend. Auch die Förderung aus dem Zwischenbehälter 30 zum
Mischkopf 23 geschieht mit Unterbrechungen, entsprechend der Taktzeit zum Füllen der Formen, und zwar
mit 1,7 Litern/Minute. Die Dosierpumpe 41 bringt das Polyol auf 140 atü. Mit diesem Druck erfolgt das
Einspritzen in den Mischkopf. Über die Rohrleitung 39 wird als zweite Polysocyanat ohne Gasbeladung in den
Mischkopf 23 eingeführt. Das Bedienungspersonal prüft durch ein Schauglas den Zustand der Komponente im
Zwischenbehälter 30 und regelt erforderlichenfalls von Hand die einzuführende Luftmenge nach. Die mittlere
Verweilzeit des gasbeladenen Polyols im Zwischenbehälter 30 beträgt etwa 3,5 Stunden. Die Gasbeladung
läßt sich im Falle von Gasüberschuß auch durch Erniedrigung des Druckes im Zwischenbehälter 30
regulieren. Ist ruwenig Gas im Polyol enthalten, so wird das Ventil 24 auf »Kreislauf« geschaltet und das Po!yol
weiter mit Luft beladen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 526/379
Claims (14)
- Patentansprüche:I. Verfahren zum Herstellen von Schaumstoff, insbesondere Polyurethansschaumstoff, aus einem fließfähigen Reaktionsgemisch aus mindestens zwei chemischen Komponenten, wobei vor der Vermischung wenigstens in eine der Komponenten Gas oder Luft eingebracht und in einer Mischzone vermischt und auf einen über dem Lösungsdruck der in der Komponente 2:u lösenden Gas- oder Luftmenge liegenden Druck gebracht wird, d a durch gekennzeichnet, daß die mit Gas oder Luft zu beladende Komponente auf höheres Druckniveau gebracht und von Beginn der Vermischung der Komponente mit Gas oder Luft bis zur Vermischung der mit Gas oder Luft beladenden Komponente mit der weiteren Komponente, die mit Gas oder Luft beladene Komponente einer Verweilzeit unterworfen wird, während der die eingebrachte Gas- oder Luftmenge bei einem Druck, der mindestens ihrem .Lösungsdruck entspricht, in der Komponente gelöst wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck, bei dem die Vermischung stattfindet, mindestens das Doppelte des Lösungsdruckes beträgt.
- 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit durch die Strömungszeit zwischen den beiden Mischvorgängen b stimmt wird
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit durch eine Zwischenlagerung erzeugt wird.
- 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Gas oder Luft beladene Komponente vor ihrer Vermischung mit der anderen Komponente im Kreislauf geführt und dabei weiter mit Luft beladen wird.
- 6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 5, bestehend aus Vorratstanks für die Komponenten, von denen Rohrleitungen mit Pumpen zu einem Mischkopf führen, wobei wenigstens in einer Rohrleitung ein Mischer eingeschaltet ist, in den eine Gasleitung einmündet, dadurch gekennzeichnet, daß dem Mischer (6, 26, 42!) eine Druckpumpe (5, 25) vorgeschaltet ist und zwischen Mischer (6, 26, 42) und Mischkopf (3, 2}) ein Verweilzeitaggregat (10, 30) mil; Druckerzeuger (12,32) angeordnet ist.
- 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnen, daß das Verweilzeitaggregat aus einem der erforderlichen Verweilzeit entsprechenden Rohrleitungsabschnitt (10) besteht.
- 8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Verweilzeitaggregat aus einem Zwischenbehälter (30) besteht.
- 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Verweilzeitaggregat (10, 30) ein Meßelement (16, 36) angeordnet ist, das über einen Regler (17, 37) mit einem Drosselventil (9, 29) in der Gasleitung (8, 28) verbunden ist.
- 10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckerzeuger (32) aus einer pneumatischen Druckvorrichtung (33, 34) besteht.
- 11. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckerzeuger(12) aus einem Kolben (13,14) besteht.
- 12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis U, dadurch gekennzeichnet, daß vom Ausgang des Verweilzeitaggregats (10, 30) eine absperrbare Kreislaufleitung (15, 35) abzweigt, die zwischen Vorratstank (1, 21) und Pumpe (5, 25) in die Rohrleitung (2,22) einmündet.
- 13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischer (42) aus zwei zylindrischen, konzentrisch angeordneten Hülsen (46,50) besteht, von denen die innere Hülse (50) Durchbrüche (51) aufweist, und wobei an einem Ende die Rohrleitung (43) und die Gasleitung (47) einmünden, während am anderen Ende die Rohrleitung (43) ausmündet.
- 14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Einmündung der Rohrleitung (43) eine Düse (44) angeordnet ist.
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